Hier näheres zu dem Film:
Das Erste | Sonntag, 24.06.07 | 23:30 Uhr
Der Fluch der Ahnen
ARD (Stern.) | Länge: 105 Minuten
(Beat the Drum)
Spielfilm Südafrika/USA 2003
Nach dem Tod seiner Eltern macht der neunjährige Musa sich auf den Weg nach Johannesburg, wo er seinen Onkel vermutet. Unter den zahllosen Straßenkindern der Großstadt herrscht ein mörderischer Überlebenskampf. Dennoch wird Musa nicht kriminell. Durch seine neuen Erfahrungen in der Metropole sieht Musa das Leben auf dem Land aus einem anderem Blickwinkel: Seine Eltern starben an AIDS – doch über „die Krankheit“ will zu Hause niemand sprechen. Zusammen mit dem gutmütigen LKW-Fahrer Nobe kehrt Musa in sein Dorf zurück. Er versucht den Dorfältesten dazu zu bewegen, die Gemeinschaft über AIDS aufzuklären, doch die traditionellen Riten und Gebräuche sind tief verwurzelt...
"Der Fluch der Ahnen" ist ein bewegendes Familiendrama, das die AIDS-Problematik auf dem afrikanischen Kontinent aus der Sicht eines tapferen Waisenjungen vermittelt.
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Der neunjährige Musa (Junior Singo) kommt aus einem kleinen, verarmten Dorf in Zululand. Seine Mutter ist vor kurzem gestorben, sein Vater Ayize (Lennox Mathaboe) liegt auf dem Sterbebett. Da der Stamm streng nach seinen traditionellen Riten und Gebräuchen lebt, glauben im Dorf alle, Musas Familie sei verflucht. Um den Bann zu brechen, opfert Musas Großmutter (Mary Twala) ihre letzte Kuh – doch dadurch vergrößert sich noch die Hungersnot der vielköpfigen Familie. Musa bricht auf ins ferne Johannesburg, um seinen Onkel zu suchen und ihn um Geld für eine Kuh zu bitten. Nobe (Owen Sejake), ein gutmütiger LKW-Fahrer, hat Mitleid mit dem kleinen Tramper und nimmt ihn mit in die Großstadt. Um nicht wie die anderen Straßenkinder stehlen zu müssen, wischt der Junge für ein Almosen die Windschutzscheiben der an den Ampeln haltenden Autos. Von seiner Teenager-Freundin Letti (Noluthando Maleka) lernt Musa, dass fast alle im Getto HIV-infiziert sind.
Musa wird nun klar, dass auch seine Eltern Opfer dieser Krankheit geworden sind, „über die man nicht spricht“. Nach seiner Rückkehr will Musa den Dorfältesten (Jeremiah Ndlovu) dazu bewegen, endlich über „die Krankheit“ zu reden – vergebens.
Zusammen mit Nobe, der inzwischen väterliche Gefühle für den Jungen hegt, kehrt Musa wieder nach Johannesburg zurück. Durch den Jungen wird auch dem LKW-Fahrer klar, dass man HIV nicht ignorieren kann. Die heimtückische Krankheit kann jeden erwischen. Sogar Nobes Chef Pieter Botha (Clive Scott) verliert seinen Sohn Stefan (Tom Fairfoot) durch AIDS. Als sich herausstellt, dass Musas Onkel bei Botha angestellt war, findet der Waisenjunge ein neues Zuhause...
„Der Fluch der Ahnen“ ist ein anrührend inszeniertes und hervorragend fotografiertes Familiendrama, das die AIDS-Problematik aus der Sicht eines tapferen Waisenjungen vermittelt. Der Film kommt ohne erhobenen Zeigefinger aus und zeigt den trostlosen und brutalen Alltag der Straßenkinder sowie das Leben in den Townships von Johannesburg mit großer Authentizität. Neben der bewegenden Darstellung des kleinen Junior Singo ("The wooden Camera") überzeugt Owen Sejake ("In my Country") in der Rolle des gutmütigen LKW-Fahrers.