Fokus Südosteuropa | 01.12.2010
Florierender Mädchenhandel auf dem Balkan
Auf dem Balkan werden junge Mädchen Opfer von Frauenhandel. Wer den Opfern helfen will, lebt gefährlich. So auch Mara Radovanovic aus Bosnien, die ein Frauenhaus betreut, in dem diese Mädchen Zuflucht finden.
Sogar 12-jährige Schülerinnen aus gutem Hause werden in Bosnien zur Prostitution gezwungen. Die Zuhälter spionieren sie im Vorfeld aus und finden heraus, wen das Mädchen am meisten aus seiner Familie liebt. Dann drohen sie der Schülerin, genau diese Person zu ermorden, wenn sie sexuelle Dienste verweigert, erzählt Mara Radovanovic von der Frauenorganisation LARA aus Bosnien, die heute von der Internationalen Organisation CARE unterstützt wird. Sie hat ein Netzwerk gegen Menschenhandel gegründet und betreut die Opfer in einem Frauenhaus, das sich an einem geheimen Ort in Bosnien befindet.
Hochrangige "Freier"
Andere Mädchen werden unter Drogen gesetzt und bei Orgien in Motels missbraucht. Die Kriminellen filmen das ganze und drohen den Minderjährigen, die Videos ins Internet zu stellen. Aus Angst vor öffentlicher Demütigung schweigen die Opfer dann. Und an diesen Verbrechen sind in Bosnien sogar vermeintliche "Leistungsträger" der Gesellschaft beteiligt, betont Radovanovic.
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Neuer Trend
Das Rekrutieren von einheimischen Minderjährigen sei ein neuer "Trend" der bosnischen organisierten Kriminalität. Sie wollen sich auch am lukrativen Geschäft Frauenhandel beteiligen, erklärt Radovanovic. Bis 2005 waren die Opfer vorwiegend ausländische Mädchen und Frauen aus ganz Osteuropa, die von Menschenhändlern mit vermeintlichen Jobangeboten im Westen angelockt wurden.
Statt in Deutschland als Babysitter oder Kellnerin zu arbeiten, wurden sie dann in Balkanstaaten wie Bosnien verschleppt und dort zur Prostitution gezwungen. Dank der Aufklärungsarbeit von wenigen mutigen Menschen rückte dieses Problem immer mehr in die Öffentlichkeit. Heute sind bosnische Grenzbeamte und Polizisten besser geschult, um die Opfer zu identifizieren. Auch deshalb ist die Zahl der ausländischen Opfer in Bosnien geringer geworden.
Mehr hier: http://www.dw-world.de/dw/article/0,,6283772,00.html
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Joachim Ringelnatz
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