LokalNachrichten: KÖLN

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fraences
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Beitrag von fraences »

„Abels Män“ ist tot

„Ich habe gelebt, gelebt und nie nachgedacht,“ sagte Abels Män noch vor wenigen Wochen. Nun ist der einst „schönste Mann im Kölner Milieu“ tot. Der frühere Rotlichtkönig starb im Alter von 65 Jahren an den Folgen seiner Diabetes.


Zuhälter Abels Män, umringt von schöbnen Frauen: So kannte ihn die Rotlichtszene.

Köln - Der einst „schönste Mann im Kölner Milieu“ ist tot. Gottfried Abel, genannt „Abels Män“ starb im Alter von 65 Jahren an den Folgen seiner Diabetes-Erkrankung. Sein Leichnam wurde diese Woche auf dem Friedhof in Poll beigesetzt. Zahlreiche ehemalige Weggefährten gaben dem früheren Rotlichtkönig bei der Trauerfeier die letzte Ehre.
Abels Män“ hatte es in den 70er Jahren als Chef mehrerer Nachtclubs zum Millionär gebracht. Dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte er noch vor wenigen Wochen gesagt: „Ich habe gelebt, gelebt und nie nachgedacht.“ In den letzten Jahren lebte „Abels Män“ verarmt in einem Appartement im Rechtsrheinischen.

http://www.ksta.de/html/artikel/1310466229262.shtml
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

> "Nie nachgedacht"
ist ne nette, flapsige Untertreibung für einen ders zeitweise zum Millionär und Chef mehrerer Nachtclubs gebracht hat. *lol*


Aber das Thema "Nachhaltigkeit und geglückte Lebensführung" drängt sich auf. Und das ist nicht nur ein Thema von Zuhältern und Unterwelt, sondern genauso von allen Menschen und uns Sexworkern !!!

Ich denke das Hauptmerkmal der "Unterwelt" ist es, weil nicht zur Gesellschaft dazugehörig, dass sie über gewaltige Informationsdefizite und beschränkten Ressourcen-Access verfügt (Ausgrenzung, Stigmatisierung, Marginalisierung, Tabuisierung, Kriminalisierung...).

Während man für Postbeamte und Lehrer_innen etwa Diabetisinfos im Behördenflur und Dienstpostfach verteilt, gibt es vergleichbares in unserer Szene bekanntlich nicht... ( Von diesem Forum mal abgesehen ;-)
Ganz zu schweigen von den Versorgungssystemen. Und genau diese Altersgrenze das sog. Renteneintrittsalter hat er erreicht, als seine Lebenskraft versiegte.


Damit wären wir mal wieder bei den strukturellen Problemen unserer Branche, die sich als "strukturelle Gewalt" darstellen.

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fraences
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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von fraences »

Immer feste drauf!! Hier wird Köln zum Kiez
Night of the Raging Bulls -


KÖLN –

Der Kiez, wie er leibt und lebt, und das mitten in Köln. Die Halle glich einer riesigen Spelunke auf dem Rummel. Was in der Halle Tor 2 in Braunsfeld abging, erinnerte schwer an die Reeperbahn zu ihren besten Zeiten. Gemixt mit einem Hauch von Kölner Karneval - denn das Publikum tritt hier teilweise milieugetreu und ludenhaft an.
Willkommen beim Fight Club - nur op kiez-kölsch. Sechs „Rummelboxer", die sonst normale Bürger sind, vom Feuerwehrmann bis zum Sportlehrer, stiegen in der Halle Tor 2 gegeneinander in den Ring. Die „Night of the Raging Bulls" lockte knapp 2000 Zuschauer nach Ehrenfeld. Die ersten Hingucker gab es schon vor den eigentlichen Kämpfen der „Hobbyklopper".
Das ist das Event:
Das erste Mal fand die „Night of the Raging Bulls" 2004 statt. Die Hobbyboxer kämpften im Mülheimer Kulturbunker vor 300 Gästen. Samstag war die 14. Auflage. Seit 2011 findet das Fun-Event dreimal im Jahr statt. Als nächstes am 10.12.2011 im Gloria.
Erstes Highlight noch vor den Kämpfen: Daniel Funke alias Diesel-Boxer „Johnny Love" (24) wird mit Helikopter eingeflogen, landet direkt vor der Halle. „Von Boxen hab' ich eigentlich keine Ahnung, das erste Mal trainieren war ich vor ein paar Monaten. Da war die Anmeldung schon durch", so der Marketingkaufmann.
Das Box-Event wurde 2004 ins Leben gerufen und war zunächst nur ein Spaß, bei dem Veranstalter Sönke Andersen noch selber mitkämpfte. Gestern gab er als „Fleischer reloaded" sein Comeback:. „Es macht einfach irre Spaß mit all den Leuten, die drei Runden à zwei Minuten waren aber die Hölle.
In den drei Kämpfen des Abends sah man schon den ein oder anderen Bierbauch. Ringrichter gibt es keine. Wer gewinnt, entscheidet der Applaus der Massen. Eine einzige Party mit Musik von Heintje bis Snoop Dogg, sexy Nummerngirls, aber eben auch knallharten Kämpfen.

http://www.express.de/regional/koeln/im ... index.html

Witzig ,wie man nostalgische Zeiten, (80er Jahre Boxen-Luden-"Hoch"zeiten) wieder durch Events wieder aufleben lassen will
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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von fraences »

Zocker, Zuhälter & Friseusen

Kölner Milieu mit Dummse Tünn und Frischse Pitter

Der Ruf der kölschen Zocker und Zuhälter ist legendär. Doch ihre große Zeit ist längst vorbei. In einem Film kommen sie noch einmal zu Wort – und schwärmen von früher.

Bild
Foto: KiWi Köln/privat Lederanzugträger mit Bunny: die Kölner Rotlicht-Größe Frischse Pitter
Wer ein Foto von Heinrich Schäfer sieht, muss nicht lange rätseln, was sein Spitzname zu bedeuten hat: Schäfers Nas. Der Mann mit dem zerschlagenen Zinken gilt als die Kölner Rotlichtlegende schlechthin. Als gefürchteter Schläger und Türsteher begann er seine Karriere, dann stieg er schnell zu einem der mächtigsten Zuhälter der Stadt auf.

Am Ende ihres Lebens brachte es "die Nas" sogar zu Berühmtheit weit über Köln hinaus: Als 1996 aus der Domschatzkammer ein Vortragekreuz gestohlen wird, empört sich Schäfers Nas über den Kirchenraub.

Er lässt seine Kontakte in die Unterwelt spielen, holt das wertvolle Stück zurück und übergibt es eigenhändig dem Dompropst. "Vom Dom nimmt man nicht, dem Dom gibt man höchstens" – mit diesen Worten soll Schäfer die ausgesetzte Belohnung abgelehnt haben.

"Chicago am Rhein"

Mit einem Kapitel über Schäfers Nas beginnen die Autoren Peter F. Müller und Michael Mueller ihr Buch "Chicago am Rhein", eine Veröffentlichung, die Peter F. Müllers kürzlich auf DVD erschienenen Dokumentarfilm "Wir waren das Miljö" ergänzt und abrundet. Beidem, Buch und DVD, ist Aufmerksamkeit sicher, schließlich können die Autoren eine Menge an authentischem Material aufbieten. Peter F. Müller hat Interviews mit zwei Dutzend Halbwelt-Größen geführt – und großteils gefilmt.

Köln war in den 60er- und 70er-Jahren eine Hochburg der großen Gangster und der kleinen Ganoven. Sittlichkeitsdelikte, illegales Glücksspiel, Prostitution, Diebstahl und Hehlerei, Raub und Einbruch hatten auch damals schon Hochkonjunktur.

Buch und Film beschäftigen sich nur am Rande mit den schweren Verbrechen. Vor allem beschreiben sie die Kölner Halbwelt, das sogenannte Milieu, und ihre Akteure. Schäfers Nas war der Bekannteste, aber nicht der Einzige. Und alle hatten ihren Namen: Dummse Tünn, bürgerlich Anton Dumm, war mit seiner schlagkräftigen Entourage nicht weniger gefürchtet als sein Rivale Schäfers Nas – heute gibt Dumm den altersmilden Taubenzüchter.

Extravagante Pelzmäntel und Schlangenleder-Anzüge

Abels Män galt lange Zeit als der schönste Zuhälter Kölns mit einer Vorliebe für extravagante Pelzmäntel und Schlangenleder-Anzüge. Hermanns Tünn tauchte bei Schlägereien gerne mit einem Gitarrenkoffer auf, in dem er eine Axt transportierte.

Ernsthaft verletzt habe er aber nie jemanden, beteuert er, meist habe er mit seiner Axt nur die Theken zerschlagen. Dieter Becker, wegen seiner Leibesfülle Beckers Schmal genannt, war Wirt im "Klein Köln" – und eine Art Vaterfigur für junge Stenze und angehende Luden.

Eine Zeit lang hat Becker eine Fußballmannschaft der Kölner Zuhälter gemanagt. Außerdem gibt es da noch Essers Häns ("der Indianer"), Schmidte Udo, Karate Jacky, der sich als Weltmeister der Straße bezeichnet, Düres, Frischse Pitter, den entthronten Bordellkönig "Sir Münnichhoff" und, und, und.

Und natürlich Anton Claahsen, genannt "de lange Tünn", Türsteher, Zocker, Zuhälter. Er ist bis heute eine Art Musterknabe des Milieus – vielleicht weil er in Erscheinung, Kleidung und Habitus am normalsten unter all den exotischen Nachtschattengewächsen wirkt.

Beömmeln am urkölschen Wortwitz

Schon einmal, Anfang der 80er-Jahre, wurde über ihn ein Dokumentarfilm gedreht. Und mittlerweile gibt es fast so etwas wie eine Lange-Tünn-Gemeinde, die sich an seinem urkölschen Wortwitz beömmelt. Manche stellen selbstgefilmte Lange-Tünn-Szenen ins Internet.

Und manche laden sich seine Sprüche als Klingelton aufs Handy. Wo immer er auftaucht, präsentiert sich der Lange Tünn als gut gelaunter Dampfplauderer, der die besten Geschichten von früher zum Besten geben kann und zwischendurch gern mal sich selbst aufs Korn nimmt. Kein Wunder also, dass der Lange Tünn, inzwischen 64 Jahre alt, auch bei einer öffentlichen Buchvorstellung in der Szenekneipe "Klein Köln" Rede und Antwort steht.

Für den Filmemacher Peter F. Müller war der Lange Tünn der Türöffner für die Szene. "Ich kannte den 80er-Jahre-Film über den Tünn. Und nachdem ich mich einmal mit ihm getroffen hatte, kam ein Schneeballsystem ins Rollen", sagt Müller.

Nach und nach fassten die Milieugrößen von einst Vertrauen – und erzählten freimütig aus ihrem Leben. Freilich gab es auch Leute, die nicht reden wollten, erzählt Müller: "Vor allem viele Frauen sagten: Sei mir nicht bös', aber ich lebe heute ein anderes Leben und möchte nicht, dass jemand von früher erfährt." Das ist freilich ist ein Manko. Im Film "Wir waren das Miljö" berichten wenigstens noch Lore, "die Piccolo-Königin", und eine Prostituierte namens Roswitha von früher. Im Buch fehlen die beiden leider.

Friseurinnen-Ball in der Moni-Bar

Roswitha erzählt, wie sie als junge Frau in die Moni-Bar kam und über die Mädchen staunte, die sich was leisten konnten: Schmuck, Kleider, Schuhe. Einmal in der Woche war Friseurinnen-Ball in der Moni-Bar, das sei sozusagen eine Art Sprungbrett in die Prostitution gewesen.

Doch ansonsten können auch Müllers Recherchen dieses rätselhafte Verhältnis zwischen Zuhälter und Prostituierten nicht recht aufklären. Die Befragten beteuern, meist hätten ein paar schöne Worte genügt – und schon lieferten die Frauen ihr Geld freiwillig ab.

Essers Häns erzählt sogar, dass er seine ersten 50 Mark zugesteckt bekam, ohne dass er es wollte. Und der "Düres" betont in seinem feinsten Hochdeutsch: "Ich habe mich nie als Zuhälter gesehen." Einen Anflug von Reue zeigt einzig Abels Män, dem eine Frau davonlief, "weil ich wieder die alte Scheiße gebaut habe". Dabei liebte er sie doch, und sie erwartete ein Kind von ihm.

Dass einige der Herren, die in den Interviews verklärt von der angeblich guten alten Zeit schwärmen, manchmal auch brutal zur Sache gingen – das ist immerhin den Interviews mit zwei ehemaligen Kriminalern zu entnehmen: Jupp Menth und Freddy Krämer. Schläge haben immer dazugehört, aber auch Fingerglieder wurden abgehackt, und Krämer erinnert sich daran, wie einmal ein Kölner Zuhälter eine Prostituierte auf eine heiße Herdplatte setzte, um seine Forderungen durchzusetzen.

Jetzt ist alles vorbei. Die einstigen Milieugrößen hätten im Milieu nichts mehr zu sagen, stellt Peter F. Müller fest, ausländische Banden hätten die Kölner Türsteher- und Zuhälterszene fest im Griff. Und das viele Geld? Verzockt oder verschleudert – für Autos, Uhren, Klamotten und manchmal auch für Drogen.

Essers Häns, "der Indianer", fährt mittlerweile Taxi. Frischse Pitter bekommt als zeitweiliger Angestellter eines Eroscenters immerhin eine schmale Rente, die er aufbessert, indem er auf dem Straßenstrich Wohnwagen rangiert.

1,4 Millionen Mark im Wandtresor

Der Lange Tünn, der mit 18 seine erste Rolex hatte und mit 21 bereits 400.000 Mark auf dem Konto, musste sich eine Weile sogar mit dem Aufsammeln von Pfandflaschen durchschlagen. Inzwischen hat er wieder Tritt gefasst, sein Nimbus als kölsche Legende half ihm dabei, einen Job als Türsteher in einer Schiffsdisco auf dem Rhein zu bekommen.

Und Abels Män, der einstmals schönste Zuhälter Kölns, der sich rühmte, mit 1800 Frauen geschlafen zu haben – und der in seiner besten Zeit 1,4 Millionen Mark im Wandtresor hatte? Die früheren Exzesse mit Alkohol ("Bis zu drei Flaschen Wodka pro Nacht") und Captagon hatten Abels Män ziemlich mitgenommen, im Juli starb er mit 66 Jahren. Erst bei der Beerdigung erfuhren seine alten Kumpels, dass Abels Män eigentlich Gottfried Abel hieß.

"Wir waren das Miljö", Film von Peter F. Müller, DVD, 105 Minuten, MORE Entertainment Rights GmbH; Peter F. Müller und Michael Müller: "Chicago am Rhein – Geschichten aus dem kölschen Milieu", KiWi-Verlag, 160 Seiten 14,99 Euro

http://www.welt.de/regionales/koeln/art ... itter.html
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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von fraences »

ALARM IM PASCHA
Feuerwehr rettet Freier aus 5. Stock


Weil die Aufzüge zu klein waren, rettete die Kölner Feuerwehr einen kollabierten Freier aus dem 5. Stock.

KÖLN –
Das Pascha in der Hornstraße, Europas größtes Bordell: Dienstag Nachmittag endete ein Entspannungsstündchen für einen 58-jährigen Gast auf der Intensivstation.
Der Mann war mit einer Afrikanerin handelseinig geworden. Man begab sich in Appartement 520 im 5. Stock. Als es dann zur Sache gehen sollte, versagten dem Besucher die Kräfte, Herz und Kreislauf machten nicht mehr mit. Sofort alarmierte die entsetzte Prostituierte die Sicherheitskräfte.
Die riefen sofort Feuerwehr und Notarzt und leisteten dann Erste Hilfe. Die Bergung des Mannes durchs Treppenhaus wäre zu schwer geworden, die Aufzuge sind für die Trage nicht groß genug. Also holten die Feuerwehrmänner den Patienten per Drehleiter mit Korb aus dem 5. Stock. Mit dem Rettungswagen wurde er in die Klinik gebracht. Er soll mittlerweile über den Berg sein.

http://www.express.de/koeln/alarm-im-pa ... 21142.html
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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von fraences »

SEIT 40 JAHREN
Er ist der Sex-Shop-Guru von Leverkusen

Karl-Heinz Lay in seiner Filiale an der Weisdorfer Friedrich-Ebert-Straße.

LEVERKUSEN –
Dildos, Dessous und Pornos. Das ist Karl-Heinz Lays (66) Welt. Der Gründer des Sexshops „Adam und Eva“ steht seit 40 Jahren am Tresen seines Erotikladens in Wiesdorf.
Teresa Orlowski, Gina Wild – sie alle waren schon zu Gast in Lays Laden. Er ist immer hell beleuchtet. Darauf legt der Mann, der eher wie ein Sparkassenleiter aussieht, großen Wert. „Ich wollte nie diese schummrigen Kaschemmen haben.“ Lay war in den 60er in den USA. Dort sah er Nuttenmagazine in Schwarz-weiß. Sowas gab es in Deutschland noch nicht. Also fing er an sie bei uns zu verkaufen. Später setzte er sich mit Beate Uhse in Verbindung, das Geschäft kam in Fahrt.
Wenn man diesen Job so lange macht, merkt man auch, was sich alles rund ums Thema Sex verändert. „Die Vibratoren sind leiser geworden, in die Videokabine geht kaum noch jemand, statt 90 Prozent Männer, kommen jetzt 70 Prozent Frauen oder Paare in den Laden. Früher standen die vor den Videokabinen Schlange und machten vorsorglich schon mal den Hosenstall auf. Das ist vorbei.“ Das Internet macht der Erotikbranche schwer zu schaffen.
Heißt: Pornohefte kauft quasi niemand mehr. Die Bilder gibt’s ja kostenlos im Netz. Stattdessen gefragt: DVDs, hochwertiges Liebesspielzeug. „Vor allem Qualität von deutschen Herstellern wird gerne genommen.“
Trotz technikbedingten Einbußen kann der gebürtige Mainzer auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken. Er besaß Zweigstellen in Köln, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hagen und Wanne-Eickel. In etwa einem Jahr will er in den Ruhestand gehen. Der Sex-Shop-Guru von Leverkusen wird sicher vielen Liebenden fehlen.

http://www.express.de/koeln/seit-40-jah ... 15386.html
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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von fraences »

Leverkusen
Prostitution auf Wanderparkplatz?


Leverkusen . Offenbar über mehrere Monate hinweg hat sich eine Prostituierte auf einem Parkplatz an der Bergischen Landstraße nahe Autobahnauffahrt A 3 eingerichtet. Am Montag will sich der Landesbetrieb Straßen.NRW kümmern.


Schon vor Monaten soll dieser Wohnwagen auf dem Parkplatz abgestellt worden sein. Mehrere Passanten berichten übereinstimmend, dort gehe eine Prostituierte ihrem Gewerbe nach. Foto: Uwe Miserius
Der Schlagladen an dem weißen Wohnwagen ist hochgeklappt, eine Kerze flackert hinter der Fensterscheibe. Wer an dem abgestellten Gefährt auf dem Waldparkplatz nahe der Autobahnauffahrt zur A 3 an der Bergischen Landstraße vorbeikommt und diese Szenerie sieht, soll offenbar erkennen: Freier willkommen. Hat ein Mann angeklopft und ist ins Innere des Wohnwagens gestiegen, schließt sich der Laden in der Regel umgehend.

So jedenfalls schildern es Passanten, die in den vergangenen Wochen immer mal wieder auf dem Parkplatz solche oder ähnliche Szenen beobachtet haben. Auf dem Parkplatz habe sich offenbar eine Prostituierte eingerichtet, berichten sie übereinstimmend. Einige sprechen sogar von Monaten, die das Gefährt dort schon stehe. "Ich verabrede mich auf dem Parkplatz oft zum Nordic Walking", sagt eine Anruferin. "Es macht mir ein richtig mulmiges Gefühl, was hier so passiert."
.
Zuständigkeit am Niederrhein

Die Vermutung, dass da offensichtlich eine Dame des Horizontalen Gewerbes den Begriff "Verkehrsfläche" sehr frei interpretiert, hat auch die Leichlinger Stadtverwaltung schon gehört. Doch die ist in diesem Fall gar nicht zuständig, wie eine Anfrage ergibt, denn besagter Parkplatz gehört bereits zum Stadtgebiet Langenfeld. Eine Nachfrage beim dortigen Ordnungsamt zu der Prostituierten löst Verwunderung aus. "Ist das so?", hieß es. Da müsse man sich mal mit dem Landesbetrieb "Straßen.NRW" in Verbindung setzen, denn: "Der bewirtschaftet den Parkplatz."

Also wird auch dort nachgefragt: Nach einiger Zeit scheint der Zuständige gefunden: die Regionalniederlassung Niederrhein mit Sitz in Mönchengladbach. Eine freundliche Sprecherin sagt zu, der Angelegenheit nachzugehen und sich später wieder zu melden.

Der Rückruf kommt auch prompt: "Unsere zuständige Straßenmeisterei in Velbert hat bestätigt, dass auf dem Parkplatz so ein Wohnwagen steht", erklärt die Straßen.NRW-Mitarbeiterin. Jetzt werde man reagieren. Heute wollen sich Mitarbeiter des Landesbetriebs mit der Stadt Langenfeld in Verbindung setzen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Unter Umständen könnte auch die Polizei eingeschaltet werden.

Offizieller Besuch

Die Dame dürfte in den kommenden Tagen offiziellen Besuch bekommen, sofern sie dann immer noch dort anzutreffen ist. Am Wochenende war das aber noch der Fall.

http://www.rp-online.de/bergisches-land ... -1.2666102
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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von fraences »

AM KÖLNBERG
Prostitution im absoluten Halteverbot


Trotz absoluten Halteverbots stellen seit rund vier Wochen wieder zahlreiche Lkw-Fahrer ihre Fahrzeuge auf dem Seitenstreifen der Straße "Am Kölnberg" in Meschenich ab. Am Straßenrand wird auch gegrillt, Müll entsorgt und mit Prostituierten verkehrt.

Auf dem Seitenstreifen an der Straße Am Kölnberg werden Lkw trotz Parkverbots abgestellt. (Bild: Michael Bause)
MESCHENICH - Mit Einrichtung des Sperrbezirks für die Straßenprostitution im April des vergangenen Jahres war für die Lastwagen neben der Aldi-Filiale auch ein Parkverbot eingerichtet worden. Bürger hatten sich darüber beschwert, dass hier vor allem nachts und am Wochenende stundenlang die Lkw abgestellt würden, Fahrer am Straßenrand grillten, ihren Müll entsorgten und Prostituierte empfingen.
Nach Einrichtung des Sperrbezirks schien das Problem gelöst zu sein. "Doch nun muss sich irgendetwas verändert haben. Eine Weile hat das Verbot gut funktioniert. Aber jetzt stehen abends und am Wochenende wieder viele Lkw auf dem Seitenstreifen", hat Monika Roß-Belkner, Fraktionsvorsitzende der CDU in der Bezirksvertretung Rodenkirchen, festgestellt. "Kurz nach Einrichtung von Sperrbezirk und Parkverbot hatten wir kaum noch Probleme. Im November waren die abgestellten Lkw noch kein Thema, jetzt schon", bestätigte Ralf Mayer, Leiter des Ordnungs- und Verkehrsdienst der Stadt Köln.

Parkverobt soll wieder verstärkt überprüft werden

Die Stadtteilpolitiker wollten deshalb die Verwaltung darum bitten, das Parkverbot wieder verstärkt überprüfen zu lassen. Der Antrag scheiterte in der jüngsten Sitzung an den Stimmen der SPD, der Linken und der Grünen. Da das Verbot bereits beschlossen sei, hielten sie den Antrag für unnötig.

Ralf Mayer und seine Mitarbeiter haben in der Tat bereits auf die Veränderung reagiert und kontrollieren seit einigen Wochen wieder verstärkt und sogar doppelt in Meschenich. Einerseits sind Politessen (zuständig für den ruhenden Verkehr) von der Verkehrsüberwachung unterwegs, die die Einhaltung des absoluten Halteverbots überwachen. Bei einem Verstoß erhalten die Fahrer eine Verwarnung. Andererseits kontrolliert das Ordnungsamt die Einhaltung des Sperrbezirks. Wird hier eine Prostituierte bei der Arbeit erwischt, drohen ihr Platzverweis und Anzeige. Auch der Freier kann wegen sogenannter Anbahnung eine Anzeige erhalten.

Was sind die Ursachen für die Verbotsmissachtung?

Warum die Lkw-Fahrer nach Meschenich zurückgekehrt sind, ist unklar. Fehlen andere Parkplätze, wo sie nachts ihre Fahrzeuge abstellen können? Oder reizt manche die Nähe zu den Prostituierten, von denen viele in Meschenich wohnen? "Wahrscheinlich ist es beides. Auch die Nähe zum dortigen Discountmarkt als Einkaufsmöglichkeit könnte interessant sein", mutmaßt Mayer. Sollte sich eine Art Schattenprostitution am Rand des Sperrbezirks herausgebildet haben, müsste noch stärker kontrolliert werden, forderte Karl Wolters von der FDP-Fraktion: "Es müsste überprüft werden, ob der Lkw-Fahrer ein potenzieller Freier ist oder nur gegen das Parkverbot verstößt." Dagmar Dahmen vom Ordnungsamt sagte dazu: "Es gibt hier bereits regelmäßige Kontrollen des Parkverbots, vor allem nach Hinweisen aus der Bevölkerung. Wir fragen aber nicht nach, warum die Fahrer dort parken und was sie vorhaben."

Der Vorschlag, den Seitenstreifen mit Pollern zu versperren und damit Fakten zu schaffen, lehnte Klaus Neuenhöfer vom Amt für Straßen und Verkehrstechnik sogleich als "nicht möglich" ab. Nach Meinung der Grünen und der SPD bleibt nun noch die Möglichkeit, den Seitenstreifen zurückzubauen und ganz verschwinden zu lassen.

http://www.ksta.de/html/artikel/1326285629635.shtml
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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von fraences »

KAMPF GEGEN PROSTITUTION
Neue Verkehrsregeln auf dem Strich


Im Kölner Süden bieten Frauen auf dem Straßenstrich eine schnelle Nummer im Wohnwagen an.

KÖLN –
Im Kampf gegen die Straßenprostitution zeigt die Stadt klare Kante. Die testweise eingeführten Sperrbezirke im Kölner Süden sollen ausgeweitet werden. Dabei geht es auch um Verkehrsregeln.
Der Kreisverkehr „Am Eifeltor“, bislang eine beliebtes Revier für Liebesdienerinnen auf Freierfang, ist der Auslöser.
Das Problem: Die Hälfte des Verteilerkreises liegt auf dem Gebiet der Stadt Hürth. Die hat eine Sperrbezirksverordnung: Anschaffen verboten. Die andere Hälfte des Kreisels gehört jedoch zu Köln. Dort ist Prostitution (noch) erlaubt.
Hürth beschwert sich nun, dass die Überwachung des Sex-Verbots sich im Kreis drehe: „Die konkrete Grenzziehung ist häufig auch für die Prostituierten unklar.“
Der Schwebezustand für leichte Mädchen soll nun beendet werden. Ein Antrag bei der Bezirksregierung sieht vor, die bisherigen Kölner Sperrbezirke (Brühler Landstraße und Meschenich) um den Kölner Teil des Kreisels zur erweitern.
Die Fachverwaltung hat keine Bedenken. In einer Stellungnahme heißt es: „Für das Stadtgebiet Köln ergibt sich im Ergebnis kein wesentlicher Unterschied, da Straßenprostitution im Kreisverkehr schon wegen eines Verstoßes gegen die Straßenverkehrsordnung unzulässig ist, da dadurch der Straßenverkehr gefährdet wird.“
Das kommt schon mal vor. In acht Monaten wurden 51 Sex-Dienerinnen auf dem Straßenstrich bestraft, weil sie „ihre Dienstleistung in einer den Straßenverkehr gefährdenden Weise“ angeboten haben: Sie standen halb auf der Straße, Autofahrer mussten auf die Bremse treten.
Insgesamt hagelte es im Sperrbezirk 476 Platzverweise, 83 Prostituierte wurden in Gewahrsam genommen, 68 Freier bekamen wegen verbotener Kontaktaufnahme ein Sex-Knöllchen (75 Euro) verpasst.

http://www.express.de/koeln/kampf-gegen ... 726326.htm

lBild

Ich bin vor ca.3 Wochen öfters bei Nacht an den dortigen stehen Wohnwagen vorbei gefahren.

Die Wohnwagen stehen an eine Ausfahrstrasse ein Verbindungsstrasse, Industriegebiet der Containerumschlagplatzes (Atmosphäre eines Großbahnhofes)besteht überhaupt keine Störung für Anwohner.
Auch hab ich keine einzige SW stehen auf der Strasse gesehen und die Freier kommen zu Fuß vom naheliegenden Containerumschlagplatz oder von der Tankstelle am Kreisel, wo sie ihr Auto parken.

Insgesamt würde ich die Situation dort als sehr ruhig bezeichnen.
Die Wohnwagen waren bunt Lichtschlangen dekoriert und die SW hatten sich bei Kerzenschein innen sich gemütlich gemacht.

Die 30 Wohnwagen waren neu und im guten Zustand, das war vor Jahren nicht, da standen sehr runtergekommenen Fahrzeuge rum.

Insgesamt strahlte es auf mich ein sehr nostalgische Stimmung aus.
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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von annainga »

schön, dass du einen persönlichen bericht und deine eindrücke darunter schreibst. so kann man sehen, was wirklich sache ist und wie gern dinge im zusammenhang mit sexarbeit dramatisiert werden.

lieben gruß, annainga

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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von fraences »

KONKURRENZ ZU STARK
Kerpens letzter (echter) Puff macht zu



„Das Geschäft hat sich in 15 Jahren sehr verändert.“ Red-Rose-Betreiberin Zoja Yovanovic im Lokal in Mödrath.

KERPEN –
Der Friedensring in Mödrath. Zwischen Gasthaus Jägerhof und Fahrschule Dobelmann lockt seit 15 Jahren das „Red Rose“. Eine echte Nachtbar – ohne Dumping-Preise, ohne Flatrates. Doch bald ist Schluss. Chefin Zoja Yovanovic: „Es läuft einfach nicht mehr.“
Die gebürtige Jugoslawin (kommt selbst nicht aus dem Milieu) will die Bar schließen. „Es kommen kaum noch Gäste, ich bin müde!“
Gerade mal fünf Mädchen arbeiten noch bei ihr. „Zu den guten Zeiten waren es noch zehn.“ Folge: Selbst Stammgäste gehen woanders hin, dabei ist das Red Rose der letzte echte Puff in Kerpen.
Die Damen müssen für die Zimmer keine Nutzungsgebühr zahlen, können selbst entscheiden, wie viel sie vom Freier verlangen. Außerdem kümmert sich Zoja rührend um ihre Mädels, hat bei Problemen immer ein offenes Ohr.
Das Geschäft hat sich verändert: „Heute wimmelt es in Kerpen von Flatrate-Bordellen“, so einer der Gäste. „Man zahlt einen festen Preis, hat so viele Mädchen – so oft, wie man will.“ Sex zu Dumpingpreisen liege im Trend. Schlecht für die Mädchen, schlecht für Zoja, gut für geizige Freier.
„Ich könnte so was nicht, ich bin mit Herz und Seele bei den Mädels. Aber ich hab’ mich jetzt entschlossen, ein normales Hotel aufzumachen.“

http://www.express.de/koeln/konkurrenz- ... 48064.html
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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von fraences »

STRASSENSTRICH
„Die Frauen sind oft sehr gehetzt“


Sabine Reichert vom Sozialdienst katholischer Frauen betreut Prostituierte in Meschenich. Im Interview mit Dirk Risse spricht sie über die Verhältnisse, in denen die Frauen leben, und darüber, was die Politik tun kann.


Im Mai 2011 wurde der Sperrbezirk im Kölner Süden erweitert.

Wie hat sich die Erweiterung ausgewirkt?

SABINE REICHERT: Offenbar ist die Ausweitung des Sperrbezirks gut verlaufen. Das heißt, die Anwohner klagen weniger wegen der Prostitution, und die Frauen haben sich mit den neuen Zeiten und in den neuen Gegebenheiten eingerichtet. Aus ordnungspolitischer Sicht ist die Erweiterung also gut gelungen.

Welche Frauen betreut der SkF?

REICHERT: Unser Schwerpunkt liegt bei den Frauen, die vor allem in Meschenich leben und dort der Drogenprostitution nachgehen. Insgesamt haben wir Kontakte zu ungefähr 30 Frauen. Bei der Kerngruppe handelt es sich um 10 bis 15 Frauen, die derzeit nicht durch Medikamente substituiert werden. Die sind süchtig und gesundheitlich verelendet.

Die Sperrbezirksverordnung untersagt offiziell den Straßenstrich in Meschenich. Es findet aber offenbar dennoch offene Prostitution statt.

REICHERT: Na ja, wir gehen natürlich nicht immer hinterher, wenn sich die Frauen mit einem Kunden treffen. Zum Teil läuft die Prostitution in den Wohnungen ab, zum Teil in den Häusern, Hauseingängen und Hausfluren. Die Frauen kommen manchmal aufgrund des Suchtdrucks gar nicht bis in die Wohnungen. Wir haben gehört, dass sich vereinzelt Anwohner beschwert haben.

Der Stadt zufolge leben viele der Prostituieren in elenden Verhältnissen. Wie sind Ihre Erfahrungen?

REICHERT: Durch die Veränderung der Sperrbezirksverordnung war es den mobileren Frauen möglich, sich besser an die Zeiten zu halten oder in andere Gebiete auszuweichen. Das ist den Frauen, die jetzt noch in Meschenich sind, nicht möglich. Die Frauen befinden sich in einem Strudel, der nur schwer zu durchbrechen ist. Sie sind gezwungen, sich schnell Geld zu beschaffen, um sich den nächsten Druck besorgen zu können.

Wie können Sie den Frauen helfen?

REICHERT: Wir verteilen vor Ort Kondome, bieten einen Spritzentausch an und erläutern in Beratungsgesprächen, wie man sich auf der Straße schützen kann und welche Möglichkeiten es gibt, um aus der Sucht herauszukommen.

Gelingt Ihnen das?

REICHERT: Das ist sehr schwierig zu beantworten. Die Frage ist: Was ist ein Ausstieg? Sprechen wir von Ausstieg erst dann, wenn eine Frau raus ist aus den sozialen Hilfen und einen geregelten Arbeitsplatz hat? Oder schon dann, wenn jemand nicht mehr jeden Tag anschaffen muss, sondern nur noch ein paar Mal im Monat. Generell ist es schwierig, Hilfen anzubieten, weil die Frauen im Kölner Süden sehr gehetzt sind. Die sind ständig auf Kundenfang und gucken, wo Ordnungsamt und Polizei sind, damit sie nicht erwischt werden. Erst, wenn man einen Ort hat, wo sie in Ruhe ihrem Geschäft nachgehen können, bleibt Zeit, um über Ausstiegshilfen zu reden.

Seit 2002 ist das Bundesprostitutionsgesetz in Kraft. Es bietet Prostituierten unter anderem Versicherungsschutz. Ein Erfolg?

REICHERT: Unsere drogenabhängigen Frauen profitieren wenig davon, weil sie nicht sozialversicherungspflichtig im Bordell arbeiten. Die leben von der einen Minute auf die andere und haben keine Möglichkeit, Geld zurückzulegen.

Was kann die Politik tun?

Reichert: Wir versuchen die Frauen dazu zu bewegen, dass sie die erlaubten Örtlichkeiten wie am Eifeltor nutzen. Für die Frauen wäre es ein Vorteil, weil sie ruhiger arbeiten könnten und nicht ständig auf der Hut vor Polizei und Ordnungsamt sein müssten. Außerdem würde das Viertel am Kölnberg entlastet.

Wären Sie dafür, das schwedische Prostitutionsgesetz zu übernehmen?

Reichert: Das schwedische Prostitutionsgesetz sieht vor, dass Freier, die bei der Straßenprostitution erwischt werden, eine Strafe zahlen. Grundsätzlich kann man über das Gesetz geteilter Meinung sein. Die einen halten es für einen Erfolg. Andere sagen, die Prostitution werde auf diese Weise so weit in die Illegalität gedrängt, dass die Polizei keine Ansatzpunkte mehr hat, um gegen Menschenhandel und Gewaltdelikte zu ermitteln.

http://www.ksta.de/html/artikel/1334494356695.shtml
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annainga
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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von annainga »

sabine reichert redet über die frauen, die drogenabhängig sind und anschaffen gehen, um ihre sucht zu finanzieren und gibt folgenden ratschlag:

Wir versuchen die Frauen dazu zu bewegen, dass sie die erlaubten Örtlichkeiten wie am Eifeltor nutzen.

na, die werden sich freuen. wie wir von nina-love lesen konnten, haben sich die dort arbeitenden sexarbeiterinnen mit großem aufwand und viel engagement einen guten arbeitsplatz geschaffen. und dorthin sollen die drogengebrauchenden frauen des straßenstrich ausweichen?

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Das wird vmtl. absichtlich zusammengelegt, dahinter stehen die negativen gesamtgesellschaftlichen Werturteile. Dahinter steckt aber auch Methode:

Auch in Frankfurt z.B. sind die Hilfseinrichtungen für Drogengebraucher_innen (Druckräume) im selben Quatier wie die Großbordelle (Laufhäuser).



So kann eine heuchlerische Presseöffentlichkeit ständig Argumente gegen Prostitution vorfinden und seine eigenen Vorurteile bestätigt bekommen.

So inszeniert sich Politik ihre self fullfilling prophecies selbst. Randgruppen werden strukturell abgetrennt in Ghettos. Wie heuchlerisch diese absichtsvolle Segregierung des öffentlichen Raumes ist (das Gegenteil von sozialer Inklusion wie wir sie fordern), das merkt man wenn andererseits über "trading down" geklagt wird nur weil ein diskret-unsichtbares Wohnungsbordell bekannt wurde...





p.s. solche Artikel von Hilfsorganisationen ÜBER die Arbeits- und Lebensverhältnisse von Sexworkern, ohne gleichzeitig den Sexarbeiter_innen eine Pressestimme zu geben (z.B. gemeinsam zu interviewn) sind abzulehnen! Sie sind Beleg eines "hegemonialen Diskurses" ganz in der fatalen Tradition der Helferindustrie, wie es sich auch an der Problematik der nur akademischen Stellen für Sexworker-Beratung zeigt (in unseren eigenen Organisationen (Hydra, Madonna, Kassandra...).

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Beitrag von fraences »

Die drogengebrauchende Frauen, die mit Prostitution ihren Konsum finanzieren, von Meschernich (Hochhausquartier) zum Eifeltor (ca. 5-8km von einander entfernt)wird NIE gelingen.
Die Frauen dort brauchen die unmittelbare Nähe zu ihren Dealern, was dort vor Ort gegeben ist.

In dem die Stadt einen Straßenstrich am Eifeltor (bis jetzt Wohnwagenprostitution) können die Frauen nicht mehr unabhängig arbeiten, sondern werden in die Geschäftsbereiche der Hell Angels und Russenmafia getrieben. Die Frauen werden Schutzgeld entrichten müssen, Menschen- und Drogenhandel ,sprich die organisierte Kriminalität würde gestärkt werden.
Das kann doch wohl nicht im Sinne der Menschlichkeit sein.
Die Meschernicher Wohnanlage Kölnberg (eine Anzahl von Hochhäusern) wird von Zigeuner beherrscht, viele Frauen arbeiten dort unabhängig für ihre Drogenkonsum und/oder Lebenskosten.
Drogen- und Prostitutionsmilieu bleiben hier besser getrennt an ihren Plätzen, denn eine Allianz (und dies würde zwangsläufig geschehen) von Russen, Hell Angels und Zigeunern würde eine völlig neue Dimension der organisierte Kriminalität in dem gesamten Kölner Raum realisieren,dies betrifft insbesondere die Zusammenlegung von verschiedenen Transportlogistiken, was die Einführung von Drogen aller Art für diese Region betrifft.
Es ist unbegreiflich, wie dumm manch Dezernent seine Planspiele betreibt. Und es ist unglaublich, das ganz normale Polizeiarbeit, die hier genannten Fakten nicht längst aufgedeckt hat.
Ich möchte nicht behaupten, das organisierte Verbrechen und staatliche Behörden im Kölner Raum zusammen arbeiten, aber ein nicht ganz leichte Verdacht scheint mir nicht abwegig aufgrund der geplante Maßnahme.
Hoffentlich lassen die Frauen sich nicht vertreiben und behalten ihr Leben, was immer sie darunter verstehen selbst im Griff.

Ich bin gegen Zentralisierung, sondern für offene,pluralische Gegebenheiten. Die Konsequenz des eigenen Handelns muss jeweils einzelnen Menschen bleiben, hier allein liegt die Möglichkeit, das hat die Zeit immer schon gezeigt, von Freiheit und Entfaltung eigener Persönlichkeit.

Hilfsangebote für Aussteigerinnen aus Prostitution und Drogenkonsum sollten verstärkt werden in dem Sinne, das die jeweiligen Brennpunkte angemessen begleiten.

Liebe Grüsse, Fraences
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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von Ariane »

MENSCHENHANDEL

Eine Sklavin im 21. Jahrhundert

Von Tim Stinauer, 30.04.12, 12:48h, aktualisiert 30.04.12, 12:52h

Sie wurde zur Prostitution gezwungen, ihr Peiniger bezeichnete sich selbst als ihr Gott. Nasreen ist das erste Opfer eines mutmaßlichen Menschenhändlers, das öffentlich seine Geschichte erzählt. Ein Schicksal, das sprachlos macht.

INNENSTADT - Ich dachte, dass ich mich irgendwann schon daran gewöhnen werde. Dass ich es irgendwann nicht mehr ekelhaft finde, mit fremden Männern ins Bett zu gehen. Und mein Freund wollte das schließlich so. Er sagte: „Akzeptier es, das ist jetzt Teil deines Lebens.“ Er war mein erster Freund, ich wusste nichts von Beziehungen, überhaupt nichts. Ich dachte: Okay, vielleicht ist das Leben einfach so. Vielleicht läuft das bei anderen Paaren anders. Bei uns läuft das eben so.
Mit zehn Jahren kam Nasreen mit ihren Eltern aus dem Iran nach Deutschland, mit 19 lernte sie Djamal (Namen geändert) kennen in einer Diskothek auf den Kölner Ringen an einem Abend im Mai 2009. Sie war feiern, er arbeitete als Türsteher. Sie gab ihm ihre Handynummer, er meldete sich kurz vor Silvester, und sie verabredeten sich. Nasreen verliebte sich in den zwei Jahre älteren Mann – auch er ein Iraner. Sie stellte ihn ihren Eltern vor. Die waren begeistert. „Ihr seid das schönste Paar“, schwärmte die Mutter und nannte Djamal „mein Sohn“. Nasreen dachte an Hochzeit.

Irgendwann im Herbst 2010 sagte Djamal zu ihr: „Wir brauchen Geld. Ich möchte, dass du anschaffen gehst."

Ich wusste gar nicht, was das ist: anschaffen. Ich hatte das Wort noch nie gehört. Djamal erklärte es mir. Er sagte, er würde immer zu mir halten, er würde mich nie verarschen, er liebe mich. Und ich sollte das auch nur so lange tun, bis wir genügend Geld zusammenhätten. Er wäre immer für mich da. Und ich dachte: Okay, ich kann es ja einmal versuchen.

Gedemütigt, um sie gefügig zu machen

Nasreens Hände umklammern eine Plastikflasche Red Bull. Die 22-Jährige starrt auf die Tischplatte. Sie trinke täglich Unmengen Red Bull und Kaffee, erzählt die zierliche Frau, aus Furcht einzuschlafen. Denn dann kämen die Alpträume wieder. Die Nächte seien schlimm. Aber Sonnenstrahlen erträgt sie auch nicht. Dann müsse sie an Djamal denken und fühle sich schuldig, sagt sie – weil er hinter Gittern sitzt.

Seit zwei Monaten wartet der 24-Jährige in Untersuchungshaft auf seinen Prozess. Die Polizei ermittelt wegen Menschenhandels und Körperverletzung. Fast zwei Jahre soll er Nasreen auf den Strich geschickt, sie auch geschlagen und gedemütigt haben, um sie gefügig zu machen.

Nach langem Überlegen hat sich die Iranerin bereiterklärt, ihre Geschichte zu erzählen. Es ist das erste Mal in Köln, dass sich das Opfer eines mutmaßlichen Menschenhändlers an die Öffentlichkeit wendet. Sie wolle andere Opfer ermutigen, endlich zur Polizei zu gehen, sagt Nasreen.

Dunkelziffer ist extrem hoch

An guten Tagen ist sie froh, Djamal angezeigt zu haben. An weniger guten Tagen wird sie von ihrem schlechten Gewissen geplagt. Sie habe Angst, ihm irgendwann im Gerichtssaal zu begegnen – nicht, weil sie sich vor ihm fürchte, sondern weil sie sich ihrer Gefühle unsicher sei. Nasreen hält es nicht für ausgeschlossen, dass sie ihm um den Hals fallen würde. Sie habe ihn geliebt.

30 Fälle von Menschenhandel in Köln sind voriges Jahr offiziell bekanntgeworden, in Wahrheit aber teilen wohl Hunderte Frauen in der Stadt das Schicksal von Nasreen, vermutet die Polizei. Ihr Fall sei „klassisch“, sagt ein Ermittler: Partner, Bekannte oder professionelle Zuhälterbanden zwingen die Frauen zur Prostitution in Appartements und auf Parkplätzen, in Wellnessoasen, Freizeitclubs oder Bäderlandschaften. Viele Opfer stammen aus Osteuropa und Afrika. Die Dunkelziffer sei extrem hoch, sagt der Beamte. Prostituierte seien allen polizeilichen Erkenntnissen zufolge in hohem Maße fremdbestimmt. „Nur wenige machen das freiwillig.“ Amerikanische Wissenschaftler fanden vor einigen Jahren in einer Studie heraus, dass 89 Prozent der Prostituierten in den USA so verzweifelt wie vergeblich versuchen auszusteigen.

Grauenvoll, einfach fürchterlich

Das erste Mal war in einem Appartement in Porz-Wahn. Djamal hatte mich mit dem Auto hingebracht. Ich sollte mich bei der Hausdame melden. Im Wohnzimmer saßen mehrere junge Frauen in Dessous und warteten auf Männer. Die Hausdame gab mir Unterwäsche, ich sollte mich umziehen und dazusetzen. Mein erster Kunde blieb eine Stunde. Es war grauenvoll, einfach fürchterlich. Aber ich habe 280 Euro verdient.

In den folgenden Wochen habe Djamal sie nicht mehr auf das Thema angesprochen. Sie gingen oft zusammen aus, Eis essen und ins Kino. Sie genossen das Leben. Sie konnte sich ein Leben ohne ihn bald nicht mehr vorstellen.

Djamal besorgte ihr eine neue Handynummer. Er sah es nicht gern, dass sie sich weiterhin mit ihren Freundinnen traf. Schließlich untersagte er es ihr. Er quartierte sie bei sich ein, in der Wohnung seiner Eltern. Djamal habe ihr die EC-Karte abgenommen und ihren Ausweis, erzählt Nasreen. Ohne ihn habe sie die Wohnung nicht mehr verlassen dürfen. Einmal pro Woche hätten sie ihre Eltern besucht. Djamal brachte Geschenke für Nasreens kleinen Bruder mit, er gab sich höflich und zurückhaltend. Der perfekte Schwiegersohn. An einem Abend im Februar 2011 sei er mit ihr zu einem Saunaclub im Kölner Umland gefahren. Er habe sie dem Chef als seine Frau vorgestellt, die eine Arbeit als Prostituierte suche.

Allmählich Kräfte nachgelassen

So fing es an. Bald habe ich fünfmal die Woche in dem Club gearbeitet. Ich hatte zwei Identitäten: Zu Hause war ich Djamals Frau, für die Freier spielte ich die superglückliche Nasreen, die keinen Freund hatte, Sex über alles liebte und glücklich war, Geld damit verdienen zu können. Ich hatte acht bis zehn Freier am Tag. In guten Monaten waren das 10 000 Euro. Ich habe alles Djamal gegeben.

Fast ein Jahr ging das so. Dann hätten sie allmählich ihre Kräfte verlassen, erzählt Nasreen. Sie konnte nicht mehr, sprach keine Freier mehr an, wandte ihr Gesicht ab, wenn die Männer sie anstarrten. Zu Hause habe sie oft Ärger bekommen, Djamal sei wütend gewesen, weil sie kaum noch Geld mit nach Hause brachte.

An einem Abend im Februar 2012, zwei Tage nach Aschermittwoch, holte Djamal sie von der Arbeit ab. Er fuhr sie in ein Hotel im Rechtsrheinischen, brachte sie in ein Zimmer und stellte den Fernseher laut. Er habe ihr den Mund zugebunden, sie an Händen und Füßen gefesselt und den Gürtel an ihrer Hose gelöst. Allein das, was in den folgenden Stunden geschah, könnte den 24-Jährigen für viele Jahre hinter Gitter bringen.

„Ich bin ihr Gott“

Irgendwann wurde er müde. Er setzte mich in sein Auto und fuhr mich zu einer Tankstelle. Ich sollte ihm eine kalte Cola kaufen. Mein Gesicht war aufgeplatzt und geschwollen, ich blutete. Kaum betrat ich die Tankstelle, fiel ich hin. Ich bat die Verkäuferin, die Tür zu schließen und die Polizei zu rufen. Zwei Streifenwagen kamen. Einer verfolgte Djamal. Als die Polizisten ihn festnahmen, sagte er zu ihnen: „Lasst mich los, was wollt ihr? Ich bin ihr Gott.“

Noch in der Nacht wurde Nasreen das erste Mal auf der Polizeiwache vernommen. Sie hätte nie gedacht, erzählt sie, dass Polizisten so nett seien. Djamal hätte ihr gesagt, sie brauche die Polizei gar nicht einzuschalten, die Bullen würden ihr sowieso kein Wort glauben. Nasreen beginnt demnächst eine Therapie. Ihren Eltern hat sie bloß erzählt, dass Djamal sie geschlagen habe. Den Rest der Geschichte würden sie nicht verkraften, glaubt sie. Die 22-Jährige träumt davon, als Verkäuferin in einer Apotheke zu arbeiten – später, wenn wenigstens das Schlimmste überstanden ist.

Tat muss wasserdicht bewiesen sein

Die Opferschutzorganisation Weißer Ring hilft ihr, eine lebenslange monatliche Rente beim Versorgungsamt zu beantragen. Die Zahlung steht Gewaltopfern nach dem Entschädigungsgesetz zu. Der entscheidende Punkt: Die Tat muss wasserdicht bewiesen sein. Und: Die posttraumatischen Gesundheitsstörungen müssen zweifelsfrei auf die Erlebnisse aus der Zwangsprostitution zurückzuführen sein. Vor sechs Monaten wurde erstmals einer Frau, die aus Osteuropa eingeschleppt und in Hamburg zur Prostitution gezwungen wurde, eine solche Entschädigung gewährt. 280 Euro pro Monat. Immerhin. Für Nasreen wäre es so etwas wie das Startkapital für ihr neues Leben.


Quelle: http://www.ksta.de/html/artikel/1335475699701.shtml
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Marc of Frankfurt
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Propaganda der Prostitutionsgegner

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ariane hat geschrieben:Amerikanische Wissenschaftler fanden vor einigen Jahren in einer Studie heraus, dass 89 Prozent der Prostituierten in den USA so verzweifelt wie vergeblich versuchen auszusteigen.

Das ist eine der methodologisch sehr umstrittenen Studien der amerikanischen Prostitutionsgegnerin Dr. Melissa Farley, die vom Hunt Alternatives Fund der Hunt Öl-Dynastie Schwestern finanziert wird. Insbesondere im Parlament in Neuseeland wurden schwere Anschuldigungen erhoben, wie sie unethisch Sexworker befragt hat...

[Prostitution and trafficking in 9 countries: Update on violence and posttraumatic stress disorder by Melissa Farley, Ann Cotton, Jacqueline Lynne, and others, Journal of Trauma Practice 2(3/4):33–74, 2003. doi:10.1300/J189v02n03_03] Auch das Journal selbst ist nicht von erster wissenschaftlicher Güte (NSD) und bei Harzing, ERIM oder ERA nichteinmal gelistet.

Mehr über die auch gerichtlich bestätigte Unglaubwürdigkeit von Farley z.B. hier:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=36011#36011

Und über Hunt Oil Anti-Menschenhandelskampagnen als Werkzeug der US-Abolitionisten hier:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=88574#88574


Video einer Sexarbeiterin über die Zusammenhänge
[youtube]http://youtube.com/watch?v=V--n8nV9Oqo[/youtube]
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 02.05.2012, 22:41, insgesamt 2-mal geändert.

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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von friederike »

Lieber Marc,

vielen Dank für diesen Kommentar - das ist interessant.

Die Familie Hunt war in den 80er Jahren das Vorbild für eine Fernsehserie, die als Klassiker gilt: "Dallas", deren Hauptfigur der Boss eines Ölmulti war. Bis dahin waren solche Serien stets um einen positiven Helden herum gebaut, erstmalig war hier der "anchor man" ein Bösewicht, dessen Intrigen Amerika in Atem hielten.

Die echten Gebrüder Hunt hatten um 1980 herum eine Silberspekulation ausgeführt, die sie an den Rand des Bankrotts brachte. Die Idee war ebenso einfach wie brutal: sie kauften so viel Silber wie sie konnten. Anders als andere Edelmetalle gibt es für Silber auch grossen industriellen Bedarf, damals z. B. für Fotopapier. Die Hunts nahmen Bankkredite auf und lagerten so grosse Silberbestände ein, dass der Silberpreis auf ungeahnte Höhen kletterte. Den Wertzuwachs ihrer Bestände nutzten die Hunts, um weitere Kredite aufzunehmen und zu besichern, mit denen sie wiederum noch mehr Silber kauften. Eine höchst profitable Spirale setzte sich in Gang. Silber wurde für alle Menschen enorm teuer.

Aber die legendäre südafrikanische Familie Oppenheimer, die den riesige Diamanten- und Edelmetallkonzern Anglo-American kontrolliert, verfügte ebenfalls über hohe Silbervorräte und begann schliesslich, diese auf den Markt zu werfen. Der Silberpreis sank, und die Banken verlangten höhere Sicherheiten von den Hunts, so dass diese gezwungen wurden, Teile ihres Silbers wieder abzustossen. Dadurch sank der Preis erneut, die Hunts mussten weiter verkaufen, und die Spirale setzte sich fort, diesmal nach unten. Der Verlust war riesig. Eine spannende Geschichte mit einem Happy End, über die ich einmal einen Artikel gelesen habe.

Solcher Art sind also offenbar die Leute, die "die Moral hochhalten" und sich der Bekämpfung der Prostituierten und der Prostitution widmen.

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Beitrag von ehemaliger_User »

Off aber trotzdem informativ:

Happy End? Die Hunts waren pleite, fast das gesamte Familienvermögen war weg. Sie wurden wegen "Verschwörung zur Manipulation des Marktes" verurteilt, mussten über 90 Mio USD Schulden innerhalb 15 Jahren zurückzahlen. Die Agitatoren im Finanzsystem kamen ungeschoren davon.

Sie betrieben das Silbergeschäft nicht aus Habgier, sondern weil sie ihr Familienvermögen sichern wollten - wegen ihrer Vorbehalte gegen das Finanz(un)wesen und gegen das Papiergeld. Kurz zuvor hat Nixon die Goldbindung des Dollars aufgehoben. Das zeigt sich auch daran, dass sich die Hunt-Brüder das Silber liefern liessen. Bunker Hunt wollte dem Finanzsystem entkommen und sich ein eigenes schaffen - und hat verloren. Weil das System die Regeln änderte.

Wer mehr dazu wissen will:
http://www.zerohedge.com/article/silver ... unker-hunt
http://www.silberinfo.com/silber/gebrueder-hunt.html
http://www.sueddeutsche.de/geld/sz-seri ... 1.576176-2


Weiteres zur Hunt-Stiftung und Melissa Farley:
viewtopic.php?p=115242#115242

Es ist schlimm, was Nasreen passiert ist. Warum ermittelt die Polizei wegen Menschenhandel und Körperverletzung? Und nicht wegen Zuhälterei (im Artikel ist davon nicht die Rede)? Gibt mehr her für die ahnungslosen Leser.

Was wäre passiert, wenn Nasreen schon 21 gewesen wäre? "Nur" Körperverletzung? Die Verfasser wollen doch damit bewusst einen Zusammenhang zwischen Nachfrage nach Sex und Handel mit jungen Frauen herstellen.

Interessanterweise betrifft es in Köln sehr oft Frauen, deren Eltern aus einem anderen Kulturkreis stammen. Einem Kulturkreis, in dem die Frauen nichts gelten - zu tun haben, was die Männer wollen. Und die wegen ihrer Herkunftsfamilie erpressbar sind, wenn die Brüder/Väter mitbekommen, wie die Frau ihr Geld verdient.

Hier muss doch der Hebel angesetzt werden: Frauen schon in der frühesten Kindheit stark machen. Denn ein starkes Selbstbewusstsein dürfte es den Tätern sehr schwer bis unmöglich machen, sich als "Gott" aufzuspielen und Frauen nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen.

Nasreens Gang in die Öffentlichkeit ist meiner Meinung nach richtig - um anderen Frauen in ähnlicher Lage Mut zu machen, ihre Peiniger anzuzeigen.

Ihre Aussage "ich wusste gar nicht, dass Polizisten nett sind" ist eine Bankrotterklärung der Rechtspflege in der Sexarbeit: Durch Stigmatisierung, überzogene Kontrollen etc. erleben betroffene Frauen die Polizei ständig als "natürlichen Feind". Auch eine Folge verfehlter Politik, in der die Polizei für das Versagen der Politik den Kopf hinhalten muss.
Zuletzt geändert von ehemaliger_User am 01.05.2012, 22:27, insgesamt 2-mal geändert.
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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von friederike »

Ein wenig Off-topic, sicher:

Es gibt eine Menge Theorien über die Hunt-Silberspekulation, über das Warum vor allem. Die Erklärung, dass die Hunts ihr Geldvermögen "sichern" wollten, erscheint mir überhaupt nicht einleuchtend. Immerhin waren sie in Öl investiert, Sachwerte für weiteres Geld hätte es ja auch gegeben - und die ganze Operation war zu eindeutig auf Marktmanipulation ausgelegt. Gier und Brutalität ist für mich die einzige Erklärung, und ihre Pleite ist für mich ein "Happy end". Nur zu ärgerlich, dass es heute nicht gelingt, die Spekulation ähnlich trocken zu legen - Paul Volcker hat dazu einen Plan vorgelegt, den die Finanzwelt erfolgreich unterdrückt hat.

Solche Leute sollten nun nicht anderen Moralpredigten halten.

Die von ehemaliger_User genannten Links haben interessante Hinweise auf amerikanische Stimmen, die die Verantwortung der durch die Zentralbanken durch Gelddrucken finanzierten Staatsverschuldung für die desaströsen Hyperinflationen belegen. Gerade heute ein wichtiges Thema.

Allerdings kaum unter "LokalNachrichten: KÖLN". In Köln scheint ein ziemlich freches Zuhälterunwesen zu regieren, wo manches möglich ist. Dagegen können und müssen die Behörden vorgehen, die übliche Ausrede "ProstG" zieht nicht!