Transsexualität

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Klaus Fricke
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RE: Transsexualität

Beitrag von Klaus Fricke »

Hier nachgetragen, da ich im Forum sonst keinen Verweis darauf gefunden habe, die Expertise

Benachteiligung von Trans*Personen,
insbesondere im Arbeitsleben

von Jannik Franzen, Dipl.-Psych. und Arn Sauer, M. A.
Herausgeber: Antidiskriminierungsstelle des Bundes
vom Dezember 2010

Link:
http://www.transinterqueer.org/download ... sleben.pdf


Doris67
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Beitrag von Doris67 »

Ein interessanter Artikel (auf Englisch) zur systematischen Bevormundung von T*-Personen im Aktivismus: http://paper-bird.net/2015/02/19/hypocr ... ee-speech/
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deernhh
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Re: Transsexualität

Beitrag von deernhh »

Und mal wieder ein Fall von Diskriminierung gegenueber Transgender, unabhaengig, ob im Sexwork oder nicht.

Donnerstag, 16.08.2018, 8:45 Uhr
KUCHEN FUER TRANSGENDER-FRAU
BAECKER AUS COLORADO WEIGERT SICH WIEDER, TORTE ZU BACKEN

Jack Phillips weigert sich, eine Geburtstagstorte fuer eine Transgender-Frau zu backen. Nun wird ihm vom Bundesstaat Colorado Diskriminierung vorgeworfen. Es ist nicht das erste Mal, dass der Konditor aneckt.
Weiterlesen auf:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/u ... m-outbrain

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Zwerg
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Re: Transsexualität

Beitrag von Zwerg »

Trans sex worker was murdered in Paris
ICRSE·Samstag, 18. August 2018
On the night of August, 16 Vanessa Campos was murdered In Paris. Vanessa was a migrant trans sex worker, a colleague and a friend. STRASS published a statement available here:
http://strass-syndicat.org/notre-colleg ... ssassinee/

[Statement in English]
Our colleague Vanessa Campos was murdered
Once again we are in shock. On the night of August 16-17, we received several messages and calls from colleagues from the Bois de Boulogne reporting the aggression and death of Vanessa.
7 to 8 men attacked her. This follows other previous attacks. It was probably be a gang of men who regularly assault sex workers and their clients to rob them. This phenomenon of gang of men targeting female sex workers is currently developing throughout the Ile de France (Paris) region. The sex workers who try to organize and defend themselves and chase them are then attacked separately.
Today we mourn this loss and feel as usual abandoned. The murders of trans women sex workers are not rare. This is a recurring phenomenon and we regularly try to alert public opinion and the authorities to this violence. Unfortunately, as always, we find ourselves alone.
Why does the life of trans women migrant sex workers matter so little? Why are our deaths treated only as news? Why are journalists so ignorant or so disrespectful that they say "a transvestite prostitute" is dead and continue to begrudge us into death? Does a life of a whore not count?
We have inside us this strange impression that our dead do not arouse any emotion. For us, there is never national mourning. There is never an official commemoration. The political class remains silent. Once the sensationalist press articles are over, it's the return to silence, and we have to go back to work with fear, waiting to be next.
Our deaths are normalized. A whore who dies is a bit like a video game character that gets killed, it does not matter. It's a bit like a sexist joke, people laugh, then move on.
A woman who has been killed is only a "travelo" (“tranny”), the insult we hear every day from passers-by, and this remark that we face all our lives, including in political movements that call themselves progressive and feminist:
"You are not a real woman." And we fully understand what it means, that we are not part of that normal humanity that is entitled to the respect of her life. We are treated like a subspecies, that we can crush like an insect, to the point that the police, those who are paid to protect the ‘normal’ citizens, harass us daily, give us fines and destroy our tents with cutters, call us "sir" to humiliate us, and place us in detention in male cells, where we are assaulted by our fellow prisoners.
A migrant woman killed is a person who is thought to have no ties in France anyway. It's one less undesirable. There will be no one to protest when her case will be closed, because her family, if they has not rejected her, is too far away to deal with it.
Her family is us. We will go on with our lives carrying her in our memories. We continue to live hoping that by resisting, things will perhaps improve a little for those younger ones who will take our place after us.
Everyone knows the political, legislative, administrative and social context in which we live. Everyone will understand and judge what facilitates or not this violence. We do not need to insist on the denunciation we already carry all the time.
We still have sadness, bitterness, and anger.
We are thinking about future actions in the coming days and call for mobilization against violence.


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Re: Transsexualität

Beitrag von deernhh »

[19. Sep 2018]
"Wir Moechten LEBEN"

Internationaler Aktionstag in Gedenken an Vanessa Campos und fuer die Rechte von Trans-Personen, Migrant*innen und Sexarbeiter*innen am Freitag, 21. September 2018.

Kundgebung in Wien am Freitag, 21. September 2018

10:30 - 12:00 gegenueber der Franzoesischen Botschaft Schwarzenbergplatz (Naehe Hochstrahlbrunnen), 1040 Wien

http://no-racism.net/article/5465/

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Re: Transsexualität

Beitrag von deernhh »

Plan der Bundesregierung

Entwurf zu Transsexuellengesetz stößt auf Kritik

Die Bundesregierung will das Transsexuellengesetz aufheben - Interessenverbände fordern das seit Langem. Doch auch die geplante Neuregelung empfinden sie als diskriminierend.

Von Laura Backes

Donnerstag, 09.05.2019 19:42 Uhr
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Seit 1981 gilt in Deutschland das Transsexuellengesetz (TSG). Transsexuelle oder transidente Personen werden als Mann geboren, fühlen sich aber als Frau - und umgekehrt. Das TSG regelt, unter welchen Bedingungen Personen ihr Geschlecht offiziell angleichen dürfen. Bislang muss man dafür ein langes und teures Verfahren durchlaufen. Notwendig sind zwei Gutachten, dann entscheidet ein Gericht.

Interessenverbände finden diese Regelung schon lange diskriminierend. Am Mittwoch verschickten Bundesinnenministerium und Bundesjustizministerium überraschend einen Gesetzesentwurf an die Verbände, in dem die Änderung des Geschlechtseintrages geregelt und das TSG aufgehoben werden soll. Man bitte um Stellungnahmen - bis Freitag.

Julia Monro von der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (dgti) ist "entsetzt" über das Vorgehen der Ministerien: "Wie sollen wir in so kurzer Zeit juristisch prüfen, welche Konsequenzen das für uns haben könnte?" Üblich ist eine Frist von mehreren Wochen, aber die Bundesregierung will sich wohl so schnell wie möglich mit dem Gesetz befassen.

Monro kritisiert außerdem, dass im neuen Gesetz zwischen trans- und intersexuellen Personen unterschieden werde. Während bei intersexuellen Personen beim Standesamt eine Bescheinigung vom Arzt ausreiche, müsse bei Transpersonen noch immer ein Gericht entscheiden.

Begründet wird das in dem Gesetzesentwurf mit dem Verweis auf das "öffentliche Interesse an der Validität der Eintragungen" in den Standesämtern. Anders gesagt: Niemand soll auf Idee kommen, sein Geschlecht nach Belieben mehrfach zu ändern. Monro zufolge ist die Zahl der Personen, die mehr als einmal ihr Geschlecht ändere, verschwindend gering. "Das ist keine leichtfertige Entscheidung."

"Die Bevormundung wird einfach fortgeführt", sagt Sven Lehmann, Sprecher für Queerpolitik der Bundestagsfraktion der Grünen. Seiner Ansicht nach sollte jeder frei über seinen Geschlechtseintrag entscheiden können, ohne Atteste vorlegen zu müssen.

Wie viele transidente Personen es in Deutschland gibt, ist nicht klar. Laut der dgti haben 27.000 Personen seit 1981 mithilfe des TSG ihr Geschlecht angeglichen. Der Verband schätzt die Zahl der Betroffenen aber viel höher, auf 0,6 Prozent der Bevölkerung. Das wären knapp 500.000 Personen. Die Bundesregierung rechnet in ihrem Gesetzesentwurf mit 3000 Beratungen im Jahr.

Anmerkung: In einer früheren Version hieß es, es gebe in Deutschland Schätzungen zufolge rund 8000 transidente Personen. Diese Zahl ist umstritten. Wir haben die Angabe entfernt und die entsprechende Passage umformuliert.

https://www.spiegel.de/panorama/gesells ... 66685.html

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"Schlechter Kuhhandel"

SPDqueer kritisiert "missratenes" Trans-Reformgesetz

Das Transsexuellengesetz aus dem Jahr 1981 gilt als völlig überaltet und diskriminierend. Die SPDqueer warnt nun davor, dass eine – auch von den Sozialdemokraten – geplante Reform alles noch verschlimmern werde.

Heute, 12:17h

Die von der schwarz-roten Bundesregierung geplante Reform des Transsexuellengesetz stößt selbst bei den LGBTI-Sozialdemokraten auf großen Widerstand. Der Bundesvorstand der Arbeitsgemeinschaft der SPD für Akzeptanz und Gleichstellung (SPDqueer) hat in einer in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag verbreiteten Pressemitteilung erklärt, dass man den Entwurf als "missraten", "Augenwischerei" und "schlechten Kuhhandel" ansehe. "Mit Ausnahme der Reduzierung der zwei kostspieligen Gutachten auf eine kostenfreie 'begutachtende Beratung' bietet der Gesetzesentwurf durchgehend Verschlechterungen oder ein Festschreiben des Status quo", heißt es in der Mitteilung. Der Gesetzgeber verpasse hiermit die Möglichkeit, der augenblicklich "katastrophalen Familienpolitik einen wirksamen Riegel vorzuschieben".

Das Bundesinnen- und Bundesjustizministerium hatten am Mittwoch überraschend einen "Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung der Änderung des Geschlechtseintrags" zur Prüfung an Fachorganisationen verschickt. Weil das Papier nur vereinzelt geringe Verbesserungen für trans Menschen vorsieht, erntete die Bundesregierung dafür scharfe Kritik von Opposition und LGBTI-Aktivisten (queer.de berichtete). Die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität kritisierte in einer Pressemitteilung (PDF) die "Ignoranz der Ministerien": Der Gesetzentwurf sei "respektlos" und ein "Fußtritt für die Würde des Menschen". Inzwischen gibt es eine Online-Petition gegen den Entwurf.


"Trans Personen werden weiter pathologisiert"

Die SPDqueer kritisiert unter anderem, dass sich der Gesetzgeber "an eine sinnfreie Unterscheidung von inter* und trans* Personen" klammere. "Mit dem vorgelegten Reformentwurf werden trans Personen gegenüber inter Personen unbotmäßig schlechtergestellt und nach wie vor pathologisiert", heißt es weiter.

"Der Entwurf zeigt deutlich, dass er die im Zuge der Reform des [Transsexuellengesetzes] geforderten Novellierungen weit verfehlt, dafür jedoch zahlreiche Verschlechterungen unserer Situation eingefügt werden", kritisierten die queeren Sozialdemokraten. Zu den Verschlechterungen zählten etwa Änderungen bei den Fristen vor der Neubeantragung der Anerkennung als transsexuell. Der Entwurf sei "somit rundheraus abzulehnen." Als SPDqueer sei man nicht bereit, "eine solche Politik auf dem Rücken von trans* und inter* Wähler*innen mitzutragen".

Daher rufe man alle SPD-Abgeordneten und -Mitglieder auf, den Entwurf abzulehnen. Man müsse die Grundrechte von trans Menschen achten und ihre Persönlichkeit anerkennen, "anstatt sie auf dem Altar einer konservativen CDU/CSU-Geschlechterpolitik zu opfern". (dk)

https://www.queer.de/detail.php?article_id=33563

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PERSONENSTAND
ENTSETZEN ÜBER REFORM DES „TRANSSEXUELLENGESETZES“

Die Regierung hat einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der das „Transsexuellengesetz“ ablösen soll. Scharfe Kritik kommt von Verbänden und Opposition: der Entwurf schreibe Fremdbestimmung fort

© Bundesverband Trans*

09.05.19 – Die Bundesregierung hat erneut eine überraschende Maßnahme zum Thema Personenstandsrecht gesetzt und Trans- und Interverbände damit vor den Kopf gestoßen. Das Bundesinnenministerium und das Bundesjustizministerium legten am Mittwoch einen Gesetzesentwurf vor, der das geltende „Transsexuellengesetz“ (TSG) überflüssig machen soll. Buzzfeed News veröffentlichten den Entwurf am Mittwochabend.

Nur 48 Stunden, bis zum 10. Mai, haben Fachverbände Zeit, Stellungnahmen dazu einzureichen. Für die Kürze der Frist bitte man laut einem Schreiben der Ministerien an die Verbände „um Verständnis“.

Laut Gesetzesentwurf soll die Änderung des Personenstandes in Zukunft über das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) erfolgen. Dies solle für trans* und für inter* Personen gleichermaßen gelten. Die Verfahren zur Personenstandsänderung wolle man damit „angleichen“, heißt es in den Erläuterungen zum Entwurf. Da das „Sondergesetz“ TSG von trans Personen als diskriminierend empfunden wurde, sollen die Regelungen nun sowohl für trans* als auch für inter* Personen in das Personenrecht des BGB überführt werden.

Die Wege, über die Geschlechtseintrag und Namen jeweils geändert werden können, bleiben jedoch ungleich: Während inter* Personen die Regelung zur so genannten „Dritten Option“ im Personenstandsgesetz (§ 45b PStG) nutzen können, die mit Jahresbeginn eingeführt wurde, sollen die Verfahren für trans* Personen weiterhin gerichtlich ablaufen. Das heißt, bei inter* Personen reicht eine ärztliche Bescheinigung, dass eine „Variante der Geschlechtsentwicklung“ vorliegt und ein Gang zum Standesamt, um den Personenstand zu wechseln. Trans* Personen müssen dafür, wie schon bisher nach dem TSG, zum Gericht gehen.

In manchen Details erscheint das Verfahren zwar einfacher: so müssen Antragsteller*innen nach dem TSG noch zwei psychologische Gutachten einholen. Diese entfallen im neuen Gesetz. Stattdessen ist allerdings eine „qualifizierte Beratung“ verpflichtend, über die man eine Bescheinigung vorlegen muss. Dazu sieht der Gesetzesentwurf auch Verschärfungen vor: so müssen zukünftig auch Ehepartner*innen vor Gericht angehört werden, wenn verheiratete trans* Personen ihr Geschlecht ändern lassen wollen. Wer einmal einen Antrag auf Personenstandsänderung gestellt hat, muss außerdem drei Jahre warten, bis ein weiterer Antrag eingebracht werden kann. Bis Ende April 2020 solle die Reform in Kraft treten.

Verbände: Gesetz ist „Augenwischerei“

Betroffenenverbände reagierten am Mittwoch entsetzt auf die Nachricht. „Das neue Gesetz ist Augenwischerei,“ urteilt Julia Monro von der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität dgti e. V. im Telefongespräch mit SIEGESSÄULE. „Es gibt zum Teil sogar Verschlechterungen. Das hat mit Selbstbestimmung nichts zu tun.“ Bis Freitag wollen Verbände, darunter die dgti, die Bundesvereinigung Trans* e. V. (BVT*) und andere, eine gemeinsame Stellungnahme erarbeiten.

Kritik am Entwurf kommt auch aus der Opposition. So beklagte Sven Lehmann, Sprecher für Queerpolitik der Grünen Bundestagsfraktion via Twitter, dass „die Bevormundung von Trans- und Intersexuellen“ fortgeschrieben werde. Jens Brandenburg, LGBTI-Sprecher der FDP im Bundestag nannte die knappe Rückmeldefrist von zwei Tagen für das über 30 Seiten umfassende Gesetzesdokument „eine Unverschämtheit“. Justizministerin Katarina Barley (SPD) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) seien „an einer ehrlichen Debatte“ offenbar nicht interessiert. „Eine Gängelung trans- und intergeschlechtlicher Menschen mit umfangreichen Screenings und belastenden Gerichtsverfahren“ sei entschieden abzulehnen.

Eine Abschaffung oder zumindest eine Reform des als völlig veraltet geltenden „Transsexuellengesetzes“ fordern Betroffene und Expert*innen seit Langem. Das nun übereilte Vorgehen der Regierung scheint eine Reaktion auf den Wirbel zu sein, den es seit Januar rund um das erneuerte Personenstandsrecht gibt. Entgegen dem Willen des Gesetzgebers, der die neue Option zur Personenstandsänderung und den neuen Geschlechtseintrag „divers“ nur inter* Personen mit einer bestimmten medizinischen Diagnose offen stellen wollte, konnten in der Praxis auch trans* Personen das Gesetz nutzen (Siegessäule berichtete).

Es entstand eine rechtlich nicht haltbare Situation, in der Standesämter – je nach Bundesland und Standort – Antragsteller*innen ungleich behandelten. Anträge wurden zum Teil genehmigt, zum Teil abgelehnt, wobei einige Fälle nach Recherchen von SIEGESSÄULE bereits vor Amtsgerichten gelandet sind. Zuletzt hatte das Bundesinnenministerium, unter anderem über ein Schreiben an Standesämter und Drohungen gegenüber Ärzt*innen versucht, die Nutzung des neuen Personenstandsgesetzes zu beschränken.

fs

Update 10.05.: Neben Fachverbänden hat auch der Bundesvorstand der Arbeitsgemeinschaft der SPD für Akzeptanz und Gleichstellung (SPDqueer) den Entwurf als „missraten“ bezeichnet und abgelehnt. Positiv sei einzig die „Reduzierung der zwei kostspieligen Gutachten auf eine kostenfreie 'begutachtende Beratung'“, so die SPDqueer in einer in der Nacht zu Freitag veröffentlichten Pressemitteilung. Darüber hinaus biete der Gesetzesentwurf jedoch „durchgehend Verschlechterungen oder ein Festschreiben des Status quo“.

„Der Entwurf verstößt gegen das grundgesetzlich garantierte Persönlichkeitsrecht,“ urteilt die Bundesvereinigung Trans* e. V. (BVT*) in einer Presseerklärung vom Freitag. Unter Mitarbeit der BVT* sei in einer interministeriellen Arbeitsgruppe bereits 2017 ein Gesetzesvorschlag zum „Transsexuellengesetz“ erarbeitet worden. Davon sei der jetzige Entwurf der Regierung „Lichtjahre entfernt“. Die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e. V. (dgti) weist in ihrer Stellungnahme unter anderem darauf hin, dass mit der derzeitigen Fassung des §45b Personenstandsgesetz (neue Regelung zur „Dritten Option“) „eine auch für transidente/transsexuelle Menschen tragbare“ Regelung bestehe.

Auch zwei Online-Petitionen gegen den Gesetzesentwurf, eine auf openPetition und eine auf change, wurden bereits gestartet.

https://www.siegessaeule.de/no_cache/ne ... recht.html