Onlyfans: Pornoverbot „ist ein Schlag ins Gesicht“

Geschäfte, Internet-Shops, Dienstleister, Beamte... wo habt ihr Diskriminierung oder unangemessenes Verhalten erfahren? Wo hat es euch besonders gut gefallen, bzw. stimmte das Preis/Leistungs-Verhältnis?
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Zwerg
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Onlyfans: Pornoverbot „ist ein Schlag ins Gesicht“

Beitrag von Zwerg »

Auf der Abo-Plattform Onlyfans gibt es Fitness-Tutorials und Kochkurse, groß gemacht hat das soziale Bezahl-Netzwerk aus Großbritannien aber die Pornografie. In der Pandemie suchten viele Prostituierte und Pornostars angesichts der Kontaktbeschränkungen ihr Heil online, die Nutzerzahlen explodierten. Dass die Plattform nun, um die Gunst von Investoren und Zahlungsabwicklern zu gewinnen, ein Porno-Verbot verhängt, sehen jene Sexarbeiter, die dort ihr Geld verdienen, entsprechend kritisch.

Das erzählen Betroffene der britischen BBC - etwa Tezza Williams aus Birmingham. Der 22-Jährige zahlt mithilfe von Onlyfans seine Kreditraten, hat im letzten Monat 4000 britische Pfund (rund 4660 Euro) mit pornografischem Content auf Onlyfans erwirtschaftet.

Jetzt steht er vor einem Problem: „Wenn uns nicht mehr erlaubt wird, explizite Inhalte zu posten, ist das ein Schlag ins Gesicht.“ Er versteht die ganze Aufregung um die Porno-Inhalte auf Onlyfans nicht.

Den ganzen Artikel kann man hier nachlesen: https://www.krone.at/2490598

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floggy
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Onlyfans: Pornoverbot „ist ein Schlag ins Gesicht“

Beitrag von floggy »

"OnlyFans hätte u.a. die Identität aller in Videos vorkommender Personen, sowie aller Nutzer*innen, die deren Videos angesehen haben, verifizieren müssen - ein enormer Aufwand, den OnlyFans nicht stemmen konnte oder wollte."

Dear Sex Workers,
The OnlyFans community would not be what it is today without you.
The policy change was necessary to secure banking and payment services to support you.
We are working around the clock to come up with solutions.
#SexWorkIsWork
6:25 nachm. · 21. Aug. 2021·Twitter Web App


https://futurezone.at/digital-life/only ... /401480185

"Hat OnlyFans Sicherheitsmaßnahmen?
Im Mai 2019 führte OnlyFans einen neuen Kontobestätigungsprozess ein, bei dem ein Ersteller nun ein Selfie zusammen mit seiner ID im Bild bereitstellen muss, um seine Identität zu beweisen. Nach unseren Recherchen und denen der BBC haben minderjährige Benutzer jedoch die IDs anderer Personen verwendet und problemlos ein Konto erstellt - was darauf hindeutet, dass die Altersüberprüfung nicht robust genug ist.
. . .
Unser jüngster Sexting-Bericht – Look at Me – Teens, Sexting and Risks hat gezeigt, dass sich die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind ein explizites Bild sendet, im Alter zwischen 14 und 15 Jahren mehr als verdoppelt."

https://www.internetmatters.org/de/hub/ ... d-to-know/

"Im Juli hieß es im ersten monatlichen Transparenzbericht des Unternehmens, dass 15 OnlyFans-Konten deaktiviert wurden, nachdem auf diesen Konten unanständige Bilder von Kindern gefunden wurden."

https://www.bbc.com/news/business-58273914

"Anderswo sind die Verdienstmöglichkeiten mitunter schlechter. Onlyfans behält 20 Prozent der Abo-Gebühren ein, wenn jemand über die Plattform Content verkauft. Bei anderen Plattformen kann diese Quote höher sein, auch Produktionsfirmen, an denen vorbei Sexarbeiter auf Onlyfans ihre Inhalte direkt verkaufen können, wollen in der Regel ihren Teil vom Kuchen."

https://www.krone.at/2490598

Quellenangabe:

https ://futurezone .at/digital-life/onlyfans-zensur-visa-mastercard-zahlungsdienstleister/401480185
https ://www .internetmatters .org/de/hub/news-blogs/what-is-onlyfans-what-parents-need-to-know/
https ://www .bbc .com/news/business-58273914
https ://www .krone .at/2490598
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deernhh
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Re: Onlyfans: Pornoverbot „ist ein Schlag ins Gesicht“

Beitrag von deernhh »

Nicht nur Onlyfans: Mastercards neue Spielregeln erschweren Sexarbeit im Netz
Der Zahlungsanbieter verlangt umfassende Verifizierungen von allen Personen, die in "expliziten" Inhalten abgebildet werden

24. August 2021, 08:00 245 Postings

Die neuen Richtlinien verdrängen zahlreiche Creators von Onlyfans oder zwingen sie, ihr Angebot zu reduzieren – und gefährden damit potenziell ihren Lebensunterhalt.
Foto: DER STANDARD/Pichler

Gestartet vor fünf Jahren als Plattform für die "Direktvermarktung" von Inhalten von Creators an ihre Fans, hat sich Onlyfans insbesondere im Bereich Erotik und Pornografie etabliert. Gerade während der Pandemie begann das Geschäft mit nackter Haut im Gegenzug für monatliche Abogebühren zu boomen. Oft suchten junge Menschen, mehrheitlich Frauen, einen Ausweg aus der Wirtschaftskrise in ihrem Land.

Vor kurzem hat die britische Plattform die Einführung neuer Richtlinien angekündigt, die am 1. Oktober wirksam werden. Konkret sollen "explizite" Inhalte dann nicht mehr veröffentlicht werden und existierender Content der Hardcore-Kategorie gelöscht werden. Die Folge dürfte ein beachtlicher Exodus an Nutzern und Inhalten sein.

Mastercard stellt um
Vordergründig spricht man bei Onlyfans davon, damit die Inklusivität der Plattform erhalten und die Langlebigkeit des Angebots sichern zu wollen. In anderen Worten: Man möchte sich damit interessanter für Investoren machen, die – auch im Lichte der Vorwürfe gegen den Pornoriesen Mindgeeks und erschütternden Vorfällen wie der Causa "Girls Do Porn" – bei Erwachsenangeboten sexueller Natur sehr vorsichtig geworden sind. Auch Onlyfans stand schon einmal in der Kritik, nachdem die BBC aufdeckte, dass die Jugendschutzmechanismen versagten und einschlägige Inhalte mit Minderjährigen angeboten wurden.

Hauptgrund für den plötzlichen Sinneswandel der Betreiber dürften aber neue Vorgaben des großen Zahlungsdienstleisters Mastercard sein.

Auch dieser zog Konsequenzen aus den Enthüllungen der letzten Jahre und verschärft seine Vorgaben für alle, die seine Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Gemessen an der Anzahl der Transaktionen (Stand 2019) hält Mastercard laut Daten von Shift Processing alleine bei Kreditkarten einen weltweiten Marktanteil von rund 32 Prozent. Damit ist man neben dem Branchenprimus Visa (53 Prozent) der zweitgrößte Anbieter am Markt. Discover und American Express sind mit jeweils rund acht Prozent vergleichsweise kleine Player.

Umfassende Vorgaben
Für expliziten Content sieht Mastercard eine Reihe von Vorgaben vor. Künftig müssen Alter und Identität aller in Hardcore-Aufnahmen sichtbaren Personen dokumentiert werden, ebenso Alter und Identität der Personen, die für den Upload verantwortlich sind. Es muss außerdem ein Prüfprozess eingerichtet werden, in dem Plattformen die Vereinbarkeit der Inhalte und die Dokumente sicherstellen müssen, bevor eine Veröffentlichung stattfindet. Für Livestreams sollen Echtzeit-Überprüfungen eingerichtet werden.

Verlangt wird auch ein "Lösungsprozess", der es ermöglicht, dass Beschwerden über illegale oder nonkonsensual hochgeladene Inhalte binnen sieben Werktagen behandelt werden. Und zu guter Letzt soll es auch ein Widerrufsverfahren geben, das es Personen, die in einem expliziten Werk zu sehen sind, ermöglicht, ihre Inhalte entfernen zu lassen.

Zwar sind Schritte gegen Kinderpornografie, Missbrauchsdarstellungen und nicht abgesprochene Uploads begrüßenswert, doch bei Onlyfans dürfte man eine Kosten-Nutzen-Rechnung angestellt haben. Und da die Einrichtung vieler der geforderten Mechanismen mit hohem Aufwand personeller und finanzieller Natur verbunden ist, hat man sich wohl lieber dazu entschieden, die eigenen Spielregeln zu ändern. Dass sowohl die neuen Vorgaben von Mastercard als auch die überarbeiteten Richtlinien von Onlyfans jeweils ab Oktober greifen, ist kein Zufall.

Missliche Lage für Creators
Für viele Creators erschwert dies nun aber die Sexarbeit im Internet und gefährdet ihren Lebensunterhalt. Sie müssen sich nun mit einem Zeitfenster von gerade einmal anderthalb Monaten neue Pläne zurechtlegen. Manche von ihnen haben bereits angekündigt, Onlyfans gänzlich zu verlassen und sich eine neue Plattform zu suchen. Andere wiederum suchen einen neuen Dienstleister, betreiben aber auch ihren alten Auftritt weiter – allerdings nur noch mit "zahmeren", erlaubten Inhalten und zu deutlich reduzierten Preisen.

Sie müssen zudem penibel darauf achten, die wohl oft schwammig gezogene Grenze zwischen zulässiger Erotik – Nacktheit wird nicht grundsätzlich verboten – und "expliziten" Darstellungen nicht zu überschreiten.

Kritik vor dem Exodus
Wer von der Abwanderung profitieren wird, bleibt noch abzuwarten, zumal auch andere Plattformen womöglich schwer auf die Dienste von Mastercard verzichten können. Eine der beliebteren neuen Anlaufstellen scheint Fansly zu sein. Das Portal operiert weitestgehend nach dem Geschäftskonzept von Onlyfans und nimmt auch optisch Anleihe an seinem bekannten Vorbild. Laut einem Tweet der Betreiber erhält man derzeit rund 4.000 Verifizierungsansuchen pro Stunde und arbeitet an einer Ausweitung des Teams, um den Ansturm bewältigen zu können.

Die Vorgangsweise von Onlyfans sorgt seit ihrer Ankündigung für Kritik seitens der oft weiblichen Sexarbeiter und ihrer Unterstützer. Sie zu verdrängen sorge nur dafür, dass sie andere und potenziell riskantere Wege finden müssten, um ihrer Arbeit nachgehen zu können. Es sei außerdem beschämend, wie die Plattform nun mit den Menschen umgehe, die sie eigentlich erst groß gemacht hätten.

Die Geschichte wiederholt sich
Es ist nicht das erste Mal, dass eine große Plattform die Möglichkeiten zur Sexarbeit oder auch zum Ausleben der eigenen Sexualität im digitalen Raum einschränkt. Lange florierten etwa Fetisch-Content, Erotikkunst, queere, sexpositive und ähnliche Inhalte auf der Blogplattform Tumblr, ehe dort der Bannhammer auf "Erwachseneninhalte" niederging. Auf Reddit existieren diese Communitys zwar noch, werden aber von Suchfunktion und Empfehlungsalgorithmus nicht berücksichtigt und in ihrer Sichtbarkeit somit stark eingeschränkt.

Um Fotos und Videos professionell anbieten und damit ihr finanzielles Auslangen finden zu können, sind die allermeisten "NSFW"-Creators (Not Safe For Work) allerdings auf Dienstleister wie Onlyfans angewiesen, die wiederum nicht ohne Kooperation der großen Zahlungsanbieter operieren können. Plattformen, die darauf verzichten, schließen wiederum einen großen Teil ihres Publikums aus, das nicht bereit ist, auf einen anderen Payment-Service zu wechseln oder Umwege über Kryptowährungen zu nehmen. Der Effekt dürfte damit längst nicht nur auf Onlyfans beschränkt bleiben, sondern auch auf anderen Portalen spürbar werden. (gpi, 24.8.2021)

https://www.derstandard.de/story/200012 ... it-im-netz





Pornografie-Verbot
OnlyFans macht Schluss mit selbstbestimmter Sexarbeit

Sexarbeiter:innen verhalfen der Webseite zu ihrem bahnbrechenden Erfolg. Doch jetzt verkündet OnlyFans, die Darstellung von sexuellen Inhalten zu verbieten. Die Stigmatisierung von Sexarbeit im Netz führt schon seit vielen Jahren zu erschwerten Arbeitsbedingungen in der Branche.

24.08.2021 um 11:04 Uhr - Rahel Lang - in Nutzerrechte - keine Ergänzungen
Verschiedenes buntes Sexspielzeug liegt auf mit Blumen verziertem Untergrund.
Kunstvolle Fotos von Sexspielzeug bleiben auf OnlyFans wohl noch erlaubt. (Symbolbild) – Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Dainis Graveris

Sexarbeiter:innen kämpfen schon lange um eine Online-Plattform, auf der sie erotische bis pornografische Inhalte gegen Bezahlung teilen können. Seit ein paar Jahren macht die Webseite OnlyFans genau das mit einem Bezahlmodell möglich. Nun verkündete der Anbieter „anstößiges“ und „sexuell explizites Verhalten“ in wenigen Monaten von seiner Plattform zu verbannen. Ab dem 1. Oktober 2021 tritt das Pornografie-Verbot mit den neuen Richtlinien in Kraft – und trifft damit die selbstbestimmte Sexarbeit.

OnlyFans wurde 2016 gegründet und verzeichnet nach eigenen Angaben über 130 Millionen Nutzer:innen. Letztes Jahr gewann der Content-Sharing-Anbieter durch die Corona-Pandemie schlagartig an Popularität – insbesondere für seine nicht jugendfreien Inhalte, die rund die Hälfte des Angebots ausmachen. Auf OnlyFans teilen Menschen Fotos und vorrangig Videos mit ihrer Fangemeinschaft, die die Urheber:innen durch ein monatliches Abonnement finanziell unterstützt. Dabei gehen 80 Prozent der Einnahmen an die Darsteller:innen selbst. Angehende OnlyFans-Nutzer:innen benötigen nur ihren Personalausweis und ihre Kreditkarte, um einen Account zu erstellen und künftige Zahlungen abzuwickeln.

Mastercard sperrt sich gegen Sexarbeit
Doch genau dieser bürokratische Prozess ist nun offenbar die Ursache des Sexarbeit-Verbotes. Aus einer Mail von OnlyFans, die dem Spiegel vorliegt, geht hervor, die Zahlungsabwicklung zwischen Fans und den Urheber:innen sei zu aufwändig. Wenn die Zahlung über Mastercard abgewickelt wird, muss OnlyFans nun die Inhalte überprüfen, bevor sie diese freigeben. Das Kreditkarten-Unternehmen zeigt mit seinen kürzlich verschärften „Bedingungen zu nicht jugendfreien Inhalten“ keine Toleranz für Sexarbeit. Auf Twitter begründet OnlyFans seine Entscheidung mit den Worten, die veränderten Richtlinien seien notwendig, um sichere Bank- und Zahlungsdienste zu garantieren. Im selben Tweet versichert die Plattform, an einer Lösung für das kommende Verbot zu arbeiten.

Sexarbeiter:innen sehen in den neuen Richtlinien von OnlyFans einen weiteren Schritt in der grundlegenden Stigmatisierung ihrer Arbeit. So verwehrten Mastercard und Visa schon im vergangenen Jahr ihren Zahlungsservice für die Plattform Pornhub, eine der meistgenutzten Pornowebseiten weltweit. Die Autorin und Sexarbeiterin Victoria Gagliardo-Silver sieht diese Entwicklung kritisch. Denn dadurch, so lautet ihre Argumentation, würden Kreditkarten-Unternehmen und Banken die Entscheidungsmacht darüber erlangen, welche Art von Pornografie anstößig und welche gesellschaftlich akzeptiert sei.

Ist das Erotik oder muss das weg?
Auch aus den neuen Richtlinien von OnlyFans geht nicht hervor, welche Darstellungen nun erlaubt und welche verboten sind. Klar ist, dass Nutzer:innen in Zukunft weder Geschlechtsverkehr, noch Masturbation, Genitalien oder andere „anstößige“ Bilder zeigen dürfen. Darunter fallen auch Darstellungen von Körperflüssigkeiten und des Anus, sowie die bloße Simulation von Geschlechtsverkehr. Allerdings sollen laut Spiegel erotische Inhalte und Nacktfotos vorerst erlaubt bleiben.

Doch wo genau die Trennungslinie zwischen Erotik und Pornografie verläuft, bleibt unklar. Und wie handhabt OnlyFans die auf anderen Plattformen selbstverständliche Zensur von weiblichen Nippeln? Der intransparente Definitionsspielraum führte schon in der Vergangenheit zu Problemen und Account-Sperrungen.

Für viele Nutzer:innen ist es unverständlich, warum OnlyFans Mastercard klein beigibt. Schließlich sei die Plattform erst durch sexuelle und erotische Inhalte so groß geworden. Auf den Tweet von OnlyFans reagierte die Nutzerin RealMiro_xo mit den Worten:

Sie haben NIEMALS für uns geworben, sondern nur für irgendwelche Fitnesstrainer und Prominente. WIR haben den Traffic gebracht. Und ihr habt uns auf die Straße gesetzt, anstatt uns gegen die Bezahldienste zu verteidigen.

Sexarbeit ist „moderner Feminismus“
Mehrere Jahre füllte OnlyFans eine willkommene Nische, die sich sowohl von der konventionellen Pornoindustrie mit ausbeuterischen Verträgen als auch von den strengen Nutzungsrichtlinien anderer Plattformen abgrenzte. Im Gegensatz zu diskriminierenden Kategorisierungen in der Pornoindustrie, bestimmen die Sexarbeiter:innen selbst, wie sie ihre Inhalte bewerben. Das kann auch zu einer freien und authentischen Sexualität führen, in der auch Kinks ihren Platz haben. Die Sexarbeiterin Yma Louisa Nowak sieht nichts Verwerfliches daran, ihren Körper und ihre Sexualität darzustellen. Sie sagt gegenüber dem Spiegel:“Für mich ist das moderner Feminismus“.

Doch spätestens ab Oktober werden die Anbieter:innen von sexuellen Inhalten auf andere Plattformen ausweichen müssen, etwa Konkurrenten wie BestFans oder JustForFans. Letztere wirbt derzeit sogar explizit Sexarbeiter:innen an. Auf Twitter veröffentlichte JustForFans ein Statement, in dem sich die Webseite selbst als Porno-Seite darstellt und die Nutzer:innen von OnlyFans willkommen heißt.

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Allerdings verlieren Sexarbeiter:innen mit dem Umzug auf eine neue Plattform erstmal ihre hohen Abonnementzahlen und müssen diese wieder von Null aufbauen. Menschen, die mit der Darstellung von sexuellen Handlungen Geld verdienen, sind somit auf stabile und sichere Online-Räume angewiesen. Doch diese verengen sich zunehmend. Betroffene und Organisationen kritisieren, dass Plattformen ihre Inhalte verdrängen und sie damit ihre Lebensgrundlage verlieren. Andi Land, die zu den Bestverdiener:innen auf OnlyFans gehört, meint, der Verlust eines sicheren Online-Raumes würde Sexarbeiter:innen in ein weniger sicheres und ausbeutenderes Umfeld treiben.

Die Entscheidung von OnlyFans, sexuelle Inhalte auf ihrer Webseite zu verbieten, hat damit folgenschwere Konsequenzen für Sexarbeiter:innen, für die die Plattform eine sichere Einnahmequelle darstellt.

Über den Autor/ die Autorin

Rahel Lang
Rahel ist von Ende Juli bis Oktober 2021 Praktikantin bei netzpolitik.org und studiert Liberal Arts and Sciences mit dem Schwerpunkt Governance in Freiburg. Besonders am Herzen liegt ihr die Analyse von Algorithmen und Big Data und deren Einfluss auf unser Leben.
Veröffentlicht
24.08.2021 um 11:04

https://netzpolitik.org/2021/pornografi ... sexarbeit/

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Zwerg
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Re: Onlyfans: Pornoverbot „ist ein Schlag ins Gesicht“

Beitrag von Zwerg »

In der Sache scheint sich jetzt doch was positives zu tun :-)
Wir halten die Daumen, dass eine spielbare Option für SexarbeiterInnen erhalten bleibt.

christian