10. November 2021, 14:29 Uhr
Ausstellungen - Mannheim
Ausstellung gibt Prostituierten eine Stimme
Eine Frau betrachtet Fotografien in der Sonderausstellung "gesichtslos – Frauen in der Prostitution". Foto: Uwe Anspach/dpa (Foto: dpa)
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Mannheim (dpa) - Auf ein Tabuthema richten die Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen mit der Schau "gesichtslos – Frauen in der Prostitution" einen Fokus. Zu sehen sind ab kommenden Sonntag Schwarz-Weiß-Fotografien von Prostituierten. Der Fotografen Hyp Yerlikaya begleitete die Frauen zwei Jahre lang mit der Kamera. Es entstanden 1800 Bilder, von denen 40 in Mannheim gezeigt werden. Die Frauen tragen darauf weiße Masken, die den Eindruck sozialer Isolation verstärken, zugleich aber Schutz bieten für die zehn Frauen, deren Aufnahmen veröffentlicht werden. Viele Frauen leiden besonders darunter, dass sie ihre Tätigkeit und sprichwörtlich ihr Gesicht verbergen müssen.
Die Ausstellung gibt den Frauen auch eine Stimme. Anhand von aufgezeichneten Interviews kommen sie selbst zu Wort und berichten von ihren Erfahrungen, Ängsten, Sorgen, aber auch Träumen und Hoffnungen.
Oft haben sie ihre meist osteuropäischen Heimatländer verlassen, um der dortigen Perspektivlosigkeit zu entkommen und in Deutschland eine neue Existenz aufzubauen, heißt es zur Einordnung der Bilder. Doch die meisten landen in prekären Lebens- und Arbeitswelten abseits der Gesellschaft. Die Schau soll einen öffentlichen Diskurs darüber anstoßen. Bei dem Thema gehen die Meinungen stark auseinander. Für die einen gehört die Prostitution verboten. Die anderen warnen vor einem Verbot, weil das Frauen noch mehr in Not bringen könnte.
Die in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für Prostituierte "Amalie" entstandene Sonderausstellung läuft bis zum 20. Februar 2022.
© dpa-infocom, dpa:211110-99-941396/3
https://www.sueddeutsche.de/kultur/auss ... -99-941396
Ausstellungsankündigung "gesichtslos Frauen in der Prostitution" 14.11.2021 - 20.2.2022
Eine Ausstellung der Beratungsstelle Amalie in Zusammenarbeit mit den Reiss-Engelhorn-Museen
Die Mannheimer Beratungsstelle Amalie zeigt in Zusammenarbeit mit den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim ab dem 14. November 2021 die Sonderausstellung gesichtslos Frauen in der Prostitution. Die Ausstellung widmet sich einem gesellschaftlichen Tabuthema: Frauen in der Prostitution. Sie sind täglich damit konfrontiert, ihre wahre Identität zu verbergen. In der Gesellschaft verstecken sie ihr Gesicht, träumen gesichtslos von einem anderen Leben. Ausgehend von Erfahrungsberichten betroffener Frauen zeigt die Ausstellung 40 Schwarz-Weiß-Fotografien des Fotografen Hyp Yerlikaya. Er begleitete die Frauen von Amalie zwei Jahre lang mit der Kamera. Mit dem Mittel der Inszenierung sind eindrucksvolle Bilder entstanden, die das gesichtslose Dasein dieser Frauen innerhalb unserer Gesellschaft widerspiegeln. Die Anonymität und der Schutz der Abgebildeten werden durch das Tragen weißer Masken gewahrt. In den Ausstellungstexten kommen sie selbst zu Wort und berichten von ihren Erfahrungen, Ängsten, Sorgen, aber auch Träumen und Hoffnungen. Die Sonderausstellung wird bis 20. Februar 2022 im Museum Weltkulturen D5 der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim zu sehen sein.
Prostitution stellt immer noch ein gesellschaftliches Tabuthema dar. Obwohl bereits 2002 die Sittenwidrigkeit der Prostitution abgeschafft und 2017 das deutsche Prostituiertenschutzgesetz in Kraft getreten ist, führt die Mehrheit der Frauen ein Leben abseits der sozialen Wahrnehmung. Die gesellschaftliche Sichtbarmachung und die Anregung eines öffentlichen Diskurses über die oftmals prekären Lebens- und Arbeitswelten von Prostituierten in Deutschland sind Anliegen dieses Projektes. Viele Frauen in der Prostitution träumen von einem besseren Leben und davon, ihr bisheriges hinter sich zulassen. Die Ausstellung basiert auf Erfahrungsberichten von Frauen, die in der Prostitution arbeiten. Oft haben sie ihre Heimatländer verlassen, um der dortigen Perspektivlosigkeit zu entkommen und in Deutschland eine neue Existenz unter besseren Bedingungen anzufangen. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus: Ihr Leben und auch ihre Tätigkeit finden abseits der Gesellschaft und unter prekären Umständen statt.
Die Öffentlichkeit hat oft einen voyeuristischen Blick auf Prostitution, wobei die verborgenen Parallelwelten und die damit verbundenen Belastungen unsichtbar bleiben. Viele Frauen leiden besonders darunter, dass sie ihre Tätigkeit und sprichwörtlich ihr Gesicht verbergen müssen. Hieraus entstand bei der Mannheimer Beratungsstelle Amalie die Idee, eine Fotoausstellung zu gestalten, die diesen Zwiespalt und das zerrissene Leben der Frauen aufzeigt.
Grundlage für die Fotoausstellung sind aufgezeichnete Interviews von Frauen, die in der Prostitution arbeiten oder bereits ausgestiegen sind. Sie erzählen von ihren Ängsten, ihrem Alltag und ihren Sehnsüchten. Gerade, weil diese Frauen ständig mit Diskriminierung und Ächtung der Gesellschaft rechnen müssen, wurden bei der Umsetzung der fotografischen Gestaltung Masken verwendet, um die Anonymität der insgesamt zehn dargestellten Frauen zu wahren. Der Fotograf Hyp Yerlikaya hat sie von 2019 bis 2021 begleitet. Insgesamt entstanden 1800 Fotos, aus denen 40 Arbeiten erstmals in der Ausstellung zu sehen sein werden. Es handelt sich nicht um klassische Dokumentarfotografie. Jene Aufnahmen, deren Bildinhalte die Grenzen des Zeigbaren oder Aussprechbaren erreichen und sich einer fotojournalistischen Dokumentation entziehen, greifen bewusst auf das darstellerische Mittel der Inszenierung zurück. Begleitende Text-Dokumentationen klären in der Ausstellung über das Thema Prostitution auf, bieten Fakten und Informationen zur Einordnung und erzählen die anonymisierten biographischen Geschichten der Frauen. Das kuratorische Gesamtkonzept ist darauf ausgerichtet, dem Betrachter zu helfen, das Gezeigte einzuordnen und zu verstehen.
Zur Ausstellung erscheint im November 2021 ein gleichnamiger Begleitband im Nünnerich-Asmus Verlag zum Preis von 25 Euro, erhältlich an den Museumskassen.
Die Beratungsstelle Amalie des Diakonischen Werks Mannheim bietet seit ihrer Gründung 2013 diesen Frauen umfassende Hilfe, ein ganzheitliches Beratungskonzept und Begleitung in belasteten Lebenssituationen.
https://www.diakonie-mannheim.de/presse ... resse.html
Öffnungszeiten & Preise
Öffnungszeiten
14.11.2021 – 20.2.2022
Di – So (auch an baden-württembergischen Feiertagen) 11 – 18 Uhr
Am 24.12.2021 und am 31.12.2021 geschlossen.
Kontakt
Reiss-Engelhorn-Museen
Museum Weltkulturen D5
68159 Mannheim
Infobüro & Führungsbuchungen:
Tel 0621 - 293 37 71
Fax: 0621 - 293 21 38
rem.buchungen@mannheim.de
Unser Team im Infobüro ist montags bis freitags, jeweils 9 – 12 Uhr und 13 – 15.30 Uhr erreichbar.
Eintritt frei
Der Eintritt in die Sonderausstellung „gesichtslos – Frauen in der Prostitution“ ist frei. Ein kostenfreies Ticket für den Einlass in die Ausstellung ist an der Museumskasse erhältlich.
https://www.rem-mannheim.de/ausstellung ... en-preise/
https://www.rem-mannheim.de/ausstellung ... ergalerie/
In diesem Link findest Du einen Teil der Bilder der Ausstellung
https://www.yerlikaya.de/photography
Dieser Fotograf hat die Bilder erstellt.
"gesichtslos - Frauen in der Prostitution"
Ausstellung | Mannheim
So, 14.11.2021 - So, 20.02.2022
Die Ausstellung widmet sich einem gesellschaftlichen Tabuthema: Frauen in der Prostitution. Sie sind täglich damit konfrontiert, ihre wahre Identität zu verbergen. In der Gesellschaft verstecken sie ihr Gesicht, träumen "gesichtslos" von einem anderen Leben. Der Fotograf Hyp Yerlikaya hat die Frauen zusammen mit der Beratungsstelle Amalie über zwei Jahre mit der Kamera begleitet. Insgesamt 40 Bilder und begleitende Texte erzählen die Geschichte dieser Frauen - ihrer Ängste und Sorgen, aber auch ihrer Träume und Hoffnungen. Die Ausstellung basiert auf Erfahrungsberichten von Frauen, die in der Prostitution arbeiten.
"gesichtslos - Frauen in der Prostitution" Mannheim findet statt am 14.11.2021 bis 20.02.2022.
Termin/Uhrzeit
So. 14. Nov 2021 - So. 20. Feb 2022
Di.-So. 11-18 Uhr
Feiertag 11-18 Uhr
geschlossen: 24./31.12.
Preise
Eintritt frei
Veranstaltungsort
Museum Weltkulturen
D5
68159 Mannheim
Tel. +49 621 2933150
www.rem-mannheim.de
reiss-engelhorn-museen@mannheim.de
Veranstalter
Reiss-Engelhorn-Museen gGmbH
C4, 8
68159 Mannheim
Tel. +49 621 2933150
Website
Mehr zur Veranstaltung
www.rem-mannheim.de
https://www.veranstaltung-baden-wuertte ... qa5724651a
"gesichtslos" Foto-Ausstellung der Beratungsstelle Amalie in Mannheimer Museum 14.11.21-20.02.22
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"gesichtslos" Foto-Ausstellung der Beratungsstelle Amalie in Mannheimer Museum 14.11.21-20.02.22
Gesichtslos wegen facebook und deren Gesichtserkennungssoftware? Ich hab' noch nie einer Unionsbürgerin die Anmietung einer Wohnung verweigert, oder sie aus der Wohnung geschmissen, oder sie von der Straße vertrieben, oder ihr einen Bußgeldbescheid über 500 € wegen verbotener Prostitution an Sonn- und Feiertagen überreicht (Sonntag 0 Uhr bis 4 Uhr wenn die Nachtschwärmer noch schnell schnackseln wollen), oder während Corona kein ALG II gewährt, aber dafür Einkommensteuer für 2018 geschätzt. Also die Ausstellung richtet sich an die Bevölkerung, nicht an die Kunden. Denn die Kunden kennen die Gesichter ihrer Sexdienstleisterinnen, und ihre Geschichten. Und es gibt tausende Fotos mit Gesicht im Internet. Nur für die Bevölkerung sind die Frauen, die in der Prostitution arbeiten, gesichtslos, weil sie gesichtslos im Fernsehen gezeigt werden, und gesichtslos in der gesichtslos-Ausstellung. Doña Carmen e.V macht regelmäßig Bordellführung mit Frauen die ihren Arbeitsplatz zeigen, über ihre Arbeit reden, und ihr Gesicht zeigen, coronabedingt je nach Vorschrift mit oder ohne medizinischer OP Maske bzw FFP2 Maske. Aber nicht mit einer Halloween Maske, und nicht mit einer inkognito Maske für den Maskenball im kommenden Karneval. Da man aber nicht weiß, was die Damen in ihrer Freizeit machen, ist man natürlich als Kunde neugierig, ob die Damen was erzählen, was sie sonst nicht erzählen. Aber skeptisch darf man sein, wenn man in der Vorankündigung liest, daß die Fotoarbeiten inszeniert sind. Das ganze Sex Business ist Inszenierung. Also die Fortsetzung desselben mit anderen Mitteln? Nur mal schauen gehen? Aber nicht anfassen? Was soll da hinter der Maske bleiben, vertuscht werden? Haben die Damen gut verdient am Foto Shooting? Ich muss das fragen, Ausbeutung in der Kunst ist die Regel. Die armen Fotografen hatten während Corona eine weggebrochene Auftragslage. Bis Februar 2022? Das wird sicherlich einmal klappen. Aber so Ausstellungen gab es schon viele, und die Leute sind da immer sehr einsilbig. Sie staunen, und können es nicht glauben. Also wieder nichts zum Anfassen. Wie gesagt, "Frauen aus nächster Nähe" zum Anfassen gibt es bei den Bordellführungen von Doña Carmen e.V in Frankfurt, um die Ecke, von Mannheim aus, mit dem ICE.
Ich ging über fünf Jahre zu einer Frau in der Landsberger Straße. Sie sagte einmal "mich kennt halb München". Ja, so Kurzgeschichten merke ich mir. Ein Leben lang. Okay, da ist dann die Frage berechtigt, was hat sich seither verändert?
Ich ging über fünf Jahre zu einer Frau in der Landsberger Straße. Sie sagte einmal "mich kennt halb München". Ja, so Kurzgeschichten merke ich mir. Ein Leben lang. Okay, da ist dann die Frage berechtigt, was hat sich seither verändert?
Wo Schatten ist, muß auch Licht sein.
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Re: "gesichtslos" Foto-Ausstellung der Beratungsstelle Amalie in Mannheimer Museum 14.11.21-20.02.22
Das Filmchen ist ja echt heftig.
Vor der Ausblendung wird dem Betrachter der Knebel gereicht . . .
(muss man erstmal erkennen können, mal nebenbei gesagt.)
Vor der Ausblendung wird dem Betrachter der Knebel gereicht . . .
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"gesichtslos" Foto-Ausstellung der Beratungsstelle Amalie in Mannheimer Museum 14.11.21-20.02.22
Man muss den Hintergrund mit einbeziehen. Dieses Viertel in Mannheim ist laut einer Fernsehreportage sozial verwahrlost. Ich sag's ja immer, der Sex der Armen und Verwahrlosten ist anders als der Sex der Reichen und Perversen. Was Amalie macht, ist einmal das Versagen der Stadt zu decken, und die Schuld dem Kunden von sich prostituierenden Frauen zu geben. Ja, ich habe da wirklich keine Bedenken mehr, den Terminus der Abolitionisten und Abolitionistinnen zu verwenden, wenn es um Verelendung und Entwurzelung geht. Das ändert aber nun überhaupt nichts am System Prostitution, wo Anbieterinnen und Nachfrager sich einigen müssen. Wie eine Betreiberin mir um die Jahrtausendwende einmal sagte, "die muss hier nicht arbeiten". Wir wollen sogar gar nicht, dass Frauen für weniger als 50 € sich "anbieten". Wie oft muss man das diesen Frauen noch sagen?
Weil mir das vor Augen gekommen ist, schreib' ich das jetzt auch noch hier rein. Ich schaue ja gerne den Leuten auf die Schuhe. Sex Workers mit schönen Schuhen imponieren mir. Da geh' ich gleich viel entspannter mit. Wenn die Frau dann auch sonst noch gut gepflegt aussieht, und Pflege ist ja nun in dem Job das Markenzeichen, dann hat sie entweder einen großzügigen Teilhaber, oder sie macht es ohne Teilhaber - mal ein anderes Wort für Manager/in oder Zuhälter/in. Also es kann nicht so schwer sein, als Kunde die richtige Entscheidung zu treffen. Notfalls kann man ihr auch das dreifache zahlen, und dann kucken, ob sie sich darüber freut. Wenn sie sich darüber nicht freuen kann, dann wird sie wahrscheinlich nichts davon haben. Voraussetzung ist natürlich immer, daß eine Sympathie da ist, und daß man nicht allergisch ist, sondern es genießen kann, um den Finger gewickelt zu werden, oder mit weiblicher List und Raffinesse umgarnt zu werden. Wer natürlich die Faxen seiner Töchter, hinter denen natürlich nur die intrigante Ehegattin stecken kann, die ihrem Angetrauten wieder einmal nur eins auswischen will, schon dicke hat, weil die Familienrichterin den Vater zum Zahlen der Studiengebühren verdonnert hat, der hat natürlich einen schweren Stand, der sollte dann vielleicht auch Ausflüge ins Rotlicht einige Zeit lang ausfallen lassen. Sorry, was war die Frage? Wo ist das Problem? Da ist kein Problem. Ich sehe keines.
@Boris Büche: der Duktus ist noch immer der gleiche wie zu Abrahams Zeiten. Die Welt ist nach wie vor gespalten und bekriegt sich. Da ändert auch die mildtätig wirkende, der Heiligsprechung sehr nahe Protagonistin von Amalie nichts. Ich würde wirklich auch sehr gerne helfen, aber die Rettungsindustrie hat ja auch keine Hilfe in der Wundertüte, nur Verteufelung wie zu Abrahams Zeiten. Und sie hat sich das Monopol geschnappt und macht von der Sperrminorität Gebrauch.
Ich habe gerade nach "gesichtslos" gegoogelt und das bekommen
https://www.heise.de/tp/features/Gesich ... ?seite=all
https://www.dieostschweiz.ch/artikel/ge ... en-WobwRpb
Plötzlich wird der Welt klar, was Einsamkeit bewirkt. Aber die Moral wacht darüber, wer in welchem Ausmaß seiner Einsamkeit etwas entgegensetzen darf.
@Boris Büche: die Ausstellung ist nur Schall und Rauch.
Kleiner Nachtrag zu Julia Wege
https://www.mrn-news.de/2021/07/26/mann ... ie-450772/
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/m ... 26749.html
Noch was: Ich muss nicht jedem erzählen, daß ich für Sex, Erotik, Körperkontakt und Nâhe bezahle. Es kann ja einmal im Leben eines jeden Menschen das Bedürfnis geben, sein Innerstes nach Außen kehren zu wollen, aber Ausdruck von Autonomie ist das nicht, eher Ausdruck für ein beginnendes und erwachendes Autonomiebestreben. Natürlich hat die gefürchtete Sozialangst ihre Ursachen im Versteckspielen-Müssen. Entsprechend den Regeln der Gewaltfreien Kommunikation ist die Schuld aber nicht bei anderen zu verorten. Niemandem kann die Angst genommen werden, vollständig geboren zu werden, und abgenabelt von jeglicher Symbiose, sein Leben in die eigenen Hände nehmen zu müssen. Es ist genaugenommen in der Umkehrung und Vorrangigkeit der Schuldfrage bzw der Schuldzuweisung die Ursache für die Aussichtslosigkeit dieses fatalen Lösungsansatzes zu sehen. So geht es beim Empowerment auch nicht vorrangig um die Schuldfrage, sondern vor allem um die Anerkennung, daß Menschen Leid zugefügt wurde. Das ist etwas höchst persönliches, subjektives. Schuld und Wiedergutmachung sind hier nachrangig, wenn es um einen Neustart geht. Alles andere fällt bei meinem Verständnis unter Rache und Vergeltung, und dafür bin ich nicht zu haben.
Zitat
"Die Frauen haben große Ängste, weil sie hier in der Gesellschaft einfach auch gesichtslos leben."
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wue ... n-100.html
Weil mir das vor Augen gekommen ist, schreib' ich das jetzt auch noch hier rein. Ich schaue ja gerne den Leuten auf die Schuhe. Sex Workers mit schönen Schuhen imponieren mir. Da geh' ich gleich viel entspannter mit. Wenn die Frau dann auch sonst noch gut gepflegt aussieht, und Pflege ist ja nun in dem Job das Markenzeichen, dann hat sie entweder einen großzügigen Teilhaber, oder sie macht es ohne Teilhaber - mal ein anderes Wort für Manager/in oder Zuhälter/in. Also es kann nicht so schwer sein, als Kunde die richtige Entscheidung zu treffen. Notfalls kann man ihr auch das dreifache zahlen, und dann kucken, ob sie sich darüber freut. Wenn sie sich darüber nicht freuen kann, dann wird sie wahrscheinlich nichts davon haben. Voraussetzung ist natürlich immer, daß eine Sympathie da ist, und daß man nicht allergisch ist, sondern es genießen kann, um den Finger gewickelt zu werden, oder mit weiblicher List und Raffinesse umgarnt zu werden. Wer natürlich die Faxen seiner Töchter, hinter denen natürlich nur die intrigante Ehegattin stecken kann, die ihrem Angetrauten wieder einmal nur eins auswischen will, schon dicke hat, weil die Familienrichterin den Vater zum Zahlen der Studiengebühren verdonnert hat, der hat natürlich einen schweren Stand, der sollte dann vielleicht auch Ausflüge ins Rotlicht einige Zeit lang ausfallen lassen. Sorry, was war die Frage? Wo ist das Problem? Da ist kein Problem. Ich sehe keines.
@Boris Büche: der Duktus ist noch immer der gleiche wie zu Abrahams Zeiten. Die Welt ist nach wie vor gespalten und bekriegt sich. Da ändert auch die mildtätig wirkende, der Heiligsprechung sehr nahe Protagonistin von Amalie nichts. Ich würde wirklich auch sehr gerne helfen, aber die Rettungsindustrie hat ja auch keine Hilfe in der Wundertüte, nur Verteufelung wie zu Abrahams Zeiten. Und sie hat sich das Monopol geschnappt und macht von der Sperrminorität Gebrauch.
Ich habe gerade nach "gesichtslos" gegoogelt und das bekommen
https://www.heise.de/tp/features/Gesich ... ?seite=all
https://www.dieostschweiz.ch/artikel/ge ... en-WobwRpb
Plötzlich wird der Welt klar, was Einsamkeit bewirkt. Aber die Moral wacht darüber, wer in welchem Ausmaß seiner Einsamkeit etwas entgegensetzen darf.
@Boris Büche: die Ausstellung ist nur Schall und Rauch.
Kleiner Nachtrag zu Julia Wege
https://www.mrn-news.de/2021/07/26/mann ... ie-450772/
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/m ... 26749.html
Noch was: Ich muss nicht jedem erzählen, daß ich für Sex, Erotik, Körperkontakt und Nâhe bezahle. Es kann ja einmal im Leben eines jeden Menschen das Bedürfnis geben, sein Innerstes nach Außen kehren zu wollen, aber Ausdruck von Autonomie ist das nicht, eher Ausdruck für ein beginnendes und erwachendes Autonomiebestreben. Natürlich hat die gefürchtete Sozialangst ihre Ursachen im Versteckspielen-Müssen. Entsprechend den Regeln der Gewaltfreien Kommunikation ist die Schuld aber nicht bei anderen zu verorten. Niemandem kann die Angst genommen werden, vollständig geboren zu werden, und abgenabelt von jeglicher Symbiose, sein Leben in die eigenen Hände nehmen zu müssen. Es ist genaugenommen in der Umkehrung und Vorrangigkeit der Schuldfrage bzw der Schuldzuweisung die Ursache für die Aussichtslosigkeit dieses fatalen Lösungsansatzes zu sehen. So geht es beim Empowerment auch nicht vorrangig um die Schuldfrage, sondern vor allem um die Anerkennung, daß Menschen Leid zugefügt wurde. Das ist etwas höchst persönliches, subjektives. Schuld und Wiedergutmachung sind hier nachrangig, wenn es um einen Neustart geht. Alles andere fällt bei meinem Verständnis unter Rache und Vergeltung, und dafür bin ich nicht zu haben.
Zitat
"Die Frauen haben große Ängste, weil sie hier in der Gesellschaft einfach auch gesichtslos leben."
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wue ... n-100.html
Wo Schatten ist, muß auch Licht sein.
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"gesichtslos" Foto-Ausstellung Mannheim - Run a Redlight Frankfurt
Doña Carmen e.V hat vor kurzem auch eine Ausstellung gemacht:
https://www.donacarmen.de/run-a-redlight/
Und im Mai gab es dieses Interview:
https://www.redlight.work/
Im Interview kommt ausgerechnet Carmen wie folgt zu Wort:
WIE ERLEBEN SIE DIE ÖFFENTLICHE DISKUSSION ZUM THEMA PROSTITUTION IM RAHMEN DER PANDEMIE-BESCHRÄNKUNGEN?
Carmen: Aber Männer nehmen sie in Anspruch, was das Traurigste ist. Denn wenn es diese Männer nicht gäbe, gäbe es auch keine Prostituierten. Es ist ganz einfach: Gibt es keine Kunden, Gibt es keine Prostitution.
Und später gibt Carmen tiefere Einblicke in ihr Leben:
HAT DIES ZU EINER VERLAGERUNG DER PROSTITUTION IN EINEN INFORMELLEN SEKTOR GEFÜHRT?
Carmen: Natürlich. Wegen der Not, dem fehlenden Geld, den Verpflichtungen und Verantwortungen, die wir Prostituierte haben: Familie, Kinder, für die Eltern, man arbeitet nicht nur für sich selbst, sondern für die Familie.
Ratter Ratter. Es rattert in der Kiste. Was will die Kunst darstellen, was die Realität nicht zum Vorschein bringen kann? Macht das Frauen so einzigartig? Immer für eine Überraschung gut. Wenn Du denkst, Du hast etwas verstanden, dann macht Dich genau dieses Wissen um Dein Wissen zum Idioten. Oder ist Widersprüchlichkeit Programm? Prostitution als Widerspruch? Oder der Widerspruch (von was? der menschlichen Existenz? von Eros und Liebe? des Geschlechterverhältnisses? der männlichen Dominanz?) und die Prostitution? Auch das Nachdenken über die Liebe endet im Widersprüchlichen. Ich bleib beim Philosophischen. Sind Wörter schon schwer zu durchschauen, auf Chiffren verstehe ich mich noch weniger. Was wollen mir die Masken sagen? Daß weiße Fratzen häßlich sind?
Dieses Thema hier lenkt mich ab. Ich würde lieber über Strategien zur Mitgliederwerbung und Steigerung des Organisationsgrades reden. Das einzige was Sinn macht. Ich hege ja immer den Verdacht, ohne Einbeziehung der Unterstützer und Reisebegleiter - man muss ja nicht immer die selben einschlägigen Wörter benutzen wenn es noch andere gibt - wird das nichts. Das sind sozusagen die weltanschaulichen Meinungsmacher. Die müssen auch überzeugt werden.
Ich wüßte auch gerne bzw würde mir gerne widerspruchsfrei erklären können, warum gerade wissenschaftliche Aufarbeitung von Prostitution (siehe oben Julia Wege) für Sex Workers nützlich sein soll? Kurzarbeitergeld oder Rente mit 63 oder dieses Hartz IV und das Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (FISG) - Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz basieren auf wissenschaftlichen Arbeiten? Die Vorhersage der Klimakatastrophe beruht auf jahrzehntelangen wissenschaftlichen Erhebungen und niemanden hat das interessiert.
Man braucht es ja nicht übertreiben wie die 68er "Die Pflicht des Revolutionärs ist es die Revolution zu machen". Aber "Die Pflicht der Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen ist es den Sozialen Wandel zu befördern" wäre schon ganz nett. Nur, wo sind die führenden Köpfe?
Kürzlich ist ein Dogma gefallen. Die "milieubedingte Unruhe" bedarf einer Einzelfallüberprüfung und darf nicht unter einer typisierenden Betrachtungsweise subsumiert werden. Hier hat sich Pseudo-Wissenschaft geirrt. Zumindest empfand ich die juristischen Ausführungen immer messerscharf formuliert, und daher über jeden Zweifel erhaben. Man muss einfach nur einen Richter finden, der den Klamauk nicht mitmacht. Werden jetzt in Mischgebieten Ladengeschäfte, in denen sexuelle Handlungen gegen Entgelt erlaubt sind, zulässig sein?
https://www.donacarmen.de/run-a-redlight/
Und im Mai gab es dieses Interview:
https://www.redlight.work/
Im Interview kommt ausgerechnet Carmen wie folgt zu Wort:
WIE ERLEBEN SIE DIE ÖFFENTLICHE DISKUSSION ZUM THEMA PROSTITUTION IM RAHMEN DER PANDEMIE-BESCHRÄNKUNGEN?
Carmen: Aber Männer nehmen sie in Anspruch, was das Traurigste ist. Denn wenn es diese Männer nicht gäbe, gäbe es auch keine Prostituierten. Es ist ganz einfach: Gibt es keine Kunden, Gibt es keine Prostitution.
Und später gibt Carmen tiefere Einblicke in ihr Leben:
HAT DIES ZU EINER VERLAGERUNG DER PROSTITUTION IN EINEN INFORMELLEN SEKTOR GEFÜHRT?
Carmen: Natürlich. Wegen der Not, dem fehlenden Geld, den Verpflichtungen und Verantwortungen, die wir Prostituierte haben: Familie, Kinder, für die Eltern, man arbeitet nicht nur für sich selbst, sondern für die Familie.
Ratter Ratter. Es rattert in der Kiste. Was will die Kunst darstellen, was die Realität nicht zum Vorschein bringen kann? Macht das Frauen so einzigartig? Immer für eine Überraschung gut. Wenn Du denkst, Du hast etwas verstanden, dann macht Dich genau dieses Wissen um Dein Wissen zum Idioten. Oder ist Widersprüchlichkeit Programm? Prostitution als Widerspruch? Oder der Widerspruch (von was? der menschlichen Existenz? von Eros und Liebe? des Geschlechterverhältnisses? der männlichen Dominanz?) und die Prostitution? Auch das Nachdenken über die Liebe endet im Widersprüchlichen. Ich bleib beim Philosophischen. Sind Wörter schon schwer zu durchschauen, auf Chiffren verstehe ich mich noch weniger. Was wollen mir die Masken sagen? Daß weiße Fratzen häßlich sind?
Dieses Thema hier lenkt mich ab. Ich würde lieber über Strategien zur Mitgliederwerbung und Steigerung des Organisationsgrades reden. Das einzige was Sinn macht. Ich hege ja immer den Verdacht, ohne Einbeziehung der Unterstützer und Reisebegleiter - man muss ja nicht immer die selben einschlägigen Wörter benutzen wenn es noch andere gibt - wird das nichts. Das sind sozusagen die weltanschaulichen Meinungsmacher. Die müssen auch überzeugt werden.
Ich wüßte auch gerne bzw würde mir gerne widerspruchsfrei erklären können, warum gerade wissenschaftliche Aufarbeitung von Prostitution (siehe oben Julia Wege) für Sex Workers nützlich sein soll? Kurzarbeitergeld oder Rente mit 63 oder dieses Hartz IV und das Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (FISG) - Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz basieren auf wissenschaftlichen Arbeiten? Die Vorhersage der Klimakatastrophe beruht auf jahrzehntelangen wissenschaftlichen Erhebungen und niemanden hat das interessiert.
Man braucht es ja nicht übertreiben wie die 68er "Die Pflicht des Revolutionärs ist es die Revolution zu machen". Aber "Die Pflicht der Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen ist es den Sozialen Wandel zu befördern" wäre schon ganz nett. Nur, wo sind die führenden Köpfe?
Kürzlich ist ein Dogma gefallen. Die "milieubedingte Unruhe" bedarf einer Einzelfallüberprüfung und darf nicht unter einer typisierenden Betrachtungsweise subsumiert werden. Hier hat sich Pseudo-Wissenschaft geirrt. Zumindest empfand ich die juristischen Ausführungen immer messerscharf formuliert, und daher über jeden Zweifel erhaben. Man muss einfach nur einen Richter finden, der den Klamauk nicht mitmacht. Werden jetzt in Mischgebieten Ladengeschäfte, in denen sexuelle Handlungen gegen Entgelt erlaubt sind, zulässig sein?
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Re: "gesichtslos" Foto-Ausstellung der Beratungsstelle Amalie in Mannheimer Museum 14.11.21-20.02.22
Die Ausstellung wurde gerade wohlwollend von Christian Gampert besprochen (Kultur heute, Deutschlandfunk).
Das ist die zweite Besprechung in dieser Woche.
Da ist wohl ein Nest . . .
Das ist die zweite Besprechung in dieser Woche.
Da ist wohl ein Nest . . .