SEXSUCHT DER FRAUEN
Gibt es Nyphomanie überhaupt?
Was läuft falsch, wenn die Lust der Frau so groß ist, dass der Mann Angst bekommt? Spricht man von Nymphomanie?
Mit ihren sexuellen Eskapaden sorgte Antje C. († 47) aus München für Schlagzeilen. Immer wieder soll sie Männer zum Sex gezwungen haben, um ihre unstillbare Lust nach Sex zu befriedigen. Als „Nymphomanin von München“ wurde sie bekannt – jetzt ist die Frau tot. Die genaue Todesursache muss noch ermittelt werden.
Doch handelt es sich bei der Frau tatsächlich um eine Nymphomanin? Was versteht man eigentlich unter Nymphomanie? Gibt es das überhaupt? Ist es eine Art weibliche Sexsucht?
Ann-Marlene Henning, Sexologin aus Hamburg: „Der Begriff Nymphomanie wird im Volksmund gerne verwendet, um auf eine geringschätzige Art Frauen zu beschreiben, die große Lust bzw. ein gesteigertes Verlangen nach Sex haben und diesem auch nachgehen“, erklärt die Expertin.
Nymphomanie in der Historie
Der Begriff kommt aus einer Zeit, die von Männern dominiert und bestimmt wurde. Er setzt sich zusammen aus den altgriechischen Wörtern für „Braut“ und „Wahnsinn“. Selbst im aufgeklärten Europa des 19. Jahrhunderts wurden Frauen, die masturbierten und außerehelichen Sex hatten, als Nymphomaninnen bezeichnet. „Freud war der Ansicht, dass Frauen, die „nur“ klitoral kommen können, sexuell gestört oder unreif sind“, sagt Sexologin Henning. „Wenn – vor allem Männer – von Nymphomanie sprechen, dann steckt dahinter häufig eine (unbewusste) Angst vor der Sexualität und fordernden Leidenschaft der Frau“, erklärt Sexologin Ann-Marlene Henning.
Der Begriff Nymphomanie hat also nichts mit einer manischen Sucht zu tun. Frauen, die ihre Sexualität offen ausleben, sind nicht süchtig oder nymphomanisch.
Aber die Frage ist natürlich, was man unter gesteigertem Verlangen versteht. Wann ist zu viel tatsächlich zu viel? Vanessa del Rae, Sex-Coach: „Um festzulegen, wann das Verlangen gesteigert ist, müsste man zunächst definieren, was normal ist. Das ist natürlich stark von kulturellen Wertvorstellungen und Sitten abhängig“, so Vanessa del Rae. „Solange Sex Spaß macht, ist alles okay und erlaubt – unabhängig von der Häufigkeit.“ Das bedeutet: Wenn mit Sex Lust, Entspannung und Genuss einhergehen, ist alles in Ordnung. Gefährlich wird es allerdings, wenn aus gelebter Lust ein krankhafter Akt wird. Wenn Sex als Kompensation genutzt wird, um eine innere Leere auszufüllen, was aber nie gelingen wird – die Befriedigung bleibt aus. Die Partner werden immer häufiger gewechselt auf der Suche nach Erlösung. Mediziner sprechen in diesem Fall von Sexsucht – ein Oberbegriff, der geschlechtsunabhängig genutzt wird. Es handelt sich um eine sexuelle Störung. Je größer die Sucht, desto höher die Dosis.
WENN SEX ZUR SUCHT WIRD
Wie wird man sexsüchtig?
Sexsucht ist in der Regel nicht erblich. Die Grundlagen für eine Neigung zur Sexsucht können jedoch in der Kindheit gelegt werden. Einige Therapeuten sehen einen Zusammenhang zu dem Überangebot an sexuellen Reizen, die über das Internet verbreitet werden.
Welche anderen Symptome gibt es?
Welche anderen Symptome gibt es? Sexsucht dient ähnlich wie Drogen oder Alkohol dazu, ganz bestimmte Gefühle zu betäuben, die der Betroffene ohne regelmäßiges Erleben eines Rauschzustandes nur schwer aushalten kann. Gleichzeitig werden durch das konsumartige und den unmittelbaren Lebenskreis schädigende Verhalten Gefühle wie Scham, Schuld und innere Leere zumeist noch verstärkt, die dann wieder durch ein hyperaktives Sexualleben überdeckt werden. Das Risiko, auch andere „Betäubungsmittel“ zu gebrauchen, ist bei Sexsüchtigen somit erhöht.
Wo gibt es Hilfe?
Es gibt in Deutschland im Gegensatz zu Amerika noch keine spezifischen Therapieprogramme und Kliniken für Sexsüchtige. Allerdings existieren Selbsthilfegruppen und Internetforen, die von den Betroffenen als sehr hilfreich empfunden werden, etwa die „Sex and Love Addicted Anonymous“ (SLAA).
Wie sieht die Therapie aus?
Ziel ist es, Intimität auch ohne Sex wieder zuzulassen und negative Gefühle nicht mehr mit Sex zu verdrängen. Am Anfang der Therapie steht ein längeres Zölibat. Die in der Zeit auftretenden extrem negativen Gefühle werden in einer Gruppe mit anderen Betroffenen aufgearbeitet. Nur wer wieder eine gesunde Einstellung zu sich selbst entwickelt, kann auch eine Beziehung zu anderen und zur Sexualität aufbauen.
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Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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RE: Gibt es Nyphomanie überhaupt?
Hach, die gute, alte BILD!