LokalNachrichten: KÖLN

Hier findet Ihr "lokale" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Städten aufgeteilt.
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Zwerg
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LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von Zwerg »

Köln

Wirtschaftshauptstadt im Rheinland



www.de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6ln
www.stadt-koeln.de
www.koeln.de





Straßenstrich: Drive-in Love-Boxen im Kölner Norden
Bericht der Politiker aus Zürich:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=87504#87504

Fortschrittliche Präventions-Politik des Stadt-Gesundheitsamtes:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=59885#59885
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=61366#61366 (video)

1492 Erster bekannter Huren-Aufstand im Magdalenen Kloster
1982 Stadtplan für Männer (Bahnhofsviertel Eigelstein)
1972 Innenstadt wird komplett zum Sperrgebiet erklärt
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=137704#137704





Anlaufstellen

www.agisraKoeln.de für Frauen

www.skf-koeln.de Sozialdienst kath. Frauen: Mädchencafé

www.looks-ev.org für Männer

www.ak-aids-koeln.de Arbeitskreis AIDS

Stadtgesundheitsamt

...





Sperrgebiete / Toleranzzonen

Gültig ab 1. Mai 2012 bis zum 30. April 2014
(Siehe Karte unten als Attachment)

2 kleine Toleranzzonen (grün)

Sperrgebietsverordnung Kölner Süden
Temporärer Sperrbezirk: Verbot von 6 bis 20 Uhr

Sperrgebietsverordnung Meschenich
24-Stunden Sperrbezirk

Sperrgebietsverordnung Höningen
Sperrbezirk wird um den südlichen Kreisverkehr der Straße „Am Eifeltor“ erweitert und dient der konkreten Grenzziehung
Verordnung gilt zeitlich unbeschränkt

Sperrgebietsverordnung Stadt Brühl

Sperrgebietsverordnung Stadt Hürth
P&R Platz (Park and Ride) wird in die Sperrgebietsverordnung mit einbezogen

Komplette Innenstadt ist Sperrgebiet seit 1972
www.report-k.de/Koeln/Lokales/Neue-Sper ... und-Huerth
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=137704#137704





_________________





„Pascha“-Betreiber kneift bei Kölner Filmhaus-Diskussion
Kein „Kulturort Bordell!“
Von Anna Basse


„Ich hätte mir heute hier mehr Menschen gewünscht, äh, ich meine mehr Männer.“ – Dieser Wunsch von Rolf Emmerich, Organisator des Kölner „Sommerblut-Kulturfestivals“, ging bei der Podiumsdiskussion im Filmhaus nicht in Erfüllung. Es waren mit großer Mehrheit Frauen zur Diskussion gekommen, und nicht einmal alle anwesenden Männer mochten das Bordell „Pascha“ als angemessene Kulturstätte akzeptieren, das er selbst Ende April als Eröffnungsort für das Festival ausgewählt und so für einige Empörung gesorgt hatte.

Pascha-Betreiber kneift

Und nun hatte Herrn Emmerich auch noch Armin Lobscheid, Betreiber des Pascha, im Stich gelassen und kurzfristig seine Zusage, an der Podiumsdiskussion „Kulturort Bordell?!“ teilzunehmen, kurzfristig zurückgezogen. Der selbe Herr Lobscheid, der sonst eigentlich nur zu gerne öffentlich für sein Haus wirbt und jede Gelegenheit nutzt, um seine guten neuen Ideen vorzustellen - wie aktuell den Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des Pascha, damit Eminem und andere Prominente schnelle Anreise und unbeobachteten Zugang haben. Darüber und über Ehefrauen, die (angeblich) anrufen, weil der Wagen ihres Mannes schon Tage vor dem Pascha stehe, plauderte er neulich launig beim Heimatfernsehsender center tv und versicherte die Zuschauer dabei natürlich seiner Diskretion. Männer müssen doch zusammenhalten!

Sommerblut-Manager mit Spickzettel

Seine Absage ans Filmhaus und an Emmerich begründete Lobscheid damit, dass er sich von der Diskussion nichts verspreche und auch nicht irgendwohin gehe, wo er nicht erwünscht sei. Und so saß der arme Herr Emmerich, weil er nicht für das Podium eingeplant war, mit Spickzettel in der Gesäßtasche in der ersten Reihe und wartete darauf, auch zu Wort zu kommen.

So blieb es Festival-Schirmherr Jürgen Roters und Michael Schumacher, Geschäftsführer der Kölner Aids-Hilfe, überlassen, für das Bordell Pascha/Tabledance als Kulturveranstaltungsort einzutreten. Brigitta von Bülow, frauenpolitische Sprecherin vom Bündnis 90/Die Grünen, Renate Hofmann von Solwodi e.V. und Frauke Mahr vom Kölner Verein LOBBY FÜR MÄDCHEN vertraten aus unterschiedlichen Perspektiven die Sicht der KritikerInnen.

Nicht zum ersten Mal Proteste

Das Sommerblut-Festival sorgte nicht zum ersten Mal für Auseinandersetzungen in Sachen Pascha, dessen Chef sich wegen Image-Pflege beim Sponsoring nicht lumpen lässt. Schon eine Veranstaltung des FC-Fan-Projekts im Jahr 2005 im Tabledance hatte für unangenehmes Aufsehen gesorgt und hatte am Ende den Abbruch des bestehenden Sponsoring-Vertrages zur Folge. Kritik musste sich 2006 auch die Aids-Hilfe wegen ihrer Veranstaltung dort gefallen lassen. Und heftigen Ärger bekam auch der Filmhaus-Vorstand selbst, weil er das Pascha in das Festival-Programm „ShortCuts Cologne 2006“ einbeziehen wollte (Siehe NRhZ 90).

Anfang April 2007 gab Rolf Emmerich trotzdem bekannt, dass die Auftaktveranstaltung des Kultur-Festivals Sommerblut im Pascha-Nachtclub stattfinden werde. Irrtum! Fand es nicht! Der heftige Protest von Atelier-Theater, Carolina Brauckmann, Monika Hasenberg, Marion Scholz, Veranstalterin der Benefiz-Gala Sommernachtsfrauen und vielen anderen führte schließlich zu einer Verlegung der Veranstaltung und nun schlussendlich auch zur Diskussion im Filmhaus, von der es im Vorfeld hieß, man könne kaum den Andrang der Pascha-Befürworter bewältigen, die alle aufs Podium wollten und nun mit Plätzen im Publikum vorlieb nehmen müssten.

Werbung mit „frischem Fleisch“

Die bekannten Pro- und Kontra-Argumente waren schnell aufgezählt, doch dann drehte sich die Diskussion im Kreis: Ja, das Bordell Pascha ist vergleichsweise ein besserer Arbeitsplatz als der Straßenstrich. Nein, es steht nicht in Frage, dass die Aids-Hilfe vor Ort mit ihrer Präventionsarbeit aktiv sein soll. Ja, Prostitution ist soziale Realität. Soweit herrschte im Vorfeld noch Einigkeit. Schwieriger wurde es beim Themenkomplex „Prostitution ist ein normaler Beruf“, den Frauen frei wählen, und das Pascha sei das Modell für die zuhälterfreie, selbst bestimmte Prostitution.

Renate Hofmann von Solwodi, einer internationalen Organisation gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution, berichtete von ihrer Arbeit mit Frauen aus Osteuropa, die wohl wissend, dass sie als Prostituierte arbeiten würden, nach Deutschland gekommen waren, um der Armut zu entfliehen. Die Realität sah dann allerdings so aus, dass sie hier in der Prostitution Gewaltopfer wurden und - zum Beispiel - zu allen möglichen Sexpraktiken gezwungen wurden, worauf sie mit massiven psychischen und psycho-somatischen Erkrankungen reagierten. Mit „frischem Fleisch“ und einer Top-Ten-Liste von Mädchen - sechs davon aus Osteuropa! - wirbt auch das Pascha auf seiner Homepage.

Auch Brigitta von Bülow von den Grünen hat aus Gesprächen mit Sozialarbeiterinnen, die Sex-Arbeiterinnen betreuen, Informationen, die nicht in das weich gezeichnete Bild der Prostitution in Europas größtem „Laufhaus“ passen.

Frauenverachtung mehr als deutlich

Frauke Mahr von der LOBBY FÜR MÄDCHEN erklärte kategorisch, so lange Frauen schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, so lange sie in so genannten typischen Frauenberufen unter dem Existenzminimum bezahlt werden und so lange jedes dritte bis vierte Mädchen Formen sexualisierter Gewalt erlebe, sei eine realistische Diskussion um Freiwilligkeit von Prostitution schlicht nicht möglich. Zudem mache die Selbstdarstellung, sprich Werbung der Bordelle generell ihr Frauenbild und ihre Frauenverachtung mehr als deutlich.

„Pascha sein ist fein“ ist da noch eine harmlose Variante. Die sehr knapp bekleidete Frau, die dem Mann die Schuhe putzt, zeigt schon deutlicher, welches Rollenbild bedient wird. Pascha-Werbefotos im EXPRESS des Hauses DuMont Schauberg, auch schon mal eingebaut in einen einladenden Bericht von dessen Redaktion, lassen sich allenfalls ironisch collagiert ertragen. Unsäglich auch die Werbebeiträge für Pascha und Tabledance im Nachmittagsprogramm des WDR-Fernsehens. Und völlig entlarvend ist schließlich die Werbung mit Aussagen von Freiern über ihre Sexpraktiken und die Reduzierung der Frauen auf ihre Körperöffnungen.

„Man muss nachdenken“

Doch auf diese Diskussion ließen sich die Männer auf dem Podium nicht ein. Michael Schumacher von der Aids-Hilfe blieb bei seiner Haltung, das Bordell als Kulturort verbessere die Situation der Sex-Arbeiterinnen. Das Bordell werde durch die neuen Gäste von Kulturveranstaltungen transparenter und kontrollierbarer. Ex-Regierungs- und Ex-Polizeipräsident Roters gab immerhin zu: „Man muss nachdenken, ob diese Entscheidung zum Veranstaltungsort richtig war.“ Und natürlich habe er als Schirmherr von Sommerblut nicht die Prostitution unterstützen und fördern, sondern Gewaltopfern helfen und der Zwangsprostitution entgegenwirken wollen.

Im Kölner Stadt-Anzeiger hatte Roters am 10.April Emmerich noch den Rücken gestärkt: „Wo Prostituierte frei und selbstbestimmt ihrer Arbeit nachgehen, kann auch ein Ort für Kultur sein“, hatte der Festival-Schirmherr damals erklärt. Und: „Die Wahl des Pascha bedeutet nicht, dass wir Prostitution gutheißen.“

Ihm schloß sich Mechthild Eickel vom Huren-Unterstützungsprojekt Madonna in Bochum an. Sie betonte die Notwendigkeit guter Rahmenbedingungen für Sex-Arbeiterinnen und verwahrte sich gegen grundsätzliche feministische Kritik an der Prostitution und dem Pascha als Arbeitsplatz. Der Plan, das Bordell als Kulturort zu etablieren, trage zur Normalisierung der Prostitution bei und baue Vorurteile ab. Deshalb brauche die Prostitution auch Werbung, selbst wenn sie in der Regel männliche Sexualität bediene.

Große Mehrheit dagegen

Dafür konnte sie die große Mehrheit der ZuhörerInnen an diesem Abend aber nicht gewinnen. Auch ihr Hinweis auf miese 1-Euro–Jobs brachte die Leute im Saal nicht dazu, Sex-Arbeit als gute Alternative anzuerkennen. Die seien, hielt man ihr entgegen, ein Argument für den Kampf um angemessene Bezahlung, soziale Gerechtigkeit und nicht zuletzt Geschlechtergerechtigkeit. Es bleibe die Frage, ob Ablehnung der Prostitution als Ausdruck bestehender Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse zwischen den Geschlechtern denn tatsächlich eine Diskriminierung von Sex-Arbeiterinnen sei.

Die wenigen BefürworterInnen des Bordells als Kulturort ließen hingegen eine positive Haltung zum „Geld machen“, wie und womit auch immer erkennen: Wo ist das Problem? Der Bordellbetreiber, pardon, der Organisator will natürlich Geld verdienen und es bedarf der Werbung, um weitere Kunden zu gewinnen. Je weniger Hemmschwellen es gegenüber dem Bordell gibt, umso höher wird die Gewinnspanne. Dass der abwesende Herr Lobscheid von Filmhaus, Aids-Hilfe und Rolf Emmerich, um nur einige zu nennen, Werbung gemacht und Kunden zugeführt bekam, war ihnen offenbar keinen kritischen Gedanken wert. Es sei doch normal, dass Herr Lobscheid Geld, mehr Geld machen will, und ob er nun mit Marmelade handelt oder mit männlichen Herrschaftsphantasien, die sich mit Sex-Arbeiterinnen am besten ausleben lassen, was spiele das für eine Rolle?

Nicht auf der Höhe der Zeit?

Den KritikerInnen von Rolf Emmerich und Jürgen Roters wurde Bigotterie, Unsachlichkeit, Emotionalität, sogar Fundamentalismus vorgeworfen. Werbung mit sexistischen Bildern, die Darstellung von Frauen als Ware und die verachtende Sprache in diesem Kontext war für sie in keiner Weise anstößig. Sie seien nicht auf der Höhe der Zeit, wenn sie eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Thema Sex als Dienstleistung, Frauen als Ware fordern und den Hinweis: „Das hat es doch schon immer gegeben“ nicht gelten lassen wollten. Der seltsamste Vorwurf schließlich hieß: Sie seien wohl noch nie in einem Bordell gewesen.

Hat die Diskussion im Filmhaus etwas bewirkt? Die dort vertretenen Standpunkte haben sich kaum angenähert. Aber die kritiklose Übernahme der Bordell-Eigenwerbung und die schlichte Rechnung, wer das Bordell als Kulturort betrachtet und nutzt, der/die verbessert die Situation von Prostituierten und engagiert sich für freie Sexualität, und damit ist gut, hat diesmal nicht funktioniert, weil das zu 90 Prozent äußerst kritische Publikum und die Podiumsteilnehmerinnen dagegen gehalten haben.

Erste Erfolge?

Deutlich wurde am Ende: Eine gesellschaftliche Debatte über die Pornographisierung des Alltags und des Öffentlichen Raums ist überfällig, eine Debatte darüber, dass mit Hilfe der Medien Sexualität immer mehr als Sex-Dienstleistung in die öffentliche Darstellung drängt, eine Auseinandersetzung darüber, dass Sexualität zunehmend weniger als persönliche Begegnung gleichberechtigter Subjekte gezeichnet wird, während menschenverachtende Texte und Bilder Alltag werden.

Und erste Erfolge scheint die Auseinandersetzug gebracht zu haben: Für das nächste Jahr sei das Bordell Pascha nicht im Gespräch für das Sommerblut-Kulturfestival, so Jürgen Roters. Herr Lobscheid für dieses Jahr aufgrund der Proteste angeblich seinen Plan, einen Werbewagen bei der CSD-Parade mitfahren zu lassen, aufgegeben. Frage nur, ob das wohl wahr ist? Und die Frage ist auch, was der Organisator als Nächstes vorhat – nach dem Seniorentarif, den originellen Werbeveranstaltungen wie „Blow Job Day“ oder „Die meisten Männer in 12 Stunden“ – nicht zuletzt dank seiner guten Kontakte zu den lokalen Medien in Köln?

www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=10967


siehe auch die Einladungen:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=12043#12043
(und mehr noch weiter unten im selben thema)
Dateianhänge
Sperrgebietsverordnungen Köln Süd<br /><br />Gültig ab 1. Mai 2012 bis zum 30. April 2014.
Sperrgebietsverordnungen Köln Süd

Gültig ab 1. Mai 2012 bis zum 30. April 2014.
Zuletzt geändert von Zwerg am 04.09.2010, 14:48, insgesamt 1-mal geändert.
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annainga
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Steuern in Köln

Beitrag von annainga »

AUFSTAND DER KÖLNER HUREN
Wir schaffen für die Stadt an

Von CHRIS MERTING

Köln – Im Rotlicht wächst der Ärger über die neue Praxis zur Eintreibung der Sex-Steuer. Die Prostituierten schimpfen, dass sie von der Stadt viel zu oft und zu hoch abkassiert werden.
Durch ein kürzlich ergangenes Urteil darf die Stadt nicht mehr den Bordell-Chef für die Sex-Steuer „seiner Mädels“ in Haftung nehmen. So wenden sich die Fahnder direkt an die Prostituierten.

Eine von ihnen ist Leila Ü. Die 27-jährige Deutsch-Türkin zeigt ihren Steuerbescheid und kann es nicht fassen: „1200 Euro wollen die haben. Für die letzten Monate und sogar im voraus.“

Der Hintergrund: 6 € sind pro Tag an Sex-Steuer fällig. Dabei geht die Stadt grundsätzlich von 25 Arbeitstagen im Monat aus und verlangt 150 € pauschal. „Es sei denn, die Damen können glaubhaft nachweisen, dass sie weniger arbeiten“, so Josef Rainer Frantzen, Chef vom Kassen- und Steueramt.

„Wie sollen wir das denn machen?“, schüttelt Leila den Kopf. „Ich habe nur zweimal die Woche gearbeitet.“ Und eine Bescheinigung, dass sie ansonsten zu Hause war, könne sie von ihrer ahnungslosen Familie nicht vorlegen. Leila: „Ich hab‘ höchstens noch ’ne Eintrittskarte vom Zoo.“

„Reicht nicht“, so Frantzen, „da steht der Name der Steuerschuldnerin nicht drauf.“ Viele Prostituierte kämen ihrer steuerlichen Meldepflicht nicht nach. „Und wenn sie dann bei Kontrollen angetroffen werden, sagen sie, dass dies ihr erster und einziger Arbeitstag sei“, berichtet der Amtsleiter: „Wenn man so oft belogen wird, wird man schon skeptisch.“

Es gebe aber eine Bandbreite von Nachweisen: Gelegenheits-Prostituierte legten im Steueramt den Arbeitsvertrag ihres „normalen Berufs“ vor. Urlaubsbuchungen, Atteste und Anzeigen („Chantal ist mo - mi für Sie da“) würden akzeptiert.

Doch damit sind Leila und ihre Kolleginnen nicht einverstanden. Romina: „Wir müssen uns beim Amt nun regelmäßig zur Arbeit an- und abmelden. Mir kommt es vor, als ob wir dort angestellt sind und für die Stadt anschaffen gehen.“


Express

mein kommentar: für viele ist das erstellen einer EStE so kompliziert, dass sie unsachliche argumente "..... für die stadt anschaffen gehen" anführen. neben dem recht, dem beruf prostitution nachzugehen, gibt es auch pflichten, die jeder selbstständige hat, nicht nur sexarbeiter. diese pflicht sollte man als chance sehen, sexarbeit als beruf zu festigen.

liebe grüße von annainga

HaDe
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Re: Steuern in Köln

Beitrag von HaDe »

annainga hat geschrieben: mein kommentar: für viele ist das erstellen einer EStE so kompliziert, dass sie unsachliche argumente "..... für die stadt anschaffen gehen" anführen. neben dem recht, dem beruf prostitution nachzugehen, gibt es auch pflichten, die jeder selbstständige hat, nicht nur sexarbeiter. diese pflicht sollte man als chance sehen, sexarbeit als beruf zu festigen.
Hi,

Ich zahle zwar natürlich auch nur ungern Steuer - aber Du hast sicherlich Recht, dass wenn Prostitution als "normales" Gewerbe gesehen werden soll, auch Steuern fällig sind. Ausserdem hat es ja auch den Vorteil, dass der Staat eher willig ist einen Wirtschaftszweig zu unterstützten der auch Steuereinnahmen bringt, als einen der nur schwarz läuft.

Steuererklärungen sind sicher nicht immer einfach. Der Gesetzgeber liebt es nun mal teilweise etwas kompliziert. Und klar ist es für eine Gelegenheits-Sexarbeiterin lästig für Zeiten zu zahlen, an denen sie kein Einkommen hatte. Aber was passiert dann am Jahresende wenn sie ihre Steuerklärung macht. Dann müsste sie ja zu viel bezahlte Beträge zurück bekommen.

Letztendlich könnte es aber auch Vorteile haben. Ich denke die Sexarbeiterinnen müssen sich einfach angewöhnen ihre tatsächlichen ARbeitszeiten und ihre tatsächlichen Einnahmen zu notieren. Wenn das wie eine ordentliche Buchhaltung aussieht tut sich auch der Prüfer schwer gegenteiliges zu behaupten. Die Prüfer arbeiten zwar generell mit Tricks: z.B. beim Würstelstand vergleich der eingekauften Pappbecher mit der Anzahl der verkauften Würstel - das könnte auch bei Sexarbeiterinnen passieren indem die Anzahl der eingekauften Kondome vergleichen wird mit der Anzahl der angeblichen Kunden. Aber letztendlich könnte es auch drauf rauslaufen, dass SExarbeiterinnen mehr Belege verlangen für das was sie abliefern müssen, also beispielsweise Belege für Vermittlungsgebühren oder Zimmermiete.

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JayR
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Beitrag von JayR »

Liebe führte in die Prostitution

Köln (ots) - Was vor sechs Jahren als "große Liebe" begann, hat am
Donnerstagabend (18. Oktober) mit der Festnahme eines Zuhälters (36)
ein vorläufiges Ende gefunden. In Köln-Porz wurde der 36-jährige
Besitzer einer scharfen Schusswaffe durch ein Spezialeinsatzkommando
festgenommen. Seine "Freundin" (23) hatte sich der Polizei offenbart
und so den Stein ins Rollen gebracht.

"Es begann vor 6 Jahren. Wir waren zusammen und haben uns geliebt.
Auf Vorschlag meines Freundes habe ich dann zwei Tage in einem
Bordell gearbeitet - das schnelle Geld war verlockend. Da ich erst 17
Jahre alt war habe ich dann wieder aufgehört und bis nach meinem 18.
Geburtstag gewartet", so die junge Frau in ihrer Vernehmung.

Kaum nachvollziehbar und dennoch nicht selten - die erste "Liebe",
die in einer Spirale von Gewalt und Zwangsprostitution endet.

So auch in diesem Fall. Durfte die damals 18-Jährige zunächst noch
die Einnahmen behalten, so wurde im Weiteren immer deutlicher, dass
der heute 36-Jährige auf ihre Kosten lebte. Drogen und Alkohol -
alles bezahlte die junge Frau freiwillig mit dem Geld ihrer Freier,
das sie in einem Club in der Nähe von Köln verdiente.

"Ich habe für unsere gemeinsame Zukunft gearbeitet", so die heute
23-Jährige. Im Jahr 2003, die große Liebe war mittlerweile der
Ernüchterung und der Erkenntnis gewichen, dass sie ausgebeutet wurde,
war die Frau aus psychischen Gründen nicht mehr in der Lage, in dem
Club zu arbeiten.

Jetzt zeigte ihr "Freund" wiederum sein wahres Gesicht - er
verkaufte sie kurzerhand für 25.000 Euro an einen anderen Zuhälter,
für den sie in einem anderen Etablissement anschaffen und die
"Abstandszahlung" abarbeiten musste.

Die kaum nachvollziehbare Abhängigkeit von ihrem "Ex-Freund"
offenbarte sich erneut, als der Kontakt der beiden wieder enger
wurde. Sie ging wieder für die "gemeinsame Zukunft" der Prostitution
nach. Nachdem ihre Ersparnisse aufgebraucht waren, nahmen Druck und
Gewalt zu. Immer häufiger musste sie nun ihre Einnahmen abgeben und
für den Lebensunterhalt ihres Freundes aufkommen.

Als er nun monatlich einen vierstelligen Betrag forderte und ihr
deutlich machte, dass er nur an ihrem Geld interessiert war,
offenbarte sich die 23-Jährige der Polizei.

Heute wird der 36-Jährige, der bereits wegen anderer Delikte bei
der Polizei bekannt ist, dem Haftrichter vorgeführt. Die Ermittlungen
dauern an. (de)

Polizeipräsidium Köln, Pressestelle
Presseportal
http://www.presseportal.de/polizeipress ... izei_koeln



Porzer Zuhälter laufen gelassen

EXPRESS
http://www.express.de/servlet/Satellite ... 2790206217

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Marc of Frankfurt
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Steuer-Links

Beitrag von Marc of Frankfurt »


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Zwerg
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In Köln arbeiten etwa 1.000 Männer im horizontalen Gewerbe

Beitrag von Zwerg »

In Köln arbeiten etwa 1.000 Männer im horizontalen Gewerbe

In der Domstadt gehen über 2.500 Menschen der Prostitution nach

In Köln gehen etwa 1.600 Frauen der Prostitution nach - an Messetagen sind es sogar noch mehr, die ihr Geld mit der käuflichen Liebe machen. Diese Zahlen, die die Kölner Grünen jetzt vorlegten, überraschen niemanden ganz und gar. Was dagegen kaum bekannt sein dürfte, ist die Anzahl der Männer, die mit bezahltem Sex Geld verdienen: Etwa 1.000 Männer, vom Proficallboy bis zum Gelegenheitsstricher, arbeiten in Köln als Prostituierte.

Bekannte Orte des horizontalen Gewerbes in Köln sind das Bordell "Pascha" oder der Straßenstrich am Niehler Hafen. Wenig aber weiß man über die Situation der Mehrzahl der Prostituierten, die in Clubs, kleineren Bordellen, Wohnungen oder Bars arbeiten. Noch weniger ist bekannt über die Hintermänner, die mit diesem lukrativen Gewerbe Geld machen - Informationen und Fakten zur Prostitution sind rar.

In einer Informationsveranstaltung am Freitag wollen die Grünen ab 19 Uhr zum Abbau dieses Informationsdefizits beitragen. Thema im Parteizentrum am Ebertplatz 23 ist unter anderem, wie die Rechte der Prostituierten gestärkt werden können, ohne dabei die Interessen von Bordellbetreibern zu fördern.


http://www.koeln.de/artikel/Koeln/In-Ko ... 412-1.html

Köln- Prostitution
1000 Männer schaffen an

Etwa 1600 Frauen bieten in Köln an einem durchschnittlichen Tag käuflichen Sex an. An Messe-Tagen sind es wesentlich mehr.
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Überraschend ist dabei: Hinzu kämen noch 1000 männliche Prostituierte – vom Callboy als Vollprofi bis zum Homo-Gelegenheitsstricher. Diese neue Zahlen haben jetzt Experten vorgelegt und die Politik diskutiert, wie sie damit umgehen soll.

Fakt ist: Prostitution ist ein Millionen-Geschäft in dieser Stadt. Auch für den Fiskus. Jeden Tag muss eine Prostituierte 15 € Einkommen- und Umsatzsteuer abdrücken.

Da will auch die Stadt mitkassieren: 150 € verlangt das Kölner Steueramt von einer Liebesdienerin im Monat an „Vergnügungssteuer“. Wenn sie weniger als an 25 Tagen anschaffen geht, muss sie dies beweisen. Dann bezahlt die Prostituierte sechs Euro pro Arbeitstag.

Die schnelle Steuernummer lohnt sich für alle Beteiligten: Mehr als eine Million Euro will die Stadt in diesem Jahr dadurch einnehmen.

Doch unter welchen Bedingungen leben und arbeiten die Prostituierten in Köln? Darüber wollen die Grünen am Freitag – 19 Uhr, Parteizentrum Ebertplatz – mit Experten diskutieren. Dabei geht es auch darum, Position zur Prostitution zu beziehen, die die Rechte der Frauen stärkt – nicht aber die der Bordell-Chefs.

http://www.express.de/servlet/Satellite ... 0128991439

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Beitrag von nina777 »

24.02.2009

Köln - Riesen-Wirbel

St. Ursula contra Ursulas Sex-Klub

Ein neues Bordell im Schatten der Kirche St. Ursula sorgt für einen Riesen-Wirbel im Viertel und in der Kirchengemeinde.


St. Ursula in unmittelbarer Nähe zum Dom zählt zum Kranz der großartigen romanischen Kirchen Kölns. Benannt nach der heiligen Jungfrau, die zur Stadtpatronin wurde. Doch mit der Unschuld im Viertel ist es vorbei: Im Schatten der Kirche brennt Rotlicht.

In der Ursulagartenstraße wurde eine Pension nach der Renovierung wiedereröffnet, und sie wirbt neuerdings mit schwarz-roten Flyern samt Herzchen, „das etwas andere Hotel“ zu sein. Wie anders musste eine Anwohnerin feststellen, als sich Männer bei ihr nach dem Weg zu dem neuen Puff erkundigten.

„Mitten in einem Wohngebiet – das geht doch nicht“, schimpft der Küster der Gemeinde, Michael Hammacher. Drei Häuser weiter ist der Kindergarten. Und Wand an Wand zum Sex-Hotel hat die italienische Kirchengemeinde Köln ihr angestammtes Domizil. „Die Mission will deswegen schon wegziehen“, berichtet der Küster. Hammacher hat bereits einen Protestbrief an den Bezirksbürgermeister Andreas Hupke geschickt.

„Als Bezirksvertretung haben wir sofort das Ordnungsamt eingeschaltet“, so der Politiker der Grünen. Dessen stellvertretender Amtsleiter Hubertus Tempski sagt: „Natürlich darf man nicht ohne weiteres aus einem »Beherbergungsbetrieb« einen »bordellähnlichen Betrieb« machen.“

Mitarbeiter des Ordnungsamtes waren bereits vor Ort. Doch deren Ansprache hatte wohl nur kurze Wirkung. Nachdem das Etablissement einige Tage geschlossen hatte, brennt jetzt wieder Rotlicht, so der Küster. Hammacher will dies nicht hinnehmen und Protest-Unterschriften in der Nachbarschaft sammeln. Die Unterstützung des Bezirksbürgermeisters hat er: „So etwas darf nicht um sich greifen.“ Jetzt ist das Ordnungsamt gefragt.

http://www.express.de/nachrichten/regio ... 60895.html
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Bordell im Kirchenschatten

Beitrag von ehemaliger_User »

Am 2.2.2009 ZDF Drehscheibe:

Bordell im Kirchenschatten

Rund um die Kirche St. Ursula in Köln herrscht Aufregung über die Eröffnung des "das etwas andere Hotel"

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/ ... Popup=true
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Beitrag von nina777 »

7.10.2009

Frauen sollen zum Eifeltor

Täglich gibt es Klagen von Anwohnern und Passanten, weil sie sich von den Prostituierten, die entlang der Brühler Straße auf Kundschaft warten, gestört fühlen.


Rodenkirchen - „Verrichtungsboxen“ werden die garagenähnlichen Unterkünfte genannt, in denen Prostituierte geschützt arbeiten können. Solche Boxen gibt es an der Geestemünder Straße in Niehl seit 2001, und sie haben sich bewährt. Zuhälter haben keinen Zutritt, und die Betreuung durch soziale Träger, Polizei und Behörden ist gewährleistet. Die Kriminalität ist zurück gegangen.

Bezirksvertreter der Grünen und SPD wollten nun solche Boxen auch für den Straßenstrich im Kölner Süden einrichten, der sich an der Brühler Landstraße entlang zieht sowie am Militärring vom Verteilerkreis bis zum Eifeltor. Der Antrag scheiterte aber am Veto von CDU und FDP. Stattdessen wünschten sich die Bezirksvertreter eine Ausdehnung des Sperrgebietes. Sie beschlossen eine Neuordnung der Straßenprostitution und eine Konzentration weg vom Grüngürtel und hin zum Güterverteilzentrum Eifeltor. Wichtig sei eine verstärkte Kooperation mit der Polizei, mit Ordnungs- und Gesundheitsamt und Trägern sozialer Hilfsangebote.

Über die Straßenprostitution in besagtem Bereich und auch „Am Kradepohl“ in Meschenich würden sich Anwohner und Passanten täglich beschweren, meinten die Bezirksvertreter mehrheitlich. Insgesamt seien die „Zustände“ der Erholung suchenden Bevölkerung nicht mehr zuzumuten. Von regelmäßigen Müll-Hinterlassenschaften berichtet beispielsweise Antje Blum. Sie fährt oft den Militärring entlang zu ihrem Garten in der „Kolonie Fort VII“ am Militärring / Am Eifeltor. Sie beschwert sich auch über Gefährdungen im Straßenverkehr durch gefährliche Manöver der Freier, wenn sie mit ihren Autos daherkämen und Ausschau hielten.

Zwei Mitarbeiterinnen des Sozialdienstes Katholischer Frauen, SKF, kümmern sich einmal in der Woche um die Prostituierten, laden sie in ihren kleinen Bus ein und bieten ihnen eine Verschnaufpause und die Möglichkeit zum Gespräch. „Natürlich ändert sich die Szene immer wieder“, sagt Monika Kleine, die Geschäftsführerin. Eine Zunahmen der Prostitution in dem Bereich könne sie aber nicht bestätigen. Dagmar Dahmen vom Ordnungsamt machte den Stadtteilpolitikern wenig Hoffnung auf Umsetzung ihres Antrags. Das Gelände am GVZ Eifeltor sei ein privates Grundstück. Ein Zentrum wie in Niehl würde zudem nicht finanziert, weil es sich im Kölner Süden um Einkommensprostitution und nicht um Drogenprostitution handele. Auch glaubt sie nicht an eine Erweiterung des Sperrbezirks, nachdem dies schon einmal im Jahr 2005 geschehen sei.

http://www.ksta.de/html/artikel/1246883985100.shtml
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Kommentar zu einem schwedischen Film über das Pasche

(Ein Journalist auf Freiersfüßen, Alter Schwede ;-)

Laura's Blog in English:
http://www.nodo50.org/Laura_Agustin/swe ... en-buy-sex





www.sexworker.at/freierforschung





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Marc of Frankfurt
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Migrationskontrolle

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Eigelstein

Sorgenkinder im „Nuttenviertel“



Von Thorsten Moeck und Tim Stinauer, 24.03.10, 20:41h, aktualisiert 24.03.10, 23:53h

Die Rotlichtszene am Eigelstein hat sich in den vergangenen Wochen zunehmend auf die Straße verlagert. Zur Mittagszeit werden Frauen verprügelt, Männergruppen liefern sich laute Wortgefechte. Die Polizei führt zahlreiche Razzien durch.


Die Rotlichtszene am Eigelstein hat sich in den vergangenen Wochen zunehmend auf die Straße verlagert. (Bild: Krasniqi)


Köln - Der grauhaarige Herr hat sich schick gemacht, hat sich eine Krawatte umgebunden und ein etwas zu weites Sakko angezogen. Er hockt in der hintersten Ecke am Tresen einer düsteren Kneipe am Eigelstein, es ist Mittwoch, kurz nach zwölf Uhr mittags. Auf dem Barhocker neben ihm sitzt eine junge Frau, lange braune Haare, rote Hotpants, Strumpfhose - ein typisches „Anbahnungsgespräch“, wie die Polizei solche Situationen nennt.

Grundsätzlich verboten ist ein solcher Plausch am Tresen nicht, wohl aber Prostitution auf offener Straße. Und weil sich die Rotlichtszene rund um den Eigelstein in den vergangenen Wochen zunehmend auf die Straße verlagert, sind Anwohner und viele Geschäftsleute besorgt und verärgert.

„Die Zuhälter stehen hier mit ihren Mädchen mitten auf dem Bürgersteig. Manche parken mit ihren dicken Schlitten alles zu, und wenn man etwas sagt, wird man blöd angemacht“, erzählt ein Anwohner.


Junge Frau wurde verprügelt

Kürzlich beobachtete ein Lkw-Fahrer im Rückspiegel, wie ein mutmaßlicher Zuhälter eine junge Frau verprügelte - mitten auf dem Gehweg, mittags um zwölf. Der Zeuge rief die Polizei. Bewohner des Viertels klagen über Männergruppen, die sich mitten auf der Straße lautstarke Wortgefechte liefern, auch nachts. „Das sind Situationen, in denen man sich unterschwellig unsicher fühlt und die Straßenseite wechselt“, sagt Günther Halbreiter vom Förderverein Eigelstein e.V.

Halbreiter findet es gut, dass die Polizei seit einer Woche verstärkt mit Zivilkräften und uniformierten Beamten im Viertel präsent ist. Auch in den nächsten Tagen wollen die Ermittler verdächtige Personen kontrollieren und bei entsprechenden Hinweisen auf Straftaten Geschäfte oder Lokale durchsuchen. Am Dienstag nahmen Polizisten an der Eintrachtstraße einen mutmaßlichen Hehler fest.

„Wir wollen verhindern, dass der Eigelstein zum Magneten für alle Sorgenkinder dieser Welt wird“, sagt Polizeioberrat Volker Lange, Leiter der Führungsstelle der Polizeiinspektion Mitte. Seit einiger Zeit beobachten die Ermittler, dass vermehrt Autos mit osteuropäischen Kennzeichen im Viertel parken, dass Männer sich in Gruppen treffen, ihre Geschäfte besprechen. Wenn die Beamten sie fragen, warum sie sich in Köln aufhalten, hören sie immer dieselben Antworten: „Wir besuchen einen Verwandten“ oder „Wir sind Touristen.“ Seit das Meldegesetz nicht mehr vorschreibt, beim Einzug eine Unterschrift des Vermieters im Bürgeramt vorzulegen, macht die Polizei mitunter erstaunliche Erfahrungen: „Da sind dann schon mal 44 Menschen in ein und derselben Einzimmerwohnung gemeldet“, berichtet ein Beamter.

„Es ist nicht so, dass das Viertel absäuft“, betont Volker Lange, „aber diese kriminelle Szene darf nicht das Straßenbild beherrschen. Von diesen Personen haben die Bewohner und die Stadt rein gar nichts, außer einem Imageverlust.“

Zwei ältere Herren, die vor einer Bäckerei Kaffee trinken, bezeichnen ihr Veedel unverhohlen als „Nuttenviertel“. „Das typisch Kölsche gibt es hier leider schon seit 20 Jahren nicht mehr“, sagt einer von ihnen und schwärmt von jener Zeit, als der Boxer Peter Müller („Müllers Aap“) noch über den Eigelstein spazierte. Die beiden Männer sind im Viertel geboren, sie sind hier zur Schule gegangen und wohnen geblieben. Sie würden gerne noch mal die guten alten Zeiten am Eigelstein erleben.

Mit Bildergalerie: Razzien am Eigelstein
http://www.ksta.de/html/artikel/1264186005580.shtml

Razzia Blog:
viewtopic.php?t=1062





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annainga
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Vorsicht ZEITUNG

Beitrag von annainga »

stellen wir auch artikel der bildzeitung ein?

Jetzt schaffen die Huren auf eigene Rechnung an

06.08.2010 - 23:35 UHR

Neun mutmaßliche Menschenhändler aus Bonn – darunter ein erst 15-Jähriger – sitzen wegen Zuhälterei in U-Haft.

Unglaublich: Die meisten jungen Prostituierten (17-22), die von ihnen ausgebeutet wurden, schaffen wieder an. Jetzt aber auf eigene Rechnung!.

Ein Ermittler zu BILD: „Einige der ausgebeuteten Frauen sind völlig desillusioniert zurück nach Bulgarien, aber ein Großteil ist wieder auf dem Straßenstrich zu sehen.“ Die Frauen schaffen abwechselnd in Bonn, Köln und Siegburg an.

Der Anwalt des Zuhälter-Clans behauptet indes: „Die Frauen bestreiten heftig, dass sie zur Prostitution gezwungen worden sind.“

Die Ermittlungen dauern weiter an.

http://www.bild.de/BILD/regional/koeln/ ... ng-an.html

diese böse frauen aber auch ..... zu bestreiten, dass sie gezwungen wurden ..... :->

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Marc of Frankfurt
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Archiv-Tipp

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Artikel der BILD-Zeitung sind oftmals dafür bekannt und geliebt/gehaßt, weil sie die Tatsachen auf den Punkt bringen.

Wenn BILD so gute Kernaussagen berichtet, sollten die Artikel auf jeden Fall in unser Forum. Ruhig auch mehrmal, damit viele die Info finden. Ich hatte es unter dem Sammelthema "Zuhälterunwesen" abgespeichert. Da gibt es gewisse Überlappungen auch mit den bedeutsamen Sammelthemen "Menschenhandel vs. Migration" und "Razzia-Blog".




Ist leider ein grundsätzlich unlösbares Archivierungsproblem wo man seinen Ordnungsschwerpunkt setzt (Medienart/Ort/Thema...). Wer die reichhaltigen Infos im Forum richtig wiederfinden will, kommt eh an einer Suchabfrage nicht vorbei, wobei ich immer mehr die >Google-Suche fürs Forum< nutze, weil es so schnell ist:
http://www.google.de/search?q=Zuh%C3%A4 ... wtopic.php
Einfach die Suchworte austauschen. Das String-Ende wird benötigt, damit keine Export- und Printdateien mitangezeigt werden. Macht Euch Euer Such-Bookmark.

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Marc of Frankfurt
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Mindestalter für Sexworker 18 oder 21?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Neues Geschäftsmodell und Gegenreaktion über die Presse:
Entwickelt sich hier die nächste Pussi-Club-Gegenkampagne?

Bildzeitung: Eltern befreien Tochter (18) aus Teenie-Bordell!



21.09.2010
Von S. KAYSER, I. RAKOCZY und D. SOMMERFELD

Köln – Für Eltern ist der Gedanke unerträglich: Die eigene Tochter schafft im Bordell an, hat für Geld Sex mit fremden Männern. Jetzt stürmten eine verzweifelte Mutter und ein Vater einen Puff in Köln.

SIE HOLTEN IHRE TOCHTER AUS DEM BORDELL!

Tochter Jasmin (18)* arbeitete einige Wochen in einem sogenannten „Teenie-Puff“: Die Betreiber des Rotlicht-Etablissements werben damit, dass hier angeblich Schulmädchen die Freier bedienen.

Dabei lag vor dem Teenager eine ganz normale Zukunft: Jasmin hat einen Schulabschluss, einen Ausbildungsplatz, wo sie demnächst ihre Lehre beginnen sollte.

Mutter Helga P.* ist sicher, dass Jasmins neuer Freund an allem schuld ist. Sie behauptet: „Meine Tochter ist labil. Sie wollte nur jemanden, der sie liebt. Sie wurde systematisch unter Drogen gesetzt, alkoholisiert! Wir haben alles versucht, um sie da rauszuholen, waren bei der Polizei. Aber die können nichts machen, weil Jasmin volljährig ist.“

Als sie tagelang nichts von ihrer Tochter hören, fahren die Eltern mit Jasmins Ex-Freund zu dem Puff am Stadtrand – sie wollen ihre Tochter da raus holen. Im Bordell geraten sie mit Freiern in Streit. Ein Notruf geht bei der Polizei ein, die rückt mit einem Großaufgebot an. Die Beamten nehmen Jasmin zur Befragung mit auf die Wache.

Jasmin wollte anschließend nicht mit ihrer Familie nach Hause. Gegen ihren Ex wurde Anzeige wegen Körperverletzung erstattet, die Polizei ermittelt. „Wir werden unser Kind trotzdem immer wieder beschützen“, sagt die Mutter.

http://www.bild.de/BILD/news/2010/09/21 ... rdell.html



www.teenyland-koeln.de
Köln Rösrath

Blasen ohne Kondom als Standardprogramm angeboten :-(((






Bericht in der FAZ vom 13. Oktober 2010 über einen Bericht von AZ-media in RTL:
http://faz-community.faz.net/blogs/fern ... wirbt.aspx





Nachtrag 14. Okt. 2010:

Flucht aus der dysfunktionalen Familie in die Wahlfamilie des Teeny-Bordells


...

Am 22. September, zwei Tage nach der spätabendlichen Ausstrahlung von "Und ewig lockt Lolita", griff RTL in seinem Mittagsmagazin "Punkt 12" auf die offensichtlich guten Kontakte zu dem Lolita-Bordell-Betreiber zurück.

Tags zuvor hatte nämlich die "Bild"-Zeitung negativ über das von dem Sender beworbene Etablissement berichtet. Eltern eines 18-jährigen Mädchens, das dort als Prostituierte arbeitet, hätten versucht, ihre Tochter aus dem "Teenie-Puff" zu befreien. Die Mutter behauptete in "Bild", ihre Tochter sei labil und werde systematisch unter Drogen gesetzt. Vor Ort sei es zu einem Handgemenge gekommen, die Polizei sei mit einem Großaufgebot angerückt - aber die Tochter habe nicht mit ihrer Familie mitfahren wollen. ("Bild" titelte dennoch: "Eltern befreien Tochter (18) aus Teenie-Puff!")


Katja Burkard, betroffen.

"Punkt 12" sendet am nächsten Tag eine Art Gegendarstellung. Katja Burkard fragt die Zuschauer in ihrer Anmoderation zunächst rhetorsch: "Was geht in Eltern vor, wenn sie erfahren, dass ihre 18-jährige Tochter in einem Bordell arbeitet?" Doch die "ganze Geschichte", die sie dann ankündigt, ist eine andere als erwartet. Der Beitrag schildert das Handgemenge und den Polizeieinsatz, und dann:

Sprecher: Zu diesem Zeitpunkt denken die Beamten vermutlich noch, sie müssten eine junge Frau aus einem Bordell befreien. Aber dann trauen Sie ihren Ohren kaum. Chrissi will gar nicht weg.

Chrissi: Ich bin alt genug, um zu wissen, was gut für mich ist und was nicht gut für mich ist. Ich bin hier, weil: Mich hat das interessiert, dieses Milieu, sag ich einfach mal. Und natürlich spielt das Geld auch eine Nebenrolle.

Sprecher: Auch wenn es schwer nachzuvollziehen ist: Chrissi sagt, hier in dem Bordell, habe sie tatsächlich so eine Art Familie gefunden. Denn zuhause, das war für sie die Hölle. (...) Chrissis Job ist also auch eine Art Flucht. Aber Drogen, versichert sie, die seien hier nie im Spiel gewesen. (...) Die 18-Jährige macht eigentlich einen Job als Altenpflegerin. Und jobbt doch lieber als Hure.


Der Bordell-Betreiber und seine "Hure".

Der RTL-Bericht schildert nicht die Position der Gegenseite, der Eltern und des Ex-Freundes. Das "Punkt 12"-Team hat die Aussagen des Mädchens aber einer Fernsehpsychologin gezeigt, die nun als eine Art lebender Lügendetektor attestiert:

Katharina Ohana: Auf mich macht sie überhaupt keinen unsicheren Eindruck, also sie scheint sich ihrer Sache ganz sicher zu sein. Sie weiß genau, was sie will. Sie wirkt weder, als würde sie unter Drogen gesetzt, noch als hätte sie irgendeinen Zweifel an dem, was sie tut. Sie hasst regelrecht ihren Stiefvater, sie erfährt von der Mutter überhaupt keine Unterstützung. Dass sie dort in dem Bordell eine Art Familie findet.

Ist das nicht schön? Dass es solche Orte in Deutschland gibt, an denen Kinder die Wärme erfahren, die ihnen ihre Familien nicht geben können? Orte, an denen diese Kinder diese Wärme dann weitergeben können an alte Männer, die dafür bezahlen, dass sie ihnen als "Lebenselixier" dienen?


Das Bordell wirbt bei Twitter für den Fernsehauftritt.

Immerhin hat sich "Punkt 12", anders als die im selben Programm vor zwei Tagen gelaufene Werbe-Reportage über dasselbe Bordell, als Fazit für ein bisschen Distanz entschieden. Der Sprecher knarzt moralisch:

Sprecher: Eine Art Familie im Bordell. Allein das sollte Chrissis Mutter und ihrem Stiefvater zu denken geben. Die Flucht ins Milieu, sie ist damit womöglich doch nicht so ganz freiwillig.

http://faz-community.faz.net/blogs/fern ... wirbt.aspx





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Beitrag von Marc of Frankfurt »

"Ein Sperrbezirk muss endlich her"

Anwohner beklagen sich über den Straßenstrich am Meschenicher Ortseingang



Ortseingang Meschenich - Bürger beklagen sich über zunehmende Straßenprostitution. Foto: Broch

Meschenich (sb). "Die Prostituierten stehen bei uns im Ortseingang, meistens auf dem Bürgersteig vor dem Aldi. Ist die Ampel rot, sprechen sie männliche Autofahrer an. Auf dem Aldi-Parkplatz stehen ihre Aufpasser, und die Frauen ziehen sich hier sogar um. Ihre Dienste verrichten sie um die Ecke, auf einem Feldweg, der zum Tennisplatz führt. Da kommen Spaziergänger und unsere Kinder vorbei", erzählt eine Einwohnerin aus Meschenich, die nicht namentlich genannt werden möchte. Viele Bewohner des Stadtteils klagen, dass sich der Straßenstrich an der Brühler Landstraße im vergangenen Jahr stark ausgedehnt habe. Die Prostituierten stünden nun auch im Wohngebiet, und das von früh morgens bis spät abends. "Wir wollen nicht, dass unsere Kinder ständig an den Prostituierten und ihren Kunden vorbei müssen", sagen die Mitglieder des Vereins "aktiv für Meschenich e.V.".

Der Straßenstrich an der Brühler Landstraße ist schon seit Jahren ein Thema, mit dem sich die Stadt beschäftigt. 2005 wurde in Höningen aufgrund massiver Belästigung der Anwohner ab dem Parkplatz an der Brühler Landstraße bis zur Kapellenstraße ein Sperrbezirk errichtet. Die Errichtung eines Sperrbezirks wird von der Bezirksregierung vorgenommen.

Der Bürgerverein in Meschenich bemüht sich seit geraumer Zeit um eine Ausweitung des Sperrbezirks. Unterstützt werden sie in ihrer Forderung von der Rodenkirchener FDP und der CDU. "Wir müssen die Wohngebiete schützen und die Prostitution hier heraus halten", betont Monika Roß-Belkner, CDU. Auch sie erkennt eine Zunahme der Prostitution im Kölner Süden. Ihre Partei schlägt eine Verlagerung des Straßenstrichs an den Güterbahnhof Eifeltor vor. Ähnlicher Ansicht ist Karl-Heinz Daniel, Vorsitzender der FDP Rodenkirchen. "Es gibt Projekte und Förderungen für Meschenich und Rondorf, um die Stadtteile aufzuwerten. Durch die Ausweitung der Straßenprostitution wird die Förderung unterlaufen", erklärt er. In der Vergangenheit machte das Ordnungsamt der Stadt den Bezirksvertretern und Bürgern nicht viel Hoffnung hinsichtlich ihrer Forderung. Schließlich sei die Prostitution seit 2002 ein legales Gewerbe, und ein Sperrbezirk könne nur errichtet werden, wenn zum Beispiel Kinder und Jugendliche direkt gefährdet würden. Das Grundstück am Eifeltor sei zudem privat und daher könne man die Straßenprostitution nicht dorthin verlagern, hieß es.

Dennoch will es der Bürgerverein erneut versuchen, da sich die Situation verschlimmert habe.
Noch im September wollen die Mitglieder Unterschriften für einen Einwohnerantrag sammeln. Darin fordern sie eine Ausdehnung des Sperrbezirkes Höningen auf Meschenich, Rondorf und Immendorf. "Im Moment können wir noch nicht sagen, ob eine Ausweitung des Sperrbezirks in Frage kommt", erklärt Hubertus Tempski, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Köln, auf die neuen Beschwerden aus Meschenich angesprochen. "Das bloße Wahrnehmen von Prostitution reicht nicht", erläutert er, "wir sind aber in ständigem Austausch mit der Polizei und dem Sozialverband Katholischer Frauen, der die Prostituierten an der Brühler Landstraße betreut."

4.000 Unterschriften braucht der Verein, um den Antrag bei der Bezirksvertretung einzureichen. Die Vereinsmitglieder sind sich sicher, dass sie die schnell zusammen bekommen werden. "Wir haben in Meschenich genug Probleme. Wir kümmern uns um die Integration der Bewohner des Kölnbergs und warten seit Jahren auf eine Umgehungsstraße, die den starken Verkehr aus unserem Ort heraushält", berichten sie. Sie fordern: "Es darf keine weitere Verschlechterung der Lebensqualität und keinen weiteren sozialen Abstieg in Meschenich geben."

http://www.koelner-wochenspiegel.de/rag ... ner-sueden

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Schutzgelderpressung oder lukratives Vermietungsgeschäft?

Beitrag von nina777 »

07.12.2010

Straßenprostitution im Kölner Süden soll eingedämmt werden

Stadt Köln arbeitet in Abstimmung mit Polizei und Bezirksregierung an Konzept

In enger Abstimmung mit Polizei und Bezirksregierung arbeitet die Stadt Köln derzeit an einem Konzept, mit dem die zunehmende Straßen- und Wohnwagenprostitution im Bereich Meschenich sowie Militärring/Brühler Landstraße eingedämmt werden soll. Diskutiert wird unter anderem eine Änderung der bislang gültigen Sperrbezirksverordnung. Das Amt für öffentliche Ordnung, das Gesundheitsamt, das Kassen- und Steueramt, das Finanzamt/Steuerfahndung, die Finanzkontrolle Schwarzarbeit und die Polizei stehen wegen der aktuellen Situation im Kölner Süden im kontinuierlichen Austausch. Außerdem soll das Vorgehen mit den Ratsfraktionen, den Bezirksvertretungen und den sozialen Hilfsorganisationen abgestimmt werden.

Nach Feststellung von Anwohnern, Mitarbeitern der Polizei und des Amtes für öffentliche Ordnung sowie Betreuerinnen des Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) hat sich die Problematik der Straßen- und Wohnwagenprostitution im Bereich Militärring/Brühler Landstraße und in Meschenich deutlich ausgedehnt. Nachdem die Stadt Bonn ihre Sperrbezirksverordnung vor einiger Zeit verschärft hat, sind zahlreiche Prostituierte, insbesondere aus Bulgarien stammende Frauen, in den Kölner Süden ausgewichen. Die deutliche Zunahme von bulgarischen Prostituierten führt immer wieder zu Revierstreitigkeit untereinander, aber auch zu Konflikten mit den bisher dort tätigen deutschen drogenabhängigen Prostituierten, die deswegen nun im Wohngebiet Am Kölnberg in Meschenich auf Kunden warten.

Neben rivalisierenden bulgarischen Zuhältern versuchen offenbar auch Mitglieder einer weiteren Gruppierung vom Geschäft mit der Straßenprostitution zu profitieren.

Nach Erkenntnissen der Polizei kontrollieren die Mitglieder dieser Gruppierung den Wohnwagenstrich im Bereich Militärring/Robinienweg. Sie verlangen von den Frauen, die dort als Prostituierte tätig sind, eine „Wohnwagenmiete“ von bis zu 100 Euro pro Schicht, wobei etliche Wohnwagen auch über Nacht genutzt werden [Doppelschicht].

Bei einer unterstellten Mieteinnahme von 200 Euro pro Tag und Wohnwagen summiert sich der jährliche Umsatz allein durch die „Wohnwagenmieten“ auf geschätzte zwei Millionen Euro.

Ob die Frauen weitere Zahlungen leisten müssen, ist unklar.

http://www.rodenkirchen.de/html/shownews.php?id=4031
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Die Bilder aus Köln dazu hat Google Streetview:
http://doxyspotting.com/wohnwagen-am-ei ... stitution/

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Beitrag von nina777 »

9.12.2010

Revierkämpfe zwischen Zuhältern

Situation auf dem Straßenstrich im Kölner Süden verschärft sich zusehends

Stadt plant, Sperrbezirk auszuweiten und Verrichtungsboxen wie in Longerich aufzustellen


Köln: Bei den Revierkämpfen von Prostituierten und Zuhältern auf dem Straßenstrich im Kölner Süden will die Stadt nicht mehr tatenlos zusehen. In Abstimmung mit Polizei und Bezirksregierung prüft das Ordnungsamt derzeit, ob sich der Bereich Meschenich und Brühler Landstraße zum Sperrbezirk erklären lässt.

Denn die Situation, so heißt es, habe sich dort enorm verschärft: Bulgarische Prostituierte drängten nach Köln, nachdem die Stadt Bonn ihnen das Anschaffen in ihrem bisherigen Revier untersagt hat. Deutsche drogenabhängige Prostituierte wichen notgedrungen aus, warten seitdem im Wohngebiet Am Kölnberg auf Freier. Außerdem treffen die ohnehin schon rivalisierenden bulgarischen Zuhälter neuerdings auch noch auf eine Rockerbande, die ebenfalls vom Geschäft mit der Straßenprostitution profitieren will. Deren Mitglieder kontrollieren laut Polizei den Wohnwagenstrich im Bereich Militärring/Robinienweg, verlangen von den Frauen eine Miete von bis zu 100 Euro pro Schicht.

Zwar ist Prostitution grundsätzlich legal, andererseits kann sie - wie in der Kölner Innenstadt geschehen - in bestimmten Bezirken verboten werden, wenn beispielsweise bei massiven Bürgerprotesten das öffentliche Interesse über die Berufsausübung gestellt wird. Die Genehmigung muss von der Bezirksregierung Köln kommen, entscheiden wird letztlich der Stadtrat.

Die Verwaltung berät sich aber nicht nur mit Politik und Polizei, auch die sozialen Hilfsorganisationen wurden ins Boot geholt. Denn eine Änderung der Sperrbezirksverordnung, so teilt die Stadt mit, könne nur einhergehen mit einem Betreuungsprogramm für die Prostituierten. Andernfalls würden der Straßenstrich und damit die Probleme nur verdrängt.

In Köln-Longerich lässt sich derweil studieren, wie so eine Betreuung aussehen kann. Es sorgte bundesweit für Aufsehen, als sich die Stadt Köln vor neun Jahren entschied, den Straßenstrich dort auf ein umzäuntes Gelände im Industriegebiet an der Geestemünder Straße zu verlagern. So genannte Verrichtungsboxen, alle mit Alarmknopf ausgerüstet, wurden aufgestellt. Gibt es Ärger, ist die Polizei zügig vor Ort. Zudem kümmern sich die Betreuerinnen vom Sozialdienst Katholischer Frauen (SkF), die eine eigene Anlaufstelle auf dem Gelände haben, um die Prostituierten.

50 bis 70 Frauen gehen an der Geestemünder Straße täglich anschaffen. "Wir stehen ihnen zur Seite, von uns bekommen sie Kondome und Kaffee, aber auch Tipps und Hilfe, wenn sie aussteigen wollen", sagt Monika Kleine vom SkF Köln. Was aber am wichtigsten ist: "Auf dem Gelände fühlen sie sich sicher."

Die Erfahrungen, die bislang in Longerich gesammelt wurden, sprechen für die Verrichtungsboxen. Ein Stadtsprecher sagt daher auch: "Wir können uns für den Kölner Süden ein solches Modell durchaus vorstellen."

http://www.welt.de/print/welt_kompakt/v ... ltern.html
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Bordell-Werbung unerwünscht

Beitrag von nina777 »

10.12.2010 -Düren Regierungsbezirk:Köln

SPD fordert: Weg mit den Schundplakaten!

Düren/Girbelsrath. Die Dürener SPD ärgert sich über Werbeplakate des Girbelsrather Bordells im Stadtbild. «Kaum dass die Plakate zur Eröffnung des so genannten Sauna-Clubs in Merzenich verschwunden sind, müssen sich die Dürener von weiteren Plakaten des Bordells belästigt fühlen», ärgert sich Josef Krischer von der SPD Düren Mitte-West.


«Nicht nur in der Kölner Landstraße hängen die neuen Plakate, die in frauenverachtender Weise zu einer dubiosen Weihnachtsparty einladen. Die 'kinderfreundliche' Stadt Düren, angeführt von einem Bürgermeister, der immer wieder gerne sein Christ-Sein hervorkehrt, sieht sich offensichtlich nicht in der Lage, ihre Kinder vor diesem Schund zu schützen», mutmaßt Krischer.

Wegen der Plakatierung zur Eröffnung des Etablissements war der Betreiber zu einem Bußgeld verurteilt worden. Dies sei jedoch so niedrig, dass es gerne in Kauf genommen werde, statt teuer legale Werbung zu finanzieren, sagen die Sozialdemokraten.

Zudem lasse das Durcheinander in der Verwaltung nicht auf ein Ende des wilden Plakatierens hoffen, stellt Friedhelm Wirges fest: «Bei illegalem Plakatieren ist zunächst das Ordnungsamt zuständig. Für die Genehmigung ist das Bauverwaltungsamt zuständig, für die Stadtlaternen und die Verteilerkästen die Stadtwerke, für die Mülleimer und Bäume der DSB und für die Brücken das Tiefbauamt.» So müsse «der brave Bürger» damit rechnen, weiter «durch diese Schundplakatierung» belästigt zu werden.

Dem widerspricht Stadtsprecher Helmut Göddertz. Die Plakatierung sei illegal, die zuständigen Stellen seien dabei, die Plakate zu entfernen. Dass dies vielleicht nicht in der gewünschten Schnelligkeit passiere, räumt Göddertz ein. Deshalb sei für Anfang Januar ein Treffen aller beteiligten Abteilungen geplant. Ziel sei es, künftig schneller gegen wildes Plakatieren vorzugehen. Gegen den Bordellbetreiber sei erneut ein Bußgeldverfahren in Gang gebracht.

http://www.az-web.de/lokales/dueren-det ... katen.html
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Beitrag von nina777 »

5.1.2011

Bordell sorgt für Ärger

Nachbarn in Godorf klagen über Störungen und Müll

Godorf. (sb). Als am Haus an der Godorfer Hauptstraße vor einigen Wochen auf einmal rote Laternen leuchteten, waren die Nachbarn wie vor den Kopf gestoßen.


"Vorher wussten wir zwar auch nicht genau, was in dem Haus los war, aber es war völlig unauffällig und ruhig. Aber jetzt, die roten Lampen - das ist doch ganz eindeutig ein Bordell", empört sich Theodor Schall, ehemaliger Dachdecker, dessen Betrieb nur ein paar Häusern entfernt liegt. Seit die roten Laternen leuchten, hat sich das Ambiente im Straßenabschnitt gleich gegenüber von der Shell verändert. "Es kommen jetzt vermehrt Autos, die hier parken. Männer gehen rein und raus", erzählt Schall senior.

Dass er jetzt offensichtlich gleich ein Bordell in der Nachbarschaft hat, stört ihn sehr. "Seit die Lampen dran sind, liegt hier auf dem Grünstreifen an der Straße jede Menge Müll, Tabletten, Kondome", berichtet er. Er selbst habe den Müll schon entfernt, erzählt er. "Ich finde das auch nicht gut für die Schüler, die gleich an der Bushaltestelle in der Nähe des Bordells ankommen und gegenüber auch wieder den Bus nach Hause nehmen", berichtet Schall. Seine Sorge: "Wer weiß, welche Leute so ein Milieu anzieht", beunruhigt er sich. So wie er empfinden viele Nachbarn in Godorf, so auch Angelika Arenz.

Die 54-Jährige wohnt noch näher am Bordell als Schall. Seit die roten Lampen Anfang Dezember am Nachbarhaus leuchten, wurde sie schon mehrfach mitten in der Nacht gestört, erzählt sie. "Morgens um zwei wurde bei mir hier geklingelt. Anscheinend Kunden von nebenan. Vielleicht waren die Männer betrunken, haben sich vertan. Ich weiß es nicht, aber es ist sehr unangenehm", erzählt Angelika Arenz. Sie persönlich wird ihre Nächte in Zukunft wohl ungestört verbringen, denn sie ist mittlerweile mit ihrem Mann umgezogen. Vorerst bleibt das Haus in Familienbesitz, aber wie lange, weiß Angelika Arenz nicht. "Natürlich machen wir uns große Sorgen, dass wir ein Haus gleich neben einem Bordell gar werden vermieten können oder nur weit unterm Preis verkaufen können", teilt sie ihre Bedenken mit. Das sieht auch Theodor Schall so. Ein Bordell in unmittelbarer Nachbarschaft bedeutet für die eigene Immobilie unweigerlich eine deutliche Wertminderung. Familie Arenz haben sich schon ans Ordnungsamt der Stadt gewandt, wurden von dort an das Bauaufsichtsamt verwiesen. Auch dahin hat sich die Familie gewandt, um zu hören, ob es denn rechtens sei, dass einfach so ein Bordell eröffnet. Bisher haben die Arenz noch keine Antwort bekommen.

Prostitution ist nicht verboten, die Genehmigung von Bordellen hängt vor allem von der Art des Baugebietes ab. In einem reinen Wohngebiet darf kein Bordell eröffnen, in einem allgemeinen Wohngebiet kann das schon anders aussehen, in Misch- und Gewerbegebieten sind Bordelle in der Regel erlaubt. Im vorliegenden Fall in Godorf hat der Betreiber laut Detlef Fritz, Leiter des Bauaufsichtsamtes der Stadt Köln, anscheinend einen Formfehler bei der Anmeldung gemacht. "Dadurch könnten wir den Betrieb wahrscheinlich vorübergehend stilllegen, das wäre aber nur eine vorübergehende Maßnahme", erklärte Fritz. Den Eigentümer werde man nun zur Anhörung auffordern, teilte er mit. "Vor allem werden wir prüfen, wie es baurechtlich im betroffenen Gebiet aussieht, ob ein derartiger Betrieb hier überhaupt zulässig ist", berichtete Fritz dem Kölner Wochenspiegel gegenüber. Theodor Schall, Angelika Arenz und die andere Nachbarn hoffen, dass die Entscheidung gegen das Bordell ausfallen wird.

http://www.koelner-wochenspiegel.de/rag ... ner-sueden
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