LokalNachrichten: WIEN

Hier findet Ihr "lokale" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Städten aufgeteilt.
Doris67
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Beitrag von Doris67 »

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Zwerg hat geschrieben: Es geht um Stimmen - um Medienpräsenz - - um die Anliegen der SexarbeiterInnen geht es sicherlich nicht
Das meinte ich. Und wir sollten auch öffentlich machen, daß das so ist, und daß wir diese Manipulation durchschauen.
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translena
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Prostitution: Verlagerung in Laufhäuser

Beitrag von translena »

Prostitution: Verlagerung in Laufhäuser
Vor drei Jahren wurde in Wien das Prostitutionsgesetz novelliert und der Straßenstrich im Wohngebiet verboten. Die Prostituierten bieten jetzt ihre Dienste überwiegend in Bordellen und Laufhäusern an.



3.542 Frauen und 70 Männer sind aktuell in Wien als Prostituierte gemeldet. In zehn Jahren hat sich ihre Zahl verfünffacht. Die meisten kommen aus Rumänien, Ungarn und Bulgarien. Nach massiven Kontrollen der Polizei sind die Prostituierten weitgehend aus dem Stadtbild verschwunden. Vereinzelt bieten Frauen ihre Dienste in den Industriegebieten von Strebersdorf und Liesing an.


Dafür blüht in den Studios, Massagesaloons und vor allem in den Laufhäusern das Geschäft. „Wir sehen natürlich auch, dass es wesentlich sicherer ist, in einem Laufhaus zu arbeiten. Dort haben Zuhählter keinen Zutritt, es gibt keinen Alkohol. Es kommt dort viel weniger zu Schwierigkeiten oder zu Raufereien“, so Wolfgang Langer von der Polizei-Abteilung für Prostitutionsangelegenheiten gegenüber „Wien heute“.

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In den Laufhäusern gibt es laut Polizei wenig Schwierigkeiten
20 illegale Bordelle geschlossen

Regelmäßig werden die 300 Rotlichtlokale von den Behörden aufgesucht, es gibt „konzertierte Aktionen von Magistrat, Polizei und Gebietskrankenkasse“. Heuer wurden 20 illegale Bordelle geschlossen. Viele Prostituierte berichten von brutalen Freiern und geldgierigen Vermietern. Ein Gutteil muß die Einnahmen unter Androhung von Gewalt abliefern. Doch meist ist es bittere Not, die die Frauen zur Sexarbeit zwingt.

In den Vereinen „Lefö“ und „Sophie" finden die Frauen Beratung in ihrer Muttersprache. Und vor allem Hilfe für den Ausstieg aus dem Sexge-schäft."Für viele Frauen ist es eine Entscheidung auf Zeit. Sie möchten für eine gewisse Zeit ihr Einkommen für sich und häufig auch für ihre Kinder dazu verdienen“, erklärte Eva van Rahden vom Verein „Sophie“. „Ein wesentlicher Punkt ist die Ausbeutung. Frauen müssen ihr Geld abliefern und deswegen kommt der Profit nicht ihnen zugute“, meinte Renate Blum vom Verein „Lefö“.

Das Institut für Konfliktforschung hatte im Sommer kritisiert, dass „die Verlagerung in Gewerbe- und Industriegebiete nicht zu Beruhigung geführt hat“ - mehr dazu in Wiener Prostitutionsgesetz umstritten (wien.ORF.at; 25.7.2014).
http://wien.orf.at/news/stories/2684865/

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

Zitat des "Fachmannes" Hofrag Wolfgang Langer „Wir sehen natürlich auch, dass es wesentlich sicherer ist, in einem Laufhaus zu arbeiten. Dort haben Zuhählter keinen Zutritt, es gibt keinen Alkohol. Es kommt dort viel weniger zu Schwierigkeiten oder zu Raufereien“, so Wolfgang Langer von der Polizei-Abteilung für Prostitutionsangelegenheiten gegenüber „Wien heute“

Unser Kommentar dazu: So einfach kann es sein, wenn man es nicht besser weiß.... das allerdings einer der ranghöchsten Polizisten des Landes derart vorgefasste Meinungen vertritt ist bedenklich. Aber natürlich gilt hier die Unschuldsvermutung....

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25 Festnahmen bei Kontrollen zu Menschenhandel

Beitrag von translena »

25 Festnahmen bei Kontrollen zu Menschenhandel
WIEN. Bei einer internationalen Aktion gegen illegale Prostitution, Menschenhandel und Ausnützung von Arbeitskräften sind in Österreich von Montag bis Mittwoch 25 Personen festgenommen worden.


Kontrolliert wurden 240 Bordelle, Massagesalons und Restaurants mit chinesischen Mitarbeitern, berichtete das Bundeskriminalamt (BK) am Freitag. 14 potenzielle Opfer von Menschenhandel wurden identifiziert.

Kontrollen wurden auch in Slowenien, der Schweiz und Zypern durchgeführt. Auf der Mittelmeerinsel gab es im Rahmen des Einsatzes außerdem auf den wichtigsten internationalen Flughäfen zusätzliche Überprüfungen. Ziel war es, Opfer von Menschenhandel aus China zu identifizieren, Schlüsselfiguren in den internationalen Menschenhändlernetzen in Europa auszuforschen und Kriminalitätsmuster sowie mögliche kriminelle Organisationsstrukturen zu verifizieren.

Österreich war Initiator der Schwerpunktaktion, hieß es aus dem BK auf APA-Anfrage. Daher wurden hier alleine 240 der insgesamt 288 Betriebe überprüft. Der Einsatz wurde von Europol koordiniert. Die europäische Polizeibehörde berichtete in einer Aussendung von einer weiteren Festnahme außerhalb von Österreich.

Laut Bundeskriminalamt wurde hierzulande verstärkt an Orten kontrolliert, wo es durch Vorabklärungen Hinweise zu Menschenhandel und illegaler Migration gegeben hatte. Acht Festnahmen gab es in Niederösterreich, sechs in der Steiermark, vier in Wien, je drei in Tirol und Vorarlberg und eine im Burgenland. Die betroffenen Personen wurden alle wegen fremdenrechtlicher Delikte angezeigt.

In Österreich wurden mehr als 1.000 Personen überprüft. Die 14 potenziellen Opfer standen laut BK in Verbindung zu internationalen Menschenhandelsnetzwerken. Auch gefälschte Dokumente wurden sichergestellt. Insgesamt 210 heimische Polizisten standen im Einsatz. Beamte aus den Ermittlungsbereichen gegen den Menschenhandel der neun Landespolizeidirektionen und der Finanzpolizei waren unter Leitung des BK tätig.
http://www.nachrichten.at/nachrichten/c ... 34#ref=rss

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Nymphe
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Beitrag von Nymphe »

Na, da wäre ich aber mal gespannt zu wissen, wieviele von den 25 Festgenommenen potenzielle Täter im Zusammenhang mit krimineller Ausbeutung und Menschenhandel waren, oder ob es vielleicht doch wieder vielmehr darum ging, "Illegale" abzuschieben.
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.

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nina777
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Beitrag von nina777 »

18.6.2015

WIEN-FLORIDSDORF

Prozess um Amtsanmaßung am Straßenstrich

Eine Mutter mit ihrer Tochter sollen gegen die Auswüchse des Straßen-Strichs in Wien-Floridsdorf vorgegangen sein und sich dabei als Polizistinnen ausgegeben haben.


Der Straßen-Strich in der Einzingergasse in Wien-Floridsdorf ist am Donnerstag Hintergrund einer skurrilen Verhandlung im Straflandesgericht gewesen. Eine 34-jährige Anrainerin und ihre Mutter mussten sich unter anderem wegen Amtsanmaßung verantworten. Sie sollen sich mehrfach als Polizistinnen ausgegeben und Prostituierte weggewiesen bzw. zur Ausweisleistung aufgefordert haben. Es wurde vertagt.

Die Angeklagten waren nicht geständig, klagten dafür wortreich Richterin Stephanie Öner ihr Leid. "Der Marchfeldkanal ist eigentlich ein Naherholungsgebiet. Die Leute hier sind das nicht gewohnt", konstatierte die Jüngere. Ihre beiden Töchter - elf und 14 Jahre alt - würden wiederholt von Freiern oder Zuhältern angesprochen. "Wenn man spazieren geht und da liegen Kondome und männliche Sekrete herum, ist das wenig angenehm", schilderte die 34-Jährige.

Eine Enkeltochter sei eines Tages sogar weinend nach Hause gekommen, so furchtbar habe sich ihr Heimweg gestaltet, legte die 73-Jährige ein Schäuferl nach: "Kleine Schnapsflaschen liegen am Gehsteig, und am Montag kommen die armen Beschäftigten von der MA48 und klauben mit Steckerln die Kondome auf." Einige Prostituierte würden mitten auf der Fahrbahn "Anbahnung machen", berichtete die Pensionistin: "Es gibt einen Transgender, der steht auf der Straße und macht einen Spagat. Eine wunderbare Erscheinung. Aber ein Hindernis."

Täglich im Auto auf Patrouille

Nach Darstellung einiger Prostituierter sollen die beiden Frauen beinahe täglich in ihrem Auto Patrouille gefahren sein und die Einhaltung der behördlich festgelegten "Standzeiten" kontrolliert haben. Dass sie sich als Polizistin ausgegeben und Ausweiskontrollen vorgenommen habe, stellte die 34-Jährige in Abrede: "Das Wort 'Polizei' habe ich niemals erwähnt. Das kann ich beschwören. Ich habe nur gesagt, dass ich die Polizei holen werde." Neben Amtsanmaßung ist auch Nötigung angeklagt - des öfteren sollen die "Sittenwächterinnen" auf der Straße befindliche Frauen beinahe niedergefahren haben. "Ich würde nie jemanden anfahren. Ich bin alleinerziehende Mutter", versicherte die jüngere Angeklagte.

Ihre Mutter erklärte dazu, die Prostituierten hätten sich teilweise selbst gefährdet, weil sie zunächst nicht erkannt hätten, dass im Auto zwei Frauen saßen: "Die eine hat gewachelt und ihre Taille geschwenkt, weil sie geglaubt hat, dass wir Männer sind. Zum Glück ist sie dann noch wegg'hupft."

Die Angeklagten sollen den Frauen die Ausübung ihres Gewerbes auch insofern erschwert haben, indem sie ihnen und den Freiern teilweise bis in die hintersten Winkel folgten oder Fotos anfertigten. Zumindest die Jüngere dürfte grundsätzlich ein massives Problem mit der Gegenseite haben. Kurz vor der Verhandlung hatte sie die Richterin angerufen und diese wissen lassen, sie werde sich "mit solchen Personen nicht in denselben Saal setzen".

http://www.kleinezeitung.at/s/chronik/o ... s/index.do
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

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Gandalf
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RE: LokalNachrichten: WIEN

Beitrag von Gandalf »

Wenn man sich das so durch liest (4 Seiten) mann o mann. Wien
scheint von einer Horde psychopathen regiert zu sein...
War eine/r dieser "Experten" schon mal in einem Bordell als Gast?
Privat? Ich denke NEIN.

Das selbe "Problem" das Euch "plagt", nämlich der Strassenstrich
in Wien, hat die Stadt Zürich bis vor einigen Jahren auch "geplagt".
Am Limmatquai war ein offener und illegaler (kann ein Strassen-
strich das überhaupt sein?!) Strassenstrich. Nach meinen eigenen
Beobachtungen waren da hauptsächlich Zuhälter aus Ungarn und
Rumänien am Werk, die Stricherinnen lieferten immer denselben
4 Personen ihr Geld ab. Die Polizei stand während der ganzen Zeit
die der Strich da war nur tatenlos herum - oder schaute bewusst weg.
Da fand wohl in der Legislative erst ein Verteilungskampf statt,
bevor der Exekutive ein klarer Auftrag dazu gegeben wurde. :014

Nachdem die der Stadtregierung (übrigens auch unfähig, Rot-Grün)
dann trotz des öffentlichen drucks keine geeigneten Massnahmen zur
verhinderung desselben zu beschliessen vermochte, wurde kurzer-
hand ein "strichplatz" für 11 Mio Fr. in ZH-Altstetten errichtet.
Dass das sicher ein gewaltiger Schuss ins Leere werden würde,
war von vornherein klar. Denn wer lässt sich beim Vö... freiwillig Filmen?

Doch damit nicht genug, die Rot-Grünen (unfähig) hatten beschlossen,
danach auch die berühmte Rote Meile an der Langstrasse gleich
mit dicht zu machen. Das ganze Kapital dass nachher weg ist das
dort täglich umgesetzt wurde, hatten diese Demokratieturbos natürlich
nicht mit einbezogen... Typisch Politik-Darsteller, hauptsache man bleibt
öffentlich im Gespräch - auch wenn dabei immer nur heisse Luft raus
kommt!

Und wenn ich mir die Posts über diesen Langer durchlese kommt
mir der Verdacht auf, der Mann möchte gerne auch in die Politik.
8800 T€uro Gehalt und nur heisse Luft von sich geben - da passt
der nach all seinen bisherigen Aussagen doch prima dazu!

Gruss aus dem Westen

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Lucille
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Beitrag von Lucille »

Herr Gandalf, diese allgemeine Politiker-Schelte ist leider im Kontext dieses Threads schwer einordenbar.

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Gandalf
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RE: LokalNachrichten: WIEN

Beitrag von Gandalf »

Von Dir hab ich hier diesbezüglich noch gar nichts gelesen.
2 Dinge scheinen unendlich zu sein, die menschliche Dummheit und das Universum.
Beim letzterem bin ich mir allerdings nicht so sicher.

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Hamster
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Beitrag von Hamster »

H E R R Gandalf (maennlich!) mit Frauenfoto (ein Schelm),
ich muss Lucille in Schutz nehmen.
Sie hat ihre freie Meinung geaeussert und sich ganz klar ausgedrueckt, dass die Politikerschelte in diesem Thema "Lokalnachrichten WIEN" etwas deplatziert ist.
Im Forum von SexworkerInnen fuer SexworkerInnen steht es jeder Sexworkerin frei, welche Berichte wir wann verfassen wollen.

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Gandalf
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lucille, ich schreib doch auch was ich will

Beitrag von Gandalf »

Meine lieben, der Christian hat doch bis hier auf 37
Seiten erklärt, was er vom verhalten der Sittenpolizei
- und auch ihres Chefs dem Herrn Hofrat - hält.
Ich zog dazu den vergleich mit Zürcher Verhältnissen.

Politik funktioniert eigentlich überall gleich. Wie hat das
Horst Seehofer doch so passend ausgedrückt:
"Die die was zu sagen haben werden nie gewählt und die
die gewählt sind haben nichts zu sagen". :P

Mädels, gefällt euch mein Avatar nicht? Ich hätte
noch interessantere. :002

Wo ist denn jetzt der Strassenstrich in Wien zu finden?
2 Dinge scheinen unendlich zu sein, die menschliche Dummheit und das Universum.
Beim letzterem bin ich mir allerdings nicht so sicher.

Kosto
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Beitrag von Kosto »

Neue Untersuchungs-Intervalle für Prostituierte

Die amtsärztlichen Untersuchungen in Bezug auf Geschlechtskrankheiten sollen künftig nicht mehr einmal pro Woche, sondern nur noch alle sechs Wochen durchgeführt werden.
http://diepresse.com/home/panorama/oest ... tituierte-

Aster
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Beitrag von Aster »

Hallo,

bin kontaktfreudig, unkonventionell, neugierig und neu hier sowie am Einsteigen als kinky Escort oder Dominatrix, ev später auch berührbar. Und nun frag ich mich, gibt's in Wien einen Sexarbeiter_innen-Stammtisch? Oder hat die eine oder andere Lust auf einen Cafe zu gehn? Oder mich anzulernen? Oder dass ich als Co mitgehn darf?

Freu mich auf eure Antwort :)
Liebe Grüße, Lessie

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fraences
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RE: LokalNachrichten: WIEN

Beitrag von fraences »

Illegales Puff: Lugners Ärger mit dem Gesetz


Die Polizei bestätigt gegenüber dem KURIER die Sperre eines Studios im Dachgeschoß in der Wiener Lugner-City am Gürtel.
Etablissement in Lugner-City polizeilich gesperrt. Baumeister will von dem Treiben nichts gewusst haben.
Dominik Schreiber Dominik Schreiber


Der umtriebige Baumeister Richard Lugner dürfte nun mit dem neuen Wiener Prostitutionsgesetz in Konflikt geraten. Wegen eines in dieser Form illegal betriebenen Massagesalons im Dachgeschoß seiner Lugner City droht ihm eine Geldstrafe von bis zu 7000 Euro. Von den Tätigkeiten in dem Salon will der 83-Jährige nichts mitbekommen haben: "Wir haben 200 Geschäfte bei uns. Ich schaue doch nicht überall nach, wo jemand Geschlechtsverkehr hat."

In dem diskreten "Studio "werden Träume wahr", verspricht noch immer die Homepage. In einschlägigen Foren werden die dort angebotenen Tätigkeiten genau beschrieben, demnach läuft das Geschäft dort bereits seit drei Jahren.
Razzia in der Lugner-City

Austrian businessman Lugner talks on his mobile ph Foto: REUTERS/HEINZ-PETER BADER Lugner: Kein Spürhund
Vor Kurzem hat die Polizei den Laden allerdings dichtgemacht. Auf KURIER-Anfrage bestätigte dies auch Hofrat Wolfgang Langer vom zuständigen Prostitutions-Referat der Wiener Landespolizeidirektion. Ansonsten heißt es aber von ihm nur: "Kein Kommentar."

Mit der Änderung des Wiener Prostitutionsgesetzes im Jahre 2011 ist auch der Eigentümer (und nicht mehr nur der Betreiber) haftbar. Laut Lugner wurde in seinem Einkaufscenter gleich daneben bereits einmal ein Aromastudio offenbar mit Zusatzleistungen betrieben. "Damals musste ich zur Polizei und dort wurde ich gefragt, ob die Mädchen Höschen anhatten. Ich bin doch kein Spürhund und schaue, ob meine Mieter Unterwäsche tragen", sagt der Baumeister zum KURIER. Er habe dann den Mietvertrag gekündigt. Die Folge davon: Lugner gilt damit als Wiederholungstäter, weshalb eine höhere Geldstrafe (bis zu 7000 Euro) fällig werden dürfte.

http://kurier.at/chronik/wien/illegales ... 61.122.405
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Klaus Fricke
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RE: LokalNachrichten: WIEN

Beitrag von Klaus Fricke »


Hat jemand einen Link zu dieser Studie?


"Prostituierte wählen ihre Freier aus"
Eine Studie sagt: Die meisten Prostituierten bieten ihren Körper freiwillig an - und nicht nur wegen Geld.


Helga Amesberger hat Stunden in Bordellen verbracht. Sie zog nachts durch die Straßen und sprach mit den Frauen, die in Miniröcken am Gehsteig standen. Am Montag präsentierte die Soziologin, Ethnologin und Politikwissenschafterin in der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ) in der Stadt Salzburg ihre neueste Studie zu Prostitution. Und die Ergebnisse sind deutlich anders als bei früheren Untersuchungen.

Wer sind die Sexarbeiter in Österreich? Amesberger unterscheidet den sichtbaren, legalen vom unsichtbaren Bereich. "Im legalen Bereich sind es hauptsächlich Frauen, 90 Prozent sind Migrantinnen", sagt die Forscherin. Österreicherische Sexarbeiterinnen lassen sich nur selten registrieren, auch viele Männer würden illegal arbeiten. "Es gibt eine ganze Bandbreite an Sexarbeiterinnen, junge, alte, religiöse - von der Krankenschwester bis zur Ärztin", sagt Amesberger. Christine Nagl von der Salzburger Beratungseinrichtung PiA kann das bestätigen. "Ich kenne eine Ärztin, ihr macht Sex für Geld Spaß." Es gebe viele Auslöser, warum sich Frauen dafür entscheiden. Es könne Abenteuerlust sein, der Wunsch nach Unabhängigkeit, nach Luxusgütern oder einem Zusatzeinkommen. "Ich berate eine Mindestrentnerin, die sich erst durch Sexarbeit ihre Wohnung leisten kann."

"Das Einkommen reicht für zwei Leben"


Das Einkommen der Prostituierten ist laut Amesberger völlig unterschiedlich, es hängt von den Arbeitsbedingungen ab. Am Straßenstrich seien die Fixkosten gering, im Bordell behalte der Betreiber meist die Hälfte, im Laufhaus zahlen die Sexarbeiter Miete. "Manche Frauen sagten, es reiche für zwei Leben - eines in Österreich eines in den Herkunftsländern", sagt Amesberger. Andere könnten gerade so von ihrer Dienstleistung leben.

In einem Punkt waren sich die Frauen jedoch einig: Sie bestimmen über ihre Freier. "Wenn ihnen vor einem Mann graust, dann arbeiten sie nicht mit ihm", sagt Amesberger und widerspricht damit der vorherrschenden Meinung. Freilich könnten die Sexarbeiter nicht jeden Mann ablehnen, denn dann würden sie nichts verdienen. Aber zwingen würde sie niemand. Der Großteil der Frauen habe sich aus freien Stücken zur Sexarbeit entschieden. Von den 82 befragten Prostituierten gaben neun an, dass ihnen Jobs als Kellner oder Tänzerinnen versprochen wurden. "Doch diese Frauen haben sich aus dem Zwang befreien können", sagt Amesberger.

Ein ideales Gesetz zur Prostitution gibt es nicht

Dennoch ist die Sexarbeit in Österreich nicht frei von Ausbeutung. Bordellbetreiber, die die Einnahmen nicht wie vereinbart teilen. Vermittler, die das Geld "aufbewahren" und bei Abreise nur einen minimalen Anteil auszahlen. Die Prostituierten wehren sich aber: "Eine Sexarbeiterin hat ihren Vermittler angezeigt, er hat drei Jahre Haft bekommen", sagt Amesberger. In den Bordellen hielten die Frauen zusammen.

Für die Prostituierten sei es am wichtigsten, legal arbeiten zu können. "Das verringert die Gefahr von Erpressung, die Sexarbeiterinnen können zur Polizei gehen", sagt Amesberger. Ein ideales Gesetz zur Prostitution gebe es nicht, doch der Gesetzgeber solle die Betroffenen einbinden. Wie in Neuseeland. Dort reden die Beratungsstellen bei Reformen mit.

Jedes österreichische Bundesland hat eigene Gesetze zu Sexarbeitern. In Salzburg sei das größte Problem für die Prostituierten die Untersuchung, einmal pro Woche müssen sie zum Arzt. "Solch eine Kontrolluntersuchung schützt nicht vor Ansteckung", sagt Nagl von der Beratungseinrichtung. Im Gegenteil: Der Arztbesuch mache die Kunden risikowilliger, sie fordern Sex ohne Kondom. Die wichtigsten Themen bei ihren Gesprächen seien jedoch andere. Ein Kind, das den Führerschein nicht schafft. Die teure Wohnung, der nervige Chef. "Normale Frauenthemen eben", sagt Nagl.


Signatur: Klaus Fricke, SIB-SWinfoBremen[at]gmx.de (Eingabe zwecks Auffindbarkeit über google etc)

Klaus Fricke
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RE: LokalNachrichten: WIEN

Beitrag von Klaus Fricke »

Link gefunden. Danke an Angelika/SN

http://www.newacademicpress.at/gesamtve ... sterreich/

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fraences
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RE: LokalNachrichten: WIEN

Beitrag von fraences »

Geschrieben von Laura Untner
Sexarbeiterin: „I’m not your rescue project!“

Christian Knappik spricht als Vorstandsvorsitzender über die Aufgaben von sexworker.at, die wöchentliche Zwangsuntersuchung, die Zusammenarbeit mit Polizei und Politik sowie die Bedeutung von Sexarbeit für Schüler_innen.

Syntax: Du bist Vorstandsvorsitzender des Sexworker-Forums und mittlerweile seit 10 Jahren dabei. Kannst du kurz erklären, was sexworker.at ist?

Knappik: Eigentlich war das Forum von und für SexarbeiterInnen eine Idee des AMS und wurde von einem jungen Paar geleitet, von dem ich es dann auch abgekauft habe. Vor vier Jahren habe ich das Forum kostenlos an aktive SexarbeiterInnen übertragen, ich bin also nicht mehr Eigentümer. Wir sind ein Haufen von Menschen, der gegen jegliche Art der Diskriminierung von SexarbeiterInnen eintritt. Wir fordern ganz einfach die Einhaltung der Menschenrechte. Eine unserer Hauptaufgaben ist es, einen Ort zum Informationsaustausch anzubieten. Es gibt einen öffentlichen Bereich des Forums, wo alle mitlesen und sich informieren können. Wir haben aber auch einen sexworker-only Bereich, damit sich speziell SexarbeiterInnen untereinander austauschen können. Wer bei sexworker.at mitwirken möchte, muss eine Präambel akzeptieren, in der Verschiedenes in Bezug auf Fremdenfeindlichkeit, sexuelle Fremdbestimmung oder beispielsweise Homophobie steht. Das sind nun mal Aspekte, die wir in unserem Forum nicht zulassen wollen.

Syntax: Habt ihr noch weitere Aufgaben?

Knappik: Für SexarbeiterInnen ist es oft undenkbar schwierig, Ansprechpersonen zu finden, daher versuchen wir eine Anlaufstelle für jedes Problem darzustellen, auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist. Wir haben sogar einen 24-Stunden Notruf für SexarbeiterInnen eingerichtet, damit wir wirklich immer zur Seite stehen können, wenn etwas passiert. Außerdem bieten wir Notwohnungen für SexarbeiterInnen an, falls sie flüchten müssen. Manche Frauenhäuser lehnen Sexarbeiterinnen absurderweise ab, weil sie ja dort Kinder verderben könnten.

Syntax: Ihr seid auch Ansprechpersonen, wenn es um die wöchentliche Untersuchung geht. Wie steht sexworker.at dazu?

Knappik: Wir kritisieren diese Zwangsuntersuchung stark, denn wenn sie tatsächlich einen gesundheitlichen Zweck hätte, dann verstehe ich weder den Zusammenhang mit der Polizei, noch das Weglassen von Befunden. Eine Untersuchung unter Strafandrohung, die absolut nichts mit einer ärztlichen Qualitätsuntersuchung zu tun hat – das kann nicht funktionieren! Bis jetzt war es nämlich so, dass sich registrierte SexarbeiterInnen, egal welchen Service sie anbieten, der wöchentlichen Zwangsuntersuchung unterziehen mussten. Vor der Untersuchung bedarf es einer Anmeldung bei der Polizei, dann geht man zu einem Amtsarzt oder einer Amtsärztin und bekommt einen Bescheid, ob man weiter arbeiten darf oder nicht. Ärztliche Befunde werden jedoch keine ausgestellt. Ab dem 1.1.2016 soll eine neue Verordnung in Kraft treten, die besagt, dass diese Untersuchung nur noch alle sechs Wochen stattfinden soll. Wir sind der Meinung: Eine Menschenrechtsverletzung bleibt eine Menschenrechtsverletzung – egal wie oft sie ausgeführt wird! Der Schutz der Intimsphäre in der Europäischen Menschenrechtskonvention muss endlich ernst genommen werden! Sogar Ungarn hat die Zwangsuntersuchung letztes Jahr als Menschenrechtsverletzung abgeschafft. Österreich ist also das einzige Land in Europa, das sie noch durchführt. Eine Untersuchung durch das Gesundheitsamt auf niederschwelliger, freiwilliger, kostenloser und anonymer Basis mit dem Angebot einer Behandlung wäre eine wesentlich bessere Idee.

Syntax: Was ist die Rechtfertigung für diese Untersuchung?

Knappik: Wenn man sexuelle Handlungen am eigenen Körper erduldet oder an einem anderen Körper vornimmt, muss man laut dem Prostitutionsgesetz als registrierte Sexarbeiterin bzw. registrierter Sexarbeiter zur Zwangsuntersuchung. Das ist so gut wie alles, das sind manche Theaterstücke auf der Bühne! Braucht dann das Theater eine Konzession für ein Prostitutionslokal, um das Stück aufführen zu können? Eine sexuelle Handlung kann doch alleine ein Blick sein! Erotik spielt sich im Kopf ab. SexarbeiterInnen sind KünstlerInnen – sie wissen, wie sie Erotik in verschiedenster Form umsetzen können, machen oft viel weniger, als man glaubt und verkaufen im Endeffekt eine Illusion von Sex. Trotzdem gilt diese Regelung für alle SexarbeiterInnen – auch für diejenigen, die gar keinen Geschlechtsverkehr anbieten.

Syntax: Das ist wirklich schwer verständlich.

Knappik: Wir kennen Sexarbeiterinnen, die sich kurz vor der Untersuchung ihren Unterleib mit Desinfektionsspray einsprühen, um weiterhin arbeiten zu dürfen. Das hängt wieder mit der möglichen Sanktionierung zusammen und die darf es nicht geben! Ich muss meinem Arzt oder meiner Ärztin vertrauen können! Abgesehen davon wissen wir, dass gewisse Krankheiten bei der Untersuchung völlig außen vor gelassen werden. Wir haben selbst ein Projekt gestartet und eine mit Feigwarzen infizierte Sexarbeiterin zu einer Amtsärztin geschickt, die ihr dann die Arbeitserlaubnis gegeben hat, weil Feigwarzen eben nicht auf ihrem Programm stehen. Die Sexarbeiterin hat aus Eigenverantwortung selbstverständlich nicht mehr weiter gearbeitet und sich behandeln lassen. Das ist nur eines von vielen erschreckenden Beispielen!

Syntax: Gibt es noch weitere Erneuerungen ab dem 1.1.2016?

Knappik: Ja, es wurde unter anderem festgehalten, dass bei der Untersuchung ein Fachgespräch mit dem Arzt oder der Ärztin stattfinden soll. In welcher Sprache soll denn das Gespräch geführt werden? In wahrscheinlich keinem anderen Beruf gibt es eine derartige Multikulturalität wie in der Sexarbeit, muss der Arzt oder die Ärztin also Rumänisch, Ungarisch, Bulgarisch, Tschechisch lernen? Will diese Person, die selbst nicht in der Sexarbeit aktiv ist, SexarbeiterInnen über ihre Dienstleistungen aufklären? Den Austausch unter den SexarbeiterInnen selbst erachten wir als unglaublich wichtig, weil wir so beispielsweise unzumutbare Kunden auf eine „Blacklist“ setzen können. Aber ein Gespräch mit einem Amtsarzt oder einer Amtsärztin macht überhaupt keinen Sinn.

Syntax: Du hast vorher den Zusammenhang mit der Polizei kritisiert. Was sind hier für sexworker.at die Hauptprobleme?

Knappik: Die Polizei ist sicher nicht „Freund und Helfer“ für SexarbeiterInnen, sondern stellt viel mehr eine Gefahr, durch beispielsweise Zwangsregistrierungen und die vielen Kontrollen, dar. Die Polizei darf laut dem Wiener Prostitutionsgesetz jederzeit in ein Gebäude oder einen Teil davon beim Verdacht auf eine Verwaltungsübertretung eindringen. Das wäre in anderen Berufen unmöglich! Sexarbeit ist doch nicht illegal! Außerdem ist die Polizei laut dem Gesetz berechtigt, ihre Intention zu verschleiern, also als „Schein-Freier“ zu agieren – bei Drogen geht das zum Beispiel nicht. Ein weiteres Problem ist die unsaubere Übersetzung bei der Polizei, weil die Dolmetscherinnen und Dolmetscher teilweise unqualifiziert sind und ihre eigenen moralischen Vorstellungen sowie inhaltliche Unklarheiten beim Dolmetschen mit einfließen lassen.

Syntax: Funktioniert die Zusammenarbeit mit Politiker_innen genauso schlecht?

Knappik: Naja. Ich verstehe, dass Politikerinnen und Politiker mit dem Thema Sexarbeit überfordert sind. Das liegt aber großteils daran, dass sie sich nicht wirklich damit auseinandersetzen. Wir sind offen für Gespräche und sagen unsere Meinung, wir haben vermutlich auch die nötigen Einblicke. Man kann außerdem gerne eine Nacht mit uns durch Wien fahren und in den direkten Kontakt mit SexarbeiterInnen treten. Man kann Sexarbeit aber nicht, wie manche Politikerinnen und Politiker, von Grund auf ablehnen, ohne sich damit beschäftigt zu haben! Ich finde es ja auch abscheulich, in einer Welt zu leben, in der sich Frauen zum Teil prostituieren lassen müssen, weil sie sonst ihren Lebensunterhalt nicht sichern könnten. Das ist aber Teil unserer kapitalistischen Welt.

Syntax: Wer kommt, wenn sexworker.at von der Politik eingeladen wird, um die Meinung von Sexarbeiter_innen einzuholen? Du bist ja auch kein aktiver Sexarbeiter.

Knappik: Der Großteil von sexworker.at, speziell SexarbeiterInnen selbst, will kein Gesicht zeigen. Das ist kontraproduktiv. Sexarbeit ist so vielfältig, dass fünf oder sechs oder sogar 100 Menschen die Gruppe von SexarbeiterInnen nicht repräsentieren könnten. Wenn die Politik um ein Gespräch bittet, komme ich als gewählter und jederzeit absetzbarer Vorstandsvorsitzender von sexworker.at, denn ich bin neutral und nicht angreifbar, weil ich weder Sexarbeiter bin, noch ein Bordell besitze.

Syntax: In der Politik wird immer wieder darüber diskutiert, Sexarbeiter_innen in eine Position zu bringen, in der sie Arbeitnehmer_innenrechte hätten. Ist das eine gute Idee?

Knappik: Die Idee ist auf der einen Seite sicher begrüßenswert, scheitert aber wie so oft an der Umsetzung. Sexarbeit ist in ihrer Gesamtheit immer an eine eigenständige Entscheidung gebunden: Will ich oder will ich nicht? Wenn man eine Vorgesetzte oder einen Vorgesetzen hat, ist man gebunden und muss für ihn oder sie arbeiten – dann sprechen wir in der Sexarbeit von Zuhälterei. Das ist genauso absurd wie die Idee, Lokale zu versteuern. Es gäbe dann eine Art Registrierungskassa im Lokal und die SexarbeiterInnen würden wie Angestellte besteuert werden – obwohl sie das gar nicht sind, denn das wäre wiederum Zuhälterei! Betreiberinnen und Betreiber werden aber auch heute schon in eine Kontrollfunktion gebracht, da ihnen die Lizenz für das Lokal entzogen werden kann, wenn SexarbeiterInnen ohne gültigen Deckel (Anm.: Arbeitserlaubnis) aufgegriffen werden. Sexarbeit kann nur selbstständig funktionieren! Das verhindert dann eben auch die Konsumierung von Rechten wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld, Karenz… Sexarbeit ist mit keinem anderen Job vergleichbar.

Syntax: Der Syntaxblog ist ein Blog von und für Schüler_innen. Daher meine abschließende Frage: Warum ist das Thema Sexarbeit für Schüler_innen von Bedeutung?

Knappik: Als politisch oder allgemein gesellschaftlich interessierter Mensch, am Sprung in Entscheidungspositionen, als Politikerinnen und Politiker von morgen, ist es die Verpflichtung jedes und jeder Einzelnen, kritisch zu hinterfragen, welche Gesetze es gibt, wer die Gesetzgebenden sind oder waren und ob und warum die Betroffenen damit nicht einverstanden sind. Diejenigen, die sich etabliert haben, müssen ja nicht unbedingt Recht haben. Es ist wichtig, den Blick für veränderungswürdige Themen zu finden und zu schärfen, das ist quasi der Motor der Menschheit. Und was wir nie vergessen dürfen: Menschenrechte sind nicht verhandelbar!

http://syntaxblog.at/2015/11/sexarbeite ... e-project/
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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RE: LokalNachrichten: WIEN

Beitrag von fraences »

Absolut sehenswert!!

Sex Work in Austria - Maria Cristina Boidi

Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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RE: LokalNachrichten: WIEN

Beitrag von Hamster »

PROSTITUTION: PHAENOMEN SEXARBEIT IN DER U-BAHN

www.diepresse.com/home/panorama/wien/49 ... home/index

(Unser Zwerg sagt auch etwas dazu)

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RE: LokalNachrichten: WIEN

Beitrag von Hamster »

PRATERSTERN: "ES IST EIN SUMPF GEWORDEN, SCHREIBEN SIE DAS"
30.04.2016 | 18:23
Der Praterstern ist ein Schmelztiegel vieler sozialer Randgruppen, die man in Wien vermehrt sieht. Und damit ein Symptom der Entwicklung einer ganzen Stadt. Wie Streetworker und Sozialarbeiter dort eingreifen wollen.

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www.diepresse.com/home/panorama/wien/4979351/index.do