LokalNachrichten: ZÜRICH
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Re: LokalNachrichten: ZÜRICH
@Lucille
wurde die Sendung aufgezeichnet oder live gesendet?
Kasharius grüßt
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Kasharius grüßt
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Re: LokalNachrichten: ZÜRICH
@Lucille
Leider ist das meistens so.
@Kasharius
Das weiss ich leider nicht, ob die Sendung aufgezeichnet oder live gesendet wurde.
Liebe Gruesse von mir
Leider ist das meistens so.
@Kasharius
Das weiss ich leider nicht, ob die Sendung aufgezeichnet oder live gesendet wurde.
Liebe Gruesse von mir
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Re: LokalNachrichten: ZÜRICH
@deernhh
dem vernehmen nach müsste die Sendung aufgezeichnet sein,, den sonst hätte man ja nichts weglassen können; so verstand ich jedenfalls den post von @Lucille...Wenn ich aus dem Musstopf komme dann bitte ich um Verzeihung.
Kasharius grüßt
dem vernehmen nach müsste die Sendung aufgezeichnet sein,, den sonst hätte man ja nichts weglassen können; so verstand ich jedenfalls den post von @Lucille...Wenn ich aus dem Musstopf komme dann bitte ich um Verzeihung.
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Re: LokalNachrichten: ZÜRICH
Weglassen, kürzen, zusammenschneiden geht live kaum, oder?
Warum sollte eine gelobte und beglückwünschte Kollegin sich beklagen?
Warum sollte eine gelobte und beglückwünschte Kollegin sich beklagen?
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Re: LokalNachrichten: ZÜRICH
Die Sendung ist ja aufgezeichnet und wurde so bei Youtube eingestellt (einfach auf der Sendung die hinterlegte URL kopieren).
Aufnahmen von Live-Veranstaltungen werden grundsätzlich zunächst aufgezeichnet und meist gekürzt, damit sie zur Wiedergabe in das Zeitraster des Programmablauf passen. Ich fand die Argumentationskette von Salomé Balthus sehr gut, besonders gegen die Argumente der Gegner. Da hat auch die zusätzliche Einblendung von Beiträgen ausgesprochener Gegner nichts gebracht. Im Ergebnis war m. E. Konsens, dass die Stigmatisierung beendet werden muss. Die Beiträge haben eindeutig gezeigt, dass ein Verbot nicht der Weg ist, sondern das Gegenteil bewirkt. Interessant war aber auch wie zusätzlich das gesellschaftliche Machtgefälle zwischen Mann und Frau eingebracht wurde; dabei musste zugegeben werden, dass dies nicht ein spezifisches Problem der Prostitution, sondern ein allgemeines ist.
Gruß Jupiter
Aufnahmen von Live-Veranstaltungen werden grundsätzlich zunächst aufgezeichnet und meist gekürzt, damit sie zur Wiedergabe in das Zeitraster des Programmablauf passen. Ich fand die Argumentationskette von Salomé Balthus sehr gut, besonders gegen die Argumente der Gegner. Da hat auch die zusätzliche Einblendung von Beiträgen ausgesprochener Gegner nichts gebracht. Im Ergebnis war m. E. Konsens, dass die Stigmatisierung beendet werden muss. Die Beiträge haben eindeutig gezeigt, dass ein Verbot nicht der Weg ist, sondern das Gegenteil bewirkt. Interessant war aber auch wie zusätzlich das gesellschaftliche Machtgefälle zwischen Mann und Frau eingebracht wurde; dabei musste zugegeben werden, dass dies nicht ein spezifisches Problem der Prostitution, sondern ein allgemeines ist.
Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.
(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)
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Re: LokalNachrichten: ZÜRICH
@Lucille
eben drum. Warum sollte sie sich über Auslassungen beklagen, wenn sie nicht Recht hätte. Zumal Frau Balthus häufiger Anlass hat, sich über die mediale Verbreitung zum Thema Sexarbeit zu beschweren https://berufsverband-sexarbeit.de/inde ... und-huren/ . Dies geschieht aber nie im "Lügenpresse-Stil", sondern freundlich im Ton und fundiert-differenziert in der Sache. Ich finde das in der heutigen Zeit bemerkenswert und andere (z.B. auch gewisse US-Präsidenten) sollten sich daran ein Beispiel nehmen.
Keinesfalls war es meine Absicht Frau Balthus Kritik an den Auslassungen der Sendung im Schweizer Fernsehen in Frage zu stellen. Wäre das so rübergekommen, täte es mir leid tun....
Kasharius tut grüßen.....tun
eben drum. Warum sollte sie sich über Auslassungen beklagen, wenn sie nicht Recht hätte. Zumal Frau Balthus häufiger Anlass hat, sich über die mediale Verbreitung zum Thema Sexarbeit zu beschweren https://berufsverband-sexarbeit.de/inde ... und-huren/ . Dies geschieht aber nie im "Lügenpresse-Stil", sondern freundlich im Ton und fundiert-differenziert in der Sache. Ich finde das in der heutigen Zeit bemerkenswert und andere (z.B. auch gewisse US-Präsidenten) sollten sich daran ein Beispiel nehmen.
Keinesfalls war es meine Absicht Frau Balthus Kritik an den Auslassungen der Sendung im Schweizer Fernsehen in Frage zu stellen. Wäre das so rübergekommen, täte es mir leid tun....
Kasharius tut grüßen.....tun
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Re: LokalNachrichten: ZÜRICH
Sexsalons in Zürcher Wohngebieten werden legal
21.11.2018
Die Stadt erlaubt Sexsalons in Wohngebieten.
In Zukunft werden Prostituierte in der Stadt Zürich mehr Freiheiten erhalten. Der Stadtrat hat heute Mittwoch eine Anpassung der Bau- und Zonenordnung beschlossen. Neu sollen Kleinst-Sexsalons auch in Gebieten der Stadt zulässig sein, wo der Wohnanteil höher als 50 Prozent liegt. Bislang waren sie dort verboten.
Als Kleinstsalon gilt in Zürich: ein «sexgewerblicher Salon» mit maximal zwei Räumen, in denen maximal zwei Prostituierte arbeiten. Solche Einrichtungen benötigen keine polizeiliche Bewilligung, wohl aber eine Baubewilligung. Daran ändere sich nichts, teilt der Stadtrat mit.
NGOs begrüssen die Regel
Die bisher geltende 50-Prozent-Grenze war eine Reaktion auf die Umstände der 90er-Jahre, als Zürich mit negativen Randerscheinungen der Drogen- und Sexszene zu kämpfen hatte. Wohngebiete sollten mit der Regelung geschützt werden. 2016 entschied der Gemeinderat, der entsprechende Passus sei überholt. Die Mehrheit der Lokalpolitiker war der Meinung, dass solche Kleinstsalons Prostituierte vor Zwangsprostitution schützen. Die Frauen könnten dort wirtschaftlich unabhängig und selbstverantwortlich arbeiten. Die Liberalisierung der BZO schaffe auch mehr Spielraum bei der Ortswahl.
Unterstützung erhielten die Gemeinderäte von NGOs (Nichtregierungsorganisationen). Sie begrüssen die Lockerung, weisen aber darauf hin, dass die fortschreitende Aufwertung der Stadt und ihrer Quartiere das Sexgewerbe weiter unter Druck setze. Hausbesitzer seien kaum mehr bereit, an Prostituierte zu vermieten.
Der Stadtrat war damals weniger überzeugt vom Vorhaben. Er gab zu bedenken, dass die Liberalisierung die Wohnbevölkerung beeinträchtigen könnte. «Insbesondere dann, wenn mehrere Kleinstsalons in eine Liegenschaft ziehen würden», schreibt der Stadtrat. In der baupolizeilichen Bewilligungspraxis würde deshalb künftig ein besonderes Augenmerk auf die Einhaltung der jeweiligen Wohnanteilspflicht zu legen sein.
Gewerbe wird liberaler
Die neuerliche Lockerung der Bestimmungen rund um das Sexgewerbe fällt in eine Reihe von Beschlüssen, welche die Stadt in den vergangenen Jahren gefällt hat. So schaffte der Gemeinderat die Tagestickets für Prostituierte ab, die sie an Strassenstrich-Automaten im Niederdorf und beim Strichplatz in Altstetten lösen mussten. Die Gebühr von fünf Franken habe sich nicht bewährt, lautete der Tenor im Gemeinderat.
Ebenfalls gelockert wurde die Definition der Kleinstsalons, die nun vom jüngsten Beschluss betroffen sind. 2017 stimmte der Gemeinderat einer Änderung der Prostitutionsgewerbeverordnung (PGVO) zu. Sie erhöhte die Zimmerzahl von eins auf zwei.
Gemeinderat muss noch Ja sagen
Die jüngsten Zahlen vom vergangenen Sommer zeigen, dass in Zürich die Zahl der registrierten Kleinstsalons leicht abgenommen hat. Dafür sind kurzfristige Angebote, eine Art «Pop-up-Salons», immer häufiger geworden, teilte der Stadtrat damals mit. Insgesamt habe sich die Situation im Prostitutionsgewerbe aber beruhigt. Dies zeige ein Bericht, der das Gewerbe in Zürich zwischen 2015 und 2017 untersucht hat.
Der Anpassung der BZO und damit der Aufhebung der 50-Prozent-Regel muss der Gemeinderat noch zustimmen. Das dürfte aber eine Formalität sein.
https://www.msn.com/de-ch/news/other/se ... ar-BBPX39n
21.11.2018
Die Stadt erlaubt Sexsalons in Wohngebieten.
In Zukunft werden Prostituierte in der Stadt Zürich mehr Freiheiten erhalten. Der Stadtrat hat heute Mittwoch eine Anpassung der Bau- und Zonenordnung beschlossen. Neu sollen Kleinst-Sexsalons auch in Gebieten der Stadt zulässig sein, wo der Wohnanteil höher als 50 Prozent liegt. Bislang waren sie dort verboten.
Als Kleinstsalon gilt in Zürich: ein «sexgewerblicher Salon» mit maximal zwei Räumen, in denen maximal zwei Prostituierte arbeiten. Solche Einrichtungen benötigen keine polizeiliche Bewilligung, wohl aber eine Baubewilligung. Daran ändere sich nichts, teilt der Stadtrat mit.
NGOs begrüssen die Regel
Die bisher geltende 50-Prozent-Grenze war eine Reaktion auf die Umstände der 90er-Jahre, als Zürich mit negativen Randerscheinungen der Drogen- und Sexszene zu kämpfen hatte. Wohngebiete sollten mit der Regelung geschützt werden. 2016 entschied der Gemeinderat, der entsprechende Passus sei überholt. Die Mehrheit der Lokalpolitiker war der Meinung, dass solche Kleinstsalons Prostituierte vor Zwangsprostitution schützen. Die Frauen könnten dort wirtschaftlich unabhängig und selbstverantwortlich arbeiten. Die Liberalisierung der BZO schaffe auch mehr Spielraum bei der Ortswahl.
Unterstützung erhielten die Gemeinderäte von NGOs (Nichtregierungsorganisationen). Sie begrüssen die Lockerung, weisen aber darauf hin, dass die fortschreitende Aufwertung der Stadt und ihrer Quartiere das Sexgewerbe weiter unter Druck setze. Hausbesitzer seien kaum mehr bereit, an Prostituierte zu vermieten.
Der Stadtrat war damals weniger überzeugt vom Vorhaben. Er gab zu bedenken, dass die Liberalisierung die Wohnbevölkerung beeinträchtigen könnte. «Insbesondere dann, wenn mehrere Kleinstsalons in eine Liegenschaft ziehen würden», schreibt der Stadtrat. In der baupolizeilichen Bewilligungspraxis würde deshalb künftig ein besonderes Augenmerk auf die Einhaltung der jeweiligen Wohnanteilspflicht zu legen sein.
Gewerbe wird liberaler
Die neuerliche Lockerung der Bestimmungen rund um das Sexgewerbe fällt in eine Reihe von Beschlüssen, welche die Stadt in den vergangenen Jahren gefällt hat. So schaffte der Gemeinderat die Tagestickets für Prostituierte ab, die sie an Strassenstrich-Automaten im Niederdorf und beim Strichplatz in Altstetten lösen mussten. Die Gebühr von fünf Franken habe sich nicht bewährt, lautete der Tenor im Gemeinderat.
Ebenfalls gelockert wurde die Definition der Kleinstsalons, die nun vom jüngsten Beschluss betroffen sind. 2017 stimmte der Gemeinderat einer Änderung der Prostitutionsgewerbeverordnung (PGVO) zu. Sie erhöhte die Zimmerzahl von eins auf zwei.
Gemeinderat muss noch Ja sagen
Die jüngsten Zahlen vom vergangenen Sommer zeigen, dass in Zürich die Zahl der registrierten Kleinstsalons leicht abgenommen hat. Dafür sind kurzfristige Angebote, eine Art «Pop-up-Salons», immer häufiger geworden, teilte der Stadtrat damals mit. Insgesamt habe sich die Situation im Prostitutionsgewerbe aber beruhigt. Dies zeige ein Bericht, der das Gewerbe in Zürich zwischen 2015 und 2017 untersucht hat.
Der Anpassung der BZO und damit der Aufhebung der 50-Prozent-Regel muss der Gemeinderat noch zustimmen. Das dürfte aber eine Formalität sein.
https://www.msn.com/de-ch/news/other/se ... ar-BBPX39n
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Re: LokalNachrichten: ZÜRICH
@Ursa
danke für diesen ermutigenden Beitrag. Wäre interessant ob betroffene SW aus der Schweiz bestätigen können, daß es tatsächlich liberaler zugeht!?
Kasharius grüßt
danke für diesen ermutigenden Beitrag. Wäre interessant ob betroffene SW aus der Schweiz bestätigen können, daß es tatsächlich liberaler zugeht!?
Kasharius grüßt
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Re: LokalNachrichten: ZÜRICH
@Kasharius
Da ich es auch erfreuliche und ermutigende Neuigkeiten finde, habe ich den Beitrag auch gerne gepostet. Gerade in der Zeit nach der Offensive der Frauenzentrale Zürich diesen Sommer ein positives Zeichen. Die Gesetzgebung ist in der CH relativ liberal. Je nach Kanton unterschiedlich, da es kein übergeordnetes Bundesgesetz gibt.
Es war und ist in gewissen Kantonen möglich alleine zu arbeiten. Das 2er Betriebe auch offiziell legal sind, ist ein Vorteil. Aber vorallem die Änderung jetzt in Zürich, dass Kleinstbetriebe auch in Wohnzonen erlaubt sind, ist ein positiver Schritt. Daher Grundsätzlich mehr Liberalität.
Wie es für betroffene SW ist wäre interessant. Ich habe von SW teilweise positive Äusserungen zu den Arbeitsbedingungen in der CH vernommen. Das Angebot für die Inbetriebnahme von Kleinbetrieben ist dünn und die Mieten sind hoch, dies sind gegebene Nachteile.
Liebe Grüsse
Da ich es auch erfreuliche und ermutigende Neuigkeiten finde, habe ich den Beitrag auch gerne gepostet. Gerade in der Zeit nach der Offensive der Frauenzentrale Zürich diesen Sommer ein positives Zeichen. Die Gesetzgebung ist in der CH relativ liberal. Je nach Kanton unterschiedlich, da es kein übergeordnetes Bundesgesetz gibt.
Es war und ist in gewissen Kantonen möglich alleine zu arbeiten. Das 2er Betriebe auch offiziell legal sind, ist ein Vorteil. Aber vorallem die Änderung jetzt in Zürich, dass Kleinstbetriebe auch in Wohnzonen erlaubt sind, ist ein positiver Schritt. Daher Grundsätzlich mehr Liberalität.
Wie es für betroffene SW ist wäre interessant. Ich habe von SW teilweise positive Äusserungen zu den Arbeitsbedingungen in der CH vernommen. Das Angebot für die Inbetriebnahme von Kleinbetrieben ist dünn und die Mieten sind hoch, dies sind gegebene Nachteile.
Liebe Grüsse
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Re: LokalNachrichten: ZÜRICH
Zuercher Frauenorganisation FIZ soll mehr Mittel erhalten
Die Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) setzt sich seit ueber dreissig Jahren fuer die Anliegen der Sexarbeiterinnen in Zuerich ein. Nun will der Gemeinderat den jaehrlichen Beitrag an die Organisation erhoehen.
Fabian Baumgartner
28.11.2018, 19:24 Uhr
Weiterlesen auf:
https://www.nzz.ch/zuerich/fiz-zuercher ... ld.1440494
Die Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) setzt sich seit ueber dreissig Jahren fuer die Anliegen der Sexarbeiterinnen in Zuerich ein. Nun will der Gemeinderat den jaehrlichen Beitrag an die Organisation erhoehen.
Fabian Baumgartner
28.11.2018, 19:24 Uhr
Weiterlesen auf:
https://www.nzz.ch/zuerich/fiz-zuercher ... ld.1440494
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Re: LokalNachrichten: ZÜRICH
Zürcher Gemeinderat
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Sexarbeiterinnen sollen psychiatrische Hilfe erhalten
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02:09
Strich am Zürcher Sihlquai. Sexarbeiterinnen sind psychisch oft überfordert.
Legende: Audio Strich am Zürcher Sihlquai. Sexarbeiterinnen sind psychisch oft überfordert. abspielen. Laufzeit 02:09 Minuten.
02:09 min, aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 07.03.2019.
Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter mit psychischen Problemen sollen in Zürich unkompliziert Hilfe erhalten. Eine Mehrheit des Gemeinderats hat einen entsprechenden Vorstoss der AL an den Stadtrat überwiesen. Dieser muss nun prüfen, wie der stadtärztliche Dienst ein niederschwelliges Angebot mit psychiatrisch-psychotherapeutischer Beratung und Behandlung von Sexarbeitenden aufbauen und betreiben kann.
Allenfalls auch Therapien via Skype
Das Angebot soll die bereits bestehende ärztliche Beratung bei körperlichen Beschwerden im städtischen Ambulatorium Kanonengasse ergänzen. Da Sexarbeitende oft sehr mobil und in verschiedenen Städten – auch im nahen Ausland – tätig seien, müssten allenfalls auch digitale Therapiemöglichkeiten via Skype in Betracht gezogen werden, so die Forderung.
Auch andere Berufsgruppen haben gesundheitliche Risiken und müssen Behandlungen selber zahlen.
Autor: Rolf Müller
Gemeinderat SVP
Wie ein Postulant der AL ausführte, sind Sexarbeitende nicht nur hohen körperlichen, sondern auch psychische Risiken ausgesetzt. Gemäss Studien leiden rund die Hälfte aller Prostituierten unter unbehandelten psychischen Störungen, 60 Prozent sind alkohol- oder drogenabhängig. Bis 2015 bot das Zürcher Universitätsspital psychologische Betreuung an; diese Versorgungslücke müsse nun wieder geschlossen werden, meinte die AL.
Bei soviel Geringschätzung im Beruf ist man vermehrt mit psychischen Problemen und Sucht konfrontiert.
Autor: Katharina Prelicz
Gemeinderätin Grüne
Im Rat erhielten die Postulanten Unterstützung von SP, FDP, EVP und Grünen. Nichts von einem Gratisangebot wissen wollte die SVP: Andere Berufsgruppen seien auch psychisch gefährdet und müssten sich selber helfen. Die Grünliberalen anerkannten zwar die besonderen Probleme der Sexarbeitenden, zweifelten jedoch daran, ob man bei soviel Mobilität die notwendige Kontinuität einer Therapie bieten könnte.
Das Postulat wurde schliesslich mit 90 Ja-Stimmen gegen die 31 Nein-Stimmen der eher ungewöhnlichen Allianz von SVP und GLP überwiesen.
SRF1, Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 06:32 Uhr; sda/ganm
https://www.srf.ch/news/regional/zueric ... e-erhalten
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Sexarbeiterinnen sollen psychiatrische Hilfe erhalten
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02:09
Strich am Zürcher Sihlquai. Sexarbeiterinnen sind psychisch oft überfordert.
Legende: Audio Strich am Zürcher Sihlquai. Sexarbeiterinnen sind psychisch oft überfordert. abspielen. Laufzeit 02:09 Minuten.
02:09 min, aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 07.03.2019.
Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter mit psychischen Problemen sollen in Zürich unkompliziert Hilfe erhalten. Eine Mehrheit des Gemeinderats hat einen entsprechenden Vorstoss der AL an den Stadtrat überwiesen. Dieser muss nun prüfen, wie der stadtärztliche Dienst ein niederschwelliges Angebot mit psychiatrisch-psychotherapeutischer Beratung und Behandlung von Sexarbeitenden aufbauen und betreiben kann.
Allenfalls auch Therapien via Skype
Das Angebot soll die bereits bestehende ärztliche Beratung bei körperlichen Beschwerden im städtischen Ambulatorium Kanonengasse ergänzen. Da Sexarbeitende oft sehr mobil und in verschiedenen Städten – auch im nahen Ausland – tätig seien, müssten allenfalls auch digitale Therapiemöglichkeiten via Skype in Betracht gezogen werden, so die Forderung.
Auch andere Berufsgruppen haben gesundheitliche Risiken und müssen Behandlungen selber zahlen.
Autor: Rolf Müller
Gemeinderat SVP
Wie ein Postulant der AL ausführte, sind Sexarbeitende nicht nur hohen körperlichen, sondern auch psychische Risiken ausgesetzt. Gemäss Studien leiden rund die Hälfte aller Prostituierten unter unbehandelten psychischen Störungen, 60 Prozent sind alkohol- oder drogenabhängig. Bis 2015 bot das Zürcher Universitätsspital psychologische Betreuung an; diese Versorgungslücke müsse nun wieder geschlossen werden, meinte die AL.
Bei soviel Geringschätzung im Beruf ist man vermehrt mit psychischen Problemen und Sucht konfrontiert.
Autor: Katharina Prelicz
Gemeinderätin Grüne
Im Rat erhielten die Postulanten Unterstützung von SP, FDP, EVP und Grünen. Nichts von einem Gratisangebot wissen wollte die SVP: Andere Berufsgruppen seien auch psychisch gefährdet und müssten sich selber helfen. Die Grünliberalen anerkannten zwar die besonderen Probleme der Sexarbeitenden, zweifelten jedoch daran, ob man bei soviel Mobilität die notwendige Kontinuität einer Therapie bieten könnte.
Das Postulat wurde schliesslich mit 90 Ja-Stimmen gegen die 31 Nein-Stimmen der eher ungewöhnlichen Allianz von SVP und GLP überwiesen.
SRF1, Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 06:32 Uhr; sda/ganm
https://www.srf.ch/news/regional/zueric ... e-erhalten
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Re: LokalNachrichten: ZÜRICH
Es riecht, trotzdem und deswegen, verdammt nach:
Sexworker sind potentielle ‚depperte Opfer‘ und prinzipiell nicht ganz dicht im Kopf ………
siehe analog Deutschland: Pflicht-Gesundheitsberatung beim Sozialpsychiatrischen Dienst in Marburg und Offenbach ( beide Hessen)
Sexworker sind potentielle ‚depperte Opfer‘ und prinzipiell nicht ganz dicht im Kopf ………
siehe analog Deutschland: Pflicht-Gesundheitsberatung beim Sozialpsychiatrischen Dienst in Marburg und Offenbach ( beide Hessen)
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Re: LokalNachrichten: ZÜRICH
Mittwoch 17. April 2019 12:45
Bordelle in Wohnungen: Deutscher vor Zürcher Bezirksgericht
Weil er Wohnungen in der Stadt Zürich ohne Bewilligung zu Bordellen umfunktionierte, muss sich ein 47-jähriger Deutscher Ende April vor dem Zürcher Bezirksgericht verantworten. Auch in anderen Gemeinden war der Mann aktiv, er tauchte jedoch immer wieder unter.
Der Ingenieur wandte sein dreistes Geschäftsmodell im Raum Zürich dutzendfach an: Er mietete normale Wohnungen und richtete darin illegale Bordelle ein. «Mädchen-WGs» nannte er diese Betriebe. Wohnungsprostitution sei ein Zukunftsmodell, sagte er einst gegenüber dem «Blick». Dieser nannte den Deutschen fortan «Huren-Heiko». In die Schlagzeilen kam der Bordell-Betreiber erstmals, weil er eine seiner «Mädchen-WGs» in der Wohnung einer Zürcherin eingerichtet hatte, die für einen Sprachaufenthalt in Hawaii war. Sie hatte ihm die Wohnung möbliert untervermietet und wusste von nichts.
Prozess geplatzt
Ein erster Prozess gegen den 47-Jährigen in Bülach war im vergangenen Jahr geplatzt. Der Mann tauchte einfach nicht auf. Auch das Gericht wusste nicht, wo er sich aufhält. Nun gibt es einen neuen Versuch, ihm das Handwerk zu legen.
Das Zürcher Statthalteramt wirft ihm in neun Fällen vor, Wohnungen ohne Bewilligung zu Bordellen umfunktioniert zu haben. Die Prostituierten seien zudem nicht gemeldet gewesen.
Dafür wollte ihm das Statthalteramt eine Busse von 9000 Franken geben – die er aber nicht zahlen wollte, weshalb es am 29. April zum Prozess kommt. Ob der «Unternehmer» den Gerichtstermin wahrnimmt, ist allerdings fraglich.
Quelle: step/sda
https://m.tagesanzeiger.ch/articles/5cb ... 0801000001
Bordelle in Wohnungen: Deutscher vor Zürcher Bezirksgericht
Weil er Wohnungen in der Stadt Zürich ohne Bewilligung zu Bordellen umfunktionierte, muss sich ein 47-jähriger Deutscher Ende April vor dem Zürcher Bezirksgericht verantworten. Auch in anderen Gemeinden war der Mann aktiv, er tauchte jedoch immer wieder unter.
Der Ingenieur wandte sein dreistes Geschäftsmodell im Raum Zürich dutzendfach an: Er mietete normale Wohnungen und richtete darin illegale Bordelle ein. «Mädchen-WGs» nannte er diese Betriebe. Wohnungsprostitution sei ein Zukunftsmodell, sagte er einst gegenüber dem «Blick». Dieser nannte den Deutschen fortan «Huren-Heiko». In die Schlagzeilen kam der Bordell-Betreiber erstmals, weil er eine seiner «Mädchen-WGs» in der Wohnung einer Zürcherin eingerichtet hatte, die für einen Sprachaufenthalt in Hawaii war. Sie hatte ihm die Wohnung möbliert untervermietet und wusste von nichts.
Prozess geplatzt
Ein erster Prozess gegen den 47-Jährigen in Bülach war im vergangenen Jahr geplatzt. Der Mann tauchte einfach nicht auf. Auch das Gericht wusste nicht, wo er sich aufhält. Nun gibt es einen neuen Versuch, ihm das Handwerk zu legen.
Das Zürcher Statthalteramt wirft ihm in neun Fällen vor, Wohnungen ohne Bewilligung zu Bordellen umfunktioniert zu haben. Die Prostituierten seien zudem nicht gemeldet gewesen.
Dafür wollte ihm das Statthalteramt eine Busse von 9000 Franken geben – die er aber nicht zahlen wollte, weshalb es am 29. April zum Prozess kommt. Ob der «Unternehmer» den Gerichtstermin wahrnimmt, ist allerdings fraglich.
Quelle: step/sda
https://m.tagesanzeiger.ch/articles/5cb ... 0801000001
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Re: LokalNachrichten: ZÜRICH
Danke, Ursa Minor für Deinen obigen Beitrag.
Hier noch ein Artikel darüber.
Dreister Deutscher will Strafbefehl nicht zahlen
Huren-Heiko muss vor Gericht
Beat Michel
Reporter
21:10 Uhr
25.04.2019
05:49 Uhr
26.04.2019
Er betrieb von Oktober 2016 bis Februar 2018 mindestens 19 illegale Bordelle im Kanton Zürich – in ganz normalen Wohnungen. Der als Huren-Heiko bekannte Deutsche hatte deswegen schon Ärger mit der Justiz. Am Montag muss er vor Gericht antraben.
Auf dieses Gesicht reagieren viele Menschen gehässig. Huren-Heiko (47) schuldet vielen Wohnungsbesitzern Geld, hat Nachbarn mit seinen illegalen Bordellen vor den Kopf gestossen, hat sogar Vermieter eingeklagt, die ihm fristlos die Wohnung gekündigt haben.
Auf dieses Gesicht reagieren viele Menschen gehässig. Huren-Heiko (47) schuldet vielen Wohnungsbesitzern Geld, hat Nachbarn mit seinen illegalen Bordellen vor den Kopf gestossen, hat sogar Vermieter eingeklagt, die ihm fristlos die Wohnung gekündigt haben.
Eine Zürcherin klebt ein Flugblatt an die Scheibe an der Badenerstrasse beim Albisriederplatz in Zürich. Sie hatte ihre Wohnung an Heiko S. untervermietet und verreiste nach Hawaii. Der richtete hier stinkfrech ein illegales Puff ein.
Heiko S.* (47) machte den Grossraum Zürich zu seinem Revier. Der dreiste Deutsche betrieb von 2016 bis 2018 im ganzen Kanton diverse illegale Bordelle. Eines nach dem anderen – und mindestens 19. Überall platzierte er Prostituierte. Das Pikante daran: meist in ganz normalen Mietwohnungen. Zu Hochzeiten waren es ein gutes Dutzend gleichzeitig – der Mieter-Schreck erarbeitete sich so in Windeseile seinen Spitznamen Huren-Heiko. Dabei war ihm völlig egal, was die Schweizer Gesetze für das horizontale Gewerbe vorschreiben. Für seine Vergehen sollte er mit einer saftigen Geldstrafe von 9000 Franken büssen. Doch weil er die nicht bezahlen will, muss er am Montag vors Bezirksgericht.
Er oder seine Komplizin mieteten die Sex-Wohnungen an
Denn: Laut Strafbefehl des Statthalteramts Zürich hat Huren-Heiko mehrfach vorsätzlich ohne die nötigen Bewilligungen Salonprostitution betrieben. Dabei ist er mit seiner Partnerin (27), auch eine Deutsche, immer gleich vorgegangen. Entweder er oder die Komplizin mieteten eine Wohnung, um sie offiziell als Familienzuhause zu nutzen. Anschliessend betrieben die beiden in den Räumen Bordelle. Auf Sex-Seiten bewarb das Duo die Dienste der Damen an. Weitere Straftat: Die beiden unterliessen es, die Prostituierten bei der Stadtverwaltung anzumelden.
Damit nicht genug. Im März 2018 schwänzte der Deutsche bereits einen Termin beim Statthalteramt Bülach ZH. Er tauchte unter und wurde anschliessend von der Polizei gesucht. Die fälligen Strafbefehle über 6200 Franken beachtete er nicht. Vielmehr mietete er in Zürich munter die nächste Wohnung und betrieb wieder ein illegales Puff. Auch diese Lokalität musste er dann Hals über Kopf räumen.
Verhaftung und schlechte Laune
Was Huren-Heiko und seine Komplizin seit Mitte letzten Jahres noch so angestellt haben, ist unklar. Ein Lebenszeichen gab es Anfang Woche: Eine Leserreporterin meldete sich bei BLICK und berichtete, dass Heiko S. kurzzeitig von der Polizei verhaftet worden sei. Danach habe er aber den Polizeiposten wieder verlassen dürfen. Und sass im Nachgang mit mehreren Prostituierten auf einer Bank – sichtlich schlecht gelaunt.
Am Montag wird nun das Bezirksgericht darüber befinden, ob die Bussen gegen die beiden illegalen Bordellbetreiber angemessen sind. Heiko S. und seine Partnerin haben Einsprache gegen die Strafbefehle erhoben. Noch ist unklar, ob das deutsche Duo überhaupt zum Gerichtstermin erscheint. Dabei ist der Angelegenheit eigentlich ernst: Schwänzen liegt nicht drin. Wenn die beiden nämlich nicht vor Gericht erscheinen, ist der Strafbefehl rechtskräftig. Egal, ob Huren-Heiko seinen Anwalt vorschickt oder nicht.
* Name bekannt
https://www.blick.ch/news/schweiz/zueri ... 90265.html
**************************************************
Und hier ein älterer Artikel über "Huren-Heiko"
Heiko S. (46) will Schlagzeilen zu Geld machen
Frecher Zuhälter kauft Internetadresse «Huren-Heiko.ch»
Michael Sahli
21:20 Uhr
08.10.2018
Heiko S.* (46) verwandelt private Wohnungen im Raum Zürich vorübergehend in Puffs. Nun will er mit seinem Namen Geld verdienen.
Der Deutsche sicherte sich nun die Domain huren-heiko.ch: Besucher werden auf «camfun.tv» weitergeleitet.
Der deutsche Zuhälter Heiko S.* funktioniert Schweizer Wohnungen in Untermiete zu illegalen Bordellen um. Das enthüllte BLICK kurz vor Jahreswechsel und nannte den 46-Jährigen daraufhin Huren-Heiko. Dieser Titel gefällt dem Zuhälter offenbar.
Macht seinen Namen zu Geld: Heiko S. alias Huren-Heiko.
Er hat sich nun diverse Domainnamen wie huren-heiko.ch gesichert. Wer die Seiten besucht, landet auf einer Seite, die Webcam-Sex anbietet. Er wolle dies aufbauen, um «für ratsuchende Mädchen da zu sein und auch für Kunden, welche vermehrt bei mir anfragen», schreibt er BLICK.
Polizeirapport enthüllt: Huren-Heiko ist ein Zuhälter
Und dass er private Wohnungen zu Puffs umfunktioniert, begründet Heiko S. im BLICK so: «Die Kunden wollen nicht mehr die puffigen Clubs, die suchen das Private und Diskrete.» Die Behörden können gegen die Machenschaften nicht viel tun. Sie kontrollieren die Sex-Arbeiterinnen und verteilen Bussen, wenn es ein Verstoss gegen das Prostitutionsgesetz ist.
Öffentlich einsehbar: Heiko S. ist laut «nic.ch» Besitzer von «huren-heiko.ch».
Doch wenns brenzlig wird, verlegt Heiko seine «Mädchen» einfach in eine neue Wohnung. Er sagt: «Die Polizei sagte mir, dass ein paar Mädchen-WGs kein Problem seien.»
Ein Polizeirapport, der BLICK vorliegt, belegt jetzt aber: Huren-Heiko wirbt Frauen im Ausland an, bringt sie in die Schweiz – und kassiert Geld von ihnen. Im Oktober liess die Zürcher Polizei eine der Wohnungen per Undercover-Einsatz auffliegen.
«Muss 50 Prozent meiner Einnahmen abgeben»
Zwei Sex-Arbeiterinnen boten darin ihre Dienste an. Sie gaben bei der Polizei an, dass Heiko alles eingefädelt hätte – und dass sie ihm Geld abliefern müssten. «Ich muss 50 Prozent meiner Einnahmen an Heiko abgeben», so eine der beiden.
Bei der anderen sind es 20 Prozent plus Miete. «Heiko kommt jeweils spontan das Geld abholen», heisst es weiter. Dem BLICK erklärte Huren-Heiko, er sehe Wohnungsprostitution als Zukunftsmodell, wo er selbstverständlich «nur beratend» zur Seite stehe.
* Name der Redaktion bekannt
https://www.blick.ch/news/schweiz/zueri ... 96459.html
Hier noch ein Artikel darüber.
Dreister Deutscher will Strafbefehl nicht zahlen
Huren-Heiko muss vor Gericht
Beat Michel
Reporter
21:10 Uhr
25.04.2019
05:49 Uhr
26.04.2019
Er betrieb von Oktober 2016 bis Februar 2018 mindestens 19 illegale Bordelle im Kanton Zürich – in ganz normalen Wohnungen. Der als Huren-Heiko bekannte Deutsche hatte deswegen schon Ärger mit der Justiz. Am Montag muss er vor Gericht antraben.
Auf dieses Gesicht reagieren viele Menschen gehässig. Huren-Heiko (47) schuldet vielen Wohnungsbesitzern Geld, hat Nachbarn mit seinen illegalen Bordellen vor den Kopf gestossen, hat sogar Vermieter eingeklagt, die ihm fristlos die Wohnung gekündigt haben.
Auf dieses Gesicht reagieren viele Menschen gehässig. Huren-Heiko (47) schuldet vielen Wohnungsbesitzern Geld, hat Nachbarn mit seinen illegalen Bordellen vor den Kopf gestossen, hat sogar Vermieter eingeklagt, die ihm fristlos die Wohnung gekündigt haben.
Eine Zürcherin klebt ein Flugblatt an die Scheibe an der Badenerstrasse beim Albisriederplatz in Zürich. Sie hatte ihre Wohnung an Heiko S. untervermietet und verreiste nach Hawaii. Der richtete hier stinkfrech ein illegales Puff ein.
Heiko S.* (47) machte den Grossraum Zürich zu seinem Revier. Der dreiste Deutsche betrieb von 2016 bis 2018 im ganzen Kanton diverse illegale Bordelle. Eines nach dem anderen – und mindestens 19. Überall platzierte er Prostituierte. Das Pikante daran: meist in ganz normalen Mietwohnungen. Zu Hochzeiten waren es ein gutes Dutzend gleichzeitig – der Mieter-Schreck erarbeitete sich so in Windeseile seinen Spitznamen Huren-Heiko. Dabei war ihm völlig egal, was die Schweizer Gesetze für das horizontale Gewerbe vorschreiben. Für seine Vergehen sollte er mit einer saftigen Geldstrafe von 9000 Franken büssen. Doch weil er die nicht bezahlen will, muss er am Montag vors Bezirksgericht.
Er oder seine Komplizin mieteten die Sex-Wohnungen an
Denn: Laut Strafbefehl des Statthalteramts Zürich hat Huren-Heiko mehrfach vorsätzlich ohne die nötigen Bewilligungen Salonprostitution betrieben. Dabei ist er mit seiner Partnerin (27), auch eine Deutsche, immer gleich vorgegangen. Entweder er oder die Komplizin mieteten eine Wohnung, um sie offiziell als Familienzuhause zu nutzen. Anschliessend betrieben die beiden in den Räumen Bordelle. Auf Sex-Seiten bewarb das Duo die Dienste der Damen an. Weitere Straftat: Die beiden unterliessen es, die Prostituierten bei der Stadtverwaltung anzumelden.
Damit nicht genug. Im März 2018 schwänzte der Deutsche bereits einen Termin beim Statthalteramt Bülach ZH. Er tauchte unter und wurde anschliessend von der Polizei gesucht. Die fälligen Strafbefehle über 6200 Franken beachtete er nicht. Vielmehr mietete er in Zürich munter die nächste Wohnung und betrieb wieder ein illegales Puff. Auch diese Lokalität musste er dann Hals über Kopf räumen.
Verhaftung und schlechte Laune
Was Huren-Heiko und seine Komplizin seit Mitte letzten Jahres noch so angestellt haben, ist unklar. Ein Lebenszeichen gab es Anfang Woche: Eine Leserreporterin meldete sich bei BLICK und berichtete, dass Heiko S. kurzzeitig von der Polizei verhaftet worden sei. Danach habe er aber den Polizeiposten wieder verlassen dürfen. Und sass im Nachgang mit mehreren Prostituierten auf einer Bank – sichtlich schlecht gelaunt.
Am Montag wird nun das Bezirksgericht darüber befinden, ob die Bussen gegen die beiden illegalen Bordellbetreiber angemessen sind. Heiko S. und seine Partnerin haben Einsprache gegen die Strafbefehle erhoben. Noch ist unklar, ob das deutsche Duo überhaupt zum Gerichtstermin erscheint. Dabei ist der Angelegenheit eigentlich ernst: Schwänzen liegt nicht drin. Wenn die beiden nämlich nicht vor Gericht erscheinen, ist der Strafbefehl rechtskräftig. Egal, ob Huren-Heiko seinen Anwalt vorschickt oder nicht.
* Name bekannt
https://www.blick.ch/news/schweiz/zueri ... 90265.html
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Und hier ein älterer Artikel über "Huren-Heiko"
Heiko S. (46) will Schlagzeilen zu Geld machen
Frecher Zuhälter kauft Internetadresse «Huren-Heiko.ch»
Michael Sahli
21:20 Uhr
08.10.2018
Heiko S.* (46) verwandelt private Wohnungen im Raum Zürich vorübergehend in Puffs. Nun will er mit seinem Namen Geld verdienen.
Der Deutsche sicherte sich nun die Domain huren-heiko.ch: Besucher werden auf «camfun.tv» weitergeleitet.
Der deutsche Zuhälter Heiko S.* funktioniert Schweizer Wohnungen in Untermiete zu illegalen Bordellen um. Das enthüllte BLICK kurz vor Jahreswechsel und nannte den 46-Jährigen daraufhin Huren-Heiko. Dieser Titel gefällt dem Zuhälter offenbar.
Macht seinen Namen zu Geld: Heiko S. alias Huren-Heiko.
Er hat sich nun diverse Domainnamen wie huren-heiko.ch gesichert. Wer die Seiten besucht, landet auf einer Seite, die Webcam-Sex anbietet. Er wolle dies aufbauen, um «für ratsuchende Mädchen da zu sein und auch für Kunden, welche vermehrt bei mir anfragen», schreibt er BLICK.
Polizeirapport enthüllt: Huren-Heiko ist ein Zuhälter
Und dass er private Wohnungen zu Puffs umfunktioniert, begründet Heiko S. im BLICK so: «Die Kunden wollen nicht mehr die puffigen Clubs, die suchen das Private und Diskrete.» Die Behörden können gegen die Machenschaften nicht viel tun. Sie kontrollieren die Sex-Arbeiterinnen und verteilen Bussen, wenn es ein Verstoss gegen das Prostitutionsgesetz ist.
Öffentlich einsehbar: Heiko S. ist laut «nic.ch» Besitzer von «huren-heiko.ch».
Doch wenns brenzlig wird, verlegt Heiko seine «Mädchen» einfach in eine neue Wohnung. Er sagt: «Die Polizei sagte mir, dass ein paar Mädchen-WGs kein Problem seien.»
Ein Polizeirapport, der BLICK vorliegt, belegt jetzt aber: Huren-Heiko wirbt Frauen im Ausland an, bringt sie in die Schweiz – und kassiert Geld von ihnen. Im Oktober liess die Zürcher Polizei eine der Wohnungen per Undercover-Einsatz auffliegen.
«Muss 50 Prozent meiner Einnahmen abgeben»
Zwei Sex-Arbeiterinnen boten darin ihre Dienste an. Sie gaben bei der Polizei an, dass Heiko alles eingefädelt hätte – und dass sie ihm Geld abliefern müssten. «Ich muss 50 Prozent meiner Einnahmen an Heiko abgeben», so eine der beiden.
Bei der anderen sind es 20 Prozent plus Miete. «Heiko kommt jeweils spontan das Geld abholen», heisst es weiter. Dem BLICK erklärte Huren-Heiko, er sehe Wohnungsprostitution als Zukunftsmodell, wo er selbstverständlich «nur beratend» zur Seite stehe.
* Name der Redaktion bekannt
https://www.blick.ch/news/schweiz/zueri ... 96459.html
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Re: LokalNachrichten: ZÜRICH
Danke @ deernhh für die Ergänzung.
Ich stellte dies mal ohne persönliche Meinung rein. Aber genau so, sollte es nicht laufen in Zukunft!
Ich stellte dies mal ohne persönliche Meinung rein. Aber genau so, sollte es nicht laufen in Zukunft!
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Re: LokalNachrichten: ZÜRICH
Zürich
Bordell-Betreiber Heiko S. erhält tiefere Busse
Den Prozess am Bezirksgericht Zürich schwänzte Heiko S. Deshalb erging das Urteil schriftlich.
Mit Strafbefehlen vom 10. Juli 2018 wurde Heiko S. vom Statthalteramt Zürich mit einer Busse von 9000 Franken bestraft.
Dagegen erhob er Einsprache – teilweise mit Erfolg: Das Bezirksgericht Zürich bestraft Heiko S. mit einer Busse von 3800 Franken.
«Huren-Heiko»: So lautet der Spitzname des deutschen Heiko S. Tatsächlich betrieb er in der Stadt Zürich zwischen 2016 und 2018 über zehn illegale Bordelle – weitere kamen im Kantonsgebiet dazu. Und das in normalen Wohnungen. Oft wussten die Vermieter nicht mal, dass in ihren vier Wänden Prostituierte ein- und ausgingen.
Mit Strafbefehlen vom 10. Juli 2018 wurden Heiko S. und eine Frau vom Statthalteramt des Bezirks Zürich mit Bussen von 9000 Franken beziehungsweise 7500 Franken bestraft. Dagegen erhoben beide Einsprache. An der Hauptverhandlung im April 2019 tauchten sie aber nicht auf.
Kontrollen bestätigten die Ausübung der Prostitution
Heiko S. stellte nicht in Abrede, dass er die fraglichen Wohnungen angemietet und weiter untervermietet hatte. Für zwei der Wohnungen räumte das zumindest teilweise auch die Einsprecherin ein. Beide bestritten jedoch, in den Wohnungen Bordelle betrieben beziehungsweise darum gewusst zu haben, dass sich die Untermieterinnen in den Wohnungen prostituierten.
Das Gericht kommt aber zu einem anderen Schluss. Nach umfangreicher Untersuchungen mit zahlreichen Kontrollen in den betroffenen Liegenschaften könne erstellt werden, dass alle fraglichen Wohnungen zur Ausübung der Prostitution genutzt wurden, teilte das Bezirksgericht Zürich am Mittwochmorgen mit. Weiter wurden die Einsprecher jeweils über diese Kontrollen informiert, so dass sie stets auch von diesen unzulässigen Umständen wussten.
Deutlich tiefere Bussen als zuvor
Angesichts dieser Umstände fällten die Richter folgendes Urteil: Heiko S. wird mit einer Busse von 3800 Franken, teilweise als Zusatzstrafe zu früher ergangenen Strafbefehlen bestraft. Der Frau kann ein schuldhaftes Verhalten nur bezüglich zweier Liegenschaften nachgewiesen werden, wofür ihr eine Busse in der Höhe von 800 Franken auferlegt wird. Im Übrigen wird sie freigesprochen.
In einem weiteren Vorwurf betreffend Verstosses gegen die Verordnung über die Einführung des freien Personenverkehrs wird das Verfahren grösstenteils eingestellt, weil der Sachverhalt in dieser Hinsicht zu wenig detailliert umschrieben war. In einem Anklagevorwurf ergeht mangels genügender Beweislage ein Freispruch zu Gunsten des Einsprechers.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Es kann beim Obergericht des Kantons Zürich angefochten werden. Alle Parteien haben Berufung angemeldet. (wed/tam)
26.06.2019, 10:35
https://m.20min.ch/schweiz/zuerich/stor ... e-11328271
Bordell-Betreiber Heiko S. erhält tiefere Busse
Den Prozess am Bezirksgericht Zürich schwänzte Heiko S. Deshalb erging das Urteil schriftlich.
Mit Strafbefehlen vom 10. Juli 2018 wurde Heiko S. vom Statthalteramt Zürich mit einer Busse von 9000 Franken bestraft.
Dagegen erhob er Einsprache – teilweise mit Erfolg: Das Bezirksgericht Zürich bestraft Heiko S. mit einer Busse von 3800 Franken.
«Huren-Heiko»: So lautet der Spitzname des deutschen Heiko S. Tatsächlich betrieb er in der Stadt Zürich zwischen 2016 und 2018 über zehn illegale Bordelle – weitere kamen im Kantonsgebiet dazu. Und das in normalen Wohnungen. Oft wussten die Vermieter nicht mal, dass in ihren vier Wänden Prostituierte ein- und ausgingen.
Mit Strafbefehlen vom 10. Juli 2018 wurden Heiko S. und eine Frau vom Statthalteramt des Bezirks Zürich mit Bussen von 9000 Franken beziehungsweise 7500 Franken bestraft. Dagegen erhoben beide Einsprache. An der Hauptverhandlung im April 2019 tauchten sie aber nicht auf.
Kontrollen bestätigten die Ausübung der Prostitution
Heiko S. stellte nicht in Abrede, dass er die fraglichen Wohnungen angemietet und weiter untervermietet hatte. Für zwei der Wohnungen räumte das zumindest teilweise auch die Einsprecherin ein. Beide bestritten jedoch, in den Wohnungen Bordelle betrieben beziehungsweise darum gewusst zu haben, dass sich die Untermieterinnen in den Wohnungen prostituierten.
Das Gericht kommt aber zu einem anderen Schluss. Nach umfangreicher Untersuchungen mit zahlreichen Kontrollen in den betroffenen Liegenschaften könne erstellt werden, dass alle fraglichen Wohnungen zur Ausübung der Prostitution genutzt wurden, teilte das Bezirksgericht Zürich am Mittwochmorgen mit. Weiter wurden die Einsprecher jeweils über diese Kontrollen informiert, so dass sie stets auch von diesen unzulässigen Umständen wussten.
Deutlich tiefere Bussen als zuvor
Angesichts dieser Umstände fällten die Richter folgendes Urteil: Heiko S. wird mit einer Busse von 3800 Franken, teilweise als Zusatzstrafe zu früher ergangenen Strafbefehlen bestraft. Der Frau kann ein schuldhaftes Verhalten nur bezüglich zweier Liegenschaften nachgewiesen werden, wofür ihr eine Busse in der Höhe von 800 Franken auferlegt wird. Im Übrigen wird sie freigesprochen.
In einem weiteren Vorwurf betreffend Verstosses gegen die Verordnung über die Einführung des freien Personenverkehrs wird das Verfahren grösstenteils eingestellt, weil der Sachverhalt in dieser Hinsicht zu wenig detailliert umschrieben war. In einem Anklagevorwurf ergeht mangels genügender Beweislage ein Freispruch zu Gunsten des Einsprechers.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Es kann beim Obergericht des Kantons Zürich angefochten werden. Alle Parteien haben Berufung angemeldet. (wed/tam)
26.06.2019, 10:35
https://m.20min.ch/schweiz/zuerich/stor ... e-11328271
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- Wohnort: Züri
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Re: LokalNachrichten: ZÜRICH
Hallo Zusammen,
Ich hoffe das gehoert in diesen Teil des Forums:
Achtung kurzfristig:
Morgen oeffnet das Feministische Streikhaus Zuerich seine Pforten:
www.streikhaus.ch
Iniziert vom Frauen*streik / feministischer Streik 14.06.2019 Frauen*streik Kollektiv Zürich
Unteranderem mit einem Workshop zum Thema Sexarbeit:
Im Raum Harriet Tubman (1.OG):
Feminismus und Sexarbeit
Input zu aktuellen Debatten zu Sexarbeit in der Schweiz und anderswo sowie zu Arbeits- und Lebensrealitäten von Sexarbeitenden in Zürich, Diskussion über Stigma und Vorurteile gegenüber Sexarbeitenden.
Ich schick den Flyer mal an Admin@Sexworker.ch, es gibt noch viele andere Workshops und Infos zum Feminisums in der Schweiz und international unteranderem:
F.I.S.T. feministisches internationalistisches solidarisches Treffen - Wir laden euch ein, an unserem Informations-Workshop teilzunehmen um 13.30 Uhr
und eine Aktion um um 15 Uhr, präsentieren F.I.S.T. die Performance „un violador en tu camino“ des Kollektivs Lastesis aus Chile.
Eure MariaM
@PS: nicht lachen ueber den Namen!!;)
Ich hoffe das gehoert in diesen Teil des Forums:
Achtung kurzfristig:
Morgen oeffnet das Feministische Streikhaus Zuerich seine Pforten:
www.streikhaus.ch
Iniziert vom Frauen*streik / feministischer Streik 14.06.2019 Frauen*streik Kollektiv Zürich
Unteranderem mit einem Workshop zum Thema Sexarbeit:
Im Raum Harriet Tubman (1.OG):
Feminismus und Sexarbeit
Input zu aktuellen Debatten zu Sexarbeit in der Schweiz und anderswo sowie zu Arbeits- und Lebensrealitäten von Sexarbeitenden in Zürich, Diskussion über Stigma und Vorurteile gegenüber Sexarbeitenden.
Ich schick den Flyer mal an Admin@Sexworker.ch, es gibt noch viele andere Workshops und Infos zum Feminisums in der Schweiz und international unteranderem:
F.I.S.T. feministisches internationalistisches solidarisches Treffen - Wir laden euch ein, an unserem Informations-Workshop teilzunehmen um 13.30 Uhr
und eine Aktion um um 15 Uhr, präsentieren F.I.S.T. die Performance „un violador en tu camino“ des Kollektivs Lastesis aus Chile.
Eure MariaM
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Re: LokalNachrichten: ZÜRICH
PPS: Streikhaus,
Wir versuchen im Kollektiv immer ganz viel zu Uebersetzen, z. b. Spanisch oder andere sprachen;)
Wir versuchen im Kollektiv immer ganz viel zu Uebersetzen, z. b. Spanisch oder andere sprachen;)
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Re: LokalNachrichten: ZÜRICH
@MariaM / Liebe Streikfrauen,
ich sehe das hier grade zufällig, und finde toll, dass ihr einen Ort geschaffen habt für bunten Feminismus.
Ich kenne eure Organisation, bin befreundet mit einer Genossin, ihr seid goldrichtig.
Herzliche Grüße aus Berlin!
futura / sera / feminista // no sera!!
(slogan gehört auf 8M dieses Jahr - sooo wahr!)
ich sehe das hier grade zufällig, und finde toll, dass ihr einen Ort geschaffen habt für bunten Feminismus.
Ich kenne eure Organisation, bin befreundet mit einer Genossin, ihr seid goldrichtig.
Herzliche Grüße aus Berlin!
futura / sera / feminista // no sera!!
(slogan gehört auf 8M dieses Jahr - sooo wahr!)
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Re: LokalNachrichten: ZÜRICH
URDORF
«Im Puff hat Liebe keinen Platz» — Sexarbeiterinnen und Angestellte geben Einblick ins Bordell
von Sibylle Egloff - Limmattaler Zeitung 14.2.2020 um 05:00 Uhr
1 / 17
VOLLBILD
Eine schnelle Nummer: In den kleineren Räumen bedienen die Frauen Kunden, die für eine Viertelstunde oder eine halbe Stunde zahlen.
© Colin Frei
An der Réception bezahlen die Freier im Voraus für die Dienste der Frauen.
© Colin Frei
Am Valentinstag läuft im Soprano Club in Urdorf weniger als sonst. Freier feiern mit Frau oder Freundin. Generell läuft das Geschäft mit der käuflichen Liebe aber gut.
Es riecht nach Javel. Im Korridor mit den dunkelrot glitzernden Wänden steht ein Migros-Wägeli, vollgepackt mit Küchenpapier, Tüchern und Putzmitteln. Die Reinigungskraft flüchtet ins Bad, sie will nicht fotografiert werden. Lukas Schelbert scheut ebenso die Kamera. Auskunft gibt er aber gerne. Der 21-Jährige arbeitet seit gut einem Jahr für den Soprano Club im Urdorfer Industriegebiet Bergermoos. Er bietet im Puff neben der Autobahn jedoch keine Liebesdienste an. «Die Nachfrage nach Männern besteht nicht. Es ist noch nie eine Frau hierhergekommen und hat einen Mann verlangt», sagt er und lacht. Der Innerschweizer ist Allrounder, die rechte Hand von Betreiber Raco Giljen, der an diesem Nachmittag nicht im Bordell anwesend ist.
Lässig führt Schelbert in Trainerhosen, Adiletten und mit Zigarette im Mund durch das 2500 Quadratmeter grosse Etablissement. «Pssst, einige Frauen schlafen noch», sagt er im Flüsterton. Viel zu tun geben, wird es am heutigen Valentinstag für die Frauen vermutlich sowieso nicht. «Wir haben erfahrungsgemäss weniger Kunden an diesem Tag, weil viele dann mit der Ehefrau oder der Freundin etwas unternehmen», verrät Schelbert.
«Die einzigen Tabus sind Gewalt und Drogen.»
Lukas Schelber, Angestellter im Soprano Club
Seit achteinhalb Jahren führt Giljen den Tempel der käuflichen Liebe. Das Geschäft läuft gut. «Vor eineinhalb Jahren haben wir vergrössert. Fünf VIP-Zimmer sind dazugekommen», sagt Schelbert. Die offenen Türen geben den Blick frei auf grosse, indirekt beleuchtete Betten, Polstersessel, Spiegel, Teppichböden, offene Duschen und Jacuzzi. Papierrollen und Kondome liegen bereit. Das schummrig rötliche, blaue oder violette Licht rundet die Ausstattung ab. Hierher schaffen es nur Freier, die für eine Stunde oder mehr zahlen. 300 Franken muss der Kunde für 60 Minuten Einzelservice auf den Tisch legen. Der Betreiber und die Frauen teilen sich den Betrag. Darin inbegriffen sind Zungenküsse, Geschlechtsverkehr und Oralsex. Letzterer, wenn von beiden Seiten gewünscht, sogar ohne Präservativ. Die Frauen könnten sich danach ja untersuchen lassen, reagiert Schelbert auf das entsetzte Gesicht der Redaktorin.
Die VIP-Räume im Soprano Club sind mit Jacuzzi und einer offenen Dusche ausgestattet.
© Colin Frei
Im gleichen Zimmer arbeiten und schlafen
«Früher haben die Frauen in den gleichen Zimmern geschlafen, in denen sie auch gearbeitet haben. Nun stehen ihnen separate Räume zur Verfügung», sagt Schelbert. Zudem hätten sich die Arbeitszeiten geändert. Der Club ist von 20 bis 5 Uhr geöffnet. «Früher hatten wir schon um 18 Uhr offen. Die Frauen können jetzt zwei Stunden länger schlafen.» Die Frauen wohnen jeweils zu zweit in einem Zimmer. Fünf von ihnen teilen sich ein grosses Zimmer. Derzeit zählt der Soprano Club 24 Sexarbeiterinnen. «Platz hätte es für 30», so Schelbert.
Er selbst besuchte vor seiner Anstellung das Puff als Kunde. «Manchmal kam ich nach dem Ausgang hierher, um noch etwas zu trinken.» Ab und zu habe er den Service in Anspruch genommen. Als Betreiber Giljen ihn fragte, ob er Lust habe für ihn zu arbeiten, zögerte der gelernte Logistiker nicht. «Ich wollte etwas Neues ausprobieren. Und schliesslich mache ich einen normalen Job wie jeder andere auch.» Schelbert betreut die Réception, wo die Freier im Voraus für die Dienste der Frauen bezahlen. Zudem erledigt er Administratives, telefoniert, schreibt E-Mails oder bestellt Getränke. Als Chauffeur fährt er die Frauen überdies zu Kunden. Der Soprano Club bietet nämlich auch einen Escort Service an.
In die neuen luxuriösen Zimmer kommt man direkt über den Lift aus der Tiefgarage. «Männer, die Diskretion wünschen und nicht im Club gesehen werden wollen, läuten unten in der Tiefgarage und wir schicken den Lift dann runter», sagt Lukas Schelbert vom Soprano Club.
© Colin Frei
Am Ende des Gangs befindet sich ein Lift. «Das ist der Hintereingang, der direkt zu den Zimmern führt. Männer, die Diskretion wünschen und nicht im Club gesehen werden wollen, läuten unten in der Tiefgarage und wir schicken den Lift dann runter», sagt Schelbert. Gewisse Kunden kämen drei Mal am Tag vorbei, manchmal nur um ein Red Bull zu trinken. Das Publikum sei gut gemischt. Jung und Alt, unterschiedliche Nationalitäten würden im Bordell ein- und ausgehen.
Anders sieht es bei den Prostituierten aus. Die meisten stammen aus Rumänien und Bulgarien. Vis-à-vis der grossen Schminkecke am anderen Ende des Korridors hängt die Hausordnung – in Rumänisch und Englisch. «Frauen aus diesen Ländern sind wohl am ehesten bereit, diesen Job zu machen», erklärt sich Schelbert die Dominanz der osteuropäischen Arbeiterinnen. «Und sie sind ja auch sehr schöne Frauen», fügt er an und lacht. Werbung für ihr Geschäft machen, müssten sie nicht. «Viele Frauen schreiben oder rufen uns an und fragen, ob sie hier arbeiten können.» Vielfach laufe das über Empfehlungen. «Manchmal bringen die Frauen auch ihre Kolleginnen mit und so haben die Kunden immer wieder neue Auswahl.» Die wenigsten würden länger als ein paar Monate bleiben. Oftmals spiele die Aufenthaltsbewilligung eine Rolle. Viele müssten nach drei Monaten oder spätestens einem Jahr die Schweiz wieder verlassen.
«Ich sehe Sex wie Sport, deshalb habe ich kein Problem damit, mit vielen Männern ins Bett zu steigen.»
Evelyne, Sexarbeiterin im Soprano Club
Probleme zwischen Frauen und Freiern gebe es fast nie. Falls es zu Uneinigkeiten kommt, nimmt Schelbert die Rolle als Vermittler ein. «Wenn ein Kunde nicht zufrieden ist und etwas verlangt, das die Frau nicht machen will, versuche ich ihm das beizubringen.» Man könne die Frauen zu nichts zwingen. «Wir suchen Lösungen und bieten dem Kunden eine Frau, die ihm seinen Wunsch erfüllen kann.» Was dann im Zimmer passiere, ob nur getanzt oder massiert werde oder es zu Gruppensex zu zehnt komme, das sei ihnen egal, solange die Bezahlung stimme. «Die einzigen Tabus sind Gewalt und Drogen», sagt Schelbert.
Junge Frauen schlurfen im Pyjama durch die Gänge
Auf dem Rundgang durchs Freudenhaus trifft man immer wieder auf junge Frauen. Sie sind ungeschminkt und schlurfen im Pyjama etwas müde durch die Gänge. «Lukas, hast du die Haare geschnitten?», fragt eine Schelbert und zwinkert ihm zu. Eine Frau sitzt rauchend an einem Tisch neben der Bar. Sie telefoniert mit einer Freundin auf Französisch. Im Hintergrund ist eine Kinderstimme zu hören. Daneben starrt eine ihrer Kolleginnen auf ihr Smartphone. Ein langer Pulli bedeckt ihren Schoss und ihre Oberschenkel. Die Füsse sind in Finken gehüllt. Die Barstühle stehen noch auf dem Tresen.
Von weitem sind Bohrgeräusche zu vernehmen. Ein Handwerker verlegt Stromkabel neben der Réception neu. In einem schwarzen Regal daneben bewahren die Frauen ihre Arbeitsutensilien auf. Stilettos und Sandalen mit mörderisch hohen Absätzen, Haarspray, Bodylotion und Frotteetücher türmen sich im Möbel. «Jede Frau hat ihr eigenes Abteil», sagt Schelbert. Auf dieser Seite des Clubs befinden sich elf weitere Zimmer. Sie sind kleiner als die VIP-Räume und etwas karger ausgestattet. Ein Bett, ein Stuhl, ein Tisch, das ist alles. «Kunden, die für eine Viertelstunde oder 30 Minuten zahlen, werden hier bedient», sagt Schelbert und schreitet durch den Gang. Hinter der nächsten Türe verbirgt sich der etwas weniger glamouröse Teil des Bordells. Getränkeharassen stapeln sich neben einem Zigarettenautomaten.
Noch eine Tür weiter, entschwindet man gänzlich aus der verruchten Welt der käuflichen Liebe. Die Wände sind weiss. Der rote Linoleum-Boden wird von der Reinigungskraft gerade nass aufgenommen. Vorbei an der Waschküche folgt Schelbert dem Duft von Knoblauch und Rosmarin. In der Küche trifft er auf Sandra und Evelyne – so jedenfalls wollen die beiden Rumäninnen bei der Arbeit genannt werden. Im Ofen garen Kartoffeln und Rippchen. «Ich habe heute gekocht», sagt Evelyne. Die 37-Jährige arbeitet seit Dezember im Soprano Club. «Das ist mein zweites Zuhause», sagt sie. Zuvor verkaufte sie ihren Körper in Zürich und Biel. «Ich bin vor vier Jahren in die Schweiz gekommen.»
Die Küche hat nichts vom verruchten Ambiente des Bordells. Gerade schmoren Rippchen und Kartoffeln im Ofen.
© Colin Frei
Evelyne stammt aus Crajova, einer Stadt 200 Kilometer entfernt von der rumänischen Hauptstadt Bukarest. Dort besitzt sie ein Haus und ein Auto, wie sie sagt. Bald will sie sich einen zweiten Wagen leisten. «Ich bin gerne unabhängig und mag es nicht, kontrolliert zu werden. Mit diesem Job gelingt mir das, weil ich genug verdiene.» Es komme vor, dass sie pro Nacht mit fünf Männern schlafe. «Ich sehe Sex wie Sport, deshalb habe ich kein Problem damit, mit vielen Männern ins Bett zu steigen», sagt Evelyne. Die besten Kunden seien die, die einfach zu bedienen seien und wenig Arbeit machen würden, sagt sie und lacht. Ihr gefalle es im Soprano Club. «Ich habe vor, länger hier zu bleiben.»
Der Brexit brachte sie in die Schweiz und ins Bordell
Sandra hat sich hingegen eine Zeit-Limite gesetzt. «Ich will das nicht für immer machen. Noch ein Jahr, dann höre ich auf und kehre nach Rumänien zurück.» Die 22-Jährige ist erst seit Ende Januar für das Bordell tätig. Der Brexit bewegte sie dazu, London zu verlassen. Dort lebte sie vorher und arbeitete als Tänzerin. «Ich habe erst in der Schweiz angefangen, mich zu prostituieren.» Ihre Familie wisse nichts davon. Vielleicht werde sie es ihr irgendeinmal erzählen. «Meine Familie ist nicht arm. Ich tue das, weil ich gerne luxuriöse Sachen habe. Mit einem normalen Job kann ich mir keine Rolex kaufen und schöne Ferien machen.»
«Meine Familie ist nicht arm. Ich tue das, weil ich gerne luxuriöse Sachen habe.»
Sandra, Sexarbeiterin im Soprano Club
Sandra hat Sportwissenschaften in Bukarest studiert. Wenn sie zurück in der Heimat ist, will sie in dieser Branche Arbeit finden. Sie glaubt an die Liebe. Jedoch nicht im Bordell. «Im Puff hat Liebe keinen Platz. Es geht nur ums Geld.» Liebe hat für sie weniger mit Körperlichem und mehr mit Werten zu tun. «Liebe ist, wenn du jemandem vertrauen und verzeihen kannst. Liebe ist, wenn dir jemand ein ganz spezielles Gefühl gibt und dir das auch zeigt», sagt Sandra. Frauen seien viel stärker als Männer. «Deshalb können wir diese Arbeit überhaupt ausführen.»
Sie schlafe aber nicht mit allen Freiern. «Wenn die Chemie gar nicht stimmt, sage ich ihnen höflich, dass es nicht geht.» Vor allem die jungen Männer würden auf sie abfahren, weil sie etwas verrückt sei, sagt Sandra und kichert. Sex gegen Geld ist für sie nichts Schlimmes. «Meine Würde, die bewahre ich mir aber.» Beim Händedruck zum Abschied verrät sie ihren richtigen Namen. «Ich muss mich langsam fertig machen. Alles Gute», sagt sie und verschwindet im Gang mit den dunkelrot glitzernden Wänden.
https://www.limmattalerzeitung.ch/limma ... -136365966
«Im Puff hat Liebe keinen Platz» — Sexarbeiterinnen und Angestellte geben Einblick ins Bordell
von Sibylle Egloff - Limmattaler Zeitung 14.2.2020 um 05:00 Uhr
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VOLLBILD
Eine schnelle Nummer: In den kleineren Räumen bedienen die Frauen Kunden, die für eine Viertelstunde oder eine halbe Stunde zahlen.
© Colin Frei
An der Réception bezahlen die Freier im Voraus für die Dienste der Frauen.
© Colin Frei
Am Valentinstag läuft im Soprano Club in Urdorf weniger als sonst. Freier feiern mit Frau oder Freundin. Generell läuft das Geschäft mit der käuflichen Liebe aber gut.
Es riecht nach Javel. Im Korridor mit den dunkelrot glitzernden Wänden steht ein Migros-Wägeli, vollgepackt mit Küchenpapier, Tüchern und Putzmitteln. Die Reinigungskraft flüchtet ins Bad, sie will nicht fotografiert werden. Lukas Schelbert scheut ebenso die Kamera. Auskunft gibt er aber gerne. Der 21-Jährige arbeitet seit gut einem Jahr für den Soprano Club im Urdorfer Industriegebiet Bergermoos. Er bietet im Puff neben der Autobahn jedoch keine Liebesdienste an. «Die Nachfrage nach Männern besteht nicht. Es ist noch nie eine Frau hierhergekommen und hat einen Mann verlangt», sagt er und lacht. Der Innerschweizer ist Allrounder, die rechte Hand von Betreiber Raco Giljen, der an diesem Nachmittag nicht im Bordell anwesend ist.
Lässig führt Schelbert in Trainerhosen, Adiletten und mit Zigarette im Mund durch das 2500 Quadratmeter grosse Etablissement. «Pssst, einige Frauen schlafen noch», sagt er im Flüsterton. Viel zu tun geben, wird es am heutigen Valentinstag für die Frauen vermutlich sowieso nicht. «Wir haben erfahrungsgemäss weniger Kunden an diesem Tag, weil viele dann mit der Ehefrau oder der Freundin etwas unternehmen», verrät Schelbert.
«Die einzigen Tabus sind Gewalt und Drogen.»
Lukas Schelber, Angestellter im Soprano Club
Seit achteinhalb Jahren führt Giljen den Tempel der käuflichen Liebe. Das Geschäft läuft gut. «Vor eineinhalb Jahren haben wir vergrössert. Fünf VIP-Zimmer sind dazugekommen», sagt Schelbert. Die offenen Türen geben den Blick frei auf grosse, indirekt beleuchtete Betten, Polstersessel, Spiegel, Teppichböden, offene Duschen und Jacuzzi. Papierrollen und Kondome liegen bereit. Das schummrig rötliche, blaue oder violette Licht rundet die Ausstattung ab. Hierher schaffen es nur Freier, die für eine Stunde oder mehr zahlen. 300 Franken muss der Kunde für 60 Minuten Einzelservice auf den Tisch legen. Der Betreiber und die Frauen teilen sich den Betrag. Darin inbegriffen sind Zungenküsse, Geschlechtsverkehr und Oralsex. Letzterer, wenn von beiden Seiten gewünscht, sogar ohne Präservativ. Die Frauen könnten sich danach ja untersuchen lassen, reagiert Schelbert auf das entsetzte Gesicht der Redaktorin.
Die VIP-Räume im Soprano Club sind mit Jacuzzi und einer offenen Dusche ausgestattet.
© Colin Frei
Im gleichen Zimmer arbeiten und schlafen
«Früher haben die Frauen in den gleichen Zimmern geschlafen, in denen sie auch gearbeitet haben. Nun stehen ihnen separate Räume zur Verfügung», sagt Schelbert. Zudem hätten sich die Arbeitszeiten geändert. Der Club ist von 20 bis 5 Uhr geöffnet. «Früher hatten wir schon um 18 Uhr offen. Die Frauen können jetzt zwei Stunden länger schlafen.» Die Frauen wohnen jeweils zu zweit in einem Zimmer. Fünf von ihnen teilen sich ein grosses Zimmer. Derzeit zählt der Soprano Club 24 Sexarbeiterinnen. «Platz hätte es für 30», so Schelbert.
Er selbst besuchte vor seiner Anstellung das Puff als Kunde. «Manchmal kam ich nach dem Ausgang hierher, um noch etwas zu trinken.» Ab und zu habe er den Service in Anspruch genommen. Als Betreiber Giljen ihn fragte, ob er Lust habe für ihn zu arbeiten, zögerte der gelernte Logistiker nicht. «Ich wollte etwas Neues ausprobieren. Und schliesslich mache ich einen normalen Job wie jeder andere auch.» Schelbert betreut die Réception, wo die Freier im Voraus für die Dienste der Frauen bezahlen. Zudem erledigt er Administratives, telefoniert, schreibt E-Mails oder bestellt Getränke. Als Chauffeur fährt er die Frauen überdies zu Kunden. Der Soprano Club bietet nämlich auch einen Escort Service an.
In die neuen luxuriösen Zimmer kommt man direkt über den Lift aus der Tiefgarage. «Männer, die Diskretion wünschen und nicht im Club gesehen werden wollen, läuten unten in der Tiefgarage und wir schicken den Lift dann runter», sagt Lukas Schelbert vom Soprano Club.
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Am Ende des Gangs befindet sich ein Lift. «Das ist der Hintereingang, der direkt zu den Zimmern führt. Männer, die Diskretion wünschen und nicht im Club gesehen werden wollen, läuten unten in der Tiefgarage und wir schicken den Lift dann runter», sagt Schelbert. Gewisse Kunden kämen drei Mal am Tag vorbei, manchmal nur um ein Red Bull zu trinken. Das Publikum sei gut gemischt. Jung und Alt, unterschiedliche Nationalitäten würden im Bordell ein- und ausgehen.
Anders sieht es bei den Prostituierten aus. Die meisten stammen aus Rumänien und Bulgarien. Vis-à-vis der grossen Schminkecke am anderen Ende des Korridors hängt die Hausordnung – in Rumänisch und Englisch. «Frauen aus diesen Ländern sind wohl am ehesten bereit, diesen Job zu machen», erklärt sich Schelbert die Dominanz der osteuropäischen Arbeiterinnen. «Und sie sind ja auch sehr schöne Frauen», fügt er an und lacht. Werbung für ihr Geschäft machen, müssten sie nicht. «Viele Frauen schreiben oder rufen uns an und fragen, ob sie hier arbeiten können.» Vielfach laufe das über Empfehlungen. «Manchmal bringen die Frauen auch ihre Kolleginnen mit und so haben die Kunden immer wieder neue Auswahl.» Die wenigsten würden länger als ein paar Monate bleiben. Oftmals spiele die Aufenthaltsbewilligung eine Rolle. Viele müssten nach drei Monaten oder spätestens einem Jahr die Schweiz wieder verlassen.
«Ich sehe Sex wie Sport, deshalb habe ich kein Problem damit, mit vielen Männern ins Bett zu steigen.»
Evelyne, Sexarbeiterin im Soprano Club
Probleme zwischen Frauen und Freiern gebe es fast nie. Falls es zu Uneinigkeiten kommt, nimmt Schelbert die Rolle als Vermittler ein. «Wenn ein Kunde nicht zufrieden ist und etwas verlangt, das die Frau nicht machen will, versuche ich ihm das beizubringen.» Man könne die Frauen zu nichts zwingen. «Wir suchen Lösungen und bieten dem Kunden eine Frau, die ihm seinen Wunsch erfüllen kann.» Was dann im Zimmer passiere, ob nur getanzt oder massiert werde oder es zu Gruppensex zu zehnt komme, das sei ihnen egal, solange die Bezahlung stimme. «Die einzigen Tabus sind Gewalt und Drogen», sagt Schelbert.
Junge Frauen schlurfen im Pyjama durch die Gänge
Auf dem Rundgang durchs Freudenhaus trifft man immer wieder auf junge Frauen. Sie sind ungeschminkt und schlurfen im Pyjama etwas müde durch die Gänge. «Lukas, hast du die Haare geschnitten?», fragt eine Schelbert und zwinkert ihm zu. Eine Frau sitzt rauchend an einem Tisch neben der Bar. Sie telefoniert mit einer Freundin auf Französisch. Im Hintergrund ist eine Kinderstimme zu hören. Daneben starrt eine ihrer Kolleginnen auf ihr Smartphone. Ein langer Pulli bedeckt ihren Schoss und ihre Oberschenkel. Die Füsse sind in Finken gehüllt. Die Barstühle stehen noch auf dem Tresen.
Von weitem sind Bohrgeräusche zu vernehmen. Ein Handwerker verlegt Stromkabel neben der Réception neu. In einem schwarzen Regal daneben bewahren die Frauen ihre Arbeitsutensilien auf. Stilettos und Sandalen mit mörderisch hohen Absätzen, Haarspray, Bodylotion und Frotteetücher türmen sich im Möbel. «Jede Frau hat ihr eigenes Abteil», sagt Schelbert. Auf dieser Seite des Clubs befinden sich elf weitere Zimmer. Sie sind kleiner als die VIP-Räume und etwas karger ausgestattet. Ein Bett, ein Stuhl, ein Tisch, das ist alles. «Kunden, die für eine Viertelstunde oder 30 Minuten zahlen, werden hier bedient», sagt Schelbert und schreitet durch den Gang. Hinter der nächsten Türe verbirgt sich der etwas weniger glamouröse Teil des Bordells. Getränkeharassen stapeln sich neben einem Zigarettenautomaten.
Noch eine Tür weiter, entschwindet man gänzlich aus der verruchten Welt der käuflichen Liebe. Die Wände sind weiss. Der rote Linoleum-Boden wird von der Reinigungskraft gerade nass aufgenommen. Vorbei an der Waschküche folgt Schelbert dem Duft von Knoblauch und Rosmarin. In der Küche trifft er auf Sandra und Evelyne – so jedenfalls wollen die beiden Rumäninnen bei der Arbeit genannt werden. Im Ofen garen Kartoffeln und Rippchen. «Ich habe heute gekocht», sagt Evelyne. Die 37-Jährige arbeitet seit Dezember im Soprano Club. «Das ist mein zweites Zuhause», sagt sie. Zuvor verkaufte sie ihren Körper in Zürich und Biel. «Ich bin vor vier Jahren in die Schweiz gekommen.»
Die Küche hat nichts vom verruchten Ambiente des Bordells. Gerade schmoren Rippchen und Kartoffeln im Ofen.
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Evelyne stammt aus Crajova, einer Stadt 200 Kilometer entfernt von der rumänischen Hauptstadt Bukarest. Dort besitzt sie ein Haus und ein Auto, wie sie sagt. Bald will sie sich einen zweiten Wagen leisten. «Ich bin gerne unabhängig und mag es nicht, kontrolliert zu werden. Mit diesem Job gelingt mir das, weil ich genug verdiene.» Es komme vor, dass sie pro Nacht mit fünf Männern schlafe. «Ich sehe Sex wie Sport, deshalb habe ich kein Problem damit, mit vielen Männern ins Bett zu steigen», sagt Evelyne. Die besten Kunden seien die, die einfach zu bedienen seien und wenig Arbeit machen würden, sagt sie und lacht. Ihr gefalle es im Soprano Club. «Ich habe vor, länger hier zu bleiben.»
Der Brexit brachte sie in die Schweiz und ins Bordell
Sandra hat sich hingegen eine Zeit-Limite gesetzt. «Ich will das nicht für immer machen. Noch ein Jahr, dann höre ich auf und kehre nach Rumänien zurück.» Die 22-Jährige ist erst seit Ende Januar für das Bordell tätig. Der Brexit bewegte sie dazu, London zu verlassen. Dort lebte sie vorher und arbeitete als Tänzerin. «Ich habe erst in der Schweiz angefangen, mich zu prostituieren.» Ihre Familie wisse nichts davon. Vielleicht werde sie es ihr irgendeinmal erzählen. «Meine Familie ist nicht arm. Ich tue das, weil ich gerne luxuriöse Sachen habe. Mit einem normalen Job kann ich mir keine Rolex kaufen und schöne Ferien machen.»
«Meine Familie ist nicht arm. Ich tue das, weil ich gerne luxuriöse Sachen habe.»
Sandra, Sexarbeiterin im Soprano Club
Sandra hat Sportwissenschaften in Bukarest studiert. Wenn sie zurück in der Heimat ist, will sie in dieser Branche Arbeit finden. Sie glaubt an die Liebe. Jedoch nicht im Bordell. «Im Puff hat Liebe keinen Platz. Es geht nur ums Geld.» Liebe hat für sie weniger mit Körperlichem und mehr mit Werten zu tun. «Liebe ist, wenn du jemandem vertrauen und verzeihen kannst. Liebe ist, wenn dir jemand ein ganz spezielles Gefühl gibt und dir das auch zeigt», sagt Sandra. Frauen seien viel stärker als Männer. «Deshalb können wir diese Arbeit überhaupt ausführen.»
Sie schlafe aber nicht mit allen Freiern. «Wenn die Chemie gar nicht stimmt, sage ich ihnen höflich, dass es nicht geht.» Vor allem die jungen Männer würden auf sie abfahren, weil sie etwas verrückt sei, sagt Sandra und kichert. Sex gegen Geld ist für sie nichts Schlimmes. «Meine Würde, die bewahre ich mir aber.» Beim Händedruck zum Abschied verrät sie ihren richtigen Namen. «Ich muss mich langsam fertig machen. Alles Gute», sagt sie und verschwindet im Gang mit den dunkelrot glitzernden Wänden.
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