DER "SCHÖNE KLAUS" BARKOWSKY
Zuhälter-Boss wird Touri-Führer
Von Thomas Hirschbiegel
Klaus Barkowsky mit der Sängerin Veronique Kamera bei der Feier seines 60. Geburtstags in der Eimsbütteler Kneipe Medusalem
Klaus Barkowsky mit der Sängerin Veronique Kamera bei der Feier seines 60. Geburtstags in der Eimsbütteler Kneipe "Medusalem"
Foto: Röer
Den schwarzen Lamborghini kannte jeder auf dem Kiez – und den Fahrer haben viele gefürchtet: In den 80er Jahren war Klaus Barkowsky Boss der mächtigen Zuhältervereinigung "Nutella". Jetzt kehrt der 60-Jährige zurück – als Touristen-Führer will der Kiez-Kenner Besuchern St.Pauli näherbringen und nebenbei handgemalte Postkarten verkaufen und Autogramme geben!
"Inkasso-Henry? Olivia Jones? Wer sind die denn, bitte schön? Ich bin das Original!" Mit gewohnt dicker Lippe zieht der "Schöne Klaus" über andere prominente Kiez-Führer her. Und in der Tat – ein Fachmann für St.Pauli ist der Ex-Zuhälter, für den bis zu 15 Frauen anschaffen gingen, sicherlich.
Auch wenn er seine harte Vergangenheit wohl etwas verklärt, wenn er sagt: "Damals gab es auf St.Pauli Betrüger, Erpresser, Schläger oder Räuber. Aber ich war der charmante, schöne Klaus."
Ob das die Frauen, von denen er damals gelebt hat, die seine Sportwagen und goldenen Rolex-Uhren bezahlt haben, auch so sehen? 1989 klickten einmal die Handschellen, als er ziemlich bedröhnt frühmorgens in einem Kiez-Bistro Messerwerfen veranstaltete. Eine Klinge traf eine 21-Jährige in den Rücken. Barkowsky kam mit einer milden Strafe davon.
Härter traf ihn wenig später die Kugel eines österreichischen Zuhälters, der ihn in "Charlys Nightbar" am Hamburger Berg des Falschspiels bezichtigt hatte. "Ich war klinisch tot", sagt Barkowsky.
Als albanische Gangsterbanden Anfang der 90er Jahre wild um sich feuernd den Kiez eroberten, zog Barkowsky es vor, sich aus dem Milieu zurückzuziehen. Er begann zu malen, hat nach eigenen Angaben etwa 200 Werke geschaffen. Aktuell sitzt er an einem Bild, das den Anschlag vom 11. September 2011 in New York zeigt: "Nur die Flugzeuge muss ich noch reinmalen." Für ihn sei das Malen auch Vergangenheitsbewältigung meint der Ex-Zuhälter: "Die Kunst hilft mir, Dinge, die mich innerlich belasten zu verarbeiten."
Aber so richtig leben kann Barkowsky von der Kunst dann doch nicht. Da er für seine Bilder ab 10.000 Euro verlangt, hält sich die Nachfrage in Grenzen. Jetzt geht es also zurück auf den Kiez. Ein Kumpel zimmert bereits an einer Website für den frischgebackenen St.Pauli-Führer. Die Marke steht schon fest: "Der schöne Klaus führt sie über die Reeperbahn". Zwei Mal am Tag will er die Führungen machen. Dabei sollen handgemalte Postkarten von ihm für 30 Euro verkauft werden. Barkowsky: "Fünf Euro gehen davon an kranke Kinder." Offenbar auch eine Art Vergangenheitsbewältigung für den knallharten Ex-Zuhälter, der einen dreijährigen Sohn hat. Barkowsky hofft: "Der wird einmal stolz auf mich sein."
www.mopo.de/nachrichten/der--schoene-kl ... 69574.html
Zuhälter "Schöne Klaus" wird Touri-Führer
-
- Admina
- Beiträge: 7440
- Registriert: 07.09.2009, 04:52
- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
- Ich bin: Keine Angabe
Zuhälter "Schöne Klaus" wird Touri-Führer
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
*****
Fakten und Infos über Prostitution
*****
Fakten und Infos über Prostitution