Lokalnachrichten: KREFELD

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bienemaya
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Beitrag von bienemaya »

Runder Tisch am Montag

Politiker reden über Prostitution
25.09.2014 | 07:05 Uhr

HERTEN

Am Montag werden sich die Politiker im Haupt- und Finanzausschuss des Rates mit den Ergebnissen des Runden Tisches zum Thema Straßenprostitution beschäftigen. Schon jetzt fordert das Hertener Bündnis für Demokratie und Menschenrechte, dass ein dauerhafter Runder Tisch eingerichtet werden soll.

Wie berichtet, waren am 15. September rund 150 Menschen zum ersten Runden Tisch ins Glashaus gekommen. Nach Fachvorträgen und Politiker-Statements konnten sie Forderungen und Vorschläge für das weitere Vorgehen äußern. Dies geschah in vier Arbeitsgruppen, und zwar ohne Denkverbote.

Die gesammelten Ergebnisse sollen nun am kommenden Montag, 29. September, dem Haupt- und Finanzausschuss zur weiteren Beratung und Diskussion vorgelegt werden. Die Sitzung ist öffentlich. Sie beginnt um 17.15 Uhr im Rathaus.

Im Vorfeld meldet sich das Hertener Bündnis für Demokratie zu Wort. Die Mitglieder betonen, dass die Rechte der Sexarbeiterinnen gewahrt und die Probleme der betroffenen Bürger gelöst werden müssten. Dazu solle die Politik einen dauerhaften Runden Tisch installieren, der effektiv an qualifizierten Lösungen arbeitet.


http://www.derwesten.de/staedte/unser-v ... 64731.html

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nina777
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Beitrag von nina777 »

16.10.2014

Prostituierte müssen Bußgelder zahlen

Umstrittene Fragen werden am Runden Tisch von Politik und Verbänden diskutiert.


Krefeld. Die Prostitution auf der Straße und in privaten Wohnungen beschäftigt auch andere Städte. Deshalb findet der jetzt vorgestellte Abschlussbericht des "Runden Tisches Prostitution NRW" in Krefeld viel Beachtung. Er enthält Positionen zu politisch umstrittenen Fragen wie auch Empfehlungen für Kommunen. Beispielsweise den Vorschlag, geschützte, öffentliche Flächen für die Straßenprostitution anzubieten.

CDU-Ratsfrau Britta Oellers regt deshalb an, den Abschlussbericht in die Arbeit des neuen "Runden Tisches Prostitution Krefeld" einzubeziehen. Zu dem hat Dezernent Thomas Visser für den 13. November Vertreter der Fraktionen wie auch von Polizei, Verwaltung und sozialen Verbänden wie dem Sozialdienst katholischer Frauen eingeladen. Der SkF hat sich das Thema Prostitution zum neuen Arbeitsschwerpunkt gesetzt und ein Konzept erarbeitet.

Den Anwohnern rund um die Neue Ritterstraße geht die jetzige Sperrstundenregelung von 6 bis 22 Uhr nicht weit genug. "Die Anzahl der Prostituierten ist gleich geblieben, jedoch befinden sich diese jetzt an verschiedenen Bereichen", sagt ein der WZ namentlich bekannter Anwohner.

Nach Angaben der Stadt halten sich die Prostituierten so gut wie immer an die neue Zeitregelung. In einer Vorlage für die Politik heißt es, der kommunale Ordnungsdienst habe seit Juli 2014 in fünf Fällen Frauen vor 22 Uhr erwischt. "Da es sich um Ersttäterinnen handelte, wurden die Verstöße mit einem Bußgeld von jeweils 150 Euro geahndet", so die Verwaltung.

http://www.wz-newsline.de/lokales/krefe ... -1.1767519
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Beitrag von nina777 »

3.1.2015

Polizei zieht Bilanz

Teilverbot von Straßenstrich in Krefeld funktioniert

Krefeld. Die Prüfphase ist abgeschlossen: Laut Polizei wird das Verbot der Prostitution an der Neuen Ritterstraße zwischen 6 und 22 Uhr weitestgehend eingehalten. Es bleibt also bei der bisherigen Regel.


Die Bezirksregierung Düsseldorf und die Stadt Krefeld werden wohl am Teilverbot des umstrittenen Straßenstrichs an der Neuen Ritterstraße in Krefeld in der Zeit von 6 bis 22 Uhr festhalten. Nach Einführung dieses Verbots Ende Juli 2014 war vom Krefelder Rat gefordert worden, die Konsequenzen bis Jahresende zu prüfen, Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst sollten Bericht erstatten. Dies ist jetzt erfolgt. "Das Straßenstrichverbot hat weiter Gültigkeit", betonte die Polizei gestern auf Anfrage.

Polizeisprecher Acor Kniely erklärte gestern: "Wir haben im Rahmen der regelmäßigen Streifen dort kontrolliert und nur selten Prostituierte außerhalb der genehmigten Zeiten angetroffen." Ähnliche Erfahrung habe auch der Kommunale Ordnungsdienst gemacht. Kniely sagt: "Wir haben auch rechtzeitig die dort stehenden Frauen mit Infozetteln in den jeweiligen Landessprachen über das Verbot informiert. Das hat offenbar Wirkung gezeigt."

Welche Auswirkungen das Verbot des Straßenstrichs auf andere Stadtgebiete hat, ist noch offen. Verschiedentlich wurden Frauen auch außerhalb des eigentlichen Straßenstrichs angetroffen, etwa im Bereich Gellep. Auch wurde eine leicht bekleidete Frau zuletzt dabei beobachtet, wie sie im Bereich Oberschlesienstraße vor der Auffahrt zur A 44 an der Ampel stehende Autofahrer ansprach. Die Polizei beobachtet aber bisher keine massive Verlagerung.

Im Juni hatten sich die Stadtverwaltung und die Bezirksregierung geeinigt, dass der Krefelder Straßenstrich im Bereich Ritterstraße, Neue Ritterstraße und Dießemer Bruch künftig täglich in der Zeit von 6 bis 22 Uhr verboten sein wird. Dadurch wurde der Sperrbezirk - zeitlich begrenzt - erweitert. Anwohner der Neuen Ritterstraße hatten sich zuvor über den sich ausweitenden Straßenstrich beschwert. Die Prostitution weite sich demnach auch auf Spielplätze und zunehmend auch auf das Gelände der Skateranlage nördlich der Oberdießemer Straße aus. Aus Sicht von Anwohner Georg Ziermann besteht das Problem der Prostitution tagsüber dort weiter: "Die 22 Uhr-Regelung wird nicht eingehalten. Jedoch bieten die Damen ihre Dienste nicht mehr so offen an. Die Szene hat sich unter anderem auch in den Bereich Güterstraße verlagert. Dort parken insbesondere am Wochenende Lkw, in deren Schutz der Prostitution nachgegangen wird", sagte er zuletzt im Interview mit unserer Zeitung.

Die Krefelder Stadtverwaltung hatte sich im Juli mit ihrem Antrag nicht komplett durchgesetzt: Sie hatte einen Antrag auf eine komplette Erweiterung des Straßenstrichs gestellt. Sie hatte argumentiert, dass insbesondere eine Gefährdung der Jugend zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Örtlichkeiten nicht mehr auszuschließen sei - und deshalb auf ein komplettes Verbot gedrängt.

Die Düsseldorfer Behörde sah allerdings die Gefahr einer Verlagerung des Straßenstrichs auf andere Stadtteile. Bei einem unbefristeten Verbot bestehe "die ernsthafte Gefahr einer Verdrängung der Szene in Bereiche, die deutlich ungeeigneter und gefahrengeneigter sind", teilte die Behörde auf Anfrage mit. Abgelegene Straßen oder Örtlichkeiten in Außen- oder Randbezirken mit geringem Straßenverkehr erhöhten die Gefahr von schwerwiegenden Straftaten und Gewaltdelikten insbesondere gegenüber den dort arbeitenden Frauen. Demgegenüber seien die Neue Ritterstraße und der Dießemer Bruch stark befahren und liegen in relativer Nähe zur Polizeiwache Süd.

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kre ... -1.4772643
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Beitrag von nina777 »

21.1.2015

Krefeld

Ordnungsdienst soll Straßenstrich weniger kontrollieren

Krefeld. Die Stadtverwaltung in Krefeld plant, die Einsatzzeit des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) im Bereich des Straßenstrichs Neue Ritterstraße zurückzufahren. Nur bei vermehrten Verstößen gegen das Teilverbot soll der KOD noch anrücken.



Der Grund: Das neue Teilverbot des Straßenstrichs in der Zeit von 6 bis 22 Uhr zeigt laut Stadt Wirkung - Prostituierte würden sich in dieser Zeit kaum noch dort aufhalten, die Verschmutzung sei merklich zurückgegangen. "Bei gleichbleibender Problemlage kann sowohl die Frequenz, als auch der Personalansatz der Bestreifung reduziert werden, damit der KOD in stärkerem Maße den vielfältigen weiteren Aufgabenstellungen im Stadtgebiet Rechnung tragen kann", heißt es in dem Schreiben der Stadt. Im Ergebnis würden zusätzliche Maßnahmen oder eine Verschärfung der Verbotszeiten als nicht notwendig erachtet.

Die CDU hatte zuvor gefragt, wie sich aus Sicht der Stadtverwaltung das Problem des Straßenstrichs entwickelt hat und ob das seit Juli 2014 geltende Teilverbot Wirkung zeigt. In dem Bericht teilt die Stadt mit, dass die Prostituierten das Teilverbot des Straßenstrichs zwischen 6 und 22 Uhr weitestgehend einhielten, nur in zehn Fällen seien Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet worden. Die Höhe des Bußgeldes für Ersttäterinnen beträgt 150 Euro. Wolfgang Lindner, Leiter der Polizeiwache Hansastraße, teilte im Ausschuss zudem mit, dass die Zahl der Prostituierten am Straßenstrich im Winter deutlich zurückgegangen sei auf maximal zehn. "Das enge Zeitfenster könnte die Attraktivität des Standorts gemindert haben", mutmaßte er.

FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann bestätigte diese positive Entwicklung: "Bürger haben sich an uns gewandt und bestätigt, dass das Verbot weitestgehend eingehalten wird."

Jürgen Oppers (SPD) merkte gestern an, dass er den Kommunalen Ordnungsdienst, einst unter OB Dieter Pützhofen eingeführt, kaum noch im Stadtgebiet sehe. Die Verwaltung führte zur Begründung an, dass der zwölf Mitarbeiter starke KOD vorwiegend "im Süden" eingesetzt sei, zwei Mitarbeiter seien dauerhaft krank, zwei Stellen seien unbesetzt, weshalb die Präsenz in der City zurückgefahren werden müsste.

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kre ... -1.4815772
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RE: Lokalnachrichten: KREFELD

Beitrag von fraences »

Frauen aus der Illegalität holen

Krefeld (em). Auch in Krefeld ist Prostitution ein Thema, wenn auch lang verschleiertes. Das soll sich ändern. Von Ernst Müller

Für Empörung sorgte der Straßenstrich an der Ritterstraße. „Das größte Problem sind aber die Wohnungen, die illegal genutzt werden“, rückt Simone Roemer ein unzulängliches Bild der Öffentlichkeit zurecht. Die Kommunalpolitikerin ist Mitglied der „Fachrunde Prostitution“. Darin haben sich Politikerinnen aller Parteien sowie Fachleute zusammengefunden, um einen Überblick über die Problematik in Krefeld zu gewinnen und Hilfsmöglichkeiten auszuloten. Den Auftrag dazu erteilte im vorigen Jahr der Stadtrat.

Unter Vorsitz von Doris Nottebohm setzte sich die Runde mit Fachleuten aus Verwaltung und Polizei zusammen. Die Erkenntnisse waren teils erschreckend. „Die illegalen Wohnungen sind oftmals eine hygienische Zumutung“, berichtet Simone Roemer. Und Barbara Behr ergänzt: „Die Frauen werden abgezockt, die Umstände sind teils menschenunwürdig.“ Die Fachrunde unterscheidet drei Formen der Prostitution in Krefeld: Bordelle und bordellähnliche Clubs, illegal genutzte Wohnungen und den Straßenstrich.

Allgemeine Anerkennung fand in der Runde das Konzept des Sozialdienstes katholischer Frauen SKF. Die Sozialarbeiterinnen des SKF wollen mit einem Wohnmobil am Straßenstrich den Frauen Beratungen und Hilfen anbieten. Zudem sind sie auch dabei, wenn die Polizei Razzien in illegal betriebenen Wohnungen durchführt. So bekommen sie direkten Kontakt zu den betroffenen Frauen.

Um dieses Konzept durchzusetzen, ist aber eine weitere Sozialarbeiterstelle mit einer Ausstattung von 32.000 Euro nötig. Die Fachrunde setzt sich bei ihren jeweiligen Parteien für eine Bewilligung durch den Stadtrat ein.

Als einen guten Ansatz begrüßten die Politikerinnen auch die Änderung der Vergnügungssteuersatzung in Krefeld. Sie erfasst Bordelle und Clubs und könne dazu führen, „Menschen aus der Illegalität herauszuholen“, unterstreicht Doris Nottebohm. Ob sie auch genügend Gelder erzielt, um weitere Hilfsmaßnahmen für die Prostituierten zu finanzieren, steht derzeit noch nicht fest. Die Fachrunde würde es wünschen.
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RE: Lokalnachrichten: KREFELD

Beitrag von fraences »

Prostitution: Der Sperrbezirk in Gellep-Stratum kommt nicht[/B

Der Kommunale Ordnungsdienst hat bei 22 Kontrollfahrten in Gellep-Stratum nur wenige Prostituierte erfasst.


Krefeld. Drei Wochen lang kontrollierte der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) mit mehreren Mitarbeitern den vermeintlichen Standort von mehreren Prostituierten im Bereich Fegeteschstraße/Castellweg in Gellep-Stratum. Das Ergebnis: Bei 22 Kontrollfahrten wurden in neun Fällen keine, in zwölf Fällen eine und in einem Fall zwei Prostituierte angetroffen.

Ordnungsdezernent Georg Lieser kam deshalb im Ausschuss für Verwaltung, Vergabe, Ordnung und Sicherheit Donnerstag zu einem klaren Urteil: „Die tatsächlichen und auch die örtlichen Verhältnisse sprechen gegen die Annahme einer Gefahr für die Jugend und den öffentlichen Anstand.“ Im Klartext bedeutet dies, es wird keinen Sperrbezirk im genannten Bereich geben.

Dessen Einführung hatte die Anwohnerin Hildegard Kreutz-Drechsel in einem Schreiben an die Bezirksregierung Düsseldorf als Obere Ordnungsbehörde beantragt. Zur Begründung hatte sie ein „Tagebuch“ angehängt, in dem die Zahl der vor Ort gezählten Prostituierten deutlich höher lag, als jetzt von der Verwaltung dargestellt.

Diskussion über Einführung einer Sperrfrist im Ausschuss

In der Ausschusssitzung bestätigte Britta Oellers (CDU), dass auch der Sozialdienst katholischer Frauen die vom KOD gemachten Beobachtungen zur Anzahl der Prostituierten bestätigten würde.

Hans Butzen (SPD) forderte ebenso wie Vertreter von FDP und UWG Donnerstag die Prüfung einer temporären Sperrzeit für den Abschnitt, wie sie auch im Bereich Neue Ritterstraße angeordnet wurde. Lieser merkte an, dass die Situation in Gellep-Stratum nicht mit dem Bereich Neue Ritterstraße zu vergleichen sei.

NachbarschaftForderungKontrollen
Im Duisburger Süden sind weite Teile als Sperrbezirk ausgewiesen, Prostitution ist dort verboten. Mit dem Verbot hat die Stadt eine rechtliche Handhabe, gegen Prostitution vorzugehen. Durch den Sperrbezirk in Duisburg befürchtet Ulrich Lohmar (CDU), dass sich die Anzahl von Prostituierten in Zukunft in Gellep-Stratum noch erhöhen wird.
Oellers kritisierte, dass eine Sperrfrist die Problematik aber nicht lösen, sondern lediglich verlagern würde. Der Ausschuss beauftragte die Verwaltung bei Enthaltung der CDU trotzdem mit der Überprüfung zur Einführung einer solchen Sperrzeit.

In Gellep-Stratum stößt das Ergebnis der KOD-Überprüfung unterdessen auf Unmut. Zuvor hatte sich unter anderem auch Gregor Roosen für die Einführung eines Sperrbezirks in dem Bereich ausgesprochen. Der Vorsitzende des Bürgervereins Gellep-Stratum fordert einen Sperrbezirk, wie es ihn etwa in Duisburg gibt. „Dann gäbe es die rechtliche Möglichkeit, die Frauen des Platzes zu verweisen.“ Jetzt sei man vor allem eines: machtlos.

Zahl der Prostituierten soll je nach Jahreszeit variieren

Der Bürgervereinsvorsitzende glaubt, dass vor allem die Jahreszeit dafür verantwortlich sei, dass so wenig Prostituierte durch den KOD gesichtet wurden. „Im Frühjahr oder Sommer sind es deutlich mehr Frauen, die dort stehen und ihre Dienste anbieten“, sagt Roosen.

Als Grund für die Nichteinführung eines Sperrbezirks im Gebiet um den Castellweg wird unter anderem die industriell geprägte Gegend genannt, in der sich die Straßenprostitution abspielt. „Würden hier Kindergärten, Schulen oder soziale Einrichtungen in der Nähe sein, würde der Sperrbezirk sofort kommen“, ist Roosen sicher. „Trotzdem weiß ich, dass in dem Bereich auch immer wieder Kinder spielen, gerade weil er nur von wenigen Autos befahren wird.“

Anwohner hatten sich zuvor vor allem über liegengelassenen Unrat in der näheren Umgebung des genannten Bereichs beklagt. Dabei seien auch benutzte Kondome in den umliegenden Büschen gesichtet worden. Im Bericht des Kommunalen Ordnungsdienstes war indes „kaum spezifisch weggeschmissener Unrat“ im Bereich Fegeteschstraße/Castellweg festgestellt worden. Bei den Kontrollen überprüfte der KOD routinemäßig die Personalien und das Alter der angetroffenen Frauen.

http://www.wz.de/lokales/krefeld/prosti ... -1.2160924
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RE: Lokalnachrichten: KREFELD

Beitrag von fraences »

Straßenstrich: Bericht der Polizei bleibt unter Verschluss
Von Steffen Hoss

Ausschuss für Sicherheit bekommt Stellungnahme der Ordnungshüter nicht zu Gesicht. Bereich "Stadtentwässerung" wird als erster Verwaltungsbereich testweise in eine Anstalt öffentlichen Rechts umgewandelt.

Einem Antrag des Sicherheitsausschusses zum Sperrbezirk an der Neuen Ritterstraße liegt ein Polizeibericht bei. Die Politik bekam diesen nie zu lesen. Archiv: DJ
Einem Antrag des Sicherheitsausschusses zum Sperrbezirk an der Neuen Ritterstraße liegt ein Polizeibericht bei. Die Politik bekam diesen nie zu lesen. Archiv: DJ
Einem Antrag des Sicherheitsausschusses zum Sperrbezirk an der Neuen Ritterstraße liegt ein Polizeibericht bei. Die Politik bekam diesen nie zu lesen. Archiv: DJ
Krefeld. Das Thema Prostitution hat im Ausschuss für Verwaltung, Vergabe, Ordnung und Sicherheit wieder einmal die Gemüter erhitzt. Nach einem Bericht von Tanja Himer, Geschäftsführerin beim Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), und Harriet Fischer, Fachbereich Gesundheit, über ihre Arbeit zur Aufklärung von Prostituierten über gesundheitliche Hilfe, berufliche Alternativen und Ausstiegsmöglichkeiten, erklärte Stephan Hagemes von der Fraktion Die Linke: „Es wäre schön gewesen, den Bericht vor der Abstimmung über den Antragsentwurf der Verwaltung auf zeitlich unbefristete Erweiterung des Sperrbezirkes im Bereich Neue Ritterstraße zu hören.“

Linken-Ratsherr fordert Einsicht in die Stellungnahme der Polizei

Hagemes’ Kritik richtete sich an die Ausschussmitglieder von SPD, CDU und FDP, die mit ihren Stimmen in der vorherigen Sitzung eben jenen Antrag auf den Weg gebracht hatten. Ein entsprechender Antrag der Grünen, die Beratung des Punktes „Sperrgebietserweiterung“ abzusetzen und den Sachstandsbericht der fraktionsübergreifenden Fachrunde „Prostitution“ abzuwarten, war vom Ausschuss mehrheitlich abgelehnt worden.

Richtiggehend verärgert zeigte sich Hagemes über die Tatsache, dass die Ausschussmitglieder einen Bericht der Polizei, der als Anhang zum Verwaltungsentwurf beiliegt, aufgrund der Kennzeichnung „Verschlusssache“ nie zu Gesicht bekommen werden. „Ich kann es verstehen, wenn dieser Bericht im nicht-öffentlichen Teil behandelt wird, aber das wir als Ausschussmitglieder diesen nie zu Gesicht bekommen, ist für mich undemokratisch“, kritisierte der Linken-Ratsherr und ergänzte: „Wir treffen eine Entscheidung, ohne die Stellungnahme der Polizei zu kennen.“ Hans Butzen (SPD) verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass einem Schreiben aus dem Büro des Oberbürgermeisters, dem die Stellungnahme der Polizei in diesem Fall zugegangen war, durchaus zu entnehmen sei, dass die Ordnungshüter die Meinung des Ausschusses zur Erweiterung des Sperrgebiets teilen würden.

http://www.wz.de/lokales/krefeld/strass ... -1.2322971
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RE: Lokalnachrichten: KREFELD

Beitrag von Melanie_NRW »

Eros-Center ist laut Stadt kein Bordell

Freudenhaus an der Mevissenstraße wird offiziell von der Verwaltung als Hotel geführt.

Krefeld. Vier rote Herzen an der Hausfassade, viele kleine Fenster in einem mehrgeschossigen Gebäudetrakt dahinter. Ein sichtgeschützter Parkplatz. Das Eros-Center an der Mevissenstraße ist in Krefeld stadtbekannt – als Bordell. In kaum einem Etablissement in Krefeld werden so offensichtlich sexuelle Dienstleistungen angeboten, wie in dem Gebäudekomplex an der Mevissenstraße.

Nur bei der Krefelder Stadtverwaltung wird das Eros-Center in dem Gewerbegebiet im Stadtteil Kempener Feld/Baackeshof offiziell als Hotel geführt. Das geht aus dem im Planungsausschuss vorgelegten Vergnügungsstättenkonzept hervor, das Thema in der morgigen Ratssitzung ist. Laut dem Konzept bestehe an der Mevissenstraße ein bordellartiger Betrieb, der offiziell als Wohnheim geführt werde.

Grüne Barbara Behr konfrontiert Verwaltung mit Widerspruch

Für viele Politiker ist diese Tatsache nicht nachvollziehbar. In der vergangenen Sitzung des Ordnungsausschusses machte Grünen-Ratsfrau Barbara Behr das Thema öffentlich und konfrontierte Stadtdirektorin Beate Zielke und Ordnungsamtsleiter Georg Lieser mit der Frage nach dem Hintergrund der Einordnung des Eros-Centers als Wohnheim – und eben nicht als Bordell.

Zielke verweist darauf, dass diese Kennzeichnung durch die Stadt vor geraumer Zeit durch die Politik mitgetragen wurde und das Eros-Center seitdem eben nicht als Bordell eingetragen ist. „Das war eine Grundsatzentscheidung Anfang der 90er Jahre“, sagt auch Georg Lieser.

Anfang der 90er fiel offenbar die Grundsatzentscheidung

Die Verwaltung tut sich schwer mit Antworten auf Fragen, die vor allem Anfang der 90-er Jahre unmissverständlich geklärt wurden. Damals gab es nach Informationen der WZ Protest von Anwohnern gegen die Ansiedlung eines Bordells im Bereich der Mevissenstraße. Vor allem die Bezeichnung „Bordell“ bereitete damals wohl vielen Bauchschmerzen. Trotzdem wurde das Eros-Center 1991 eröffnet und seitdem von der Verwaltung als Betrieb geführt, der gewerblich Zimmer vermietet. Offiziell also keine Spur von Prostitution.

SPD setzt das Thema auf die Agenda der Fraktionssitzung

Die Stadt will die Recherchen der WZ weder bestätigen noch dementieren und erklärt durch Stadtsprecher Timo Bauermeister lediglich: „Wir werden verwaltungsseitig das Thema zunächst gründlich aufarbeiten – mit Klärung aller relevanten Fragestellungen beziehungsweise Aspekte.“

Eine grundlegende Aufklärung der Hintergründe verlangt auch Ratsfrau Gisela Klaer, die das Thema am Montag ganz oben auf die Agenda der SPD-Fraktionssitzung packte. „Das Thema ist bei uns im Rahmen unserer interfraktionellen Arbeitsrunde ,Prostitution’ auf den Tisch gekommen. In einem Gespräch mit der Stadt wurde uns damals mitgeteilt, dass die Umwidmung des Eros-Centers auch deshalb so kompliziert wäre, weil es zu Regressansprüchen kommen könnte“, erläutert Gisela Klaer.

Ob es sich dabei um der Stadt entgangene Gewerbesteuereinnahmen geht, bleibt offen. Nach WZ-Informationen soll von den Betreibern des Bordells Vergnügungssteuer entrichtet werden.

Dass das Bordell nicht als solches geführt werde, bezeichnet Gisela Klaer als „Euphemismus“. Fraktionsübergreifend fordern die Politiker im Ordnungsausschuss Transparenz von der Stadt und Antworten auf viele offene Fragen.

Polizei spricht von unauffälligen Kontrollen im Eros-Center

Laut Polizei wird das Eros-Center unangekündigten Kontrollen unterzogen. Ob es Beziehungen zwischen dem Betreiber und Personen aus dem Rockermilieu gebe, wollten die Ordnungshüter aus „ermittlungstaktischen Gründen“ nicht mitteilen.

Generell, so Polizeisprecherin Karin Kretzer, würden vor Ort Anzeigen geschrieben und man reagier, sollte auffallen, dass sich unter den Prostituierten im Eros-Center Minderjährige befinden. „Dies ist in den vergangenen Jahren mit einer Ausnahme aber nicht der Fall gewesen. Wesentlich häufiger treffen wir bei der Wohnungsprostitution auf minderjährige Prostituierte“, sagt Kretzer. Diese Prostitutionsform stelle das größte Problem dar.

http://www.wz.de/lokales/krefeld/eros-c ... -1.2371452
Ein Freund meinte, ich hätte Wahnvorstellungen. Da wäre ich fast von meinem Einhorn gefallen!

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Kasharius
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Beitrag von Kasharius »

Spannend wird es ja hier bei der Frage, welche Auswirkungen diese Einordnung auf das neue ProstSchuG hat.

Kasharius grüßt

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Lucille
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Beitrag von Lucille »

Wohnheim: offensichtlich ein antikes 'Dirnen-Wohnheim' , von der Zeit fast vergessen ;-)