Rocker in Deutschland

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Hamster
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Rocker in Deutschland

Beitrag von Hamster »

ROCKER IN DEUTSCHLAND
BILD DRUCKT GEHEIMEN BKA-BERICHT

DEUTSCHLAND, ROCKERLAND

Schiessereien, Morde, Drogenhandel - seit Jahren beschaeftigen mehrere kriminelle Rocker-Gangs wie die "Hells Angels" deutsche Ermittlungsbehoerden.
Ein internes Papier des Bundeskriminalamtes (BKA) zum Thema "Rockerkriminalitaet" (liegt Bild vor) beschreibt detailliert, wie gefaehrlich die Rocker inzwischen geworden sind.

Die wichtigsten Passagen:

-> Im Jahr 2013 wurden 337 Ermittlungsverfahren gegen 858 Tatverdaechtigte gefuehrt. Fast die Haelfte wegen Gewaltsdelikten, etwa 16 % wegen des Verdachts des Drogenhandels. 146 Ermittlungsverfahren richteten sich dabei gegen Mitglieder der "Hells Angels" und deren Unterstuetzer; 127 Verfahren gegen Angehoerige der "Bandidos".

-> Laut dem vertraulichen BKA-Papier wurden 2013 insgesamt 633 Clubs mit 8681 Mitgliedern verzeichnet, die dem Bereich Rocker-Kriminalitaet zugeordnet werden.

-> Zum Vorjahr war dies ein Rueckgang um fast 1000 Personen. Hintergrund waren einzelne Clubverbote oder Aufloesungen. Ein Beamter: "Der Trend zeigt aber wieder deutlich nach oben. Mittlerweile duerften wir an der 10000-Marke kratzen."

-> Allein 5101 Mitglieder gehoerten den 4 grossen Clubs an: "Hells Angels", "Bandidos", "Gremium" und "Outlaws". 75 % der Rocker waren in Clubs in Baden-Wuerttemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz angesiedelt.

Andre` Schulz, Chef des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK): " Fuer uns ist das bundesweite Vereinsverbot der bekannten kriminellen Rockerclubs eine zentrale Forderung. Nachweislich sind die Vereinszwecke gelogen und vorgeschoben. Deshalb ist es wichtig, dass die generelle Eingruppierung als kriminelle Vereinigung erfolgt."

Nach BILD-Informationen sollen im noch nicht fertiggestellten Lagebericht 2014 auch rockeraehnliche Gruppierungen (wie z.B. die "United Tribuns") auftauchen. Da Gruppen wie diese gerade in den letzten 2 Jahren starken Zuwachs erhalten haben, werden die aktuellem Zahlen laut Ermittler noch dramatischer ausfallen.


HELLS ANGELS
1948 in Kalifornien (USA) gegruendet, benannt nach dem Film "Hells Angels" von Howard Hughes, gilt als groesster und gefaehrlichster Rocker-Club der Welt. Hat laut BKA-Papier allein in Deutschland 1397 Mitglieder in 77 Ablegern. Bekanntester Angel: Frank Hanebuth (50).
Dazu kommen 114 sogenannte "Charter" mit 1234 Angehoerigen. 50 % von ihnen sollen vorbestraft sein. Die Zahlen duerften zuletzt noch gestiegen sein, weil tuerkische Ableger neue Mitglieder in Deutschland rekrutierten.

BANDIDOS
1966 von Vietnam-Veteranen in den USA gegruendet. Ab 1989 Expansion nach Europa.
Laut BKA-Bericht hatten die "Bandidos" 2013 in Deutschland 1192 Mitglieder in 74 Clubs. Drei Viertel davon allein in Nordrhein-Westfalen (27 Clubs), Bayern (12 Clubs) und Berlin (8 Clubs). Dazu kommen 402 Unterstuetzer in weiteren Ablegern. Bekanntester Rocker: Peter Maczollek (50, Vice-Praesident Germany). 43 % der Mitglieder sind vorbestraft. Zahlreiche gewalttaetige Auseinandersetzungen mit den "Hells Angels".

GREMIUM
Groesster Rockerclub deutschen Ursprungs, 1972 in Mannheim gegruendet. Heute mehr als 100 Niederlassungen weltweit. Mit 1919 Mitgliedern in 81 "Chaptern" zahlenmaessig immer noch die Nr. 1 in Deutschland. Weitere 207 Personen sind als Unterstuetzer des Clubs erfasst. Laut BKA-Papier sind 30 % der Mitglieder vorbestraft. 2013 gab es 25 Ermittlungsverfahren gegen "Gremium MC" - Angehoerige. Im Juli 2013 wurde der Regionalverband Sachsen vom Innenministerium sogar verboten.

OUTLAWS
Einer der aeltesten Motorrad-Clubs weltweit, 1935 in einer Bar in Illinois (USA) gegruendet. Ab 1977 expandierte der Club, zunaechst nach Kanada, ab 1993 auch nach Europa. 300 Ableger. In Deutschland gibt es die "Outlaws" seit 2001. Mittlerweile sollen sie laut Ermittlern 47 Ableger mit 592 Mitgliedern (30 % vorbestraft) haben. Aber: Im Vergleich zu anderen Rocker-Clubs sind sie seltener in kriminelle Geschaefte verwickelt. 2013 vier Ermittlungsverfahren gegen Angehoerige. Bislang nicht von Verboten betroffen.


5 BRUTALE ROCKER-MORDE

Immer wieder sind Mitglieder von Rockerclubs in schwere Gewaltverbrechen verwickelt. Die schlimmsten Faelle:

-> In Berlin stehen seit einem Jahr drei "Hells Angels" wegen gemeinschaftlichen Mordes vor Gericht. Sie sollen aus Rache Tuersteher Sebastian K. mit vier Schuessen hingerichtet haben.

-> In Duisburg wurde im April 2014 am Rheinufer der Torso von "Hells Angel" Kai M. (+ 32) gefunden - in einem Muellbeutel mit Steinen beschwert. Die Polizei vermutet: Clubmitglieder ermordeten ihn.

-> Zehn "Hells Angels" sollen im Januar 2014 in einem Berliner Wettbuero einen Mann (+ 26) als Racheakt erschossen haben, muessen sich wegen gemeinschaftlichen Mordes zurzeit vor Gericht verantworten.

-> 2010 toetete "Hells Angel" Karl-Heinz B. einen SEK-Polizisten mit zwei Schuessen durch die Tuer. Er dachte, Mitglieder drr verfeindeten "Bandidos" haetten vor der Tuer gestanden.

-> "Outlaws"- Chef Dirk O. (+ 45) wurde von drei "Hells Angels" im Juni 2009 auf der Strasse erstochen. Die Rocker wollten sich fuer eine Pruegelei raechen.


ROCKER-BOSS HANEBUTH WARTET WEITER AUF SEINEN PROZESS
Mallorca/Cadiz -
Dir Anklage gegen Frank Hanebuth (50, "Der Lange"), Europas beruechtigsten "Hells Angel", verzoegert sich weiter.
Vor fast 2 Jahren wurde et auf Mallorca im Rahmen der Operation "Casablanca" mit 20 Komplizen von der Polizei festgenommen, sitzt seitdem in U-Haft. Der Vorwurf gegen den Ex-Chef des "Charter" Hannover: Menschenhandel, Drogen, Foerderung der Prostitution.
Im Februar dieses Jahres wurde ei 95-seitiger Abschlussbericht der Ermittler vorgestellt, doch die Staatsanwaltschaft braucht fuer eine Anklage noch mehr Zeit. Hanebuths Anwaelte forderten bislang mehrfach vergeblich eine Freilassung ihres Mandanten.


www.bild.de/bild-plus/news/inland/motor ... .bild.html

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bienemaya
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Beitrag von bienemaya »

Bundesgerichtshof entscheidet über Rocker-Kutten

Darf die Justiz die Symbole von Rockerbanden pauschal verbieten, weil Mitglieder der Organisationen kriminell wurden? Zwei Bandidos finden: Nein. Ihre Klage kommt jetzt vor den Bundesgerichtshof.

Bandidos-Mitglieder mit ihren Kutten in Bottrop

Ob "Fat Mexican" mit Machete oder geflügelter Totenkopf: Rocker lieben es martialisch und demonstrieren das mit ihren Kutten. Sie sind eine Art Statussymbol. Und das wollen sich Bandidos, Hells Angels und Co. nicht verbieten lassen.

Zwei Männer aus Bochum und Unna, die ihre Lederwesten nicht tragen durften, weil zwei Bandidos-Schwestervereine verboten wurden, sind dagegen vor Gericht gezogen.

Nun beschäftigt sich der Bundesgerichtshof (BGH) mit dem Fall, der bundesweit aufmerksam verfolgt wird. Nicht nur von Rockern, von denen am Donnerstag ein halbes Dutzend teils mit Motorrad – aber ohne Kutte – zur mündlichen Verhandlung kam. Auch die Sicherheitsbehörden blicken gespannt nach Karlsruhe. Die höchsten deutschen Strafrichter wollen dazu am 9. Juli (10.15 Uhr) ein Machtwort sprechen.

Es geht um die grundsätzliche Frage, ob Rocker die Lederwesten noch anhaben dürfen, wenn einzelne Gruppierungen verboten sind (Az.: 3 StR 33/15). Aus Sicht der Polizei nutzen Rocker ihre Uniform vor allem dazu, um andere einzuschüchtern. Vielerorts haben die Behörden deshalb das Zeigen von Club-Emblemen untersagt. So müssen die Hells Angels in fast allen Bundesländern mit Anzeigen rechnen, wenn sie den geflügelten Totenkopf in der Öffentlichkeit tragen.

Viele Strafverfahren gegen Rocker

Die Behörden stützen sich unter anderem auf ein Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Hamburg vom April vergangenen Jahres, das Symbole wie den weißen Totenkopf der Hells Angels verboten hatte. Eine Art Hilfskonstrukt für Ermittler im Kampf gegen organisierte Kriminalität. Von Gewaltdelikten über Drogen- und Waffenhandel bis hin zur Prostitution – Rocker werden immer wieder mit solchen Delikten in Verbindung gebracht. 2013 brachte das Bundeskriminalamt jedes achte Verfahren in einen Zusammenhang mit Rockern. Ein Kuttenverbot hilft aus Sicht von Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (SPD), eine Rockergruppe in die Schranken zu weisen.

Aber reicht der Generalverdacht, um die Kutte zu verbieten, die manchem Rocker mehr bedeutet als das Motorrad selbst? Das Bochumer Landgericht befand im Oktober: Nein. Die Ortsbezeichnungen Bochum und Unna unter dem "Fat Mexican" (einem mit Machete und Colt bewaffneten Mexikaner) seien eine klare Abgrenzung. Die beiden angeklagten Bandidos könnten nicht in "Sippenhaft" mit den verbotenen Bandidos-Vereinen in Aachen und Neumünster genommen werden.

Für die Bundesanwaltschaft fehlt eine klare Distanzierung zu den verbotenen Chaptern, sie fordert die Aufhebung des Urteils. "Es geht auch um die Einschüchterungswirkung der Corporate Identity." Die Verteidiger betonen hingegen: "Das sind Motorradfahrer und keine Vereine, die als kriminell aufgefallen sind."

"Babylonisches Stimmengewirr" in der Rechtssprechung

Der 3. BGH-Strafsenat ließ Zweifel erkennen, ob die pauschalen Verbote rechtens sind. Es geht um Verwechselbarkeit und um eine Auslegung des Vereinsgesetzes: Nach Paragraf 9, Absatz 3, dürfen Kennzeichen eines verbotenen Vereins untersagt werden, "die in im Wesentlichen gleicher Form von anderen nicht verbotenen Teilorganisationen oder von selbständigen, die Zielrichtung des verbotenen Vereins teilenden Vereinen verwendet werden". Diese Vorschrift soll etwa verhindern, dass verfassungswidrige Kennzeichen wie Hakenkreuze leicht verändert verwendet werden.

Für den Vorsitzenden BGH-Richter Jörg-Peter Becker sind viele Fragen offen: Was wäre, wenn der "Fat Mexican" anstelle der Machete einen Regenschirm trägt? Und übertragen auf den Fußball: Wenn ein verbotener Hooligan-Club auf seinem Shirt das DFB-Emblem hat – darf Mesut Özil dann sein Trikot auch nicht mehr tragen? Für Beckers Senat gibt es bis zum 9. Juli noch viel zu tun. "Es herrscht ein babylonisches Stimmengewirr in der Republik", meinte er hinsichtlich der verschiedenen Gerichtsurteile zum Kuttenverbot. Die Karlsruher Richter wollen sich nun "durchkämpfen" und für Klarheit sorgen.

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... utten.html

Doris67
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Beitrag von Doris67 »

Ich weiß nicht, was Deutschland immer mit dem Verbieten von Symbolen hat. Ich empfinde das als Alibihandlungen an Symptomen weil man sich nicht an die Ursachen herantraut. Hierzulande hat die Justiz besseres zu tun.
Mitglied der Confédération Nationale du Travail

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deernhh
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Re: Rocker in Deutschland

Beitrag von deernhh »

Hells Angels, Bandidos und Co.: die größten Rockergruppen der Welt

Organisierte Kriminalität
Von Hells Angels bis Bandidos: Das sind die größten Rockerklubs der Welt
Mitglieder des Motorradclubs „Bandidos“.
Rockerklubs üben auf manche eine Faszination aus, doch oft sind sie vor allem eines: kriminell. Ein Überblick über die größten Rockergruppen der Welt und ihre Machenschaften.

Hannah Scheiwe
08.03.2023, 18:48 Uhr

Lederkutten und schnelle Motorräder: Es sind leider nicht die einzigen Kennzeichnen vieler Rockerklubs, die regelmäßig auch durch kriminelle Machenschaften auffallen. Von Körperverletzung über Drogendelikte bis hin zu Mord, immer wieder werden Taten von Mitgliedern vor Gericht verhandelt, immer wieder werden etwa in Deutschland auch Ortsgruppen der Klubs verboten oder lösen sich selbst auf, um dem Gesetz zuvorzukommen, und gründen sich später neu. Doch welche Outlaw Motorcycle Gangs (OMCG) – so die offizielle Bezeichnung für polizeilich relevante Rockergruppen – gibt es überhaupt auf der Welt und welches sind die größten und bekanntesten? Ein Überblick:

Der Hells Angels Motorcycle Club (HAMC)
Bekanntes Logo: die Rückseite der Westen von zwei Hells-Angels-Mitgliedern.
© Quelle: picture alliance / dpa/Symbolbil

Die Hells Angels waren der erste Rockerklub und sind bis heute der bekannteste und größte. Gegründet wurde der Klub 1948 und ist Medienberichten zufolge mittlerweile in 32 Ländern vertreten, auch in Deutschland. Auf der weltweiten Website der Hells Angels ist sogar von 62 Ländern die Rede. International wird der Klub immer wieder mit Straftaten in Verbindung gebracht, aktuell gibt es etwa in Madrid einen Prozess gegen Frank Hanebuth, langjähriger Chef der inzwischen aufgelösten Hells Angels in Hannover, und weitere Angeklagte, denen die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche, Bedrohung und illegaler Waffenbesitz vorgeworfen wird. Ein Urteil steht noch aus.

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Während in Deutschland immer wieder einzelne Charter, so nennen sich die Ortsgruppen, verboten werden – zuletzt etwa 2022 eine in Berlin – oder unter polizeilicher Beobachtung stehen, wurden die Hells Angels in den Niederlanden 2019 sogar komplett verboten. Der Klub verstoße gegen die öffentliche Ordnung und sei eine Gefahr für die Gesellschaft, urteilte damals ein Zivilgericht in Utrecht.

Weltweit sollen die Hells Angels rund 6000 Mitglieder haben, doch die Zahlen fluktuieren stark, wegen der regelmäßigen Auflösungen und Neugründungen von Chartern. Laut „Bundeslagebild Organisierte Kriminalität“ 2021 (der Bericht für 2022 liegt noch nicht vor) gab es in Deutschland in dem Jahr 19 „Organisierte Kriminalität“-Gruppierungen der Hells Angels, mehr als von allen anderen Rockergruppen. Zu erkennen sind die „Angels“ an ihren Kutten oder Jacken, oft aus Leder, mit dem Totenkopf mit Helm und Flügeln darauf sowie dem Schriftzug „Hells Angels“.

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Der Bandidos Motorcycle Club (BMC)
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© Quelle: Marius Becker/dpa


Sie gelten als die Rivalen der Hells Angels: Die Bandidos sind ähnlich bekannt und haben Berichten zufolge weltweit in etwa 22 Ländern rund 5000 Mitglieder. Laut Bundesinnenministerium wurde der Bandidos MC 1966 im US-amerikanischen Texas gegründet und ist in Deutschland seit 1999 vertreten. Der Gründer des Klubs, Donald Eugene Chambers, benannte den Klub nach mexikanischen Banditen, die nach ihren eigenen Regeln lebten. So erklärt sich auch das Logo der Rocker, das einen mexikanischen Banditen mit Machete in der einen und Revolver in der anderen Hand zeigt.

Wie bei den Hells Angels, mit denen es immer wieder zum „Rockerkrieg“ kommt, wurden schon einige Ortsgruppen der Bandidos in Deutschland verboten. So kam es etwa 2021 im Ruhrgebiet zu einem Verbot, nachdem es unter anderem Schießereien auf offener Straße gegeben hatte. Mitgliedern wurden versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung und Verstöße gegen das Waffengesetz vorgeworfen. Im selben Jahr verbot der damalige Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) die vor allem im Westen Deutschlands aktive Rockergruppe Bandidos MC Federation West Central.

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© Quelle: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Der Outlaws Motorcycle Club ist vor allem in den USA groß, aber auch in Deutschland vertreten. Er soll Berichten zufolge weltweit rund 4500 Mitglieder haben. Zu erkennen sind die Outlaws an dem Totenkopfsymbol. Gegründet wurde der Motorradklub schon 1935, damals unter dem Namen „Mc Cook Outlaws Motorcycle Club“, löste sich zwischendurch aber wieder auf und kam erst später wieder zusammen.


Der Name ist Programm: „Outlaws“ sind solche, die sich nicht an das Gesetz halten, und das trifft auch auf Mitglieder der Rockergruppe zu, die immer wieder im Zusammenhang mit kriminellen Machenschaften stehen, auch wenn sie das wie viele andere Rockergruppen abstreiten. Wie die Bandidos sind auch die Outlaws Rivalen der Hells Angels. Dabei kommt es immer wieder zu brutalen Zusammenstößen. 2010 etwa wurden zwei Hells-Angels-Mitglieder in Kaiserslautern zu langen Haftstrafen verurteilt, weil sie ein Outlaws-Mitglied ermordet hatten.

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Mitglieder des Gremium MC.
© Quelle: imago

Made in Germany: Der Gremium MC wurde 1972 in Mannheim gegründet und hat sich seitdem auch nicht wie viele andere einem internationalen Motorradklub wie den Hells Angels oder Bandidos angeschlossen. Rund 1900 Mitglieder hat der Klub Berichten zufolge weltweit und zählt europaweit zu den größten. Zu erkennen sind die Mitglieder an den Kutten mit einer Faust darauf, die eine Wolkendecke durchbricht, sowie dem Schriftzug mit dem Namen des Klubs.

Auch der Gremium MC fällt immer wieder mit kriminellen Machenschaften auf. Bereits 1988 wurde der Motorradklub vom baden-württembergischen Innenministerium als kriminelle Vereinigung verboten, doch 1992 wurde das Verbot wieder aufgehoben. Im „Bundeslagebild Organisierte Kriminalität“ 2021 folgt der Gremium MC bei der Anzahl der „Organisierte Kriminalität“-Gruppierungen auf die Hells Angels, wird dort aber nur mit einer Gruppierung aufgeführt (zum Vergleich: bei den Hells Angels sind es 19). Darauf folgen nur noch zwei Gruppierungen unter „Sonstige“ sowie eine nicht zuordnungsbare.

Der Mongols Motorcycle Club (MMC)
Mitglieder des Mongols Motorcycle Club in den typischen Kutten.
© Quelle: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

1969 im kalifornischen Montebello gegründet, sind die Mongols immer noch am stärksten in ihrem Heimat-US-Bundesstaat vertreten, aber auch in anderen US-Staaten sowie weiteren Ländern. In Deutschland gründeten 2010 kurzzeitig Mitglieder des Miri-Clans einen Ableger der Mongols in Bremen, weil aber niemand von ihnen ein Motorrad hatte, nahm das ein schnelles Ende. Ein frisch gegründetes Chapter in Berlin wurde 2011 nach dem Fund einer Bombe von der Polizei aufgelöst. Es gibt aber auch ein paar Chapter in anderen deutschen Städten, die ebenfalls wegen krimineller Machenschaften aufgefallen sind.

Schätzungen der weltweiten Mitgliederzahlen gehen auseinander und liegen zwischen 500 und 1500. In den USA gelten die Mongols als besonders gewalttätig. Wie die Bandidos etwa stehen sie in einer Rivalität zu den Hells Angels, 2002 zum Beispiel kam es zu Auseinandersetzungen der beiden Gruppen in Nevada mit drei Toten. Die Mongols erkennt man an ihrem Logo, auf dem ein mongolischer Krieger zu sehen ist, der eine Sonnenbrille trägt.

Der Sons Of Silence Motorcycle Club (SOSMC oder SOS)

Zur vollständigen Ansicht
1966 in Colorado gegründet sollen die Sons of Silence zu einem der fünf größten Motorradklubs der USA gehören. Ihr erstes Chapter außerhalb der USA gründeten sie tatsächlich in Deutschland, im Jahr 1998 in München. Es folgten weitere deutsche Chapter. Weltweit sollen die Sons of Silence jedoch „nur“ 400 Mitglieder haben, heißt es in Berichten. Ihr Logo zeigt einen Weißkopfseeadler vor einem großen A.

Auch den Sons of Silence werden zahlreiche kriminelle Taten vorgeworfen, darunter etwa Drogenhandel, Erpressung, Prostitution, Geldwäsche und Waffenhandel.

Der Pagan’s Motorcycle Club (PMC)
Mitglieder des Pagans MC in der typischen Kutte des Klubs.
© Quelle: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Die Pagan’s wurden 1959 in Prince George’s Country im US-Bundesstaat Maryland gegründet und haben Berichten zufolge in den USA rund 900 Mitglieder, in anderen Ländern hat der Klub keine Ortsgruppen. Den Pagan’s wird aber nachgesagt, Verbindungen zur italienischen Mafia zu haben sowie zu der US-Neonazi-Gruppe Aryan Brotherhood. Ihr Logo ziert ein Teufel mit Schwert in Flammen.

Immer wieder gibt es Verurteilungen von Pagan’s-Mitgliedern. US-Medien zufolge wurden gerade erst vor wenigen Tagen zwei Männer verhaftet, die Anführer eines Pagan’s-Chapters sein sollen und denen vorgeworfen wird, in Verbindung mit Schlägereien zu stehen. Im Februar dieses Jahres wurde außerdem gerade ein Mitglied des Pagan’s MC zu mehr als 27 Jahren Gefängnis verurteilt wegen bewaffneten Methamphetaminhandels, wie die Justizbehörde mitteilte.

Der Vagos Motorcycle Club (VMC)
Gegründet wurde der Vagos MC, manchmal auch Green Nation genannt, im Jahr 1965 in Kalifornien. Das Logo der Gang ist Loki, ein Gott aus der nordischen Mythologie, auf einem Motorrad.

Die Rockergruppe soll immer wieder Polizei und Behörden angegriffen haben, indem unter anderem Autobomben unter Polizeifahrzeugen platziert wurden. Berichten zufolge hat der Vagos MC weltweit rund 4000 Mitglieder.

Zur vollständigen Ansicht
Dieser kanadische Rockerklub wurde 1986 in Québec gegründet. In den 90ern soll die Gruppierung sich mehrere Jahre lang erbittert mit den Hells Angels um die Vorherrschaft des Drogenmarktes von Montreal gestritten haben, auch andere Rockergruppen waren involviert – rund 160 Menschen sollen in dem Zusammenhang gestorben sein. Seit 2000 wurden Rock Machine bei den Bandidos eingegliedert, wurden 2007 aber wieder unabhängig. Das Logo der Rockergruppe: ein Adlerkopf mit rotem Auge.

Rock Machine haben außerhalb von Kanada Berichten zufolge auch Chapter in den USA und in Deutschland. In Deutschland kam es ebenfalls zu kriminellen Machenschaften: Bei einer Schießerei in der Türsteherszene in Neu-Ulm starb 2012 eine Person, eine weitere wurde schwer verletzt. Die Täter waren Mitglieder des Rock Machine MC, wie unter anderem die „Süddeutsche Zeitung“ damals berichtete.

https://www.rnd.de/panorama/hells-angel ... SRNTI.html