Apollodoros in der Anklagerede gegen Neaira
(Pseudo-Demosthenes 59, § 108)
Klappentext:
Korinth, ca. 390 v. Ch., wird die sechsjährige Neaira von ihrer Mutter an ein Hurenhaus für gehobene Gäste verkauft. Wo das Kind Neaira sich zuerst in eine Fantasiewelt voller Satyrn und Sagengestalten flüchtet, bemerkt das Mädchen schnell, dass der Weg in die Freiheit nur über jene Herren führen kann, welche sich ihres Körpers bedienen. Mit einer Mischung aus Klugheit und Schamlosigkeit erlangt sie schließlich Berühmtheit in Korinth und Athen.Eine schicksalhafte Leidenschaft verbindet sie mit dem geheimnisvollen Phrynion.Der Traum von der lang ersehnten Freiheit wird jedoch für Neaira erst greifbar, als sie den Athener Stephanos kennenlernt. Doch Neaira wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Phrynion lässt sie in sein Haus verschleppen und verlangt, dass sie erneut ihren Platz an seiner Seite einnimmt.
Die bewegende Lebensgeschichte der Hetäre Neaira, überliefert aus antiken Gerichtsakten – der Pseudo Demosthenos § 59 gegen Neaira
Ich kann nicht beurteilen, ob dieser auf der Anklageschrift basierende Roman wirklich genau den damaligen Zuständen entspricht, aber es wird einem beim Lesen ein sehr lebendiges und nachvollziehbares Bild vor Augen geführt. Die Autorin hat sich intensiv mit dem Thema befasst und vieles von dem, was sie schreibt, scheint auch heute noch eine gewisse Gültigkeit zu haben. In der heutigen Zeit ist es zwar nicht mehr so extrem mit der gesellschaftlichen Ausgrenzung, aber im Kern sind die Probleme noch immer fast völlig gleicher Natur. In vielen Passagen konnte ich mich selbst wiedererkennen und bin absolut begeistert von diesem Buch. Es geht um Liebe, Glaube und Verrat, doch rutscht dabei niemals in die üblichen Klischees ab (vor allem nicht bei den Beschreibungen der Arbeit). Absolut empfehlenswert!
