Freispruch in Köln Freier saß Monatelang unschuldig im Gefängnis
Der Mann, der angeblich bei einer Begleitagentur zwei Prostituierte gebucht hatte und sie nach getaner Arbeit ausgeraubt haben soll, ist freigesprochen worden. Er saß acht Monate unschuldig hinter Gittern. Von Hariett Drack
Acht Monate saß Dieter S. (43, Name geändert) unschuldig hinter Gittern: Am Donnerstag wurde der Mann, der bei einer Begleitagentur zwei Prostituierte gebucht hatte und sie nach getaner Arbeit ausgeraubt haben soll, in allen Punkten freigesprochen.
Keine leichte Entscheidung
„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, sagte der Vorsitzende Richter in dem Prozess, dessen spektakuläre Wende nach gut zwei Monaten erfolgte. Der Angeklagte hatte zu den Vorwürfen geschwiegen. Deshalb und aufgrund der Aussagen der Escort-Damen saß er wegen Wiederholungsgefahr in Haft.
Rachefeldzug der Escort-Damen
Im Prozess stellte sich heraus, dass die Frauen sich offensichtlich abgesprochen und einen Rachefeldzug geplant hatten. Vor Gericht jedoch verwickelten sie sich in Widersprüche und Lügen. „Wir haben die Glaubwürdigkeit der angeblichen Opfer nachdrücklich in Zweifel ziehen müssen“, hieß es in der Urteilsbegründung.
Den Frauen droht nun ein Verfahren wegen Falschaussage. Mit dem Urteil wurden dem Angeklagten für jeden Tag erlittener Untersuchungshaft 25 Euro zugesprochen – insgesamt 5325 Euro.
http://www.ksta.de/koeln/freispruch-in- ... 16228.html
Freier saß Monatelang unschuldig im Gefängnis
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fraences
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Freier saß Monatelang unschuldig im Gefängnis
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Asfaloth
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Perignon
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RE: Freier saß Monatelang unschuldig im Gefängnis
Was ich nicht verstehe - "Rachefeldzug", wieso denn? Weil sie zusammen gebucht wurden, oder der Typ ihnen unsympathisch vorkam...?
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ehemaliger_User
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Vermutlich dieser Fall:
http://www.ksta.de/koeln/-sote-koelner- ... 86828.html
"Erst wie ein Gentleman, dann brutal"
Kölner Escort-Dame schildert "brutale" Begegnung mit Freier
Erstellt 09.07.2015
Eine Escort-Dame hat ihre Begegnung mit einem Freier geschildert: Er habe sich erst wie ein Gentleman verhalten und sei dann "brutal zur Sache gekommen", sagte die Frau vor Gericht aus.
Von Hariett Drack
Köln.
Schlechtes Benehmen im Gerichtssaal kann teuer werden. Weil Escort-Lady Peggy (32, alle Namen geändert) sich als Zeugin vor Gericht ausgesprochen unflätig aufführte, muss die Prostituierte 500 Euro Ordnungsgeld zahlen. Sie hatte den Angeklagten, einen ehemaligen Freier, wüst beschimpft und dann angespuckt. Ihre Kollegin Susi, die am ersten Verhandlungstag trotz Zeugenladung dem Prozess unentschuldigt fern geblieben war, wurde für ihr Nichterscheinen mit 300 Euro Ordnungsgeld zur Kasse gebeten. Beide Frauen hatten den Freier angezeigt, weil er für 2000 Euro einen "Overnight-Job" gebucht, ihnen nach getaner Arbeit das Geld jedoch wieder abgenommen und fluchtartig das Hotelzimmer verlassen hatte.
Direkt zur Sache
Die dritte, auf gleiche Weise geprellte Escort-Lady, die am Donnerstag im Prozess gegen den Freier aussagte, legte hingegen großen Wert auf gutes Benehmen – jedenfalls wirkte sie so, als sie die Begegnung mit dem Angeklagten schilderte. Dieser habe sich in dem Hotel, in dem es zur Sache gehen sollte, zunächst "wie ein Gentleman verhalten" und sie anfangs "zärtlich umarmt", dann allerdings habe sie sich gewundert: Keine Party, kein Glas Champagner an der Bar, kein Restaurantbesuch, wie es anscheinend bei Escort-Damen ihrer Kategorie üblich ist.
Dem Angeklagten ins Gesicht gespuckt
Stattdessen: "Er wollte direkt zur Sache kommen, ich dachte das ist mal was anderes", erinnerte sich die zierliche Brünette mit der Bikinifigur, den falschen Wimpern und den Gold-Sandaletten. Nach knapp 20 Minuten small talk habe man sich in die Horizontale begeben.
Neigung zu Fesselspielen
Dabei habe der Angeklagte von seiner Neigung zu Fesselspielen geschwärmt, die sie jedoch abgelehnt habe. Dann sei er "brutal zur Sache gekommen", habe sie an den Haaren gezogen, und das Ganze habe sich alles andere als "gentlemanlike" abgespielt. Er habe ihr danach die 2000 Euro im Briefumschlag wieder abgenommen und das Hotelzimmer verlassen.
Sie habe sich ihr Unbehagen über seine sexuellen Vorlieben allerdings nicht anmerken lassen, räumte die Escort-Dame auf Nachhaken des Verteidigers ein. Wiederholt gelang es dem Anwalt, die Prostituierte in Widersprüche zu verwickeln, um so ihre Glaubwürdigkeit infrage zu stellen. So ging es unter anderem um die Frage: "Was ist ein sanfter und was ein harter Geschlechtsverkehr?"
Zunächst kein Wort zur Brutalität
In ihrer Anzeige hatte die Prostituierte kein Wort darüber verloren, "wie hart der Angeklagte sie angeblich rangenommen haben soll"; sie habe lediglich die gestohlenen 2000 Euro thematisiert. Inzwischen will die gelernte Veranstaltungskauffrau nicht mehr im horizontalen Gewerbe tätig sein: "Ich habe mit dem Beruf komplett aufgehört. Das habe ich ihm zu verdanken, der Schock war einfach zu groß."
Weil das Gericht weiteren Aufklärungsbedarf hat, wurden noch zwei Verhandlungstage Ende Juli terminiert. Bis dahin bleibt der bisher unbescholtene Angeklagte, der sich zu den Vorwürfen nicht geäußert hat, in Untersuchungshaft.
http://www.ksta.de/koeln/-sote-koelner- ... 86828.html
"Erst wie ein Gentleman, dann brutal"
Kölner Escort-Dame schildert "brutale" Begegnung mit Freier
Erstellt 09.07.2015
Eine Escort-Dame hat ihre Begegnung mit einem Freier geschildert: Er habe sich erst wie ein Gentleman verhalten und sei dann "brutal zur Sache gekommen", sagte die Frau vor Gericht aus.
Von Hariett Drack
Köln.
Schlechtes Benehmen im Gerichtssaal kann teuer werden. Weil Escort-Lady Peggy (32, alle Namen geändert) sich als Zeugin vor Gericht ausgesprochen unflätig aufführte, muss die Prostituierte 500 Euro Ordnungsgeld zahlen. Sie hatte den Angeklagten, einen ehemaligen Freier, wüst beschimpft und dann angespuckt. Ihre Kollegin Susi, die am ersten Verhandlungstag trotz Zeugenladung dem Prozess unentschuldigt fern geblieben war, wurde für ihr Nichterscheinen mit 300 Euro Ordnungsgeld zur Kasse gebeten. Beide Frauen hatten den Freier angezeigt, weil er für 2000 Euro einen "Overnight-Job" gebucht, ihnen nach getaner Arbeit das Geld jedoch wieder abgenommen und fluchtartig das Hotelzimmer verlassen hatte.
Direkt zur Sache
Die dritte, auf gleiche Weise geprellte Escort-Lady, die am Donnerstag im Prozess gegen den Freier aussagte, legte hingegen großen Wert auf gutes Benehmen – jedenfalls wirkte sie so, als sie die Begegnung mit dem Angeklagten schilderte. Dieser habe sich in dem Hotel, in dem es zur Sache gehen sollte, zunächst "wie ein Gentleman verhalten" und sie anfangs "zärtlich umarmt", dann allerdings habe sie sich gewundert: Keine Party, kein Glas Champagner an der Bar, kein Restaurantbesuch, wie es anscheinend bei Escort-Damen ihrer Kategorie üblich ist.
Dem Angeklagten ins Gesicht gespuckt
Stattdessen: "Er wollte direkt zur Sache kommen, ich dachte das ist mal was anderes", erinnerte sich die zierliche Brünette mit der Bikinifigur, den falschen Wimpern und den Gold-Sandaletten. Nach knapp 20 Minuten small talk habe man sich in die Horizontale begeben.
Neigung zu Fesselspielen
Dabei habe der Angeklagte von seiner Neigung zu Fesselspielen geschwärmt, die sie jedoch abgelehnt habe. Dann sei er "brutal zur Sache gekommen", habe sie an den Haaren gezogen, und das Ganze habe sich alles andere als "gentlemanlike" abgespielt. Er habe ihr danach die 2000 Euro im Briefumschlag wieder abgenommen und das Hotelzimmer verlassen.
Sie habe sich ihr Unbehagen über seine sexuellen Vorlieben allerdings nicht anmerken lassen, räumte die Escort-Dame auf Nachhaken des Verteidigers ein. Wiederholt gelang es dem Anwalt, die Prostituierte in Widersprüche zu verwickeln, um so ihre Glaubwürdigkeit infrage zu stellen. So ging es unter anderem um die Frage: "Was ist ein sanfter und was ein harter Geschlechtsverkehr?"
Zunächst kein Wort zur Brutalität
In ihrer Anzeige hatte die Prostituierte kein Wort darüber verloren, "wie hart der Angeklagte sie angeblich rangenommen haben soll"; sie habe lediglich die gestohlenen 2000 Euro thematisiert. Inzwischen will die gelernte Veranstaltungskauffrau nicht mehr im horizontalen Gewerbe tätig sein: "Ich habe mit dem Beruf komplett aufgehört. Das habe ich ihm zu verdanken, der Schock war einfach zu groß."
Weil das Gericht weiteren Aufklärungsbedarf hat, wurden noch zwei Verhandlungstage Ende Juli terminiert. Bis dahin bleibt der bisher unbescholtene Angeklagte, der sich zu den Vorwürfen nicht geäußert hat, in Untersuchungshaft.
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Asfaloth
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Liest man die Berichterstattung im Detail und etwas zwischen den Zeilen, dann zeichnet sich schon ein Bild ab.
Wobei der Beschuldigte sich nicht ganz unschuldig an seiner Misere zeigte, da er sich nicht von Anfang an zum Hergang geäussert hatte.
Erst als das Gericht selbst bemerkte, dass die Zeugen bzw. Anklägerinnen nicht ganz koscher sein konnten, da sich erhebliche Widersprüche zeigten, wendete sich wohl das Blatt.
Jedenfalls haben sich für den leser wohl wieder alle Klischees über das sog. "Rotlicht-Milieu" bestätigt und m.E. ein Rückschritt in dem Bestreben, das Bild der "Sexworker" in der Öffentlichkeit zu verbessern. Vor allem die verbalen Entgleisungen und Tätlichkeiten der Chefin im Gerichtssaal gegenüber dem Beschuldigten ist diesbezüglich suboptimal
@Perignon: Rachefeldzug wohl deshalb, weil der Bucher nicht das bekommen hatte, was er fü sein Honorar erwartete und deshalb das Date ohne Zahlung abbrach bzw. einen Teil zurückforderte. Das gefiel der Agenturchefin wohl gar nicht
Zitat aus Quelle =
http://www.ksta.de/koeln/prozess-in-koe ... 51000.html
" Einmal sei eine andere als die bestellte Hure erschienen, so dass er, ohne dass es zum Sex gekommen wäre, nicht gezahlt habe.
Und das zweite Mal habe er den Akt abgebrochen, weil die Frau ihre Tage gehabt habe, und sich einen Teil des Geldes zurückgeben lassen. In beiden Fällen waren für eine Nacht 1900 bis 2000 Euro vereinbart gewesen."
Wobei der Beschuldigte sich nicht ganz unschuldig an seiner Misere zeigte, da er sich nicht von Anfang an zum Hergang geäussert hatte.
Erst als das Gericht selbst bemerkte, dass die Zeugen bzw. Anklägerinnen nicht ganz koscher sein konnten, da sich erhebliche Widersprüche zeigten, wendete sich wohl das Blatt.
Jedenfalls haben sich für den leser wohl wieder alle Klischees über das sog. "Rotlicht-Milieu" bestätigt und m.E. ein Rückschritt in dem Bestreben, das Bild der "Sexworker" in der Öffentlichkeit zu verbessern. Vor allem die verbalen Entgleisungen und Tätlichkeiten der Chefin im Gerichtssaal gegenüber dem Beschuldigten ist diesbezüglich suboptimal
@Perignon: Rachefeldzug wohl deshalb, weil der Bucher nicht das bekommen hatte, was er fü sein Honorar erwartete und deshalb das Date ohne Zahlung abbrach bzw. einen Teil zurückforderte. Das gefiel der Agenturchefin wohl gar nicht
Zitat aus Quelle =
http://www.ksta.de/koeln/prozess-in-koe ... 51000.html
" Einmal sei eine andere als die bestellte Hure erschienen, so dass er, ohne dass es zum Sex gekommen wäre, nicht gezahlt habe.
Und das zweite Mal habe er den Akt abgebrochen, weil die Frau ihre Tage gehabt habe, und sich einen Teil des Geldes zurückgeben lassen. In beiden Fällen waren für eine Nacht 1900 bis 2000 Euro vereinbart gewesen."