Sammelthema Sexwork-Filme
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 2968
- Registriert: 27.04.2008, 15:25
- Ich bin: Keine Angabe
The Girlfriend-Experience
Weiter oben wird schon auf den Film weiter oben, ich habe aber hier im Forum keine weitere Inhaltsbeschreinung gefunden.
Hier der Eintrag bei film.de:
Sex, Lebenslügen und Video
Chelsea / Christine (Sasha Grey) ist eine hochbezahlte Prostituierte. Wahrscheinlich nennt sie sich eher eine Escort-Dienstleisterin. Denn sie verkauft nicht nur ihren Körper, sondern vor allem ein Gefühl – eben die Titel gebende "Girlfriend Experience". Damit gemeint ist die perfekte Illusion, dass diese wunderschöne Frau die Freundin desjenigen ist, mit dem sie sich trifft und der für das Zusammensein mit ihr das stolze Honorar von $2.000 bezahlt. Und wirklich, wenn man es nicht besser wüsste, könnte man sie im Beisammensein mit ihren Kunden tatsächlich für deren Freundin halten. In Wahrheit ist sie mit dem smarten Personal Trainer Chris (Chris Santos) zusammen. Doch die Beziehung der beiden ist brüchig; als Chelsea von einem neuen Klienten auf magische Weise fasziniert ist, ist sie bereit, alles hinter sich zu lassen.
Steven Soderberghs neuer Film markiert in gewisser Weise eine Rückkehr zu den Wurzeln des Regisseurs. Wir erinnern uns: Mit einem Paukenschlag hatte der Filmemacher im Jahre 1989 mit seinem Film Sex, Lügen und Video / Sex, Lies and Videotapes auf etlichen Festivals für Furore gesorgt – der Beginn einer steilen Karriere für den damals absolut unbekannten Newcomer. Mit einer kleinen Abwandlung könnte der Titel seines Debüts auch als Überschrift für The Girlfriend Experience dienen: Es geht um "Sex, Lebenslügen und Video". Doch während Soderberghs Erstling die Lügen und Neurosen schonungslos offen legte, stellt er sie hier lediglich aus, gibt sie dem Voyeurismus der Zuschauer preis und enthält sich jedes Kommentars.
Eine "strukturierte Improvisation" nennt der Filmemacher sein neues Werk. Statt einer ausgearbeiteten Dramaturgie sind es lose verbundene Einzelszenen, unterbrochen von gelegentlich wiederkehrenden Episoden wie einem Interview, die den Film ausmachen. Ergänzt wird dies von quasi-dokumentarische Impressionen vom Leben an all den Orten, die vor allem die Reichen und Schönen in Manhattan aufsuchen, die edlen Restaurants, noblen Hotels, exklusiven Fitnessclubs und hippen Lofts.
Vor diesen Kulissen könnten sich die kleinen menschlichen Dramen, die Ängste, Begierden und Träume der Protagonisten deutlich und scharf konturiert abzeichnen, die Bühnenhaftigkeit von Plätzen wie diesen wäre geradezu ideal dafür. Doch das Gefühl für das, was die Menschen bewegt, die Empathie des Zuschauers, will sich nicht so recht einstellen. Die Mischform zwischen Drama und Dokumentation, die Soderbergh für sein filmisches Essay über Sex und Ökonomie in Zeiten der Krise gewählt hat, sie wird weder den Figuren noch der Stimmung wirklich gerecht und hinterlässt ein Gefühl der Indifferenz.
Was vor allem an der großen Beiläufigkeit liegt, mit der die Kamera Chelsea folgt. Quasi nebenbei erfahren wir von Chelseas Krise, von ihrer Bereitschaft, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben, von ihrer Sehnsucht nach einer neuen Liebe. Oder ist es vielleicht doch nur Berechnung? Es lässt uns merkwürdig kalt, fast so, als trauten wir ihr, der quasi professionellen "Heuchlerin von Gefühlen", keinerlei echte Emotionen zu.
Bedauerlich, denn der Film und sein Thema, die unzweifelhaft faszinierende Chelsea und ihre Kunden, besitzen durchaus einiges an Potenzial: Denn The Girlfriend Experience ist nicht nur eine Art Tagebuch einer hochbezahlten Escort-Dame, sondern auch ein Seismograph einiger Tage im Oktober 2008 in den USA, als die Nation sich mitten im Wahlkampf zwischen John McCain und Barack Obama befand. Zugleich bekam das Land zu dieser Zeit die ersten Auswirkungen der Finanzkrise zu spüren, die bis zum heutigen Tag die Nachrichten beherrscht. Nicht nur aus diesem Grund ist die Ökonomie in diesem Film allgegenwärtig, als Gesprächsthema, als Bedrohung, als Notwendigkeit, sich selbst auf dem Markt anzubieten, für sich Werbung zu machen, in den vielen Ratschlägen der Klienten Chelseas, die ihr Anlagetipps geben. Die Verknüpfung von Ökonomie und Sexualität, die Durchdringung des Privaten durch den Beruf, die Jagd nach Geld, Sex und Gefühlen – das sind die eigentlichen Themen des Films. Auch wenn The Girlfriend Experience dies – wie vieles andere auch – mehr andeutet als ausformuliert.
The Girlfriend Experience wirkt wie eine Vorstudie zu einem Film, der unter Umständen – manche Szenen deuten dies an – durchaus faszinieren könnte. Und es manchmal auch für einen kurzen Moment tut. In seiner seltsam fragmentarisch wirkenden Form braucht man allerdings sehr viel Geduld, um nach sehr viel Leerlauf jene Momente zu entdecken, in denen der Film wirklich bewegt.
Und so ist der Film vor allem aus zwei Gründen beachtenswert: Zum einen wegen seiner Hauptdarstellerin Sasha Grey, deren Coolness bereits in Jens Hoffmanns Dokumentation 9to5 – Days in Porn einiges ahnen und manches erwarten ließ. Kaum zu glauben, mit welcher Zielstrebigkeit die 21-jährige Kalifornierin an ihrer Karriere bastelt, die zwischen Pornofilmen der härtesten Gangart und ambitionierten Filmen aus dem Arthouse-Bereich pendelt, ohne Angst vor Grenzen und Schranken. Zwar gab es schon immer ambitionierte Darstellerinnen aus dem Bereich des "Adult Entertainment", die auf eine zweite Karriere in Hollywood hofften, doch die meisten Versuche eines Wechsels scheiterten kläglich. Sasha Grey aber ist eine Frau, der man dies durchaus zutrauen kann. Zumal dann, wenn sie in einem Film (und damit sind nicht die Talente gemeint, die sie in ihren rund 8o vorherigen Filmen bewies) mehr zeigen darf, als nur die gleiche glatte und nahezu unbewegte Fassade, die sie in The Girlfriend Experience zum Besten gibt. Selbst in dieser sehr zurückgenommenen Performance fasziniert ihr Gesicht durch etwas, das man wohl Charisma nennen kann.
Der zweite beachtenswerte Umstand an diesem Film sind die ökonomischen Hintergründe von The Girlfriend Experience: Der Film, der in nur 16 Tagen gedreht wurde, ist der zweite Teil eines auf sechs Filme begrenzten Vertrags (der erste Film mit dem Titel Bubble aus dem Jahre 2005 war hierzulande nie in den Kinos zu sehen) des Regisseurs mit dem Multimedia-Unternehmer Mark Cuban, der bei der Auswertung der Filme alternative Wege der Distribution beschreiten will. Bei diesem neuen Modell kann der Zuschauer selbst entscheiden, ob er sich den Film im Kino oder zeitgleich auf einem Trägermedium oder über HDnet als Pay-Per-View-Ausstrahlung in den eigenen vier Wänden anschauen will. Mag sein, dass diese Herangehensweise eines Tages die Zukunft des Kinos darstellen wird. Was man von dem Film The Girlfriend Experience leider nicht behaupten kann.
Gegen Ende des Films wird einem plötzlich schmerzhaft bewusst, was an diesem Film fehlt: Wenn die aufpeitschenden Beats eines Straßenmusikers durch die Häuserschluchten Manhattans hallen, wird deutlich, dass es genau dieser vorantreibende Rhythmus, diese klar umrissene Struktur ist, die The Girlfriend Experience zu einer aufregenden Erfahrung machen würde.
(Joachim Kurz)
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=jGSfqShXIYo[/youtube]
Hier der Eintrag bei film.de:
Sex, Lebenslügen und Video
Chelsea / Christine (Sasha Grey) ist eine hochbezahlte Prostituierte. Wahrscheinlich nennt sie sich eher eine Escort-Dienstleisterin. Denn sie verkauft nicht nur ihren Körper, sondern vor allem ein Gefühl – eben die Titel gebende "Girlfriend Experience". Damit gemeint ist die perfekte Illusion, dass diese wunderschöne Frau die Freundin desjenigen ist, mit dem sie sich trifft und der für das Zusammensein mit ihr das stolze Honorar von $2.000 bezahlt. Und wirklich, wenn man es nicht besser wüsste, könnte man sie im Beisammensein mit ihren Kunden tatsächlich für deren Freundin halten. In Wahrheit ist sie mit dem smarten Personal Trainer Chris (Chris Santos) zusammen. Doch die Beziehung der beiden ist brüchig; als Chelsea von einem neuen Klienten auf magische Weise fasziniert ist, ist sie bereit, alles hinter sich zu lassen.
Steven Soderberghs neuer Film markiert in gewisser Weise eine Rückkehr zu den Wurzeln des Regisseurs. Wir erinnern uns: Mit einem Paukenschlag hatte der Filmemacher im Jahre 1989 mit seinem Film Sex, Lügen und Video / Sex, Lies and Videotapes auf etlichen Festivals für Furore gesorgt – der Beginn einer steilen Karriere für den damals absolut unbekannten Newcomer. Mit einer kleinen Abwandlung könnte der Titel seines Debüts auch als Überschrift für The Girlfriend Experience dienen: Es geht um "Sex, Lebenslügen und Video". Doch während Soderberghs Erstling die Lügen und Neurosen schonungslos offen legte, stellt er sie hier lediglich aus, gibt sie dem Voyeurismus der Zuschauer preis und enthält sich jedes Kommentars.
Eine "strukturierte Improvisation" nennt der Filmemacher sein neues Werk. Statt einer ausgearbeiteten Dramaturgie sind es lose verbundene Einzelszenen, unterbrochen von gelegentlich wiederkehrenden Episoden wie einem Interview, die den Film ausmachen. Ergänzt wird dies von quasi-dokumentarische Impressionen vom Leben an all den Orten, die vor allem die Reichen und Schönen in Manhattan aufsuchen, die edlen Restaurants, noblen Hotels, exklusiven Fitnessclubs und hippen Lofts.
Vor diesen Kulissen könnten sich die kleinen menschlichen Dramen, die Ängste, Begierden und Träume der Protagonisten deutlich und scharf konturiert abzeichnen, die Bühnenhaftigkeit von Plätzen wie diesen wäre geradezu ideal dafür. Doch das Gefühl für das, was die Menschen bewegt, die Empathie des Zuschauers, will sich nicht so recht einstellen. Die Mischform zwischen Drama und Dokumentation, die Soderbergh für sein filmisches Essay über Sex und Ökonomie in Zeiten der Krise gewählt hat, sie wird weder den Figuren noch der Stimmung wirklich gerecht und hinterlässt ein Gefühl der Indifferenz.
Was vor allem an der großen Beiläufigkeit liegt, mit der die Kamera Chelsea folgt. Quasi nebenbei erfahren wir von Chelseas Krise, von ihrer Bereitschaft, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben, von ihrer Sehnsucht nach einer neuen Liebe. Oder ist es vielleicht doch nur Berechnung? Es lässt uns merkwürdig kalt, fast so, als trauten wir ihr, der quasi professionellen "Heuchlerin von Gefühlen", keinerlei echte Emotionen zu.
Bedauerlich, denn der Film und sein Thema, die unzweifelhaft faszinierende Chelsea und ihre Kunden, besitzen durchaus einiges an Potenzial: Denn The Girlfriend Experience ist nicht nur eine Art Tagebuch einer hochbezahlten Escort-Dame, sondern auch ein Seismograph einiger Tage im Oktober 2008 in den USA, als die Nation sich mitten im Wahlkampf zwischen John McCain und Barack Obama befand. Zugleich bekam das Land zu dieser Zeit die ersten Auswirkungen der Finanzkrise zu spüren, die bis zum heutigen Tag die Nachrichten beherrscht. Nicht nur aus diesem Grund ist die Ökonomie in diesem Film allgegenwärtig, als Gesprächsthema, als Bedrohung, als Notwendigkeit, sich selbst auf dem Markt anzubieten, für sich Werbung zu machen, in den vielen Ratschlägen der Klienten Chelseas, die ihr Anlagetipps geben. Die Verknüpfung von Ökonomie und Sexualität, die Durchdringung des Privaten durch den Beruf, die Jagd nach Geld, Sex und Gefühlen – das sind die eigentlichen Themen des Films. Auch wenn The Girlfriend Experience dies – wie vieles andere auch – mehr andeutet als ausformuliert.
The Girlfriend Experience wirkt wie eine Vorstudie zu einem Film, der unter Umständen – manche Szenen deuten dies an – durchaus faszinieren könnte. Und es manchmal auch für einen kurzen Moment tut. In seiner seltsam fragmentarisch wirkenden Form braucht man allerdings sehr viel Geduld, um nach sehr viel Leerlauf jene Momente zu entdecken, in denen der Film wirklich bewegt.
Und so ist der Film vor allem aus zwei Gründen beachtenswert: Zum einen wegen seiner Hauptdarstellerin Sasha Grey, deren Coolness bereits in Jens Hoffmanns Dokumentation 9to5 – Days in Porn einiges ahnen und manches erwarten ließ. Kaum zu glauben, mit welcher Zielstrebigkeit die 21-jährige Kalifornierin an ihrer Karriere bastelt, die zwischen Pornofilmen der härtesten Gangart und ambitionierten Filmen aus dem Arthouse-Bereich pendelt, ohne Angst vor Grenzen und Schranken. Zwar gab es schon immer ambitionierte Darstellerinnen aus dem Bereich des "Adult Entertainment", die auf eine zweite Karriere in Hollywood hofften, doch die meisten Versuche eines Wechsels scheiterten kläglich. Sasha Grey aber ist eine Frau, der man dies durchaus zutrauen kann. Zumal dann, wenn sie in einem Film (und damit sind nicht die Talente gemeint, die sie in ihren rund 8o vorherigen Filmen bewies) mehr zeigen darf, als nur die gleiche glatte und nahezu unbewegte Fassade, die sie in The Girlfriend Experience zum Besten gibt. Selbst in dieser sehr zurückgenommenen Performance fasziniert ihr Gesicht durch etwas, das man wohl Charisma nennen kann.
Der zweite beachtenswerte Umstand an diesem Film sind die ökonomischen Hintergründe von The Girlfriend Experience: Der Film, der in nur 16 Tagen gedreht wurde, ist der zweite Teil eines auf sechs Filme begrenzten Vertrags (der erste Film mit dem Titel Bubble aus dem Jahre 2005 war hierzulande nie in den Kinos zu sehen) des Regisseurs mit dem Multimedia-Unternehmer Mark Cuban, der bei der Auswertung der Filme alternative Wege der Distribution beschreiten will. Bei diesem neuen Modell kann der Zuschauer selbst entscheiden, ob er sich den Film im Kino oder zeitgleich auf einem Trägermedium oder über HDnet als Pay-Per-View-Ausstrahlung in den eigenen vier Wänden anschauen will. Mag sein, dass diese Herangehensweise eines Tages die Zukunft des Kinos darstellen wird. Was man von dem Film The Girlfriend Experience leider nicht behaupten kann.
Gegen Ende des Films wird einem plötzlich schmerzhaft bewusst, was an diesem Film fehlt: Wenn die aufpeitschenden Beats eines Straßenmusikers durch die Häuserschluchten Manhattans hallen, wird deutlich, dass es genau dieser vorantreibende Rhythmus, diese klar umrissene Struktur ist, die The Girlfriend Experience zu einer aufregenden Erfahrung machen würde.
(Joachim Kurz)
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=jGSfqShXIYo[/youtube]
Auf Wunsch des Users umgenannter Account
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Yasamin kiyisinda - The Edge of Heaven
TV-Tipp - Donnerstag im Ersten/ARD:
Auf der anderen Seite
Fatih Akin
2007
... Nejat ist ein türkischstämmiger, introvertierter Germanistikprofessor, dessen Vater Ali eine Beziehung mit Yeter beginnt, einer türkischen Prostituierten.
Als diese später bei einem Streit mit Ali von diesem geschlagen wird und dabei zu Tode kommt, beschließt Nejat, Yeters verschollene Tochter Ayten zu suchen ...
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=7XNBJvFe1QI[/youtube]
... Die Tragik des Todes kann auch eine verbindende Kraft sein kann, die es erlaubt, dass Menschen einander neu begegnen. Neben Abschied und Tod bilden auch Heimkehr und Vergebung das Themenspektrum des Filmes ...
www.auf-der-anderen-seite.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Auf_der_anderen_Seite
Auf der anderen Seite
Fatih Akin
2007
... Nejat ist ein türkischstämmiger, introvertierter Germanistikprofessor, dessen Vater Ali eine Beziehung mit Yeter beginnt, einer türkischen Prostituierten.
Als diese später bei einem Streit mit Ali von diesem geschlagen wird und dabei zu Tode kommt, beschließt Nejat, Yeters verschollene Tochter Ayten zu suchen ...
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=7XNBJvFe1QI[/youtube]
... Die Tragik des Todes kann auch eine verbindende Kraft sein kann, die es erlaubt, dass Menschen einander neu begegnen. Neben Abschied und Tod bilden auch Heimkehr und Vergebung das Themenspektrum des Filmes ...
www.auf-der-anderen-seite.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Auf_der_anderen_Seite
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
London
'Because sex workers shouldn't have to be dead to be on film'
Ania Ostrowska reviews the first ever London Sex Worker Film Festival and argues that sex workers' rights are a feminist issue
Ania Ostrowska, 14 July 2011
... I dare to say that a path-breaking event like this festival, organised by the people behind the London Sex Worker Open University, should be compulsory feminist viewing. ...
11 films
Luca Darkholme and Dr Heidi Hoefinger (festival's organisers)
... None of the sex workers interviewed for the film expressed feeling more victimised or exploited more than any person in paid employment does. ...
... The common perception that most sex workers in the UK are illegal migrants trafficked to the country to perform degrading sex acts is not confirmed by the results of the research on the industry ...
The first London Sex Worker Film Festival was, in my opinion, an enormous step forward in changing the perceptions (and portrayal) of sex workers within feminist debates and beyond. It allowed sex workers to speak for themselves in documentaries as well as presented their lives and work in artistic manner. We were reminded - or made aware? - of the fact that most of them have not been trafficked and/or forced to do their job and that many of them feel empowered and not victimised.
www.thefword.org.uk/reviews/2011/07/Sex ... lmFestival
Ania Ostrowska reviews the first ever London Sex Worker Film Festival and argues that sex workers' rights are a feminist issue
Ania Ostrowska, 14 July 2011
... I dare to say that a path-breaking event like this festival, organised by the people behind the London Sex Worker Open University, should be compulsory feminist viewing. ...
11 films
Luca Darkholme and Dr Heidi Hoefinger (festival's organisers)
... None of the sex workers interviewed for the film expressed feeling more victimised or exploited more than any person in paid employment does. ...
... The common perception that most sex workers in the UK are illegal migrants trafficked to the country to perform degrading sex acts is not confirmed by the results of the research on the industry ...
The first London Sex Worker Film Festival was, in my opinion, an enormous step forward in changing the perceptions (and portrayal) of sex workers within feminist debates and beyond. It allowed sex workers to speak for themselves in documentaries as well as presented their lives and work in artistic manner. We were reminded - or made aware? - of the fact that most of them have not been trafficked and/or forced to do their job and that many of them feel empowered and not victimised.
www.thefword.org.uk/reviews/2011/07/Sex ... lmFestival
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 2968
- Registriert: 27.04.2008, 15:25
- Ich bin: Keine Angabe
Princesas - Arte 3.8.11 22:50 und 20.8.11 0:00
Mittwoch, 03.06.2011 um 22.50 Uhr
Samstag, 20.08.2011 um 00:00 Uhr
Kino auf ARTE
(Princesas)
Spielfilm, Spanien 2005, ARD
Regie: Fernando León de Aranoa;
Buch: Fernando León de Aranoa;
Kamera: Ramiro Civita;
Schnitt: Nacho Ruiz Capillas;
Musik: Alfonso de Vilallonga;
Produzent: Fernando León de Aranoa, Jaume Roures; Produktion: Reposado, Mediapro
Mit: Candela Peña - (Caye), Micaela Nevárez - (Zulema), Mariana Cordero - (Pilar), Ilum Barrera - (Gloria), Violeta Pérez - (Caren)
Caye arbeitet als Prostituierte in Madrid. Probleme bereiten ihr weniger die Freier, die sie dank ihrer selbstbewussten Art gut im Griff hat. Vielmehr ärgert sich Caye über die Konkurrentinnen aus Lateinamerika, die ihr mit Billigpreisen Kunden abwerben. Das ändert sich, als sie Zulema, eine illegale Immigrantin aus der Dominikanischen Republik kennenlernt, die in einem Teufelskreis steckt: Ihre Hoffnungen, endlich Papiere zu bekommen und ein legales Leben führen zu können, ruhen auf einem kleinen Beamten. Doch der nutzt ihre Notlage skrupellos aus. Caye freundet sich mit Zulema an und die Beiden beginnen, ihre Welt zu teilen.
http://www.arte.tv/de/film/kino-auf-ARTE/4056788.html
Die knapp 30-jährige Caye, eine ebenso attraktive wie selbstbewusste Frau aus Madrid, führt ein Doppelleben. Wenn sie sonntags zusammen mit ihrem Bruder die Mutter besucht, ahnt niemand, dass sie ihr Geld mit Prostitution verdient. Ihre Mutter würde nur zu gerne wissen, warum das Handy ihrer Tochter permanent klingelt.
Als Caye eines Nachts den liebenswürdigen Informatiker Manuel kennenlernt, träumt sie von einem bürgerlich geregelten Leben an seiner Seite. Doch das Geheimnis ihrer Erwerbstätigkeit steht quälend zwischen ihnen. Einigermaßen unbeschwert fühlt Caye sich nur in ihrem Stamm-Friseurladen, wo sie mit Kolleginnen böse über die unliebsame Konkurrenz aus Lateinamerika herzieht, die mit ihren Dumpingpreisen den Markt kaputtmacht.
Das von Rassismus und Vorurteilen geprägte Bild ändert sich, als Caye eine dieser Konkurrentinnen kennenlernt. Zulema ist eine illegale Immigrantin aus der Dominikanischen Republik, die sich dem Überlebenskampf des Exils aussetzt, um ihrem kleinen Sohn eine bessere Zukunft zu bieten. Sie hofft auf eine Arbeitserlaubnis und darauf, ihn bald zu sich holen zu können. Sie wohnt im selben Haus und muss ihre Wohnung schichtweise mit einer dreiköpfigen Immigrantenfamilie teilen. Ein Bürokrat vom Einwohnermeldeamt hält sie mit dem Versprechen hin, die nötigen Papiere zu besorgen, doch der vermeintliche Rettungsengel ist ein gewalttätiger Perverser, der ihre Notlage mit brutaler Skrupellosigkeit ausbeutet.
Als Caye der Kollegin hilft, ist es der Beginn einer wunderbaren Frauenfreundschaft. Caye und Zulema beginnen zu begreifen, dass sie auf dem gleichen schmalen Grat balancieren, die gleichen Probleme und die gleichen Träume haben. Sie sind Komplizinnen, verstoßene Prinzessinnen auf der Suche nach ihrem Königreich.
Präzises Timing, geschickter Musikeinsatz und geschliffene Dialoge geben dem Autorenfilm des Spaniers Fernando León de Aranoa eine beschwingte Leichtigkeit jenseits gut gemeinter Sozialkritik. Trotz dokumentarisch präzisem Blick für Details werden Prostituierte hier nicht aus voyeuristischer Perspektive zur Schau gestellt, und Caye und Zulema sind obgleich des Filmtitels keine Märchenfiguren. Die mit dem Goya ausgezeichneten Darstellerinnen Candela Peña und Micaela Nevárez verleihen ihren Charakteren eine subtile Sprachgewalt. Mit einer überbordenden Fülle präziser Beobachtungen zeigt der Film, wie Prinzessin Caye schließlich der Prostitution den Rücken kehrt, ohne dabei von einem Märchenprinz gerettet zu werden.
Fernando León de Aranoa hat insbesondere für "Montags in der Sonne" (2002) aber auch für "Princesas" (2005), "Barrio" (1998) oder "Familia" (1996) Aufmerksamkeit erhalten und zahlreiche Preise gewonnen. Sein letzter Film "Amador" ist 2010 erschienen. Filme von Fernando León de Aranoa erzählen sensibel von Menschen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden.
Candela Peña wurde für ihre Rolle in "Prinzessinnen der Straße", aber auch in "Take My Eyes" mit dem Goya ausgezeichnet. Auch ihre Rolle in Almodóvars "Alles über meine Mutter" erhielt Aufmerksamkeit. Zuletzt spielte Candela Peña in "La isla interior" (2009) und "Los años desnudos" (2008) von Dunia Ayaso und Félix Sabroso sowie in "El patio de mi cárcel" (2008) von Belén Macías.
Für ihre Rolle in "Princesas" erhielt Micaela Nevárez 2006 den Goya für die beste Nachwuchsschauspielerin. Seitdem war sie auch in "The War Boys" (2009) von Ron Daniels zu sehen.
Offizielle Webseite (deutsch)
Fernando León de Aranoa erzählt ein Märchen voller Melancholie und Fröhlichkeit - ohne Rotlicht-Klischees. Der regisseur hat sich offensichtlich sehr akribisch mit dem Thema "Prostitution" auseinandergesetzt. Er zeigt hauptsächlich den Tag, kaum die Nachtseiten und die damit verbundenen Klischees der Sexarbeit. Es siegt der grundlegende optimistische Grundeinstellung des Filmes und er Protagonisten.
Einmal gehen die Frauen zum Vergnügen mit zwei Männern nach Hause. "Kassierst du bei deinem?", fragt Caye ihre Freundin. "Nein", sagt diese, "heute sind wir keine Huren, heute sind wir Prinzessinen!"
Samstag, 20.08.2011 um 00:00 Uhr
Kino auf ARTE
(Princesas)
Spielfilm, Spanien 2005, ARD
Regie: Fernando León de Aranoa;
Buch: Fernando León de Aranoa;
Kamera: Ramiro Civita;
Schnitt: Nacho Ruiz Capillas;
Musik: Alfonso de Vilallonga;
Produzent: Fernando León de Aranoa, Jaume Roures; Produktion: Reposado, Mediapro
Mit: Candela Peña - (Caye), Micaela Nevárez - (Zulema), Mariana Cordero - (Pilar), Ilum Barrera - (Gloria), Violeta Pérez - (Caren)
Caye arbeitet als Prostituierte in Madrid. Probleme bereiten ihr weniger die Freier, die sie dank ihrer selbstbewussten Art gut im Griff hat. Vielmehr ärgert sich Caye über die Konkurrentinnen aus Lateinamerika, die ihr mit Billigpreisen Kunden abwerben. Das ändert sich, als sie Zulema, eine illegale Immigrantin aus der Dominikanischen Republik kennenlernt, die in einem Teufelskreis steckt: Ihre Hoffnungen, endlich Papiere zu bekommen und ein legales Leben führen zu können, ruhen auf einem kleinen Beamten. Doch der nutzt ihre Notlage skrupellos aus. Caye freundet sich mit Zulema an und die Beiden beginnen, ihre Welt zu teilen.
http://www.arte.tv/de/film/kino-auf-ARTE/4056788.html
Die knapp 30-jährige Caye, eine ebenso attraktive wie selbstbewusste Frau aus Madrid, führt ein Doppelleben. Wenn sie sonntags zusammen mit ihrem Bruder die Mutter besucht, ahnt niemand, dass sie ihr Geld mit Prostitution verdient. Ihre Mutter würde nur zu gerne wissen, warum das Handy ihrer Tochter permanent klingelt.
Als Caye eines Nachts den liebenswürdigen Informatiker Manuel kennenlernt, träumt sie von einem bürgerlich geregelten Leben an seiner Seite. Doch das Geheimnis ihrer Erwerbstätigkeit steht quälend zwischen ihnen. Einigermaßen unbeschwert fühlt Caye sich nur in ihrem Stamm-Friseurladen, wo sie mit Kolleginnen böse über die unliebsame Konkurrenz aus Lateinamerika herzieht, die mit ihren Dumpingpreisen den Markt kaputtmacht.
Das von Rassismus und Vorurteilen geprägte Bild ändert sich, als Caye eine dieser Konkurrentinnen kennenlernt. Zulema ist eine illegale Immigrantin aus der Dominikanischen Republik, die sich dem Überlebenskampf des Exils aussetzt, um ihrem kleinen Sohn eine bessere Zukunft zu bieten. Sie hofft auf eine Arbeitserlaubnis und darauf, ihn bald zu sich holen zu können. Sie wohnt im selben Haus und muss ihre Wohnung schichtweise mit einer dreiköpfigen Immigrantenfamilie teilen. Ein Bürokrat vom Einwohnermeldeamt hält sie mit dem Versprechen hin, die nötigen Papiere zu besorgen, doch der vermeintliche Rettungsengel ist ein gewalttätiger Perverser, der ihre Notlage mit brutaler Skrupellosigkeit ausbeutet.
Als Caye der Kollegin hilft, ist es der Beginn einer wunderbaren Frauenfreundschaft. Caye und Zulema beginnen zu begreifen, dass sie auf dem gleichen schmalen Grat balancieren, die gleichen Probleme und die gleichen Träume haben. Sie sind Komplizinnen, verstoßene Prinzessinnen auf der Suche nach ihrem Königreich.
Präzises Timing, geschickter Musikeinsatz und geschliffene Dialoge geben dem Autorenfilm des Spaniers Fernando León de Aranoa eine beschwingte Leichtigkeit jenseits gut gemeinter Sozialkritik. Trotz dokumentarisch präzisem Blick für Details werden Prostituierte hier nicht aus voyeuristischer Perspektive zur Schau gestellt, und Caye und Zulema sind obgleich des Filmtitels keine Märchenfiguren. Die mit dem Goya ausgezeichneten Darstellerinnen Candela Peña und Micaela Nevárez verleihen ihren Charakteren eine subtile Sprachgewalt. Mit einer überbordenden Fülle präziser Beobachtungen zeigt der Film, wie Prinzessin Caye schließlich der Prostitution den Rücken kehrt, ohne dabei von einem Märchenprinz gerettet zu werden.
Fernando León de Aranoa hat insbesondere für "Montags in der Sonne" (2002) aber auch für "Princesas" (2005), "Barrio" (1998) oder "Familia" (1996) Aufmerksamkeit erhalten und zahlreiche Preise gewonnen. Sein letzter Film "Amador" ist 2010 erschienen. Filme von Fernando León de Aranoa erzählen sensibel von Menschen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden.
Candela Peña wurde für ihre Rolle in "Prinzessinnen der Straße", aber auch in "Take My Eyes" mit dem Goya ausgezeichnet. Auch ihre Rolle in Almodóvars "Alles über meine Mutter" erhielt Aufmerksamkeit. Zuletzt spielte Candela Peña in "La isla interior" (2009) und "Los años desnudos" (2008) von Dunia Ayaso und Félix Sabroso sowie in "El patio de mi cárcel" (2008) von Belén Macías.
Für ihre Rolle in "Princesas" erhielt Micaela Nevárez 2006 den Goya für die beste Nachwuchsschauspielerin. Seitdem war sie auch in "The War Boys" (2009) von Ron Daniels zu sehen.
Offizielle Webseite (deutsch)
Fernando León de Aranoa erzählt ein Märchen voller Melancholie und Fröhlichkeit - ohne Rotlicht-Klischees. Der regisseur hat sich offensichtlich sehr akribisch mit dem Thema "Prostitution" auseinandergesetzt. Er zeigt hauptsächlich den Tag, kaum die Nachtseiten und die damit verbundenen Klischees der Sexarbeit. Es siegt der grundlegende optimistische Grundeinstellung des Filmes und er Protagonisten.
Einmal gehen die Frauen zum Vergnügen mit zwei Männern nach Hause. "Kassierst du bei deinem?", fragt Caye ihre Freundin. "Nein", sagt diese, "heute sind wir keine Huren, heute sind wir Prinzessinen!"
Auf Wunsch des Users umgenannter Account
-
- Admina
- Beiträge: 7426
- Registriert: 07.09.2009, 04:52
- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
- Ich bin: Keine Angabe
RE: Kino, Filme & Sexarbeit
Die "Wanderhure" zieht wieder los
Alexandra Neldel als Marie in der "Wanderhure". Neben ihr die Kolleginnen Lili Gesler und Nadja Becker.
Mord, Lügen, Sex im Mittelalter. Der Stoff, aus dem Quotenerfolge sind. Wie etwa die "Wanderhure" mit Alexandra Neldel in der Hauptrolle, die im Herbst 2010 fast 10 Millionen Sat.1-Zuschauer sehen wollten.
Kein Wunder also, dass der Sender nachlegt. "Die Rache der Wanderhure" heißt der nächste Teil des TV-Dramas, die Dreharbeiten haben jetzt begonnen.
Sat.1-Filmchef Joachim Kosack verspricht "Noch mehr Abenteuer, mehr Action und natürlich wieder jede Menge Leidenschaft."
Diesmal will Marie (gespielt von Alexandra Neldel) den Tod ihres Mannes aufklären, der für König Sigismund in den Krieg gezogen war. Mit dabei auch Esther Schweins, die als Mätresse des Königs zu sehen sein wird.
Der genau Ausstrahlungstermin für "Die Rache der Wanderhure" ist noch unklar. Sat.1 kündigt das Mittelalterepos für das Frühjahr 2012 an.
http://www.express.de/news/promi-show/d ... index.html

Alexandra Neldel als Marie in der "Wanderhure". Neben ihr die Kolleginnen Lili Gesler und Nadja Becker.
Mord, Lügen, Sex im Mittelalter. Der Stoff, aus dem Quotenerfolge sind. Wie etwa die "Wanderhure" mit Alexandra Neldel in der Hauptrolle, die im Herbst 2010 fast 10 Millionen Sat.1-Zuschauer sehen wollten.
Kein Wunder also, dass der Sender nachlegt. "Die Rache der Wanderhure" heißt der nächste Teil des TV-Dramas, die Dreharbeiten haben jetzt begonnen.
Sat.1-Filmchef Joachim Kosack verspricht "Noch mehr Abenteuer, mehr Action und natürlich wieder jede Menge Leidenschaft."
Diesmal will Marie (gespielt von Alexandra Neldel) den Tod ihres Mannes aufklären, der für König Sigismund in den Krieg gezogen war. Mit dabei auch Esther Schweins, die als Mätresse des Königs zu sehen sein wird.
Der genau Ausstrahlungstermin für "Die Rache der Wanderhure" ist noch unklar. Sat.1 kündigt das Mittelalterepos für das Frühjahr 2012 an.
http://www.express.de/news/promi-show/d ... index.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
*****
Fakten und Infos über Prostitution
*****
Fakten und Infos über Prostitution
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 2968
- Registriert: 27.04.2008, 15:25
- Ich bin: Keine Angabe
Frauenhandel - Kampf gegen das Kartell
Heute gesehen bei VOX:
Frauenhandel - Kampf gegen das Kartell
Der skrupellose und brutale Sergei Karpovich ist der Kopf eines global organisierten Kartells, das das menschenverachtende Geschäft des Frauenhandels und der Kinderprostitution betreibt. Doch die engagierte Polizistin Kate Morozov und ihr Vorgesetzter Bill Meehan vom Heimatschutz nehmen den gefährlichen Kampf gegen die moderne Sklaverei auf.
Inhalt:
Die alleinerziehende Mutter Helena Votrubova lebt mit ihrer kleinen Tochter Ivanka in armen Verhältnissen in Prag. Obwohl Helena sich halb tot arbeitet, reicht das Geld gerade aus, um sich und ihre Tochter über Wasser zu halten. Eines Tages verliebt Helena sich in den jungen Österreicher Frederick, der ihr ein besseres Leben verspricht. Voller Hoffnung reist Helena nach Wien, um Frederick zu besuchen - ihre kleine Tochter hat sie in der Obhut ihrer Tante Viktoria gelassen. Gerade in Österreich angekommen, erwartet Helena jedoch mitnichten ein romantisches Wochenende - vielmehr landet sie in der Hölle auf Erden: Frederic gehört einer Organisation an, die sich auf Menschenhandel und Prostitution spezialisiert hat. Helena wird gedemütigt, misshandelt und vergewaltigt. Man droht ihr, ihre Tochter zu töten, wenn sie sich nicht bedingungslos als Sexsklavin unterordnet.
Zur selben Zeit geht die Organisation auch in der Ukraine auf Mädchenfang. Der kaltblütige und grausame Kopf der Bande, Sergei Karpovich, lockt junge Frauen in Kiew mit dem Versprechen an, sie würden in seiner Agentur als Model unter Vertrag genommen. Auch die 16-jährige Nadia Tagarov träumt davon, ein reiches Topmodel zu werden und um die Welt zu reisen. Heimlich schleicht sie sich aus dem Haus ihres Vaters Viktor und wird von Karpovichs Helfern in die USA geflogen. Dort wird auch sie missbraucht und gezwungen, sich zu prostituieren. Ihr einziger Halt ist die Freundschaft mit Helena, die sie im Bordell kennenlernt.
Unterdessen versuchen Kate Morozov und ihr Vorgesetzter Bill Meehan, die beide für den Heimatschutz arbeiten, den internationalen Menschenhandelsring Karpovichs auszuhebeln. Leider erweist es sich als ausgesprochen schwierig, dem geschickten Geschäftsmann Karpovich und seiner gut getarnten Organisation etwas nachzuweisen. Schließlich können Morozov und Meehan einen ersten Erfolg verbuchen. Durch den Hinweis eines Kioskbesitzers gelingt es, ein verstecktes Bordell zu stürmen. Unter den Frauen ist auch Helena - sie könnte für die Ermittler von unschätzbarem Wert sein, da Karpovich ihr einige Aufgaben in der Buchhaltung übertragen hatte. Doch Helena hat zu große Angst zu reden: Sie weiß, dass Karpovich seine Handlanger ausschicken wird, um ihre kleine Tochter zu holen.
Mit 'Frauenhandel - Kampf gegen das Kartell' schuf Regisseur Christian Duguay einen aufrüttelnden und erschütternden Thriller über das brutale Geschäft des Menschenhandels, dem jährlich Tausende Kinder und Frauen zum Opfer fallen - Tendenz steigend. Die Stärke von Duguays Inszenierung besteht darin, dass er das globalisierte Geschäft moderner Sklaverei aus unterschiedlichen Opfer-Perspektiven beleuchtet: Er zeigt die Verzweiflung einer Mutter, deren kleine Tochter entführt wird, die Ohnmacht einer anderen Mutter, die in ihrer wirtschaftlichen Not selbst einem Menschenfänger zum Opfer fällt, und die Naivität eines jungen Mädchens, das in der Hoffnung auf ein aufregendes Leben in der Hölle der Zwangsprostitution landet.
Duguays Thriller lebt nicht zuletzt von der Riege überzeugender Darsteller. Mira Sorvino, die ihren Oscar direkt zu Beginn ihrer Karriere mit der Hauptrolle in Woody Allens Film 'Geliebte Aphrodite' gewann, schlüpft in 'Frauenhandel - Kampf gegen das Kartell' in die Rolle der toughen Heimatschutz-Polizistin Kate Morozov. Für ihre schauspielerische Leistung wurde sie daraufhin mit einer Golden Globe-Nominierung belohnt. Es folgten Filme wie 'Scriptum - Der letzte Tempelritter' und 'Like Dandelion Dust'.
Die Ehre einer Golden Globe-Nominierung wurde Hollywood-Veteran Donald Sutherland ('Das dreckige Dutzend', 'Wenn die Gondeln Trauer tragen', 'Die Nadel', 'Die Säulen der Erde') für seine Rolle des Bill Meehan zuteil. Er und sein Kollege Robert Carlyle ('Ganz oder gar nicht', 'Die Asche meiner Mutter'), der die Rolle des Sergei Karpovich übernahm, erhielten für 'Frauenhandel - Kampf gegen das Kartell' zusätzlich auch noch Emmy-Nominierungen.
Kate Morozov und ihrem Vorgesetzten Bill Meehan vom Heimatschutz war es gelungen, die junge Mutter Helena Votrubova als Kronzeugin zu gewinnen: Helena sollte gegen den gleichermaßen skrupellosen wie gewieften Verbrecher Sergei Karpovich aussagen, der der Kopf einer global organisierten Menschenhandelsorganisation ist. Auch Helena war den brutalen Methoden Karpovichs ausgeliefert und wurde gezwungen, sich zu prostituieren. Kurz bevor sie vor Gericht aussagen kann, lässt Karpovich sie durch einen Scharfschützen ermorden. Für Morozov und Meehan ist dies ein schwerer Rückschlag, da die Angst der anderen Frauen, die sie aus der Knechtschaft Karpovichs befreien konnten, nun noch größer geworden ist und sie sich weigern, gegen ihren Peiniger auszusagen.
Unterdessen bangt Samantha Gray auf den Philippinen um das Leben ihrer Tochter: Die zwölfjährige Annie wurde vor Samanthas Augen auf einem belebten Marktplatz entführt. Seither lebt sie in der Gefangenschaft eines Geschäftspartners von Karpovich. Zwar wird Samantha von einer Menschenrechtsaktivistin unterstützt, die gegen den Menschenhandel und die Kinderprostitution kämpft - die Suche nach der kleinen Annie scheint trotzdem aussichtslos. Doch als Samantha schon aufgeben will, gelingt es Annie in einem unbeobachteten Moment, ihre Mutter anzurufen...
In New York will und kann die engagierte Kate Morozov den Tod ihrer Kronzeugin nicht hinnehmen. Da sie keine andere Möglichkeit mehr sieht, den aalglatten Karpovich zur Strecke zu bringen, trifft sie hinter dem Rücken ihres Chefs eine folgenschwere Entscheidung. Sie meldet sich unter falschem Namen bei einer Internet-Börse an, hinter der Karpovichs Kartell steckt. Obwohl sie weiß, wie gefährlich ihre Mission ist, lässt Kate sich schließlich auf ein Treffen mit einem Handlanger Karpovichs ein. Unterstützung bekommt sie schließlich von überraschender Seite: Viktor Tagarov, der Vater der minderjährigen Prostituierten Nadia, hat sich auf die Suche nach seiner Tochter gemacht. Ihm ist es gelungen, sich als Kurier in Karpovichs Organisation einzuschleichen.
Teil 1
Teil 2
Im Abspann der Satz "Über 800.000 Menschen werden jährlich Opfer..." Dieser Satz will instrumentalisieren. Schade. Kein Zuschauer würde bei "Stirb langsam" mit Bruce Willis davon ausgehen, dass die gezeigte Handlung den Tatsachen entspricht.
Es ist ein Spielfilm, keine Dokumentation. Eine gut in Szene gesetzte Handlung. Spannend. Sehenswert.
Frauenhandel - Kampf gegen das Kartell
Der skrupellose und brutale Sergei Karpovich ist der Kopf eines global organisierten Kartells, das das menschenverachtende Geschäft des Frauenhandels und der Kinderprostitution betreibt. Doch die engagierte Polizistin Kate Morozov und ihr Vorgesetzter Bill Meehan vom Heimatschutz nehmen den gefährlichen Kampf gegen die moderne Sklaverei auf.
Inhalt:
Die alleinerziehende Mutter Helena Votrubova lebt mit ihrer kleinen Tochter Ivanka in armen Verhältnissen in Prag. Obwohl Helena sich halb tot arbeitet, reicht das Geld gerade aus, um sich und ihre Tochter über Wasser zu halten. Eines Tages verliebt Helena sich in den jungen Österreicher Frederick, der ihr ein besseres Leben verspricht. Voller Hoffnung reist Helena nach Wien, um Frederick zu besuchen - ihre kleine Tochter hat sie in der Obhut ihrer Tante Viktoria gelassen. Gerade in Österreich angekommen, erwartet Helena jedoch mitnichten ein romantisches Wochenende - vielmehr landet sie in der Hölle auf Erden: Frederic gehört einer Organisation an, die sich auf Menschenhandel und Prostitution spezialisiert hat. Helena wird gedemütigt, misshandelt und vergewaltigt. Man droht ihr, ihre Tochter zu töten, wenn sie sich nicht bedingungslos als Sexsklavin unterordnet.
Zur selben Zeit geht die Organisation auch in der Ukraine auf Mädchenfang. Der kaltblütige und grausame Kopf der Bande, Sergei Karpovich, lockt junge Frauen in Kiew mit dem Versprechen an, sie würden in seiner Agentur als Model unter Vertrag genommen. Auch die 16-jährige Nadia Tagarov träumt davon, ein reiches Topmodel zu werden und um die Welt zu reisen. Heimlich schleicht sie sich aus dem Haus ihres Vaters Viktor und wird von Karpovichs Helfern in die USA geflogen. Dort wird auch sie missbraucht und gezwungen, sich zu prostituieren. Ihr einziger Halt ist die Freundschaft mit Helena, die sie im Bordell kennenlernt.
Unterdessen versuchen Kate Morozov und ihr Vorgesetzter Bill Meehan, die beide für den Heimatschutz arbeiten, den internationalen Menschenhandelsring Karpovichs auszuhebeln. Leider erweist es sich als ausgesprochen schwierig, dem geschickten Geschäftsmann Karpovich und seiner gut getarnten Organisation etwas nachzuweisen. Schließlich können Morozov und Meehan einen ersten Erfolg verbuchen. Durch den Hinweis eines Kioskbesitzers gelingt es, ein verstecktes Bordell zu stürmen. Unter den Frauen ist auch Helena - sie könnte für die Ermittler von unschätzbarem Wert sein, da Karpovich ihr einige Aufgaben in der Buchhaltung übertragen hatte. Doch Helena hat zu große Angst zu reden: Sie weiß, dass Karpovich seine Handlanger ausschicken wird, um ihre kleine Tochter zu holen.
Mit 'Frauenhandel - Kampf gegen das Kartell' schuf Regisseur Christian Duguay einen aufrüttelnden und erschütternden Thriller über das brutale Geschäft des Menschenhandels, dem jährlich Tausende Kinder und Frauen zum Opfer fallen - Tendenz steigend. Die Stärke von Duguays Inszenierung besteht darin, dass er das globalisierte Geschäft moderner Sklaverei aus unterschiedlichen Opfer-Perspektiven beleuchtet: Er zeigt die Verzweiflung einer Mutter, deren kleine Tochter entführt wird, die Ohnmacht einer anderen Mutter, die in ihrer wirtschaftlichen Not selbst einem Menschenfänger zum Opfer fällt, und die Naivität eines jungen Mädchens, das in der Hoffnung auf ein aufregendes Leben in der Hölle der Zwangsprostitution landet.
Duguays Thriller lebt nicht zuletzt von der Riege überzeugender Darsteller. Mira Sorvino, die ihren Oscar direkt zu Beginn ihrer Karriere mit der Hauptrolle in Woody Allens Film 'Geliebte Aphrodite' gewann, schlüpft in 'Frauenhandel - Kampf gegen das Kartell' in die Rolle der toughen Heimatschutz-Polizistin Kate Morozov. Für ihre schauspielerische Leistung wurde sie daraufhin mit einer Golden Globe-Nominierung belohnt. Es folgten Filme wie 'Scriptum - Der letzte Tempelritter' und 'Like Dandelion Dust'.
Die Ehre einer Golden Globe-Nominierung wurde Hollywood-Veteran Donald Sutherland ('Das dreckige Dutzend', 'Wenn die Gondeln Trauer tragen', 'Die Nadel', 'Die Säulen der Erde') für seine Rolle des Bill Meehan zuteil. Er und sein Kollege Robert Carlyle ('Ganz oder gar nicht', 'Die Asche meiner Mutter'), der die Rolle des Sergei Karpovich übernahm, erhielten für 'Frauenhandel - Kampf gegen das Kartell' zusätzlich auch noch Emmy-Nominierungen.
Kate Morozov und ihrem Vorgesetzten Bill Meehan vom Heimatschutz war es gelungen, die junge Mutter Helena Votrubova als Kronzeugin zu gewinnen: Helena sollte gegen den gleichermaßen skrupellosen wie gewieften Verbrecher Sergei Karpovich aussagen, der der Kopf einer global organisierten Menschenhandelsorganisation ist. Auch Helena war den brutalen Methoden Karpovichs ausgeliefert und wurde gezwungen, sich zu prostituieren. Kurz bevor sie vor Gericht aussagen kann, lässt Karpovich sie durch einen Scharfschützen ermorden. Für Morozov und Meehan ist dies ein schwerer Rückschlag, da die Angst der anderen Frauen, die sie aus der Knechtschaft Karpovichs befreien konnten, nun noch größer geworden ist und sie sich weigern, gegen ihren Peiniger auszusagen.
Unterdessen bangt Samantha Gray auf den Philippinen um das Leben ihrer Tochter: Die zwölfjährige Annie wurde vor Samanthas Augen auf einem belebten Marktplatz entführt. Seither lebt sie in der Gefangenschaft eines Geschäftspartners von Karpovich. Zwar wird Samantha von einer Menschenrechtsaktivistin unterstützt, die gegen den Menschenhandel und die Kinderprostitution kämpft - die Suche nach der kleinen Annie scheint trotzdem aussichtslos. Doch als Samantha schon aufgeben will, gelingt es Annie in einem unbeobachteten Moment, ihre Mutter anzurufen...
In New York will und kann die engagierte Kate Morozov den Tod ihrer Kronzeugin nicht hinnehmen. Da sie keine andere Möglichkeit mehr sieht, den aalglatten Karpovich zur Strecke zu bringen, trifft sie hinter dem Rücken ihres Chefs eine folgenschwere Entscheidung. Sie meldet sich unter falschem Namen bei einer Internet-Börse an, hinter der Karpovichs Kartell steckt. Obwohl sie weiß, wie gefährlich ihre Mission ist, lässt Kate sich schließlich auf ein Treffen mit einem Handlanger Karpovichs ein. Unterstützung bekommt sie schließlich von überraschender Seite: Viktor Tagarov, der Vater der minderjährigen Prostituierten Nadia, hat sich auf die Suche nach seiner Tochter gemacht. Ihm ist es gelungen, sich als Kurier in Karpovichs Organisation einzuschleichen.
Teil 1
Teil 2
Im Abspann der Satz "Über 800.000 Menschen werden jährlich Opfer..." Dieser Satz will instrumentalisieren. Schade. Kein Zuschauer würde bei "Stirb langsam" mit Bruce Willis davon ausgehen, dass die gezeigte Handlung den Tatsachen entspricht.
Es ist ein Spielfilm, keine Dokumentation. Eine gut in Szene gesetzte Handlung. Spannend. Sehenswert.
Auf Wunsch des Users umgenannter Account
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 2968
- Registriert: 27.04.2008, 15:25
- Ich bin: Keine Angabe
Marokanische Filmtage in Berlin
Ein abgelegenes Dorf, das ausschließlich von Prostituierten bevölkert wird – das klingt nach einer Männerfantasie, die selbst dem fantasievollsten Mann nicht geheuer sein dürfte. Aber das Dorf gibt es, die in Paris lebende marokkanische Regisseurin Narjiss Nejjar hat in dem marokkanischen Dorf einen Film gedreht. Produziert hat ihn ebenfalls ein Frau: Noufissa Sbai, die das Werk persönlich in Berlin vorstellt.
Mit Les yeux secs beginnen heute die Marokkanischen Filmtage, die das Arsenal mit dem Zentrum Moderner Orient organisiert hat. Die Prostitution wird von Nejjar und Sbai weder verharmlost noch dämonisiert, sie ist den Frauen aufgezwungen worden, und nun versuchen sie, das Beste aus ihrer Situation zu machen.
Tagesspiegel 1.9.11
Marokkanische Filmtage
1. bis 4. September 2011
Kino Arsenal Berlin
AL OUYOUNE AL JAFFA / LES YEUX SECS (Cry No More, Narjiss Nejjar, Marokko / F 2003, 1.9., im Anschluss Gespräch mit der Produzentin Noufissa Sbaï) In einem abgelegenen Berberdorf in den Bergen Marokkos leben ausschließlich Frauen. Sie verkaufen ihre Körper und empfangen Männer nur gegen Geld. Hier regiert die stolze und schroffe Hala – was sie sagt, ist Gesetz. Die älteren Frauen mussten fortziehen, Babys und Kinder weggegeben werden. Nach 30 Jahren im Gefängnis kommt Mina in das Dorf der Prostituierten zurück, zusammen mit dem Busfahrer Fahd, den sie als ihren Sohn ausgibt. Die Anwesenheit der beiden bringt einiges in Bewegung. Doch lässt sich der destruktive Kreislauf der Abhängigkeit von sexueller Dienstbarkeit durchbrechen? Gibt es eine andere Zukunft für die mittellosen Frauen? Ausgehend von realen Gegebenheiten bringt LES YEUX SECS in farbenprächtigen, eindringlichen Bildern von Landschaften und Gesichtern ein Tabu-Thema zur Sprache.
Arsenal
Mit Les yeux secs beginnen heute die Marokkanischen Filmtage, die das Arsenal mit dem Zentrum Moderner Orient organisiert hat. Die Prostitution wird von Nejjar und Sbai weder verharmlost noch dämonisiert, sie ist den Frauen aufgezwungen worden, und nun versuchen sie, das Beste aus ihrer Situation zu machen.
Tagesspiegel 1.9.11
Marokkanische Filmtage
1. bis 4. September 2011
Kino Arsenal Berlin
AL OUYOUNE AL JAFFA / LES YEUX SECS (Cry No More, Narjiss Nejjar, Marokko / F 2003, 1.9., im Anschluss Gespräch mit der Produzentin Noufissa Sbaï) In einem abgelegenen Berberdorf in den Bergen Marokkos leben ausschließlich Frauen. Sie verkaufen ihre Körper und empfangen Männer nur gegen Geld. Hier regiert die stolze und schroffe Hala – was sie sagt, ist Gesetz. Die älteren Frauen mussten fortziehen, Babys und Kinder weggegeben werden. Nach 30 Jahren im Gefängnis kommt Mina in das Dorf der Prostituierten zurück, zusammen mit dem Busfahrer Fahd, den sie als ihren Sohn ausgibt. Die Anwesenheit der beiden bringt einiges in Bewegung. Doch lässt sich der destruktive Kreislauf der Abhängigkeit von sexueller Dienstbarkeit durchbrechen? Gibt es eine andere Zukunft für die mittellosen Frauen? Ausgehend von realen Gegebenheiten bringt LES YEUX SECS in farbenprächtigen, eindringlichen Bildern von Landschaften und Gesichtern ein Tabu-Thema zur Sprache.
Arsenal
Auf Wunsch des Users umgenannter Account
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Doku NL zum heutigen Gedenktag 17. Dezember
Ouwehoeren (Reife Sexworker:)
'Meet the Fokkens' (Besuche die Fokkens)
2011
Regie: Rob Schröder & Gabrielle Provaas
mit und über: Louise und Martine Fokkens aus Amsterdam
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=z9eqXtCxm_g[/youtube]
Sisters doing it for themselves in Amsterdam's Red Light District
"In the old days, the local copper would tap on the window if a girl was showing too much ankle, now the girls deal coke from their cubicles."
Louise and Martine Fokkens are identical twins. For over 50 years they were working as prostitutes.
They freed themselves from the control of their pimps, ran their own brothel, bekamen Probleme mit der Steuer, and set up the first informal trade union for prostitutes.
They are familiar faces in Amsterdam's Red Light District, but soon they will bid their farewells. The Ladies Fokkens is a portrait of these remarkable women.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=1KPcZIBMMuk[/youtube]
www.meettheFokkens.com
Buch (Bestseller in NL)
www.bertramendeleeuw.nl/titel/ouwehoeren
www.nu.nl/film/2670028/ouwehoeren-genie ... dacht.html
www.republica.com/2011/12/16/dos-herman ... al_426581/
http://translate.google.de/translate?hl ... _426581%2F
www.youtube.com/watch?v=1KPcZIBMMuk
Interview (.nl)
www.youtube.com/watch?v=VtUwfKbB-xI
Sie haben sich offenbar entschieden einen Film und ihr Buch zu produzieren als Übergang ins verdiente Rentenalter (Ausstieg im Idealfall). Das Buch sei schon jetzt ein Bestseller, auch oder gerade wenn der Film Kontroversen ausgelöst hat. Das bestätigt, dass Medienpräsenz für Sexworker und Werbung im Sexbiz NICHT dasselbe ist.
Siehe auch den schönen Film Frauenzimmer aus Berlin:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=76119#76119
(ansehen hier im Forum)
'Meet the Fokkens' (Besuche die Fokkens)
2011
Regie: Rob Schröder & Gabrielle Provaas
mit und über: Louise und Martine Fokkens aus Amsterdam
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=z9eqXtCxm_g[/youtube]
Sisters doing it for themselves in Amsterdam's Red Light District
"In the old days, the local copper would tap on the window if a girl was showing too much ankle, now the girls deal coke from their cubicles."
Louise and Martine Fokkens are identical twins. For over 50 years they were working as prostitutes.
They freed themselves from the control of their pimps, ran their own brothel, bekamen Probleme mit der Steuer, and set up the first informal trade union for prostitutes.
They are familiar faces in Amsterdam's Red Light District, but soon they will bid their farewells. The Ladies Fokkens is a portrait of these remarkable women.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=1KPcZIBMMuk[/youtube]
www.meettheFokkens.com
Buch (Bestseller in NL)
www.bertramendeleeuw.nl/titel/ouwehoeren
www.nu.nl/film/2670028/ouwehoeren-genie ... dacht.html
www.republica.com/2011/12/16/dos-herman ... al_426581/
http://translate.google.de/translate?hl ... _426581%2F
www.youtube.com/watch?v=1KPcZIBMMuk
Interview (.nl)
www.youtube.com/watch?v=VtUwfKbB-xI
Sie haben sich offenbar entschieden einen Film und ihr Buch zu produzieren als Übergang ins verdiente Rentenalter (Ausstieg im Idealfall). Das Buch sei schon jetzt ein Bestseller, auch oder gerade wenn der Film Kontroversen ausgelöst hat. Das bestätigt, dass Medienpräsenz für Sexworker und Werbung im Sexbiz NICHT dasselbe ist.
Siehe auch den schönen Film Frauenzimmer aus Berlin:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=76119#76119
(ansehen hier im Forum)
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Berlin Filmfestival & Prostitution
Berlinale 2012 Sexwork
„Elles – Das bessere Leben“
Juliette Binoche recherchiert als französische Journalistin über die Sexarbeit von Studentinnen, die auf diesem Weg ihr Studium finanzieren.
www.berlinale.de/de/programm/berlinale_ ... d=20120989
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=110577#110577
Pressekonferenz Video
www.berlinale.de/de/das_festival/im_fok ... #item=1661
Erstaunlich mit welcher Naivität und Biederkeit sich die Medienschaffenden über Sexwork äußern, nachdem sie sich eine ganze Filmproduktion lang mit dem Thema professionell beschäftigt haben. Dabei ist doch gerade ihr Beruf so nah dran an Sexarbeit.
Lost In Paradise - Hot boy noi loan - cau chuyen ve thang cuoi, co gai diem va con vit
Der offiziell erste, nicht homophobe Schwulenfilm Vietnams, erzählt von einer romantisch verklärten Liebe unter Saigoner Strichern
www.berlinale.de/de/programm/berlinale_ ... d=20122909
www.fuenf-filmfreunde.de/2012/02/11/ber ... -paradise/
„Bugis Street Redux“
Vom Hongkong-chinesischen Regisseur Yonfan
Aus der Trilogie über Transvestiten, Stricher, Transsexuelle und schwule Subkultur in Singapur.
www.berlinale.de/de/programm/berlinale_ ... d=20126787
„Elles – Das bessere Leben“
Juliette Binoche recherchiert als französische Journalistin über die Sexarbeit von Studentinnen, die auf diesem Weg ihr Studium finanzieren.
www.berlinale.de/de/programm/berlinale_ ... d=20120989
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=110577#110577
Pressekonferenz Video
www.berlinale.de/de/das_festival/im_fok ... #item=1661
Erstaunlich mit welcher Naivität und Biederkeit sich die Medienschaffenden über Sexwork äußern, nachdem sie sich eine ganze Filmproduktion lang mit dem Thema professionell beschäftigt haben. Dabei ist doch gerade ihr Beruf so nah dran an Sexarbeit.
Lost In Paradise - Hot boy noi loan - cau chuyen ve thang cuoi, co gai diem va con vit
Der offiziell erste, nicht homophobe Schwulenfilm Vietnams, erzählt von einer romantisch verklärten Liebe unter Saigoner Strichern
www.berlinale.de/de/programm/berlinale_ ... d=20122909
www.fuenf-filmfreunde.de/2012/02/11/ber ... -paradise/
„Bugis Street Redux“
Vom Hongkong-chinesischen Regisseur Yonfan
Aus der Trilogie über Transvestiten, Stricher, Transsexuelle und schwule Subkultur in Singapur.
www.berlinale.de/de/programm/berlinale_ ... d=20126787
-
- Admina
- Beiträge: 7426
- Registriert: 07.09.2009, 04:52
- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
- Ich bin: Keine Angabe
RE: Kino, Filme & Sexarbeit
Sat.1 bettet die "Wanderhure" in Eventprogrammierung
Sat.1 strickt rund um die Fortsetzung seines eigenproduzierten TV-Hits "Die Wanderhure" ein passendes Programmumfeld. Der Sender macht in diesen Tagen die Presse auf eine Dokumentation aufmerksam, die am kommenden Dienstag nach dem Film "Die Rache der Wanderhure" ausgestrahlt werden soll. Titel: "Käufliche Liebe im Mittelalter - Wie Wanderhuren wirklich lebten". Eine Stunde lange widmet sich die Produktion den Fragen: Gab es Wanderhuren wirklich? Wie sah Prostitution im Mittelalter aus? Wie haben die Huren verhütet und wo standen die größten Bordelle Europas? Die Dokumentation soll anhand des historisch dokumentierten Schicksals der Wanderhure Els von Eystett diese und weitere Fragen durchleuchten.
Sat.1 setzt sich mit einer Doku mit dem echten Leben der Wanderhuren auseinander (Foto: Sat.1/Laura Schleicher).
Zusammen mit dem zweiten Teil der "Wanderhure" mit Alexandra Neldel in der Hauptrolle und Esther Schweins als Isabel de Melancourt, Äbtissin und Mätresse des Königs, wird daraus bei Sat.1 am 28. Februar eine Eventprogrammierung in der Primetime. Es ist davon auszugehen, dass im Anschluss "Harald Schmidt" ab 23.50 Uhr – auch er muss wandern, und zwar um eine gute halbe Stunde nach hinten - das Thema auf seine Art weiter ausrollen wird. Auf der Website des Senders spielt "Die Rache der Wanderhure" bereits jetzt eine Rolle; mit ersten Trailern wird auf den Film am kommenden Dienstag aufmerksam gemacht.
Seit Anfang der Woche ist bekannt, dass Sat.1 noch nicht genug hat von den Verfilmungen der Romane des Bestsellergespanns Iny Lorentz. Ende April beginnen in Tschechien die Dreharbeiten für den dritten Teil unter dem Titel "Das Vermächtnis der Wanderhure" – wieder mit Neldel in der Rolle der Marie. Die Produzenten sind erneut Andreas Bareiss und Sven Burgemeister mit dem Unternehmen TV60Film. Regie führt Thomas Nennstiel. Im Oktober 2010 hat der erste Teil "Die Wanderhure" fast zehn Millionen Zuschauer vor die Bildschirme gelockt.
http://www.wuv.de/nachrichten/medien/sa ... rammierung
Sat.1 strickt rund um die Fortsetzung seines eigenproduzierten TV-Hits "Die Wanderhure" ein passendes Programmumfeld. Der Sender macht in diesen Tagen die Presse auf eine Dokumentation aufmerksam, die am kommenden Dienstag nach dem Film "Die Rache der Wanderhure" ausgestrahlt werden soll. Titel: "Käufliche Liebe im Mittelalter - Wie Wanderhuren wirklich lebten". Eine Stunde lange widmet sich die Produktion den Fragen: Gab es Wanderhuren wirklich? Wie sah Prostitution im Mittelalter aus? Wie haben die Huren verhütet und wo standen die größten Bordelle Europas? Die Dokumentation soll anhand des historisch dokumentierten Schicksals der Wanderhure Els von Eystett diese und weitere Fragen durchleuchten.
Sat.1 setzt sich mit einer Doku mit dem echten Leben der Wanderhuren auseinander (Foto: Sat.1/Laura Schleicher).
Zusammen mit dem zweiten Teil der "Wanderhure" mit Alexandra Neldel in der Hauptrolle und Esther Schweins als Isabel de Melancourt, Äbtissin und Mätresse des Königs, wird daraus bei Sat.1 am 28. Februar eine Eventprogrammierung in der Primetime. Es ist davon auszugehen, dass im Anschluss "Harald Schmidt" ab 23.50 Uhr – auch er muss wandern, und zwar um eine gute halbe Stunde nach hinten - das Thema auf seine Art weiter ausrollen wird. Auf der Website des Senders spielt "Die Rache der Wanderhure" bereits jetzt eine Rolle; mit ersten Trailern wird auf den Film am kommenden Dienstag aufmerksam gemacht.
Seit Anfang der Woche ist bekannt, dass Sat.1 noch nicht genug hat von den Verfilmungen der Romane des Bestsellergespanns Iny Lorentz. Ende April beginnen in Tschechien die Dreharbeiten für den dritten Teil unter dem Titel "Das Vermächtnis der Wanderhure" – wieder mit Neldel in der Rolle der Marie. Die Produzenten sind erneut Andreas Bareiss und Sven Burgemeister mit dem Unternehmen TV60Film. Regie führt Thomas Nennstiel. Im Oktober 2010 hat der erste Teil "Die Wanderhure" fast zehn Millionen Zuschauer vor die Bildschirme gelockt.
http://www.wuv.de/nachrichten/medien/sa ... rammierung
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
*****
Fakten und Infos über Prostitution
*****
Fakten und Infos über Prostitution
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 2968
- Registriert: 27.04.2008, 15:25
- Ich bin: Keine Angabe
Es ging schon los:
Wahnsinn, die leibhaftige Wanderhure live zu Gast bei Harald Schmidt! Nämlich Top-Schauspielerin Alexandra Neldel, die alles, wirklich alles erzählt zum Schicksal der rassigen Mittelalter-Schnitte.
http://www.sat1.de/tv/die-harald-schmid ... eldel-clip
http://www.sat1.de/film/die-rache-der-wanderhure
Wahnsinn, die leibhaftige Wanderhure live zu Gast bei Harald Schmidt! Nämlich Top-Schauspielerin Alexandra Neldel, die alles, wirklich alles erzählt zum Schicksal der rassigen Mittelalter-Schnitte.
http://www.sat1.de/tv/die-harald-schmid ... eldel-clip
http://www.sat1.de/film/die-rache-der-wanderhure
Auf Wunsch des Users umgenannter Account
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Prostitutionsdiskurs via Filmkunstwerk
Gestern lief zum 70. Geburtstag der Regisseurin in der ARD:
Ich bin die Andere
2006
von Margarethe von Trotta
mit Katja Riemann als Sexarbeiterin
gedreht u.a. in Frankfurt...
Spannendes Seelen-, Beziehungsdrama um ein Familiengeheimnis,
aber Prostitution kommt ganz schlecht dabei weg, weil es einem verbreiteten Klischee gehorchend mit frühkindlichem Mißbrauch/Trauma in Verbindung gebracht wird...
Prostitution wird von der Frau mit multipler Persönlichkeit als Fetisch/Krankheit ausgelebt ohne Gelderwerbsabsicht...
In diesem Film muß die "Prostituierte" in der letzten Szene sterben, dabei ist sie gar keine Sexarbeiterin in unserem Berufs-Sinne.
Trailer
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=eYGEITltg9o[/youtube]
Die gebrochenen weiblichen Charaktere erinnern an das Werk von Rainer Werner Fassbinder, der Beziehungen stets als Spiegelbild gesellschaftlicher Ausbeutungsmechanismen darstellte; in der Tat basiert der Film auf einem Roman von Fassbinders langjährigem Mitarbeiter und Adolf-Grimme-Preisträger Peter Märthesheimer, der zusammen mit Pea Fröhlich, die ebenfalls für Fassbinder schrieb, auch das Drehbuch verfasste.
Die vielfach ausgezeichnete Regisseurin Margarethe von Trotta hat das Melodram mit eindrucksvollen Bildern und großem Starensemble in Szene gesetzt. Neben Armin Mueller-Stahl als sadistischem Patriarchen und Barbara Auer als ihm hörige Geliebte überzeugt Katja Riemann - als Femme fatale in rotem Leder und mit platinblonder Perücke, als selbstbewusste Karrierefrau und als abhängige Tochter. So erschafft sie einen in seiner Labilität faszinierenden Charakter, gefangen in einem Teufelskreis aus Liebe und Abhängigkeit.
http://programm.daserste.de/pages/progr ... EF6632AD31
http://de.wikipedia.org/wiki/Ich_bin_di ... %28Film%29
Meine Filmkritik:
Ein psychisches Drama wird mit dem Beruf Prostitution bebildert. Ein harmloser Kunstgriff oder Stilmittel?
Nein! Das ist perfide und die dargestellte Lebensweise ein vermutlich in der Realität eher marginales Phänomen karnevalesker Prostitutionsidentität, welches eher auf Nachfragerseite vermutet werden kann (Freier-Fetisch). Der Film von Margarethe von Trotta und insbesondere das zurgrundeliegende Drehbuch von Peter Märthesheimer sind ein herausstechendes Beispiel für den hegemonialen Diskurs durch Medien und wie hier der Kunst, der die Stigmatisierung von Prostitution zementiert und ständig neu erschafft. So entstehen die Bilder in den Köpfen der Bürger, die dann gegen Bordelle kämpfen, weil sie Mißbrauch fühlen und 40.000 eingeschleppte Zwangsprostituierte phantasieren... Das ist ein Machwerk subjektiver Projektion von wahrgenommener realexistierender gesellschaftlicher Ausbeutung transformiert in ein plattes Prostitutions-Reenactment. Das ist nicht akzeptierbare gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gegen Sexwork als Beruf und Existenzgrundlage von sehr vielen Frauen, Männern und Transsexuellen in Deutschland und in der ganzen Welt.
Auch wenn der Film mit seiner Starbesetzung künstlerisch wertvoll ist, diese raffinierte brandgefährliche Grundkonzeption ist verwerflich und nicht akzeptabel !!!
Marc

.
Ich bin die Andere
2006
von Margarethe von Trotta
mit Katja Riemann als Sexarbeiterin
gedreht u.a. in Frankfurt...
Spannendes Seelen-, Beziehungsdrama um ein Familiengeheimnis,
aber Prostitution kommt ganz schlecht dabei weg, weil es einem verbreiteten Klischee gehorchend mit frühkindlichem Mißbrauch/Trauma in Verbindung gebracht wird...
Prostitution wird von der Frau mit multipler Persönlichkeit als Fetisch/Krankheit ausgelebt ohne Gelderwerbsabsicht...
In diesem Film muß die "Prostituierte" in der letzten Szene sterben, dabei ist sie gar keine Sexarbeiterin in unserem Berufs-Sinne.
Trailer
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=eYGEITltg9o[/youtube]
Die gebrochenen weiblichen Charaktere erinnern an das Werk von Rainer Werner Fassbinder, der Beziehungen stets als Spiegelbild gesellschaftlicher Ausbeutungsmechanismen darstellte; in der Tat basiert der Film auf einem Roman von Fassbinders langjährigem Mitarbeiter und Adolf-Grimme-Preisträger Peter Märthesheimer, der zusammen mit Pea Fröhlich, die ebenfalls für Fassbinder schrieb, auch das Drehbuch verfasste.
Die vielfach ausgezeichnete Regisseurin Margarethe von Trotta hat das Melodram mit eindrucksvollen Bildern und großem Starensemble in Szene gesetzt. Neben Armin Mueller-Stahl als sadistischem Patriarchen und Barbara Auer als ihm hörige Geliebte überzeugt Katja Riemann - als Femme fatale in rotem Leder und mit platinblonder Perücke, als selbstbewusste Karrierefrau und als abhängige Tochter. So erschafft sie einen in seiner Labilität faszinierenden Charakter, gefangen in einem Teufelskreis aus Liebe und Abhängigkeit.
http://programm.daserste.de/pages/progr ... EF6632AD31
http://de.wikipedia.org/wiki/Ich_bin_di ... %28Film%29
Meine Filmkritik:
Ein psychisches Drama wird mit dem Beruf Prostitution bebildert. Ein harmloser Kunstgriff oder Stilmittel?
Nein! Das ist perfide und die dargestellte Lebensweise ein vermutlich in der Realität eher marginales Phänomen karnevalesker Prostitutionsidentität, welches eher auf Nachfragerseite vermutet werden kann (Freier-Fetisch). Der Film von Margarethe von Trotta und insbesondere das zurgrundeliegende Drehbuch von Peter Märthesheimer sind ein herausstechendes Beispiel für den hegemonialen Diskurs durch Medien und wie hier der Kunst, der die Stigmatisierung von Prostitution zementiert und ständig neu erschafft. So entstehen die Bilder in den Köpfen der Bürger, die dann gegen Bordelle kämpfen, weil sie Mißbrauch fühlen und 40.000 eingeschleppte Zwangsprostituierte phantasieren... Das ist ein Machwerk subjektiver Projektion von wahrgenommener realexistierender gesellschaftlicher Ausbeutung transformiert in ein plattes Prostitutions-Reenactment. Das ist nicht akzeptierbare gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gegen Sexwork als Beruf und Existenzgrundlage von sehr vielen Frauen, Männern und Transsexuellen in Deutschland und in der ganzen Welt.
Auch wenn der Film mit seiner Starbesetzung künstlerisch wertvoll ist, diese raffinierte brandgefährliche Grundkonzeption ist verwerflich und nicht akzeptabel !!!
Marc

.
-
- Admina
- Beiträge: 7426
- Registriert: 07.09.2009, 04:52
- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
- Ich bin: Keine Angabe
RE: Sammelthema Sexwork-Filme
MILLIONEN SAHEN „DIE RACHE DER WANDERHURE“
Wie war das mit den Wanderhuren im Mittelalter wirklich?
Die Wanderhuren gehörten zum Mittelalter wie Schwert und Scheide. Das dunkle Zeitalter war vielleicht auch das sündigste ...
Millionen sahen gestern im TV das Mittelalter-Epos „Wanderhure“ mit Alexandra Neldel (36).
Was ist wahr, was Filmfantasie?
Der BILD-Mittelalter-Sex-Check.
Gab es im Mittelalter wirklich „Wanderhuren?“
Ja! Sie reisten mit Bordellzelten den Soldatentrupps hinterher. Zu Ritterturnieren, Kirchentagen oder zum Beispiel dem Konstanzer Konzil (1414 bis 1418) zogen große Gruppen von Wanderhuren in die Städte.
Waren die Wanderhuren so mächtig wie im Film?
Nein! Außerhalb einer Stadt waren die Huren praktisch ohne Schutz, fast vogelfrei. Vergewaltigungen und Mord waren an der Tagesordnung.
Wie erkannte man die Dirnen?
Wie im Film kennzeichneten sich Huren mit bunten Stofffetzen.
Welche Regeln galten für Mittelalterbordelle?
Die Huren, die dort arbeiteten, durften nicht aus der gleichen Stadt kommen. Und sie durften sich nicht schminken. Sonst hätten die Freier wegen „Alterstäuschung“ klagen können. Die Städte verdienten als Verpächter an den Bordellen.
Wer kam in die Bordelle?
Edelmänner, Geistliche, Soldaten. Knaben durften mit ihrem Vater schon mit 10 oder 11 Jahren zu Dirnen. In Stein gehauene Bilder von kopulierenden Mönchen gibt es heute noch – sogar an Kirchen. Preise: Ab dem Gegenwert von einem Laib Brot gab es Sex.
Was verdienten die Huren damals?
Zwei Freier am Tag reichten für laufende Kosten in einem „Frauenhaus“. So hießen die Bordelle damals. Ein Frauenwirt (heute Zuhälter) verwaltete das Haus. Der Spruch, „Etwas auf dem Kerbholz haben“ stammt aus dieser Zeit: Ein solches Stück Holz diente als eine Art frühe „Lohnabrechnung“, auf der die Damen ihre Freier zählten.
Was war erlaubt, was verboten?
Gekaufter Sex vor und an Feiertagen war verboten. Nicht erlaubt (bis hin zur Todesstrafe!) auch „alle Stellungen, die „zum Samenverlust“ führten (Fellatio, Anal). Küssen und Stellungen abseits der Missionarsstellung kosteten Aufpreis.
Wie verhüteten die Frauen?
Sie benutzten Naturschwämme, Bienenwachs oder Tampons aus Stoff oder Zitronenscheiben. Gegen Mundgeruch wurde Petersilie gekaut.
*Fachliche Beratung: Geschichts-Autor Andreas Ballhaus (Autor von „Liebe und Sex im Mittelalter“).
http://www.bild.de/unterhaltung/tv/wand ... .bild.html
Wie war das mit den Wanderhuren im Mittelalter wirklich?
Die Wanderhuren gehörten zum Mittelalter wie Schwert und Scheide. Das dunkle Zeitalter war vielleicht auch das sündigste ...
Millionen sahen gestern im TV das Mittelalter-Epos „Wanderhure“ mit Alexandra Neldel (36).
Was ist wahr, was Filmfantasie?
Der BILD-Mittelalter-Sex-Check.
Gab es im Mittelalter wirklich „Wanderhuren?“
Ja! Sie reisten mit Bordellzelten den Soldatentrupps hinterher. Zu Ritterturnieren, Kirchentagen oder zum Beispiel dem Konstanzer Konzil (1414 bis 1418) zogen große Gruppen von Wanderhuren in die Städte.
Waren die Wanderhuren so mächtig wie im Film?
Nein! Außerhalb einer Stadt waren die Huren praktisch ohne Schutz, fast vogelfrei. Vergewaltigungen und Mord waren an der Tagesordnung.
Wie erkannte man die Dirnen?
Wie im Film kennzeichneten sich Huren mit bunten Stofffetzen.
Welche Regeln galten für Mittelalterbordelle?
Die Huren, die dort arbeiteten, durften nicht aus der gleichen Stadt kommen. Und sie durften sich nicht schminken. Sonst hätten die Freier wegen „Alterstäuschung“ klagen können. Die Städte verdienten als Verpächter an den Bordellen.
Wer kam in die Bordelle?
Edelmänner, Geistliche, Soldaten. Knaben durften mit ihrem Vater schon mit 10 oder 11 Jahren zu Dirnen. In Stein gehauene Bilder von kopulierenden Mönchen gibt es heute noch – sogar an Kirchen. Preise: Ab dem Gegenwert von einem Laib Brot gab es Sex.
Was verdienten die Huren damals?
Zwei Freier am Tag reichten für laufende Kosten in einem „Frauenhaus“. So hießen die Bordelle damals. Ein Frauenwirt (heute Zuhälter) verwaltete das Haus. Der Spruch, „Etwas auf dem Kerbholz haben“ stammt aus dieser Zeit: Ein solches Stück Holz diente als eine Art frühe „Lohnabrechnung“, auf der die Damen ihre Freier zählten.
Was war erlaubt, was verboten?
Gekaufter Sex vor und an Feiertagen war verboten. Nicht erlaubt (bis hin zur Todesstrafe!) auch „alle Stellungen, die „zum Samenverlust“ führten (Fellatio, Anal). Küssen und Stellungen abseits der Missionarsstellung kosteten Aufpreis.
Wie verhüteten die Frauen?
Sie benutzten Naturschwämme, Bienenwachs oder Tampons aus Stoff oder Zitronenscheiben. Gegen Mundgeruch wurde Petersilie gekaut.
*Fachliche Beratung: Geschichts-Autor Andreas Ballhaus (Autor von „Liebe und Sex im Mittelalter“).
http://www.bild.de/unterhaltung/tv/wand ... .bild.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
*****
Fakten und Infos über Prostitution
*****
Fakten und Infos über Prostitution
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Die Freuden des Mittelalters
> "Schminken als Form der Alterstäuschung"
Das ist ja eine lustige Wahrheit. Wie sich die Rechtsauffassung und Bräuche über die Jahrhunderte doch ändern.
> "Knaben durften mit ihrem Vater schon mit 10 oder 11 Jahren zu Dirnen."
Das muß man sich mal anhören, insbesondere wo "Jugenschutz" heute der Hauptgrund der sexworkerfeindlichen Sperrgebietsverornungen ist, so wie zuletzt in Hamburg (pdf).
Kerbholz engl.: tally stick

"Etwas auf dem Kerbholz haben" heißt meiner Vermutung nach eher "Schulden haben / Guthaben haben".
Das Kerbholz war eine frühe Erfindung von Kopie, Duchschlag oder Quittungsbeleg zwischen den Vertragspartnern Kreditnehmer (Schuldner) und Kreditgeber (Gläubiger). Da es immer zwei Stäbe gibt, auf denen die Buchung und Geldbeträge gleichzeitig eingeritzt werden, ist das passgenaue (Schlüssel-Schloß) System was getrennt aufbewahrt wurde quasi fälschungssicher. Es ist ein verteiltes Buchhaltungssystem so wie Bierdeckel, Schuldbuch und fei lun (Das fliegende Rad).
Das ist das Grundprinzip von Fiat-Money, an dem auch unser heutiges Geldsystem (Papiergeld + Buchgeld = Giralgeld) insofern krankt und Finanzkrisen auslösen kann, wenn die Kreditschöpfung plötzlich von übermächtigen Kreditgebern eingefrohren werden kann.
Genauer wird diese Geldweisheit in diesem tollen Film erklärt:
"Das Geheimnis vom Zauberer von Oz"
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=102240#102240
Das Prinzip der Tauschwirtschaft, nach der zwar auch wir Sexworker meist leben, ist seitens der Finanzindustrie nur ein propagandistischer Deckmantel um die wahren Zusammenhänge zu verschleiern.
In Wirklichkeit war im Mittelalter längst die auf Eigentums-Verwertungsrechten gegründete Schuldgeldwirtschaft des modernen Kapitalismus etabliert (erfunden in Oberitalien: Banko, Wechsel, Giro, Lombard...). Auch wenn das System verständlicherweise zunächst nur bei denen genutzt wurde, die viel Geld hatten oder es ausgeben wollten für Kriege (und Söldner) d.h. bei den Fürsten und Geldverleihern.
Die Hure war m.E. damals die Mätresse oder weibliche Söldnerin des Söldnersoldaten. Die reisenden Frauen sorgten für das leibliche Wohl die Truppe und mit ihrem Leib eben auch für leibliche Freuden. Verheiratete Frauen blieben mit den Kindern auf den Bauernhöfen.
Während eine Single-Frau in der Stadt sich vermtl. dem strengen Regiment des städtisch oder kirchlisch geleiteten Bordells unterordnen mußte (so z.B. in der freien Kaiserstadt Frankfurt), war sie im Feld oder Tross die "selbständige freie Frau" z.B. an der Seite eines oder mehrerer (wechselnder) Landsknechte.
Da die Geschichtsschreibung immernoch kaum von Frauen selbst geschrieben wird und erstrecht nicht von promovierten Sexworkern, vermute ich dass es da noch viel spannendes zu entdeckt gibt in der Zukunft, wenn akademische Sexworker-Historiker das Fach mal selbst in die Hand nehmen können.
Hier spekuliert ein Nachwuchsakademiker-Sexworker, der gerade eine Magisterarbeit über die moderne Geschichte der Englischen Sexworker-Bewegung verfasst hat, über revolutionäre Huren:
http://thierryschaffauser.wordpress.com ... volutions/
Das Schicksal der Wanderhuren heute (Stolipinovo >>Dortmund):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=108657#108657
.
Das ist ja eine lustige Wahrheit. Wie sich die Rechtsauffassung und Bräuche über die Jahrhunderte doch ändern.
> "Knaben durften mit ihrem Vater schon mit 10 oder 11 Jahren zu Dirnen."
Das muß man sich mal anhören, insbesondere wo "Jugenschutz" heute der Hauptgrund der sexworkerfeindlichen Sperrgebietsverornungen ist, so wie zuletzt in Hamburg (pdf).
Kerbholz engl.: tally stick

"Etwas auf dem Kerbholz haben" heißt meiner Vermutung nach eher "Schulden haben / Guthaben haben".
Das Kerbholz war eine frühe Erfindung von Kopie, Duchschlag oder Quittungsbeleg zwischen den Vertragspartnern Kreditnehmer (Schuldner) und Kreditgeber (Gläubiger). Da es immer zwei Stäbe gibt, auf denen die Buchung und Geldbeträge gleichzeitig eingeritzt werden, ist das passgenaue (Schlüssel-Schloß) System was getrennt aufbewahrt wurde quasi fälschungssicher. Es ist ein verteiltes Buchhaltungssystem so wie Bierdeckel, Schuldbuch und fei lun (Das fliegende Rad).
Das ist das Grundprinzip von Fiat-Money, an dem auch unser heutiges Geldsystem (Papiergeld + Buchgeld = Giralgeld) insofern krankt und Finanzkrisen auslösen kann, wenn die Kreditschöpfung plötzlich von übermächtigen Kreditgebern eingefrohren werden kann.
Genauer wird diese Geldweisheit in diesem tollen Film erklärt:
"Das Geheimnis vom Zauberer von Oz"
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=102240#102240
Das Prinzip der Tauschwirtschaft, nach der zwar auch wir Sexworker meist leben, ist seitens der Finanzindustrie nur ein propagandistischer Deckmantel um die wahren Zusammenhänge zu verschleiern.
In Wirklichkeit war im Mittelalter längst die auf Eigentums-Verwertungsrechten gegründete Schuldgeldwirtschaft des modernen Kapitalismus etabliert (erfunden in Oberitalien: Banko, Wechsel, Giro, Lombard...). Auch wenn das System verständlicherweise zunächst nur bei denen genutzt wurde, die viel Geld hatten oder es ausgeben wollten für Kriege (und Söldner) d.h. bei den Fürsten und Geldverleihern.
Die Hure war m.E. damals die Mätresse oder weibliche Söldnerin des Söldnersoldaten. Die reisenden Frauen sorgten für das leibliche Wohl die Truppe und mit ihrem Leib eben auch für leibliche Freuden. Verheiratete Frauen blieben mit den Kindern auf den Bauernhöfen.
Während eine Single-Frau in der Stadt sich vermtl. dem strengen Regiment des städtisch oder kirchlisch geleiteten Bordells unterordnen mußte (so z.B. in der freien Kaiserstadt Frankfurt), war sie im Feld oder Tross die "selbständige freie Frau" z.B. an der Seite eines oder mehrerer (wechselnder) Landsknechte.
Da die Geschichtsschreibung immernoch kaum von Frauen selbst geschrieben wird und erstrecht nicht von promovierten Sexworkern, vermute ich dass es da noch viel spannendes zu entdeckt gibt in der Zukunft, wenn akademische Sexworker-Historiker das Fach mal selbst in die Hand nehmen können.
Hier spekuliert ein Nachwuchsakademiker-Sexworker, der gerade eine Magisterarbeit über die moderne Geschichte der Englischen Sexworker-Bewegung verfasst hat, über revolutionäre Huren:
http://thierryschaffauser.wordpress.com ... volutions/
Das Schicksal der Wanderhuren heute (Stolipinovo >>Dortmund):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=108657#108657
.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 01.03.2012, 09:51, insgesamt 1-mal geändert.
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 2968
- Registriert: 27.04.2008, 15:25
- Ich bin: Keine Angabe
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 961
- Registriert: 01.06.2009, 13:35
- Wohnort: Niederländische Grenzregion
- Ich bin: Keine Angabe
Re: Doku NL zum heutigen Gedenktag 17. Dezember

Im Übrigen wird das Buch in einigen niederländischen Medien benutzt zur Unterstützung der Amsterdamer Prostitutionspolitik, sozusagen als nostalgische Erinnerung an jene Zeiten als noch alles schön und gut war, gegenüber der heutigen Situation, wo die Stadt Amsterdam doch ach so gerne weit mehr anständige Kulturturisten begrüssen möchte als im Moment der Fall..Marc of Frankfurt hat geschrieben: Sie haben sich offenbar entschieden einen Film und ihr Buch zu produzieren als Übergang ins verdiente Rentenalter (Ausstieg im Idealfall). Das Buch sei schon jetzt ein Bestseller, auch oder gerade wenn der Film Kontroversen ausgelöst hat. Das bestätigt, dass Medienpräsenz für Sexworker und Werbung im Sexbiz NICHT dasselbe ist.
Hier sagen beide Damen es selber: 'Het is niet leuk meer op de Wallen. De saamhorigheid van vroeger is weg en je ziet bijna geen Nederlandse vrouwen meer."
http://www.parool.nl/parool/nl/7/MISDAA ... llen.dhtml
Das heisst: "Die Wallen sind kein Spass mehr. Die Gemeinsamkeit von früher ist hin und man sieht kaum noch Niederländerinnen." Die freundliche Art des Fremdenhasses.
Der ganze Wirbel um dieses Buch ist eine verlogene Kampagne, wohl mitgetragen vom Herrn Asscher, dem Saubermann in der Stadtregierung, Befürworter des schwedischen Modells.
Auf http://www.volkskrant.nl/vk/nl/3284/IDF ... utie.dhtml wird der Fokkens-Film auch erwähnt, in einem Bericht zur fünf Dokumentarfilme zum Thema der Prostitution. Allesamt, so betont die Autorin, zeigen die wie abscheulich Prostitution im Grunde ist.
Typisch ist diese Stelle (zu einem Film über ein Bangkoker Bordell):
"De bezoekende klanten kunnen ze inspecteren en selecteren. De luxe uitstraling van de club, gecombineerd met de pragmatische houding van de Thaise meisjes, geeft het geheel nog een zeker cachet, maar dat het hier in wezen om een veemarkt draait, kan niemand ontkennen."
d.h.:
""Die besuchenden Kunden dürfen die Frauen inspizieren und selektieren. Die luxuriose Ausstrahlung des Clubs, im Zusammenhang mit der pragmatischen Vorgehensweise der jungen Thailänderinnen, verleiht dem Ganzen noch ein gewisses Niveau, aber dass es sich hier im Grunde um einen Viehmarkt handelt, lässt sich von Niemandem leugnen."
Also, im solchen Umfeld funktionieren die beiden Damen Fokkers im Moment in den Niederlanden. Und die haben scheinbar wenig dagegen einzuwenden..
"Fokker" bedeutet übrigens "Züchter" auf Niederländisch...
De Volkskrant ist des weiteren die eher links gerichtete, sozialdemokratische Zeitung hierzulande.
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
-
- Admina
- Beiträge: 7426
- Registriert: 07.09.2009, 04:52
- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
- Ich bin: Keine Angabe
Ich wollte schon lange dies hier posten und denke das es jetzt im Zusammenhang passt:
Ich hatte ein Termin bei einem Ehepaar, die über 80 Jahre alt sind. Da erzählte mir der Mann, das nach dem Krieg in Karlsruhe der Bürgermeister eine Anzeige in die Zeitung geschaltet hatte um Frauen anzuwerben für das Laufhaus Brunnen Strasse.
Es zogen dann 13 Sexworker in die von der Stadt zu Verfügung gestellte Bordell.
Sicherlich war das damals unter den Aspekt zu sehen, um die Kontrolle über die Prostitution (Nachkriegsprostitution)zu kriegen, fand das aber schon bemerkenswert, das ein Bürgermeister einen solchen Aufruf getätigt hat.
Die Ursachen dafür war, das man den Frauen mehr Schutz bieten wollte, zu diesem Zeitpunkt waren viele ausländische Soldaten in Karlsruhe stationiert.
Wenn man in der heutige Zeit immer wieder in den Medien ließ, wie Politiker gegen Prostitution angehen und gegenteilig handeln, Vertreibungspolitik, so würde Prostitution in anderen Zeiten in die gesellschaftlche und stadtpolitische Integration mit eingebunden.
Wie es im Mittelalter: Kirche und Stadt die Bordellbetreiber waren.
Liebe Grüsse, Fraences
Ich hatte ein Termin bei einem Ehepaar, die über 80 Jahre alt sind. Da erzählte mir der Mann, das nach dem Krieg in Karlsruhe der Bürgermeister eine Anzeige in die Zeitung geschaltet hatte um Frauen anzuwerben für das Laufhaus Brunnen Strasse.
Es zogen dann 13 Sexworker in die von der Stadt zu Verfügung gestellte Bordell.
Sicherlich war das damals unter den Aspekt zu sehen, um die Kontrolle über die Prostitution (Nachkriegsprostitution)zu kriegen, fand das aber schon bemerkenswert, das ein Bürgermeister einen solchen Aufruf getätigt hat.
Die Ursachen dafür war, das man den Frauen mehr Schutz bieten wollte, zu diesem Zeitpunkt waren viele ausländische Soldaten in Karlsruhe stationiert.
Wenn man in der heutige Zeit immer wieder in den Medien ließ, wie Politiker gegen Prostitution angehen und gegenteilig handeln, Vertreibungspolitik, so würde Prostitution in anderen Zeiten in die gesellschaftlche und stadtpolitische Integration mit eingebunden.
Wie es im Mittelalter: Kirche und Stadt die Bordellbetreiber waren.
Liebe Grüsse, Fraences
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
*****
Fakten und Infos über Prostitution
*****
Fakten und Infos über Prostitution
-
- Admina
- Beiträge: 7426
- Registriert: 07.09.2009, 04:52
- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
- Ich bin: Keine Angabe
@Arum
Mich stimmt es traurig welche politische Entwicklung in Holland in Sache Prostitutionspolitik geht.
Kann mich sehr genau erinnern auf Hurenkongresse, wo Holland mit Deutschland für eine sehr liberale Prostitutionspolitik ganz oben standen.
Bin immer gern nach Holland gefahren bin,(war von Düsseldorf nach Venlo nur ein Katzensprung), besonders die Toleranz und freiheitsliebende Einstellung der Niederländer hat mich sehr beeindruckt.
Aber die Zeiten scheinen sich massiv zu verändern.
Liebe Grüsse, Fraences
Mich stimmt es traurig welche politische Entwicklung in Holland in Sache Prostitutionspolitik geht.
Kann mich sehr genau erinnern auf Hurenkongresse, wo Holland mit Deutschland für eine sehr liberale Prostitutionspolitik ganz oben standen.
Bin immer gern nach Holland gefahren bin,(war von Düsseldorf nach Venlo nur ein Katzensprung), besonders die Toleranz und freiheitsliebende Einstellung der Niederländer hat mich sehr beeindruckt.
Aber die Zeiten scheinen sich massiv zu verändern.
Liebe Grüsse, Fraences
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
*****
Fakten und Infos über Prostitution
*****
Fakten und Infos über Prostitution
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 961
- Registriert: 01.06.2009, 13:35
- Wohnort: Niederländische Grenzregion
- Ich bin: Keine Angabe

Danke Fraences,fraences hat geschrieben:
Bin immer gern nach Holland gefahren bin,(war von Düsseldorf nach Venlo nur ein Katzensprung), besonders die Toleranz und freiheitsliebende Einstellung der Niederländer hat mich sehr beeindruckt.
Aber die Zeiten scheinen sich massiv zu verändern.
leider gewöhnt man sich als Niederländer schon allmählich daran...
Andererseits aber wird von aussen her meistens nicht beachtet, dass dieses Land ab ungefähr 1650 bis 1960 eines der muffigsten Länder der Welt überhaupt war, sehr in sich selbst gekehrt. Es ist ja nicht umsonst, dass Künstler wie Van Gogh, Mondriaan, Van Doesburg, Bram und Geer van Velde oder ein Filmemacher wie Joris Ivens ihren Ruhm im Ausland gefestigt haben. Man sieht's auch in der niederländischen Literatur: während im Ausland in der ersten Helfte des 20. Jahrhunderts der Modernismus blühte, war hier kaum etwas los, mit einigen wenigen Ausnahmen..
Aus dieser Sicht betrachtet, ist das, was jetzt bei uns vor sich geht, schon etwas weniger überraschend. Und ich selber habe immer geahnt, dass es mal kommen würde. Schon in den 1980ern war mir das klar.
Ich wenigstens aber gebe hier mein Bestes einigermassen gegenzusteuern!
LG,
Arum
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz