Das älteste Gewerbe- 25.11.10 22:45 - 23:30 rbb

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nina777
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Das älteste Gewerbe- 25.11.10 22:45 - 23:30 rbb

Beitrag von nina777 »

25.11.10 22:45 - 23:30 rbb

Das älteste Gewerbe

(2) Prostituierte und Sexarbeit

"Anschaffen gehen"- das ist in Deutschland seit dem 1. Januar 2002 eine reguläre und damit nicht mehr strafbare Erwerbstätigkeit. Damit wurde das Brandzeichen "sittenwidrig" zumindest juristisch vom Beruf der Prostituierten abgelöst.

An der moralischen wie gesellschaftlichen Stigmatisierung der etwas anderen Profession hat das jedoch wenig geändert, wie die Autorinnen Katja Esson und Uta Kolano in ihrem Film "Das älteste Gewerbe" dokumentieren. Sie hat jene befragt, die es am besten wissen müssen und dabei auch die Einstellung anderer europäischer Länder zum Thema käufliche Liebe untersucht. Die Dokumentation porträtiert sechs Prostituierte und Sexarbeiterinnen: Jede hat eine eigene Geschichte, jede arbeitet in einem anderen Land, jede hat eine ganz eigene Motivation und ein eigenes Verhältnis zu dem Wesen, das sie verkaufen - sich selbst. "Letzten Endes will jede Hure aussteigen", sagt Felicitas, die selbst anschaffen ging.

Nicht weil sie musste, sondern weil sie eben doch wollte. Es sei der Reiz des schnellen Geldes gewesen, meint die heutige Besitzerin einer "Anbahnungsgaststätte", in der Mann "Liebe" und nicht nur "Sex" kaufen kann. Für diesen schamlosen und salopp offensichtlichen Umgang mit dem Tabu wurde sie im Jahr 2000 gerichtlich dazu aufgefordert, ihre Begegnungsstätte zu schließen. Es folgte ein Prozess, den sie medienwirksam gewinnen sollte und der ausschlaggebend für die Schaffung des heute bestehenden Prostitutionsgesetzes war. In Italien, Frankreich und England existiert ein solches Gesetz nicht, was die meisten Prostituierten dazu zwingt, in einer semi-legalen und gefährlichen Schattenwelt zu leben. Abenteuer, jugendliche Naivität und immer wieder das angeblich so leicht verdiente Geld - jede Frau hat ihren eigenen Grund und ihren eigenen Weg, sich selbst nicht doch noch zu verlieren.

Escort-Dame Sania prahlt mit ihrem wöchentlichen Einkommen, das auch mal 15.000 Euro betragen kann. Ihre Familie weiß nicht, dass sie für Geld mit Männern schläft, deshalb will sie nicht erkannt werden. Jess suchte einfach nur das Abenteuer und fand es in einem Dasein als Domina in der SM-Fetisch-Szene Londons. Als Prostituierte sieht sie sich nicht.

http://www.rbb-online.de/doku/programm/ ... 05917.html


Die Filmautorinnen Katja Esson und Uta Kolano sprachen mit Frauen in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien und Großbritannien über ihre Arbeitsbedingungen, Erfahrungen und Kunden. Ein ernüchternder Report über Geld, Selbstbetrug und Elend in der Schattenbranche, unterbrochen durch informative Spiel-szenen aus der Geschichte der Prostitution, von der Antike bis zur Gegenwart.

http://www.tvspielfilm.de/tv-programm/s ... 94667.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.