LokalNachrichten: BASEL (D / CH)

Hier findet Ihr "lokale" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Städten aufgeteilt.
Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7440
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

RE: LokalNachrichten: BASEL (D / CH)

Beitrag von fraences »

Sexboxen für Basel-Stadt

Von Nina Jecker und Laura Goepfert.
Das Kleinbasler Rotlichtgebiet ist zu klein geworden für die ständig wechselnden Prostituierten, oft wird ausserhalb der Toleranzzone angeschafft. Grossräte möchten deshalb das Rotlichtmilieu aus dem Zentrum verbannen.


Bereits früh am Morgen brummt das Geschäft in der Toleranzzone im Kleinbasel. Ab sechs Uhr stehen die ersten Frauen bereit, im Laufe des Tages werden es immer mehr. Anwohner beklagen schon lange, dass die Zahl der Frauen, die anschaffen, enorm zugenommen habe – mit entsprechend negativen Auswirkungen. Auch Politiker haben den Missstand erkannt. «Die grosse Konkurrenz führt zum einen zu aggressiverem Anwerben potenzieller Kunden, vor allem aber zu einer illegalen Ausdehnung des Rotlichtmilieus», sagt LDP-Grossrat André Auderset.

Und tatsächlich: In Dreiergruppen machen sich die Frauen auf zum «Spaziergang» durch das Quartier. Immer mit Plastiksäcken ausgerüstet, um im Fall einer Polizeikontrolle «Shopping» als Alibi vorgeben zu können. Bereits wurden Männer bei der Mittleren Brücke und an der Theke der Migros angesprochen.

«Verrichtungsboxen» als Fasnachtssujet

Eine Verschärfung der Situation sei absehbar, so Auderset. «Einerseits, weil in Kürze Sexarbeiterinnen aus weiteren Oststaaten zur Arbeitsaufnahme in die Schweiz einreisen dürfen. Andererseits wird das neue Verkehrssystem in der Innenstadt zu einer Verschiebung des motorisierten Freier­verkehrs an andere Orte, etwa um die Claramatte führen.» Denn bevor es zur Sache geht, fahren die Freier herum, um sich die vorhandenen Frauen anzuschauen.

Auderset will mit einem Vorstoss Abhilfe schaffen. Er fordert, dass die Basler Behörden das Zürcher Modell für den Umgang mit Prostitution im öffentlichen Raum prüfen sollen. Im Sommer 2013 wurde in Zürich der sogenannte Strichplatz eröffnet. Gleichzeitig hat man den Strassenstrich am Sihlquai aufgehoben. «Dieses Beispiel muss auf seine Anwendbarkeit auf Basel untersucht werden», verlangt jetzt Auderset gemeinsam mit fünf anderen bürger­lichen Parlamentariern. Konkret würde das bedeuten, dass Basel die fast schon legendären «Verrichtungsboxen» bekäme. Die Boxen, die wie Privatunterstände für Autos anmuten, haben bei ihrer Einführung international für Aufsehen gesorgt. Auch an der Basler Fasnacht waren sie ein beliebtes Sujet.

Notknopf gegen Gewalt

Das Prinzip des Strichplatzes ist einfach: Um den Freiern auch hier das Kreisen im Auto zu ermöglichen, wurde ein Rundkurs gebaut. Diesem entlang können sich die Frauen in kleinen Unterständen präsentieren. Wird man sich handelseinig, muss der Kunde mit der Prostituierten im Auto in eine Box fahren. Als Alternative kann das eigene Wohnmobil mitgebracht werden. Da der Strichplatz von der Stadt betrieben wird, darf auch die Prävention nicht fehlen. Grosse Plakate der Aids-Hilfe Schweiz erinnern daran, sich beim Geschlechtsverkehr mit einem Kondom zu schützen. Für die Frauen steht der Beratungsbus der Sexarbeits-Fachstelle Flora Dora zur Verfügung. Zudem ist der Strichplatz immer bewacht, und bei Bedarf kann ein Notknopf gedrückt werden.

Rund 800'000 Franken im Jahr lässt man sich den Betrieb in Zürich kosten – und wertet das Modell als Erfolg. «Das Ziel wurde erfüllt. Die Sexarbeiterinnen sind sicherer, es gibt weniger Gewalt», sagt Barbara E. Ludwig, Leiterin des Bereichs Sucht und Drogen des Kantons Zürich. Die Verhältnisse davor seien für die Frauen, Anwohner und Passanten nicht mehr tragbar gewesen. Circa 25 Prostituierte sind jeweils auf dem Strichplatz anwesend, das sind rund 30 Prozent weniger als am Sihlquai.

Die Fachstelle Aliena des Trägervereins Compagna berät Sexarbeiterinnen. Von der Strichplatz-Idee hält man bei der vom Kanton Basel-Stadt subventionierten Stelle nichts: «Das ist überhaupt keine Lösung», heisst es auf Anfrage. Erstens sei die Situation in Basel nicht so extrem wie damals in Zürich. Ausserdem würde man die Probleme nur aus den Augen der Bevölkerung, aber nicht aus der Welt schaffen.

Auderset hat bereits Ideen, wo auch die Basler Sexboxen aufstellen könnten: Etwa beim Bahnhof Wolf oder auf einer Gewerbefläche an der Neudorfstrasse.

http://bazonline.ch/basel/stadt/Sexboxe ... e=9efAwefu
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

Bei Bordell-Brand

Elektro-Schock für fünf Feuerwehr-Leute

BASEL - Ein vermeintlicher Zimmerbrand entpuppt sich als schwieriger Fall, bei dem fünf Retter im Spital landen.


Feuer-Alarm Sonntag-Abend um 19.30 Uhr in einem Bordell in der Webergasse. «Eine Frau stand am Fenster und rief um Hilfe, es brenne», sagt ein Leserreporter zu Blick.ch. «Da bin ich ins Haus und habe versucht, das Feuer zu löschen.»
Was zunächst wie ein simpler Zimmerbrand aussieht, entpuppt sich als komplizierterer Fall. «Das Feuer schien in einer Art Zwischenboden ausgebrochen zu sein. Zum Glück kam die Feuerwehr schon bald», sagt der Mann, der in der Nähe des Rotlicht-Etablissements arbeitet.

Leitungen im Boden verpassten Rettern einen Stromschlag

Die Berufsfeuerwehr, mit einem Grossaufgebot im Kleinbasel im Einsatz, kann die zwei letzten in dem Gebäude verbliebenen Prostituierten unversehrt aus dem Haus retten und macht sich ans Löschen.
«Dafür mussten die Böden der Zimmer aufgebrochen werden», sagt René Gsell von der Basler Staatsanwaltschaft. Dabei passiert es: «Die unter dem Boden liegenden Stromleitungen verursachten bei fünf Feuerwehrleuten einen Stromschlag», so Gsell.

Brandursache ist noch ungeklärt

Die Feuerwehrleute werden zur Kontrolle auf die Notfallstation des Spitals gebracht. «Drei konnten bereits wieder entlassen werden», sagt Gsell. Die beiden anderen müssen bis mindestens gestern Abend im Krankenhaus bleiben, um allfällige Herzrhythmus-Störungen behandeln zu lassen.
Die Feuerwehr rettet, was noch zu retten ist. Viel ausrichten kann sie aber nicht mehr. «Das Gebäude ist derzeit unbewohnbar», sagt Gsell. Die Brandursache ist bis jetzt noch nicht geklärt. Die Ermittlungen laufen, die Polizei sucht Zeugen.

http://www.blick.ch/news/schweiz/basel/ ... 16519.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

08.03.2015

Ungewollte Nachbarn

Kleinbasler wehren sich gegen Sex-Etablissement
Die Anwohner des Matthäus-Quartier kämpfen schon länger gegen den Sauna-Club an der Amerbacherstrasse 45. Nun reichen sie Einsprache gegen ein Gesuch des Clubs ein.


Die Anwohner des Quartiers wehren sich gegen den Sex-Betrieb seit es ihn gibt.«Der Betreiber hat sich die Bewilligung als Fitness-Club erschlichen», sagt Theres Wernli, Co-Leiterin des Stadtteilsekretariats Kleinbasel, gegenüber der «Schweiz am Sonntag». Der Betrieb an der Amerbacherstrasse 45 wurde 2013 vom Basler Appellationsgericht gezwungen, ein nachträgliches Umnutzungsgesuch einzureichen. Die IG Amerbach, die vom Stadtteilsekretariat im Kampf gegen das Bordell unterstützt wird, hat bereits eine Petition eingereicht und bereitet nun auch eine Einsprache gegen das Umnutzungsgesuch vor.

Eine Nachbarin des Sex-Clubs sagt: «Wir sind keine prüden Gurken. Wir haben absolut nicht gegen Prostitution. Aber ein Etablissement pro Wohnstrasse ist genug.» Denn in der Strasse hat es noch zwei weitere Bordelle und der FKK-Club ist mit bis zu 25 Prostituierten der grösste. Die Anwohnerin möchte anonym bleiben, da die Betreiber der Sex-Clubs teilweise «unangenehme Typen» seien.

Damen arbeiten selbständig

Der FKK-Club betreibt seit 2010 ein spezielles Geschäftsmodell: Freier und Prostituierte zahlen einen Tageseintritt und erhalten somit die Möglichkeit, von elf Uhr morgens bis zwei Uhr nachts die Sauna sowie Fitnessgeräte des Clubs zu nützen und geschäftliche Beziehungen einzugehen. Die Damen kassieren dabei das Geld direkt ein - es komme zu keinem Inkasso durch den Clubbetreiber. Zumindest ist dies das offizielle Geschäftskonzept, welches die Anwohner derzeit einsehen können.

http://www.20min.ch/schweiz/basel/story ... t-20676167
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7440
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

RE: LokalNachrichten: BASEL (D / CH)

Beitrag von fraences »

Bordellvermieter haben vom Sexgeschäft die Nase voll
Von Martin Regenass.

Zwei Hauseigentümer wollen ihre Liegenschaften umnutzen und aus dem Sexgeschäft austreten. Doch die ansässigen Frauen stellen ein Hindernis dar.
Nehmen den Vermieter nicht ernst: Eine Prostituierte in der Ochsengasse

Marcus Wallofer* hat genug. Er wolle sein Bordell über der Venezia Bar an der Ochsengasse 17 umnutzen und ein möbliertes Appartement daraus machen – ähnlich dem Hotel Adagio in der Hammerstrasse. Den Frauen, die in diesem Haus wohnen, wolle er bis spätestens Ende 2016 kündigen und Anfang 2017 mit der Renovation beginnen. «Ich bin jetzt 60 und will meinen Kindern kein Puff hinterlassen, wenn ich einmal das Zeitliche segne», sagt Wallofer. Zwar habe er den Prostituierten, die darin lebten, gesagt, dass er in dem Haus keine Rotlichtnutzung mehr wolle. Alleine die Mieterinnen würden es ihm nicht glauben.

Das Haus gehört Wallofer seit 1996 und natürlich wisse er, an welche Frauen er seine Wohnungen vermietet hat. Das Problem liege aber vielmehr darin, dass die Frauen die Wohnungen tage- oder wochenweise an andere Frauen untervermieten. «Ich weiss heute nicht mehr, wer sich in meinen Wohnungen aufhält, und ich mag auch nicht jeden Tag vorbeigehen, um nachzufragen und zu schauen, ob alles in Ordnung ist», sagt Wallofer. Die Frauen seien zudem ziemlich undiszipliniert, was früher anders gewesen sei. «Sie tragen keine Sorge und die Infrastruktur wie die Küche ist nach zwei Jahren kaputt.»

Zuhälter sind schwer erkennbar

Das Gewerbe wachse ihm über den Kopf, er habe den Überblick verloren. «Die Situation im Milieu hat sich seit der Einführung der Personenfreizügigkeit verschlimmert», sagt Wallofer. Menschenhandel und die Zuhälterei hätten seit Einführung des Freizügigkeitsabkommens zugenommen.

Martin Schütz, Mediensprecher der Kantonspolizei Basel-Stadt, kann diese Aussage zahlenmässig nicht belegen. Die Zahlen zum Straftatbestand Menschenhandel bewegten sich 2012 bei neun, 2013 bei sechs und 2014 bei 14 Fällen. «Menschenhandel ist schwer nachzuweisen, weil die Polizei stark von Informationen von betroffenen Personen abhängig ist», sagt Schütz.

Zudem existiere in Basel auch keine offene Szene von Zuhältern. Stelle die Polizei bei Frauen Begleitpersonen fest, die Zuhälter sein könnten, würden deren Arbeitsbewilligungen angeschaut und diese Personen nötigenfalls weggewiesen. «Was hintendurch läuft, ist aber schwer erkennbar. Auch in diesem Bereich sind wir auf Hinweise von Frauen angewiesen», sagt Schütz.

Die Nachfrage von Freiern nach Liebesdiensten sei nicht gestiegen. «Allerdings prostituieren sich seit der Personenfreizügigkeit im Mai 2011 viel mehr Frauen. Der Konkurrenzdruck ist dadurch grösser geworden. Es werden Sextechniken angeboten, die nicht gesundheitsfördernd sind», sagt Schütz.

Das bestätigt Wallofer. Die Frauen müssten unter Dumpingpreisen arbeiten und kämen kaum mehr auf einen grünen Zweig, was vor Jahren anders gewesen sei. «Das geht so weit, dass die Frauen aggressiver auf der Strasse werben und vereinzelt gar versuchen, bei Detailhändlern am Claraplatz Freier anzuwerben», sagt Wallofer.

Preise gesunken

Zu den Preisen für Sex sagt Viky Eberhard von der Beratungsstelle für Frauen im Sexgewerbe Aliena, dass diese in den letzten Jahren bedingt durch die Konkurrenzsituation kontinuierlich gesunken seien. «Im Milieu herrscht ein Überangebot», sagt Eberhard.

Das habe auch die Bedingungen bei der Salonprostitution verändert, sagt Wallofer. So sei es früher üblich gewesen, dass die Prostituierten 40 Prozent des Ertrages an die Hausmutter abgeben mussten. Heute werde auf Basis einer Tagespauschale gearbeitet. «Das setzt die Frauen zusätzlich unter Druck», sagt Wallofer. Die Zustände hätten sich aus seiner Sicht zum Schlechten entwickelt und seien praktisch unhaltbar: «Die Frauen haben vor zehn Jahren besser verdient.»

Aus seiner Sicht habe die Prostitution zugenommen. Vor allem 20- bis 30-jährige Männer hätten den gekauften Sex für sich entdeckt und würden die heute günstigeren Dienstleistungen der Frauen häufiger konsumieren.

«Theater »in den Wohnungen

Wallofer ist nicht der Einzige, der ein Etablissement aufgeben will, in dem sich Prostituierte eingemietet haben. Auch Wolfgang Huber*, Hauseigentümer des Restaurants Klingental und der daran angrenzenden Liegenschaft Nummer 18, will das Haus umnutzen. Aktuell habe er acht Wohnungen an Frauen vermietet, die sich darin um Männer kümmern. «Es war schon immer mein Ziel, dieses Etablissement in Wohnraum umzunutzen», sagt Huber. Ihm gefalle nicht, dass in den Wohnungen immer «Theater» sei und auch die Polizei aufkreuze.

Als er das Haus vor ein paar Jahren gekauft habe, seien die Frauen schon eingemietet gewesen und sie hätten auch in ihre Studios investiert und für ihren Weiterverbleib in den Wohnungen gekämpft. «Vor Mietgericht konnten wir die Sache jetzt allerdings klären und die ersten Frauen müssen im Juli draussen sein. Im neuen Jahr soll das Haus dann endgültig geräumt sein und dann wird es saniert», sagt Huber.

Eberhard von der Beratungsstelle Aliena bedauert diesen Entscheid Hubers. «Das ist für die Frauen schade, weil sie damit ihren Arbeitsplatz verlieren.» Huber, dem auch das Haus «Zer alte Schmitti» gehört, wolle auch aus diesem ehemaligen Bordell keinen Sexbetrieb mehr machen.

http://bazonline.ch/basel/stadt/Bordell ... y/12511056
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7440
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

RE: LokalNachrichten: BASEL (D / CH)

Beitrag von fraences »

Prostitution auf Strasse wird immer aggressiver
Mithilfe einer Petition soll die Strassenprostitution ausserhalb der Toleranzzone verboten werden.


Die negativen Begleiterscheinungen der Strassenprostitution scheinen im Kleinbasel Überhand zu nehmen.
Das «Klingeli» wie man es in Basel kennt. Die Anwohner und das übrige Gewerbe leiden unter der aggressiveren Gangart der Bordelle.
Die Mitglieder des Stadtteilsekretariats Kleinbasel haben die Grenze der Toleranzzone symbolisch mit Kreide auf die Strasse gemalt.


Rund um die Uhr soll im Kleinbasel ausserhalb der Toleranzzonen von Prostituierten angeworben werden. Und dazu noch auf äusserst aggressive Art und Weise. Sogar von körperlichen Belästigungen ist die Rede. Das berichtet das Stadtteilsekretariat Kleinbasel am Mittwoch. Auch der freie Zugang zu den Liegenschaften im Quartier sei für Anwohner sowie für die Kundschaft der dort ansässigen Gewerbebetriebe oftmals überhaupt nicht möglich. Negative Begleiterscheinungen wie das Urinieren im Rotlichtviertel würden die Situation zusätzlich erschweren.

Die Verantwortlichen des Trägervereins gehen nun auf politischer Ebene gegen diese Missstände vor. In Form einer Petition mit dem Titel «Keine Strassenprostitution ausserhalb der Toleranzzone». Diese wurde bereits mit insgesamt 347 Unterschriften bei der Stadt eingereicht.

Gesetzliche Durchsetzung als Ziel

Laut dem Trägerverein soll die Mischnutzung im sogenannten «Klingeli» erhalten bleiben. Es dürfe aber keine zu hohe Dichte an Bordellen nahe der Toleranzzone geben. Diese würden in zu hohem Masse die Wohnqualität und das übrige hiesige Gewerbe beeinträchtigen. Wer sich aus dem Rotlicht-Gewerbe nicht an die Regeln halte, solle in Zukunft nicht mehr bewilligungsfähig werden. Dies sei laut dem Stadtteilsekretariat zwar auch gesetzlich so niedergeschrieben, jedoch nicht präzise genug, um eine Durchsetzung zu erzwingen.

Obwohl man seit 2013 mit den zuständigen Verwaltungsstellen, der Polizei und Anrainern im Austausch stehe, konnten die Probleme im Milieu nur minimal entschärft werden. Mit der nun eingereichten Petition soll der Grosse Rat nun ein Konzept ausarbeiten und umsetzen, mit dem die bestehenden gesetzlichen Regelungen bezüglich der Strassenprostitution durchgesetzt werden können.

http://www.20min.ch/schweiz/basel/story/26996386
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7440
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

RE: LokalNachrichten: BASEL (D / CH)

Beitrag von fraences »

Basel soll Kontingente für Prostituierte einführen

Die Regierung soll eine Obergrenze für Liebesdienerinnen in Basel prüfen, fordert Annemarie Pfeifer (EVP). Die Kriminalisierung durch die Hintertür bringe nichts, kontern Expertinnen.


Immer mehr Prostituierte buhlen um die Kundschaft. Die Erweiterung der Personenfreizügigkeit auf Rumänien und Bulgarien werde im Milieu den Druck erhöhen, fürchten Szenekenner.

Immer mehr Prostituierte buhlen um die Kundschaft. Die Erweiterung der Personenfreizügigkeit auf Rumänien und Bulgarien werde im Milieu den Druck erhöhen, fürchten Szenekenner.EVP-Grossrätin Annemarie Pfeifer fordert die Regieung deshalb auf, die Kontingentierung der Prostitution in Basel zu prüfen. Analog der Zulassungsbeschränkung für Ärzte und Taxis müsse das auch für Sexarbeiterinnen möglich sein, findet sie.Expertinnen können dem nichts abgewinnen. Stattdessen solle vielmehr der Mietwucher bekämpft werden. Prostituierte bezahlen in Basel oft 100 Franken Tagesmiete für kleine Zimmer innerhalb der Toleranzzone.Pfeifer fordert weiter, dass die Einhaltung der Toleranzzone durchgesetzt wird. Werbeaktionen, wie diese einer Prostituierten mit einem T-Shirt auf der Allmend im März 2016 würden die Spielregeln unterlaufen.

Die Erweiterung der Personenfreizügigkeit auf Bulgarien und Rumänien per 1. Juni wird die Preise im Basler Sexgewerbe weiter unter Druck setzen. Die Spezialfahndung Milieu der Basler Kriminalpolizei erwartet ab dann einen Anstieg von Migrantinnen im Erotikgewerbe aus diesen Ländern, wie aus einem Schreiben des Basler Regierungsrats zu einem parlamentarischen Vorstoss im März hervorgeht.

«Für die betroffenen Frauen im Sexgewerbe besteht dann eine noch stärkere Gefahr, dass sie bis aufs Letzte ausgenützt werden», schreibt EVP-Grossrätin Annemarie Pfeifer. Sie fordert von der Regierung nun Taten. In einer Interpellation, die sie am Montag einreichen wird, fordert sie die Prüfung einer Kontigentierung der Prostitution in Basel. «Analog, wie es Beschränkungen für Ärzte und im Taxigewerbe gibt», erklärt sie.

In der Interpellation moniert sie weiter, dass die Einhaltung der Toleranzzone für Strassenprostitution nur liederlich durchgesetzt werde. «Immer wieder wird der Regierungsrat von Anwohnern auf Missstände im Rotlichtmilieu aufmerksam gemacht. Anscheinend ist er aber nicht bereit, seine Praxis den Verhältnissen anzupassen.»

Illegalität bietet keinen Schutz

Fachleute halten indes wenig von einer Zulassungsbeschränkung verbunden mit einer Bewilligungspflicht für Prostituierte. Es sei naiv zu glauben, dass man damit eine Regulierung des Angebots erreichen könne, sagt Susanne Seytter, Geschäftsführerin der Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration Zürich. «Jene, die keine Bewilligung erhalten, schaffen dann einfach illegal an und sind für Gesundheits-und Gewaltprävention nicht mehr erreichbar.»

Gleich sieht das auch die ehemalige St. Galler Regierungs- und Nationalrätin Kathrin Hilber. Für den Bund hat sie 2013 eine Expertengruppe geleitet, die Schutzmassnahmen für Frauen im Sexgewerbe untersuchte. Wir haben die Kontingentierung auch diskutiert. Aber: «Alle Verbote erhöhen den Druck auf das Illegale. Und in der Illegalität ist der Schutz der Frauen praktisch nicht möglich», sagt sie.

In Zürich hätte sich seit der Einführung der Prostituiertenverordnung die Situation der Sexarbeiterinnen verschlechtert. Dort müssen sich Prostituierte, die auf der Strasse arbeiten wollen, zusätzlich bei der Stadtpolizei registrieren. Die erhoffte Angebotsverkleinerung ist bisher nicht eingetreten. «Gut gemeint ist nicht dasselbe wie gut gemacht, das ist das Fazit dieser Verordnung», so Seytter.

Regierung soll gegen Mietwucher kämpfen

«Man müsste viel eher beim Mietwucher ansetzen», sagt Seytter. Die horrenden Zimmermieten, die Prostituierte in den sogenannten Toleranzzonen in Basel berappen müssen, sind auch Pfeifer ein Dorn im Auge. Auch hier will sie vom Regierungsrat wissen, wie er der Ausbeutung der Sexworkerinnen entgegenwirken möchte.

http://www.20min.ch/schweiz/basel/story ... 9389993147
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Benutzeravatar
lust4fun
Gelehrte(r)
Gelehrte(r)
Beiträge: 376
Registriert: 22.11.2012, 22:27
Ich bin: Außenstehende(r)

RE: LokalNachrichten: BASEL (D / CH)

Beitrag von lust4fun »

Sex gibts erst hinter der grünen Linie
Seit Montag ist die Toleranzzone im Kleinbasler Rotlicht-Milieu durch eine Markierung gekennzeichnet. Prostituierte dürfen künftig nur in diesem Bereich arbeiten.
[...]

http://www.20min.ch/schweiz/basel/story ... e-31263999

Benutzeravatar
Hamster
Nicht mehr aktiv
Beiträge: 682
Registriert: 06.04.2015, 18:33
Wohnort: Hamburg
Ich bin: Keine Angabe

RE: LokalNachrichten: BASEL (D / CH)

Beitrag von Hamster »

22.08.2016
GENTRIFIZIERUNG IM ROTLICHTVIERTEL
"WENN DER RAUM ENGER WIRD, SIND DIE SEXARBEITERINNEN DIE VERLIERERINNEN"

Vicky Eberhard, Leiterin von Aliena, der Beratungsstelle fuer Frauen im Sexgewerbe, ueber die Konsequenzen der Gentrifizierung des Rotlichtviertels fuer die Sexarbeiterinnen.
Von Reto Aschwanden

Frau Eberhard, das Rotlichtviertel ist im Wandel: Neue Lokale verdraengen das Milieu und seit Anfang Juli markieren gruene Linien am Boden, wo angeschafft werden darf. Wie erleben die Sexarbeiterinnen diese Veraenderungen?

In der Vergangenheit gab es immer wieder Verunsicherung seitens der Sexarbeiterinnen, was die Zukunft der Toleranzzone angeht. Die Markierung wurde daher als behoerdliches Zeichen zur Erhaltung ihrer Arbeitsplaetze verstanden. Prinzipiell stehen sie Veraenderungen offen gegenueber. Nur: Wenn diese Veraenderungen mit Einschraenkungen fuer die Sexarbeiterinnen verbunden sind, der Raum fuer sie enger wird und sie allmaehlich verdraengt werden, stehen sie am Ende als Verliererinnen da.

Gleichzeitig draengen die Prostituierten ihrerseits in neue Reviere. So beklagt sich eine Coiffeuse an der Webergasse darueber, dass die Sexarbeiterinnen seit einiger Zeit vor ihrem Ladeneingang stehen und die Kunden belaestigen.

Ich verstehe diese Klagen. Wir von Aliena versuchen, die Frauen zu sensibilisieren und die meisten begreifen das dann auch. Aber man muss sehen: Frueher gab es weniger Frauen, die anschafften, sie blieben laenger, man kannte sich. Heute gibt es viel Wechsel und die Neuen kennen am Anfang die Regeln nicht. Daraus entstehen Konflikte.

Solche Konflikte gab es auch auf dem Trottoir vor dem "Roten Baeren".

Es gab einige Spannungen zwischen den Sexarbeiterinnen und dem neuen Restaurant. Manche Frauen fuehlten sich von ihrem Arbeitsplatz in der Ochsengasse verdraengt. Sie arbeiten da, und direkt daneben sitzen Leute beim Essen und starren sie an. Aber dann gab es Gespraeche mit den Betreibern des "Baeren" und man hat sich verstaendigt, wer welchen Raum in Anspruch nimmt. Das Ziel muss sein, miteinander auszukommen. Es ist eine Toleranzzone, da geht es um ein Zusammenleben.

Aliena ist die Basler Beratungsstelle fuer Frauen im Sexgewerbe. Sie gehoert zum Verein Compagna Basel-Stadt

www.tageswoche.ch/de/2016_34/basel/727416

Benutzeravatar
Ursa Minor
wissend
wissend
Beiträge: 299
Registriert: 08.01.2016, 22:18
Wohnort: Schweiz
Ich bin: Außenstehende(r)

RE: LokalNachrichten: BASEL (D / CH)

Beitrag von Ursa Minor »

"Herumreisende Sexarbeiterinnen-
Preiszerfall auf dem Strassenstrich"


Zusehends häufig wechseln Prostituierte ihren Arbeitsort. Dadurch entsteht ein grosser Druck auf die Preise. Frauen bieten Sex für 30 Franken an.

Statt konstant an einem Ort anzuschaffen, ziehen Sexarbeiterinnen vermehrt weit herum. Sie sind zum Beispiel einige Wochen in Basel tätig, dann in München und reisen nach Mailand weiter. Die Auswirkungen der sogenannten Wander-Prostitution bekommen in erster Linie die fest ansässigen Sexarbeiterinnen zu spüren. Wegen der Grenznähe sind die Auswirkungen in Basel besonders offenkundig.

Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle Aliena, die Frauen im Basler Sexgewerbe unterstützt, beobachten sowohl auf dem Strassenstrich als auch in Studios und in Kontakt-Bars eine deutlich höhere Fluktuation. «In den vergangenen Jahren hat die Mobilität der Sexarbeiterinnen zugenommen», sagt Viky Eberhard, die Leiterin von Aliena.
Vermieter als Profiteure

Die Tendenz, dass die Frauen oft nur wenige Wochen in Basel tätig sind und dann in eine andere Stadt weiterziehen, hat für das Gewerbe gravierende Konsequenzen. «Die Konkurrenz und der Druck auf die Sexarbeiterinnen haben sich wesentlich verschärft», stellt Eberhard fest. Das rühre daher, dass die temporär in Basel weilenden Frauen Wucherpreise für Zimmer bezahlen müssten. Oft werde die Miete, die bis zu 100 Franken pro Tag betrage, jeden Abend einkassiert, weil die «Wander-Prostitution» enorm viele Wechsel im Sexgewerbe mit sich bringe.

Laut Eberhard führt dies dazu, dass Frauen schnell einmal Schulden machen müssen, wenn sie krank sind oder ihrem Gewerbe wenig erfolgreich nachgehen. «Es gibt Sexarbeiterinnen, die sich deshalb gezwungen sehen, ihre Preise zu senken. Einige bieten Geschlechtsverkehr für lediglich 30 Franken an», sagt Eberhard.

Diese Entwicklung setzt auch jene unter Druck, die ihre Dienste eigentlich nicht zu tieferen Preisen anbieten wollen. Wie Eberhard erzählt, versuchen Freier zudem, die herrschende Konkurrenzsituation auszunutzen, indem sie ungeschützten Geschlechtsverkehr verlangen.

Im Basler Sexgewerbe trifft Eberhard Frauen aus Europa, Asien, Afrika und Südamerika an. In den letzten fünf Jahren kämen die meisten Prostituierten allerdings aus Ostungarn. «Der erwartete Ansturm von Sexarbeiterinnen aus Rumänien und Bulgarien seit deren EU-Beitritt ist ausgeblieben.» In den Kontakt-Bars seien zwar zahlreiche Frauen aus diesen Ländern angestellt, das sei aber schon früher so gewesen.

Wenig Einfluss auf die Szene in Basel hat laut Eberhard das im April verabschiedete neue Gesetz in Frankreich, das für Kunden von Prostituierten hohe Bussen vorsieht. Es seien seither weder mehr französische Sexarbeiterinnen noch Freier anzutreffen.

Der grösste Teil der Frauen im Sexgewerbe arbeite selbständig und unabhängig, betont Eberhard. Es gebe aber auch Frauen, die durch Menschenhandel in die Prostitution gelangten oder von Zuhältern drogenabhängig gemacht würden, um dann zum Anschaffen gezwungen zu sein. «Die Fälle von Menschenhandel sind aber ziemlich schwierig ausfindig zu machen, weil sich die Betroffenen meist nicht an eine Beratungsstelle wenden und in der Anonymität bleiben», sagt Eberhard. Gegenüber der Polizei geben sich diese Frauen meist als Touristinnen aus.
Grössere Reisefreiheit

Eine hohe Fluktuation prägt auch das Zürcher Sexgewerbe. Ursula Kocher, die Leiterin von Flora Dora, der städtischen Beratungsstelle für Frauen auf dem Strassenstrich, konstatiert durch die höhere Mobilität der Sexarbeiterinnen tiefgreifende Veränderungen: «Früher haben sich die Frauen eher an einem Ort eine Stammkundschaft erarbeitet.» Heute zögen sie oft umher. Das hängt laut Kocher mit der gestiegenen Konkurrenz und der grösseren Reisefreiheit innerhalb Europas zusammen. «Oft ist der Grund aber auch, dass die Frauen das Land verlassen müssen.» Jene, die mit einer für 90 Tage gültigen Melde-Bestätigung in Zürich tätig seien, hätten danach die Schweiz zu verlassen und dürften erst im neuen Jahr zurückkehren.

Für die Beraterinnen bringt die Wander-Prostitution ein gravierendes Problem: Die Fachfrauen hätten kaum Zeit, ein Vertrauensverhältnis zu den Sexarbeiterinnen aufzubauen, weil diese nur wenige Wochen in Zürich weilten, sagt Kocher. «Entsprechend schwierig ist es, illegale Machenschaften wie Frauenhandel auszumachen und die Betroffenen zu unterstützen.»


http://www.nzz.ch/nzzas/herumreisende-s ... -ld.108481

Benutzeravatar
Ursa Minor
wissend
wissend
Beiträge: 299
Registriert: 08.01.2016, 22:18
Wohnort: Schweiz
Ich bin: Außenstehende(r)

Re: LokalNachrichten: BASEL (D / CH)

Beitrag von Ursa Minor »

Sexarbeiterinnen-Demo in Basel verkommt zur PR-Show für Sexplattform

von Martina Rutschmann - bz Basel
26.9.2018 um 17:04 Uhr


Angekündigt war eine Demonstration für bewilligte Arbeitsplätze von Sexarbeiterinnen. Die Veranstaltung wurde zum Werbeumzug für eine Sexplattform.

Worum geht es eigentlich? Auf den ersten Blick scheint die Antwort klar: um bessere Arbeitsbedingungen im Sexgewerbe. Das implizieren die Transparente, die rund zwei dutzend Sexarbeiterinnen in die Luft halten. Ihre Forderungen: "Bewilligte und sichere Arbeitsplätze, Schutz und Kontrolle, regelmässige Gesundheitskontrollen." Auf den zweiten Blick wird klar: Hier geht es nicht nur um die Verdrängung des Rotlichtmilieus und den Kampf gegen diese Entwicklung. Diese Kundgebung verfolgt noch ein anderes Ziel: Werbung für eine Internet-Sexplattform. Der Chef ist persönlich anwesend.

Es gilt, potentielle neue Kunden anzusprechen. Ein Blick aufs Dekolleté der Damen (oder auf das falsch parkierte Auto des Firmenchefs) reicht: Auf deren T-Shirts steht der Name der Plattform genauso deutlich wie auf den Schlüsselanhängern, die um ihre Hälse baumeln.

Wissen die Frauen, dass es nicht nur um ihre Rechte geht? Oder anders gefragt: Würde irgendjemand an eine Veranstaltung kommen, die als das angekündigt wird, was sie auch ist: eine PR-Aktion für ein Puff? Wohl kaum. An eine Demo, die Prostituierten sichere Arbeitsplätze verschaffen soll, kommen die Journalisten aber in Scharen. Passiert ja selten, dass Prostituierte demonstrieren.

Makler will Bordell auf Dreispitz

Sie fühlten sich verdrängt, sagen die Frauen. Vanessa, 32, zum Beispiel. „Ich muss meine Dienste nun in Luzern anbieten, weil ich in Basel vertrieben wurde“, sagt die Ungarin. Das Etablissement, in dem sie arbeitete, musste schliessen. Schuld seien Anwohner. Sowieso sei es in Basel schwer, einen Arbeitsplatz zu finden und nicht auf dem Strich zu landen.

Das sagt auch Hardy Kaiser. Der Immobilienmakler will Gewerbeflächen auf dem Dreispitzareal an Sexarbeiterinnen vermieten. „Weil es anderswo schwierig ist für die Frauen, eine Lokalität zu finden“, sagt er. Schreiner und dergleichen gäbe es genug, da müsse er seine Flächen nicht auch noch an Handwerker vermieten.

„Mit dem Mietzins hat das nichts zu tun, Sexarbeiterinnen zahlen gleich viel wie alle anderen“, beteuert Kaiser. Doch die Christoph Merian Stiftung (CMS) als Bodeneigentümerin der Industrie- und Gewerbezone auf dem Dreispitz mache ihm einen Strich durch die Rechnung. "Sie möchte kein Rotlicht auf dem Areal."

Sexsalons neu bewilligungspflichtig

Die CMS bestätigt dies gegenüber der "TagesWoche": Man habe ein entsprechendes Gesuch abgelehnt, da die Nutzungsabsichten nicht der Zweckbestimmung im Baurechtsvertrag entsprachen. Hardy Kaiser gibt sich damit nicht zufrieden – und demonstriert in der ersten Reihe. Weiter hinten marschiert der Sexportal-Chef mit. Und die Frauen? Sie hoffen, die Demonstration helfe ihnen, nicht in die Illegalität gedrängt zu werden.

Was schwierig werden dürfte: Die Umnutzung von Wohnraum in Sexsalons ist seit 2013 bewilligungspflichtig. Anwohner können Einsprache erheben. "Diese Gesetze und Verordnungen dienen dazu, dass Wohnraum auch zum Wohnen genutzt wird", begründet André Frauchiger vom Baudepartement. Für die Sexplattform dürfte der Umzug dennoch ein Erfolg gewesen sein.

https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stad ... -133509465

Benutzeravatar
deernhh
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 1657
Registriert: 17.06.2018, 13:17
Ich bin: SexarbeiterIn

Re: LokalNachrichten: BASEL (D / CH)

Beitrag von deernhh »

BASLER SALONS WEHREN SICH GEGEN IHR VERSCHWINDEN

Ein Donnerstag aus dem Milieu: Prostituierte und Salonbesitzer gehen gemeinsam fuer eine Demonstration auf die Strasse. Eine schillernde Geschichte ueber eiskaltes Kalkuel und die juristische Basler Krux mit dem kaeuflichen Sex.
Reportage / Daniel Faulhaber und Matthias Oppliger / 26.09.2018, 02:02 Uhr

Den ganzen Artikel bitte lesen auf:
https://tageswoche.ch/form/reportage/ba ... schwinden/

Benutzeravatar
Ursa Minor
wissend
wissend
Beiträge: 299
Registriert: 08.01.2016, 22:18
Wohnort: Schweiz
Ich bin: Außenstehende(r)

Re: LokalNachrichten: BASEL (D / CH)

Beitrag von Ursa Minor »

Etwas verspätet eine erfreuliche Meldung aus Basel. Beratungsstelle Aliena erhält mit dem neuen Leistungsvertrag mehr finanzielle Mittel.
Mit Freude und Grüssen,
ursaminor

Basel
Mehr Geld für Sexarbeiterinnen-Info
11.09.2018 15:49 sda
Für Beratungen will die Regierung 200'000 Franken zur Verfügung stellen. Prostituierte sollen zudem bei der Arbeitsaufnahme direkt angesprochen werden.

In Basel-Stadt kümmert sich seit 2001 die niederschwellige und kostenlose Beratungsstelle Aliena um Frauen im Sexgewerbe. Nun soll die jährliche Subvention für Aliena für die Vertragsperiode 2019 bis 2022 von 50’000 auf 180’000 Franken jährlich erhöht werden, wie die Regierung am Dienstag mitteilte.
Begründet wird die Erhöhung des Betriebsbeitrags einerseits mit gestiegenen Fallzahlen, die zu einem grösseren Arbeitsaufwand führten. Allein von 2016 auf 2017 stieg die Zahl der gemeldeten Sexarbeitenden in Basel von 2361 auf 2524, wie es bei Justiz- und Sicherheitsdepartement auf Anfrage hiess.
Grund für die Subventionserhöhung ist aber auch das neue Projekt «Erstinformation im Meldeverfahren». Sexarbeitende können sich in Zukunft im Stadtkanton nicht mehr online für ihre Tätigkeit in Basel anmelden. Vielmehr müssen sie vor der Arbeitsaufnahme persönlich bei den Behörden vorsprechen.
Vertrauen in Behörden stärken
Bei diesem Gespräch im Rahmen des obligatorischen Meldeverfahrens sollen Sexarbeitende unter anderem auch über ihre Rechte und Pflichten aufgeklärt werden. Gleichzeitig will die Regierung mit dem persönlichen Kontakt aber auch das Vertrauen von Prostituierten in die Behörden stärken, um im Kampf gegen Menschenhandel deren Kooperations- und Aussagebereitschaft zu erhöhen.
Für die Information der Sexarbeitenden zuständig ist das kantonale Amt für Arbeit (AWA). Das Gespräch findet jedoch nicht in dessen Amtsstuben, statt, sondern in den Räumlichkeiten der Beratungsstelle Aliena. Dem Grossen Rat beantragt die Regierung für eine zusätzliche 60-Prozent-Stelle beim AWA 70’000 Franken.
Nach Regierungsangaben reisen die meisten der in Basel tätigen Sexarbeitenden im Rahmen des sogenannten Meldeverfahrens aus der EU ein. Diese Personen dürfen 90 Tage pro Kalenderjahr in der Schweiz arbeiten. Obligatorisch ist dabei eine Meldung beim AWA ab erstem Arbeitstag. Bei der Online-Anmeldung bestand gemäss der Mitteilung die Gefahr für Manipulation und Missbrauch.

https://telebasel.ch/2018/09/11/basler- ... erbessern/

Benutzeravatar
Ursa Minor
wissend
wissend
Beiträge: 299
Registriert: 08.01.2016, 22:18
Wohnort: Schweiz
Ich bin: Außenstehende(r)

Re: LokalNachrichten: BASEL (D / CH)

Beitrag von Ursa Minor »

https://www.blick.ch/news/schweiz/ba...d15401544.html


Prostituierte Mandy F. (27) in Basel überfallen – 11’000 Franken weg!

«Sie hielten mir eine Pistole an den Kopf
Die Prostituierte Mandy F. (27) wurde am Wochenende in Basel von einem Gauner-Pärchen mit einer Pistole bedroht, gefesselt und dann ausgeraubt. Mit 11'000 Franken in bar flüchtete das Räuber-Duo dann unerkannt.
Bedroht, betäubt und dann beraubt: Die Deutsche Mandy F.* (27) durchlebte am vergangenen Wochenende bange Stunden. «Ich wurde mit einer Pistole bedroht und dann ausgeraubt», sagt die Prostituierte zu BLICK. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Basel-Stadt bestätigt den Vorfall auf Anfrage.

Mandy F. arbeitet seit vier Jahren im Rotlicht-Gewerbe, betreibt seit einer Woche ihr Etablissement in einer Liegenschaft an der Grosspeterstrasse unweit des Bahnhofs SBB in Basel. Von erotischen Massagen über Escort-Service bis hin zu allerlei Sex-Praktiken: Mandys Angebot ist breit – auch für Treffen mit Paaren ist sie zu haben.
«Ich dachte, sie bringen mich um»

Dreieinhalb Stunden vor dem Raubüberfall, gegen 19 Uhr, bekommt Mandy am vergangenen Samstagabend eine Anfrage. «Ein Mann meldete sich per SMS auf meine Annonce im Internet», sagt sie. «Er wollte wissen, ob er zusammen mit seiner Freundin vorbeikommen könne.» Sie willigt ein. Der ausgehandelte Preis: 550 Franken. Gegen 22.30 klingelt es an der Türe ihrer 2-Zimmer-Wohnung. Mandy, in einem weissen Body und schwarzen Hotpants, öffnet. Das Gaunerpärchen, beide in den Vierzigern, betritt die Wohnung (BLICK berichtete). Er trägt ein rot gestreiftes Hemd, sein grauweisses Haar geht bis zu den Schultern. Seine Freundin hat ihre braunen Haare zum Zopf gebunden. Und trägt ebenfalls ein rotes Oberteil.

«Am Anfang war noch alles normal», sagt die Prostituierte. «Wir haben geredet.» Dann aber sei die Stimmung gekippt. «Der Mann hat eine Pistole gezogen und einen Schalldämpfer drauf montiert», sagt Mandy. «Ich hatte Todesangst. Ich dachte, sie bringen mich um.» Sie wird in die Ecke gedrängt. Mandy ist dem Gaunerpärchen hilflos ausgeliefert. «Er hielt mir die Pistole an den Kopf und zwangen mich, aufs Bett zu sitzen.»
Gaunerpärchen raubt Prostituierter 11'000 Franken

Dort wird sie von «Steffi» – so habe der Bewaffnete seine Komplizin immer wieder genannt – gefesselt. «Die Frau hat mir hinter dem Rücken Handschellen angelegt.» Dann musste Mandy aufs Bett liegen. «Sie spritzten mir eine blaue Flüssigkeit in den Mund, damit ich einschlafe.» Doch das Mittel wirkt nicht sofort.

Mit der Pistole hält der Mann Mandy in Schach. Die Frau durchsucht die Wohnung nach Bargeld, wird in einem Schrank in der Küche fündig. 11'000 Franken – Mandys Einnahmen aus den vergangenen Wochen. «Ich verdiene zwischen 2000 und 3000 Franken die Woche», sagt sie.
Täter flüchteten unerkannt

Rund 50 Minuten dauert der Raubüberfall. Die blaue Substanz zeigt Wirkung. Mandy verliert das Bewusstsein, schläft ein. Erst Stunden später findet ein Gast Mandy gefesselt in ihrer Wohnung. Sie liegt oben ohne auf dem Bett. «Die haben mir meinen Body ausgezogen und mitgenommen, genauso wie eine Decke. Die wollten sichergehen, dass keine DNA gefunden wird», sagt sie.

Das Gaunerpärchen konnte samt Beute unerkannt flüchten. Mit einer Personenbeschreibung fahndet die Polizei nach den Tätern – bisher ohne Erfolg.

Benutzeravatar
Ursa Minor
wissend
wissend
Beiträge: 299
Registriert: 08.01.2016, 22:18
Wohnort: Schweiz
Ich bin: Außenstehende(r)

Re: LokalNachrichten: BASEL (D / CH)

Beitrag von Ursa Minor »

Beitrag aus der Sendung "Rundschau" des Schweizer Fernsehen srf.

Bordelle in Wohnungen - Puff mit Nachbarn

Bordelle in Mietwohnungen nehmen zu – und damit die Konflikte. Nachbarn protestieren, doch die Behörden sind oft machtlos.

Autor: Christof Schneider
Mittwoch, 22.05.2019, 14:38 Uhr

Die Schillerstrasse in Basel: ruhig, idyllisch, familienfreundlich. Und seit drei Monaten ein beliebter Ort für Freier. Ein Sex-Salon befindet sich im obersten Stockwerk eines unscheinbaren Hauses. Bereits um die Mittagszeit läuft der Betrieb rund, im Viertelstunden-Rhythmus klingeln die rund 30- bis 50-jährigen Männer bei den «Golden Pussys».
........weiter unter....

https://www.srf.ch/news/schweiz/bordell ... t-nachbarn