Der Liebhaber, ein weiteres Denkmal gesetzt.
In atemberaubend schönen Bildern inszeniert der französische Kultfilmer die Liebe eines wohlhabenden Chinesen zu einem knapp sechzehnjährigen weißen Mädchen im Saigon der 20er Jahre.
Am Ende der Schulferien kehrt ein in aller Schönheit erblühtes junges Mädchen aus ihrem Dorf in Indochina nach Saigon zurück, wo sie ein Gymnasium besucht und in einem Mädchenpensionat wohnt. Auf der Fähre über den Mekong begegnet sie einem zwar wesentlich älteren aber gutaussehenden und allem Anschein nach vermögenden Chinesen. Von der Anmut des zauberhaften Geschöpfs fasziniert, überwindet er seine Zurückhaltung vor dem Tabu, und die beiden knüpfen erste zarte Bande.
Thematisch angelehnt an Vladimir Nabokov's Lolita, setzt sich die autobiographisch gefärbte Erzählung Duras' über die gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit hinweg, und ebenso wie der Roman Nabokov's löst der brisante Stoff bei Erscheinen des Buches einen handfesten Skandal aus.
Annaud bringt verzehrende Erotik in ganz und gar unaufdringlichen Bildern auf die Leinwand, die dennoch nichts von der Leidenschaft
der beiden Liebenden vermissen lassen. Die hier noch blutjunge und soeben entdeckte Jane March (zu sehen u.a. auch in Die Schöne und das Biest) wird vom Regisseur zu schauspielerischer Höchstleistung animiert.
Einer der mit Abstand schönsten und erotischsten Liebesfilme, die ich je gesehen habe.
Prädikat : absolut sehenswert !

Erhältlich als DVD (Verleih Tobis Film, UFA)
LG, Tommy