LokalNachrichten BRÜSSEL

[fraences]

Frédéric Nicolay: Der Bobo-König von Brüssel


Auszug aus dem Text:

Steigende Immobilienpreise.

Vor einem Jahr war dann Saint Gilles dran, eines jener Viertel, von denen man zu sagen pflegt, dass sie „ganz groß im Kommen“ sind, sprich: die Gentrifizierung gerade voll durchschlägt. Schon vor zwei Jahren hielt die „New York Times“ anerkennend fest, dass überall dort, wo Frédéric Nicolay ein Lokal aufsperrt, die Immobilienpreise recht bald ordentlich steigen. In Saint Gilles sorgt das „Potemkine“ seither für urbanen Anspruch zwischen marokkanischen Fleischhauern und heruntergekommenen Bierbeiseln; inhaltlich mit einem vielseitigen Filmprogramm, visuell mit dem riesigen Modell eines Walskeletts, das unter der Decke des Lokals zu schweben scheint.


Und weil es Brüssel an vielem, aber keineswegs an Problemvierteln mangelt, plant der pfiffige Gastronom schon seinen nächsten Coup: Das „Flamingo“ soll der Rue de Laeken dazu verhelfen, den üblen Ruf als größter Straßenstrich der Stadt loszuwerden. Den hat sie nicht verdient, denn eigentlich liegt sie exzellent: Das oft gelobte flämische Nationaltheater, die Koninklijke Vlaamse Schouwburg, ist hier, die Fischrestaurants und Marktstände der Place Sainte Catherine sind nicht fern. Auf 400 Quadratmetern im Erdgeschoß eines früheren Gebäudes der kommunalen Sozialbauverwaltung will Nicolay mit dem „Flamingo“ frischen Wind bringen. Und die Prostitution zum Abwandern.

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