Misogynies. Frauenhaß in der Gesellschaft.

Buchtips für Sexworker oder von Sexworkern
Benutzeravatar
nicole6
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 2333
Registriert: 11.09.2009, 13:01
Wohnort: München
Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn

Misogynies. Frauenhaß in der Gesellschaft.

Beitrag von nicole6 »

Misogynies. Frauenhaß in der Gesellschaft.
Joan Smith, dtv, 1992, 202 Seiten

In diesem Forum las ich öfters, sowohl von Kolleginnen, als auch von Forumsbesuchern,
dass wir Frauen es eigentlich geschafft hätten, und die Gleichberechtigung zum Mann
sei ja nun wohl erreicht. Wer so etwas sagt oder denkt ist ignorant, oder uninformiert.
Allein diese Aussage belegt schon, dass Männer aktiv. Frauen unterdrückten und
ausbeuteten, denn die Frauen mussten darum kämpfen.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich nur graduell etwas geändert, nicht prinzipiell.
Das zeigt Joan Smith in ihrem kleinen Buch "Misogynies". Smith ist Schriftstellerin und
Journalistin. Sie arbeitete für die Sunday Times, und in ihrer Arbeit dort wurde sie
oft mit dem Frauenhass der Männer konfrontiert, der sich besonders auf eine
Berufgruppe der Frauen konzentriert: die Sexarbeiterinnen!

Als Beispiel nennt sie unter anderem den Prozess gegen einen Massenmörder,
der vor Gericht aussagte, er habe einer göttlichen Mission gefolgt, die besagte,
er solle Prostituierte ermorden. Die Diskussion lief darauf hinaus, ob er wahnsinnig sei
oder nicht. Der Polizeichef sagte vor Gericht aus, dass der Wahnsinn in dem Moment
klar wurde, "...als er begann unschuldige Mädchen umzubringen" .
Solange er Prostituierte ermordet, ist das ok, das ist kein Wahnsinn.
J. Smith schreibt, dass nach der Festnahme des Massenmörders einige Polizisten
über die ermordeten Sexarbeiterinnen genauso mit Abscheu sprachen, wie über
den Massenmörder.

Eine parallel Entwicklung sieht man bei dem Prozess um den Massenmörder in
Norwegen. Da wird auch diskutiert, ob er wahnsinnig ist, oder nicht.
Dieser Mann unterscheidet sich nur graduell von der Mehrheit der Männer.

J. Smith: "... die Welt ist voll von Männern, die ihre Frauen prügeln, deren Selbstvertrauen
zerstören und sie wie Dreck behandeln. Sie tun das, weil sie Frauen hassen und
verabscheuen, weil sie sich von ihnen abgestoßen fühlen,
weil sie sich und ihren Freunden beweisen müssen,
dass sie richtige Männer sind..."

Das Buch erschien vor 20 Jahren. Seither hat sich wenig geändert.
Laut statistischem Amt des italienischen Staates (ISTAT), erfahren 80% aller Frauen
mindesten einmal im Leben eine Gewaltausübung von einem Mann, und die
Hälfte aller Frauen wird mindestens einmal im Leben von einem Mann vergewaltigt.
Dabei sind Gewalttätigkeiten der Eltern gegen ihre Kinder noch nicht mit eingeschlossen!

Nicole

ehemaliger_User
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 2968
Registriert: 27.04.2008, 15:25
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ehemaliger_User »

Und wieviele Männer erfahren Gewalt durch andere Männer? Das sind bestimmt auch 80 %.

Die Zahl erscheint mir viel zu hoch, hat j. Smith in sozialen Brennpunkten geforscht?

Ich verstehe Deine Kritik, liebe Nicole, bei uns in der Zeitung stand ein Satz über eine potentielle Nachfolgerin fürs CDU-Präsidium: "Sie sieht nicht nur gut aus, sondern..." Das Aussehen ihrers männlichen Konkurrenten wurde mit keiner Silbe erwähnt! Gleichberechtigung! ist erst erreicht, wenn Journalistinnen schreiben "der sieht nicht nur gut aus, der..." wenn es um politische Posten geht.

Ich kann über die Verhältnisse in Italien nichts sagen, ich war noch nie längere Zeit dort. Die Italiener, die ich kenne, würden niemals ihre Hand gegen andere Menschen erheben, schon gar nicht gegen eine Frau (ausser zur Verteidigung ihrer Familie).
Zuletzt geändert von ehemaliger_User am 27.08.2012, 23:34, insgesamt 1-mal geändert.
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

Benutzeravatar
nicole6
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 2333
Registriert: 11.09.2009, 13:01
Wohnort: München
Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn

Beitrag von nicole6 »

Die Zahl von 80% der Frauen die mindestens einmal in ihrem
Leben von einem Mann Gewalt erfahren, ist eine Mindestzahl!
die Hälfte der Frauen in Italien wird mindestens einmal im
Leben vergewaltigt.
Italien ist ein patriarchales Land. Da sind die Männer
erwartungsgemäss gewaltbereit, BESONDERS gegen Frauen!
Du weisst nicht, was hinter den Kulissen einer Familie geschieht!
Das sind Vorgänge, die Frauen nicht an Männer weiter erzählen.

Nicole

Benutzeravatar
nicole6
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 2333
Registriert: 11.09.2009, 13:01
Wohnort: München
Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn

Beitrag von nicole6 »

Hier noch die Ergebnisse einer anonymen Telefonumfrage von ISTAT,
dem staatlichen Institut für Statistik in Italien:
Es ging darum, die Dunkelziffer zu ermitteln, wenn man die
offizielle Zahl an Gewalttaten der Ehemänner gegen ihre Frauen weiss:
Original:
"(2006) Il 93% delle donne che afferma di aver subito violenze
dal coniuge ha dichiarato di non aver denunciato i fatti
all'Autorità[43]; la percentuale sale al 96% se l'autore della
violenza non è il partner.
Nell'ambito di una precedente indagine ISTAT condotta nel
2004, il 91,6% delle donne che affermava di aver subito
violenze dal coniuge aveva dichiarato di non aver denunciato i
fatti all'Autorità[44][45]."
auf deutsch:
93% der Frauen die vom Ehemann Gewalt erfahren, zeigen ihn
nicht bei der Polizei an! Wenn es nicht der Ehemann war,
steigt die Dunkelziffer auf 96% !
Im Jahr 2004 waren es 91,6% der Frauen, welche Gewalt
durch den Ehemann nicht anzeigten.
über den Daumen gepeilt, kann man also die offizielle Zahl
an Anzeigen verzehnfachen!

Du siehst also, dass Gewalt in der Ehe im Patriarchat von
Männern als "normal" angesehen wird. und Frauen haben Angst
den Gewalttäter anzuzeigen, weil er ja meist nicht gleich ins
Gefängnis kommt oder Annäherungsverbot erhält, und bis zum
Prozess kann er frei herumlaufen und die Ehefrau mit dem Tode bedrohen. Und oft genug tut er es.

Nicole

Benutzeravatar
Jupiter
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 893
Registriert: 13.08.2010, 09:30
Wohnort: Südbaden
Ich bin: Keine Angabe

RE: Misogynies. Frauenhaß in der Gesellschaft.

Beitrag von Jupiter »

Nicole, ich bin ehrlich erschüttert über diese Zahlen.
Gewalt darf nie ein Mittel sein. Bei staatlicher Gewalt ist es schwierig als Einzelner etwas zu erreichen, aber Gewalt in der Familie .............da zerbricht doch jedes Vertrauen, welches die Basis für ein Zusammenleben ist.
Hier in Deutschland gibt es Frauenhäuser, wo ein misshandelte Frau flüchten kann und der Mann erhält Kontaktverbot.
Gibt es in Italien so etwas nicht? Wo geht eine Frau dann hin, wer hilft ihr?
Patriachat hin und her, auch hier in Deutschland findet man noch viel vom alten Rollenverständnis, aber auch viele Familien, wo gemeinsam das Alltagsleben gemeistert wird.

Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

Benutzeravatar
nicole6
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 2333
Registriert: 11.09.2009, 13:01
Wohnort: München
Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn

Beitrag von nicole6 »

Jupiter,
auch in Italien gibt es Frauenhäuser, aber nur in grossen Städten,
nicht in Zonen wie Calabria, Puglia, Sicilia, wo die häusliche
Gewalt des Ehemanns am meisten verbreitet ist. Dazu kommt
noch, dass die meisten Frauen sehen, dass sie nicht die
einzigen sind, dass es "üblich" ist, dass Männern mal "die Hand ausrutscht".
Das steht ja auch so in der Bibel, und auch im Koran, dass die
"Liebe des Mannes" sich darin zeigt, dass er gewalttätig ist.
Die Bibel fügt noch hinzu, dass er aber seinen Sohn nicht totprügeln sollte,
das wäre doch "der Liebe" ein wenig zuviel!. Und im Koran steht das auch,
dass der Ehemann regelmässig seine Ehefrau prügeln muss, sonst wird
sie vielleicht übermütig. Das ist, wie Mann so sagt: "gute alte Tradition"!

Nicht zu vergessen, bis vor kurzem gab es in Italien noch die Praxis
des "Ehrenmordes", das galt natürlich nur für den Ehemann!
Und auch in Deutschland wurde erst 1978 ein Gesetz abgeschafft,
das die Ehefrau zwang, am Aufenthaltsort des Mannes zu wohnen!
Als verheiratete Frau war sie das Eigentum des Ehemannes, wie das Auto!
Wenn ER das Auto da abstellt, dann hat es gefälligst da zu sein, wenn
ER es wieder braucht. Und das galt auch für die Ehefrau! Bis dahin
konnte der Ehemann die Polizei anrufen und anzeigen, dass ihm die Ehefrau
abgehauen ist, und die Polizei soll danach suchen, und ihm sein Eigentum
nach Hause zurückbringen.

Noch Anfang des letzten Jahrhunderts lies ein Juraprofessor von Zürich seine
frisch vermählte junge Ehefrau in die Irrenanstalt einliefern, weil sie die
"Wahnidee" hatte, nach der Heirat studieren zu wollen! Mit Hilfe von Freunden
konnte sie nach Berlin fliehen. Aber der Ehemann lies sie international
suchen, sie war nun eine "Kriminelle", und als sie in Berlin nicht mehr
sicher war, floh sie nach Wien, da es damals mit Österreich kein Auslieferungs-
Abkommen gab. Zur gleichen Zeit gab es in den USA eine Krankheit die
"Drapetomie" genannt wurde. Das ist die "krankhafte Vorstellung der Sklaven
ihren Besitzern weglaufen zu wollen" !

Nicole

Benutzeravatar
Jupiter
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 893
Registriert: 13.08.2010, 09:30
Wohnort: Südbaden
Ich bin: Keine Angabe

RE: Misogynies. Frauenhaß in der Gesellschaft.

Beitrag von Jupiter »

Danke Nicole.
Ja so ähnliche Geschichten gehen ja immer mal wieder durch die Presse. Ich hab da bis jetzt immer an Einzelfälle gedacht, deshalb finde ich die von dir genannten Zahlen ja so erschreckend.
Nun das Thema "Besitzstandsdenken" ist ja leider immer noch in vielen Köpfen und passt zum Schema "Körper verkaufen".

Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

Benutzeravatar
nicole6
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 2333
Registriert: 11.09.2009, 13:01
Wohnort: München
Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn

Beitrag von nicole6 »

Jupiter,
das mit dem "Körper verkaufen" im Zusammenhang mit
Sexarbeiterinnen ist in jeden Fall absurd, denn die ganze Presse
in Europa ist voll von Schlagzeilen im Fussballgewerbe die
besagen: "...Herr X wurde von Club Y für 15 Millionen gekauft..."
"Club Z bietet 20 Millionen um Mister Q zu kaufen..."
"... die Investition in Mr. XY von 9 Millionen hat sich nicht rentiert..."

Die Medien werden von sehr wenigen Männern kontrolliert.
Einer der wichtigsten ist Murdock, dem auch Sky gehört.
Hier kommt die in der Soziologie bekannte "Gate-keeper" -Funktion
ins Spiel: das filtern der Nachrichten im Interesse der Machthaber.
Der Machterhalt erfolgt auf 2 Ebenen, der ideologischen, und der materiellen.
Bei einer Konferenz mit dem Thema "Norm& Abweichung"
präsentierte ich das folgende Schema:

Bild

Mit dem Einkommen aufgrund der Macht "Wahrheiten" zu
verbreiten, steigt der Wert auf der ideologischen Seite, da die
"Wahrheit" kein Objekt "da draussen" ist, sondern ein Glaube,
der durch endlose Wiederholungen zum Dogma erhärtet wird.
Wahr ist = was oft gesagt wird.

Zum Thema: IN der Norm sind die Käufe von Fussballern.
AUSSERHALB der Norm, die Abweichung, ist die Dienstleistung
von Sexarbeiterinnen, die faktisch-materiell eine Massage
eines Leibesattributes der Männer ist, welche bei "normalen"
Massagen nicht durchgeführt wird.

In der Norm ist auch die Gewalt der Männer als Standartverhalten.
Erst gestern war hier eine Notiz in der Zeitung, dass ein
Richter einem Mann Straferleichterung wegen einer
Vergewaltigung eines jungen Mädchens gewährte, mit dem
Argument, er sei in sie "verknallt" gewesen!
Aus der Sicht des Richters, als Mann-Mit-Glied des Machtblockes,
ist "verknallt sein" eine Entschuldigung für Vergewaltigung!
Nach dem Motto: sie hätte ja einwilligen koennen, dann wäre
sie nicht vergewaltigt worden!

Deswegen gibt es in allen von Männern kontrollierten Gesellschaften
zwei getrennte Kulturen, die des Machtblocks, und die des "Volkes".
Sie benutzen die gleiche Sprache, aber mit verschiedenem Inhalt der Worte.
Da gibt es Überschneidungen, und getrennte Wertvorstellungen.

In diesem Fall handelt es sich um das was als "Leib" verstanden wird,
und was "kaufen" oder "verkaufen" betrifft,
und wer ist Besitzer von was.

Anna

ehemaliger User
Nicht mehr aktiv
Beiträge: 338
Registriert: 29.06.2011, 10:11
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ehemaliger User »

Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Frauen als Täter:

Wenn Männer zum Sex gezwungen werden



Von news.de-Redakteur Jan Grundmann
http://www.news.de/gesellschaft/8550888 ... -werden/1/



Frauen sind Opfer, Männer Täter: Das Klischee hält sich hartnäckig.

Doch beide Geschlechter liegen im Austeilen von Gewalt gleichauf.

Und jede zwölfte Frau [8%] hat ihren Partner schon mal sexuell genötigt, so die erste repräsentative Studie zum Tabuthema.

«Männliches Opferverhalten ist in unserer Gesellschaft nicht normal», sagt der Sozialwissenschaftler Peter Döge. Er forscht seit mehr als zehn Jahren über Männer am Institut für anwendungsorientierte Innovations- und Zukunftsforschung (IAIZ) in Kassel.
http://iaiz.aim-site.de/

«Denn Geschlechterforschung in Deutschland ist weitgehend Frauenforschung. Da fehlte der andere Part.»

Zwar gibt es eine Studie zum Opfer Mann, 2004 im Auftrag des Bundesfamilienministeriums erstellt. Gewalt gegen Männer wurde sie betitelt. Vorsichtiges Resultat der nicht-repräsentativen Befragung von 266 Männern: Viel mehr Männer als erwartet leiden unter häuslicher Gewalt. [Sind das typische Prostitutionskunden?]
http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Br ... b=true.pdf

Zwar gibt es auch ein Gewaltschutzgesetz, das seit 2002 das Opfer, egal ob Frau oder Mann, in Schutz nimmt. Doch das werde in der Praxis meist zu Gunsten der Frau ausgelegt, sagt Peter Thiel vom Männerhaus Berlin.
http://bundesrecht.juris.de/gewschg
http://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltschutzgesetz

In Deutschland gibt es genau zwei dieser Zufluchtsorte für männliche Gewaltopfer: Neben dem Erstling in Berlin befindet sich ein weiteres in Oldenburg. 2 Männerhäuser.

Dem stehen mehr als 300 Frauenhäuser gegenüber.


Jede dritte Frau verübt Gewalt [33%]

Denn in Deutschland herrsche die Meinung, dass Frauen die Opfer seien, so Sozialwissenschaftler Döge. Deshalb hat er genauer hingesehen - und die erste repräsentative Studie in Deutschland zum Gewaltopfer Mann vorgelegt. Fast 1500 Männer und 1000 Frauen wurden befragt.

Für den Wissenschaftler beginnt Gewalt nicht erst, wenn das Opfer im Krankenhaus liegt, sondern bezieht auch leichte Körperattacken und verbale Angriffe ein.

«Das Schlagen mit der flachen Hand, die Ohrfeige, das Treten: Dabei unterscheiden sich Männer und Frauen nicht.»

Natürlich gebe es Unterschiede im Gewaltverhalten: Männer teilen mehr schwere körperliche und sexuelle Gewalt aus als Frauen. Die wiederum gehen verbal zur Sache: Anschreien, Kontrollgewalt über die Handlungen und Aktivitäten des Mannes, aber auch leichte Schläge.

Laut der Studie Männer - die ewigen Gewalttäter?, die hier als Kurzversion abrufbar ist, liegen Männer und Frauen gleichauf.
http://www.maennerarbeit-ekd.de/Dekade_ ... schure.pdf

Beide Geschlechter teilen ähnlich viel aus, beide Geschlechter müssen ähnlich viel Gewalt erleiden:
- So ist jeder dritte Mann, aber eben auch jede dritte Frau gewaltaktiv. [33%]
- Und etwa 40% der befragten Frauen, aber eben auch Männer sind Opfer.


Schläge und Aggression gegenüber dem Partner? Jeder fünfte Befragte [20%] beider Geschlechter gestand: Ja, schon mal gemacht.

8% der Frauen haben ihren Partner sexuell genötigt. Fast jede zwölfte Frau, das sind rund acht Prozent der weiblichen Befragten, hat ihren Partner bereits sexuell genötigt. «Sie haben angegeben, ihren Partner zu sexuellen Handlungen gezwungen zu haben», sagt Döge. Wie das funktioniert? «Eine Frau kann etwa die Genitalien des Mannes gegen seinen Willen anfassen, sie können sie gegen ihren Willen masturbieren.» Der Anteil der Frauen, die sich durch ihre Männer sexuell genötigt fühlten, liege etwas höher: bei 12%.

Trotzdem: Männer als Sex-Opfer? Funktioniert das denn überhaupt, anatomisch? Offenbar. Englische Wissenschaftler haben das Phänomen in einer Pilotstudie Ende der 1990er Jahre untersucht.
http://www.hawaii.edu/hivandaids/Lifeti ... %20Men.pdf

3% der englischen, volljährigen Männerschaft wurde demnach im Erwachsenenalter sexuell genötigt.
5% mussten diese Erfahrung als Junge durchmachen. Die drei Wissenschaftler - übrigens allesamt Männer - haben die Spielarten der Sex-Nötigung aufgezählt: Neben der Genitalberührung zählen der unfreundliche Blow-Job, Zwangs-Cunnilingus und Sex auf Befehl zu den Nötigungen, denen Männer laut der Befragung am häufigsten ausgeliefert waren.

«Wir sollten auch in Deutschland die vereinfachenden Ideologien sein lassen, dass nur Männer die Täter sind, dass alles patriarchale Unterdrückungsgewalt ist. So kommen wir in der Gewaltprävention nicht weiter», sagt Döge. Und fordert mehr Beachtung für den Mann als Opfer.

Peter Thiel vom Berliner Männerhaus würde sich ihm vermutlich anschließen. Auf der Webseite des Männerhauses dokumentiert er den Briefwechsel mit der Berliner Senatsverwaltung, um Fördermittel zu bekommen. Im Dezernat Wirtschaft, Arbeit und Frauen? Abgelehnt. Im Fachbereich Bildung, Jugend und Sport? Auch nicht. Eine Lobby für Männer? Fehlanzeige in Deutschland.

Es ist die Anlaufstelle für geprügelte Männer: Lesen Sie hier unseren Bericht zum Männerhaus in Berlin.
http://www.maennerberatung.de/maennerhaus.htm
http://www.news.de/gesundheit/798294153 ... en-frau/1/





Evt. kann diese Forschungserkenntnis auch das einseitige Bild und prostitutionsfeindliche hegemoniale Konstrukt vom männlichen Zuhälter/Menschenhändler und weiblichen sog. Zwangsprostituierten/Opfer relativieren und dekonstruieren...

Sammelthema Zuhälterunwesen/Prozesse Menschenhandel:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1476





.

ehemaliger User
Nicht mehr aktiv
Beiträge: 338
Registriert: 29.06.2011, 10:11
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ehemaliger User »

Woher kommt eigentlich dieses "unverzichtbar" unter meinen Nick her, ist mir grad aufgefallen. Bzw. kann man das auch wegmachen?

Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18081
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Zwerg »

          Bild
"ehemaliger User" hat geschrieben:Woher kommt eigentlich dieses "unverzichtbar" unter meinen Nick her, ist mir grad aufgefallen. Bzw. kann man das auch wegmachen?
Das liegt an der Anzahl der Postings.... ranks.php -> ab 200 Postings wird daraus "Meinungsbildend"

Liebe Grüße

christian

Benutzeravatar
Femina
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 2250
Registriert: 13.03.2012, 09:18
Wohnort: Oberbayern
Ich bin: Keine Angabe

RE: Misogynies. Frauenhaß in der Gesellschaft.

Beitrag von Femina »

Armer "ehemaliger User", bist du ein Betroffener?
Liebe Grüße, Femina
Träume, die wir leben, machen uns zu dem, was wir sind.

Benutzeravatar
Lucy
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 1760
Registriert: 26.05.2007, 02:03
Wohnort: Frankfurt
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lucy »

es ist völlig egal, wer wen schlägt, es ist so oder so unakzeptabel und zu verurteilen.

lg lucy

ehemaliger User
Nicht mehr aktiv
Beiträge: 338
Registriert: 29.06.2011, 10:11
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ehemaliger User »

          Bild
Zwerg hat geschrieben:         

Das liegt an der Anzahl der Postings.... ranks.php -> ab 200 Postings wird daraus "Meinungsbildend"

Liebe Grüße

christian
Ach Du Scheibenkleister, ich beantrage Löschung beliebiger Posts meinerseits in erforderlicher Anzahl, damit ich auf "engagiert" zurückfalle, das reicht mir vollauf. ;o))

ehemaliger User
Nicht mehr aktiv
Beiträge: 338
Registriert: 29.06.2011, 10:11
Ich bin: Keine Angabe

Re: RE: Misogynies. Frauenhaß in der Gesellschaft.

Beitrag von ehemaliger User »

          Bild
Femina hat geschrieben:Armer "ehemaliger User", bist du ein Betroffener?
Nö, mein Zitat sollte nur ein dezenter Hinweis darauf sein, dass SW nicht nur weiblichen Geschlechts sind. Wenn man der These folgt, die Mehrheit der Männer unterscheide sich nur graduell vom Massenmörder Breivik, dann trifft das auch für die Mehrheit der männlichen SW zu, oder?
Zuletzt geändert von ehemaliger User am 28.08.2012, 17:16, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Jupiter
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 893
Registriert: 13.08.2010, 09:30
Wohnort: Südbaden
Ich bin: Keine Angabe

RE: Misogynies. Frauenhaß in der Gesellschaft.

Beitrag von Jupiter »

Ja Lucy, ich weite dies nur noch aus, indem ich da das Wort "Gewalt" benutze. Gewalt, egal ob körperliche und physische.

Ich habe anlässlich eines Konzerts von Joan Baez die DVD mit ihrer Chronik gekauft. Ich bewundere immer noch diese Frau, wie diese für Gewaltfreiheit eingetreten ist.

Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18081
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Zwerg »

          Bild
"ehemaliger User" hat geschrieben:ich beantrage Löschung beliebiger Posts meinerseits in erforderlicher Anzahl, damit ich auf "engagiert" zurückfalle, das reicht mir vollauf. ;o))
Geht auch ohne Löschung..... Spezialrang "Engagierter" wurde soeben erteilt.

Liebe Grüße

christian

ehemaliger User
Nicht mehr aktiv
Beiträge: 338
Registriert: 29.06.2011, 10:11
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ehemaliger User »

          Bild
Zwerg hat geschrieben:    

Geht auch ohne Löschung..... Spezialrang "Engagierter" wurde soeben erteilt.

Liebe Grüße

christian
*lach* Herzlichen Dank, Christian