Ein interessante Radiobericht über die Situation der Sexworker in Genf:
Im Schatten der Wirtschaft:
http://www.srf.ch/player/radio/trend/au ... 2907e2d8a9
LokalNachrichten GENF + WALLIS(CH)
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- Admina
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LokalNachrichten GENF + WALLIS(CH)
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Fakten und Infos über Prostitution
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- Admina
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RE: LokalNachrichten GENF + WALLIS(CH)
«Ich biete nur den Sex, der mir gefällt»
OBERWALLIS | Wie lebt und arbeitet es sich im Oberwallis als Prostituierte? Welche Sorgen und Herausforderungen müssen die Frauen im Sex-Gewerbe bewältigen? Die RZ hat eine Sex-Arbeiterin besucht.
Telefonisch habe ich mich bei der Dame angekündigt. Sie weiss, dass sie gleich ein Journalist in ihrem Salon in einem Wohnhaus im Oberwallis besuchen wird. Ich habe keine Ahnung was mich erwartet, ein bisschen mulmig ist mir zu Mute, denn obwohl dies ein Arbeitsbesuch ist, habe ich mich beim Betreten des Hauses immer wieder umgeschaut, ob mich wohl jemand gesehen, mich erkannt hat. Es ist 9.00 Uhr morgens und ich stehe vor der Tür der Frau, von der ich weiss, dass sie sexuelle Dienste für Geld anbietet. Klar, ich weiss natürlich, dass viele Frauen auf der ganzen Welt dieser Arbeit nachgehen, doch für mich wird es der erste richtige und bewusste Kontakt mit einer Prostituierten sein. Eine Prostituierte – schon der Gedanke an dieses Wort lässt mich etwas nervöser werden. Dann drücke ich auf die Klingel.
Seit 13 Jahren im Gewerbe
Die Tür geht auf und vor mir steht Maria. Sie schüttelt mir die Hand und bittet mich in ihr Studio. Der Raum ist klein, eine Kochecke auf der einen Seite, weiter hinten ein grosses Bett, Marias Arbeitsplatz. Ansonsten gibt es nicht viel zu sehen. Maria und ich setzen uns an den kleinen Tisch und ich betrachte die Frau, die ihren Lebensunterhalt mit käuflichem Sex verdient. Jung ist Maria nicht mehr, aber sie ist eine attraktive Frau, gut in Form. «Ich trainiere sehr viel», sagt sie lächelnd. «Ich muss das, damit ich mit der jungen Konkurrenz mithalten kann. Die Freier wollen halt attraktive Frauen.» Maria ist mir sympathisch, sie spricht offen ohne Hemmungen, nennt die Dinge beim Namen. Ich will wissen, wie lange sie schon als Prostituierte arbeitet. «13 Jahre mache ich das schon», erklärt sie. «Ich kam in den Neunzigern aus der Dominikanischen Republik zunächst als Tänzerin in die Schweiz. Dann habe ich geheiratet und einen Sohn bekommen. Als meine Ehe in die Brüche ging, musste ich mir eine andere Verdienstmöglichkeit suchen. So bin ich zur Prostitution gekommen.»
«Mein Sohn weiss von nichts»
Maria arbeitet zuerst im Tessin, dann wechselt sie ins Oberwallis. Das war vor über zehn Jahren. Seither geht sie im Oberwallis ihrer Arbeit nach. «Am Anfang war es nicht leicht, meinen Körper für Geld zu verkaufen», erinnert sie sich. «Ich hatte Mühe mit dem Gedanken, dass mich fremde Männer anfassen und Sex mit mir haben.» Inzwischen habe sie sich aber daran gewöhnt, könne damit umgehen. «Es ist eine Kopfsache, man muss sich von dieser Arbeit distanzieren, sonst kann man sie nicht machen.» Trotz ihrer Offenheit mir gegenüber hat Maria Geheimnisse. Ob ihr Sohn, der in der Dominikanischen Republik studiert, etwas von ihrem Beruf weiss, möchte ich wissen. «Nein, mein Sohn weiss von nichts», sagt Maria mit Nachdruck. «Ich erzähle ihm, dass ich in der Schweiz Hotels putze.» Immer wenn Maria etwas Geld verdient hat, schickt sie es ihrem Sohn. «Ich will, dass er eine gute Ausbildung macht, das motiviert mich, diese Arbeit zu machen.» Sobald ihr Sohn sein Studium beendet hat, will sie aussteigen «Das ist kein Job, den man sein Leben lang machen kann», sagt die Mitte 50-Jährige. «Irgendwann muss Schluss sein, die Konkurrenz ist gross, es kommen immer weniger Freier zu mir. Ausserdem spürt man auch in unserem Gewerbe, wenn die Wirtschaft nicht mehr so gut läuft.» Wie viele Männer sie pro Tag hat, kann Maria nicht genau sagen, zu unterschiedlich ist die Nachfrage. «Es können zwei bis drei pro Tag sein, aber es gibt auch Tage, an denen ich keinen Kunden habe.» Darum muss Maria, auch was die Preisgestaltung betrifft, flexibel sein. Eine halbe Stunde bei ihr kostet normalerweise 100 Franken. Wolle ein Freier aber mal eine «schnelle Nummer» machen, so gebe sie sich auch mit 50 Franken zufrieden. «Man muss nehmen, was man bekommt», sagt sie.
Maria fühlt sich wohl im Oberwallis
«Als Prostituierte im Oberwallis zu arbeiten, ist sehr angenehm», erklärt Maria. «Ich fühle mich hier sicher, wurde noch nie Opfer von Gewalt.» In ihrem Salon könne sie gut arbeiten, erklärt mir die Frau an ihrem Esstisch. «Die Oberwalliser Freier schätzen die Diskretion, die mein Studio bietet. Klar finden manche Nachbarn es nicht so toll, was ich hier mache, aber ich versuche, alles so diskret wie möglich ablaufen zu lassen. So geht es einigermassen.» Was ihren Service betrifft, macht Maria keine Kompromisse, ein Kondom ist bei ihr Pflicht. «Ich biete auch nur den Sex, der mir gefällt. Werden die Wünsche zu ausgefallen, lehne ich ab.» Einer Verbannung der Prostitution aus den Wohnzonen, wie sie das neue Prostitutionsgesetz vorsieht, blickt Maria mit Sorge entgegen. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass das im Oberwallis funktioniert. Viele Freier schätzen gerade die Diskretion der Wohnhäuser, würden aber niemals ein richtiges Bordell besuchen.» Ausserdem würden die Häuser Sicherheit geben, was sie sehr beruhige. «Im Grossen und Ganzen kann man sagen, dass es schlechtere Orte als das Oberwallis gibt, um als Prostituierte zu arbeiten», sagt Maria lächelnd zum Abschied. Dann verlasse ich die Frau, die ihr Geld mit Sex verdient wieder. Schliesslich könnte schon der nächste Kunde warten, auf der Suche nach käuflicher Liebe.
Martin Meul
http://www.rz-online.ch/zeitung/thema-d ... onsgesetz/
OBERWALLIS | Wie lebt und arbeitet es sich im Oberwallis als Prostituierte? Welche Sorgen und Herausforderungen müssen die Frauen im Sex-Gewerbe bewältigen? Die RZ hat eine Sex-Arbeiterin besucht.
Telefonisch habe ich mich bei der Dame angekündigt. Sie weiss, dass sie gleich ein Journalist in ihrem Salon in einem Wohnhaus im Oberwallis besuchen wird. Ich habe keine Ahnung was mich erwartet, ein bisschen mulmig ist mir zu Mute, denn obwohl dies ein Arbeitsbesuch ist, habe ich mich beim Betreten des Hauses immer wieder umgeschaut, ob mich wohl jemand gesehen, mich erkannt hat. Es ist 9.00 Uhr morgens und ich stehe vor der Tür der Frau, von der ich weiss, dass sie sexuelle Dienste für Geld anbietet. Klar, ich weiss natürlich, dass viele Frauen auf der ganzen Welt dieser Arbeit nachgehen, doch für mich wird es der erste richtige und bewusste Kontakt mit einer Prostituierten sein. Eine Prostituierte – schon der Gedanke an dieses Wort lässt mich etwas nervöser werden. Dann drücke ich auf die Klingel.
Seit 13 Jahren im Gewerbe
Die Tür geht auf und vor mir steht Maria. Sie schüttelt mir die Hand und bittet mich in ihr Studio. Der Raum ist klein, eine Kochecke auf der einen Seite, weiter hinten ein grosses Bett, Marias Arbeitsplatz. Ansonsten gibt es nicht viel zu sehen. Maria und ich setzen uns an den kleinen Tisch und ich betrachte die Frau, die ihren Lebensunterhalt mit käuflichem Sex verdient. Jung ist Maria nicht mehr, aber sie ist eine attraktive Frau, gut in Form. «Ich trainiere sehr viel», sagt sie lächelnd. «Ich muss das, damit ich mit der jungen Konkurrenz mithalten kann. Die Freier wollen halt attraktive Frauen.» Maria ist mir sympathisch, sie spricht offen ohne Hemmungen, nennt die Dinge beim Namen. Ich will wissen, wie lange sie schon als Prostituierte arbeitet. «13 Jahre mache ich das schon», erklärt sie. «Ich kam in den Neunzigern aus der Dominikanischen Republik zunächst als Tänzerin in die Schweiz. Dann habe ich geheiratet und einen Sohn bekommen. Als meine Ehe in die Brüche ging, musste ich mir eine andere Verdienstmöglichkeit suchen. So bin ich zur Prostitution gekommen.»
«Mein Sohn weiss von nichts»
Maria arbeitet zuerst im Tessin, dann wechselt sie ins Oberwallis. Das war vor über zehn Jahren. Seither geht sie im Oberwallis ihrer Arbeit nach. «Am Anfang war es nicht leicht, meinen Körper für Geld zu verkaufen», erinnert sie sich. «Ich hatte Mühe mit dem Gedanken, dass mich fremde Männer anfassen und Sex mit mir haben.» Inzwischen habe sie sich aber daran gewöhnt, könne damit umgehen. «Es ist eine Kopfsache, man muss sich von dieser Arbeit distanzieren, sonst kann man sie nicht machen.» Trotz ihrer Offenheit mir gegenüber hat Maria Geheimnisse. Ob ihr Sohn, der in der Dominikanischen Republik studiert, etwas von ihrem Beruf weiss, möchte ich wissen. «Nein, mein Sohn weiss von nichts», sagt Maria mit Nachdruck. «Ich erzähle ihm, dass ich in der Schweiz Hotels putze.» Immer wenn Maria etwas Geld verdient hat, schickt sie es ihrem Sohn. «Ich will, dass er eine gute Ausbildung macht, das motiviert mich, diese Arbeit zu machen.» Sobald ihr Sohn sein Studium beendet hat, will sie aussteigen «Das ist kein Job, den man sein Leben lang machen kann», sagt die Mitte 50-Jährige. «Irgendwann muss Schluss sein, die Konkurrenz ist gross, es kommen immer weniger Freier zu mir. Ausserdem spürt man auch in unserem Gewerbe, wenn die Wirtschaft nicht mehr so gut läuft.» Wie viele Männer sie pro Tag hat, kann Maria nicht genau sagen, zu unterschiedlich ist die Nachfrage. «Es können zwei bis drei pro Tag sein, aber es gibt auch Tage, an denen ich keinen Kunden habe.» Darum muss Maria, auch was die Preisgestaltung betrifft, flexibel sein. Eine halbe Stunde bei ihr kostet normalerweise 100 Franken. Wolle ein Freier aber mal eine «schnelle Nummer» machen, so gebe sie sich auch mit 50 Franken zufrieden. «Man muss nehmen, was man bekommt», sagt sie.
Maria fühlt sich wohl im Oberwallis
«Als Prostituierte im Oberwallis zu arbeiten, ist sehr angenehm», erklärt Maria. «Ich fühle mich hier sicher, wurde noch nie Opfer von Gewalt.» In ihrem Salon könne sie gut arbeiten, erklärt mir die Frau an ihrem Esstisch. «Die Oberwalliser Freier schätzen die Diskretion, die mein Studio bietet. Klar finden manche Nachbarn es nicht so toll, was ich hier mache, aber ich versuche, alles so diskret wie möglich ablaufen zu lassen. So geht es einigermassen.» Was ihren Service betrifft, macht Maria keine Kompromisse, ein Kondom ist bei ihr Pflicht. «Ich biete auch nur den Sex, der mir gefällt. Werden die Wünsche zu ausgefallen, lehne ich ab.» Einer Verbannung der Prostitution aus den Wohnzonen, wie sie das neue Prostitutionsgesetz vorsieht, blickt Maria mit Sorge entgegen. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass das im Oberwallis funktioniert. Viele Freier schätzen gerade die Diskretion der Wohnhäuser, würden aber niemals ein richtiges Bordell besuchen.» Ausserdem würden die Häuser Sicherheit geben, was sie sehr beruhige. «Im Grossen und Ganzen kann man sagen, dass es schlechtere Orte als das Oberwallis gibt, um als Prostituierte zu arbeiten», sagt Maria lächelnd zum Abschied. Dann verlasse ich die Frau, die ihr Geld mit Sex verdient wieder. Schliesslich könnte schon der nächste Kunde warten, auf der Suche nach käuflicher Liebe.
Martin Meul
http://www.rz-online.ch/zeitung/thema-d ... onsgesetz/
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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- Admina
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RE: LokalNachrichten GENF + WALLIS(CH)
Walliser Parlament
Ja zum Gesetz über die Prostitution
Das Gesetz über die Prostitution wird in erster Lesung angenommen.
Das Walliser Parlament will ein Gesetz über die Prostitution. Die Begeisterung hält sich in Grenzen.
Mit dem Gesetz sind nicht alle einverstanden. Die FDP/Liberalen befürchten mit dem Gesetz einen Polizeistatt. Die CSPO will nicht, dass die Prostitution in die Industriegebiete «ausgelagert» wird.
Chancenlos sind die CSPO und die Linksallianz mit ihrer Forderung für eine beratende Kommission im Bereich der Prostitution.
Mit 79 Ja gegen 41 Nein und 5 Enthaltungen wird das Gesetz in der ersten Lesung dennoch angenommen.
http://www.1815.ch/wallis/aktuell/ja-zu ... 60628.html
Ja zum Gesetz über die Prostitution
Das Gesetz über die Prostitution wird in erster Lesung angenommen.
Das Walliser Parlament will ein Gesetz über die Prostitution. Die Begeisterung hält sich in Grenzen.
Mit dem Gesetz sind nicht alle einverstanden. Die FDP/Liberalen befürchten mit dem Gesetz einen Polizeistatt. Die CSPO will nicht, dass die Prostitution in die Industriegebiete «ausgelagert» wird.
Chancenlos sind die CSPO und die Linksallianz mit ihrer Forderung für eine beratende Kommission im Bereich der Prostitution.
Mit 79 Ja gegen 41 Nein und 5 Enthaltungen wird das Gesetz in der ersten Lesung dennoch angenommen.
http://www.1815.ch/wallis/aktuell/ja-zu ... 60628.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Re: LokalNachrichten GENF + WALLIS(CH)
Polizeiaffäre erschüttert Genf
Legende: Video Polizeiaffäre erschüttert Genf abspielen. Laufzeit 04:06 Minuten.
Aus Schweiz aktuell vom 16.04.2019.
News Schweiz Aktueller Artikel
Sex gegen Bussen-Erlass
-
Offene Türen für Polizisten in Genfer Bordellen
Eine Polizeiaffäre erschüttert den Kanton Genf. Gegen mehrere Polizeibeamte läuft eine interne Untersuchung. Es soll sich um Amtsgeheimnisverletzung und Korruption im Rotlichtmilieu handeln.
Autor: Marc Meschenmoser und Fabiano Citroni
Die Rue de Berne führt direkt ins Rotlichtviertel von Genf. Hier verkaufen Frauen aus Lateinamerika und Osteuropa auf der Strasse und in Schaufenstern ihren Körper. Und hier im Pâquis-Quartier sollen über 20 Genfer Polizisten Gratissex bezogen haben.
Es gibt nicht nur einen Salon, sondern mehrere Bordelle, in denen die Polizisten offene Türen erwarten.
Autor: Lisa
Bordellbetreiberin
Die Bordellbetreiberin Lisa sagt: «Es gibt nicht nur einen Salon, sondern mehrere Bordelle, in denen die Polizisten offene Türen erwarten.» Sie macht eine Pause. «Oder noch deutlicher: sie kriegen dort Gratissex.»
Sie habe mit vielen verschiedenen Bordellbesitzern geredet. Wenn einige davon eine Busse drohte, da sei dies der Preis gewesen: Eine Stunde mit einem Polizisten ins Bett. Manchmal auch ein bisschen mehr. «Das ist das einzige, das sie zahlen müssen», so Lisa.
Videos mit Polizisten beim Gratissex
Der Verdacht wiegt schwer: für Gratissex sollen einige Polizisten auf Bussen verzichtet haben. Auf dem Handy eines verhafteten Zuhälters habe die Staatsanwaltschaft laut einem Bericht der Genfer Zeitung «GHI» eine Menge belastendes Material mit Polizisten gefunden.
Lisa erzählt, dass bereits ums Jahr 2010 mehrere Bordelle in Genf Überwachungsvideos besessen hätten, die Polizisten zeigen wie sie sexuelle Behandlungen erhalten. Diese hätten es nicht einmal für nötig befunden, mit den Prostituierten auf ein Zimmer und aus dem Sichtfeld der Kameras zu gehen.
Staatsanwalt und Staatsrat schweigen
Seit letzter Woche ermittelt die Genfer Staatsanwaltschaft wegen mutmasslicher Korruption bei der Polizei. Generalstaatsanwalt Olivier Jornot lehnt ein Interview ab.
Solche verwerflichen Charakterschwächen haben keinen Platz in unserer Polizei.
Autor: Mario Poggia
Staatsrat in einer Email an die Polizei
Ebenfalls nicht vor der Kamera reden will der für die Polizei zuständige Staatsrat Mauro Poggia. Er hat an alle Genfer Polizisten ein E-Mail geschrieben, das Schweiz Aktuell vorliegt. Darin schreibt der Staatsrat: «Die Ehrlichkeit ist nicht verhandelbar.» Und weiter: «Solche verwerflichen Charakterschwächen haben keinen Platz in unserer Polizei.» Seither schweigt Poggia zur Polizeiaffäre.
Politiker wollen Aufklärung
Der Schleier um die Genfer Polizei soll gelüftet werden, fordert jetzt die Politik. Nicht zuletzt damit die grosse Mehrheit der Polizisten, die korrekt arbeitet und sich nichts zu Schulden kommen lässt, wieder in Ruhe patrouillieren kann.
Fehlbare Polizisten müssen suspendiert werden und sich vor der Justiz verantworten.
Autor: Diego Esteban
SP-Grossrat
«Es gibt Fotos, die Polizisten beim Gruppensex zeigen», sagt der Genfer SP-Grossrat Esteban Diego. Das sei zwar nicht illegal, aber die Polizisten hätten sich erpressbar gemacht. «Stellen Sie sich vor: Jemand begeht einen Verstoss gegen das Gesetz und kann dann dem Polizisten sagen: Entweder Du lässt mich springen, oder ich veröffentliche die Fotos von dir mit Prostituierten». Das sei eine Gefahr für die Sicherheit im Kanton Genf.
Doch sie sind weiter im Dienst
Diego Esteban verlangt in einer dringenden Anfrage an die Regierung, dass die Korruptionsaffäre restlos aufgeklärt wird. «Man muss jetzt sofort handeln», sagt der Grossrat, «fehlbare Polizisten müssen suspendiert werden und sich vor der Justiz verantworten.» Ein solches Verhalten sei nicht tolerierbar von Personen, die eigentlich die Einhaltung von Gesetzen überwachen sollten.
Recherche von Schweiz Aktuell zeigen, dass die mutmasslich fehlbaren Polizisten weiterhin im Rotlichtviertel im Dienst sind.
https://www.srf.ch/news/schweiz/sex-geg ... -bordellen
Legende: Video Polizeiaffäre erschüttert Genf abspielen. Laufzeit 04:06 Minuten.
Aus Schweiz aktuell vom 16.04.2019.
News Schweiz Aktueller Artikel
Sex gegen Bussen-Erlass
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Offene Türen für Polizisten in Genfer Bordellen
Eine Polizeiaffäre erschüttert den Kanton Genf. Gegen mehrere Polizeibeamte läuft eine interne Untersuchung. Es soll sich um Amtsgeheimnisverletzung und Korruption im Rotlichtmilieu handeln.
Autor: Marc Meschenmoser und Fabiano Citroni
Die Rue de Berne führt direkt ins Rotlichtviertel von Genf. Hier verkaufen Frauen aus Lateinamerika und Osteuropa auf der Strasse und in Schaufenstern ihren Körper. Und hier im Pâquis-Quartier sollen über 20 Genfer Polizisten Gratissex bezogen haben.
Es gibt nicht nur einen Salon, sondern mehrere Bordelle, in denen die Polizisten offene Türen erwarten.
Autor: Lisa
Bordellbetreiberin
Die Bordellbetreiberin Lisa sagt: «Es gibt nicht nur einen Salon, sondern mehrere Bordelle, in denen die Polizisten offene Türen erwarten.» Sie macht eine Pause. «Oder noch deutlicher: sie kriegen dort Gratissex.»
Sie habe mit vielen verschiedenen Bordellbesitzern geredet. Wenn einige davon eine Busse drohte, da sei dies der Preis gewesen: Eine Stunde mit einem Polizisten ins Bett. Manchmal auch ein bisschen mehr. «Das ist das einzige, das sie zahlen müssen», so Lisa.
Videos mit Polizisten beim Gratissex
Der Verdacht wiegt schwer: für Gratissex sollen einige Polizisten auf Bussen verzichtet haben. Auf dem Handy eines verhafteten Zuhälters habe die Staatsanwaltschaft laut einem Bericht der Genfer Zeitung «GHI» eine Menge belastendes Material mit Polizisten gefunden.
Lisa erzählt, dass bereits ums Jahr 2010 mehrere Bordelle in Genf Überwachungsvideos besessen hätten, die Polizisten zeigen wie sie sexuelle Behandlungen erhalten. Diese hätten es nicht einmal für nötig befunden, mit den Prostituierten auf ein Zimmer und aus dem Sichtfeld der Kameras zu gehen.
Staatsanwalt und Staatsrat schweigen
Seit letzter Woche ermittelt die Genfer Staatsanwaltschaft wegen mutmasslicher Korruption bei der Polizei. Generalstaatsanwalt Olivier Jornot lehnt ein Interview ab.
Solche verwerflichen Charakterschwächen haben keinen Platz in unserer Polizei.
Autor: Mario Poggia
Staatsrat in einer Email an die Polizei
Ebenfalls nicht vor der Kamera reden will der für die Polizei zuständige Staatsrat Mauro Poggia. Er hat an alle Genfer Polizisten ein E-Mail geschrieben, das Schweiz Aktuell vorliegt. Darin schreibt der Staatsrat: «Die Ehrlichkeit ist nicht verhandelbar.» Und weiter: «Solche verwerflichen Charakterschwächen haben keinen Platz in unserer Polizei.» Seither schweigt Poggia zur Polizeiaffäre.
Politiker wollen Aufklärung
Der Schleier um die Genfer Polizei soll gelüftet werden, fordert jetzt die Politik. Nicht zuletzt damit die grosse Mehrheit der Polizisten, die korrekt arbeitet und sich nichts zu Schulden kommen lässt, wieder in Ruhe patrouillieren kann.
Fehlbare Polizisten müssen suspendiert werden und sich vor der Justiz verantworten.
Autor: Diego Esteban
SP-Grossrat
«Es gibt Fotos, die Polizisten beim Gruppensex zeigen», sagt der Genfer SP-Grossrat Esteban Diego. Das sei zwar nicht illegal, aber die Polizisten hätten sich erpressbar gemacht. «Stellen Sie sich vor: Jemand begeht einen Verstoss gegen das Gesetz und kann dann dem Polizisten sagen: Entweder Du lässt mich springen, oder ich veröffentliche die Fotos von dir mit Prostituierten». Das sei eine Gefahr für die Sicherheit im Kanton Genf.
Doch sie sind weiter im Dienst
Diego Esteban verlangt in einer dringenden Anfrage an die Regierung, dass die Korruptionsaffäre restlos aufgeklärt wird. «Man muss jetzt sofort handeln», sagt der Grossrat, «fehlbare Polizisten müssen suspendiert werden und sich vor der Justiz verantworten.» Ein solches Verhalten sei nicht tolerierbar von Personen, die eigentlich die Einhaltung von Gesetzen überwachen sollten.
Recherche von Schweiz Aktuell zeigen, dass die mutmasslich fehlbaren Polizisten weiterhin im Rotlichtviertel im Dienst sind.
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Re: LokalNachrichten GENF + WALLIS(CH)
Tja, die Affäre, wenn sie den zutrifft bedient leider wieder eine Reihe Klischees und erschwert den Kampf von SW um Anerkennung ihrer Rechte.
Kasharius grüßt
Kasharius grüßt