BSD e.V. 14.6. Offener Brief Sandra Norak
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BSD e.V. 14.6. Offener Brief Sandra Norak
Aus der Reihe @Kasharius hat´s auch schon gemerkt:
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Re: BSD e.V. 14.6. Offener Brief Sandra Norak
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14.06.2021: Öffentlicher Brief an Sandra Norak – Sexkaufgegnerin
Sehr geehrte Frau Norak,
wir haben Ihren Facebook-Beitrag „Mutmaßlich Privatdetektiv auf mich angesetzt“ mit Erstaunen zur Kenntnis genommen. Warum sollte jemand einen Privatdetektiv beauftragen?
Dagegen finden wir es ungeheuerlich, das Sie den Internationalen Hurentag instrumentalisieren, um auf Ihre eigene Geschichte aufmerksam zu machen und diese zu verquicken mit der Forderung nach einem Sexkaufverbot.
Seit der Besetzung der Kirche Saint Nizier in Lyon im Jahre 1975 durch Kolleg*innen, die sich gegen die staatliche Repressionen, Razzien und falschen Beschuldigungen von Kindern und Partnern als Zuhälter, wehrten, wird der 2. Juni weltweit als Gedenktag begangen. Sexarbeiter*innen und ihre Freunde beschreiben ihre Arbeits- und Lebensrealitäten und machen auf strukturelle, staatliche und gesellschaftliche Diskriminierung aufmerksam. Bordelle zeigen Transparenz und führen Tage der Offenen Tür durch.
Dieses Jahr forderten wir – unter den Auswirkungen der Pandemie – die Gleichstellung mit anderen Gewerben, also die Öffnung der Bordelle und die Erlaubnis von Prostitution, um endlich wieder in einem sicheren Umfeld arbeiten und eigenes Einkommen generieren zu können.
Warum sollten Sexarbeiter*innen und Bordellbetreiber*innen schlechter gestellt sein als Künstler, Gastronome, Hoteliers, Masseure, etc.?
Warum sollten Sexarbeiter*innen ihre sexuellen Dienstleistungen im Dunklen, allein, in gefahrvollen Situationen, in Abhängigkeiten anbieten?
Corona hat keine neue Erkenntnisse hervorgebracht: fehlender privater Wohnraum und Unzulänglichkeiten bei der Krankenversicherung waren hinlänglich bekannt, wie auch das gesetzliche Wirrwarr und der deutschlandweite Flickenteppich rund um das ProstituiertenSchutzGesetz. Ganz zu schweigen vom fehlenden Respekt und Rechten.
Dagegen ist deutlich geworden, mit wie viel mehr Gewalt und Ausbeutung Sexarbeiter*innen außerhalb der Bordelle konfrontiert sind. Das können Sie nicht ernsthaft gegrüßen?!
Während Sie pauschal die gesamte Prostitutionsbranche verteufeln, keine Gelegenheit auslassen, Fakenews zu verbreiten, wie „alle Sexarbeiter*innen seien Opfer“, „alle Kunden Täter“ und „alle Bordellbetreiber*innen Ausbeuter“, bevorzugen wir einen differenzierten Blick. Die Welt ist nicht schwarz-weiß. Wir fördern Empowerment und Professionalisierung, damit jede Sexarbeiter*in in jeder Situation ihre Rechte kennt und sich zwischen Alternativen entscheiden kann. Also auch: für oder gegen die Prostitution.
Bordellbetreiber*innen ständig als Profiteure und als Pro-Prostitutions-Lobby zu bezeichnen, bringt auch nichts, sondern ist nur ein Spiel mit negativen Klischees.
Sie generalisieren Ihre persönliche Geschichte, die, wie Sie selbst sagen, geprägt war von emotionaler Abhängigkeit. Dies auf alle Sexarbeiter*innen zu übertragen, ist nicht nur falsch und paternalistisch, sondern auch zutiefst entmündigend.
Für Ihre Botschaft sollten Sie sich einen anderen Tag aussuchen. Der Internationale Hurentag steht für Selbstbestimmung und Freude und Empowerment in der Sexarbeit.
Sexarbeitsrechte sind Menschenrechte!
https://bsd-ev.info/14-06-2021-oeffentl ... fgegnerin/
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Re: BSD e.V. 14.6. Offener Brief Sandra Norak
"Warum sollte jemand einen Privatdetektiv beauftragen?"
Warum wohl!
"Sandra" selbst sagt es:
"Vielleicht sitzt also gerade, etwas zugespitzt, irgendwo hinterm Gebüsch vor meinem Haus der Detektiv der Pro-Prostitutions-Lobby, um zu enttarnen, dass ich niemals in der Prostitution war und mein Zuhälter überhaupt nie existierte?"
Ich habe "Sandra" vor knapp zwei Jahren gefragt, warum sie nicht angezeigt habe. Ich habe nochmals fragen lassen. Ihre Reaktion war nicht: "Habe ich wohl! möchte aber zu einem Ermittlungsverfahren weiter nichts sagen" sondern mal Schweigen, mal sehr aufgeregtes Gegenfragen, und das Gleiche in ihrem politischen Umfeld.
"Sandra Norak" verwendet eingestandenermaßen ein Pseudonym. Wozu?
Ihr Gesicht zeigt sie überall herum, und verändert ihr Aussehen, anders als "Huschke" zu Anfang, kein bisschen. Wiedererkannt möchte sie also werden. Wenn einer ihre wahre Identität kennen sollte, dann der ehemalige "Freund" und Zuhälter aus ihrer Erzählung: "Sandra" gibt an, mit 16 ausgezogen und dann bei ihm gewohnt zu haben, und er habe mit ihr die Bürokratie erledigt . . .
Aktuell sagt sie: "Ich hatte lange mit mir gehadert, ob ich anzeigen soll oder nicht, denn ich hatte nichts mehr gegen ihn in der Hand. Gar nichts. Ich hatte nicht einmal Beweise dafür, dass ich überhaupt mit ihm in Kontakt stand, denn Fotos durfte ich nie von ihm machen. Meine Vergangenheit mit ihm war quasi ausgelöscht."
- auch in den Akten des Einwohnermeldeamts, reicht der Arm der Pro-Prostitutionslobby auch dorthin?!
Und sogar ins Finanzamt?:
"Wo das Geld ist, was ich an Steuern und Einnahmen offiziell angab, ganz einfach, weil ich offiziell etwas angeben musste, damit ich mit den Behörden keine Probleme bekomme, da man von diesen im Bordell gesehen und registriert wurde und die davon ausgehen, dass man auch etwas verdient hat (was man ja auch hat, nur das meiste Geld eben beim Zuhälter gelandet ist), das fragt sich scheinbar auch niemand. Auf mein Konto wurde all das Geld nicht einbezahlt, da herrschte 23 Monate (abgekürzter Tatzeitraum) lang Ebbe Ok, umgerechnet ca. 3,60 Euro pro Tag, um genau zu sein, wurden da in bar einbezahlt."
- da muss sie wohl auch beim FA in bar eingezahlt haben, von dem Geld, dass ihr Zuhälter ihr zu diesem Zweck gelassen hat - denn "umgerechnet ca. 3,60 Euro pro Tag" hätte die bayrische Steuerbehörde vermutlich als unglaubwürdig eingeschätzt.
Im aktuellen Text gibt "Sandra" Detailkenntnisse zum eingestellten Ermittlungsverfahren an, die mich verwundern, zum Beispiel den Inhalt von Zeugenvernehmungen. Auch die Einstellungsverfügung, die sie wiederholt erwähnt (nicht aber angibt), scheint recht detailreich ausgefallen zu sein, nicht, wie ich mir das vorgestellt habe (und durch Muster im Netz bestätigt wird), kurz und knapp.
Wie ist dazu die Meinung eines Praktikers, @kasharius?
Warum wohl!
"Sandra" selbst sagt es:
"Vielleicht sitzt also gerade, etwas zugespitzt, irgendwo hinterm Gebüsch vor meinem Haus der Detektiv der Pro-Prostitutions-Lobby, um zu enttarnen, dass ich niemals in der Prostitution war und mein Zuhälter überhaupt nie existierte?"
Ich habe "Sandra" vor knapp zwei Jahren gefragt, warum sie nicht angezeigt habe. Ich habe nochmals fragen lassen. Ihre Reaktion war nicht: "Habe ich wohl! möchte aber zu einem Ermittlungsverfahren weiter nichts sagen" sondern mal Schweigen, mal sehr aufgeregtes Gegenfragen, und das Gleiche in ihrem politischen Umfeld.
"Sandra Norak" verwendet eingestandenermaßen ein Pseudonym. Wozu?
Ihr Gesicht zeigt sie überall herum, und verändert ihr Aussehen, anders als "Huschke" zu Anfang, kein bisschen. Wiedererkannt möchte sie also werden. Wenn einer ihre wahre Identität kennen sollte, dann der ehemalige "Freund" und Zuhälter aus ihrer Erzählung: "Sandra" gibt an, mit 16 ausgezogen und dann bei ihm gewohnt zu haben, und er habe mit ihr die Bürokratie erledigt . . .
Aktuell sagt sie: "Ich hatte lange mit mir gehadert, ob ich anzeigen soll oder nicht, denn ich hatte nichts mehr gegen ihn in der Hand. Gar nichts. Ich hatte nicht einmal Beweise dafür, dass ich überhaupt mit ihm in Kontakt stand, denn Fotos durfte ich nie von ihm machen. Meine Vergangenheit mit ihm war quasi ausgelöscht."
- auch in den Akten des Einwohnermeldeamts, reicht der Arm der Pro-Prostitutionslobby auch dorthin?!
Und sogar ins Finanzamt?:
"Wo das Geld ist, was ich an Steuern und Einnahmen offiziell angab, ganz einfach, weil ich offiziell etwas angeben musste, damit ich mit den Behörden keine Probleme bekomme, da man von diesen im Bordell gesehen und registriert wurde und die davon ausgehen, dass man auch etwas verdient hat (was man ja auch hat, nur das meiste Geld eben beim Zuhälter gelandet ist), das fragt sich scheinbar auch niemand. Auf mein Konto wurde all das Geld nicht einbezahlt, da herrschte 23 Monate (abgekürzter Tatzeitraum) lang Ebbe Ok, umgerechnet ca. 3,60 Euro pro Tag, um genau zu sein, wurden da in bar einbezahlt."
- da muss sie wohl auch beim FA in bar eingezahlt haben, von dem Geld, dass ihr Zuhälter ihr zu diesem Zweck gelassen hat - denn "umgerechnet ca. 3,60 Euro pro Tag" hätte die bayrische Steuerbehörde vermutlich als unglaubwürdig eingeschätzt.
Im aktuellen Text gibt "Sandra" Detailkenntnisse zum eingestellten Ermittlungsverfahren an, die mich verwundern, zum Beispiel den Inhalt von Zeugenvernehmungen. Auch die Einstellungsverfügung, die sie wiederholt erwähnt (nicht aber angibt), scheint recht detailreich ausgefallen zu sein, nicht, wie ich mir das vorgestellt habe (und durch Muster im Netz bestätigt wird), kurz und knapp.
Wie ist dazu die Meinung eines Praktikers, @kasharius?
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Re: BSD e.V. 14.6. Offener Brief Sandra Norak
@Boris
gerade für eine angehende Juristin fallen ihre Ausführungen nur sehr wolkig aber wenig substantiiert aus. Wenn es ein Verfahren gab und es Aktenstücke dazu gab, befinden sich diese in ihrem bzw. im Besitz des Anwaltes der Sie vertreten hat. Aber natürlich kann nur sie entscheiden, ob sie die Dokumente veröffentlicht. Vielleicht wurde das Verfahren, wenn es eins gab, auch deshalb eingestellt, weil an den Vorwürfen nichts dran war. Sandra Norak hat sich auch schon nach meiner persönlichen Kenntnis mutmaßlich latent-naiv-behindertenfeindlich geäußert, ohne das ihr das wohl reflektiert bewusst war...den Beleg kann ich aber nicht bringen.....
Meine persönliche Meinung zu ihr ist, dass ich sehr starke Zweifel an ihrer - wohl auch variablen - "Story" vom Loverboy-Opfer habe...
Kasharius grüßt
gerade für eine angehende Juristin fallen ihre Ausführungen nur sehr wolkig aber wenig substantiiert aus. Wenn es ein Verfahren gab und es Aktenstücke dazu gab, befinden sich diese in ihrem bzw. im Besitz des Anwaltes der Sie vertreten hat. Aber natürlich kann nur sie entscheiden, ob sie die Dokumente veröffentlicht. Vielleicht wurde das Verfahren, wenn es eins gab, auch deshalb eingestellt, weil an den Vorwürfen nichts dran war. Sandra Norak hat sich auch schon nach meiner persönlichen Kenntnis mutmaßlich latent-naiv-behindertenfeindlich geäußert, ohne das ihr das wohl reflektiert bewusst war...den Beleg kann ich aber nicht bringen.....
Meine persönliche Meinung zu ihr ist, dass ich sehr starke Zweifel an ihrer - wohl auch variablen - "Story" vom Loverboy-Opfer habe...
Kasharius grüßt
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Re: BSD e.V. 14.6. Offener Brief Sandra Norak
@kasharius:
Danke für die Einschätzung. "Wolkig und wenig substantiiert" trifft es gut.
Ich hätte an dieser Stelle ein (taktisch partiell geschwärztes) Faksimile der Einstellungsverfügung, oder Ähnliches, erwartet.
Dass "Sandra" Text- und Bildfenster einfügen kann, zeigt sie an anderer Stelle.
Danke für die Einschätzung. "Wolkig und wenig substantiiert" trifft es gut.
Ich hätte an dieser Stelle ein (taktisch partiell geschwärztes) Faksimile der Einstellungsverfügung, oder Ähnliches, erwartet.
Dass "Sandra" Text- und Bildfenster einfügen kann, zeigt sie an anderer Stelle.
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Re: BSD e.V. 14.6. Offener Brief Sandra Norak
Danke an Boris Büche
und Kasharius
für Eure Beiträge!
Bin begeistert über Eure Beiträge!
Tja, für Sandra Norak wird ihre Luft immer dünner.
Ihre einzige Bestimmung bestand / besteht darin, eine für sie "fantastische", um Anerkennung heischende, Psychotherapie in aller breiten Öffentlichkeit bekommen zu haben, die auch noch für sie kostenfrei / kostenlos war / ist, ihre Fiktion / Wahrnehmung / Realität hin und her, so, wie es gerade in ihrer momentanen Situation / psychischen Verfassung passt.
Jede Krankenkasse hätte ihre Psychotherapie wahrscheinlich nicht bezahlt ...
Aber IHRE Psyche auf ALLE anderen Sexworker*innen zu übertragen (in ihrem fatalen Glauben, ALLE Sexworker*innen denken genauso wie sie), ist nicht machbar und fair.
Bin begeistert über Eure Beiträge!
Tja, für Sandra Norak wird ihre Luft immer dünner.
Ihre einzige Bestimmung bestand / besteht darin, eine für sie "fantastische", um Anerkennung heischende, Psychotherapie in aller breiten Öffentlichkeit bekommen zu haben, die auch noch für sie kostenfrei / kostenlos war / ist, ihre Fiktion / Wahrnehmung / Realität hin und her, so, wie es gerade in ihrer momentanen Situation / psychischen Verfassung passt.
Jede Krankenkasse hätte ihre Psychotherapie wahrscheinlich nicht bezahlt ...
Aber IHRE Psyche auf ALLE anderen Sexworker*innen zu übertragen (in ihrem fatalen Glauben, ALLE Sexworker*innen denken genauso wie sie), ist nicht machbar und fair.
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Re: BSD e.V. 14.6. Offener Brief Sandra Norak
@deernhh:
Ich stand einmal "Sandra Norak" Angesicht zu Angesicht gegenüber, und ihr war klar, dass ich zur "Lobby" gehöre. Ich hatte nicht den Eindruck, dass diese junge Frau irgendeine Form von Therapie benötigte, oder in Anspruch nehmen würde. Der Unterschied zwischen ihrem Verhalten, ihrer Wirkung "privat", und wenn sie "auf der Bühne steht" war so frappant, dass ich erstmal fast überzeugt war, es handele sich nicht um die gleiche Person.
Ich stand einmal "Sandra Norak" Angesicht zu Angesicht gegenüber, und ihr war klar, dass ich zur "Lobby" gehöre. Ich hatte nicht den Eindruck, dass diese junge Frau irgendeine Form von Therapie benötigte, oder in Anspruch nehmen würde. Der Unterschied zwischen ihrem Verhalten, ihrer Wirkung "privat", und wenn sie "auf der Bühne steht" war so frappant, dass ich erstmal fast überzeugt war, es handele sich nicht um die gleiche Person.
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Re: BSD e.V. 14.6. Offener Brief Sandra Norak
@Boris Büche
Danke für Deine Feststellung! Sehr aufschlussreich!
Liebe Grüße von deernhh
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Liebe Grüße von deernhh