Sex fürs Studium: Warum Studierende "anschaffen" g

Berichte, Dokus, Artikel und ja: auch Talkshows zum Thema Sexarbeit werden hier diskutiert
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Jason
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Sex fürs Studium: Warum Studierende "anschaffen" g

Beitrag von Jason »

Ein Thema in der "Umschau" des MDR ist oben genanntes Thema. http://www.mdr.de/umschau/verteilseite1020.html

Allerdings wird diese Sendung oft reiserisch vermarktet, so das wenig Hoffnung auf seriöse Hintergrundinformation besteht.


LG Jason
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

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Giulia1
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Beitrag von Giulia1 »

Hat die Psychologin gesagt, dass das Abschalten von Gefühlen beim gekauften Sex psychisch nicht gesund sei? Wenn ich das richtig verstanden habe, muss ich fragen: Ist dann ein Arzt der ein schwerverletztes Kind operieren muss und selbst Vater ist auch "ungesund", weil er in dem Moment seine Gefühle unterdrücken muss?

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Giulia1
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Beitrag von Giulia1 »

Und die "Mutterproblematik" oder was auch immer für ein Ereignis in der Kindheit zugrunde zu legen, wenn jemand es genießt, Anerkennung oder Bewunderung seitens des Kunden zu bekommen halte ich für ein wenig vermessen.

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Aoife
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Beitrag von Aoife »

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Giulia1 hat geschrieben:Ist dann ein Arzt der ein schwerverletztes Kind operieren muss und selbst Vater ist auch "ungesund", weil er in dem Moment seine Gefühle unterdrücken muss?
Mit Sicherheit ja .... wohl einer der wichtigsten Gründe für die soziale Stigmatisierung:

Die soziale Hochachtung des einen ungesunden Verhaltens scheint zu erfordern, es andernorts umso mehr zu verachten .... :009

Liebe Grüße, Aoife
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sammelthema Studenten-Sexwork:

www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=2371

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Tilopa
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Beitrag von Tilopa »

Das Kampfblatt des Springer-Konzerns mit Zielgruppe rechts-konservatives Kleinbürgertum, 'Die Welt', heute mit der tendenziösen Geschichte einer 37-jährigen Medizinstudentin, die zur Finanzierung desselben am Wochende in einem Bordell arbeiten "muss" und natürlich alles ganz schrecklich findet. Nicht nur angesichts der Tatsache, dass Studiengebühren-Befürworter und BAFöG-Gegner in dieser Zeitung stets eine wohlwollende Plattform finden eine riesengroße Heuchelei.

Aber wenn das die am schlimmsten ausgebeutete "Zwangsprostituierte" ist, die man derzeit auftreiben konnte, dann auch wieder ein gutes Zeichen:

http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... -Puff.html

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Melanie_NRW
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RE: Sex fürs Studium: Warum Studierende "anschaffen&quo

Beitrag von Melanie_NRW »

Manchmal erscheint mir das ganze auch als faule Ausrede von Frauen, die ein Problem damit haben entweder dazu zu stehen, das sie anschaffen gehen oder zuzugeben, das sie für "richtige" Arbeit zu faul sind...

Wie finanzieren sich denn Männer ihr Studium?

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Sinamore
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Beitrag von Sinamore »

"zuzugeben, das sie für "richtige" Arbeit zu faul sind..."

ich wollte diesen Satz schon kritisieren, es sei eher die Sprache von Prostitutionsgegnern, Sexworkern Faulheit zu unterstellen. Nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, muss ich dir aber Recht geben...die Frau im Artikel verkauft tatsächlich ihre <<Seele>> und scheint absolut denkfaul (wenn das geschriebene denn stimmt). Sie hat aus Verantwortungslosigkeit zwei Kinder in die Welt gesetzt die sie nicht ernähren kann, und ist nicht bereit dafür Abstriche bei ihrer persönlichen Weiterentwicklung zu machen. Stattdessen nimmt sie in Kauf etwas zu tun, das sie als die ultimative Erniedrigung empfindet. Dadurch schadet sie sich selbst, ihrer Familie und anderen Sexarbeiterinnen, und gibt dann auch noch dem Staat die Schuld.

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Melanie_NRW
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RE: Sex fürs Studium: Warum Studierende "anschaffen&quo

Beitrag von Melanie_NRW »

Ja, ich weiß es klingt etwas harsch... aber ich habe es genauso gemeint, wie du es letztendlich auch verstanden hast :)

Du hast es aber verstanden, es noch besser in Worte zu packen...

Danke dafür! :)

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Tilopa
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RE: Sex fürs Studium: Warum Studierende "anschaffen&

Beitrag von Tilopa »

...und heute Die Zeit mit dem Betroffenheitsbericht einer Studentin, die im Nebenjob Erotikmassagen für mehr als 100€ anbot und dabei angeblich völlig überrascht war, dass die männlichen Kunden sich durchaus an ihrem Anblick erfreuten und ihr sexuelle Gefühle (hier als "Perversitäten" bezeichnet) entgegen brachten. So weit, so dämlich, so kackscheiße.

Eine ernsthafte Wendung bekam die Sache dann allerdings dadurch, dass ihr ein gestörter Kunde eine Vergewaltigung androhte und sie sich in diesem Massagesalon nicht genügend geschützt fühlte.

Was jedoch am Ende des Tages bleibt ist, dass mal wieder eine mediale Sau durchs Dorf getrieben wird, die sich prächtig dazu eignet, Sexarbeit und männliche Sexualität ohne jegliche Differenzierung zu dämonisieren - Radikalfeministische Männerfeindlichkeit und Kriminalisierungsforderungen sind da natürlich ebenfalls nicht weit.

Und so steckt sich die judäochristliche Kultur seit Jahrtausenden gefangen in ihrem Teufelskreis und kapiert nur ermüdend langsam, dass sie mit ihrer Sexualfeindlichkeit beständig auch jene sexuell gestörten und komplexbehafteten Menschen reproduziert, deren Gedanken und Taten dann wieder zur Beschränkung unserer aller Freude, Lust und Freiheit führen.

http://www.zeit.de/gesellschaft/2013-05 ... e-perverse