Transsexualität

Treffpunkt für Menschen mit Interesse an dem Thema Transidentität bzw. Transsexualität
Benutzeravatar
ex-oberelfe
Vertrauensperson
Vertrauensperson
Beiträge: 2001
Registriert: 05.04.2005, 16:12
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ex-oberelfe »

Liebe Hanna,
Zuerst mal vielen Dank für Deine Bemühungen auf unsere Fragen so detailliert einzugehen, daran kann man sich nur ein Beispiel nehmen!!!


2. "...namensänderung ohne operation...",

hier muß man unterschieden zwischen Namens- und Personenstandsänderung. Eine Vornamensänderung ("kleine Lösung") ist möglich auch ohne Operation. Man verbleibt jedoch im Ursprungsgeschlecht: Ich wäre also dann "Herr Hanna H."
eine Personenstandsänderung hat zur Voraussetzung, daß man dauerhaft fortpflanzungsunfähig ist und sich einem die äußeren Geschlechsmerkmale veränderten operativen Eingriff unterzogen hat. (also Sterilisation reicht nicht aus)

Also Herr Hanna H, wie klingt denn das bitte??
Persönliche Frage: Fühlst Du Dich dadurch nicht diskriminiert?
Ich denke eine Personenstandsänderung müsste doch auch ohne (oder vor) den/dem langen Weg einer Operation möglich sein, welcher doch einen massiven psychischen Druck auf Dich ausüben muss, oder ?


3. "...Berufsleben..."

hängt von mehreren Faktoren ab. Bei FzM meist unproblematisch.
In meiner Selbsthilfegruppe sind mehrere MzF Transsexuelle, die erhebliche Schwierigkeiten haben und hatten. Insbesondere weil sie in männlichen Ausbildungsberufen arbeiten/arbeiteten. Eine gute Freundin (im Baustoffhandel tätig) von mir wurde nach 12 jähriger Betriebszugehörigkeit regelrecht hinausgemobbt, eine weitere Bekannte (Lastwagenfahrerin) hat ebenfalls erh. Schwierigkeiten mit ihrem Chef, eine andere (technischer Vertrieb) berichtet auch von erheblichen Problemen.
Selbstständige habens da leichter (Rechtsanwälte, Steuerberater, Ärzte)

Der Aspekt, dass das Berufleben von FzM unproblematischer ist als von MzF Transsexuellen finde ich interessant, dabei liegt aber auch die Ironie - im normalen Berufleben, wenn eine Frau einen Männerberuf ausübt, muss diese sich gewaltig durchsetzen, wenn es um Transsexuelle geht, wird dies allem Anschein nach gefördert??
Und im umgekehrten Fall sehe ich es so, dass man anscheinend als MzF Transexueller plötzlich weniger wert ist oder nicht mehr ernstgenommen wird?? Woran liegt das?
In diesem Fall ist es anscheinend wirklich besser, selbständig zu sein, wobei man sich das wohl kaum vorher aussuchen kann.

3. "... Diskriminierung..."
da erzähl ich was von mir: Wollte in Leipzig in einen Tennisclub, war nicht möglich, weil keiner (von den wenigen in Frage kommenden Herren) mit mir spielen wollte obwohl der Präsident (ein Herr Herrschelmann!) sich redlich bemühte. Habe bisher auch in meinem alten Beruf keine Anstellung bekommen. Jeder Personalchef sieht da wahrscheinlich innerbetriebliche Probleme oder mit Kunden und außerdem falle ich ja für mind. 2 Monate aus wenn ich mich oprerieren lasse!
Diese Situation könnte man allerdings verbessern wenn der Gesetzgeber den Betroffenen für die Zeit des "Umbaus" einen Schwerbeschädigtenstatus zukommen ließe.
weiteres Beispiel: Als ich vom AA eine Fortbildungsmaßnahme bekam, ging ich in dem Institut wie selbstveständlich aufs Damenklo... Hinterher habe ich vom Institutsleiter erfahren, daß da einige andere Damen erheblich Anstoß genommen hätten. Meine Freundin aus dem Baustoffhandel hatte ihre einzige Kollegin gefragt ob sie aufs Damenklo im Betrieb dürfte. diese hat das heftig verneint.
was lehrt uns die Story? Wer viel frägt geht lang irr! (altfränkisches Sprichwort)

Das sollte dann wohl gesetzlich besser verankert sein, durch fixe Regelungen z.B, so wie Karenz z.B.
Gut, das mit dem Damenklo ist wohl noch das weniger tragische, aber dabei fängt es ja offensichtlich schon an, wobei ich anmerken darf, dass das bei MzF Transsexuellen wohl auch weniger ein Problem darstellen sollte, da Toiletten ja ohnehin getrennt voneinander sind… ;-)
Aber du hast Recht, manchmal ist es wohl besser nicht zu fragen.


4. "ebenfalls interessiert mich sehr das Thema Sexualität in diesem Bereich."

das ist nun wirklich ein weites Feld...
da will ich hier nur von den MzFs sprechen.
eins vorab: überdurchschnittlich viele von uns sind lesbisch, (ich nicht) und haben offenbar erhebliche Akzeptanzprobleme bei ihrer Zielgruppe solange sie noch nicht operiert sind.
Wie empfindungsfähig die neugebildeten weiblichen Geschlechtsorgane sind, da habe ich unterschiedliches gehört und ich würde nicht alles glauben, was die Betroffenen erzählen.
Würde mich freuen wenn hier MzF Transsexuelle ihre Post-OP Erfahrungen schildern würden. OP-berichte gibts auch im Internet
ich persönlich nehme seit 6 Monaten die Pille und seit 3 Monaten Androcur (unterdrückt die männlichen Hormone) was de facto eine chemische Kastration ist. Meine männliche Libido ist tot, ich bin auch nicht mehr daran interessiert jdn zu penetrieren, aber meine weibliche Libido ist vorhanden. Sie funktioniert etwas so wie ich es von vielen Gesprächen mit Frauen her weiß.

Das irritierte mich bisher auch…die meisten MzFs sind lesbisch, aber du hast ja eine mögliche Erklärung dazu abgegeben.
Wie würdest Du das bezeichnen?
Meine Freundin ist transsexuell, ist aber geschlechtlich noch ein Mann, fühlt sich aber als Frau…fühlt sich aber zu Frauen hingezogen und will auch ein Mann bleiben, da sie nicht durch die Hölle einer Operation gehen will, bezeichnet sich selber aber als Frau.
Als Transvestit würde ich sie aber keinesfalls bezeichnen, da es eben nicht nur ums „Verkleiden“ geht, sondern um bedeutend mehr.



so das wars,
ein wenig umfangreich aber es waren ja auch sehr grundsätzliche Fragen
mfg
Hanna

danke noch mal für deine Bemühungen auf alle Fragen so detailliert einzugehen….
Lg oe
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>

Benutzeravatar
Lady Katarina
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 701
Registriert: 03.03.2005, 04:58
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lady Katarina »

Grüß Euch,

gerne möchte ich auch noch ein paar Punkte beantworten. Ich denke schon, dass ich mich recht gut "auskenne" (klingt blöd), zwar nicht aus Erfahrung am eigenen Leib, aber aus dem Miterleben und den Erfahrungen durch Freunde, Bekannte und Erzählungen.
Vielleicht habe ich aber gerade deshalb ein wenig einen offeneren Zugang, weil ich nur teilweise davon betroffen bin.

Gern möchte ich auf ein paar Fragen antworten. Ich hoffe, es wird nicht zulange.
Ich möchte vorrangig von Österreich berichten, bin aber auch unter anderem mit der Lage in Deutschland betraut.

2. "...namensänderung ohne operation...",


Ich denke, dass ist ein sehr grosses Problem.
Der Zwang einmal, die Operation machen zu müssen, damit man einen realen Namen (nicht nur die kleine Lösung mit dem geschlechtsneutralen Vornamen) annehmen kann. Viele Transen wollen sich einfach nicht operieren lassen, da ihnen das Risiko zu groß ist. Gerade bei FzM-TS!
Aber auch der Weg bis dahin mit Alltagstest - den man ja im neuen Geschlecht, mit altem Namen und teilweise noch Aussehen und Geschlecht im Beruf/Alltag erleben "muss".

hängt von mehreren Faktoren ab. Bei FzM meist unproblematisch.
In meiner Selbsthilfegruppe sind mehrere MzF Transsexuelle, die erhebliche Schwierigkeiten haben und hatten. Insbesondere weil sie in männlichen Ausbildungsberufen arbeiten/arbeiteten. Eine gute Freundin (im Baustoffhandel tätig) von mir wurde nach 12 jähriger Betriebszugehörigkeit regelrecht hinausgemobbt, eine weitere Bekannte (Lastwagenfahrerin) hat ebenfalls erh. Schwierigkeiten mit ihrem Chef, eine andere (technischer Vertrieb) berichtet auch von erheblichen Problemen.
Selbstständige habens da leichter (Rechtsanwälte, Steuerberater, Ärzte)


Der Aspekt, dass das Berufleben von FzM unproblematischer ist als von MzF Transsexuellen finde ich interessant, dabei liegt aber auch die Ironie - im normalen Berufleben, wenn eine Frau einen Männerberuf ausübt, muss diese sich gewaltig durchsetzen, wenn es um Transsexuelle geht, wird dies allem Anschein nach gefördert??
Und im umgekehrten Fall sehe ich es so, dass man anscheinend als MzF Transexueller plötzlich weniger wert ist oder nicht mehr ernstgenommen wird?? Woran liegt das?
In diesem Fall ist es anscheinend wirklich besser, selbständig zu sein, wobei man sich das wohl kaum vorher aussuchen kann.


Ich denke, man muss hier zwei grundsätzliche Dinge unterscheiden.

MzF-TS sind meist den FzM-TS schon alleine in vielen Fällen in der Statur benachteiligt.
Ein kleinerer, zarterer Mann fällt weniger auf, als eine maskuline, große Frau.
Dadurch dass die Hormone erst recht spät (vorallem bei MzF) genommen werden, ist die männliche Entwicklung meist abgeschlossen (Bart, Statur, Muskelaufbau, Stimme, ...)

FzM-TS sind zwar im OP-Bereich noch weit benachteiligter, aber im Alltagsleben sind sie meist in der Umstellungsphase, wenn die BrustOP mal gemacht ist, bzw. eine kleine Brust vorhanden ist, nicht so leicht zu "erkennen" wie MzF.
Daher wird der Alltag in diesem Bereich vielleicht leichter. Jedoch denke ich, halten sich die Vor- & Nachteile bzw. Handicaps in beiden Bereichen sehr stark.

Das sollte dann wohl gesetzlich besser verankert sein, durch fixe Regelungen z.B, so wie Karenz z.B.
Gut, das mit dem Damenklo ist wohl noch das weniger tragische, aber dabei fängt es ja offensichtlich schon an, wobei ich anmerken darf, dass das bei MzF Transsexuellen wohl auch weniger ein Problem darstellen sollte, da Toiletten ja ohnehin getrennt voneinander sind… ;-)
Aber du hast Recht, manchmal ist es wohl besser nicht zu fragen.


Wer lange fragt, verliert.
Man kann natürlich nicht vergleichen, wenn ich irgendwo öffentlich aufs WC gehe und in einer Firma, wo in der Regel alle die Umstellung mitbekommen.
Aber auch hier würde ich darauf bestehen bzw. wie in genanntem Fall erst gar nicht fragen.

Das irritierte mich bisher auch…die meisten MzFs sind lesbisch, aber du hast ja eine mögliche Erklärung dazu abgegeben.
Wie würdest Du das bezeichnen?
Meine Freundin ist transsexuell, ist aber geschlechtlich noch ein Mann, fühlt sich aber als Frau…fühlt sich aber zu Frauen hingezogen und will auch ein Mann bleiben, da sie nicht durch die Hölle einer Operation gehen will, bezeichnet sich selber aber als Frau.
Als Transvestit würde ich sie aber keinesfalls bezeichnen, da es eben nicht nur ums „Verkleiden“ geht, sondern um bedeutend mehr.


Ich denke, man kann bei Transen nur schwer sagen, das ist so oder so oder in der Regel eben so.
Jeder Mensch ist anders, jeder Mensch hat zu sich und seiner Umwelt und Sexualität einen anderen Zugang.

Oft muss eine eigene Homophobie erst abgebaut werden. Das habe ich bei vielen Transen miterlebt.
Daher kann man schwer sagen, TS sind meist lesbisch.

Oft ist es sowieso ein langes (er)testen und (er)fühlen, bis man weiß, was man will.
Auch bei Transvestiten ist das der Fall - auch wenn Transsexualität wenig mit dem sexuellen Erleben von Transvestismus zu tun hat.

"Was waren die Konsequenzen für dich außer dem Verlust von evtl. Familie und einigen Freunden?"

habe meine Frau verloren, ansonsten nur gewonnen. insbesonders viele Freundinnen, ein gesundes Selbstbewußtsein und bin glücklich.


Die Familie und Freunde ist so eine ganz eigene Geschichte.
Für beide Seiten ist es ein erlernen, erfühlen, kennenlernen und ein wahnsinnig komplizierter und komplexer Lernprozess, der hier stattfindet und auch stattfinden muss.

Die Ehefrau/Partnerin bzw. der Ehepartner/Partner hat in der Regel einen andersgeschlechtlichen Partner kennen und lieben gelernt. Nun soll Mann plötzlich eine Frau lieben (und umgekehrt) - das geht aber in den seltensten Fällen, da die Partner in den wenigsten Fällen auch bi bzw. eben lesbisch/schwul sind und eine ganz klare Rollenverteilung leben möchten.
Die wenigsten können damit.
Bei Kindern wird die Sache noch ein wenig schwerer. Wurde da nicht von Anfang an in diese Richtung tolerant erzogen ist es meist fast unmöglich. Und selbst dann können die eigenen Kinder den Geschlechterwechsel nur sehr schwer akzeptieren.

Bei Eltern verhält es sich ebenfalls so.
Was dann noch erschwerend dazukommt ist die ganze Familie, das Umfeld und die Angst vor Diskriminierung und Problemen.

Hier bedarf es auch von Seiten der TS viel Geduld und Freiraum, dass die möglich sein kann.
Dass das meist nicht geht, ist klar, aber somit auch klar für die andre Seite.
Im Prinzip die Katz, die sich selber in den Schwanz beisst.

"Eine andere Frage die ich mir schon sehr oft gestellt habe:
Warum findet man Transsexuelle so häufig im Gewerbe an?"
vgl hierzu die Rubrik "Transsexuelle und Prostitution". da habe ich auch schon meine Meinung zum Besten gegeben.


Ist das tatsächlich so?
Biofrauen sind ja auch SW. Da denkt gar niemand darüber nach.
Warum sollten also TS nicht auch dort anzutreffen sein?

Ich erlebe aber oft, dass hier die sexuellen und die Geschlechtervorlieben (er)gelebt werden können, ohne dass man schief angeschaut wird.
Frau wird begehrt. FzM-TS findet man so gut wie nie im Gewerbe.

Mein Vorschag wäre, es in die Rubrik "Krankheiten - Schutz und Diagnose" zu verschieben, denn Transsexualität braucht eine Diagnose, es ist ein Syndrom und der Betroffene hat einen Leidensdruck der medizinische Behandlung nötig macht.
Alternativ wäre für mich noch die Rubrik "Sexarbeit und Politik" vorstellbar.


Damit habe ich ein großes Problem und ich bin froh, dass Christian ebenso denkt.

Es ist keine Krankheit. Es mag vielleicht ein psych. Problem sein - für manche - bzw. die Tatsache führt zu einem.
Es ist eine Identitätsstörung - meiner Meinung aber keine psych. oder was auch immer für eine Krankheit.

Das würde das ganze Thema hier wieder nur in die Ecke der Perversen und Kranken stecken. Das wollen wir doch nicht.
Wir möchten hier doch gesund und munter über dieses Thema, das viele von uns teilweise, am Rande oder persönlich betrifft.

Ob es eine Diagnose braucht, lassen wir mal dahingestellt. Wichtig ist, was jeder persönlich draus macht und machen will.
Dass es für eine OP gewisse Vorraussetzung (Gutachten, von mir aus Diagnose)braucht ist klar).

So, es wurde sehr lang. Hätte gern noch ein paar andre Punkte angesprochen.
Aber dann wäre es noch länger geworden.

Lieben Gruß,
Katarina






Hanna
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 908
Registriert: 08.10.2007, 19:06
Ich bin: Keine Angabe

Das Leben ist kein Ponyhof

Beitrag von Hanna »

Liebe Katarina,

mit dem Meisten von dem was du schreibst gehe ich konform.
Einige Punkte möchte ich aber nochmal beleuchten.

1.
Katarina: "Meine Freundin ist transsexuell, ist aber geschlechtlich noch ein Mann, fühlt sich aber als Frau…fühlt sich aber zu Frauen hingezogen und will auch ein Mann bleiben, da sie nicht durch die Hölle einer Operation gehen will, bezeichnet sich selber aber als Frau.
Als Transvestit würde ich sie aber keinesfalls bezeichnen, da es eben nicht nur ums „Verkleiden“ geht, sondern um bedeutend mehr."

So wie du das schilderst ist sie transsexuell. Ich sage auch meist "Transsexuell", der besseren Verständlichkeit wegen aber der von der Wissenschaft vorgeschlagene Begriff "Transident" trifft es wohl am besten, weil es sich ja um eine Identitätsstörung handelt, die Kleidung, Empfindungen, Sexualität uvm einschließt.
Ich habe mich auch mal mit einem Transvestiten unterhalten, der keinerlei Umwandlungswünsche hegt. Er macht auch Travestie und im Gespräch mit ihm wurden mir viele Unterschiede klar. Er verkleidet sich phasenweise gern als Frau und verhält sich dann auch so, weil ihm danach ist ("heute gehe ich als Muschi") zur Befriedigung eines Triebes. Hat er den Trieb ausgelebt dann ist er wieder Mann und damit zufrieden.
Der Transidente dagegen will nur im anderen Geschlecht leben.

2.
Katarina: "Daher kann man schwer sagen, TS sind meist lesbisch."

Zumindest ein überdurchschnittlicher Prozentsatz. Das hat auch der mich behandelnde Psychologe, der schon über 500 Fälle von Transidentität behandelt hat, bestätigt. Womit das zusammenhängt, weiß man allerdings noch nicht.

3.
Oberelfe: "Was waren die Konsequenzen für dich außer dem Verlust von evtl. Familie und einigen Freunden?"
Katarina:"Die Familie und Freunde ist so eine ganz eigene Geschichte...
Die Ehefrau/Partnerin bzw. der Ehepartner/Partner hat in der Regel einen andersgeschlechtlichen Partner kennen und lieben gelernt. Nun soll Mann plötzlich eine Frau lieben (und umgekehrt) - das geht aber in den seltensten Fällen..."

bezüglich meiner familiären Problematik war ich etwas kurz angebunden, weil das in meinem speziellen Fall nicht hierher gehört. Nur eine schlichte Andeutung: Ich hätte mich von meiner Frau auch so getrennt, weil wir einfach nicht füreinander geschaffen sind. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.

Ansonsten habe ich bei Betroffenen schon alle Varianten kennengelernt vom totalen Zerwürfnis, über eine (nach mehr oder weniger heftigen Konflikten errungenen) herzlichen Freundschaft bis zum Zusammenbleiben in einer "eheähnlichen" Gemeinschaft.

4.
Katarina: "Bei Kindern wird die Sache noch ein wenig schwerer. Wurde da nicht von Anfang an in diese Richtung tolerant erzogen ist es meist fast unmöglich. Und selbst dann können die eigenen Kinder den Geschlechterwechsel nur sehr schwer akzeptieren."

Erziehung ist überhaupt schwer. Hast du Kinder?
Ein paar typische Dialogfetzen mit meiner Tochter (19 Jahre):

Tochter: Ich nenne dich nicht Tante Hanna.
ich: Aber wir könnten uns doch vorstellen, daß ich gestorben bin und eine bis dahin unbekannte Zwillingsschwester deines Vaters aufgetaucht ist
T: Will ich aber nicht, Papa!
ich: Na gut, anderes Thema
...
T: Ich find es scheiße, daß Mama schlechte Laune ist, seitdem du weg bist und ich die ganze Scheißgartenarbeit jetzt machen soll.
ich: Mhm, naja, dann geh halt einfach in dein Zimmer, wenns Dir zu viel wird meide halt etwas den Umgang mit ihr. Du bist ja schließlich erwachsen. Bezüglich des Gartens kann ich dir nur sagen, man muß sich um sein Erbe halt ein bischen kümmern. Du hast dich doch mal in einem Brief als "eure Tochter und Alleinerbin" bezeichnet, nicht? als mein Großvater starb, war deine Oma auch erst 21 und dein Onkel erst 16.
...
T: Außerdem hab ich die Matheklausur verkackt
ich: Das Leben ist kein Ponyhof.
T: ???
ich: Den Satz hast du mir neulich gesagt als ich meine Probleme in L geschildert habe...
usw, usf.

5.
Oberelfe: "Warum findet man Transsexuelle so häufig im Gewerbe an?"
Katarina: "Ist das tatsächlich so?
Biofrauen sind ja auch SW. Da denkt gar niemand darüber nach.
Warum sollten also TS nicht auch dort anzutreffen sein?"

Ich weiß nicht ob man darüber statistische Aussagen machen kann. Es scheint aber, die Nachfrage ist noch etwas höher als bei den normalen Frauen. Liegt natürlich auch daran, daß manche sich ja operieren lassen und dann wenn überhaupt als normale Frauen SW machen. Da würde mich mal interessieren ob das für die Kunden noch einen besonderen Kick hat oder die das gar nicht merken.
aber ich würde das im Threat SW und Transsexualität diskutieren

6.
Hanna: "Mein Vorschag wäre, es in die Rubrik "Krankheiten - Schutz und Diagnose" zu verschieben, denn Transsexualität braucht eine Diagnose, es ist ein Syndrom und der Betroffene hat einen Leidensdruck der medizinische Behandlung nötig macht.
Alternativ wäre für mich noch die Rubrik "Sexarbeit und Politik" vorstellbar.
Katarina: "Damit habe ich ein großes Problem und ich bin froh, dass Christian ebenso denkt."

Ich bin mir nicht sicher, daß Christian (noch) so denkt wie du. Er hatte das Ganze nach meinen Ausführungen jedenfalls in die Rubrik Krankheiten verschoben, bevor er eine eigene Rubrik "Treffpunkt T" draus gemacht hat. Damit kann ich aber leben

7.
Katarina: "Es ist keine Krankheit. Es mag vielleicht ein psych. Problem sein - für manche - bzw. die Tatsache führt zu einem.
Es ist eine Identitätsstörung - meiner Meinung aber keine psych. oder was auch immer für eine Krankheit.
Das würde das ganze Thema hier wieder nur in die Ecke der Perversen und Kranken stecken. Das wollen wir doch nicht.
Wir möchten hier doch gesund und munter über dieses Thema, das viele von uns teilweise, am Rande oder persönlich betrifft."

Es gehen hier nicht um einen eher umganssprachlichen Gebrauch des Wortes Krankheit.
Gerade weil das Thema emotional sehr stark belegt ist, halte ich mich an die wissenschaftliche Definition, die aber für mich auch mit den Fakten übereinstimmt. Alles andere sind m.E. Versuche die Wirklichkeit zu beschönigen:

in der ICD10 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandte Gesundheitsprobleme) ist Transidentität jedenfalls als Krankheit klassifiziert mit einer eigenen Rubrik (F64) unter der Obergattung der psychischen und Verhaltensstörungen (F00-F99) Die Perversionen sind übrigens F65, wir wohnen also Wand an Wand (schmunzel).
Danach rechnen Ärzte und Krankenkassen ab, abrechnen kann man aber nur was ärztlich verordnet wird, verordnet werden kann nur was zur Behebung einer Krankheit nötig ist. Dieses setzt wieder eine Diagnose voraus und dem voraus geht ein KRANKHEISWERTIGER Leidensdruck (ohne den gehts nämlich nicht) des Betroffenen...
Ich halte es mit den Engländern: I call a spade a spade.

Würde sogar soweit gehen, Transidentität als chronische Krankheit zu bezeichnen, bei der man nur Symptome lindern, die aber nicht grundsätzlich geheilt werden kann. Denn man kann halt einen Mann nicht zur Frau machen oder umgekehrt sondern nur das Erscheinungsbild ändern, so daß es den meisten nicht mehr auffällt. Das ist ja letztlich auch das Ziel dieser Therapie.


Beschließen möchte ich noch mit einer grundsätzlicheren Feststellung: die Ablehnung des Begriffes Krankheit könnte m.E. auch ein wenig in usnerem Zeitgeist begründet liegen. Viele Tabus haben wir abgebaut, neue sind dazugekommen. Eines der größten gesellschaftlichen Tabus ist sicher der Tod und mit ihm zusammen hängt der Begriff Krankheit. Aber weil wir ja hier in einem Forum sind das sich der Aufklärung über SW verschrieben hat, sollten wir Tabus auch an anderer Stelle keinen Vorschub leisten.
Für meine Person - und nur für die kann ich hier sprechen - gehören "krank sein" genauso wie "sich irren" zum Menschsein dazu und wenn man das nicht verdrängt sondern therapiert kann man mit vielen Krankheiten ganz gut leben.

beste Grüße an alle
insbesondere an Katarina die hier mehrere sehr interessante Fragen beleuchtet hat, zu denen man natürlich an manchen Punken nur noch "Ansichten" haben kann. Solche und solche.

Hanna
Ps bezüglich des Krankheitsbegriffs lasse ich aber nicht mit mir deuteln.

Benutzeravatar
Lady Katarina
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 701
Registriert: 03.03.2005, 04:58
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lady Katarina »

Servus Hanna,

erstmal etwas kurz offtopic, es betrifft aber das Thema auch.
Sei bitte so lieb und verwende doch die Zitierfunktion, denn so ist das so unleserlich, wer was geschrieben hat.

Entweder Du klickst, wenn Du nur eine Person zitieren möchtest auf den Button oder Du fügst vor dem zu Zitierenden Text ein (ohne _) [quote_] und nach dem Text ein [/quote_] ein.

Sprich:

1.
Katarina: "Meine Freundin ist transsexuell, ist aber geschlechtlich noch ein Mann, fühlt sich aber als Frau…fühlt sich aber zu Frauen hingezogen und will auch ein Mann bleiben, da sie nicht durch die Hölle einer Operation gehen will, bezeichnet sich selber aber als Frau.
Als Transvestit würde ich sie aber keinesfalls bezeichnen, da es eben nicht nur ums „Verkleiden“ geht, sondern um bedeutend mehr."

Das habe ich bitte nicht geschrieben. Diese Textpassage war nicht von mir!!!

Aber um kurz darauf einzugehen.

Egal ob es nun um Travestie - sprich die künstlerische Schiene geht oder um TVs und DWTs oder eben um Transidente bzw. Transsexuelle - die Grenzen sind oft sehr fließend und schwer wirklich ganz einzuordnen. Die Frage ist auch, ob man jemanden überhaupt in eine Schublade packen will oder sich selber da reinstecken möchte!

Bezüglich der familiären Problematik bei Transidenten Menschen und deren Umfeld, habe ich ja schon gesagt was ich mir denke.
Reden ist meiner Meinung das Wichtigste. Wenn möglich bei eigenen Kindern schon so früh wie möglich damit beginnen. Stellt man sie von heute auf morgen vor die Entscheidung, ist es meist nicht verwunderlich, wenn sie nicht damit zurechtkommen.
Auch beim Ehepartner und Partner.

Dass dies nicht so leicht ist weiß ich - aber man darf nicht nur selber Toleranz fordern, sondern muss diese, ebenso wie Geduld auch seinem Partner/seinen Kindern zubilligen.

Bei Kindern ist aber noch ein ganz wichtiger Punkt ausschlaggebend. Kleinere Kinder haben von sich aus bestimmt kein Problem. Hier ist es die Familie/meist Expartner, der hier beim Geschlechterwechsel Probleme macht und negativ auf das Kind einwirkt.

Ich weiß nicht ob man darüber statistische Aussagen machen kann. Es scheint aber, die Nachfrage ist noch etwas höher als bei den normalen Frauen. Liegt natürlich auch daran, daß manche sich ja operieren lassen und dann wenn überhaupt als normale Frauen SW machen. Da würde mich mal interessieren ob das für die Kunden noch einen besonderen Kick hat oder die das gar nicht merken.
aber ich würde das im Threat SW und Transsexualität diskutieren
color=blue]
Ganz habe ich diesen ersten Satz nicht verstanden.
Wie ist die Nachfrage höher? Von Seiten der Kunden oder von Seiten der SW?

Was meinst Du mit dem Satz: "Liegt natürlich auch daran, daß manche sich ja operieren lassen und dann wenn überhaupt als normale Frauen SW machen".

Wirklich "normal" wird frau auch dann nicht sein - im Sinne von biologischen Frauen. Aber wie definiert man "FRAU"?
Das muss wohl jeder für sich selber definieren.

Beziehst Du das mit dem Kick auf post oder pre OP Transen?
Bei pre-OP würde ich sagen, macht es den ganz besonderen Reiz aus, dass man hier ein ganz besonderes Wesen vor sich hat.
Für viele ist es definitiv das, dass sie nicht den Mumm haben, ihre bi-Neigungen mit Männern auszuleben. So ist es für ihre eigenen homophoben Gedanken kein Problem, weil es ja kein Mann ist.
Für viele ist es aber eben genau der besondere Reiz.

Post-OP-Transen gibt es wohl nicht so viele im Gewerbe.
Aber ich kann Dir aus Erfahrung sagen, dass viele Männer das nicht mitbekommen, wenn das Passing stimmt und die OP-Ergebnisse recht gut sind.[/color]

Es gehen hier nicht um einen eher umganssprachlichen Gebrauch des Wortes Krankheit.
Gerade weil das Thema emotional sehr stark belegt ist, halte ich mich an die wissenschaftliche Definition, die aber für mich auch mit den Fakten übereinstimmt. Alles andere sind m.E. Versuche die Wirklichkeit zu beschönigen:
in der ICD10 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandte Gesundheitsprobleme) ist Transidentität jedenfalls als Krankheit klassifiziert mit einer eigenen Rubrik (F64) unter der Obergattung der psychischen und Verhaltensstörungen (F00-F99) Die Perversionen sind übrigens F65, wir wohnen also Wand an Wand (schmunzel).
Danach rechnen Ärzte und Krankenkassen ab, abrechnen kann man aber nur was ärztlich verordnet wird, verordnet werden kann nur was zur Behebung einer Krankheit nötig ist. Dieses setzt wieder eine Diagnose voraus und dem voraus geht ein KRANKHEISWERTIGER Leidensdruck (ohne den gehts nämlich nicht) des Betroffenen...
Ich halte es mit den Engländern: I call a spade a spade.
Würde sogar soweit gehen, Transidentität als chronische Krankheit zu bezeichnen, bei der man nur Symptome lindern, die aber nicht grundsätzlich geheilt werden kann. Denn man kann halt einen Mann nicht zur Frau machen oder umgekehrt sondern nur das Erscheinungsbild ändern, so daß es den meisten nicht mehr auffällt. Das ist ja letztlich auch das Ziel dieser Therapie.

Ich hätte wohl, als ich sagte es ist keine Krankheit, dazusagen sollen, dass ich es nicht als Krankheit empfinde.

Es ist eine psychische Störung - keine biologische. Zumindest in den wenigsten Fällen ist es vielleicht ein biologischer Grund. Bei Intersexualität ist es was andres.

Ich möchte nur nicht, dass TS hier im Forum im Bereich Krankheiten behandelt wird.
Es ist schon klar und auch legitim, dass es eine Diagnose und Einteilung braucht, wenn es um Abrechung mit Krankenkassen und die Beurteilung für eine Operation/Behandlung geht.

Aber sonst, ist es eine Tatsache, mit der man umgehen kann oder nicht. Man muss doch nur für sich wissen, wie man es definiert und wie man damit umgeht.
Hier möchte ich auf jeden Fall nicht, dass es unter Krankheiten behandelt wird. Zuviele Leute lesen hier mit, die keine Ahnung haben. Darum.

Und es liegt an uns, das Tabu - egal ob es um SW, Minderheiten, Transsexualität oder eben um den Tod geht, zu brechen und es nicht mehr als das zu sehen und zu behandeln.
Sondern eine Tatsache, die zu uns Menschen gehört, wie das Atmen und schlafen.

Lieben Gruß,
Katarina

Hanna
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 908
Registriert: 08.10.2007, 19:06
Ich bin: Keine Angabe

div

Beitrag von Hanna »

Hallo Katarina,

Die Antworten werden kürzer, weil der Konsens größer wird, wie mir scheint.

Wichtig ist es m.E. sauber die Begriffe zu definieren. Natürlich sind die Dinge fließend, merke ich ja an mir, aber ohne Begriffe kann man halt nicht darüber reden. Und jeder Begriff und das damit korrespondierende Wort ist halt eine Festlegung ohne die es nicht geht, wenn man sich artikulieren will.

Bezüglich SW habe ich gemeint das die Nachfrage n a c h TS (pre OP) ein wenig höher zu sein scheint, als nach normalen Frauen.

wie es sich mit Post OP-Transsexuellen verhält, das hätte ich gerne selbst gewußt und zwar:

- arbeiten die dann auch noch als SW oder ziehen sie sich wieder zurück, weil ihre Chancen in "normalen" Berufen gewachsen sind?
- merken die Kunden den Unterschied zwischen einer operierten TS und einer Bio-Frau?
- hat es für die Kunden, wenn sie es merken noch einen Reiz?

dies meine Fragen an die Runde.

Und um auf den Begriff Krankheit zurückzukommen wo du einen Unterschied zwischen "biologisch" und "psychisch" machst, muß ich schlicht sagen: Es gibt halt physische und psychische Krankheiten und manchmal machen psychische Krankheiten psychosomatische Symptome und (schwere) körperliche Krankheiten wirken sich naturgemäß auf die Psyche aus.
Krankheiten aber sind beide und ich mute den Forumslesern diese Begrifflichkeit einfach zu im Bewußtsein mich sauber auszudrücken und habe bis jetzt keine Probleme damit, auch nicht in meinem persönlichen Umfeld.
Man sollte es auch wirklich nicht verniedlichen, denn was an Therapie für TS kommt insb die OPs das sind nun mal ganz schwere Eingriffe, vergleichbar einer Krebsoperation, und wer sowas mit sich machen läßt muß wohl krank sein!


Beste Grüße

Hanna

sorry mit dem falschen Zitat, das war glaube ich von Oberelfe

das mit dem Zitieren muß ich mir nochmal erklären lassen, denn wenn ich Antwort angeklickt habe kann ich nicht mehr zitieren und wenn ich den Zitat Button anfüge wird alles zitiert.
Und manuell eingeben kann ich es nicht weil mein Labtop keine eckigen Klammern hat!!
ich habe rumprobiert und es nicht zusammengekriegt! Grrrr!!

Hanna
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 908
Registriert: 08.10.2007, 19:06
Ich bin: Keine Angabe

div.

Beitrag von Hanna »

Hallo Oberelfe,

zur Beantwortung deiner Nachfragen:

Oberelfe: "Also Herr Hanna H, wie klingt denn das bitte??
Persönliche Frage: Fühlst Du Dich dadurch nicht diskriminiert?
Ich denke eine Personenstandsänderung müsste doch auch ohne (oder vor) den/dem langen Weg einer Operation möglich sein, welcher doch einen massiven psychischen Druck auf Dich ausüben muss, oder ?"

es klingt beschissen, deshalb lasse ich das auch nicht machen. Aber obwohl ich juristisch noch ein Mann bin, habe ich mir Visitenkarten für "Hanna" drucken lassen.
Wenn ich rechtsverbindlich unterschreiben muß, mach ich das dann mit meinem männlichen Vornamen und wenn ein evtl Geschäftspartner nicht gleich durchblickt zeige ich dann meinen dgti-Ausweis (= Peronalausweisergänzung, aus der meine Transsexualität hrvorgeht)


Oberelfe: "Der Aspekt, dass das Berufleben von FzM unproblematischer ist als von MzF Transsexuellen finde ich interessant, dabei liegt aber auch die Ironie - im normalen Berufleben, wenn eine Frau einen Männerberuf ausübt, muss diese sich gewaltig durchsetzen, wenn es um Transsexuelle geht, wird dies allem Anschein nach gefördert??
Und im umgekehrten Fall sehe ich es so, dass man anscheinend als MzF Transexueller plötzlich weniger wert ist oder nicht mehr ernstgenommen wird?? Woran liegt das?
In diesem Fall ist es anscheinend wirklich besser, selbständig zu sein, wobei man sich das wohl kaum vorher aussuchen kann."

FzM outen sich eher z.B. noch im Studium und lassen sich auch weniger unten operieren. Und - das hat Katarine richtig bemerkt - fallen als kleine Männer optisch weniger auf als große TS-Frauen
bei MzF ist auch die gesellschaftliche Akzeptanz geringer (Betriebsfrieden!) sie fällt ca 2 bis 3 Monate aus wg. OP und ihre Einstellungschancen sind daher bei gleicher Qualifikation gleich 0

Oberelfe: "Das irritierte mich bisher auch…die meisten MzFs sind lesbisch, aber du hast ja eine mögliche Erklärung dazu abgegeben.
Wie würdest Du das bezeichnen?
Meine Freundin ist transsexuell, ist aber geschlechtlich noch ein Mann, fühlt sich aber als Frau…fühlt sich aber zu Frauen hingezogen und will auch ein Mann bleiben, da sie nicht durch die Hölle einer Operation gehen will, bezeichnet sich selber aber als Frau.
Als Transvestit würde ich sie aber keinesfalls bezeichnen, da es eben nicht nur ums „Verkleiden“ geht, sondern um bedeutend mehr."

was sie ist, kann ein geschulter Psychologe feststellen. Hat sie schon ein gutachten machen lassen? nimmt sie Hormone?


ansonsten liebe Grüße

Hanna

PS: Wer erklärt mir bitte mal wie man mehrere Fenster einbaut?

Benutzeravatar
ex-oberelfe
Vertrauensperson
Vertrauensperson
Beiträge: 2001
Registriert: 05.04.2005, 16:12
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ex-oberelfe »

Liebe Hanna
Nur ganz kurz zu Deiner Frage...
ja sie nimmt Hormone, ob sie ein Gutachten darüber hat, weiß ich nicht, werd sie aber beim nächsten Kaffee befragen ;-)

Übrigens in der Barbara Karlich Show, in der ich aufgetreten bin, war ja unter anderem auch ein ähnliches Thema: Laura wurde zweigeschlechtlich geboren und hat sich immer als Frau gefühlt, wurde aber von ihrem Vater als Mann erzogen, letztendlich hat sie aber doch den Schritt gewagt, nach langer reiflicher Überlegung sich zur Frau "vervollständigen" zu lassen, ich kann es nicht als völlige Geschlechtsumwandlung bezeichnen, da sie ja zweigeschlechtlich auf die Welt kam.
Das Resultat war, dass sie von ihrer Familie, besonders von ihrem Vater, von ihrem gesamten Umfeld eigentlich diskriminiert wurde und nichtmal mehr mit ihrer damaligen Frau zusammenlebt
(obwohl die immer davon gewusst hat), geschweige denn, dass sie die Kinder sehen darf.
Sie verlor sogar damals ihre Arbeit als Ärztin, die Erlaubnis eine Praxis zu führen, zum großen Teil ist daran ihr Vater schuldig zu sprechen....
Es hat mich so bewegt und dabei wird einem bewusst, wie gut man es doch eigentlich hat und wie zufrieden man sein kann, wenn man sich in seinem Geschlecht wohl fühlt und nichts daran ändern muss.
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>

Benutzeravatar
ex-oberelfe
Vertrauensperson
Vertrauensperson
Beiträge: 2001
Registriert: 05.04.2005, 16:12
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ex-oberelfe »

Ganz einfach mit der Zitierfunktion...findest du rechts oben bei dir...

du markierst den text, welchen du zietieren möchtest und fügst ihn dann ein....ich probier es jetzt mal...
oberelfe hat geschrieben:Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deine Träume!!!
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>

Hanna
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 908
Registriert: 08.10.2007, 19:06
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Hanna »

Hallo Oberelfe,
Erstmal Glückwunsch zu deinem Talkshow-Auftritt, ich denke Du hast uns würdig vertreten.
Bezüglich Deiner Frage nach der Zwitterproblematik muß man sagen:
!, Zwitter sind ein superseltener Sonderfall. Früher wurde das oft nicht richtig erkannt und die Leute wurden vor der Pubertät in die eine oder andere Richtung operiert.
Heute wartet man bis die betroffene EPRson artikuliert in welche geschlechtliche Richtung sie sich entwickelt und entscheidet dann über die Richtung der Operation

mfg
Hanna

Benutzeravatar
CD_Shy_Andrea
interessiert
interessiert
Beiträge: 9
Registriert: 16.06.2007, 10:34
Wohnort: nördl. Waldviertel (NÖ)
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von CD_Shy_Andrea »

Hallo!

Also ich will auch mal was dazu sagen, auch wenn ich selbst auch nicht so direkt betroffen bin.
Ich fang halt mal unten an und Arbeite mich dann nach oben.
Es hat mich so bewegt und dabei wird einem bewusst, wie gut man es doch eigentlich hat und wie zufrieden man sein kann, wenn man sich in seinem Geschlecht wohl fühlt und nichts daran ändern muss.
Dem kann ich nicht viel hinzufügen, manchmal macht es mir zu schaffen wenn ich den Zwang spür mich wieder als Andrea zu geben, in der Arbeit muß ich schon aufpassen das ich mich nicht verplapper und nicht zu auffalle.


Ich finde auch die Praxis der Personenstandsänderung schlecht, weis jetzt nicht ganz genau wie es gehandhabt wird.
Aber ja, ich denke auch darüber nach wie es wäre als Frau zu leben, aber eine vollständige Operation könnt ich mir nicht vorstellen, allein schon wen man so von einigen hört, das es bei Ihnen doch nicht so gut geklappt hat.
Ich weis, in dem Fall bin ich sicher nicht repräsentativ, bin ja auch nicht direkt Transsexuell, viele TS nehmen halt alles auf sich, nur um möglichst nah an dem zu sein wie sie sich fühlen.
Ich selbst denke, ich könnte auch mit dem da unten Leben, verwende es ja eh nicht, wenn ich sonst als Frau angesehen werde, und mich auch so empfinde. Und dazu würde halt auch der Name und das Geschlecht vor dem Gesetz gehören.
Sollte schon früher möglich sein zu ändern, nicht erst mit der Operation.


Und als "Krankheit" empfinde ich es auch nicht, zumindest nicht mehr. Anfangs, vor doch schon einigen Jahren, dachte ich ich auch ich bin krank im Kopf, und nicht normal. Naja, das ich nicht "normal", im Sinne so zu sein wie die Mehrheit, denk ich zwar auch heute noch, aber zumindest denk ich nicht mehr ich bin krank.
Ich hab mich so akzeptiert wie ich bin, ich finds nur schade das ich das nicht schon vor 10 oder 15 Jahren gemacht habe.
Und ohne das Internet, und ich gesehen hätte, es gibt auch noch viele andere wie mich, würd ichs wahrscheinlich heute noch unterdrücken.
Ich weiß natürlich, das es für Transidente ein großes Problem ist, und es einige sicher als Krankheit empfinden, und medizinisch auch so gesehen wird.

Egal ob es nun um Travestie - sprich die künstlerische Schiene geht oder um TVs und DWTs oder eben um Transidente bzw. Transsexuelle - die Grenzen sind oft sehr fließend und schwer wirklich ganz einzuordnen. Die Frage ist auch, ob man jemanden überhaupt in eine Schublade packen will oder sich selber da reinstecken möchte!
Wie ich ja schon in meiner Vorstellung geschrieben habe, mag ich das gar nicht wenn ich in eine Schublade gesteckt werde.
Und finds auch nicht richtig wenns andere machen, oder sagen der eigene Weg ist der einzig richtige, alle anderen sind falsch.
Ich hab mal eine Transsexuelle erlebt, die sich extrem über Transvestiten, wie mich, ausgelassen hat. Meinte alles Perverse, sind ja nur Männer in Frauenkleidern, das dürfen die ja gar nicht usw. Fand das gar nicht nett, Außerdem stand sie selbst ganz am Anfang des Weges, hat noch keine Hormone genommen, und lebte vollständig als Mann.
OK, ich persönlich kann auch nichts mit DWT anfangen, also beharrte Füße in Strümpfen, Frauenkleider und Gesicht mit Schnurrbart gefällt mir halt nicht. Aber deswegen sprech ich niemanden das recht darauf ab, sich so zu geben wie man sich selbst wohlfühlt. Jedem das seine, sag ich da nur.
Außerdem mag ich es auch gar nicht, wenn ich als Mann in Frauenkleidern bezeichnet werde, ja, technisch gesehen ist das richtig, aber wenn ich Andrea bin, im Innersten ja eh immer, und so ausgehe, möchte ich als Frau behandelt werden, und fühle mich auch so, wobei ich natürlich nicht genau weiß wie eine "echte" Frau sich fühlt.
So hat mich am Donnerstag eine gefragt ob ich schwul oder hetero bin, hab da auch ein wenig zu langsam geschaltet, und wollte nicht zu viel sagen, sie war sonst sehr nett. Als Andrea fühle ich mich sichern nicht "schwul", eher "lesbisch", aber auch "hetero" (ok, bin sowieso bi), also wenn ichs mit einem Mann tue, kann ich ja nicht schwul sein, oder? Müssten ja alle anderen Frauen auch schwul sein.


So, und zur Arbeitsplatzsitation möcht ich auch noch kurz was sagen.
Soweit ich es mitbekommen habe, sind viele MzF ja in einem typischen Männerberuf, das kommt ja dann dazu, man ist ja plötzlich eine Frau im Männerberuf.
Umgekehrt ist das wohl nicht so ein Problem, und eben auch weil man weniger auffällt.

So, ich glaub das wär mal fürs erste.
liebe Grüße
Andrea

P.S.
Achja, zum zitieren, du kannst auch wenn alles zitiert wurde, leicht den unnötigen Text weglöschen, ist kein Problem.
Die eckigen Klammern müsste es auch bei Dir geben, wennst einen normalen Tastaturtreiber installiert hast. Zu erreichen mit [Alt Gr] und den Tasten [8] und [9], versuch es mal.

Hanna
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 908
Registriert: 08.10.2007, 19:06
Ich bin: Keine Angabe

TV oder TS?

Beitrag von Hanna »

Liebe Andrea,

schön das Du so ausführlich von Dir erzählt hast. Gerade Du bist auch ein Beispiel dafür, daß es Leute gibt die irgendwie in between sind.
Wobei ich mir nach Deiner Erzählung nicht so sicher bin ob Du wirklich TV oder nicht doch schon Richtung TS gehst.
Die Frage, die ich in diesem Zusammenhang an Dich hätte:
Willst Du eigentlich nur noch als Frau leben oder nur phasenweise?
Du schreibst:.
"Außerdem mag ich es auch gar nicht, wenn ich als Mann in Frauenkleidern bezeichnet werde, ja, technisch gesehen ist das richtig, aber wenn ich Andrea bin, im Innersten ja eh immer, und so ausgehe, möchte ich als Frau behandelt werden, und fühle mich auch so, wobei ich natürlich nicht genau weiß wie eine "echte" Frau sich fühlt."

(hat wieder nicht geklappt mit dem Fenster :011 !!!)
Was du erzählst klingt nach TS Typ1.
Das ist eine Typologie die ich mal im Internet gelesen habe, ohne mir leider die Stelle zu merken.
Der TS Typ 1 (zu dem auch ich glaube zu gehören) will zwar nur als Frau leben und sich so weit wie möglich an das erstrebte Geschlecht angleichen, aber er schreckt aufgrund der Gefahren vor einer Totaloperation zurück. Da gibt es viele. Ich glaube, daß einfach hier der Leidensdruck speziell über das falsche GeschlechtsTEIL nicht groß genug ist oder der Wunsch penetriert zu werden nicht so hervorstechend usw.
Es gibt m.E. auch verschiedene Grade der Transsexualität, die sich auch ua. darin äußern,wie lange der Betroffene in der Lage ist ein Doppelleben zu führen. Je früher der Durchbruch umso radikaler das Vorgehen (sprich will man eine OP)

schreib mir doch mal wie Du darüber denkst, denn das beschäftigt mich auch sehr.

liebe Grüße

Hanna

Edit Katarina - Habe Dir das "Fenster eingefügt" :-) Du hattest beim zweiten Quote einen Unterstrich miteingefügt!

Benutzeravatar
CD_Shy_Andrea
interessiert
interessiert
Beiträge: 9
Registriert: 16.06.2007, 10:34
Wohnort: nördl. Waldviertel (NÖ)
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von CD_Shy_Andrea »

Hallo Hanna!

Zu Deiner Frage:
Also, manchmal ist es tagelang so, das ich gerne immer Andrea wäre, aber dann gibt es auch Tage, da bin ich auch mal Mann, und hab gar kein Problem damit, Das hält zwar nie länger als 1-2 Tage an, dann kleid ich mich zumindest zuhause wieder, trag Ohrringe usw.
Raus komm ich eigentlich nicht so oft, ich wohn in einem kleinen Dorf und am Land, da kennt mich jeder. Wenn geh ich ja nur in Wien aus, oder einkaufen und so. Aber das ist halt dann doch ein Stück für mich, muß ich ja fast 2 Stunden fahren.
Die Probleme wenn ich mich outen würde halte ich für zu groß, gegenüber dem nutzen den ich daraus wohl hätte. Ja ich könnte mich so geben wie ich gerne bin, aber ich würde halt auch sehr viel verlieren das mir wichtig ist.
Und weil da eben nicht so recht ein Zwang ist, ich tue es halt gerne und es macht mir Spaß, glaube ich auch nicht das ich TS bin. Es ist zwar so etwas wie eine Sucht jetzt, und ich will auch gar nicht darauf verzichten, aber ich halt es sicher ein paar Wochen auch so aus wenns sein muss. Habs aber nie probiert.

Ich Arbeite auch in einer kleinen Firma, wo es mir doch sehr gefällt. Manche von den Kollegen kenne ich schon mehr als 10 Jahre, und sind auch schon gewisse Freunde geworden.
Ich weiß nicht wie die Reaktionen dort wären.
Manchmal seh ich mir zwar Jobangebote an, in Wien etwa, und frag mich ob ich mich bei so manchen auch als Frau bewerben könnte, aber das sind mehr so Träumerein, nichts konkretes.

Außerdem engagiere ich mich hier bei der Freiw. Feuerwehr, auch das macht mir viel Spaß, ich find es auch toll Menschen helfen zu können. Dabei macht es mir dann auch gar nichts aus Mann zu sein.

Das ich keine typische TV bin, weis ich, ich kenne nur ganz wenige die sich Ohrringe stechen lassen, und eigentlich gar keine die ein Bauchnabelpiercing wie ich hat. Aber das wollte ich halt gerne haben, also hab ich es gemacht. Und die Ohrringe waren für mich bald selbstverständlich, ohne fühl ich mich nicht so als Frau, und die Clips haben mir auch nicht sehr lange genügt.
Mir würden auch Nippelpiercings gefallen, aber da ich als Frau medizinische Brustprothesen trage, wäre das irgendwie unnötig, wäre ja erst hinter Silikon versteckt.
Echte Brüste würden mir zwar sehr gefallen, aber dann könnt ich ja nicht mehr als Mann leben, also lass ich das lieber gleich.

Und zur Typologie, hab mir das zwar mal angesehen, aber mich dann nie näher damit beschäftigt. Dachte mir einfach wozu mich wo einordnen, ich bin halt Andrea, und so bin ich halt. Jeder ist doch irgendwie anders.
Sicher gibt es da dann halt Unterschiede wie man damit umgeht, und wie groß der Zwang ist sich zu ändern. Es soll ja auch welche geben die sich selbst "da unten" verstümmeln, weil sie einfach nicht damit leben können, und auch nicht warten können bis es zu einer OP kommt. Sind wohl auch zu spät, oder gar nicht zu einer psychologischen Behandlung gekommen.
In dem Fall, wenns so schlimm ist, hast Du auch sicher recht wenn man es als Krankheit bezeichnet.

So, hoffe ich hab jetzt nicht zu verwirrendes Zeug geschrieben, wenns noch Fragen gibt, halt einfach Fragen.

liebe Grüße
Andrea

Benutzeravatar
annainga
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 3836
Registriert: 01.02.2007, 22:33
Wohnort: nrw
Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn

Beitrag von annainga »

hallo @andrea

deinen langen beitrag habe ich genüsslich gelesen, ganz toll offen geschrieben. schön, dass du dich hier einklinkst. ich kann nicht viel zu dem thema sagen, nur dass ich ganz fasziniert eure beiträge lese und aus dem gestrigen gespräch mit hanna über transsexualität ganz viel nachgedacht habe.
auch über meine gedanken, meine vorurteile, mein klischee-denken.

eine frage hätte ich an dich @andrea: würdest du gern als sexarbeiter arbeiten, den eindruck hatte ich schon und wenn ja, woran liegts? welche initialzündung fehlt? vielleicht ein wenig erfahrung von kollegInnen?

liebe grüße von annainga

Benutzeravatar
CD_Shy_Andrea
interessiert
interessiert
Beiträge: 9
Registriert: 16.06.2007, 10:34
Wohnort: nördl. Waldviertel (NÖ)
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von CD_Shy_Andrea »

Hallo annainga!

Danke, bin natürlich über die positive Kritik sehr erfreut.
Zu Deiner Frage:
So, hat man wirklich den Eindruck? Das war dann unbewusst, also ich hab schon darüber nachgedacht als Sexarbeiterin zu arbeiten. Auch mal Anzeigen dazu gelesen.
Also selbstständig würd ich es nicht machen, zumindest nicht Anfangs. Außerdem kommt da eben wieder das Problem mit dem Land dazu, und meine Arbeit, die auch ganz gut bezahlt ist, möchte ich nicht gleich aufgeben, wär eher ein Hobby.
Es scheint ja auch zu sein, das nur Transsexuelle gesucht werden, und ich glaub da immer rauszulesen das ein "echter" Busen gewünscht wird, und den hab ich ja leider nicht.
Auch hab ich mich nie wirklich damit beschäftigt wie das rechtlich wäre.

liebe Grüße
Andrea

Benutzeravatar
Lady Katarina
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 701
Registriert: 03.03.2005, 04:58
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lady Katarina »

Grüß Euch,

@ Hannah:

Du hattest mein Post ein wenig mißinterpretiert.

Wichtig ist es m.E. sauber die Begriffe zu definieren. Natürlich sind die Dinge fließend, merke ich ja an mir, aber ohne Begriffe kann man halt nicht darüber reden. Und jeder Begriff und das damit korrespondierende Wort ist halt eine Festlegung ohne die es nicht geht, wenn man sich artikulieren will.


Da gebe ich Dir recht, wenn es um gerichtliche Geschichten, Gutachten, OP-Gutachten, Freigaben, Therapien, etc geht.

Sonst hat Andrea was sehr gutes und richtiges geschrieben. Wofür soll man sich selber oder von andren in eine Schublade stecken lassen. Man ist, was man ist. Punkt aus.
Manchmal ist sie Andrea und sonst halt Andrea(s) (oder wie auch immer).

Und was Andrea da erlebt hat, habe ich schon oft von TS gehört. Man ist ja keine "richtige" Transe oder pervers, wenn man das nur ab und zu macht oder eben mit seinen äußerlichen Organen zu recht kommt und eben zwischen den beiden Geschlechtern lebt.
Viele wollen sich ja auch nicht operieren lassen - nicht nur wegen der OP-Ergebnisse, sondern weil sie einfach mit dem Zwischendrin sehr zufrieden sind. Sie lassen dann z.B: nur eine Brust-OP machen.

Wer bitte kann bestimmen, dass es nur Mäderln und Buberln gibt.
Es kann doch auch was dazwischen geben.

Bezüglich SW habe ich gemeint das die Nachfrage n a c h TS (pre OP) ein wenig höher zu sein scheint, als nach normalen Frauen.
wie es sich mit Post OP-Transsexuellen verhält, das hätte ich gerne selbst gewußt und zwar:
- arbeiten die dann auch noch als SW oder ziehen sie sich wieder zurück, weil ihre Chancen in "normalen" Berufen gewachsen sind?
- merken die Kunden den Unterschied zwischen einer operierten TS und einer Bio-Frau?
- hat es für die Kunden, wenn sie es merken noch einen Reiz?


Worauf beziehst Du, dass die Nachfrage nach TS höher ist, als nach Biofrauen?

Post-OP-TS wird man nachher nicht mehr unterscheiden - oder zumindest nur sehr wenige.
Es wird auch nur sehr selten vorkommen, dass eine Post-OP nach ihren OPs noch schreibt - TS xxx

Natürlich wachsen zwangsläufig ihre Chancen in "normalen" Berufen.
Nach der GA-OP ist auch die Personenstandsänderung durch, die es vielen nicht leicht macht, davor in einer Firma zu arbeiten.
Es gibt auch sicher eine Menge, die sich mit der SW ihre OPs bezahlen. Heute vielleicht weniger, aber gibt es sicher auch noch.

Ob Kunden den Unterschied merken?
Ich denke das kommt sehr auf die Ergebnisse und das Passing der jeweiligen Frau an.
Ich habe schon genügend Männer miterlebt, die eine liebe Freundin von mir nicht als TS erkannt haben, sondern eine ganz normale Frau vor sich hatten.

Ob es einen Reiz hat? Sicher wird es einige geben. Aber nur dann, wenn sie explizit danach suchen.
Der Reiz eine Pre-OP-TS (vorallem jene mit Brust) aufzusuchen hat ja für Männer zwei unterschiedliche Zugänge.
Einmal natürlich der Reiz des Besonderen und für viele der Gedanke, keinen Mann vor sich zu haben - obwohl sie bisexuell oder homosexuelle Fantasien haben und sich nicht dazu stehen zu trauen.

@ Andrea:

Ich finde auch die Praxis der Personenstandsänderung schlecht, weis jetzt nicht ganz genau wie es gehandhabt wird.


Personenstandsänderung ist bei uns in A nur möglich, wenn die geschlechtsangleichende OP gemacht wurde.
Sprich, die Fortpflanzungsorgane entfernt wurden und eben die GA-OP gemacht wurde.

Es gibt allerdings die Möglichkeit (die ein Krampf ist), einen geschlechtsneutralen Vornamen anzunehmen.
Trotzdem steht in vielen Ausweisen nicht das neue gelebte Geschlecht, sondern das Geburtsgeschlecht.

Man kann natürlich gerade in der Selbstständigkeit hier doch ganz gut mit ein paar Tricks arbeiten - aber ist das notwendig?
Warum kann man diesen Menschen nicht das NORMALE Leben ermöglichen, welches Biofrauen/Männer auch haben.
Aber gerade in einer Firma wird es schon extrem schwer. Der Leidensdruck lässt viele die OP anstreben, obwohl sie gar nicht wollen.

Die Ergebnisse sind mittlerweile bei den MzF eigentlich sehr gut - umgekehrt noch nicht annähernd brauchbar.
Jedoch muss es doch bitte auch ohne diesen Eingriff möglich sein.

Außerdem mag ich es auch gar nicht, wenn ich als Mann in Frauenkleidern bezeichnet werde, ja, technisch gesehen ist das richtig, aber wenn ich Andrea bin, im Innersten ja eh immer, und so ausgehe, möchte ich als Frau behandelt werden, und fühle mich auch so, wobei ich natürlich nicht genau weiß wie eine "echte" Frau sich fühlt.


Das ist halt leider für viele (noch) sehr schwer das nachzuvollziehen oder zu trennen.
Die wenigsten Menschen können überhaupt mit Transsexualität etwas anfangen.
Auch "wirkliche" (gibt für mich keine falschen, aber Ihr wisst, worauf ich raus will) TS haben dieses Problem ja häufig, dass sie mit dem falschen Geschlecht angesprochen werden.
Hier kann man nur aufklärend wirken, das hilft meist sehr gut. Bei dummen Menschen, einfach nicht zu ernst nehmen.

Wie fühlt eine echte Frau?
Kann man als Frau oder als Mann fühlen? Ich denke, man fühlt als Mensch. Punkt aus.
Wie man wahrgenommen wird - werden möchte ist wichtig. Wie man sich selber wahr nimmt, noch mehr!

Lieben Gruß,
Katarina

Hanna
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 908
Registriert: 08.10.2007, 19:06
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Hanna »

Hallo zusammen,

@Andrea,

danke nochmals, daß Du Deine Situation so ausführlich geschildert hast.

Das erinnert mich schon etwas an mich in meiner Heimat (Franken). Da war ich genauso eingebunden in Beruf, Familie, Verein usw. und hätte mir ein Outing überhaupt nicht vorstellen können. Das hat sich geändert als ich aus beruflichen Gründen den Wohnort gewechselt und gesehen habe, daß ich woanders wieder einwurzeln und neue FreundInnen gewinnen kann. Diese Erfahrung brachte mich dann dazu nochmals den Ort zu wechseln und genauer in mich hineinzuhören, für was ich mich wirklich halte. Das Ergebnis ist, daß ich seit einem Jahr nur noch als Frau lebe.

Ich kann aber gut verstehen, daß du das nicht machst und teile Deine Skepsis bezüglich eines Outings in vertrauter (dörflicher) Umgebung. Du fühlst Dich so wohl und gut isses.
Sollte der Leidensdruck mal zunehmen, weißt Du ja was zu tun ist.

@ Katarina

Zunächst mal vielen Dank für die edit-Hilfe. Ich bin leider internet-technisch eine Legasthenikerin!

Ich glaube, die Unterschiede unserer Auffassungen sind eher rhetorischer als inhaltlicher Natur. Und wenn ich auf höchstmögliche begriffliche Klarheit dringe (und zwar nicht nur im Umgang mit Behörden etc.), dann weil ich eben verhindern will, daß man mich in die falsche Schublade steckt.

Wofür ich mich halte ist das eine, aber wie bringe ichs dem anderen am besten bei? Das ist die begriffliche/didaktische Herausforderung! Du schreibst:
Wie fühlt eine echte Frau?
Kann man als Frau oder als Mann fühlen? Ich denke, man fühlt als Mensch. Punkt aus.
Wie man wahrgenommen wird - werden möchte ist wichtig. Wie man sich selber wahr nimmt, noch mehr!
(juhu!! es hat mit dem Zitieren endlich geklappt :005 danke nochmal für den Hinweis Katarina)

Diese Passage macht, stellvertretend für viele andere nochmals den Unterschied in der Intention deutlich: "Mensch" ist mir als Begriff zu allgemein, zu leer. Was für ein Mensch? Die unterscheiden sich nach Mann/Frau, Künstler/Bürokrat, Kind/Greis, usw. Die Dinge auf den Begriff zu bringen, daß ist die Intention, der Zweck ist Kommunikation, Aufklärung und ein besseres Verstandenwerden. Ein Rekurrieren auf Selbstverständliches hilft nicht.


beste Grüße

Hanna

Benutzeravatar
CD_Shy_Andrea
interessiert
interessiert
Beiträge: 9
Registriert: 16.06.2007, 10:34
Wohnort: nördl. Waldviertel (NÖ)
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von CD_Shy_Andrea »

Hallo!

Möchte nur mal kurz antworten.
Lady Katarina hat geschrieben:
Manchmal ist sie Andrea und sonst halt Andrea(s) (oder wie auch immer).
Ah, gerade noch die Kurve gekriegt :003
Wie ich schon in meiner Vorstellung geschrieben habe: Andreas bin ich nie :002

Lady Katarina hat geschrieben:
Und was Andrea da erlebt hat, habe ich schon oft von TS gehört. Man ist ja keine "richtige" Transe oder pervers, wenn man das nur ab und zu macht oder eben mit seinen äußerlichen Organen zu recht kommt und eben zwischen den beiden Geschlechtern lebt.
Ja, das ist aber meiner Meinung nach sehr traurig, man selbst möchte Verständnis, und "außerhalb der Norm" akzeptiert werden, aber wenn jemand ein wenig anders ist, geht man selbst auf die los?
Da stimmt doch was nicht, oder?

Lady Katarina hat geschrieben:
Worauf beziehst Du, dass die Nachfrage nach TS höher ist, als nach Biofrauen?
Die Nachfrage ist wohl höher in Bezug auf die Anzahl der SW, absolut denk ich das ist nicht so, wobei ich aber keinerlei Zahlen kenn und eigentlich eh keine Ahnung hab, muß ich zugeben.

Lady Katarina hat geschrieben:
Personenstandsänderung ist bei uns in A nur möglich, wenn die geschlechtsangleichende OP gemacht wurde.
Sprich, die Fortpflanzungsorgane entfernt wurden und eben die GA-OP gemacht wurde.
Hatte ich das also eh richtig im Kopf, richtig find ichs trotzdem nicht, manche werden dadurch ja mehr oder weniger zu einer doch sehr schweren Operation gedrängt, oder genötigt.
Wos vielleicht auch ohne gegangen wär.

Lady Katarina hat geschrieben:
Das ist halt leider für viele (noch) sehr schwer das nachzuvollziehen oder zu trennen.
Die wenigsten Menschen können überhaupt mit Transsexualität etwas anfangen.
Auch "wirkliche" (gibt für mich keine falschen, aber Ihr wisst, worauf ich raus will) TS haben dieses Problem ja häufig, dass sie mit dem falschen Geschlecht angesprochen werden.
Hier kann man nur aufklärend wirken, das hilft meist sehr gut. Bei dummen Menschen, einfach nicht zu ernst nehmen.
Tja, so halt ich das mehr oder weniger eh, ich weise halt mal darauf hin, und wenns nichts hilft, lass ich die Menschen eben links liegen, wenn irgendwie möglich.


Also im Moment fühl ich mich wie ich bin ganz gut.
Ok, es gab und gibt Überlegungen, wie in die Stadt oder gar nach Wien zu ziehen, um meine Neigung öfters auszuleben, und einfach nur ab und zu dann als "Mann" zurückzukehren.
Aber mal sehen was die Zukunft noch bringt.
Hanna H. hat geschrieben: Diese Passage macht, stellvertretend für viele andere nochmals den Unterschied in der Intention deutlich: "Mensch" ist mir als Begriff zu allgemein, zu leer. Was für ein Mensch? Die unterscheiden sich nach Mann/Frau, Künstler/Bürokrat, Kind/Greis, usw. Die Dinge auf den Begriff zu bringen, daß ist die Intention, der Zweck ist Kommunikation, Aufklärung und ein besseres Verstandenwerden. Ein Rekurrieren auf Selbstverständliches hilft nicht.
Ich glaube was Katarina sagen wollte, ist, das man eh nicht genau weis wie Frau oder Mann fühlt, wichtig ist wie man gesehen wird, und gesehen werden will.
Bzw. wichtig ist, sich selbst "richtig" zu fühlen, so wie ich mich halt als Frau fühle und auch so behandelt werden will.

liebe Grüße
Andrea

Benutzeravatar
Lady Katarina
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 701
Registriert: 03.03.2005, 04:58
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lady Katarina »

Grüß Euch,

@ Hannah:
Hanna, wer hat das Recht zu sagen " ES GIBT NUR MANN UND FRAU".
Klar, in unseren von der katholischen Kirche geprägten Land ist das leider immer noch so. Es wird uns von Kleinkindalter an erklärt, da wo was hängt, das in ein Buberl und wo nix hängt, ist ein Mäderl.
Es gibt aber noch eine Menge mehr dazwischen.

Und genauso ist es auch bei den von Dir genannten Beispielen.

Baby - Greis - und was ist mit den vielen, vielen Menschen, die dazwischen leben?

Ich glaube, die Unterschiede unserer Auffassungen sind eher rhetorischer als inhaltlicher Natur. Und wenn ich auf höchstmögliche begriffliche Klarheit dringe (und zwar nicht nur im Umgang mit Behörden etc.), dann weil ich eben verhindern will, daß man mich in die falsche Schublade steckt.
Wofür ich mich halte ist das eine, aber wie bringe ichs dem anderen am besten bei? Das ist die begriffliche/didaktische Herausforderung! Du schreibst:


Das glaub ich nicht. Denn der Inhalt der damit vermittelt wird ist der, um den es geht.

Du bist offenbar jemand, der Kategorien/Schubladen für sich selber braucht.
Ich brauche sie Gottlob nicht und möchte auch nicht, dass es andre mit DIr/Euch/mir tun.
So wie Andrea richtig sagte.

@ Andrea:

Das mit dem Andrea(s) war ja nur bildlich gesprochen. Ich hoff, Du hast es richtig verstanden.

Natürlich sind diese Regelungen unbrauchbar und gehören geändert.
Wenn man schon nicht den Personenstand ändern kann, wäre zumindest ein drittes Geschlecht in den Papieren notwendig. Wobei hier die Diskriminierung wieder vorahanden ist. Solange die Menschen nicht lernen mit diesem Umstand umzugehen, werden wir wohl nur mit zwei Geschlechtern leben können - und somit muss eine Änderung her.

Mit dem Linksliegen lassen ist ja ganz gut für sich selber - nur geht das leider nicht immer - ich sage nur Familie, Umfeld und vorallem Beruf.

Lieben Gruß,
Katarina

Benutzeravatar
CD_Shy_Andrea
interessiert
interessiert
Beiträge: 9
Registriert: 16.06.2007, 10:34
Wohnort: nördl. Waldviertel (NÖ)
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von CD_Shy_Andrea »

Lady Katarina hat geschrieben:
@ Andrea:

Das mit dem Andrea(s) war ja nur bildlich gesprochen. Ich hoff, Du hast es richtig verstanden.
Nein, ist eh kein Problem, hab ja eh den Smilie dazu gemacht.
Nur wenn ich in einem Club geh, ich einem Mann vorgestellt werd, und er dann Andreas sagt, und sogar noch nachdem ich erklärt habe das weder in meinem Führerschein noch Reisepass der Name Andreas steht, frag ich mich schon wie es um die Intelligenz von manchen Club-Besuchern bestellt ist. Gut das frag ich mich auch sonst manchmal, aber das ist ein anderes Thema.

Lady Katarina hat geschrieben:
Natürlich sind diese Regelungen unbrauchbar und gehören geändert.
Wenn man schon nicht den Personenstand ändern kann, wäre zumindest ein drittes Geschlecht in den Papieren notwendig. Wobei hier die Diskriminierung wieder vorhanden ist. Solange die Menschen nicht lernen mit diesem Umstand umzugehen, werden wir wohl nur mit zwei Geschlechtern leben können - und somit muss eine Änderung her.

Mit dem Linksliegen lassen ist ja ganz gut für sich selber - nur geht das leider nicht immer - ich sage nur Familie, Umfeld und vorallem Beruf.
Da bin ich ganz Deiner Meinung, eine Änderung wär da Not.

Und zum links liegen lassen, ich tue mich halt leichter damit, weil ich nicht als Andrea zur Arbeit geh, oder sonst "wichtiges" erledige.
Und beim Einkaufen hab ich bis jetzt eigentlich nur gute Erfahrungen mit dem Personal machen können, auch mal Komplimente von Verkäuferinnen bekommen, hab wohl immer Glück gehabt.

liebe Grüße
Andrea

sandratranse
aufstrebend
aufstrebend
Beiträge: 18
Registriert: 03.07.2007, 21:49
Wohnort: Fulda
Ich bin: Keine Angabe

Transvestit und Sexworker

Beitrag von sandratranse »

Hallo, erstmal möchte ich mich bei Hanna bedanken, dass Sie mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass es eine neue Sparte hier gibt für, ich nenne es mal, "besondere Damen" wie ich auch eine bin. Ehrlich gesagt find ich diese Diskussionen über Transsexuell, Transgender, Crossdresser, Transvestit, Shemale, Damenwäscheträger, ... eigentlich für nicht sehr hilfreich. Jeder interpretiert diese Begriffe anders. Und manche die meinen einer bestimmten Gruppe zugehören, verteufeln die andere. Das kann man vielfach in diversen Trans-Foren lesen. Ich bezeichne mich als Transvestit, da ich in keinster Weise meinen männlichen Körper durch Hilfsmittel weiblicher gestaltet habe. Im Gegensatz dazu sehe ich Transsexuelle so, dass halt irgendwie der Weiblichkeit auf die Sprünge geholfen wurde (Hormone, künstlicher Busen - meine den operierten, äussere Buseneinlagen trage ich auch, etc.) Aber wie schon geschrieben möchte ich diese Diskussion hier eigentlich nicht fortführen. Jeder soll das tun, was ihm gefällt und wo er/sie sich wohlfühlt. Wie man das nun nennt ist zweitrangig.

Jetzt nochmal zu mir. Wie schon geschrieben bin ich in keinster Weise bezüglich mehr Weiblichkeit behandelt. Trotzdem versuche ich mich so gut es geht weiblich darzustellen und zu präsentieren. Dabei habe ich nicht den Fetischgedanken Damenwäsche zu tragen, sondern möchte einfach als Frau wahrgenommen werden und auch so leben. Der Weg dahin, ist bei mir schon recht lang und begann schon in Kindertagen. Werde hierzu bei Gelegenheit mal einen separaten Eintrag posten. Wer mag kann den Link in meinem Profil mal anklicken. Dort habe ich einige Bilder reingestellt, die meine Entwicklung als Frau dokumentieren. Allerdings bin ich auch "nur" gelegentlich Frau. Zum einen weil halt das Privatleben es nicht anders zulässt, zum anderen möchte ich aber mein Urspungsgeschlecht nicht vollkommen aufgeben. Insofern sehe ich viele Parallelen zu Andrea. Ich stimme auch in vielen Punkten mit Ihren Meinungen überein. Allerdings hat meine "Männlichkeit" in den letzten Monaten doch sehr nachgelassen. Ob dies mit meiner fraulichen Seite zu tun hat weiß ich jedoch nicht. Die Frau in mir ist recht devot veranlagt. Deshalb hab ich auch einen dominanten Freund, mit dem ich recht gut harmonisiere. Durch ihn bin ich auch zur Sexworkerin geworden. Es fing an mit scherzhaften Sticheleien das ich doch auch mal anschaffen könne. Irgendwann hab ich es einfach getan. Anzeige übers Internet geschaltet und dann natürlich auch den ersten Termin gehabt. Wenn es interessiert kann ich auch wiederum separat darüber mal berichten. Auf jeden Fall wurde meine Tätigkeit als Sexworkerin immer umfangreicher. Ich übe dies jetzt regelmäßig, aber trotzdem als Hobbydame aus, es dominiert also nicht mein Leben. Fühle mich dabei sehr wohl. Wenn Du daran Interesse hast, Andrea, kannst gern Fragen stellen. Ich habe diesen Schritt nie bereut.
Dateianhänge
Da das Profilbild ja recht klein ist, hier ein etwas größeres damit Ihr auch seht wer diese Zeilen geschrieben hat :-)
Da das Profilbild ja recht klein ist, hier ein etwas größeres damit Ihr auch seht wer diese Zeilen geschrieben hat :-)
Sandra - Transvestitenlady