LokalNachrichten: INNSBRUCK & TIROL

Hier findet Ihr "lokale" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Städten aufgeteilt.
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Lycisca
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Beitrag von Lycisca »

ehemaliger_User hat geschrieben: Werden dann auch gegen Banken die Gesetze verschärft? [...] Wenn ich diese Gestzesänderung richtig interpretiere haben die offiziellen Tiroler Angst vor Hunden und Prostituierten.
Sie haben eher Angst vor Banken: Denn dass Banken staatlich kontrolliert werden müssen, siehe Island, wenn nicht ein ganzes Land mitsamt einer abgewirtschafteten Bank in den Abgrund gerissen werden soll, ist den Politikern wohl klar ... aber Banken sind viel zu mächtig, als dass sich kleine PolitikerInnen aufzumucken trauen. Bei Prostituierten können sich PolitikerInnen hingegen austoben (sie glauben es zumindest) und so hoffen, sich zu profilieren.

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Zwerg
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RE: LokalNachrichten: INNSBRUCK & TIROL

Beitrag von Zwerg »

Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (ÖVP) ist ein besonderes Exemplar der Gattung "hilflos und reaktionär" in der Tiroler Landesregierung. Heute liefert sie wieder ein besonderes Beispiel dafür, warum sie den Titel "Sauberfrau" verdient. In der Tiroler Tageszeitung kündigt sie eine Neuregelung des Tiroler Landes-Polizeigesetzes zum Thema Sexarbeit an. So weit so gut, die Regelungen stammen nämlich überwiegend aus dem Jahr 1948.

Doch anstatt moderne Regelungen einzuführen, will Zoller-Frischauf noch ein paar Jahrzehnte weiter zurück. Bereits jetzt ist die Werbung auf Bordellen verboten. In Zukunft will Zoller-Frischauf jedoch auch "Sex-Inserate" in Zeitungen verbieten. Ich weiß noch nicht, ob sie damit auch das Tiroler Internet meint, und ob in Zukunft Sex-Inserate und Sex-Chats im Tiroler Internet verboten sein sollen.

Zudem sollen für Straßenprostitution härtere Strafen eingeführt werden. Das ist eine repressive Maßnahme, die immer auf Kosten der SexarbeiterInnen geht. Kriminalisierung verbessert ihre Situation nicht, sondern macht Abhängigkeit und Unterdrückung nur noch größer. Frau Sauberfrau tut den SexarbeiterInnen mit ihren Vorschlägen einen Bärendienst. Leider scheint es so, dass sie sich inhaltlich nur sehr wenig mit dem Thema Sexarbeit beschäftigt hat, aber umso mehr mit ihren Sauberkeitsphantasien. Die Streichung der Subventionen für das Autonome FrauenLesbenZentrum passt dabei ebenso ins Bild wie nun der Versuch der weiteren Verdrängung von Sexarbeit aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit. Das ist echt Politik von vorgestern.

http://gebimair.blogspot.com/

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

LR Zoller-Frischauf will mehr Bordelle für Tirol

Die Wohnungsprostitution soll mit dem neuen Gesetz erschwert werden.


Marie-Luise Berger: «Die Genehmigungen für die Bordelle sind an verfahrensrechtlichen Dingen gescheitert.
Nicht an der Bedarfserhebung.»




Von
MIRIAM SULAIMAN


Innsbruck - Zwar wurde das Landespolizeigesetz laufend novelliert, das Kapitel Prostitution scheint aber der Politik zu heiß gewesen zu sein. Seit etwa 30 Jahren hat sich daran nämlich nichts geändert. Der nun anstehenden Novelle schickt Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf eines klar voraus: „Es soll keinen moralischen Charakter haben."


Anstieg illegaler Prostitution

Die Hintergründe liegen auf der Hand. Die illegale Prostitution nahm stark zu. Globalisierung und Grenzöffnung hätten das ihre dazu beigetragen, erklärte einer der zuständigen Kriminalbeamten. Derzeit seien ihnen die Hände gebunden, verweist er etwa darauf, dass die Bescheidzustellung kompliziert ist. Genauso passiere es, dass die Polizei abziehen müsse, und wenig später schon wieder einen Freier hinaufgehen sehe. Das demotiviere die Beamten.


Zwei Wochen schließen

Künftig können sie - wie berichtet - die Wohnung kurzerhand für zwei Wochen verschließen. Letztlich gehe es darum, das Geschäft für die Hintermänner unattraktiver zu gestalten. Zoller-Frischauf tritt so für eine Verlagerung ein: „Es ist mir alles lieber als illegale Prostitution. Das hat nichts mit der Moral zu tun. Es geht um die Sicherheit der Frauen." Auf die Frage, ob sie sich dann mehr Bordelle wünsche, erklärt sie: „Ja. Wenn es Ansuchen gibt, dann werden wir uns nicht dagegen aussprechen." So werde es, wenn der Bedarf an diesem Ort vorhanden sei und eines gewünscht werde, keine Schwierigkeiten geben, fügt sie weiter hinzu [Ist die Illegale Prostitution denn nicht Beweis genug dafür, daß es Bedarf gibt? Anm.]. Im Osten Österreichs soll übrigens das Polizeigesetz bereits vor Längerem geändert worden sein, um die Wohnungsprostitution zu erschweren.


40 Bordelle in Kärnten

Und im Bundesländervergleich scheint dort auch eine höhere Zahl an Bordellen auf. So hat
Salzburg etwa 37,
Oberösterreich 71 (bordellähnliche hinzugerechnet),
Kärnten 40.
Wien 500 (hier werden aber Table-Dance-Clubs hinzugerechnet).
In Tirol gibt es 8 Bordelle.


Bei der Frage, wie viele Bordelle Tirol vertrage, wollte Zoller-Frischauf sich nicht festlegen: „Ich will mich nicht an einer Zahl aufhängen, aber auf jeden Fall mehr als jetzt."


Entsprechendes Gebäude

Eine Genehmigung sei übrigens auch nie an der Bedarfserhebung gescheitert, erklärt Marie-Luise Berger von der Abteilung für Gemeindeangelegenheiten. So müsste es vor Ort akzeptiert werden und die entsprechenden Gebäudemöglichkeiten müssten bereitstehen.

http://tt.com/tt/tirol/story.csp?cid=12 ... =56&fid=21





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Lycisca
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Gesetzprüfungsverfahren zu Werbeverbot

Beitrag von Lycisca »

Der Verfassungsgerichtshof hat am 26. Juni 2009 (unter G218/09 zum Verfahren B1754/07-6) den Beschluss gefasst, §17 Abs 5 lit b des Tiroler Landes-Polizeigesetzes zu prüfen. Der Tiroler Landesgesetzgeber hat damit ein ausnahmsloses Werbeverbot für Bordelle erlassen.

"Der Verfassungsgerichtshof hegt gegen §17 Abs. 5 lit. b Tiroler Landes-Polizeigesetz vorläufig das Bedenken, dass die Bestimmung gegen das in Art. 10 EMRK verfassungsgesetzlich gewährleistete Recht auf Freiheit der Meinungsäußerung verstoßen könnte [...] Der Verfassungsgerichtshof kann vorläufig keine Umstände erkennen, die ein ausnahmsloses Werbeverbot für Bordelle, - das etwa auch das Auflegen von Feuerzeugen mit der Internetadresse des Bordells sowie Werbefoldern und Visitenkarten innerhalb des Bordells umfasst - in einer demokratischen Gesellschaft im Interesse des Jugendschutzes oder des Schutzes der Gesundheit und der Moral notwendig erscheinen lassen. Ein absolutes und strafbewehrtes Werbeverbot ohne Bedachtnahme auf Ort und Ausgestaltung der Werbung und ohne Rücksicht auf ihre Wirkung in der Öffentlichkeit dürfte zur Erreichung dieser (legitimen) Ziele weder geeignet noch erforderlich sein. Eine verfassungskonforme Interpretation des §17 Abs. 5 lit. b Tiroler Landes-Polizeigesetz scheint angesichts des Wortlauts der Bestimmung ausgeschlossen."

85% der vom VfGH von Amts wegen eingeleiteten Prüfverfahren enden mit der Aufhebung des entsprechenden Gesetzes.

Quelle: Homepage des VfGH bzw. Rechtsinformationssystem des Bundes

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Zuhälterprozess neu aufgerollt:
http://tirol.orf.at/stories/391711/


Wie der Staatsanwalt die Escort-Agentur bewertet:

"Staatsanwalt spricht von regelmäßigem Ausnützen der Frauen und von Prostitution im Rahmen einer kriminellen Vereinigung."





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nina777
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Beitrag von nina777 »

1.10.2009

Werbeverbot für Bordelle steht vor Fall

In Tirol ist es noch immer verboten, in irgendeiner Art für Bordelle zu werben. Der Verfassungsgerichtshof rüttelt nun am Landespolizeigesetz.

Innsbruck - In Tirol werden - trotz neuester politischer Vorstöße für die Genehmigung weiterer legaler Bordelle durch VP-Wirtschaftslandesrätin Patriza Zoller-Frischauf - solche Liebestempel mehr geduldet, als geschätzt. So wehren sich Gemeinden immer heftig, wenn es um die Genehmigung eines Freudenhauses auf gerade ihrem Gemeindegrund geht.

Einhand mit dieser Stimmung geht auch das Tiroler Landespolizeigesetz, das zum Themenbereich „Prostitution" immerhin nun schon seit 30 Jahren unverändert blieb.

Das sollte sich ändern. Denn der Verfassungsgerichtshof höchstpersönlich hat nun ein Gesetzesprüfungsverfahren zum Landespolizeigesetz eingeleitet. Die Höchstrichter halten das generelle Tiroler Werbeverbot für Bordelle nämlich nicht gedeckt.

Auslöser war der Einspruch eines Tiroler Bordellbetreibers gegen eine Verwaltungsstrafe von 100 Euro, nachdem im Eingangsbereich des Etablissements Werbefolder mit nackten Damen, Visitenkarten und Feuerzeuge zur freien Entnahme aufgefunden wurden. Nachdem der Unabhängige Verwaltungssenat nicht erkannte, warum das Land Tirol nicht „für die Aufrechterhaltung der Ruhe, Ordnung und Sicherheit sorgen" sollte, ging es ans Höchstgericht.

Und das sieht nun zumindest eine Verletzung des Rechts auf freie Meinungsäußerung. Ein gesetzlicher Eingriff gegen dieses „müsse einen Zweck verfolgen, der in einer demokratischen Gesellschaft auch notwendig ist".
Dabei verkenne der Gerichtshof nicht, dass dem Landesgesetzgeber für den Jugendschutz rechtspolitischer Gestaltungsspielraum zukommt, „absolute Werbeverbote, ohne Rücksicht auf Ort und Ausgestaltung der Werbung finden jedoch - wie einst bei den Ärzten - keine Deckung".

http://tt.com/tt/tirol/story.csp?cid=14 ... =56&fid=21
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Beitrag von nina777 »

23.10.2009

Neuer Straßenstrich verärgert Anrainer

Das illegale Rotlichtmilieu breitet sich aus: Inzwischen werben auch im Westen von Innsbruck Prostituierte um Kunden.

Innsbruck - „Langsam wird's wirklich lästig. Immer mehr Straßenprostituierte warten jetzt an der Kreuzung Bachlechnerstraße-Mitterweg auf Kunden", beschwert sich eine Anrainerin: „Die Freier, die im Minutentakt anhalten und bei laufendem Motor Verhandlungen mit den Damen führen, nerven einfach."

Die Beobachtung der Zeugin ist keineswegs falsch - tatsächlich entwickelt sich die Verlängerung des Südrings immer mehr zur Straßenstrichfiliale. Wie bei einem Lokalaugenschein zu sehen war, tummelten sich acht leicht bekleidete Geheimprostituierte auf den Gehsteigen rund um die Kreuzung.

Eine relativ neue Entwicklung, in den vergangenen Jahren war der Straßenstrich vorwiegend auf die Osthälfte des Südrings beschränkt.

„Auch wir haben festgestellt, dass an dieser Kreuzung immer wieder Prostituierte anzutreffen sind", sagt Martin Kirchler, stv. Kommandant des Stadtpolizeikommandos.

Wie der Polizeioffizier versichert, werden die Damen nahezu täglich kontrolliert: „Von Beamten in Uniform ebenso wie von zivilen Streifen."

Die Polizei interessiert sich aber auch für die Strukturen dieser illegalen Rotlichtszene. „Wir wollen wissen, in welchen Wohnungen die Prostituierten arbeiten und ob's Hintermänner gibt", erklärt Kirchler. Entsprechende Ermittlungen seien im Gange.

Dass die Prostituierten ihr Geschäft verstärkt in den Westen Innsbrucks verlagern, hat mehrere Gründe: „In den Seitenstraßen dieser Kreuzung ist am Abend wenig Verkehr. Freier können leichter anhalten als beispielsweise am Südring", hat ein Polizist beobachtet. „Außerdem haben einige Prostituierte in dieser Gegend ihre Arbeitswohnungen gemietet und suchen daher nahe Standplätze."

http://tt.com/tt/tirol/story.csp?cid=15 ... =56&fid=21
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Beitrag von nina777 »

2.11.2009

Grünes Licht für Rotlicht in der Stadt Imst

Das Bordell in Imst kommt: Bürgermeister Gebhard Mantl unterschrieb den Bescheid für den Telfer Betreiber. Mitte, Ende 2010 wird es aufsperren.


Imst – Der Imster Bürgermeister hat sich Zeit gelassen für seine Entscheidung. Aber am vergangenen Freitag war es so weit: Gebhard Mantl setzte seine Unterschrift unter den positiven Bescheid für ein Bordell in der Imster Industriezone. „Wichtig ist, dass diese Bewilligung auf den Standort bezogen ist.“ Besonderes Augenmerk sei aber darauf gelegt worden, „dass alles in geordneten Bahnen ablaufen soll“.

Inhaber der Lizenz für das Rotlicht in der Industriezone ist Gino Simoni, der bereits in Telfs ein Etablissement betreibt. „Wir haben uns in Telfs über den Betreiber erkundigt – dort hat man keinerlei Probleme mit dem Betreiber“, so Mantl. Und nachdem Mantl bereits vor einem Jahr einem anderen Antragsteller einen positiven Bescheid unterschrieben hatte, „sprach auch diesmal nichts dagegen“.

Betreiber kauft Gebäude


Die ersten Pläne waren im Vorjahr – wie berichtet – an den Vorstellungen von Betreiber und Hauseigentümer gescheitert. Das ist diesmal nicht so. Denn während der Hauseigentümer „keinen Kommentar“ abgeben will, zeigt sich Simoni offener für ein Gespräch: „Wir haben einen Kaufvertrag vorliegen.“

Dieser sei nun – nachdem auch der gültige Bescheid des Bürgermeisters vorliegt – unterschriftsreif: „Das Gebäude wird noch heuer gekauft“, so Simoni. Demnächst geht es um die baurechtliche Genehmigung der bereits vorliegenden Umbaupläne. „Auch mit der Sanitätspolizei ist das Vorhaben schon abgeklärt“, so Mantl. Was den Baubeginn und die Eröffnung betrifft, „obliegt es dem Betreiber“.

Eröffnung nächstes Jahr

„Wir wollen nächstes Jahr anfangen“, so Simoni. Konkret habe er „Mitte, Ende des Jahres“ vorgesehen. Jedenfalls wolle er aber „nichts übereilen“. Was die Kosten betrifft, so seien noch einige große Fragezeichen beim Umbau zu setzen.

Wie viele Damen im Rotlicht-Etablissement arbeiten werden, wurde im Bescheid des Bürgermeisters festgeschrieben: „Acht bis zehn“, zitiert Mantl. Der Bedarf an einem Bordell in Imst sei gegeben. Solche „geordnete Bahnen“ sollten, auch nach Willen des Landes, die illegale Prostitution zurückdrängen.

http://tt.com/tt/home/story.csp?cid=159 ... =57&fid=21
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Lycisca
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Beitrag von Lycisca »

nina777 hat geschrieben: Inhaber der Lizenz für das Rotlicht in der Industriezone ist Gino Simoni, der bereits in Telfs ein Etablissement betreibt.
Diese Konzentration der Lizenzen für Bordelle (in einem Bundesland, wo SW nur in Bordellen legal ist) auf wenige Personen ist schon auffällig: Können die SW unter solchen Umständen noch ihre Arbeitsbedingungen selbst bestimmen?

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Beitrag von nina777 »

11.11.2009

Bitte warten heißt es weiter für das Bordell in Going

Gutachten über notwendige Widmung für das Freudenhaus ist in Ausarbeitung.

Going – Im Juli sorgte das Ansuchen eines jungen Unternehmers aus Ellmau, im Nachbarort Going ein Bordell betreiben zu wollen, für Aufregung. Seitdem heißt es für Philipp Maier „Bitte warten“. Bevor die Gemeinde über das Ansuchen abstimmen will, hat sie ein Gutachten in Auftrag gegeben. Dieses soll klären, welche Widmung für das Bordell notwendig ist.

Das Freudenhaus ist im Gewerbegebiet geplant. Es stellt sich für Bürgermeister Josef Pirchl und den Gemeinderat die Frage, ob es dafür eine Sonderflächen- widmung „Bordell“ benötigt oder ob das Etablissement unter „Gewerbe“ fällt.

Gutachten steht noch aus

„Derzeit gibt es nichts Neues. Wir warten auf dieses Gutachten, erst dann werden wir uns damit befassen“, erklärt Bürgermeister Pirchl auf Anfrage der Tiroler Tageszeitung. Kein Problem mit der Wartezeit hat der junge Ellmauer.

„Ich habe schon einen Zeitrahmen von zwei Jahren eingeplant, das Thema ist ja doch pikant und wird genau begutachtet. Die Stimmung in Going ist aber gut und ich bin sehr zuversichtlich“, erklärt der Bauwerber. Er ist geduldig geworden. Kein Wunder, hat er doch schon einmal schlechte Erfahrungen mit dem Ansuchen auf Genehmigung eines Bordells gemacht.

In Scheffau unerwünscht

Bereits vor zwei Jahren wollte der Ellmauer Tischlermeister in Scheffau ein Freudenhaus errichten, dort ist er nach monatelangem zähem Ringen abgeblitzt. „Das Konzept ist auch in Going ähnlich wie in Scheffau. Nur die Architektur wird sich unterscheiden.

In Scheffau wäre das Haus im ländlichen Stil geplant gewesen, in Going würde es moderner“, erklärt Maier. Etwa zehn Damen würden in dem Haus ihre Dienste anbieten.

Dass es einen Bedarf im Sölllandl gibt, davon ist der Unternehmer nach wie vor überzeugt. Nicht zuletzt auch der Einzugsbereich Kitzbühel wäre für ihn äußerst interessant.

http://tt.com/tt/home/story.csp?cid=164 ... =57&fid=21
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Jason
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Beitrag von Jason »

Dass es einen Bedarf im Sölllandl gibt, davon ist der Unternehmer nach wie vor überzeugt.
Das könnte ich mir auch vorstellen. Allerdings würde mich interessieren wie der Bedarf ermittelt wird. In lockerer Runde vom Pastor am Sonntag Vormittag oder per Hotlinebefragung der "Bergdoktor - Fangemeinde"?

Nicht zuletzt auch der Einzugsbereich Kitzbühel wäre für ihn äußerst interessant.
Es gibt mit Sicherheit in Going etliche zahlungsfähige potentielle Kunden, wobei diese aber auch mehr auf Diskretion bedacht sein werden und weniger zu den Bordellgängern gehören.
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

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Beitrag von nina777 »

20.11.2009

Bordell spaltet Zirl

Aus Geheimhaltung wurde nichts: ÖVP will Bau verhindern

Eigentlich hätte es ja vorerst geheim bleiben sollen. Jetzt ist die Katze doch aus dem Sack. Am Zirler Berg im Bezirk Innsbruck-Land könnte bald ein Bordell eröffnen. Im Ort ist die Stimmung gespalten. Es gibt aber überraschend viele Befürworter.

In den Cafés, an der Bushaltestelle - in Zirl war am Freitag das geplante Bordell in der Linserkurve Gesprächsstoff. "Dort wäre es abseits vom Dorf. Wenn das Haus ordentlich geführt wird, ist wohl nicht viel dagegen einzuwenden. Es heißt doch auch, dass dadurch die Gefahr von Überfällen auf Frauen sinkt." Elisabeth Waldnig hat einen sehr pragmatischen Zugang zu diesem Thema. So wie sie denken überraschend viele Zirler Bürger.

Die Politik scheint da wesentlich gespaltener. Mit 10 zu 9 Stimmen ging am Mittwochabend die erste Abstimmung zum Thema Bordell aus. Aus der vereinbarten Geheimhaltung wurde nichts. Also ging am Freitag Bürgermeister Hanspeter Schneider in die Offensive: "Endgültig entschieden ist mit der Abstimmung noch nichts. Jetzt muss erst einmal eine Bedarfsprüfung her und alle behördlichen Genehmigungen." Er stehe zur Entscheidung, die nötigen Umwidmungen durchzuführen, sagt der Ortschef. Und er könne mit einem Bordell am Zirler Berg leben, wenn alle Auflagen erfüllt sind.

ÖVP: "Bordelle gehören nicht in einen kleinen Ort"

Die Zirler ÖVP sprach sich geschlossen gegen die Umwidmung des einstigen Rasthauses in ein Freudenhaus aus. "Wir möchten nicht, dass ein Puff zum Markenzeichen von Zirl wird. Bordelle gehören eher in Gewerbegebiete. Sie gehören in eine Stadt, nicht in einen kleinen Ort", bringt Ortsparteiobmann Martin Schwaiger die Position der ÖVP auf den Punkt.

Die Idee eines Bordells im ehemaligen Panoramarestaurant schwirrt schon seit einiger Zeit durch den Ort. Der Besitzer der Liegenschaft, der Nauderer Hotelier Luis Kröll, sieht darin die letzte Möglichkeit, aus dem Standort was zu machen.

http://www.krone.at/krone/S156/object_id__172229/hxcms/
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Beitrag von nina777 »

4.12.2009

Prostitution sorgt für politische Diskussion

Für politische Meinungsverschiedenheiten im Landtag sorgt die geplante Änderung des Tiroler Landespolizeigesetzes. Angesichts zunehmender illegaler Prostitution sollen die Bestimmungen für Sexarbeit geändert werden.


ÖVP will mehr Bordelle genehmigen

Die Landesregierung will die illegale Sexarbeit am Straßenstrich und die Wohnungsprostitution zurückdrängen. Im Gegenzug will sie mehr Bordelle genehmigen. Die Sicherheit der Frauen gehe vor, argumentiert die zuständige Wirtschafts- und Familienlandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (ÖVP).


Grüne für Legalisierung der Prostitution

Die Tiroler Grünen kritisieren, dass die geplante Änderung der falsche Weg sei, um der illegalen Prostitution beizukommen. Die Annahme, dass mehr Bordelle weniger Straßen- und Wohnungsprostitution bedeute, halten die Grünen für einen Irrtum: Es gehe um zwei völlig unterschiedliche Kundenschichten.

Grundsätzlich verlangen die Grünen die Legalisierung der Prostitution und die soziale Absicherung der Sexarbeiterinnen, die mittlerweile hauptsächlich aus Ländern wie Litauen oder Bulgarien nach Tirol kommen.


Neuregelung in Begutachtung

Derzeit ist die geplante Neuregelung in Sachen Prostitution in Begutachtung. Die Grünen wollen eine andere Oppositionspartei und eventuell auch die SPÖ von ihren Ideen überzeugen.

http://tirol.orf.at/stories/407388/
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Zoller-Frischauf stärkt die Zuhälter

http://gebimair.blogspot.com/2009/12/zo ... alter.html

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Beitrag von nina777 »

12.12.2009

Kein Bedarf: Schlechte Karten für fünftes Innsbrucker Bordell

Der Antrag für eine weitere Rotlicht-Lizenz wird vermutlich abgelehnt.


Innsbruck - Die Stadtverwaltung will nicht, die Innsbrucker Polizeidirektion sieht's wohl ähnlich: Das geplante fünfte Bordell in der Tiroler Landeshauptstadt steht vor dem Aus, noch ehe der erste Kunde Einlass begehrt hat. „Es sieht eher nicht gut aus", bestätigt der Innsbrucker Polizeidirektor Thomas Angermair die ablehnende Haltung der Behörden.

Zur Vorgeschichte: Im März 2009 hat der Betreiber eines Striptease-Lokals im Gewerbegebiet Rossau den Antrag gestellt, seinen Betrieb zu erweitern. Der Geschäftsmann wollte seinen Kunden nicht nur etwas fürs Auge bieten und suchte deshalb bei der Polizeidirektion um eine Bordellgenehmigung an. Sein Konzept: ein kleines Etablissement mit einigen wenigen Separees und günstigen Preisen, um auch den Damen am illegalen Straßenstrich (Südring) Konkurrenz machen zu können.

Mit dem Antrag setzte der Innsbrucker Unternehmer ein aufwändiges Prüfungsverfahren in Gang. Die Polizeidirektion nahm den geplanten Standort unter die Lupe, durchleuchtete das Konzept, verglich es mit früheren (abgelehnten) Anträgen und forderte die Stadtverwaltung zur Stellungnahme auf.
Noch im Herbst zeigte der Magistrat dem Bordell-Projekt die rote Karte.

Jetzt schaut's so aus, als würde sich die letztendlich entscheidungs-
befugte Polizeidirektion der Meinung der Stadtverwaltung anschließen. „Das Konzept unterscheidet sich nur unwesentlich von jenen, die bereits abgelehnt wurden", erklärt der Innsbrucker Polizeijurist Peter Öhm. Außerdem sei der Bedarf nicht wirklich gegeben: „Bei unseren regelmäßigen Kontrollen in den bereits bestehenden Betrieben lag die Auslastung eigentlich nie bei 100 Prozent."

Der vermutlich ablehnende Bescheid ist derzeit noch in Ausarbeitung. Für den Betreiber bleibt dann nur noch die Möglichkeit, die Entscheidung der Behörde in der nächsthöheren Instanz (Landesregierung) anzufechten.

Mit den derzeit bestehenden vier Bordellbetrieben kann Innsbruck mit vergleichbaren Städten in den übrigen Bundesländern nicht mithalten: So konkurrieren in Salzburg (ca. 150.000 Einwohner) 16 Etablissements um die Gunst der Freier, in Graz (250.000 Einwohner) sind's 37 Betriebe. Sogar Villach, mit 60.000 Einwohnern nur halb so groß wie Innsbruck, kommt auf zwölf Bordelle, Klagenfurt (90.000 Einwohner) auf zehn.

http://tt.com/tt/tirol/story.csp?cid=17 ... =56&fid=21
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Wird ja immer doller, wie die "aufwendigen Prüfverfahren" so laufen:

Polizei hat geschrieben:Außerdem sei der Bedarf nicht wirklich gegeben: „Bei unseren regelmäßigen Kontrollen in den bereits bestehenden Betrieben lag die Auslastung eigentlich nie bei 100 Prozent."
Bedarf ja oder nein?
Wirklich oder unwirklich oder virtuell, imaginär, gewünscht, nur gemäß irrelevanter Triebphantasie?
eigentlich oder uneigentlich oder werden volle Wartezimmer wie beim Landarzt erwartet?
Auslastunggrenzwert, der Erweiterungsplanung auslöst 100 % oder 70 %?


Wenn so Hotelbauten, Straßen, Schulen ... geprüft würden, gab es für Jahre keine Neubauten und die Alpenlandschaft säh noch so aus wie vor vielen Jahren.

Sowas muß die Handwerks- oder Handelskammer prüfen neben Behörden, sollten Betreibervertreter, Sexworkervertreter, Paysexkundenvertreter angehört werden.

Aber bei Prostitution hat die Polizei wie man nachlesen kann das OberSonderKomando...

Wo kämen wir denn da hin?

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nina777
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Beitrag von nina777 »

15.12.2009

Bordellgegner macht über Facebook mobil

Der Protest gegen den Nachtklub läuft im weltweiten Netz an.


Zirl – Vier Wochen ist es her, dass der Gemeinderat in Zirl seine grundsätzliche Zustimmung für einen Bordellbetrieb am Zirler Berg gegeben hat. Die Empörung hielt sich zunächst in Grenzen, lediglich die ÖVP kritisierte das Vorhaben geschlossen, wollte dann aber keine weiteren Stellungnahmen zur Causa abgeben und verwies auf die Vertraulichkeit des Tagesordnungspunktes.

Unterschriftenliste aufgelegt

Inzwischen regt sich aber Widerstand gegen die Bordellpläne in der so genannten Linserkurve. Und zwar auf der Kommunikationsplattform Facebook. Unter dem Titel „Contra! Initiative gegen das Bordell am Zirler Berg“ hat ein Zirler eine Facebook-Gruppe gegründet und rührt darin die Werbetrommel, sich gegen das Vorhaben auszusprechen.

So werden die Bürger aufgerufen, schriftlich gegen die vom Gemeinderat beschlossene Umwidmung zu protestieren. Das Ziel: Die Rechtswirksamkeit des Gemeinderatsbeschlusses müsse unbedingt verhindert werden.

„Ein solches Etablissement entspricht nicht unseren Vorstellungen von der Würde der Frau und vom Wert der Sexualität“, heißt es in der Begründung der Ablehnung. Außerdem wird die Sorge geäußert, dass das Land Tirol bei einer Umwidmung als ein Land der Bordelle und verkaufter Sexualität angesehen werden könnte. Diese Rufschädigung des Ortes Zirl und des Landes Tirol sei unbedingt abzuwenden.

Ein Link führt schließlich weiter auf eine Unterschriftenliste, die als Stellungnahme gegen die Umwidmung an Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf adressiert ist.

Facebook-Contra! Initiative gegen das Bordell am Zirler Berg


http://tt.com/tt/tirol/story.csp?cid=17 ... =56&fid=21
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hat schon ein Sexworker versucht auf Facebook der Gruppe der Bürger beizutreten?

Sollen wir das gemeinsam machen?


Hier mal ein Eintrag in der Gruppe "My favorite abolutionist" // Mein Lieblingsprostitutionsgegner:

http://www.facebook.com/posted.php?id=1 ... 1002842566

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Re: Bürgerbewegungen2.0

Beitrag von Aoife »

Marc of Frankfurt hat geschrieben:Hat schon ein Sexworker versucht auf Facebook der Gruppe der Bürger beizutreten?
Da habe ich auch schon daran gedacht - sehe aber als problematisch, dass wir dann vielleicht ungefragt als Prostitutionsgegner gezählt werden.

Liebe Grüße, Aoife
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Beitrag von Snickerman »

Ich war schon kurz davor...
Dann einen knackigen Kommentar reinhauen
und wieder austreten...
Ich höre das Gras schon wachsen,
in das wir beißen werden!