LokalNachrichten: INNSBRUCK & TIROL

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nina777
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Beitrag von nina777 »

19.9.2012

Fließer Bürgermeister wird Bordell genehmigen

Schon bald stellt Hans-Peter Bock den positiven Bescheid für das erste Bordell im Ortsteil Nesselgarten aus. Noch sind aber Fragen offen.


Fließ - "Wir werden es genehmigen" - der Fließer Bürgermeister Hans-Peter Bock stellt in wenigen Tagen den positiven Bescheid für das erste Bordell im Bezirk Land­eck aus. Standort ist das HaHo-Gebäude im Fließer Ortsteil Nesselgarten. Seit Jahren befasst sich die Gemeinde bereits mit verschiedenen Ansuchen von Bordellbetreibern. "So weit ist bisher noch keiner gekommen", stellt Bock fest.

Der Projektwerber und die Gemeinde haben eine wahre Odyssee hinter sich gebracht: Zunächst gab es ein Ansuchen für den Ortsteil Fließerau, dann wurde das Vorhaben nach Nesselgarten verlegt. Weil es dem Antragsteller 2011 zu lange dauerte, stellte er einen Devolutionsantrag und befasste den Gemeinderat mit der Angelegenheit. Im Dezember lehnte BM Bock das Bordell schließlich ab. Der Gemeindevorstand bestätigte das Urteil des Bürgermeisters. Das Land führte dann aber ins Feld, dass die Widmung, der Ablehnungsgrund, nicht relevant sei, so Bock. Wieder war der Bürgermeister am Zug.

Beim nunmehr positiven Bescheid handelt es sich um eine Genehmigung nach dem Landespolizeigesetz, stellt Bock fest. "Der Bedarf für ein Bordell ist angesichts von 800.000 Nächtigungen in der Region gegeben." Nur müssen dabei Auflagen erfüllt werden.

So vertrage es sich nicht, wenn nebst dem Bordell auch Mietwohnungen im Haus untergebracht seien - wie eben derzeit, führt der Dorfchef aus. Bei der Baubewilligung ist der Bürgermeister die erste Instanz. Auch sei zu klären, so Bock, ob die Raumordnung eine andere Verwendung zulässt. Dann braucht es eine Widmung, die im Gemeinderat zu verhandeln sei. "Wir und das Land sind der Meinung, dass eine andere Widmung notwendig ist", so Bock.

http://www.tt.com/Tirol/5430873-2/flie% ... hmigen.csp
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nina777
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Beitrag von nina777 »

14.10.2012

Frauenhandel in Tirol: Immer jüngere Prostituierte gefragt

Immer mehr Frauen werden Opfer von Menschenhandel. Vor allem junge Rumäninnen und Bulgarinnen werden nach Tirol gebracht, um als Prostituierte zu arbeiten. Moderne Sklaverei gibt es aber auch in der Landwirtschaft und im Pflegedienst.

Innsbruck, Wien - Geschätzte 10.000 Frauen arbeiten in Österreich illegal in der Sexbranche. "Unter ihnen sind vor allem in Wien, aber auch in Tirol, Kärnten und der Steiermark viele Frauen Opfer von Menschenhandel­", sagt Gerald Tatzgern, Leiter­ der Zentralstelle im Bundeskriminalamt zur Bekämpfung des Menschenhandels. Zum Großteil Frauen aus Rumänien, Bulgarien und Nigeria werden oft unter Anwendung von Gewalt nach Tirol gebracht und hier als Prostituierte ausgebeutet.

Damit die Frauen der modernen Sklaverei nicht entfliehen können, sorgen die Menschenhändler dafür, "dass sie keine sozialen Kontakte knüpfen können. Darum lässt man sie meist nicht mehr als ein bis drei Wochen an einem Ort arbeiten", erklärt Tatzgern.

Beobachten lässt sich zudem, dass Zwangsprostituierte­ aus Italien "nur für eine­ Nacht nach Tirol kommen, weil die Prostitution in Italien verboten ist", so Tatzgern. "Diese starken Bewegungen machen es uns so schwer, die Frauen als Opfer zu identifizieren", beklagt Tatzgern. Noch schwieriger sei es aber, jenen Betroffenen - vor allem Asiatinnen - zu helfen, die "in getarnten Massagesalons oder Erotikclubs arbeiten, weil diese Einrichtungen nur in einschlägigen Foren ihre Dienste anbieten. Das Problem ist auch, dass die Frauen kein Wort Deutsch sprechen", sagt Tatzgern. Auch Christine Nagl, die das Projekt PiA (Beratung für Sexarbeiterinnen) in Salzburg betreut und sich dazu um Betroffene in Tirol kümmert, kennt die Situation: "Ich sehe leider, dass die Mädchen immer jünger werden. Vor allem die Kunden aus der Oberschicht verlangen nach teilweise 15-Jährigen und wollen jede Woche ein neues Mädchen." Da die heimischen legalen Sexarbeiterinnen "diese Nachfrage gar nicht bedienen könnten, ist klar, dass Menschenhändler dauernd Nachschub ins Land bringen". Rekrutiert werden die Mädchen mit Roma- oder Sintiwurzeln "u. a. in Kinderheimen oder Einrichtungen mit geistig behinderten Menschen", erzählt Nagl. Tirol spielt aber nicht nur als Ziel-, sondern auch als Transitland eine bedeutende Rolle. "Die Mädchen werden von Osteuropa über Tirol in die Schweiz, nach England und in die Arabischen Emirate gebracht."

Die moderne Sklaverei hat längst auch in alltäglichen Bereichen Einzug gehalten. Wie Außenstaatssekretär Reinhold Lopatka vergangene Woche bei einer Konferenz gegen Menschenhandel betonte­, werden Kinder, Frauen und Männer zudem durch systematische Bettelei, in der Bauindustrie und der Landwirtschaft ausgebeutet. "Gerade in Tirol gibt es immer mehr rumänische Bettelbanden. Man müsste hier jeden Einzelfall untersuchen, um herauszufinden, ob den Menschen genug Geld bleibt oder ob sie Opfer von Menschenhandel sind", so Tatzgern. Von der Ausbeutung in der Landwirtschaft kann Tatzgern ein besonders heftiges­ Beispiel erzählen. "Wir hatten einen Fall, da mussten die Erntehelfer Hunde­futter essen."

Renate Blum vom Verein LEFÖ (Beratung und Begleitung für Migranten, Interventionsstelle für Betroffene von Frauenhandel) kann die Liste der Bereiche der modernen Sklaverei erweitern: "Wir haben Opfer im Pflegebereich, in der Saisonarbeit und vielfach in Diplomatenhaushalten." Auch wenn Lopatka und Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz betonen, dass man in Österreich fest entschlossen sei, "alle erforderlichen Maßnahmen im Kampf gegen den Menschenhandel zu setzen", sind die Herausforderungen für die Zukunft groß, weiß Tatzgern. "Die Menschenhändlerorganisationen sind über jede Rechtslage informiert. Die Opfer werden meist als selbstständig Erwerbstätige mit hieb- und stichfesten Arbeitsverträgen geführt. Und so werden Ausbeutungsprozesse immer besser verschleiert und immer schwerer erkennbar."

http://www.tt.com/%C3%9Cberblick/Chroni ... efragt.csp
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Zwerg
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RE: LokalNachrichten: INNSBRUCK & TIROL

Beitrag von Zwerg »

Das ist ja ein Laufhaus

Die Appartements eines Unternehmers werden angeblich häufig von Prostituierten genutzt. Bordellbetreiber schäumen, der Hotelier weist jede Schuld zurück.

Das Haus Brunnecker Straße 10 in Innsbruck: An den Türklingeln stehen nur Nummern, keine Namen.

Innsbruck – Appartements für ein bis acht Gäste, Einbauküche, Kabel-TV, Handtücher, Bettwäsche, ab 65 Euro pro Nacht und Person: So lautet das Angebot einer Innsbrucker Beherbergungsfirma, das laut Besitzer täglich "300 bis 500 Gäste in Anspruch nehmen". Hauptsächlich ausländische Klinik- und Uni-Mitarbeiter, Urlauber, aber auch Gäste mit nicht ganz so einwandfreiem Leumund.

„In den auf vier Häuser aufgeteilten Appartements wohnt und arbeitet die Hälfte der Innsbrucker Geheimprostituierten", sagen erboste Innsbrucker Bordellbetreiber, denen die Schwarzarbeiterinnen im Rotlicht ein Dorn im Auge sind: "Diese Unterkünfte sind ein einziges illegales Puff."

Die Polizei ist offenbar ähnlicher Ansicht. So bezeichnet ein Beamter eines der Appartementgebäude in Bahnhofsnähe als "Laufhaus".

Der Unternehmer weist jede Schuld von sich: "Heutzutage buchen die Gäste über Internet und Agenturen. Ich hab‘ keine Möglichkeit, die Interessenten schon vorab zu überprüfen. Natürlich sind auch immer wieder Prostituierte dabei." Der Innsbrucker, der laut eigenen Angaben 150 Appartements vermietet, erklärt, dass er in drei seiner vier Häuser auch Kontrollen durchführen lässt. "Dort haben wir beispielsweise Nachtwächter, die aufpassen."

Nur im Haus in der Brunn­ecker Straße nicht, "aber dort müssen die weiblichen Gäste unterschreiben, dass sie nicht der Prostitution nachgehen".

Und wenn‘s die Damen doch tun "und wir sie erwischen, werden sie von einer auf die andere Stunde rausgeworfen". Eine Maßnahme, die dann und wann auch nötig sei. "Durchschnittlich etwa einmal pro Monat ertappen wir eine Prostituierte und müssen sie aus dem Appartement weisen", sagt der Unternehmer.

Der Innsbrucker, der seit 30 Jahren Kleinwohnungen vermietet, beteuert, an Gästen aus dem horizontalen Gewerbe gar kein Interesse zu haben. Man stelle sich vor, eine Prostituierte würde ausziehen und beim nächsten Mieter klopften dauernd Freier an die Tür. "Meine Gäste würden sich schön bedanken."

Der Unternehmer hält aber auch fest, dass "das Kontrollieren eigentlich Sache der Polizei ist. Ich hab‘ gar nicht die Möglichkeiten dazu."

Weiters räumt der Innsbrucker ein, dass er mit der Kripo in regelmäßiger Verbindung steht. "Die Beamten melden immer wieder Prostituierte, die in einem der Appartements wohnen sollen."

Wie dem auch sei – Geschäfte mit Geheimprostitution sind nach österreichischer Gesetzeslage durchaus ein Risiko. Immer wieder übersiedeln Männer (und neuerdings auch Frauen) für Monate, manchmal sogar Jahre in den "Ziegelstadl", weil sie Damen aus dem Rotlicht-Gewerbe mit meist überteuerten Wohnungen versorgt haben. Die Staatsanwälte werten derartige Geschäftsbeziehungen durchaus als Zuhälterei.

Allerdings: Im Unterschied zum jetzt angefeindeten Unternehmer konnten die Verurteilten keinerlei Konzession vorweisen. Ihre Mieten überwiesen fast ausschließlich Geheimprostituierte. "Es ist schwierig, einen Hotelier zur Verantwortung zu ziehen, weil einige seiner Gäste der Geheimprostitution nachgehen", umreißt ein Polizist das Problem.

Tiroler Tageszeitung, Printausgabe vom Fr, 19.10.2012

http://www.tt.com/Tirol/5575916-2/das-i ... ufhaus.csp

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Zwerg
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RE: LokalNachrichten: INNSBRUCK & TIROL

Beitrag von Zwerg »

Die Würde der Frauen vom Strich: Kritik an Verstößen

Sperrbezirk, Freier in der Pflicht? Am Straßenstrich soll sich einiges ändern. Endlich auch zum Schutz der Frauen, so die Forderung.

Innsbruck – „Was, Sie schenken mir etwas?“ Wenn Christine Nagl in Innsbruck oder Salzburg Kontakt zu Prostituierten vom Straßenstrich aufnimmt, dann kommt sie nicht mit leeren Händen: Sie teilt Informationsbroschüren über Beratungsmöglichkeiten aus, Kondome, aber auch Süßigkeiten oder von Firmen gespendete Parfümproben. Hübsch verpackt. „Die Packln mache ich selbst, etwa hundert Stück die Woche. Das ist eine Form der Wertschätzung für die Frauen, die nur sehr wenig von der Gesellschaft bekommen“, sagt sie. Die Beschenkten sind dementsprechend überrascht und dankbar.

In Salzburg betreut Nagl die Anlaufstelle PiA für Betroffene, in Innsbruck unterstützt sie den Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft AEP aktuell bei der Einrichtung von iBUS (Innsbrucker Beratung und Unterstützung von Sexarbeiterinnen). Derzeit wird gerade eine Sozialarbeiterin gesucht. „Die Bedingungen für die Frauen sind sehr schwierig“, heißt es von AEP-Seite. Es brauche dringend Angebote dieser Art. Für Christine Nagl seien jedoch viel mehr Mitarbeiterinnen nötig, darunter auch Frauen, welche die Muttersprache der Prostituierten beherrschen. Laut Elmar Rizzoli, Leiter des Amtes für allgemeine Sicherheit der Stadt Innsbruck, seien am Straßenstrich kaum einheimische Frauen anzutreffen, sondern fast ausschließlich Ungarinnen, Bulgarinnen und Rumäninnen.

Durch rigorose Kontrollen habe sich die zuvor stark angewachsene Szene zuletzt aber „massiv“ zurückentwickelt. Es wurden hohe Geldstrafen verhängt, einige Frauen verbüßten auch Gefängnisstrafen. Dabei hätten die Behörden vor allem die Hintermänner im Visier, so Rizzoli. Auch Rudolf Köll von der Landespolizeidirektion spricht davon, dass es darum gehe, die Zuhälter und Menschenhändler im Hintergrund zu verfolgen. Ein schwieriges Unterfangen. Die Frauen betrachte man dagegen als Opfer.

Christine Nagl kritisiert, dass es aber doch immer gerade diese treffe, während Menschenhändler meist ungestraft davonkommen. Das müsse sich ändern. „Prostituierte brauchen mehr Rechte!“ In Österreich werde ihrer Meinung nach gegen Menschenrechte verstoßen. Die Politik müsse sich des Problems annehmen. „Stellt sich der Staat vor die Frauen, brauchen diese keine so genannten Beschützer mehr.“

Für Marcela Duftner, Frauen- und Sicherheitssprecherin der Innsbrucker Grünen, müsse es dabei unbedingt um eine Entkriminalisierung der Betroffenen gehen, um mehr Menschenwürde und Rechte. Außerdem sollten die Freier zur Verantwortung gezogen werden, etwa wenn es darum geht, Verdacht auf Zwangsprostitution zu melden. Sexarbeit sollte deshalb durch eigene, noch zu erarbeitende Gesetze geregelt werden. Eine Novelle des Landespolizeigesetzes, wie derzeit im Gespräch, hält sie nicht für ausreichend. Dagegen sei es notwendig, auch Beratungsstellen wie iBUS und ExpertInnen für Menschenrechte und Gleichstellung einzubinden.

Nachdem die Innsbrucker FP im Stadtsenat einen Antrag auf einen Sperrbezirk gestellt hatte, sind von den einzelnen Fraktionen derzeit Vorschläge und Stellungnahmen zur Verbesserung der Situation in Ausarbeitung.

Tiroler Tageszeitung

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Beitrag von fraences »

Schlechte Karten für Sperrbezirk

Die FPÖ-Initiative auf Errichtung eines Sperrbezirks für die Straßenprostitution steht morgen im Stadtsenat zur Entscheidung an.

Von Manfred Mitterwachauer

Innsbruck – Es war schon einmal mehr los am Innsbrucker Südring. Nicht was den Verkehr, sehr wohl aber was die dort seit jeher anzutreffende Straßenprostitution betrifft. Ein Ergebnis der vor Monaten eingerichteten Soko Prostitution der Polizei in Zusammenarbeit mit der Mobilen Überwachungsgruppe der Stadt, der MÜG.

Bereits lange davor, im März dieses Jahres, forderte die Stadt-FPÖ per Gemeinderatsantrag die Prüfung der räumlichen und rechtlichen Möglichkeiten zur Einrichtung eines „Sperrbezirks“. Hinlänglich wird mit diesem Begriff ein Gebiet bezeichnet, in welchem die Prostitution ausnahmslos verboten ist. In Innsbruck solle hingegen ein Gebiet ausgewiesen werden, in welcher die Straßenprostitution erlaubt werden könne. Die FPÖ brachte hier stets das Gewerbegebiet in der Rossau ins Spiel, die TT berichtete. Das Ziel: eine höhere Sicherheit für die betreffenden Prostituierten und leichtere Kontrollen seitens der Polizei.

Im Mai beschloss der Senat, dass das Amt für Allgemeine Sicherheit unter Leitung von Elmar Rizzoli Eckpunkte für Änderungen im Landespolizeigesetz vorzuschlagen habe. Denn nur im Land könne diese Novelle beschlossen werden. Der ausgearbeitete Vorschlag an den Landesgesetzgeber liegt morgen dem Stadtsenat vor. Er beinhaltet die Schaffung einer Verordnungsermächtigung für Gemeinden zur Einrichtung von Sperrbezirken, die Strafbarkeit der Annahme von Prostituierten-Leistungen außerhalb bewilligter Bordelle sowie mehr behördliche Maßnahmen gegen illegale Wohnungsprostitution. Eine offizielle Beschlussempfehlung findet sich darin nicht. Gegenüber der TT meint Rizzoli, dass auch im Falle einer Gesetzesänderung „der erhoffte Effekt nicht eintreten werde“. Auch die Standortfrage in Innsbruck sei problematisch.

Politisch scheint die Lage im Senat klar: Die Stadt-ÖVP lehnt es (wie auch die Landespartei) ab, FI und Grüne sehen die Debatte derzeit als „nicht zielführend“. Die SPÖ hat keine Stellungnahme abgegeben.

http://www.tt.com/politik/landespolitik ... bezirk.csp
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RE: LokalNachrichten: INNSBRUCK & TIROL

Beitrag von fraences »

"Ältestes Gewerbe in die Rossau"
Seit rund 20 Jahren fordert Rudi Federspiel eine Zone, in der Straßen-Prostitution legal ausgeübt werden darf.

FPÖ fordert "Sperrbezirk" zur Entkriminalisierung von Prostituierten, stößt aber auf taube Ohren.

"Aufgrund der Größe und des Einzugsgebietes von Innsbruck muss man sich endlich dem Thema illegaler Straßenstrich politisch stellen!", fordert Markus Abwerzger, Landesparteiobmann der FPÖ und Innsbrucker Gemeinderat.
Er und Rudi Federspiel scheiterten jüngst (wieder) mit einem Antrag für die Errichtung eines "Sperrbezirkes" – einer Zone, in der legal dem Gewerbe nachgegangen werden darf. Federspiel fordert schon seit 20 Jahren eine solche Zone.
Vorstellen könnte sich die FPÖ einen Standort in der Rossau, weg von Wohngegenden und Schulen. Als Anwalt hat Abwerzger viele Prostituierte vertreten und verfügt daher über ein breites Wissen um den Innsbrucker Straßenstrich und die Nöte der Sexarbeiterinnen.
Sicherheit und Kontrolle

Vorteile einer solchen Regelung wären laut Abwerzger die Möglichkeit einer guten Gesundheitskontrolle, so sollten sich im "Sperrbezirk" nur Frauen aufhalten dürfen, die über lückenlose Aufzeichnungen im Gesundheitspass verfügen. Auch könnte die Sicherheit der Frauen gewährleistet werden. "Ich habe schon häufiger Vergewaltigungsopfer unter Prostituierten vertreten. Das passiert leider auch", erklärt Abwerzger. Auch könnte man sich die verstärkten Kontrollen der bekannten Straßenzüge durch Polizeibeamte ersparen.
Gewerberechtliche Novellen sieht Abwerzgers Vorschlag bislang keine vor. "Eine Traumforderung wäre natürlich, dass sich die Frauen als Selbständige versichern könnten", erklärt er. Momentan gibt es für Sexarbeiterinnen außerhalb eines Bordells keine Möglichkeit, eine Pensions- oder Arbeitslosenversicherung über die SVA abzuschließen.
Infrastruktur nötig

Um eine solche Zone einzurichten, bedürfe es einer Novellierung im Landespolizeigesetz und im Sperrbezirk einer Infrastruktur für die Sexarbeiterinnen, etwa Waschgelegenheiten und sogenannte "Verrichtungsboxen" oder Ähnliches zur Ausübung des Gewerbes. "Auch ein Laufhaus wäre denkbar. Neue Bordellkonzessionen bringen hier nichts. Der Straßenstrich deckt ein gänzlich anderes Klientel ab", so Abwerzger.
Momentan werden nur die Schwächsten bestraft, die Frauen. Die Strafen können in die Tausende gehen. "Durch die Razzien wurde der illegale Strich in Innsbruck kurzzeitig leergefegt. Das Problem wird damit jedoch nicht an der Wurzel bekämpft. Die Situation der Frauen könnte sich deutlich verbessern, wenn man ein Umfeld schafft, in dem sie selbstbestimmt und kontrolliert arbeiten können. Dem Menschenhandel könnte so der Nährboden entzogen werden. Hinzu kommt, dass ich noch kein Argument gegen diese Zone gehört habe, das mich nur annähernd überzeugt hätte", so Abwerzger.
Außer bei der SPÖ stößt die FPÖ auf Landesebene bislang auf eher taube Ohren.

www.meinbezirk.at/innsbruck/politik/ael ... 91940.html
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Beitrag von nina777 »

14.10.2014

TIROL

Offensive gegen Innsbrucker Geheimbordell

Am helllichten Tag gehen junge Frauen in der Innsbrucker Innenstadt der Prostitution nach. Die Polizei hat dem Geheimbordell jetzt den Kampf angesagt.


Innsbruck - Der ältere Herr ist Stammkunde. Mindestens einmal pro Woche treibt’s ihn in die Brunecker Straße im Innsbrucker Zentrum. Sein Ziel ist ein fünfstöckiges Haus, das nicht nur von außen schäbig aussieht. Quasi ein Geheimbordell - "vier oder fünf Wohnungen werden an dieser Adresse zur Ausübung der illegalen Prostitution genützt", weiß Stadtpolizeikommandant Martin Kirchler. Und das am helllichten Tag - am Gehsteig oder sogar vom Fenster aus machen die Damen aus Bulgarien und Rumänien zufällig vorbeikommenden Männern eindeutige Angebote. Doch damit soll jetzt Schluss sein: "Ich lasse nicht zu, dass tagsüber mitten in der Innenstadt Prostitution angebahnt wird", verspricht Kirchler.

Seit mehreren Wochen steht das längst amtsbekannte Gebäude fast täglich unter Polizeibeobachtung. Und bei Rotlicht-Razzien ist neben dem Südring und dem Mitterweg mittlerweile auch die Adresse in der Brunecker Straße ein Fixpunkt. So auch am Freitagabend - "wir hatten zwei Amtshandlungen in diesem Haus, in einem Fall erwischten wir sogar eine Prostituierte mit einem Freier", erzählt ein Ermittler.

Zumindest theoretisch könnten die Beamten auch die Vermieter von Rotlicht-Wohnungen belangen. "Das kommt auch immer wieder vor", sagt Kirchler. Allerdings nicht in der Brunecker Straße. "Wenn wir den Hausbesitzer auf die Vorgänge in bestimmten Wohnungen aufmerksam machen, lässt er die Prostituierten ausziehen." Und die Nachmieterinnen sind dann in der Regel aus derselben Branche. Außerdem ist der Nachweis, dass in einem bestimmten Apartment Rotlicht-Geschäfte abgewickelt werden, nur schwer zu führen. Die Ermittler benötigen einen Freier als Zeugen, der bestätigt, im Top xy sexuelle Dienstleistungen gegen Bezahlung in Anspruch genommen zu haben.

Das Versiegeln von Rotlicht-Wohnungen, wie vom Landespolizeigesetz vorgesehen, ist für die Polizeiführung mittlerweile kein Thema mehr: "Um eine Unterkunft versiegeln zu können, müssen wir bordellähnliche Strukturen nachweisen. Und die Praxis hat gezeigt, dass dieser Nachweis kaum möglich ist", erklärt Kirchler. Vor einigen Jahren galt das Versiegeln noch als taugliches Mittel für den Kampf gegen die illegale Prostitution. Bis der Landesverwaltungsgerichtshof den Spielraum der Polizeibehörde massiv einschränkte.

Das Haus in der Brunecker Straße ist aber nicht nur der Polizei, sondern auch der legalen Konkurrenz ein Dorn im Auge. Kein Wunder - nur 50 Meter nördlich des Geheimbordells hofft ein alteingesessener Etablissement-Betreiber auf männliche Kunden, 500 Meter südlich ist ein weiterer behördlich genehmigter Rotlichtbetrieb. Wenn die Gerüchte stimmen, könnte das Problem aber bald gelöst sein. Das umstrittene Gebäude soll noch vor dem Jahreswechsel verkauft und saniert werden.

Wie die Ermittlungen der Polizei ergaben, handelt es sich bei den Geheimprostituierten in der Brunecker Straße um dieselben Frauen, die in der Nacht am Straßenstrich ihr Geld verdienen.

Neben der Innenstadt gilt das Augenmerk der Exekutive bereits seit Monaten dem Mitterweg im Westen der Landeshauptstadt. Eine Straße, die bis vor einigen Jahren für das Rotlicht-Milieu keine Rolle spielte. Das hat sich aber längst geändert. Mittlerweile zählt der Mitterweg zu den Brennpunkten des Straßenstrichs.

"Wir versuchen, den Prostituierten durch regelmäßige Präsenz das Geschäft zu verderben", beschreibt Kirchler die aktuelle Strategie. Und durch Anzeigen – bei der Razzia am Freitag waren’s insgesamt 17 Stück, die Polizisten an die Damen verteilten.

Doch die zeigen sich trotz empfindlicher Strafen bis über 3000 Euro zunehmend unbeeindruckt: "Einige verlassen Tirol, wenn’s ihnen zu teuer wird. Andere machen eine Kosten-Nutzen-Rechnung, bezahlen die Strafe oder verbüßen die teils mehrwöchige Ersatzarreststrafe im Polizeianhaltezentrum", sagt Kirchler. Aber auch Freier kommen nicht immer ungeschoren davon. Etwa dann nicht, "wenn wir sie bei der Unzucht im Auto ertappen".

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Beitrag von Zwerg »

Innsbruck.... damit das die Untersuchungsstelle an der die amtlich angeordneten Zwangsuntersuchungen von SexarbeiterInnen mitten in einer Einkaufspassage direkt vor einem Cafe - mit Stehplätzen, wo SexarbeiterInnen eine Wendeltreppe hochsteigen müssen und somit unweigerlich vor dem versammelten Gästen geoutet werden - untergebracht ist, stört aber Niemand......

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Beitrag von nina777 »

20.12.2014

Prostitution: Verbote letztlich ohne Wirkung

Innsbruck - Können die geltenden Prostitutionsgesetze die in der Sexarbeit Tätigen schützen, Ausbeutung und Frauenhandel verhindern? Der Diskussionsabend "Sexarbeit im Brennpunkt politischer Gestaltung", zu dem Frauen im Brennpunkt und die Beratungsstelle iBUS geladen hatten, ging dieser Frage nach. Ausgangspunkt war eine neue Studie von Helga Amesberger, Sozialwissenschafterin am In­stitut für Konfliktforschung in Wien. Sie basiert auf 85 Interviews mit Sexarbeiterinnen und mehr als 30 Befragungen von "informierten Außenstehenden". Eine der Schlussfolgerungen: Verbote führen weder zu einem Rückgang der Anzahl der Sexarbeiter noch der Bordellbetriebe. Im Gegensatz dazu hat Entkriminalisierung keinen Anstieg zur Folge, wie oft befürchtet.

"In Österreich gibt es in neun Bundesländern neun unterschiedliche Prostitutionsgesetze", sagt Amesberger. In Tirol ist Sexarbeit nur in Freudenhäusern erlaubt, der Straßenstrich ist illegal. Dieser Umstand verstärke jedoch die Abhängigkeit der Prostituierten von Bordellbetreibern. Umgekehrt seien die Frauen vom Straßenstrich eher unabhängig, könnten selbst für sich entscheiden. Amesberger: "Nur eine Legalisierung der Sexarbeit kann die Frauen schützen, ihnen zu mehr Rechten verhelfen und beitragen, Arbeitsbedingungen zu verbessern." So könnten sie sich besser gegen Diskriminierung, Ausbeutung und Gewalt wehren. Aber auch dass es derzeit keine Inklusion gebe, was Arbeits- und Gewerberecht betrifft, trage zur Stigmatisierung bei.

"Man darf sich nicht der Illusion hingeben, dass Prostitution beseitigt werden kann", sagt Stadtpolizeikommandant Martin Kirchler. "Es hat sie gegeben und es wird sie geben, weil die Nachfrage vorhanden und mit der Sexarbeit ein entsprechendes Einkommen verbunden ist." Doch das vermehrte Auftreten von Prostitution sei mit einem bestimmten Unsicherheitsgefühl und der Angst vor Kriminalität besonders von Seiten der Anrainer verbunden. Aufgabe der Polizei sei es, dem Gesetz gemäß das Sicherheitsgefühl der Bewohner zu verstärken. Doch es gebe auch rechtliche Schwachstellen, welche die Arbeit der Polizei erschweren würden, hier müsse angesetzt werden. Seinem Eindruck von der Szene entsprechend warnt Kirchler zwar vor einer totalen Legalisierung, aber auch ein völliges Verbot sei "nicht machbar".

Sexarbeit gehöre entkriminalisiert und legalisiert, meint dagegen Soziallandesrätin Christine Baur: "Verbote drängen Frauen in die Illegalität!" Sie kritisiert die Scheinmoral und bezieht sich dabei auch auf die Bedarfsprüfung bei der Bewilligung von Bordellen: "Hier geht der Gesetzgeber davon aus, dass es eine gewisse Anzahl von Sexarbeitern braucht, andererseits macht man es ihnen sehr schwer."

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29.12.2014

Anzeigen-Rekord im Rotlicht

Die Innsbrucker Polizei erstattete heuer 2500 Anzeigen wegen illegaler Prostitutionsausübung. Der Stadtpolizei-Chef wünscht sich schärfere Gesetze.

Innsbruck - Der Kampf der Polizei gegen das illegale Rotlicht-Milieu in Innsbruck endet heuer mit einem Rekordergebnis: "Wir haben 2500 Anzeigen erstattet", bestätigt Stadtpolizeikommandant Martin Kirchler. Um 300 mehr als im Vorjahr. Kirchler räumt aber ein, dass die seit eineinhalb Jahren laufende Polizeioffensive den Straßenstrich zwar eindämmen, aber nicht beseitigen konnte: "Die illegale Prostitution gibt’s in Innsbruck natürlich immer noch, wenn auch in reduziertem Ausmaß." Am Südring - einst das Zentrum der verbotenen Liebe - seien inzwischen kaum noch Sexarbeiterinnen anzutreffen. Am Mitterweg hingegen schon. Der Grund: Hier stehen nicht nur Nacht für Nacht bis zu 15 Prostituierte auf der Straße, sie wohnen auch dort. Bei Kontrollen können sie sich rasch in ihre Garçonnièren zurückziehen. Und kaum rückt die Polizei ab, warten sie wieder am Straßenrand auf Freier. "Uns bleibt eigentlich nur, präsent zu sein", sagt Kirchler: "Ohne den Kontrolldruck der Polizei würde die Situation anders aussehen", sagt Kirchler.

Allerdings wünscht sich der Chef der Innsbrucker Polizei ein überarbeitetes Landespolizeigesetz, das den Beamten mehr Möglichkeiten im Kampf gegen den Straßenstrich einräumt.

"Uns bremst etwa, dass Prostitution als Fortsetzungsdelikt gewertet wird." Und das bedeutet, dass Prostituierte im Wiederholungsfall erst nach Abschluss eines Strafverfahrens erneut angezeigt werden können. Anders ausgedrückt: Bis zur Rechtskraft haben die Sexarbeiterinnen einen Freibrief. Und die Rechtskraft lässt sich durch Einsprüche wirkungsvoll verzögern.

"Wir bräuchten aber auch eine bessere Handhabe gegen die Freier", sagt Kirchler. Und gegen jene Vermieter, die ihre Wohnungen Prostituierten für deren Arbeit zur Verfügung stellen. Zwar sieht das Landespolizeigesetz durchaus Versiegelungen von derartigen Apartments vor, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. "Die Wohnungen müssen bordellähnlich ausgestattet sein, was nur selten der Fall ist", sagt Kirchler.

Politische Rückendeckung erhält der Stadtpolizeikommandant vom Landtagsabgeordneten Rudi Federspiel (FPÖ), der seit Jahren einen Sperrbezirk für Innsbruck fordert: "Wir brauchen Gesetze, um den Wohnungsvermietern das Handwerk legen und die Freier an die Kandare nehmen zu können."

Dass die illegale Prostitutionsausübung als Fortsetzungsdelikt qualifiziert werde, sei ebenfalls nicht zielführend.

Federspiel empfiehlt seinen Landtagskollegen, sich die Prostitutionsgesetze in Wien zum Vorbild zu nehmen: "Dort werden die Frauen eingesperrt, wenn sie bei der illegalen Prostitutionsausübung erwischt werden." Im Gegenzug sei ein Sperrbezirk in Wien bereits seit Jahren Realität. Ein begrenzter Bereich also, in dem Sexarbeit erlaubt ist.

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16.1.2015

INNSBRUCK

Geheimbordell geschlossen

Gebäude in der Brunecker Straße wird jetzt vielleicht ein Flüchtlingsheim.


Innsbruck – Das Haus Brunecker Straße 12 war in den vergangenen Monaten Innsbrucks bekanntestes „Geheimbordell“. Damit ist jetzt Schluss – das Gebäude steht seit Dienstag leer, die Mieter sind ausgezogen. Das Haus wird an der Gerüchtebörse als künftige Flüchtlingsunterkunft gehandelt. Die Verhandlungen zwischen Land und Besitzer sollen aber noch im Gang sein.

Seit Sommer 2014 stand das Haus unter fast ständiger Polizeibeobachtung. Der Grund: Unter den Bewohnern befanden sich mehrere Prostituierte, die mitten in der Innenstadt recht unverblümt ihre Dienste anboten, meist am helllichten Tag. Am Abend waren die Frauen dann am Straßenstrich zu finden. Aber auch ohne Straßenwerbung fanden mehrere Stammkunden täglich den Weg in die Brunecker Straße 12.

Bei den wöchentlich stattfindenden Rotlicht-Razzien der Polizei war das Gebäude ein Fixpunkt. Die beiden oberen Stockwerke stehen schon seit zwei Monaten leer. Vor Weihnachten sind weitere Mieter ausgezogen und vielfach in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Die übrigen Bewohner mussten am Dienstag ihre Kleinwohnungen räumen.

Das Gebäude soll etwa 80 Flüchtlingen Platz bieten. Wenn es zu keiner Einigung mit dem Land kommt, könnten dort bald Baufirmen ihre Arbeiter unterbringen.

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22.1.2015

Innsbruck

Benutzte Gummis vor dem Friedhof

Auf dem Friedhofsparkplatz in der Wiesengasse hinterlassen Prostituierte und Freier ihren Müll.


Es ist ein ekelerregender Anblick. Besuchern des Pradler Friedhofes, die ihr Fahrzeug auf dem Besucherparkplatz in der Wiesengasse abstellen, bietet sich immer häufiger ein grausiger Anblick. Der ganze Parkplatz ist übersät von gebrauchten Kondomen und Feuchttüchern - nicht nur manchmal, sondern regelmäßig, wie unser Regionaut Manfred Trebo zu berichten weiß. Angesichts der Menge an "Hinterlassenschaften" ist es jedoch unwahrscheinlich, dass hier nur Liebespärchen einen ungewöhnlichen Platz gefunden haben, um sich in ihrem Fahrzeug zu vergnügen. Viel wahrscheinlicher ist, dass auf dem Parkplatz illegale Straßenprostituierte ihrem schmutzigen "Geschäft" nachgehen.

Eine ruhige Ecke

Demnach gabeln die Freier ihre käuflichen Gespielinnen zuerst am illegalen Straßenstrich entlang des Südringes auf und fahren dann weiter in die Wiesengasse, wo es auf diesem - in den Nachtstunden verwaisten - Parkplatz "zur Sache" geht. Der dabei anfallende Müll, also Kondome, deren Verpackung und Feuchttücher, werden einfach durch das Seitenfenster "entsorgt". Für die arglosen Friedhofsbesucher, die nur ihre Verstorbenen besuchen wollen, eine Zumutung.

Echter Spießrutenlauf

Ein Lokalaugenschein des STADTBLATTes bestätigt: Es ist ein wahrer Spießrutenlauf, will man auf diesem Besucherparkplatz nicht versehentlich auf ein gebrauchtes Kondom oder Ähnliches treten. Entsprechend groß ist auch der Ärger vieler Friedhofsbesucher, die den Sicherheitsorganen - also MÜG und Polizei - Untätigkeit vorwerfen. Sowohl MÜG-Leiter Elmar Rizzoli als auch Stadtpolizeikommandant Martin Kirchler betonen, die Problematik zu kennen und in dem Gebiet entsprechend häufig Streifen vorbeizuschicken. "Es gibt mehrere Parkplätze in Innsbruck, die von Freiern als Anlaufpunkt verwendet werden. Dies ist einer davon. Natürlich behalten wir das im Auge", betont Kirchler. Dasselbe gelte auch für die MÜG. "Eine unserer Streifen hat den Parkplatz schon mal mehrere Stunden überwacht. Allerdings konnten wir niemanden auf frischer Tat ertappen", erläutert Rizzoli die Bemühungen seiner Beamten.

http://www.meinbezirk.at/innsbruck/chro ... 17029.html
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Beitrag von Doris67 »

Wie wär's mit dem Aufstellen einiger Mülleimer?
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Beitrag von nina777 »

5.2.2015

KITZBÜHEL

Mit Bordell endgültig abgeblitzt

Bereits 2006 hat die Stadt Kitzbühel ein Bordell-Ansuchen abgelehnt. Nun hat das Gericht die Entscheidung bestätigt.


Kitzbühel - Lang, lang ist es her, da hat ein Kirchberger Unternehmer um die Genehmigung, ein Bordell in Kitzbühel zu führen, angesucht. Genau genommen war es im Jahr 2000 und nun im Jahr 2015 findet das Ganze ein Ende. Aber nicht zum Positiven für den Unternehmer.

Bereits 2006 hat der Kitzbüheler Gemeinderat das Ansuchen abgelehnt, der Unternehmer hat dann alle rechtlichen Schritte ausgenützt und nach dem Verfassungsgerichtshof, der im Vorjahr das Verfahren an den Verwaltungsgerichtshof (VwgH) weitergeleitet hat, gibt es nun eine Entscheidung. Der VwgH hat die Beschwerde des Unternehmers als unbegründet abgewiesen.

Wesentliche Gründe für die Entscheidung des Gemeinderats im Jahr 2006 gegen das Bordell war ein aus ihrer Sicht nicht gegebener Bedarf. So gebe es bereits in der Region bestehende Bordelle und es gebe auch keine verbotene Prostitution wie Straßen- und Wohnungsprostitution. Der VwgH argumentiert weiter damit, dass ein Bedarf nicht schon überall dort angenommen werden kann, wo eine Nachfrage besteht, welche die gewinnbringende Führung eines Bordellbetriebes zuließe.

Erleichtert zeigt sich Bürgermeister Klaus Winkler von dem Ergebnis. "Ich bin froh, dass es hier nun eine Entscheidung gibt und dass das Höchstgericht unsere Entscheidung stützt", sagt Winkler gegenüber der Tiroler Tageszeitung. Vor allem ist er zufrieden, "weil das Thema Bordell in Kitzbühel nun endgültig vom Tisch ist", wie Winkler betont. Die Entscheidung sei nicht personenbezogen, sondern sachbezogen. Somit gelte auch für einen neuen Bewerber dasselbe Ergebnis, dass es keinen Bedarf in der Stadt gebe.

Dass das Verfahren so lange gedauert hat, liege nicht an der Stadt. Es seien umfangreiche Prüfungen und Befragungen durchzuführen gewesen. Trotzdem räumt Winkler ein: "Wir hatten aber auch keinen Stress damit." Denn es sei durch die lange Dauer der Stadt Kitzbühel kein Nachteil entstanden.

http://www.tt.com/panorama/gesellschaft ... blitzt.csp
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Beitrag von nina777 »

12.2.2015

Polizei prüft geplantes Innsbrucker Laufhaus

Innsbruck - Ob die Landeshauptstadt Innsbruck ein fünftes und Tirol damit ein zwölftes Bordell bekommt, ist vorerst ungewiss. Wie berichtet, sorgte am Dienstag die Ankündigung eines Innsbrucker Unternehmers, ein so genanntes Laufhaus in der Nähe des Westbahnhofes errichten zu wollen, für Verwirrung bei den offiziellen Stellen. Geplant sei, mit dem Betrieb das bestehende Vakuum zwischen hochpreisigen, gas­tronomisch orientierten Bordellen und dem "günstigen" Angebot, das großteils derzeit auf illegaler Ebene angeboten werde, aufzulösen. Doch den Eingang eines entsprechenden Antrags zur Bewilligung eines Bordells konnten zunächst weder Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer noch die Polizei bestätigen.

Gestern meldete sich der Pressebeauftragte des Projektwerbers zu Wort. Der Antrag sei am 6. Februar beim Innsbrucker Magistrat eingegangen, der Projektant wolle bis zum offiziellen Beginn des Antragsverfahrens anonym bleiben.

Tatsache ist: Die Entscheidung über ein Bordell liegt bei der Polizei. Zwar sind in Tirol die Bürgermeister die zuständige Behörde, für Innsbruck werden Bordellansuchen jedoch per Übertragungsverordnung von der Polizei behandelt, wie Gerhard Dietz, Leiter der sicherheits- und verwaltungspolizeilichen Abteilung der Landespolizeidirektion erklärt. Der Antrag werde also letztlich bei ihm landen und die Polizei werde das Ansuchen nach einer Reihe von Kriterien prüfen. Dazu zählen unter anderem, ob ein Bedarf für ein weiteres Bordell gegeben, ob das Gebäude und die Lage geeignet oder ob der Projektwerber als verlässlich anzusehen ist. Wie lange das Verfahren dauern werde, könne er nicht sagen. "Wir sind aber bemüht, die Prüfung so rasch wie möglich durchzuführen", erklärt Dietz.

Die FPÖ lehnt in einer Aussendung ein Bordell beim Westbahnhof ab. Dadurch würde die angespannte Situation am Innsbrucker Straßenstrich nicht eingedämmt. ÖVP-Stadtparteiobmann Franz Gruber pocht auf die Fortsetzung der Bekämpfung des illegalen Straßenstrichs. "Ob ein weiteres reguläres Bordell sinnvoll und genehmigungsfähig wäre, müssen die entsprechenden Behördenverfahren zeigen."

http://www.tt.com/panorama/9625782-91/p ... ufhaus.csp
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Beitrag von nina777 »

19.2.2015

Schwieriger Start für Laufhaus in Innsbruck

Die familiäre Nähe zur Polizei könnte für den möglichen Betreiber eines Laufhauses zum Problem werden: Sein Vater ist Kripo-Beamter und für das Rotlicht zuständig.


Innsbruck - Das geplante Laufhaus im Innsbrucker Stadtteil Wilten ist jetzt auch ein Fall für die Polizei. "Der Antrag ist eingetroffen", bestätigt Gerhard Ditz von der Landespolizeidirektion: "Wie immer bei derartigen Anträgen führen wir jetzt eine Bedarfsprüfung durch, auch die persönliche Eignung des Antragstellers spielt eine Rolle."

Doch ganz "wie immer" ist der Fall dann doch nicht: Die Entscheidung für oder auch gegen eine Bewilligung ist diesmal etwas delikater als sonst. Der Grund: Der Antragsteller ist der Sohn eines Innsbrucker Kripo-Beamten. Und der leitet das Referat 1 (Gewaltdelikte), das auch für die Überwachung der legalen und illegalen Rotlichtbranche in der Landeshauptstadt zuständig ist. "Ich hoffe, dass das bei der Entscheidung bezüglich der Genehmigung keine Rolle spielt", sagt der Laufhaus-Betreiber in spe: "Ich bin einfach nur Geschäftsmann und kann nichts dafür, dass mein Vater bei der Kripo ist."

Ein nachvollziehbares Argument, das künftige Probleme allerdings nicht zwingend ausschließt. Die Konkurrenz unter den Innsbrucker Rotlicht-Unternehmern ist groß, der Markt begrenzt. Der Kampf um Kunden wird teils mit harten Bandagen geführt. So kams schon vor, dass ein Bordell noch vor der Eröffnung plötzlich in Flammen stand (2012) - der Brandstifter, sein Motiv und etwaige Auftraggeber sind bis heute unbekannt.

Daher ists keinesfalls ausgeschlossen, dass ein Polizisten-Sohn als Laufhaus-Betreiber Kritik auslösen wird. Das beginnt bei der möglichen Bewilligung, betrifft aber auch den späteren Betrieb. Nach dem Motto "bei dem kontrolliert die Polizei weit weniger häufig".

Der Antragsteller wiegelt ab: "Wer meinen Vater kennt, weiß, dass er mich genauso strafen würde. Allerdings wäre er ohnehin befangen und daher für meinen Betrieb nicht zuständig."

Gerhard Ditz versichert, dass Verwandtschaftsverhältnisse bei der Entscheidung über die Laufhaus-Bewilligung keine Rolle spielen werden. "Wie bei jedem Antragsteller schauen wir uns das Projekt an und prüfen, ob überhaupt ein Bedarf besteht." Bei dieser Bedarfsprüfung gehe es nicht darum, wie ausgelastet die bestehenden Betriebe sind. "Wir machen da keine Umfrage unter den Bordellbetreibern, sondern schauen uns Fakten wie das Einzugsgebiet und die Einwohnerzahl an", erläutert der Polizeijurist. Auch die Entscheidungen bei den Bordellanträgen in den vergangenen Jahren fließen in die polizeilichen Überlegungen ein. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt auch die Person des Antragstellers: Wenn die Polizeibehörde dessen Eignung prüft, schaut sie sich vor allem seinen Leumund an. Wer ein blütenweißes Vorstrafenregister hat, hat auch gute Karten.

Fest steht, dass die Landespolizeidirektion bei Bordellbewilligungen das Sagen hat. Die Stadtverwaltung begnügt sich in der Regel mit einer Stellungnahme, die Entscheidung fällt aber am Innrain.

Die Chance auf eine Bordellbewilligung hat sich in den vergangenen 15 Jahren drastisch erhöht. Bis 2000 gab’s nur einen einzigen (legalen) einschlägigen Betrieb in der Landeshauptstadt. Inzwischen haben die Freier die Wahl zwischen fünf Etablissements. Und auch in Kufstein, Wörgl, Schwaz, Telfs und Imst sind seither Bordellbetriebe von den Behörden genehmigt worden. Im Vergleich zu anderen Bundesländern verdient Tirol aber immer noch das Prädikat heilig: Allein in Villach gibts zwölf Bordelle.

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Beitrag von nina777 »

12.3.2015

Tomac fordert strengere Gesetze für Freier

Die Anzahl der Anzeigen im Bereich der illegalen Prostitution seien in Innsbruck rapide gestiegen, so die Polizei. 2014 gab es laut Kriminalstatistik 2.560 Anzeigen, 2010 nur 400 Anzeigen. Landespolizeidirektor Tomac fordert nun schärfere Gesetze.

Die „Strafbarkeit von Freiern“ könne ein Mittel sein, so Landspolizeidirektor Helmut Tomac anlässlich der Präsentation der Kriminalitätsstatistik am Donnerstag.

Frauen als Opfer des Menschenhandels

Hinter der illegalen Prostitution stünden zum Teil dramatische Schicksale bis hin zum Menschenhandel. „Somit kann man jeden Freier plakativ auch als Beitragstäter zum Menschenhandel sehen“, so Tomac. Auch müsse es eine rechtliche Handhabe gegen Dauerdelikte geben. Damit seien Prostituierte gemeint, die nach einer Anzeige bis zum Abschluss des verwaltungsrechtlichen Verfahrens weitermachen, ohne dass sie eine Strafe befürchten müssten. „Neben den Maßnahmen im illegalen Bereich muss die bedarfsgerechte Verfügbarkeit im legalen Bereich sichergestellt werden“, erklärte Tomac.

Die Szene, insbesondere der Straßenstrich, stelle sich sehr rasch auf die polizeilichen Maßnahmen und die rechtlichen Möglichkeiten der Polizei ein. Darum würden Anzeigen sowie die polizeiliche Präsenz nicht greifen. Laut Stadtpolizeikommandant Martin Kirchler wurde die SOKO-Prostitution 2014 wegen des erhöhten Personaleinsatzes gegen die Suchtgiftszene personell reduziert. Trotzdem wurden im vergangenen Jahr 2.560 Anzeigen wegen illegaler Prostitution erstattet. 82 Prostituierte wurden 2014 ins Polizeianhaltezentrum eingeliefert, die dabei 1.098 Hafttage verbüßten.

Insgesamt weniger Delikte

In Tirol wurden im Jahr 2014 insgesamt 43.910 Delikte angezeigt, was im Vergleich zum Jahr davor einen Rückgang um 2,2 Prozent bedeutet. Damit habe man den tiefsten Stand der vergangenen zehn Jahre erreicht, so Tomac. Auf der anderen Seite stieg die Aufklärungsquote und lag 2014 bei 51,1 Prozent. Im bundesweiten Durchschnitt belegte Tirol damit den dritten Platz, hinter Vorarlberg und Oberösterreich.

http://tirol.orf.at/news/stories/2699401/
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Beitrag von nina777 »

16.4.2015

Straßenstrich in Tirol: Freier bald nicht mehr straffrei

Land und Polizei wollen die Prostitutionsgesetze verschärfen. Die entnervten Straßenstrich-Anrainer wirds freuen.


Innsbruck – Den Mitterweg-Anrainern reichts: "Der Straßenstrich, der sich in unserer Wohngegend etabliert hat, muss weg", sagt etwa ein Familienvater: "Wir wohnen im Parterre und hören Nacht für Nacht das Klappern der Stöckelschuhe und den Stopp-and-Go-Verkehr, der durch die Freier verursacht wird." Die ersten Anrainer "haben bereits ihre Wohnungen aufgegeben, die Immobilienpreise sind im Sinkflug", so ein weiterer Mitterweg-Bewohner. Der Grundtenor der Rotlicht-geplagten Innsbrucker: Polizei und Politik tun wenig bis gar nichts.

Offenbar ein Irrtum - der Mitterweg ist inzwischen sowohl im Landhaus als auch in der Landespolizeidirektion Chefsache. So fordert Tirols Polizeichef Helmut Tomac bereits seit Längerem, künftig auch die Freier zu bestrafen. Der Hintergedanke: Für Abschreckung sollen nicht nur die Geldbuße, sondern auch der Behördenbrief sorgen, der in die falschen (ehelichen) Hände geraten kann. Dass die illegale Prostitution als Dauerdelikt gewertet wird, hat offenbar ebenfalls ein Ablaufdatum. "Derzeit ist es so, dass angezeigte Prostituierte bis zur Rechtskraft des Strafbescheides straffrei sind. Wir sprechen da von etwa zwei bis drei Wochen", erläutert Tomac.

Ebenfalls auf der Wunschliste der Polizei steht ein verschärfter Bordellbegriff. "Wir wollen die Vermieter von Wohnungen, die zur Prostitutionsausübung genutzt werden, stärker in die Verantwortung nehmen", erläutert der Landespolizeidirektor.

Landeshauptmann Günther Platter sieht das ähnlich: "Derzeit werden die finalen Gespräche für eine Novelle des Landespolizeigesetzes geführt. Vorgesehen ist, dass Freier künftig bestraft werden."

Stichwort Wohnungen - ein Mitterweg-Anrainer wundert sich, warum die Polizei die Apartments der Prostituierten nicht regelmäßig schließt und versiegelt: "Das wäre ja auch nach dem derzeitigen Landespolizeigesetz durchaus möglich." Aber praktisch kaum durchführbar, sagen Polizeibeamte. Der Aufwand, Prostitution in einer Wohnung tatsächlich nachzuweisen, sei immens. Jedenfalls deutlich größer, als die Damen wegen Anbahnung der Prostitution anzuzeigen.

http://www.tt.com/panorama/verbrechen/9 ... affrei.csp
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Hamster
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RE: LokalNachrichten: INNSBRUCK & TIROL

Beitrag von Hamster »

PROSTITUTION IN PROBLEMHAUS AM INNSBRUCKER BAHNHOF UNTERSAGT

Das Landgericht urteilte nun, dass das Haus am Innsbrucker Suedtiroler Platz 1 laut Widmung kein "Stundenhotel" sein darf.

www.tt.com/panorama/verbrechen/11359753 ... ersagt.csp

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Beitrag von Zwerg »

Böse Zungen behaupten, dass in Innsbruck die ansässigen BetreiberInnen es sich gerichtet haben - das also nur einige Wenige an die Tränke dürfen.....

Aber wie gesagt: Sind nur böse Zungen, die so etwas behaupten (hoffe ich).

christian