Hamburger Bordellbesitzer bedankt sich bei BILD

Berichte, Dokus, Artikel und ja: auch Talkshows zum Thema Sexarbeit werden hier diskutiert
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fraences
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Hamburger Bordellbesitzer bedankt sich bei BILD

Beitrag von fraences »

Hamburger Bordellbesitzer schreibt an BILD-Diekmann zur Hurenserie

Dr. Alexander von Paleske - Folgende Mail landete heute in meiner Mailbox:

Otto Anschaffer
Freudenhaus 6
Grosse Freiheit
Hamburg-St. Pauli

An
Herrn
Chefredakteur der BILD-Zeitung
Kai Diekmann
Axel Springer- Haus
Axel Springer-Gedächtnisplatz 1
Hamburg

Betr.: Ihre Hurenreportagen

Sehr geehrter Herr Diekmann,

darf ich mich vorstellen: mein Name ist Otto Anschaffer und ich besitze mehrere Freudenhäuser auf der Hamburger „Sündenmeile“, auch Grosse Freiheit genannt.

Zuletzt hatte ich mich an den seinerzeitigen Ministerpräsidenten Nordrhein Westfalens, Jürgen Rüttgers gewandt, der leider, trotz meiner grosszügigen Spende, die Wahl in NRW verlor.

Anerkennung für Reportagen
Herr Diekmann, ich möchte Ihnen meinen Dank und meine Bewunderung für ihre hervorragenden Reportagen in Ihrer Anspruchslospostille BILD zu den Themenbereichen, Billigsex, Prostitution (einschliesslich Bordellreportagen) ,Primitivsex und Lotterleben aussprechen.

Immer wieder müssen wir uns gegen das Anrüchige in unserem Gewerbe wehren. Sie aber haben es sich zur Aufgabe gestellt, die Prostitution besonders positiv darzustellen sozusagen als selbstverständlichen Teil des „day to day life“, des tagtäglichen Lebens.
.
Besonders gefallen hat mir Ihr Artikel:

„Ich bin die deutsche Urlauber-Hure von Mallorca“,

der Bericht über eine sehr attraktive und erfolgreiche Strichdame, die im Winter in Deutschland kellnert, im Sommer auf Mallorca Urlauber gegen Bezahlung beglückt.

Aber auch die Reportage über die Zwischendurch-Strich-Studentin, die sozusagen zwischen den Uni-Seminaren mal rasch prostituiert, hat mich beeindruckt. Ausgezeichneter investigativer Schlüsselloch-Journalismus...

Da sieht man doch, dass die Prostituierten aus „all walks of life“ kommen, und die Unterschichten-Prostituierten-Geschichte eine Mär ist.

Huren wichtige Sozialingenieure
Insbesondere zeigt Ihre hochinteressante Reportage aus Mallorca, dass Familienväter, wenn es ihnen mit Frau und Kindern am Strand zu langweilig ist, mal eben schnell für eine „Nummer“ bei der Mallorca-Hure hereinschauen, statt der Familie auf die Nerven zu gehen, oder am Ballermann 6 sich volllaufen zu lassen und danach nicht mehr zu wissen, wo vorne und hinten ist, oder sogar sich in eine Massenschlägerei am Strand einzulassen.

So trägt die Prostitution auch gleichzeitig zum Familienfrieden im Urlaub bei, eine enorm wichtige soziale Funktion. Wir wissen ja aus vielen Brigitte-Reportagen, was für ein Stress so ein Urlaub sein kann, insbesondere wenn die Kinder quengeln und die Eltern streiten.

Ansehen wird gehoben
Ihre Berichte tragen ausserdem dazu bei, das Sozialprestige, das Ansehen der Prostituierten zu heben, sie also zu einer Art Sozialarbeiterin zu machen. Hervorragend.

Man sieht beim Lesen Ihrer Artikel deutlich, dass Sie sich selbst mit der Prostitution gut auskennen, denn Ihre Journalisten verkaufen sich ja auch an ihren Verlag und vergessen in ihrem Blättchen auf Anforderung nicht selten sozusagen alles das, was sogenannte journalistische Ethik ausmacht, etwas, was ich durchaus positiv als journalistische Prostitution bezeichnen möchte.

Kein moralischer Zeigefinger
Ihren Reportagen fehlt daher zum Glück auch der lächerliche moralische Zeigefinger, was aufrichtig ist, denn viele dieser Moralisten habe ich später als Kunden in meinen Etablissements wiedergetroffen.

Sarrazin wäre zufrieden
Gleichzeitig sollte noch ein weiterer Aspekt in Ihren Reportagen berücksichtigt werden: Prostitution ist ein anständiger Weg aus dem Hartz IV Dasein. Die Damen sitzen keineswegs 24 / 7 vor dem Fernseher, sondern gehen raus auf die Strasse oder sind am Telefon, um Sozial-Termine zu vereinbaren, tun also alles das nicht, was der von mir hochgeschätzte Thilo Sarrazin zu Recht kritisiert: Dauerfernsehen und Regeln der Zimmertemperatur im Winter durch das Öffnen und Schliessen der Fenster, Bewegungsarmut, ungesundes Essen etc
.
Er hätte sicherlich auch nichts dagegen einzuwenden, dass diese Damen nach getaner Arbeit von seinen Empfehlungen abweichen und Warmduschen.

Herr Diekmann, beigefügt ein Freifahrtschein für Sie in einem meiner Etablissements, sollten Sie ein Bedürfnis in dieser Richtung verspüren.

Ganz herzliche Grüsse von (Freuden-)Haus zu Haus

Ihr

Otto Anschaffer


http://oraclesyndicate.twoday.net/stori ... urenserie/
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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Beitrag von ehemaliger_User »

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