Transsexualität

Treffpunkt für Menschen mit Interesse an dem Thema Transidentität bzw. Transsexualität
Melanie
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Aus dem Alltag einer transsexuellen Prostituierten

Beitrag von Melanie »

Aus dem Alltag einer transsexuellen Prostituierten

Leyla ist 23, transsexuell und arbeitet in Freiburg als Prostituierte.
Im großen fudder-Portrait erzählt sie ganz offen, wie sie zu diesem Job gekommen ist, was sie empfindet, wenn sie ihre Kunden bedient und welche Grenzen diese zu beachten haben.

Der Bericht einer Frau, deren Beruf von großen Teilen der Gesellschaft immer noch nicht akzeptiert wird.


Der Anfang

Alltag

Kundschaft

Privatleben

Familie und Freunde

Zukunft

Politik


von anne-kathrin | 25.05.09, 19:06


http://fudder.de/artikel/2009/05/25/aus ... ituierten/
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ach Melanie, in diesem Thema geht es um Transsexualität pur d.h. ohne Prostitution,
aber in diesem Thema geht es um Transsexualität und Prostitution:
viewtopic.php?p=14562#14562

Bitte posten den link dort falls er nicht schon im Sexworker.at-Archiv ist.


Danke für deine vielen schönen Postings, aber sie sind nicht immer an der besten Stelle :-(

Melanie
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Beitrag von Melanie »

@ Marc
Ach entschuldige ( schon wieder ), war ja keine böse Absicht !

Mir gefiel das Tagebuch, aber ich weiß oft nicht wohin mit meinen Fundstücken ....

Ich traue mich schon gar nicht mehr etwas rein zusetzen.
Das landet garantiert im falschem Thema.


Liebe Grüsse Melly
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nicole6
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Beitrag von nicole6 »

ciao!
bei mir war der Effekt auf mein Leben "umwerfend" , als ich begann als Frau zu leben. Zuvor war ich ein sehr bekannter Windsurfer, und da ich auch die deutschen, die europäischen und die Weltmeisterschaften gewonnen hatte, etliche Bücher in dem Bereich geschrieben hatte und hunderte von Artikeln in Fachzeitschriften schrieb, dazu noch im Industriedesign tätig war, folgte die Strafe auf das Vergehen "Frau zu werden" unmittelbar. Ich wurde über Nacht zur "Unperson". Die Leute verhielten sich dann mir gegenüber als ob ich die Pest hätte, als ob Transsexualtät eine sehr ansteckende Krankheit sei. Die Bank (Kreissparkasse München) kündigte mir den Kredit den ich brauchte um die Windsurfschule am Gardasee weiter zu führen und ich war über Nacht völlig mittellos. Ich war auch im Vorstand des Vereins Deutscher Windsurfingschulen (VDWS), wo mir gekündigt wurde, mit der Begründung, dass windsurfen ein Machosport sei, und dass es die Männer nicht ertragen, erstens, dass eine Frau besser ist als sie, und zweitens, von einer Frau Anweisungen zu erhalten.
Seit 20 Jahren nun versuche ich im Kunstbereich zu überleben, und wenn das nicht über den Winter reicht, dann ist ja noch die Sexarbeit, die mir hilft die Miete zu zahlen.
ciao! Nicole

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nicole6
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Beitrag von nicole6 »

ciao! das Grundproblem in diesem Bereich ist, dass die heutige Gesellschaft der westlichen Welt rein materialstisch orientiert ist und dadurch die Existenz einer Seele als Hirngespinst abtut. Darunter´fallen auch die christlichen Kirchen, die zwar eine Seele als Grundbedingung des Menschseins postulieren, sie aber nicht als primär ansehen, sondern als Produkt des materiellen Leibes. Somit sind sie rein materialistisch, genauso wie die akademische Wissenschaft. Dies führt besonders in den kognitiven Wissenschaften zu grossen Erklärungsproblemen, da sie dadurch einige Ergebnisse von Versuchen nicht erklären können. Noch gravierendes ist das Dogma der Existenz von nur 2 Sextypen, was wissenschaftlich schon immer unhaltbar war. Es gibt z.B. einen Pilz mit 13 Sexkategorien, und nicht nur 2. Noch im 18.Jh. gb es auf der Welt 80 Kulturen die mindestens 3 Arten von Sexkategorien anerkannten, etwa 40 gab es, die bis zu 6 Arten von Sexen kannten, und die moderne Medizin kann überhaupt keine fixe Zahl von Sexkategorien mehr angeben, da es so viele gibt, und deren Kategorien sich überschneiden.
ciao! Nicole

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Marc of Frankfurt
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Aufklärung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Brasilien

Kampagne gegen Transphobie


http://www.youtube.com/v/XFNFSyo3bFw

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

TS-Medienarbeit in den 60ern U.S.A.


[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=fyh8BxPxtnw[/youtube]


"CHRISTINE JORGENSEN relates her discovery and transformation.

It was the first chapter in a new outlook towards the transsexual phenomenon. She is the author of 'Christine Jorgensen A Personal Autobiography' [apostrophes added around book title]." reads on the film can from which this clip was converted from.

Operationen z.B. an der John Hopkins Uni, Baltimore
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=65290#65290



1927, Dr. Magnus Hirschfeld, Berlin
www.hirschfeld.in-berlin.de





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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Jugendschutz:

Strengere Regeln für Geschlechtsumwandlung in Thailand


http://www.pattayadailynews.com/shownew ... 0000011229

Melanie
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Beitrag von Melanie »

Samstag, 3. Oktober 2009

Transphobie bekämpfen! Bloß wie?


Den Auftakt des diesjährigen Wigstöckel Festivals bildete eine Podiumsdiskussion mit dem Thema „Transphobie bekämpfen – lokale Strategien zur Umsetzung geschlechtlicher und sexueller Selbstbestimmung in und außerhalb Europas“ - eine Forderung, die im Zuge zahlreicher Aufrufe Homophobie zu smashen bzw. im Diktum der Priorisierung von Sexualität oft zu kurz kommt.

Dabei bezieht sich Homophobie oft auch auf die Transgression von Gender und geschlechtlichen Normvorstellungen, werden schwule Männer auch diskriminiert, leben sie z.B. ihre Männlichkeit different von einer als Norm gesetzten Maskulinität aus oder werden Butches gedisst aufgrund bestimmter Brechungen von Weiblichkeitsnormierungen.

Welchen Strukturen und gesetzlichen Einschränkungen Trans*Menschen ausgesetzt sind, diskutierten 2 Aktivits*innen der Queer Beograd Gruppe, Aykan Safolu von Lambdaistanbul,GLADT und ChaosGL sowie Ammo Recla von ABqueer, um im Anschluss Strategien vor Ort bzw. auf internationaler Ebene zu besprechen.


In der direkten Gegenüberstellung ergaben sich dabei überraschende Einblicke in die Kontexte Serbiens, der Türkei und Deutschlands, so dass sich unterm Strich sagen ließe, dass die Situation überall gleich schlecht ist.

Auch wenn sich die medizinische Lage in Serbien komfortabel darstellt und Gesetzeslücken teilweise rechtliche Anerkennung zulassen, ist ein öffentliches Leben als Trans*Person mit Gefahren verbunden, die z.B. Queer Beograd dazu veranlassen, sich im Untergrund zu organisieren.

In der Türkei gibt es keine Verbote, aber auch keine Hoffnungen auf die Integration.
Mechanismen der Pathologisierung durch die Beweispflicht mittels psychologischer Gutachten als auch der Kriminalisierung von trans*gender Sexarbeiter*innen verhindern einen gesellschaftlichen Diskurs der Anerkennung und Gleichberechtigung.
Zudem der ökonomische Druck Gentrifizierungsprozesse hervorruft, die zu Angriffen auf Trans*Menschen führen.

In Deutschland wird sich die Situation durch die gescheiterte Reform des veralteten TSGs hinsichtlich des Zwangs geschlechtsanpassender Operationen oder Zwangssterilisationen auch vorerst nicht ändern, so dass die menschenrechtsverletzende Prekarisierung weiter seinen Lauf nimmt.


Auf die Frage nach den Strategien kam mensch überein, dass respektvolle Annäherungen und das gegenseitige Kennenlernen von enormer Wichtigkeit sind, was jedoch nur so lange funktionieren kann, wie es keine Bevormundungen gibt. Internationaler Druck bzw. Druck von der EU kann daher sicherlich Veränderungen auf rechtlicher Ebene bewirken, aber nicht zwingend in den Köpfen und Herzen der Menschen, von denen Diskriminierungen ausgehen.

In der Eroberungen ebenjener Köpfe sind gegenseitiges Lernen und lokale Kontextualisierungen Ansätze internationaler Zusammenarbeit - nicht zu vergessen: Sex und Romantik als Mittel gegenseitiger Tuchfühlung.
Wer mag, hat heute beim Wigstöckel Festival mit Queer Beograd zu Gast Gelegenheit dazu.


http://queer-o-mat.de/135/Transphobie-b ... s-wie.html
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Beitrag von Melanie »

Die Rechte von Transidentisch lebenden Menschen zu respektieren, ihre Diskriminierung zu beenden und ihre Gesundheit zu fördern – auf diese Forderungen verständigten sich zahlreiche prominente Teilnehmer einer internationalen Konferenz in Paris.


Die Internationale Konferenz gegen Homophobie (”Congrès mondial sur les droits de l’Homme, l’orientation sexuelle et l’identité de genre“) fand auf Veranlassung von Staatssekretärin Rama Yade am 15. Mai 2009 in Paris statt.


Die Konferenz im französischen Außenministerium brachte trotz einiger Kritik im Vorfeld unter anderem eine Resolution als Ergebnis: die Unterzeichnung der Resolution “Transphobia zurückweisen, Geschlechtsidentität repektieren”:


Refusons la transphobie, respectons l’identité de genre !


Die Resolution der IDAHO formuliert

“Die fundamentalen Menschenrechte von Transmenschen werden in allen Nationen ignoriert oder geleugnet – sei es aus Unkenntnis, Vorurteilen, Furcht oder Hass heraus. Transmenschen sehen sich mit täglicher Diskriminierung auf überwältigender Weise konfrontiert, die zu sozialen Ausschluss, Armut, schlechter Gesundheitsversorgung und wenigen Aussichten auf ausbildungsentsprechende Arbeit führt.”


Die Unterzeichner fordern u.a. von der Weltgesundheitsorganisation WHO, aufzuhören “Transmenschen als geistig ungeordnet zu betrachten und stattdessen den Zugang zu adäquater Gesundheitspflege und psychologischer Unterstützung zu fördern”.
Die Staaten der Welt werden aufgefordert, “die internationalen Yogyakarta Prinzipien [zu] übernehmen”.

Die Resolution der IDAHO wurde auf der Konferenz von einer beeindruckenden Gruppe von Personen unterzeichnet.
Zu den Unterzeichnern gehören u.a. Martine Aubry (Generalsekretärin der PS), die französische Medizin-Nobelpreis-Trägerin Françoise Barré-Sinoussi, Marie-George Buffet (Generalsekretärin der PCF), Daniel Cohn-Bendit (Vorsitzender der Grünen im Europaparlament), der ehemalige Präsident der EU.Kommission Jacques Delors, Literatur-Nobelpreis-Trägerin Elfriede Jelinek, der frühere französische Kulturminister Jack Lang sowie Medizin-Nobelpreis-Träger Luc Montagnier.

Bisher haben sich 300 Organisationen aus 75 Staaten sowie eine große Zahl an Einzelpersonen der Resolution angeschlossen.

Beinahe zeitgleich kündigte die französische Gesundheitsministerin an, dass Transsexualität zukünftig in Frankreich nicht mehr als Geisteskrankheit betrachtet werden soll.
Sie wolle eine entsprechende Anordnung der obersten Gesundheitsbehörde HAS veranlassen.

Zeitgleich zur internationalen Konferenz im Außenministerium hatte die ILGA International Lesbian and Gay Association im Mai 2009 eine aktualisierte Fassung ihres ILGA-Berichts “State-Sponsored Homophobia – A world survey of laws prohibiting same sex activity between consenting adults” vorgestellt.


http://www.ondamaris.de/?p=10157
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nicole6
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Erziehung statt Bekämpfen

Beitrag von nicole6 »

Transphobie lässt sich nicht bekämpfen!
Kampf bedeutet Krieg führen.
Es gibt nur einen Weg aus dem Problem,
und das ist die Erziehung in der Familie.
Erziehung ist kein Krieg, hier wird nicht gekämpft.
Diese Phobie wird nämlich von den Erziehungsberechtigten
ihren Kindern anerzogen und durch Aktionen bestärkt.
Und diese in der Phobie erzogenen Kindern sind dann
die Träger neuer Aktionen im Menschenhass.
Aversionen gegen Randgruppen sind besonders häufig
gerade in Randgruppen einer Gesellschaft.
In fraktaler Weise wächst eine bestimmte Weltansicht
von der Familie aus nach aussen in die Gesellschaft
und wirkt dann reversiv auf diese zurück.
Untergruppen einer Gesellschaft die in soziale Schichten gegliedert ist,
neigen dazu in sich selbst wieder Untergruppen zu bilden
welche das Einbettungssystem wiederspiegelt.
Wenn Mütter ihren Kindern beibringen, das Transsexuelle
abartige Personen sind, dann werden diese Kinder später
sich an diese Anweisungen halten und entweder
diese Randgruppen bekämpfen, oder wenn sie sich
dazu entschliessen ihnen anzugehören, dann werden
sie meist eine Autoaggression entwickeln im Fall von Frauen,
und eine Aggression nach aussen im Fall von Männern.
Nicole

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Aoife
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Re: Erziehung statt Bekämpfen

Beitrag von Aoife »

nicole6 hat geschrieben:Erziehung ist kein Krieg, hier wird nicht gekämpft.
Hmmm - was das Psychotrauma angeht, so sind Erziehungsfolgen oft nicht von Kriegsfolgen zu unterscheiden ...

Was natürlich nicht heißen soll, dass ich *für Kämpfen* wäre, da stimme ich dir völlig zu, Nicole :001
Nur würde ich mal in die Erziehung auch nicht all zu viele Hoffnungen setzen ...

Liebe Grüße, Aoife
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Melanie
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Beitrag von Melanie »

Nur würde ich mal in die Erziehung auch nicht all zu viele Hoffnungen setzen ...
Da gebe ich Dir Recht !

Ich würde absolut streng und sehr konservativ erzogen.
Gegen Prostitution und für Rasismus.

Prostitution gegenüber meinen Eltern zu erwähnen - hätte sicher die Folge gehabt, mich in ein Heim für schwererziehbare Kinder / Jugendliche zustecken mit Kontaktabbruch der gesamten Familie.


Aber ich war schon immer ein Querkopf und wollte mir meine Meinung stets alleine bilden
Das hatte damals zwar viele unangenehme Konsequenzen für mich, aber auch viele positive Erfahrungen im Bereich Kontakt zu Prostitutierten und Ausländern.

Gerade weil ich es nicht mal erwähnen dürfte, nicht mal meine Meinung dazu sagen dürfte = suchte ich die Kontakte und habe es nie bereut.

Meine Eltern leben heute nicht mehr, aber sie würden meinen Lebensstil sehr stark verurteilen - gerade weil ich alles gelebt habe, was ich nie sollte.


Kinder bilden sich ihre eigene Meinung und gehen ihren eigenen Weg.
Sie gehören ihren Eltern nicht - sie sind freie Geschöpfe !


Liebe Grüsse Melly
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Beitrag von Sepideh »

Hallo,
ich finde die diskussionen hier wirklich sehr interessant. kennt ihr vlt. den verein diskursiv? machen wirklich tolle sachen

http://diskursiv.at/

letztes jahr hat es eine studie zu trans* personen am arbeitsmarkt gegeben (kann auf der homepage runtergeladen werden) jetzt gerade arbeiten sie zu migration.

lg

sepideh

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nicole6
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RE: Transsexualität

Beitrag von nicole6 »

wenn Erziehung nicht die Situation ändert, was dann?
Die Prämisse ist klar: niemand kann durch Information
die Gedanken einer Person BESTIMMEN, aber sicher
BEEINFLUSSEN. Familie ist nur ein Faktor welcher
Wertvorstellungen wachsen lässt. Aber in den ersten
Jahren eines Kindes ist der Einfluss der Eltern am stärksten,
er später kommen die Einflüsse von FreundInnen, Medien
und anderen Sozialgruppen hinzu. Letztendlich entscheidet
dann die Person selbst welche Werte sie annimmt und welche nicht.
Melanie schrieb, dass sie die Werte ihrer Eltern nicht übernommen
hat. Zumindest ist ihr nicht bewusst welche Werte sie immer noch
in sich aktiv hat, die ihr vielleicht schaden könnten.
In einer extrem patriarchalen Gesellschaft wie der unseren,
ist die Sprache selbst diskriminierend.
Männer als Inhaber des Machtblocks verschleiern durch
Sprachvorschriften ihren schädlichen Einfluss auf die Gesellschaft.
Ein gutes Beispiel ist die Berichterstattung über Männer die Frauen vergewaltigen.
Der Machtblock lässt immer schreiben: "Frau wurde vergewaltigt", oder
"Gewalt gegen Frauen", anstatt : "Mann (Männer) vergewaltigte(n) Frau(en)"
oder "die Gewalttätigkeit der Männer gegen Frauen".
Die erste Version klingt wie wenn man schreibt "es regnet".
Der Akteur ist verschwunden.
Erziehung muss also auch auf jeden Fall eine neue Sprache anwenden.
Das Patriarchat enthält implizit Diskriminierung.
Die Frauenverachtung zeigt sich täglich in vielen kleinen Ereignissen.
An der Uni war ich einmal mit etwa 30 weiteren Frauen in einem Seminar
als ein Mann die Tür öffnete, hereinschaute und sagte " Ach! ihr seid alleine!"
In Italien, wenn 100 Frauen zusammensitzen und eine weitere Person
gesellt sich dazu, werden diese 10 Frauen mit "Signore" angeredet.
"Signore" = Plural von "Signora" = Frauen
Ist aber nur 1 Mann dabei, heißt es "Signori" = Männer !
Das heißt, der eine Mann macht alle anwesenden Frauen zu Männern!
der eine Mann ist wichtiger als die 100 anderen Frauen.
Der Sohn heißt "figlio" , Plural = "figli"
Die Tochter heißt "figlia", Plural = "figlie"
Aber wenn jemand Tochter und Sohn hat, dann werden sie zu "Söhnen" = "figli".
Wenn Frauen & Männer gemeinsam angesprochen werden, werden die Männer
IMMER zuerst genannt, die Frauen IMMER als zweite.
Das sind alles kleine, aber sehr wichtige Punkte wo Erziehung gegen
Diskriminierung ansetzen kann,

Aktuelles Beispiel:
der Staatssender RAI lässt gerade 6 Filme drehen welche die Gewalttätigkeit
der Männer anklagt. In der "Repubblica" von heute ist ein Artikel darüber.
Im ganzen Artikel kommt KEIN EINZIGES MAL das Wort "Mann" vor,
obwohl der Film genau diese Akteure an den Pranger stellen will!!!
Die Headline heißt : "RAI, sei film tv per vincere la violenza contro le donne",
auf deutsch: "RAI, sechs Filme um die Gewalt gegen Frauen zu besiegen".

Übrigens die Regisseure sind: Margarethe von Trotta, Liliana Cavani, und
Marco Pontecorvo. M.v.Trotta wird auch einen Film über die Sexarbeit drehen.
Die Veröffentlichung wird im Herbst 2010 sein.

in Italien wird nun an Kinder ein Videospiel verkauft in dem sie lernen wie
man als Mafiamitglied erpresst, besticht, Drogen handelt, mordet und die
Leiter zum Mafiaboss hochsteigt. DAS ist patriarchale Erziehung!

Wenn in Italien kinder das 10. Lebensjahr erreichen,
haben sie im Fernsehen etwa 14.000 Morde jeder Art gesehen,
aber NIE wie ein Kind zur Welt kommt!

Zudem läuft die gesamte Erziehung darauf hinaus
eine Illusion zu erzeugen es gäbe nur 2 Sex & Gendergruppen.
Bis vor 200 Jahren gab es selbst in der katholischen Kirche
drei anerkannte Sexkategorien.
Personen die nicht den beiden am meisten vorkommenden
Sexgruppen angehörten, hatten bei Erreichen des 18.
Lebensjahrs die Möglichkeit frei zu wählen welcher
legalen Sexgruppe sie angehören möchten.
Heute geht das nicht mehr.
Da werden alle Personen der vielen Geschlechtsvariationen
zwangsweise verstümmelt um einer der beiden
vorgeschriebenen Kategorien angepasst zu werden.
Sie werden nicht gefragt, sondern die Verstümmelung
erfolgt kurz nach der Geburt, was später zu grossem Elend führt..

Nicole

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Marc of Frankfurt
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Das "3. Geschlecht" in Pakistan u Vietnam

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Pakistani eunuchs to have distinct gender

Pakistan's Supreme Court says eunuchs must be allowed to identify themselves as a distinct gender in order to ensure their rights.

http://news.bbc.co.uk/2/hi/south_asia/8428819.stm





Underground but loud

Contestants from Miss Teen Vietnam 2009
The increasing popularity of homosexual beauty contests has raised eyebrows, with people asking whether or not such events are legal.

http://www.thanhniennews.com/entertaime ... wsid=51928





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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »


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Beitrag von transcallgirl »

Selten habe ich so viele fundierte und offene Postings zu diesem Thema gelesen wie hier, und zu vielen Beitragsschreiberinnen kann ich Parallelen feststellen, auch wenn jede natürlich ihre ganz individuelle Geschichte hat. Danke, dass in diesem Portal so vorurteilsfrei mit dieser Thematik umgegangen wird, die ja eigentlich nur partiell etwas mit dem Erotik-Gewerbe zu tun hat.

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hast du den TS+SW tread noch nicht gefunden?

viewtopic.php?p=14562#14562

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Beitrag von Aoife »

Gift in Plastik verweiblicht Jungen

Bestimmte Chemikalien aus Plastikwaren können einer US-Studie zufolge das Gehirn und letztendlich auch das spätere Spielverhalten männlicher Babys beeinflussen.

Jungen, die schon im Mutterleib mit hohen Dosen von Weichmachern der Phthalat-Gruppe in Berührung kommen, spielen später weniger gern mit typischen Jungenspielzeugen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Forschern der Universität of Rochester. Phthalate dürfen seit einigen Jahren nicht mehr für die Herstellung von Kinderspielzeugen verwendet werden, denn sie stehen im Verdacht, wie weibliche Geschlechtshormone zu wirken. Die Forscher fanden die Weichmacher jedoch etwa in Fußbödenbelägen aus Vinyl, in Verpackungsmaterial, Kunstmöbeln und Duschvorhängen.

Um den Einfluss der chemischen Verbindungen auf den männlichen Nachwuchs aufzuklären, untersuchte das Team um Shanna Swan Urinproben von werdenden Müttern ab dem vierten Monat auf Phthalate. Anschließend begleiteten die Forscher den Nachwuchs der untersuchten Frauen für 4 bis 7 Jahre und warfen dabei ein Auge auf das Spielverhalten der Kleinen. Jene Jungen, die schon im Mutterleib erhöhten Werten der Phthalate DEHP und DBP ausgesetzt waren, ließen Autos, Züge und Waffen links liegen und suchten das Weite, wenn sich ein Spielkamerad mit ihnen raufen wollte.

Die Forscher vermuten, dass die Substanzen DEHP und DBP einen Einfluss auf die Entwicklung des Gehirns haben und das männlichen Geschlechtshormon Testosteron blockieren. Elizabeth Salter-Green, Direktorin von CHEM Trust, zeigt sich besorgt über die Ergebnisse. Sie erklärt: "Es ist schon seit Jahren bekannt, dass die Phthalate, denen wir ausgesetzt sind, die Gesundheit gefährden können. Klar ist nur nicht, wie weit diese Gefährdung geht." Sie fügt an, dass die beobachteten Jungen noch sehr jung sind. Vermutlich könne ein verändertes Spielverhalten in frühen Jahren jedoch weitere Feminisierungen in anderen Bereichen des späteren Lebens mit sich bringen.

Quelle: Nach Inforamtionen des "International Journal of Andrology"

aus: http://magazine.web.de/de/themen/gesund ... Ebucv.html
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