Kein Vorschub der Prostitution

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen
Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7448
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

Kein Vorschub der Prostitution

Beitrag von fraences »

Kein "Vorschub der Prostitution"

Greding . Keine nackte Haut im Hippodrom: Der Gredinger Stadtrat hat sich in seiner Sitzung am Donnerstagabend eindeutig positioniert. Ein „FKK-Sauna-Wellness-Club mit Erotikdienstleistungen“ darf in der bisherigen Veranstaltungshalle nicht eingerichtet werden.


Im Grunde wandeln die Brüder Groh auf den Spuren des früheren US-Präsidenten Bill Clinton. Mit den Worten „I have never had sexual relations with that woman“, bestritt dieser 1998, Geschlechtsverkehr mit Monica Lewinsky gehabt zu haben. Weiße Flecken auf deren Kleid deuteten seinerzeit jedoch durchaus auf eine, na ja, gewisse Intimität. Was also ist Sex? Auf das geplante Etablissement in Greding bezogen lautet die Frage: Was ist Prostitution?
Die erste Spannung vor der Debatte über die delikate Angelegenheit nahm Stadtbaumeister Johann Schmauser heraus, wenn auch eher ungewollt: „Eigentlich gibt es nichts zu sagen“, hob er an – und sorgte damit für Gelächter unter den Ratsmitgliedern. Schmauser spielte jedoch darauf an, dass die Bauvoranfrage der Brüder Günther und Ernst Groh jun. aus Sicht der Verwaltung eine eindeutige Sache sei: ein Bordell.
Der Stadtbaumeister stellte die Umbaupläne im Inneren des Hippodroms vor: Demnach sind im Obergeschoss „Übernachtungszimmer für die Damen“ vorgesehen – mit insgesamt 23 Betten. Zudem sollte es 18 sogenannte Ruhezimmer mit Duschen und Waschgelegenheiten geben. Zum gewünschten Interieur gehörten auch ein Wellnesspool, ein Restaurant und eine Spielothek mit elf Geräten. Bereits im Eingangsbereich sollten die Gäste laut der Bauvoranfrage Bademäntel und Handtücher bekommen, sich gleich danach der Kleidung entledigen. Geöffnet sollte das Etablissement von 11 bis 4 Uhr sein.
Mit dieser Betriebsbeschreibung habe man das Gespräch mit dem Landratsamt gesucht, erklärte Bürgermeister Manfred Preischl (FW), schließlich ist das die Genehmigungsbehörde. Laut der Stellungnahme aus Roth lässt die Beschreibung „den Schluss zu, dass hier der Prostitution Vorschub gegeben wird“. Genau das aber ist laut Preischl in Kommunen von einer Größe bis zu 30 000 Einwohnern verboten. Und so verweigerte das Gremium ohne weitere Debatte das gemeindliche Einvernehmen zur Bauvoranfrage.
Das Verbot kennen auch Ernst Groh und der potenzielle Betreiber des Clubs, der sich ins Hippodrom einmieten will. Letzterer liegt laut Groh derzeit mit einem Oberschenkelhalsbruch im Krankenhaus und ist nicht erreichbar. „Jetzt muss er Farbe bekennen“, sagt Groh über den Mann, mit dem er bereits einen längerfristigen Mietvertrag abgeschlossen hat – jedoch unter der Voraussetzung, dass die Projektplanung auch umgesetzt wird.
Ihm sei gesagt worden, die Übernachtungsräume seien für die Angestellten, so Groh. Die Ruheräume dienten zum „Chillen und Relaxen“, wie es neudeutsch heißt, seien also quasi Rückzugsräume für Gäste. Groh geht davon aus, dass es im FKK-Sauna-Wellness-Club keine Prostitution gibt, lediglich Massagen. Doch legt er seine Hand dafür nicht ins Feuer. Die Begründung der städtischen Ablehnung will Groh an den Betreiber weitergeben. Der soll seinerseits eine Stellungnahme abgeben. Man werde die juristische Seite prüfen. Wenn es sich um Prostitution handele, „dann ist der Fall erledigt“, sagt Groh. „Wenn es da aber eine Grauzone gibt, werden wir wohl klagen.“

www.donaukurier.de/lokales/hilpoltstein ... 96,2733833
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution