AUFRUF „Grünes Licht fürs Rotlicht!

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen
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fraences
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AUFRUF „Grünes Licht fürs Rotlicht!

Beitrag von fraences »

AUFRUF
„Grünes Licht fürs Rotlicht!
Schluss mit der anhaltenden diskriminierenden Ungleichbehandlung des Prostitutionsgewerbes unter dem Vorwand von Corona

Zentrale Protestaktion in Frankfurt
Sa, 19. September 2020 –
12 Uhr – Opernplatz



Seit Mitte März bis auf den heutigen Tag müssen Prostitutionsstätten mit Verweis auf Corona geschlossen bleiben. Gleichzeitig verbieten hierzulande noch immer acht Bundesländer das Angebot und die Inanspruchnahme sexueller Dienstleistungen jenseits Betreiber geführter Prostitutions-Etablissements.

Diese Prostitutionsverbote sind sachlich unbegründet. Sie müssen fallen – und zwar jetzt!

Jede/r weiß es und die einschlägigen Daten des Robert-Koch-Instituts belegen es:

Die Corona-Gefahr hat sich deutlich verringert, die Situation hierzulande hat sich gegenüber dem Frühjahr qualitativ zum Positiven verändert. Landes- bzw. bundes-weite Verbote von Sexarbeit und Prostitutionsbetrieben können daher nicht weiterhin als angemessene Reaktion auf Corona gelten.

Es kann nicht sein, dass in Münchner Nachtclubs die Lichter ausgehen und Berliner Wohnungsbordelle verriegelt werden, nur weil in der Zerlege-Abteilung irgendeiner Fleischfabrik im ostwestfälischen Rheda–Wiedenbrück ein Corona-Hotspot entsteht.

Auch das Prostitutionsgewerbe ist für Gesundheitsschutz. Aber bitte mit Augenmaß und Verstand! Lokale und regionale Gefährdungen erfordern angemessene Antworten vor Ort, keinesfalls aber einen landes- bzw. bundesweiten Lockdown ganzer Wirtschaftsbranchen bis zum St. Nimmerleinstag!

Das Prostitutionsgewerbe braucht keine Verbote, sondern klare Perspektiven! Wie andere Wirtschaftszweige auch. Monatelange und auf nicht absehbare Zeit beibehaltene landes- und bundesweite Prostitutionsverbote

► sind Brandbeschleuniger zur Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz zahlreicher Menschen im Prostitutionsgewerbe!

Dazu sagen wir: Nicht mit uns! Wir lassen es nicht länger zu, von ignoranten Behörden und Politikern in den wirtschaftlichen Ruin getrieben zu werden.

Deshalb verteidigen wir unser in Artikel 12 Grundgesetz verankertes Grundrecht auf Berufsfreiheit!

Landes- und bundesweite Prostitutionsverbote

► sind ein Brandbeschleuniger für das Abdrängen von Sexarbeit in einen informellen Sektor!


Dazu sagen wir: Nicht mit uns! Ein informeller Sektor bietet weder Gesundheitsschutz noch qualitativ gute Arbeitsbedingungen, auf die Sexarbeiter/innen wie andere Beschäftigte auch einen Anspruch haben.

Diskriminierende Ungleichbehandlung von Prostitution muss ein Ende haben!

Es ist nicht normal, dass andere Wirtschaftszweige, und selbst körpernahe Dienstleistungen wie Gesundheitsmassagen, Kosmetik-Salons etc. wieder an den Start gehen durften, während das Prostitutionsgewerbe mal wieder abgehängt wird und zu den „Allerletzten“ gehört.

So lassen wir uns nicht länger behandeln. Wir wollen nicht ausgespielt werden gegen andere Wirtschaftsbereiche. Und wir lassen uns auch nicht länger gegeneinander ausspielen, indem Sexarbeit in einigen Bundesländern erlaubt, Prostitutionsstätten dagegen weiterhin verboten sind. Das hat mit Gesundheitsschutz nicht das Geringste zu tun.

Daher sagen wir: Gesundheitsschutz Ja! – Prostitutions-Verbote Nein!

Wir fordern:

► Schluss mit der Diskriminierung des Prostitutionsgewerbes!

► Schluss mit dem Verbot von Sexarbeit!

► Schluss mit dem Verbot von Prostitutionsstätten!

► Keine Kriminalisierung des Prostitutionsgewerbes!


Für das Grundrecht auf Berufsfreiheit!
Raus aus dem Shutdown –Rein ins Vergnügen!
Zentrale Protestaktion in Frankfurt
Sa, 19. September 2020 –
12 Uhr – Opernplatz



ViSdP: Bündnis „Grünes Licht fürs Rotlicht“, c/o Doña Carmen e.V., Elbestraße 41, 60329 Frankfurt, donacarmen@t-online.de, Tel. 069 7576 2880
Spendenkonto:
Frankfurter Sparkasse,
DE44 5005 0201 1245 8863 61
Stichwort: Grünes Licht fürs Rotlicht!

https://www.donacarmen.de/aufruf-2/#more-2454
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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Kasharius
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Re: AUFRUF „Grünes Licht fürs Rotlicht!

Beitrag von Kasharius »

Danke liebe @fraences.

Wer kann, sollte hingehen und teilnehmen - finde ich!

Kasharius grüßt

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certik
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Re: AUFRUF „Grünes Licht fürs Rotlicht!

Beitrag von certik »

Stimmt das Datum? In knapp drei Monaten?
* bleibt gesund und übersteht die Zeit der Einschränkungen *

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fraences
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Re: AUFRUF „Grünes Licht fürs Rotlicht!

Beitrag von fraences »

@Certik

Ja, das Datum stimmt. Erstens weil dann die Urlaubszeit vorbei ist. Zweitens weil die Mobilisierung und Organisation Zeit braucht.Und Drittens sind dann alle Politiker aus der Sommerpause (Juli und August) wieder da.
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Kasharius
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Re: AUFRUF „Grünes Licht fürs Rotlicht!

Beitrag von Kasharius »

@fraences

Danke für die Aufklärung..und nebenbei: Was für ne Urlaubszeit ;)

Kasharius grüßt Dich

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floggy
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OFFENER BRIEF „Grünes Licht fürs Rotlicht!

Beitrag von floggy »

Auf der Website von Doña Carmen e.V gibt es unter dem Datum vom 25.06.2020 einen Offenen Brief, mit dem Anliegen "alle Hahnenkämpfe zugunsten der gemeinsamen Sache" (meine Worte) einzustellen. Das klingt, finde ich, sehr ermutigend.

Beitrag #1 ist der AUFRUF. Der ist zu unterscheiden vom nachfolgenden OFFENEN BRIEF:

https://www.donacarmen. de/gruenes-licht-fuers-rotlicht-offener-brief/#more-2456

Bitte Hyperlink kopieren und Blank entfernen.

Ich bedanke mich ausdrücklich beim Forum, hier posten zu dürfen.
Wo Schatten ist, muß auch Licht sein.

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fraences
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Re: AUFRUF „Grünes Licht fürs Rotlicht!

Beitrag von fraences »

Offener Brief
an alle, die es betrifft

„Grünes Licht fürs Rotlicht!“[

Einladung zur Protestaktion am Frankfurter Opernplatz

Samstag, 19. September 2020, 12 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Freunde und Mitstreiter/innen,

am Samstag, den 19. September 2020, soll in Frankfurt/Main eine zentrale Protestaktion gegen das Verbot von Prostitutionsbetrieben und Sexarbeit hierzulande stattfinden.

Dazu möchten wir Sie / Dich recht herzlich einladen!

Kreativer Protest


Mit kreativen Protestaktionen in einer Reihe von Städten haben Sexarbeiter/innen und Betreiber/innen von Prostitutions-Etablissements auf einen nicht länger hinzunehmenden Missstand aufmerksam gemacht:
Prostitutionsbetriebe sind seit nunmehr über 6 Monaten unter dem Vorwand der Corona-Bekämpfung geschlossen und müssen um ihre Existenz fürchten. Das ist zurzeit in 13 Bundesländern der Fall. 5 Bundesländer verbieten darüber hinaus Sexarbeit auch außerhalb von Prostitutionsstätten.

Geht es nach den Politikern, soll es in den nächsten Monaten so bleiben.

Die Folge: Sexarbeiter/innen werden durch eine derart unverantwortliche Politik zu Tausenden in einen informellen Sektor abgedrängt, wo sie unter fragwürdigen Bedingungen arbeiten. Das hat mit Gesundheitsschutz nicht das Geringste zu tun.

Erste Risse im Gebälk

Erst Proteste auf der Straße und eine Vielzahl von Klagen vor Verwaltungsgerichten haben winzige Risse im Gebälk der Corona-Verordnungen erreicht. Bayern, das Saarland und Berlin haben zähneknirschend einige zaghafte Lockerungen bei sexuellen Dienstleistungen zugestanden. Doch das reicht bei Weitem nicht!

In Anbetracht der weiter bestehenden Tätigkeitsverbote für Sexarbeiter/innen und im Hinblick auf die nach wie vor bestehenden Bordellverbote stellen wir fest:

Das Grundrecht auf Berufsausübungsfreiheit und die Gleichbehandlung des Prostitutionsgewerbes mit anderen Branchen „körpernaher Dienstleistungen“ kommen nicht im Selbstlauf. Protest ist weiterhin nötig!!!

Deshalb laden wir alle Betroffenen – Sexarbeiter/innen und Betreiber/innen von Prostitutions-Etablissements – herzlich ein, sich am 19. September an der Frankfurter Protestaktion zu beteiligen. Kommt zahlreich!!

Denn wir können und wollen nicht sehenden Auges hinnehmen, dass die wirtschaftliche Existenz von Menschen im Prostitutionsgewerbe und die bestehende prostitutive Infrastruktur auf unabsehbare Zeit in Frage gestellt und vernichtet werden.

Deshalb wollen wir eine klare Perspektive – und zwar so schnell wie möglich!

Fakten statt Fake-News


Aktuell schwadronieren Politiker von einer „zweiten Welle“, weil urlaubsbedingt die Corona-Infektionen leicht ansteigen. Doch wir lassen uns von diesem Gerede nicht demoralisieren, sondern halten uns an die Fakten. Vergleichen wir nur den Höhepunkt des Corona-Krise mit der heutigen Situation:

14. Kalenderwoche (30. März - 5. April 2020):

408.348 Tests / 36.885 positiv Getestete: Das sind 90,3 positiv Getestete auf 1.000 Tests.

31. Kalenderwoche (27. Juli - 2. August 2020):

573.802 Tests / 5.551 positiv Getestete: Das sind 9,7 positiv Getestete auf 1.000 Tests.

Ausweislich der Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) haben wir also trotz leicht ansteigender Infektionen zurzeit nur ein Zehntel der Infektionen wie in der Hochphase der Pandemie. (vgl. https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... oronavirus /Situationsberichte/2020-08-05-de.pdf?__blob=publicationFile, S. 12)

Es gibt in der gesamten deutschen Bevölkerung von 83 Millionen Menschen gerade einmal rund 9.500 aktuell mit Covid-19 infizierte Personen. Das sind 115 Personen auf 1 Million!

Um das in den Griff zu bekommen, braucht man gut ausgestattete Gesundheitsämter, nicht aber die Zwangsschließung von Prostitutionsstätten samt Verbot von Sexarbeit.

No One Left Behind

Es besteht daher nicht die geringste Veranlassung, auch nur einen Millimeter von der berechtigten Forderung „Öffnet die Bordelle!“ Abstand zu nehmen. Und damit meinen wir selbstverständlich alle Bordelle: ob groß oder klein, ob mit oder ohne GV, ob an der Isar oder an der Spree.



Kommt alle zur Frankfurter Protestaktion!
Verantwortlich für die Frankfurter Protestaktion ist das punktuelle Bündnis „Grünes Licht fürs Rotlicht“. Jede/r Unterstützer/in dieses Anliegens hat auf der Kundgebung Rederecht.

Doña Carmen e.V. versteht sich als Initiator, nicht als Alleinveranstalter der Aktion.

Wir müssen gemeinsam handeln!

Samstag, 19. September 2020, 12 Uhr, Opernplatz, Frankfurt/Main

Schluss mit der Existenzvernichtung im Prostitutionsgewerbe!

Raus aus dem Shutdown! – Rein ins Vergnügen!


Wir bitten um Rückmeldung, wenn Sie kommen und mit wie vielen Sie kommen. Danke!

Bei Rückfragen: donacarmen@t-online.de / Tel. 069 - 7675 2880 (AB); www.donacarmen.de

Mit freundlichen Grüßen

Team von Doña Carmen e.V.



PS.: Hier der Aufruf zur Protestaktion: https://www.donacarmen.de/aufruf-2/#more-2454

Bitte um Spenden: Solidaritätskonto „19. September“: Spenden: Frankfurter Sparkasse 1822

IBAN: DE68 5005 0201 0000 4661 66


--
Dona Carmen e.V.
Elbestraße 41
60329 Frankfurt

Telefon: 0049 69 76752880
069 76752880
Email: Donacarmen@t-online.de
web: donacarmen.de

Spenden:Frankfurter Sparkasse 1822
IBAN: DE68 5005 0201 0000 4661 66
BIC: HLADEF 1822
Vielen Dank
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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