LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Hier findet Ihr "lokale" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Städten aufgeteilt.
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Kasharius
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Re: LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von Kasharius »

….Verjährungsfrist für Regressansprüche drei Jahre. Haben ja alle ne Haftpflicht.... :003

Kasharius grüßt :006

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deernhh
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Re: LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von deernhh »

Memmingen-Amendingen | Verbotene Ausübung der Prostitution – Hotel verständigt Polizei
18. Februar 2020

In den frühen Nachmittagsstunden des Montags, 17.02.2020, teilte die Inhaberin eines Hotels in Memmingen-Amendingen mit, dass sich dort vermutlich eine Prostituierte eingemietet hatte. Auf die Schliche kam sie, nachdem ein Mann das Hotel betrat und ein Bild auf seinem Handy vorzeigte, auf dem sich diese Dame befand. Eine Polizeistreife konnte dann die 25-jährige, aus Rumänien stammende Frau antreffen. Sie räumte ihre Tat ein und wurde nach Hinterlegung einer Sicherheitsleistung wieder auf freien Fuß gesetzt.

https://www.new-facts.eu/memmingen-amen ... 60931.html

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Kasharius
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Re: LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von Kasharius »

Eben drum...wieder auf freien Fuss gesetzt...und wo ist hier jetzt der Nachrichtewert....

Kasharius grüßt

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Zwerg
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Re: LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von Zwerg »

Kasharius hat geschrieben:
19.02.2020, 10:30
...und wo ist hier jetzt der Nachrichtewert....
Vor kurzem hatte ich einen Anruf einer Studentin, die da ausdrücklich meine, dass der Niedergang des Qualitäts-Journalismus, auf Grund der hier gesammelten Pressemeldungen, belegt werden könnte. Ich stimme dem zu.

Herzliche Grüße

christian

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Kasharius
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Re: LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von Kasharius »

In dem Film DIE SENSATIONSREPORTERIN mit Paul Newmann und Sally Field von 1981 heißt es sinngemäß zu (gutem) Journalismus: Man kann die Wahrheit herausfinden.....man braucht niemanden zu verletzen ….man schafft nur nicht beides zugleich....

Ich plädiere für LEIDMEDIEN.DE (werde nicht von denen bezahlt! :) )

Kasharius grüßt

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deernhh
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Re: LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von deernhh »

Diese Bordellbetreiber ...... :021


Sexarbeit

Wie in Freiburg Ferienwohnungen an Prostituierte vermietet werden
Manuel Fritsch
Von Manuel Fritsch

Mi, 19. Februar 2020 um 14:32 Uhr

Freiburg

In Freiburg werden Urlaubsappartements an Prostituierte vermietet – verteilt über die ganze Stadt. Die BZ ist einem besonders krassen Fall nachgegangen, der zu einer Firma führt, die Appartements vermietet.

Offizielle Betriebe sind meist von außen schon erkennbar – beispielsweise an einem roten Herzen im Fenster. Foto: Patrick Seeger

Betreiber von zugelassenen Bordellen ärgern sich besonders, wenn ihnen nichtgenehmigte Betriebe oder selbstorganisierte Prostituierte Konkurrenz machen. Zwei Freiburger Bordellbetreiber haben in ihrem Ärger versucht, die Angebote auf einer Online-Plattform für Prostituierte systematisch auszuwerten und haben sich mit ihren Ergebnissen an die BZ gewandt. Systematisch haben sie Frauen angeschrieben, die sie keinem der bestehenden Betriebe zuordnen können, haben sich als Freier ausgegeben, um herauszufinden, wo die Frauen ihre Dienste anbieten. Das Ergebnis war überraschend: Angebote finden sich über die ganze Stadt verteilt, viele auch in bester Innenstadtlage. Die Angebote, die dort gemacht werden, sind auch nicht immer legal. Eine Frau schreibt: "Ohne Kondom extra 30 Euro".

BZ-Dossier über das Freiburger Rotlichtmilieu

Zahlreiche Wohnungen sind Ferienappartements

Gibt man die Adressen bei Google ein, finden sich bei weit über der Hälfte der Angebote Ferienwohnungen unter derselben Adresse. Ob diese nur sporadisch von Frauen privat angemietet werden, um dort für einige Tage der Prostitution nachzugehen, oder ob sie häufiger für diese Zwecke genutzt werden, ist damit noch nicht gesagt. Dass zumindest in einigen Fällen Ferienwohnungen gezielt an Prostituierte vergeben werden, legt ein Chatverlauf nahe, der der Badischen Zeitung vorliegt. Auch dieser stammt von den beiden Bordell-Betreibern, die sich für eine Prostituierte ausgegeben und per WhatsApp Verhandlungen über ein Zimmer geführt haben.

"Wir haben über 22 Apartments, wir sind ein Hotel mit Apartments", heißt es da von Seiten des Wohnungsvermittlers. Er brauche lediglich Namen, Adresse, E-Mail und ein Foto des Ausweises, dann buche er ein Zimmer. Solange das Geld fließe, sei ihm alles Weitere egal. Als seine Gesprächspartnerin fragt, ob sie Freundinnen mitbringen könne, die unangemeldet sind, also keinen sogenannten Hurenpass haben, oder die keine Arbeitserlaubnis in Deutschland besitzen, winkt er ab. Das interessiere ihn nicht. Selbst als sie fragt, ob sie auch eine Kollegin mitbringen könne, die noch keine 18 Jahre alt ist, macht ihm das nichts aus. "Was du dort machst, ist dein Geschäft", schreibt er und schickt ein Smiley hinterher. "Ich bekomme meine Miete und alle sind zufrieden."

Kenner der Szene halten das Gespräch für echt

Simone Heneka von der Prostituiertenberatungsstelle Pink hält das Gesprächsprotokoll für durchaus realistisch. Auch die Prostitution Minderjähriger hat sie in Freiburg schon erlebt. "Ich begleite Frauen, von denen ich weiß, dass sie minderjährig angefangen haben", erzählt sie. Und Frauen, die hier keine Arbeitserlaubnis hätten, seien sowieso auf solche Angebote unter der Hand angewiesen.

Ferienwohnungen, sagt Heneka, seien auch eine Möglichkeit für Sexarbeiterinnen, auf die Wohnungsnot in Freiburg zu reagieren. Wenn sie keine Arbeitswohnung mehr finden würden, seien Ferienwohnungen eine Alternative. Kriminalkommissar Walter Martin will sich zur Echtheit des Gesprächsprotokolls nicht äußern, verweist aber darauf, dass eine solche Vermietpraxis an sich erlaubnispflichtig sei. Für die Überlassung einer Wohnung zur Prostitution an eine Minderjährige sieht das Strafgesetzbuch bis zu drei Jahre Haft vor.

Die Spur führt zu einer insolventen Firma in Freiburg und bis nach Miami

Geht man den Adressen nach, die in dem Gespräch genannt werden, findet man an allen Adressen Ferienwohnungen. Eine wird auch über die Online-Platform Airbnb angeboten, die dortigen Preise decken sich mit denen im Chat, ebenso der Name des Vermieters. Dieser wiederum taucht als Geschäftsführer einer Firma auf, die Ferienwohnungen in Freiburg vermietet. Auf verschiedene Kontaktierungsversuche der Badischen Zeitung antwortet er nicht – weder per Telefon, noch per Mail und auch an seiner Privatadresse öffnet niemand die Türe. Gegen die Firma läuft derweil ein Insolvenzverfahren, an ihrem Firmensitz im Freiburger Industriegebiet Nord ist von dem Unternehmen nichts mehr zu sehen. Ein Nachbar meint, die Firma sei schon lange ausgezogen. Auch der laut Homepage Partner der Firma, ein Immobilienmakler aus Miami, war auf BZ-Anfrage nicht zu erreichen. Die Ferienwohnungen dagegen sind nach wie vor online zu buchen.

https://www.badische-zeitung.de/wie-in- ... tet-werden

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Re: LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von deernhh »

Verein Inga
Gezielte Hilfe im Rotlichtviertel
Von Martin Haar 06. März 2020 - 17:12 Uhr
Der Bezirksbeirat bezuschusst die Arbeit des Vereins Inga, der Prostituierten beim Ausstieg hilft, mit 5000 Euro.

Diese Plakatkampagne hat der Stadt viel Kritik eingebracht.Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Stuttgart - Was im Bezirksbeirat Mitte ganz harmlos begann, endete mit einer kleinen Abrechnung. Formal hatten die Räte nur über einen Antrag des Vereins Inga (Initiative gegen die Ausbeutung von Frauen in der Prostitution) abzustimmen. Hanne Niebuhr aus dem Inga-Vorstand bat um eine „einmalige Unterstützung von 5000 Euro zur Ausübung und Fortführung unseres Vereinszweckes. Das würde uns für zwei, drei Jahre reichen“.

Eine Bitte, die sofort auf Wohlwollen stieß. Doch parallel dazu entwickelte sich eine Debatte über die Hilfe von Prostituierten, in deren Zentrum Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) stand. Auch die Ermahnung von Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle, man solle nicht in alten Wunden rühren, half nicht das Mütchen zu kühlen. Offenbar haben es nur wenige verdaut, dass der OB und die Stadt 80 000 Euro in eine Kampagne gegen Zwangsprostitution gesteckt hat. Die von einer Werbeagentur entwickelten Motive mit knackigen Sprüchen wie „Nutten sind auch Menschen“ oder „Die Würde des Menschen ist auch beim Ficken unantastbar“, habe dem Oberbürgermeister zwar bundesweite Aufmerksamkeit und der Agentur eine Menge Geld gebracht, aber den Prostituierten nicht geholfen. Kleine Hilfe, große Wirkung Umso bereitwilliger waren die Bezirksbeiräte daher, nun im Rahmen ihrer Möglichkeiten, zu helfen. Der Antrag bekam einstimmige Zustimmung. Damit hatte Hanne Niebuhr zuvor offene Türen mit ihrem Vortrag eingerannt. Sehr bildhaft hatte sie die Arbeit des Vereins beschrieben, der mit kleinen Geldbeträgen große Hilfe leistet. Etwa, wenn es darum geht, einer Prostituierten die VVS-Monatskarte zu bezahlen, damit sie eine Hygieneschulung für den in Aussicht stehenden Job bei Burger King besuchen kann. Oder wenn eine Klientin 27 Euro für den Inhalt der Schultüte zur Einschulung ihrer Tochter braucht. Es sind nur zwei Beispiele aus dem Hilfeprogramm, wo es um Zuschüsse für Bewerbungen, Zeugnisübersetzungen, Umzüge, Möbel oder Kleidung geht. Es kann aber auch vorkommen, dass eine unerwartete Reise ins Heimatland ansteht, weil dort jemand aus der Familie gestorben oder schwer erkrankt ist. „Die Mehrheit unserer Frauen haben Kinder, daher wollen wir ihnen den Ausstieg ermöglichen“, sagt Niebuhr, „aber dazu brauchen wir einen langen Atem.“ Und das nötige Geld. Der Verein mit seinen 60 Mitgliedern lebt von seinen Beiträgen (1200 Euro) und Spenden. Aber das Geld reicht trotz Spenden oder ein Einnahmen bei Floh- und Adventsmärkten nicht, um den jährlichen Finanzbedarf in Höhe von 4000 Euro zu decken. Und gerade weil Inga nicht aus dem Vollen schöpfen kann, hat man die Hilfeleistung pro Person auf 200 Euro gedeckelt. „Es tut weh, wenn man eine Bitte um Unterstützung ablehnen muss“, sagt Hanne Niebuhr. Denn oft bedeutet das auch, dass die Frauen zurück in die Prostitution gehen. Und sei es nur, um dem Kind ein Geburtstagsgeschenk kaufen zu können. „Mit unserem Engagement möchten wir den ehemaligen Prostituierten ein Stück Selbstwertgefühl zurückgeben“, sagt Niebuhr und hat damit die Herzen der Bezirksbeiräte im Sturm erobert. „Das ist ein gutes Projekt – auch, weil es so unbürokratisch ist“, lobt Heinrich-Hermann Huth und bringt damit den allgemeinen Tenor des Bezirksbeirats zum Ausdruck.

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... b6a13.html

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Re: LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von Kasharius »

@deernhh

danke für diesen Artikel. Er dokumentiert daß ganze Ausmaß an Verlogenheit:Geld gibt esfür Zeugnisse oder Schultüten wenn die betreffenden auch ja aus der SExarbeit aussteigen. Was ist wenn sie drin bleiben? Nimmt man ihnen dann das Geld wieder weg? Ein ganz perfider Ablasshandel ist das. Ich gönne jeder SWdas Geld, aber mich stört die Zweckbindung Ausstieg...

Kasharius grüßt

Boris Büche
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Re: LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von Boris Büche »

@Verein Inga

Ich habe mir die Vereinsseite mal bekuckt. Ja, sie sind abolitionistisch gesinnt, aber
1) tun sie was mit dem kleinen Budget (mein Eindruck)
1b. finde ich es nicht verwerflich, Geschenke an die zu verwenden, die ihrer am meisten bedürfen
(und wer grade nicht arbeiten kann, oder nicht mehr will, gehört dazu)
2) arbeiten sie z.B. mit der Aidshilfe zusammen
3) hingegen bekunden sie nicht, mit Sisters zu kooperieren
(was mich wundert, denn treffen tun sie S.Constabel ja.)

Unter "Die Gesetzeslage" finden sich allerdings Informationen zur aktuellen Gesetzeslage grade nicht,
sondern eine Darstellung der gewesenen.

"informiert" wird hier ausschließlich ein Außenpublikum, an Sexworker ist nicht gedacht.

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Kasharius
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Re: LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von Kasharius »

@Boris

danke für die Recherche.Wieschon geschrieben:Ich gönne jeder SW jede Zuwendung und Unterstützung. Meine Kritik sollte eher die kommunalen Geldgeber treffen.Das propagierte Ausstiegsszenario hat die Börsen geöffnet, nicht der SW-Job als solcher...

Kasharius grüßt

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Re: LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von deernhh »

Betrügerin aus Remseck
19-Jährige gibt sich als Prostituierte aus – und kassiert ab

Michael Bosch, 12.03.2020 - 15:27 Uhr

Schnelles Geld hat eine 19-Jährige aus Remseck gemacht, indem sie sich als Prostituierte ausgab. Zum Geschlechtsverkehr kam es aber nie. (Symbolbild) Foto: dpa/Andreas Arnold

Eine junge Frau muss sich wegen Betrugs vor dem Amtsgericht in Ludwigsburg verantworten. Das Urteil gegen sie fällt milde aus, auch weil die zwei Opfer dem Teenager das Betrügen leicht gemacht hatten.

Ludwigsburg/Remseck - Ein bisschen staunten alle Beteiligten – Richterin und Staatsanwältin eingeschlossen – über die Dreistigkeit, aber auch über den Mut, einer 19-Jährigen, die sich am Donnerstag wegen zwei Betrugsfällen vor dem Amtsgericht Ludwigsburg verantworten musste. Die junge Frau aus Remseck hatte sich im vergangenen November auf dem Chatportal Badoo als Prostituierte ausgegeben und sich mit zwei Männern in der Ludwigsburger Schlachthofstraße verabredet.

Die Männer kamen zum vereinbarten Treffpunkt, angelockt hatte sie die 19-Jährige mit Bildern von anderen Mädchen aus dem Internet. Ein Nacktbild hatte sie von einer „Lesbenseite“ heruntergeladen, wie sie vor Gericht zugab. Beim Treffen gab die junge Frau an, die Cousine der Prostituierten zu sein. „Aus Sicherheitsgründen“ nahm sie ihrem ersten Opfer 300 Euro ab, eine Woche später sackte sie noch einmal 100 Euro von einem zweiten Mann ein. Dann ließ sie die beiden einfach stehen. Die Betrügereien räumte die Angeklagte unumwunden ein. Mit ihrem Geständnis ersparte sie den beiden Opfern einen unangenehmen Auftritt vor Gericht.

Idee von „echter Prostituierter“
Ob sie keine Angst gehabt habe, wollte die Richterin wissen. „Nö“, sagte die 19-Jährige rotzfrech. „Da sind ja tausend Leute unterwegs.“ Das Ziel, Geschlechtsverkehr gegen Geld zu haben, habe sie nie gehabt. Auch sonst machte die Angeklagte – schwarzer Kapuzenpulli, graue Jeans, Sneakers – vor Gericht den Eindruck, als habe sie es faustdick hinter den Ohren. Auf die Idee, sich als Prostituierte auszugeben und so an Geld zu kommen, war sie während eines Aufenthalts in einer geschlossenen Einrichtung in Bayern, wo sie einen Drogen-Entzug gemacht hatte, gekommen. Dort hatte sie eine echte Prostituierte getroffen und mit ihr über Stundenlöhne von 150 Euro gesprochen.

Vor dem Aufenthalt in Bayern war die junge Frau bereits aus verschiedensten Heimen geflogen, weil sie immer wieder abgehauen war, auch eine Drogentherapie hatte sie abgebrochen. Mit Marihuana hat die 19-Jährige offenbar reichlich Erfahrung. Zuhause in ihrem Zimmer baute sie die Droge zum Eigenkonsum an, ihr Bruder meldete das irgendwann der Polizei. Auch der Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz wurde am Donnerstag verhandelt. Die Richterin sah einen engen Zusammenhang zwischen dem Drogenkonsum der 19-Jährigen und ihrem Werdegang. „Sie machen auf mich einen aufgeweckten Eindruck“, sagte die Richterin. „Sie hatten sicherlich keinen leichten Start ins Leben. Ich frage mich nur, was wäre gewesen, wenn sie die Finger von dem Zeug gelassen hätten.“ Deshalb machte sie es zur Auflage, dass sich die junge Frau wieder in Therapie begibt.

Fahrrad und Wechselgeld gestohlen
Weil die Staatsanwaltschaft nicht mehr forderte, wurde die Bewährungsstrafe der 19-Jährigen von sechs auf neun Monate erhöht, sie muss außerdem 80 Sozialstunden leisten. „Der Betrug wurde ihnen ungewöhnlich leicht gemacht“, sagte die Staatsanwältin. „Diese Männer haben nicht mehr viel mit dem Kopf gedacht.“

Verurteilt worden war die Remseckerin beim ersten Mal, weil sie ein Fahrrad gestohlen und 449 Euro Wechselgeld bei einem Minijob in einer Tankstelle eingesteckt hatte. Die Angeklagte hatte Glück: Weil sie für diese beiden Vergehen noch nicht verurteilt worden war, als sie die zwei Männer betrog, galt dies nicht als Bewährungsbruch.

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... c6509.html

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Prostitutionsverbot in STUTTGART

Beitrag von Veraguas »

Die Landesrhauptstadt Stuttgart untersagt als erste Stadt wegen der Corona-Infektionen ab sofort die Ausübung jeder Art von Prostitution:

https://www.stuttgart.de/item/show/466797/1/3/689664
Welches Problem auch immer in der Gesellschaft besteht-
der Staat weiss eine völlig irre Problemlösung die niemandem nützt, aber Arbeitsplätze im Beamtenapparat schafft. H.S.

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Prostitution auch für Freier verboten

Beitrag von Joerg84 »


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Re: LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von Veraguas »

Ob man sich daran gewöhnen soll/wird/muss, dass einvernehmlicher Sex unter Erwachsenen,

wie hier geschehen,

im öffentlich-rechtlichen Rundfunk unter der Rubrik "Kriminalität" zu verorten ist?
Welches Problem auch immer in der Gesellschaft besteht-
der Staat weiss eine völlig irre Problemlösung die niemandem nützt, aber Arbeitsplätze im Beamtenapparat schafft. H.S.

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Re: LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von Kasharius »

Hier ein recht lesenswerter Artikel der Badischen Zeitung

https://www.badische-zeitung.de/kann-ei ... 55647.html

Kasharius grüßt

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LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von floggy »

Selbst wenn es Betriebe mit erträglicheren Arbeitsbedingungen gebe, ändere das nicht die Grundausrichtung. "In aller Regel geht es um Gewinnmaximierung und nicht um das Schicksal der dort arbeitenden Frauen."

Deshalb braucht es starke Verbände. Ist doch so wie überall in der Wirtschaft. Der Organisationsgrad muß steigen. Sieht das hier jemand anders?
Wo Schatten ist, muß auch Licht sein.

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Re: LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von Kasharius »

Frauen-Union Billingen diskutiert in Anwesenheit von Sabine Constable über Prostitution und Freierbestrafung berichtet der Schwarzwaldes Bote https://www.google.com/amp/s/www.schwar ... ._amp.html

Kasharius grüsst

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Re: LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von deernhh »

Polizei muss zweimal ausrücken
Mann will nach dem Sex Geld zurück – schlägt Prostituierte

Von
t-online, Jel
Aktualisiert am 28.01.2023 - 16:55 Uhr
Lesedauer: 1 Min.

Ein Mann wird von einem Polizisten festgenommen (Symbolbild): In Stuttgart musste die Polizei Samstagnacht zweimal wegen desselben Mannes ausrücken. (Quelle: Bernd Günther/imago-images-bilder)

Ein 25 Jahre alter Mann wollte nach dem Sex mit einer Prostituierten sein Geld zurück. Die Frau wehrte sich. Am Ende musste die Polizei eingreifen.

Samstagnacht ist es zu einem Streit in einem Laufhaus an der Leonhardstraße in Stuttgart gekommen. Nach eigenen Angaben musste die Polizei gleich zweimal anrücken. Beim ersten Mal rief demnach ein 25-jähriger Kunde des Laufhauses selbst die Polizei. Er sei unzufrieden mit der sexuellen Dienstleistung gewesen und habe sein Geld zurückgefordert.

Die Polizei versuchte, den Streit zu schlichten, woraufhin der junge Mann vorerst ohne Geld den Rückzug antrat. Doch der unzufriedene Kunde überlegte es sich doch nochmal anders. Knapp eine Stunde nach dem Streit kehrte er in das Bordell zurück, drang in das Zimmer der 20 Jahre alten Sexarbeiterin vor, mit der er gestritten hatte und versuchte ihr Geld zu klauen.

Als die Frau sich wehrte, habe der Mann sie geohrfeigt und ihr gegen den Fuß geschlagen. Das Sicherheitspersonal vor Ort bekam die Attacke mit und hielt den Mann fest, bis die Polizei ein zweites Mal eintraf. Diesmal musste er mit auf die Wache.

https://www.t-online.de/region/stuttgar ... t-ein.html

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Re: LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von lust4fun »

An der „Leo“ prallen die Welten aufeinander

Für die einen Schmuddelecke, für die anderen das Ausgehviertel – die Leonhardsvorstadt hat viele Gesichter. Könnte der neue Bebauungsplan daran etwas ändern? In Bars und Kneipen äußert man sich besorgt.

Stuttgarter Zeitung, online, 28.4.24

https://archive.ph/5qVOD

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Re: LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von deernhh »

Gemeinderat hat entschieden

Stuttgart: Aus für Bordelle im Leonhardsviertel

Stand
20.12.2024, 11:37 Uhr
Kerstin Rudat

Endgültig Schluss mit Sexarbeit und Wettbüros im Leonhardsviertel: Der Stuttgarter Gemeinderat hat am Donnerstagabend einen neuen Bebauungsplan für das Viertel beschlossen.

Stuttgarter Gemeinderat: Keine Bordelle mehr im Leonhardsviertel
00:0000:30

Nach jahrelangen Diskussionen um das Leonhardsviertel in Stuttgart, das auch als Rotlichtviertel bekannt ist, hat der Gemeinderat am Donnerstagabend in seiner letzten Sitzung des Jahres einen neuen Bebauungsplan beschlossen. Demnach sollen Vergnügungsstätten, Wettbüros und Bordelle im Leonhardsviertel fortan nicht mehr erlaubt sein.

Leonhardsviertel: Konflikte mit Anwohnern sollen ein Ende haben
Ziel des Bebauungsplans sei es, das Leonhardsviertel als "urbanes, gemischt genutztes Gebiet" zu stärken und die Stuttgarter Innenstadt auf das Viertel auszudehnen, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Dadurch würden Konflikte mit Anwohnerinnen und Anwohnern in Zukunft verhindert. Und der Leerstand im Leonhardsviertel werde bekämpft. Er hatte zuletzt extrem zugenommen.

Durch den Bebauungsplan seien Vergnügungsstätten, Wettbüros sowie Bordelle und "bordellartige Betriebe" dort nicht mehr zulässig, hieß es weiter. Diskotheken und Tanzlokale sollen künftig in Unter- und Obergeschossen gar nicht mehr erlaubt sein. In Erdgeschossen sollen sie nur dann erlaubt sein, wenn keine negativen Auswirkungen auf die städtebauliche Situation zu erwarten sind. So steht es in dem Papier. Mit dem Bebauungsplan für das Leonhardsviertel wird von der Stadt nun eine Konzeption für Vergnügungsstätten aus dem Jahr 2012 komplett für die gesamte Stadt umgesetzt.

Leonhardsviertel als neues, hippes Ausgeh-Viertel in Stuttgart?
Nach dem Wunsch der Mehrheit der Stadträtinnen und -räte soll das Leonhardsviertel tagsüber belebter und am Abend noch stärker zum Ausgehviertel werden. Das sei eine Erkenntnis aus der Studie zur Nachtökonomie, die die Stadt 2023 erstellen ließ. Mit dem Gemeinderatsbeschluss ende aus Sicht der Stadtverwaltung nun auch die seit zwölf Jahren geführte Diskussion zwischen Bewohnern, Gewerbetreibenden und Behörden.

Zur Begleitung der Veränderungen plant die Stadt, eine sogenannte Quartierskoordination einzusetzen. Sie soll Schnittstelle zwischen allen Beteiligten und zur Verwaltung sein. Zuletzt hatte es im Viertel auch immer wieder Ärger wegen Drogenverkaufs, Lärm und Belästigungen der Anwohnerinnen und Anwohner gegeben.

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wue ... n-102.html