STI-HIT-Studie

Hier soll eine kleine Datenbank entstehen, die sich vornehmlich mit über den Geschlechtsverkehr übertragbaren Krankheiten und dem Schutz vor ihnen beschäftigt
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fraences
Admina
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STI-HIT-Studie

Beitrag von fraences »

STI-HIT-Studie

Die STI-HIT-Studie – Kostenlose Untersuchungen auf sexuell übertragbare Infektionen

Am 03.12.2012 startet das Robert-Koch-Institut zusammen mit Gesundheitsämtern in Nordrhein-Westfalen die STI-HIT-Studie. Auch das Gesundheitsamt Bochum beteiligt sich daran. Während dieser Studie können sich Besucher, die zur der HIV-Testberatung kommen, auf Infektionen der Genitalien mit Chlamydien oder Gonokokken (Tripper-Bakterien) testen lassen. Die Teilnahme ist freiwillig, anonym und kostenlos und unabhängig vom HIV-Test. Die Studie wird bis Ende Februar 2013 dauern.

Was bedeutet STI-HIT-Studie?

STI = ist die Abkürzung für drei englische Wörter und bedeutet:
S = sexual T = transmitted I = infections, das heißt auf deutsch:
Sexuell übertragbare Infektionen, also eine Ansteckung mit Krankheitserregern, die man durch Geschlechtsverkehr bekommen kann. Früher nannte man sie Geschlechtskrankheiten. Dieser Begriff ist aber irreführend, weil die Patienten sich oft selbst gar nicht krank fühlen.

Es gibt viele sexuell übertragbare Krankheitserreger. HIV ist der gefährlichste von allen, allerdings nicht der häufigste. Genaue Zahlen kennt man nicht, jedoch wird geschätzt, dass in Deutschland jede zehnte bis zwanzigste Frau im Alter zwischen 16 und 26 Jahren Chlamydien hat. Männer sind ebenfalls Empfänger und Überträger von Chlamydien. Gonorrhoe, der lateinische Name für Tripper, kommt am zweithäufigsten vor. Beide Erreger sind Bakterien, d.h. sie sind vollständig mit einem Antibiotikum heilbar.

Beide Erreger finden sich in den Schleimhäuten der Geschlechtsorgane und verursachen oft keine Beschwerden. Untersuchungen sind deshalb auch dann sinnvoll, wenn Sie sich völlig gesund fühlen. Die Erreger bleiben oft unentdeckt und verbreiten sich so. Insbesondere die Chlamydien können bei Frauen Unfruchtbarkeit zur Folge haben. Bei Männern können sie Entzündungen der Hoden auslösen. Chlamydien und Tripper können bei schwangeren Frauen das Ungeborene schädigen und zu Fehlgeburten führen.

Außerdem wird eine Infektion mit Trichomonaden untersucht. Trichomonaden sind einzellige Geißeltierchen, die zum Überleben ein feuchtes Milieu benötigen. Vor allem Frauen sind betroffen, während Männer meist symptomlose Überträger sind. Da der Test in der EU noch nicht zugelassen ist, bekommt das Gesundheitsamt über diese Untersuchung keine Daten.


HIT = HI V - Testberatung, das heißt, dass die Besucherinnen und Besucher der HIV-Testberatung sich auf die genannten Erreger untersuchen lassen können.

Was ist das Ziel der Studie?

Ziel der Studie ist es herauszufinden, bei wie vielen Menschen, die zum HIV-Test kommen, eine Infektion mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen vorkommt.
Die Teilnahme ist freiwillig und von der Durchführung eines HIV-Tests unabhängig.

Was muss ich machen, wenn ich teilnehme?

Sie werden gebeten, in einem Fragebogen einige Fragen zu beantworten. Der Fragebogen wird ohne Namen (anonym) ausgefüllt. Frauen entnehmen sich selbst einen Abstrich aus der Scheide. Männer geben eine Urinprobe ab.
WICHTIG für die Urinprobe: Der letzte Toilettengang sollte mindestens 45 Minuten zurückliegen, damit ausreichend Keime im Urin zu finden sind! Alle Arbeitsschritte werden Ihnen ausführlich erklärt.

Sie geben Ihre Probe zusammen mit dem anonymen Fragebogen in einen Umschlag. Die Proben werden in ein Labor geschickt und ausgewertet. Sie erhalten das Untersuchungsergebnis nach ein bis zwei Tagen anonym mit Hilfe eines Stichwortes durch das Gesundheitsamt. Der Fragebogen wird nicht von den Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes gesehen, sondern anonym im Labor ausgewertet.

Wer kann nicht teilnehmen?

Nicht teilnehmen können:

• Personen unter 18 Jahren
• Frauen, die schwanger sind
• Frauen in der Stillzeit
• Frauen, die zur Untersuchungszeit ihre Monatsblutung haben und Tampons oder
Soft-Tampons (Schwämmchen) verwenden
• Personen, die bereits an der Studie teilgenommen haben.


Was passiert bei einem positiven Befund auf Chlamydien oder Tripper?

Falls bei Ihnen eine Infektion festgestellt wird, bekommen Sie den Laborbericht von uns sowie einen Info-Brief, mit dem Sie sich an eine Arztpraxis zur Behandlung wenden können. Eine Liste mit Ärzten bekommen Sie hier. Beide Infektionen sind mit Antibiotika gut zu behandeln. Sie wählen selbst aus, zu welcher Ärztin oder zu welchem Arzt Sie gehen.

Wann kann ich kommen?

Wenn Sie an der Studie teilnehmen möchten, kommen Sie bitte ohne Termin in die offene Sprechstunde montags von 9 bis 13 Uhr oder donnerstags von 14 bis 17.30 Uhr. Sie können auch außerhalb dieser Zeiten kommen, dann vereinbaren Sie bitte telefonisch einen persönlichen Termin mit uns (Frau Wach, Tel. 0234 910 3233 oder Frau Pollmüller, Tel. 0234 910 1113). Wenn Sie einen Einzeltermin haben, können Sie auch einen HIV-Test machen.

Welchen Nutzen bringt mir die Teilnahme an der Studie?

Eine möglicherweise unerkannte Infektion mit einem der beiden Erreger kann festgestellt und erfolgreich behandelt werden, so dass sich keine Folgeschäden entwickeln und die Infektion nicht an Andere weitergegeben wird. Vor Beginn einer neuen Beziehung oder nach dem Wechsel eines Partners ist es gut zu wissen, dass man gesund ist.

Wie wird die Anonymität gewährleistet?

Sowohl die Proben als auch der Fragebogen werden mit einer Nummer gekennzeichnet, die dazu dient, Probenergebnis und Fragebogen miteinander zu verknüpfen. Ihr Testergebnis bekommen Sie durch das Gesundheitsamt mit Hilfe eines Stichwortes, dass Sie selbst bestimmen.

Muss ich meine Anonymität aufgeben, wenn ich behandelt werden muss?

Im Gesundheitsamt bleiben Sie weiter anonym. Auf dem Laborbericht steht kein Name. Wenn Sie zu einer Arztpraxis zur Behandlung gehen, benötigen Sie allerdings Ihre Krankenkassenkarte, wodurch die Anonymität aufgehoben wird. Die Ärzte haben jedoch Schweigepflicht und dürfen keine Informationen über Patienten weitergeben.


Was passiert mit den Testergebnissen?

Die Ergebnisse der Studie werden in einem Bericht zusammengefasst und in Fachzeitungen veröffentlicht. Dies dient dazu, Maßnahmen zur Vorbeugung von sexuell übertragbaren Infektionen zu planen und Angebote zu verbessern. In den Veröffentlichungen werden keine Daten von Einzelpersonen, sondern nur von der untersuchten Gruppe insgesamt beschrieben.

Was ist mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten?

Im Gesundheitsamt können Sie als Basisangebot HIV und Syphilis und im Rahmen der Studie Chlamydien und Tripper untersuchen lassen. Außer diesen Erregern gibt es noch weitere sexuell übertragbare Infektionen, zum Beispiel Hepatitis B (HBV), Humane Papilloma Viren (HPV), genitale Herpesviren (HSV) und Trichomonaden. Trichomonaden werden in der Studie untersucht, jedoch erfolgt keine Rückmeldung über das Ergebnis, da der Test noch nicht zugelassen ist.

Als Routineuntersuchung ohne Beschwerden können Sie diese Erreger bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin (Allgemeinmedizin oder Fachrichtung Frauenheilkunde, Urologie oder Dermatologie) untersuchen lassen, müssen die Untersuchung jedoch privat bezahlen. Wenn Sie Beschwerden haben oder eine Sexualpartnerin beziehungsweise einen Sexualpartner haben oder hatten, bei der beziehungsweise bei dem eine solche Infektion festgestellt wurde, kann die Untersuchung auf Kosten der Krankenkasse erfolgen.

Außerdem untersucht das Zentrum für sexuelle Gesundheit im St.-Josef-Hospital, Gudrunstraße 56 in 44791 Bochum, sexuell übertragbare Infektionen. Sie benötigen hierfür eine Überweisung vom Hausarzt oder Facharzt.

Hepatitis B, Papillomaviren und Herpesviren sind Viren. Mann kann sie nicht mit einem Anitbiotikum bekämpfen. Gegen Hepatitis B und Papillomaviren gibt es eine Impfung, gegen Herpesviren nicht. Trichomonaden sind Parasiten, das heißt kleine einzellige Geißeltierchen, die zum Überleben ein feuchtes Milieu (wie die Scheidenschleimhaut) benötigen. Mittels antiparasitärer Therapie heilt die Krankheit vollständig aus.

Weitere Informationen über diese und andere sexuell übertragbare Infektionen können Sie nachlesen unter www.bzga.de oder

Die Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit informiert ebenfalls über andere sexuell übertragbare Krankheiten.

Ist eine Pilzinfektion auch eine sexuell übertragbare Infektion?

Viele Frauen kennen Pilzinfektionen der Scheide mit dem Pilz Candida albicans. Die Infektion verursacht Juckreiz, Brennen beim Wasserlassen und verstärkten Ausfluss. Eine Pilzinfektion ist keine sexuell übertragbare Infektion im engen Sinne, weil sie auch ohne Geschlechtsverkehr auftreten kann. Die Pilze besiedeln in kleinen Mengen bei jedem Menschen Haut und Schleimhaut und können sich unter bestimmten Bedingungen stark vermehren und dann allerdings auch sexuell übertragen werden.

Mit Cremes und Scheidenzäpfchen kann die Infektion gut behandelt werden. Ursachen für eine Pilzerkrankung können z.B. Diabetes, Chemotherapie, Einnahme der Pille, Antibiotika-Therapie oder Immunschwäche sein.

http://www.bochum.de/C125708500379A31/v ... T668BOCMDE
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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