Zwangsuntersuchung Schnirchgasse wird immer schlimmer

Abgesehen vom Fehlen der nötigen Hilfsinstitutionen für Sexworker findet hier auch alles Platz, was ihr an bestehenden Einrichtungen auszusetzen habt oder loben wollt
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6T
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RE: Zwangsuntersuchung Schnirchgasse wird immer schlimmer

Beitrag von 6T »

frage an die runde: was würdet ihr von einer prodestkundgebung direkt vor der schnirchgasse halten ? wäre das organisierbar ?

gruß, tom

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

Hi Tom

Wurde angedacht, aber da in Österreich Vermummungsverbot (speziell bei Demos) herrscht wäre das Outing für die SexarbeiterInnen selbst zu gefährlich....

Liebe Grüße

christian

Sentenza
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Beitrag von Sentenza »

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Zwerg hat geschrieben:da in Österreich Vermummungsverbot (speziell bei Demos) herrscht
§ 9 Abs. 3 Versammlungsgesetz: "Darüber hinaus kann von der Durchsetzung der Verbote nach Abs. 1 [Vermummungsverbot] abgesehen werden, wenn eine Gefährdung der öffentlichen Ordnung, Ruhe und Sicherheit nicht zu besorgen ist."
Wenn nicht irgendwelche politischen Radikalinskis (Nazis, "Schwarzer Block" u. Ä.) von denen Ausschreitungen zu befürchten sind, aufmarschieren, wird das Vermummungsverbot in Österreich nie durchgesetzt.

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Beitrag von ehemaliger_User »

Zwerg hat geschrieben:...aber da in Österreich Vermummungsverbot (speziell bei Demos) herrscht wäre das Outing für die SexarbeiterInnen selbst zu gefährlich....
Warum? Die Damen sind doch registriert und gehen bestimmt unvermummt in die Schnirchgasse.

Für die "Deckellosen" gilt das natürlich nicht.
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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

Vor einem amtlichen Gebäude zu demonstrieren in dem man wöchentlich zur Untersuchung gezwungen wird - wo diverse männliche Begleiter herumlungern... ist nicht wirklich unser Weg. Die Anonymität der SexarbeiterInnen sollte immer gewahrt bleiben.

Und das so eine Aktion Journalisten auf den Plan rufen würde, ist mit Sicherheit anzunehmen!

Ich bekomme jede Woche Anrufe bzgl. der Missstände in der Untersuchungsstelle - jedoch wagen die Frauen (aus welchen Gründen auch immer - wobei: Dies sollte auch zu Denken geben) es nicht, offizielle Beschwerden zu schreiben. Sie haben Ängste, dass sie dann noch nachteiliger behandelt werden könnten (ob diese Ängste begründet sind, kann ich nicht sagen, aber sie sind vorhanden!)

Ein weiterer Grund: Ein Großteil der polizeilich (zwangs-) registrierten und deshalb zwangsuntersuchten SexarbeiterInnen ist migrantischer Herkunft (logisch, da Diese mehr Angst vor Bestrafung im Falle eines nicht Wohlverhaltens haben, wie die ÖsterreicherInnen). Gerade diese Frauen und Männer haben oft noch größere Bedenken sich gegen Behörden aufzulehnen. Sie sind vom Wohlwollen der Behörde abhängig. Ein "Auffallen" kann für sie existenzbedrohend sein. Oft kommen diese Menschen auch aus Ländern in welchen das Wort "Recht" im Wörterbuch gestrichen wurde. Wo Diskriminierung und auch Kriminalisierung an der Tagesordnung sind - Nur sollte gerade hier der österreichische Staat ein Beispiel geben! Mit der sofortigen Abschaffung der Sittenwidrigkeit der sexuellen Dienstleistung. Und der Beendigung von jeglichen diskriminierenden und kriminalisierenden Auflagen für SexarbeiterInnen!

Liebe Grüße

christian

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RE: Zwangsuntersuchung Schnirchgasse wird immer schlimmer

Beitrag von 6T »

auch wenn du hier im bord diesen satz noch so oft brüllst, wird sich trotzdem nichts ändern.

gerade wegen der behördlich befürchteten willkür, gerade wegen tlw illegal migrantischem hintergrund, und recht so !

solange sexworkerInnen nicht zu dem stehen(können) was sie tun, aus welchem grund auch immer, ist es aussichtslos.....

die presse und öffentlichkeit darauf aufmerksam machen wäre genau das ziel. aber eine handvoll sexworker mit gleichnamigem unscheinbaren verein die im kämmerlein die köpfe zusammenstecken sind politisch irrellevant....

nicht falsch verstehen, ihr leistet großartige arbeit, aber eben zu klein, zu unauffällig.....

gruß, tom

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Beitrag von Zwerg »

@6T
Mag sein, dass Dir die öffentliche Diskussion ein wenig entgangen ist (Du wirst nicht Stammleser des Standards sein) - auch diverse TV-Sendungen der letzten Zeit sind mit unserer Teilnahme und auch auf unsere Initiative entstanden.

Ich denke doch, dass wir die Themen mit entsprechender Öffentlichkeitswirksamkeit angreifen bzw. auch in der Lage sind, dies umzusetzen. Aber ich gebe Dir recht, wenn Du sagst, dass es wichtig wäre, dass mehr SexarbeiterInnen aber auch BetreiberInnen öffentlich auftreten würden (und dies auch könnten).

Hier ein paar Beispiele unserer Öffentlichkeitsarbeit:

http://diestandard.at/fs/1250003314452/ ... hne-Rechte

http://diestandard.at/fs/1250691470746/ ... zesnovelle

http://diestandard.at/fs/1250003309740/ ... Discounter

Eines der Highlights:
viewtopic.php?t=4797

Eine derartig wertfreie Berichterstattung hat es über Sexarbeit in Österreich noch nicht gegeben. Und die nächste Sendung ist bereits in Vorbereitung :-)

Liebe Grüße

christian

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RE: Zwangsuntersuchung Schnirchgasse wird immer schlimmer

Beitrag von Zwerg »

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nina777 hat geschrieben:Amtsarzt wird für Kontrollen ausgerüstet
Bezirkssekretär Heinz Lammer hat in seinem Budget bereits Geld auf die Seite gelegt, um sofort mit den gesetzlich vorgeschriebenen Kontroll-Untersuchungen der Prostituierten starten zu können.

Diese Untersuchungen dürfen nicht im Krankenhaus, sondern müssen vom Amtsarzt durchgeführt werden. Und deshalb liegt in der Tamsweger Bezirkshautmannschaft Geld für Untersuchungsgeräte bereit. Bezirkssekretär Lammer sucht auch nach geeigneten Untersuchungsräumen in der BH.
Und gnadenlos benutzt man wieder einmal die Zwangsuntersuchung um die Bevölkerung gegen Sexarbeit aufzuwiegeln.

Natürlich geht es in dem zitierten Beitrag um Salzburg - aber die Situation in Wien ist die Gleiche!

Der Unbedarfte Leser wird nicht verstehen können warum die Steuerzahler zur Kassa gebeten werden. Der Bedarfte Leser wird es noch weniger verstehen können, da er wahrscheinlich weiß, dass die Untersuchung sinnlos ist. Es sollte sich wahrhaft Widerstand regen - aber nicht gegen die Sexarbeit und schon gar nicht gegen die SexarbeiterInnen! Gegen die Gesetzgebung, die an veralterten und widerlegten (und sauteuren) Methoden festhält. Deutschland hat den Mut gezeigt und nicht bereut - Warum kann es Österreich nicht gleich tun.

Wenn das (Steuer-)Geld, welches derzeit dazu ausgegeben wird gesunde Menschen unter Strafandrohung zu untersuchen sinnvoller verwendet werden würde (niederschwellige - also anonyme Untersuchungen ohne Ansehen von Person und Aufenthaltsstatus) dann würde es wirklich Sinn machen. Die Personen die es sich aus welchen Gründen auch immer, derzeit nicht "leisten" können, sich polizeilich zu registrieren - oder auch keine Kankenversicherung haben, die würden dann kommen. Damit wäre auch der "Volksgesundheit" (ich mag das Wort nicht besonders) ein guter Dienst erwiesen. Für dieses System gäbe es auch unsere volle Unterstützung! Es ist Bedarf an diesen Untersuchungen vorhanden - das bestreiten wir nicht - wir bestreiten aber entschieden, dass die jetzige Form irgendeinen Sinn macht!

christian

Icemann
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RE: Zwangsuntersuchung Schnirchgasse wird immer schlimmer

Beitrag von Icemann »

Ich habe am Wochenende wieder mit einer SW die ich schon etwas länger kenne auch über dieses Problem gesprochen und Sie hat mir Ausdrücklick erlaubt ihre Meinungen hier zu veröffentlichen und zwar meinte Sie das es lästig ist und das man schon um halb 7 kommen müsse da es sonst zu spät ist aber sonst hat sie nichts daran auszusetzen habe. Da die Untersuchung nur 10 Minuten dauert bei Ihr sei dies kein Problem. Sie findet es auch gut das dies alles an einer Stelle für alle gemacht wird den Sie kann sich nicht vorstellen das ihr Arzt dies macht und Sie fürchtet das wenn man diese Untersuchung abschafft das dann alle ohne "Deckel" arbeiten gehen würden.
Auch meinte Sie das dieses Problem mit den Herren die davor stehen würden schon früher im 1. Bezirk bestanden hätte und das dies schon immer so gewesen sei und Sie damit kein Problem hat.

Da dies eine Aussage ist die einmal anders ist als alle anderen die ich bis jetzt hier gelesen habe dachte ich mir ich poste diese mal um hier auch eine andere Meinung vorzubringen.

Sie hat mich auch eingeladen mit ihr einmal dort hinzugehen und ich werde diese Einladung mit sicherheit bei einem ihrer nächsten Termine wahrnehmen.

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Beitrag von Zwerg »

Ich weiß nicht mit wem Du gesprochen hast, aber eine SexarbeiterIn, die um 6:30 bei der Untersuchungsstelle vorspricht habe ich noch nie getroffen..... Die Info kann nur falsch sein - dies wird Dir jede hier postende SexarbeiterIn bestätigen.

christian

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Rose
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Beitrag von Rose »

Hallo!

Zur Info: Die Untersuchungsstelle macht erst um 8 Uhr früh auf... - und wenn ich bis 4 Uhr früh arbeite, ist es jedes Mal eine Qual für mich.... Und ich denke, vielen SexarbeiterInnen geht es genauso.

Wenn Deine Bekannte kein Problem mit herumlungernden Typen vor dem Amtsgebäude hat, so ist das ihre Sache. Ich fühle mich dadurch in meiner Anonymität gefährdet. Und die Sprüche die da manchmal rüber kommen sind auch nicht mein Ding.

Das Jemand lieber zum Amtsarzt geht, wie zum Arzt seines Vertrauens kann ich mir nicht wirklich vorstellen.

Das die Wartezeit nur 10 Minuten beträgt, mag um 6:30 so sein (weil sie gar nicht offen haben) - ich warte im Schnitt 1 - 2 Stunden! Der Rekord liegt bei 4 Stunden!

Rose

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Aoife
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Re: RE: Zwangsuntersuchung Schnirchgasse wird immer schlimme

Beitrag von Aoife »

@ Icemann:

Tut mir leid, wenn ich dich enttäuschen muß, aber deine Sichtweise ist hier nicht neu.
Ganz ähnliches haben wir schon von Optimist und seinem (geistigen?) Anhang gelesen.

Deshalb möchte ich die Gelegenheit nutzen, dich zu bitten, uns einmal aus deiner Position heraus darzustellen,
wieso eigentlich die Sicht der "Religiösen" sich mit der Sicht von Zuhältern/Betreibern so weitgehend deckt,
dass der Eindruck einer Zusammenarbeit entstehen könnte.
Drama triangle run wild? Oder doch handfestere Interessen?
Jedenfalls sind die Positionen von "Täter" und "Helfer" höchstens noch an ihrem theoretischen Überbau zu unterscheiden,
die praktischen Konsequenzen sind identisch: Abhängigkeit und leichtere Ausbeutbarkeit der Leistungserbringerin.
Icemann hat geschrieben:... und Sie fürchtet das wenn man diese Untersuchung abschafft das dann alle ohne "Deckel" arbeiten gehen würden.
Ganz dumme Frage aus deutscher Sicht: Was ist daran zu befürchten?
Doch nicht etwa die dann möglicherweise zunehmende Konkurrenz?

Liebe Grüße, Eva
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Icemann
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Beitrag von Icemann »

Sie hat mir dies so erzählt, nachdem diese Aussage im klaren Gegensatz zu allem steht was ich bis jetzt hier gelesen habe, habe ich Sie gefragt ob ich dies hier posten darf und dem hat Sie zugestimmt.
Ich kann nicht sagen was an dieser Aussage wahr ist genau so wenig wie ich überprüfen kann ob die anderne Aussagen war sind. Ich habe Sie so genommen wie es mir berichtet wurde und hier reingestellt.
Wie ich aber schon dem Zwerg erklärt habe halte ich mich aus allen "politischen" Sachen vornehmlich heraus, ich bin Notfallseelsorger und kein Politiker.

@Aoife
Wie meinst du dies bitte das sich die sicht der "Religiösen" mit der Sicht der Zuhälter und Betreiber deckt?
Ich weis nicht welche Ansichten die Betreiber und Zuhälter haben daher kann ich dir auch nicht sagen in wie weit sich diese mit der Ansicht der "Religiösen" teilt. Auch weis ich nicht wer aller in den Begriff "Religiöse" fällt und wieviele davon du kennst.
Ebenso ist die Frage wer bei dir unter den Begriff "Täter" und wer unter den Begriff "Helfer" fällt bevor man hier eine Stellungnahme abgeben könnte.
Bei mir sind "Täter" immer personen die eine Tat, meistens sogareine Strafbare Handlung vorgenommen haben.
Helfer hingegen sind Personen die aneren Personen vornehmlich aus Notlagen helfen so wie der Christian hier zum Beispiel. Wenn du Leute wie ihn jetzt mit Tätern in einen Topf wirfst ist dies meiner Ansicht nach in keinster weise gerecht da er nicht verbrochen hat.
Daher wäre auch hier vorher zu definieren wer Täter und wer Helfer sind und was diese Klassifiziert.
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hedonism
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Beitrag von hedonism »

@ iceman.............und was hat das jetzt mit dem Christian zu tun? Deine Interpretierungen sind schon sehr eigenartig.
sinnerfassend lesen hilft :-)
BEVOR DU ÜBER JEMANDEN URTEILST, ZIEH DIR SEINE SCHUHE AN UND GEH DEN SELBEN WEG......

Icemann
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Beitrag von Icemann »

Es geht dabei um den folgenden Satz:
"Jedenfalls sind die Positionen von "Täter" und "Helfer" höchstens noch an ihrem theoretischen Überbau zu unterscheiden,
die praktischen Konsequenzen sind identisch: Abhängigkeit und leichtere Ausbeutbarkeit der Leistungserbringerin. "
Wer ist ein Täter und wer ist ein Helfer?
Ich habe dargestellt wer für mich ein Täter und wer für mich ein Helfer ist und das man nicht sagen kann das dies die selben Personen sind den sonst würde man auch sagen das der Christian ein Täter ist obwohl er ein Helfer ist.

Es geht in erster Linie darum das hier Wörter verwendet werden wie "Täter", "Helfer" und "Religiöse". Diese Wörter sollte man zuerst definieren damit alle hier das selbe darunter verstehen den mit unter verstehe ich etwas anderes darunter als andere und dann weis keiner mehr wovon der andere Spricht. Darum habe ich an einem etwas dratischen Beispiel mit dem Christian aufgezeigt das man hier aufpassen muss wie man welche Worte verwendet und das offenbar nicht alle unter diesen Begriffen das selbe verstehen da Aoife gemeint hat Täter und Helfer sind nicht mehr zu unterscheiden. Ich unterscheide hier sehr wohl noch und habe dies hoffentlich klar zum Ausdruck gebracht das man dies wie erwähnt zuerst definieren sollte damit wir alle vom selben reden bevor wir weiter in die Tiefe der Materie eintauchen.

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Aoife
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Beitrag von Aoife »

@Icemann:

o.k., du hast Recht, "Religiöse" könnte man, wenn man will, mißverstehen.
Deshalb hier die nähere Eingrenzung: Ich verstehe in diesem Zusammenhang darunter Leute wie
Frau Lea Ackermann und ihre Solwodi-Aktionsgruppe. In ihrer Ablehnung und ihrer politischen Agitation
gegen das deutsche ProstG nützen sie wem?

Das ProstG hat uns gebracht, dass wir keine inoffiziellen Beschützer mehr brauchen. Im Falle einer
Auseinandersetzung mit Kunden können wir uns wie jeder andere Bürger auch an die entsprechenden Staatsorgane
(Polizei und Gerichte) wenden.

Wem nützt es also, hier die Geschichte zurückdrehen zu wollen?
Und eine meiner Fragen an dich, die bitte nicht in irgendwelchen Grundatz-/Definitionsdiskussionen untergehen sollen,
war: Warum nehmen "Religiöse", also konkret beispielsweise Frau Ackermann, so vehement Stellung für eine Position,
die vor allem Zuhältern nutzt? Was kannst du uns aus deiner besseren Kenntnis dieser Kreise dazu sagen?

Zu "Täter" und "Helfer":
Entweder du hast dei vier Worte "drama triangle run wild?" schlichtweg überlesen.
oder du kannst vielleicht kein English?
In diesem Fall möchte ich mich aufrichtig bei dir entschuldigen, mir ist so früh am Morgen
einfach keine passende deutsche Formulierung eingefallen.
Den Kontext, in dem "Täter" und "Helfer" eindeutig definiert sind, (nämlich im Karpman'schen Sinn) hab ich also schon hergestellt.
Nähere Erläuterungen findest du hier:
viewtopic.php?p=44787#44787
und viele folgende Beiträge in diesem thread.

Und Christian hier mit hineinzubringen? Find ich ehrlich gesagt nicht falsch.
Denn er ist der Erste, der um diese Gefahren weiß und sie deshalb bewußt vermeiden kann:
viewtopic.php?p=57471#57471
O.k., wir sind alle Menschen und können Fehler machen.
Aber derjenige, für den alles eindeutig ist, der *weiß* dass "Täter" böse und "Helfer" gut sind,
der steckt schon mitten drin im Karpman-Dreieck. Und kann somit nur Schaden anrichten.
Mit den besten Absichten.
An sich selbst wie auch an denen, die seiner Meinung nach "Opfer" sind, und denen er bewußt "ja nur helfen will".

Und wer das einzig Vernünftige, psycho-Logische tut, nämlich ein Daramadreieck sofort zu erkennen und
gar nicht erst einzusteigen, oder (wenn es hierfür zu spät ist) blitzartig auszusteigen,
der erscheint den im Dreieck Befindlichen naturgemäß und unweigerlich als "Täter".
Kann es sein, dass du mich auch so siehst, Icemann?

Liebe Grüße, Aoife
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Icemann
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Beitrag von Icemann »

Aoife, leider muss ich sagen das ich mich mit den vorgängen in Deutschland nicht auskenne.
Ich bin Österreicher und trau mich nicht mal zu behaupten das ich alle Gruppen innerhalb der verschiedenen in Österreich anerkennaten Kirchen und ihre Ziele kenne. Geschweige den alle Gruppen in Deutschland.
Wenn es gewünscht wird kann ich mich aber informieren und dir meine Einschätzung zu diesem Thema gerne zukommen lassen.
Ich muss weiter zugeben ich habe diese Englischen Wörter schlichtweg überlesen. Das Dramadreieck ist mir in den Grundzügen bekannt. Wobei mir im moment der Bezug des Dreiecks zu diesem Thema fehlt aber diesen kannst du mir sicherlich erklären.

Der letzte Punkt, die Verbrechen katholischer Priester sind eine Tatsache die man nicht wegdiskutieren kann und die man auch nicht beschönigen kann aber die man auch nicht aufpauschen muss.
Für Österreich gesprochen den hier gibt es eine Vergleichende Studie zu diesem Thema kann ich leider nur sagen das die Zahl der verbrechen Katholischer Geistlicher nicht leider nicht so sehr von den Verbrechen anderer Berufsgruppen unterscheidet.
Es kommt nur öfters und größer in die Medien wenn ein Priester sich an Kindern vergreift, genau so wie wenn ein Polizist oder eine andere Vertrauensperson dies macht.
Dies soll in keinster weise eine Rechtfertigung sein und ich verurteile diese Taten so wie jeder andere auch aber es ist leider nuneinmal so das Priester die selben Verbrechen wie alle anderen Menschen begehen.
Nur wird eben ein Verbrechen einer Vertrauensperson in den Medien mehr Beachtung geschenkt als wenn ein Arbeiter einer Fabrik dies begehen würde wobei jeder Fall an sich schon einer zu viel ist.

Zu deinem letzten Absatz muss ich dir sagen das ich für mich immer versuche aus vorgefertigten Meinungen auszubrechen und Rollenbilder nicht zu entsprechen den ich finde man kan kein Rollenbild auf alle Personen anwenden da dies dem einzelnen nicht gerecht wird.

Als Beispiel kann ich hier nur sagen das die meisten Menschen sich unter einem Seelsorger einen Mann mittleren Alters vorstellen der in schwarzem Gewand mit weißem Kragen herumgeht und meistens eine Bibel dabei hat. Dies sind jedenfalls meine Erfahrungen und wenn meine Kollegen und ich dann in unseren zugegebenen schwarzen Hosen mit dem schwarzen Poloshirts und Hemden auf verschiedenen Veranstaltungen erscheinen kann sich keiner Vorstellen das auch wir Seelsorger sind da wir nicht der Vorgefassten Meinung entsprechen.
Um deine Frage ob ich dich als Täterin sehe konkret zu beantworten muss ich dir klar sagen nein da ich nicht wüsste welcher Tat du dich schuldig gemacht haben solltest.
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Beitrag von Aoife »

Hallo Icemann,

Danke für deine ausführliche Antwort!

Macht nix, dass du nicht informiert bist. Immerhin gibt uns das die Info, dass dieses Thema innekirchlich wohl nicht gerade höchste Priorität hat.

Das Dramadreieck haben wir im oben angeführten thread ziemlich ausführlich diskutiert,
und da das für viele gruppendynamische und spieltheoretische Betrachtungen hier relativ
grundlegend ist, wäre es vielleicht am besten, wenn du das dort in einer ruhigen Stunde einmal anschaust.
Insbesondere, da wir mit manchen Anschauungen von selbst in der Helferindustrie Tätigen nicht konform gehen.

Den letzten Punkt allerdings hast du völlig falsch verstanden. Ich fände es schlichtweg schäbig,
dich mit den Verbrechen katholischer Priester zu konfrontieren.
Das war einfach nur der Aufhänger, an dem sich die Diskussion entwickelt hat, in der Christian selbst
deutlich gemacht hat, wie bewußt ihm die Nähe und die Möglichkeit des unbewußten Übergang's
zwischen "Helfer" und "Täter" ist. Beides eben im Sinn der Drama-Dreieck-Definition dieser Begriffe.
Und dieser eine Beitrag war alles, worauf ich deine Aufmerksamkeit lenken wollte.

Liebe Grüße, Eva
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Re: RE: Zwangsuntersuchung Schnirchgasse wird immer schlimme

Beitrag von Aoife »

Back to topic:
Icemann hat geschrieben:Ich habe am Wochenende wieder mit einer SW ... über dieses Problem gesprochen und ... bei Ihr sei dies kein Problem. ... und Sie fürchtet das wenn man diese Untersuchung abschafft das dann alle ohne "Deckel" arbeiten gehen würden.

Da dies eine Aussage ist die einmal anders ist als alle anderen die ich bis jetzt hier gelesen habe dachte ich mir ich poste diese mal um hier auch eine andere Meinung vorzubringen.
Dann hast du möglicherweise folgende Beiträge nicht gelesen?
viewtopic.php?p=62110#62110
viewtopic.php?p=62147#62147
Was andererseits auch wieder wenig wahrscheinlich scheint angesichts der Tatsache,
dass die Wiener Zwangsuntersuchung gerade *das* Thema ist, das dich in's Forum gebracht
und zu deinem ersten posting hier "verleitet" hat.

Und gerade weil du auch noch ausdrücklich darauf hinweist, dass das ganz neue Gesichtspunkte seien,
(tatsächlich haben wir das in genau diesem thread hier schon über mehrere Seiten diskutiert)
erweckt dein oben zitierter Beitrag leider den Eindruck, es gehe dir vor allem darum,
den Pro-Zwangsuntersuchungs-content hier zu erhöhen.

Tut mir leid, wenn ich dir mit dieser Einschätzung persönlich unrecht tue,
aber im Sachzusammenhang erreichst du eben genau diese Wirkung.

Liebe Grüße, Aoife
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Beitrag von Aoife »

Die Ausbreitung von STDs wird nicht durch Zwangsuntersuchung, sondern durch Kondomgebrauch eingeschränkt.
STDs heißen so, weil sie sexuell übertragen werden, der Geldfluß tut dabei nichts zur Sache.
Zwangsuntersuchungen täuschen eine falsche Sicherheit vor und fördern somit die STDs.
Zwangsuntersuchungen statt anonymen Angeboten erfordern eine Registrierung
und schließen daher Personen, die aus irgendwelchen Gründen sich diese nicht
leisten können, von der Gesundheitsvorsorge aus.
Auch auf diesem Weg wird die Verbreitung von STDs gefördert.

Angesichts dieser Fakten, was kann es für eine Rolle spielen, ob ein mehr oder weniger großer
Anteil der Leute die Untersuchung als positiv *empfindet*?
Insbesondere nachdem das Empfinden durch sachlich unrichtige Propaganda über viele
Jahrzehnte konditioniert/manipuliert wurde?

Liebe Grüße, Aoife
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