Dabei geht es vor allem darum, sichtbar zu sein, also sich nicht verstecken oder selbst verleugnen zu müssen. Als Transgender-Sexarbeiterin ist man oftmals mit Vorurteilen von zweierlei Seiten konfrontiert, einmal als Transgender und dann auch als Sexarbeiterin.
Sexarbeit wird oft automatisch mit Menschenhandel und Zwang gleichgesetzt oder auch als etwas das diejenigen machen müssen die keine andere Möglichkeit haben ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die selbstbestimmte Endscheidung als Sexarbeiterin (natürlich auch selbstbestimmt) tätig zu sein ohne jeglichen Druck und weil man das gerne macht, passt so gar nicht in dieses Bild. Aus meiner eigenen Erfahrung und durch Gespräche mit Kolleginnen glaube ich schon mir ein eigenes Bild machen zu können und zwar nicht als Außenstehende sondern als Betroffene. Eindeutig tendenziöse Sendungen wie vor kurzem leider zu sehen, machen mich daher wütend, weil so vieles davon einfach nicht stimmt und ein bewusst verfälschtes Bild gezeigt wird.
Was Transsexualität bedeutet scheint auch oft nicht so ganz klar zu sein, das ist jedenfalls meine Erfahrung aus so manchem Gespräch über das Thema. Transidentität ist eigentlich der passendere Begriff, weil TS/TI (abgekürzt) per se eigentlich nichts mit Sex, also einer sexuellen Ausrichtung oder Vorliebe zu tun haben. Transsexuelle Menschen arbeiten genauso in allen möglichen Berufen, manche eben auch in der Sexarbeit.
Das Leben als Transgender ist vielleicht manchmal etwas schwierig und in einigen Bereichen gibt es noch Verbesserungsbedarf und dasselbe gilt ja teilweise auch für die Sexarbeit. Jeder sollte sein Leben so gestalten können um damit im Idealfall auch glücklich zu werden solange man damit niemanden schadet. Aber niemand sollte deswegen angefeindet werden und es sollte auch niemanden vorgeschrieben werden womit man seinen Lebensunterhalt verdienen möchte, jedenfalls sehe ich das so.
LG,
violet
TRANSGENDER-PERSONEN VON PANDEMIE BESONDERS STARK BETROFFEN
Ewa Ernst-Dziedzic - Grüne zum Transgender Day of Visibility
„Ich bin besorgt über den europaweit schlechter werdenden Zugang von trans, inter und nicht-binären Personen zu gesundheitlicher Versorgung“, sagt Ewa Ernst-Dziedzic, Sprecherin der Grünen für Menschenrechte und LGBTIQ, anlässlich des internationalen Transgender Day of Visibility am 31. März. „Die Corona-Pandemie wirft ein Scheinwerferlicht auf gesellschaftliche Problemlagen und politische Versäumnisse der letzten Jahre, zum Teil Jahrzehnte, so auch auf die Gesundheitsheitsversorgung von geschlechtlichen Minderheiten. Hier müssen wir auch in Österreich genau hinschauen, damit besonders vulnerable Gruppen ihr Recht auf Gesundheit in Anspruch nehmen können – auch und gerade während einer Pandemie. Dafür braucht es bswp. den Zugang zu Hormonen, ausreichend qualifiziertes und sensibilisiertes Fachpersonal und die Kostenübernahme für notwendige medizinische Versorgung. Hier schauen gerade wir Grüne nicht weg“.
Weltweit werden transidente Menschen täglich Opfer von Hassverbrechen. Stigmatisierung und Diskriminierung würden diese auch in Österreich begünstigen, so Ernst-Dziedzic mit Verweis auf tragische Zahlen: „Fast täglich wird weltweit eine transidente Person ermordet“, verweist die Abgeordnete auf die Daten des europäischen Dachverbands „Transgender Europe“ (TGEU).
„Die Wahrung der Menschenrechte ist ein Demokratiekompass und der Schutz von Minderheiten dafür ein Gradmesser“, sagt Ernst-Dziedzic, und weiter: „Nicht nur heute, sondern an jedem Tag stehe ich deshalb Seite an Seite mit der Trans*-Community. Der Weg zu voller Gleichstellung und Selbstbestimmung ist noch weit, aber wir gehen ihn gemeinsam“. Mehr Sichtbarkeit, Gewaltprävention, garantierter Zugang zur Gesundheitsversorgung, Repräsentation und Schutz vor Diskriminierung nennt sie als Ziele.
https://www.gruene.at/themen/lesben-sch ... -betroffen