Der Standard - Berichterstattung mit Selbstkorrektur, Bericht über Prozess Auftakt Mord in Ternberg

Berichte, Dokus, Artikel und ja: auch Talkshows zum Thema Sexarbeit werden hier diskutiert
Benutzeravatar
NoraSW
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 127
Registriert: 15.10.2015, 20:57
Wohnort: Speckgürtel
Ich bin: SexarbeiterIn

Der Standard - Berichterstattung mit Selbstkorrektur, Bericht über Prozess Auftakt Mord in Ternberg

Beitrag von NoraSW »

Heute morgen berichtete Der Standard über den Prozessbeginn über eine Bluttat an einer Prostituierten.

Es gab relativ schnell Kritik von zahlreichen Lesern, was ich gut finde und berechtigt.
Die Redaktion schrieb daraufhin den Artikel um.
Die Prostituierte wurde somit als Frau bezeichnet und die Bluttat als Mord.

Wie kommen Medien denn überhaupt auf die Idee einen Femizid aufgrund des Berufes einer Person, nicht mehr als solches gelten zu lassen.
Eine Frau, die immer noch markant als Rumänin wiederholt bezeichnet wird, ist gestorben und das ist unverzeihlich.

Jeder Mensch in Österreich ist gleich?
Nein, Sexarbeiter/innen sind ungleicher... :011
Hier der Artikel:
https://www.derstandard.at/story/200014 ... n-ternberg

Benutzeravatar
deernhh
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 1671
Registriert: 17.06.2018, 13:17
Ich bin: SexarbeiterIn

Re: Der Standard - Berichterstattung mit Selbstkorrektur, Bericht über Prozess Auftakt Mord in Ternberg

Beitrag von deernhh »

Ja, das ist traurig und schlimm.

Siehe auch diesen Thread:

viewtopic.php?t=15236


Hier der von Nora oben genannten Artikel aus "Der Standard":


TERNBERG
Mordanklage nach Tod von Escort-Dame in Oberösterreich

Der mutmaßliche Täter war laut psychiatrischem Gutachten zurechnungsfähig. Die Ermittlungen gegen den Chauffeur wurden hingegen eingestellt

2. Februar 2023, 09:17
, 55 Postings

Nach der Tötung der Escort-Dame wurden auch Vorwürfe gegen das Vorgehen der Polizei erhoben.

Foto: imago images/Elmar Gubisch

Steyr – Nach dem Tod einer 23-jährigen Escort-Dame im September in Ternberg in Oberösterreich hat die Staatsanwaltschaft Steyr Mordanklage gegen den mutmaßlichen Täter erhoben, berichteten Medien am Mittwoch. Der 34-Jährige war laut psychiatrischem Gutachten zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig. Er hat gestanden, die Frau geschlagen zu haben. "Seine Angaben variieren, wobei er den Vorsatz bestreitet", sagte Staatsanwaltschaftssprecher Andreas Pechatschek dem "Oberösterreichischen Volksblatt".

Der bisher unbescholtene 34-Jährige hatte die 23-jährige Rumänin via Internet in die Wohnung bestellt. Es war offenbar zu einem Streit über den Preis gekommen. Daraufhin soll der Mann die junge Frau derart brutal zusammengeschlagen haben, dass sie laut Obduktion durch Einatmen von Erbrochenem und Blut erstickte. Der Angeklagte will stark betrunken gewesen sein, bei seiner Festnahme am nächsten Tag wurde eine leichte Alkoholisierung festgestellt.

Polizei an der falschen Adresse
Die Ermittlungen wegen des Verdachts der Zuhälterei gegen jenen Mann, der die 23-Jährige zu ihrem Kunden gefahren hatte, wurden eingestellt. Er hatte die junge Rumänin am Abend des 24. September 2022 zu dem Termin gebracht und wartete eine Zeit im Wagen vor dem Mehrparteienhaus, bevor er wegfuhr. Bekannte der Frau machten sich Sorgen und informierten die Polizei. Aufgrund von widersprüchlichen Angaben und von Sprachproblemen fuhr die Exekutive aber zunächst zur falschen Adresse. Erst am Nachmittag des nächsten Tages wurde die Leiche in der Wohnung des Angeklagten gefunden.

Dem 34-Jährigen drohen im Fall einer Verurteilung wegen Mordes bis zu 20 Jahre beziehungsweise lebenslange Haft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm darüber hinaus noch Störung der Totenruhe vor. (APA, 2.2.2023)

Tötung von Escort-Dame in Oberösterreich: Polizei fuhr zu falscher Adresse

Oberösterreicher gestand Tötung von Escort-Dame und nennt Streit um Preis als Grund

Brutaler Tod junger Frau: Anwalt erhebt Vorwürfe gegen die Polizei

Gewalt an Frauen
Jede dritte Frau ist in Österreich ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt, das ergab eine Befragung der Statistik Austria. Monatlich werden in Österreich im Schnitt drei Frauen ermordet, zählt der Verein Autonome Frauenhäuser (AÖF). Die Täter stehen häufig in einem Beziehungs- oder Familienverhältnis zum Opfer und haben nicht gelernt, Konflikte gewaltfrei zu lösen.

Gewalt von Männern gegen Frauen gibt es in allen sozialen Schichten, Nationen, Familienverhältnissen und Berufsgruppen. Morde an Frauen werden auch als Femizide bezeichnet. Der Begriff soll ausdrücken, dass hinter diesen Morden oft keine individuellen, sondern gesamtgesellschaftliche Probleme wie etwa die Abwertung von Frauen und patriarchale Rollenbilder stehen.

Hilfe für von Gewalt- Betroffene gibt es hier:
Frauenhelpline (Mo-So, 0-24 Uhr, anonym und kostenlos): 0800 / 222 555

Gewaltschutzzentren (anonym und kostenlos): 0800 / 700 217

Männerberatung (Mo-So, 0-24 Uhr, anonym und kostenlos): 0800 / 400 777

Männernotruf (Mo-So, 0-24 Uhr, anonym und kostenlos): 0800 / 246 247

Telefonseelsorge (Mo-So, 0-24 Uhr, vertraulich und kostenlos): 142

https://www.derstandard.at/story/200014 ... n-ternberg