A ganz dumme Frage meinerseits: Wie wird man als Ärztin zur sex workerin?
Da geb ich dir schon recht, wallnuss, geplant war diese ungewöhnliche "Karriere" nicht, aber noch keinen einzigen Tag hab ich meine Entscheidung bereut!Ich versteh schon, der Beruf macht Dir Spaß, und die Kohle ist fein, aber wann hast Du Dich dazu entschlossen? Was war der Auslöser oder Dein Sprungbrett? Ich bin wirklich nicht der Meinung, daß alle sex workers in der Gosse schlafen gehn und Ärzte automatisch Götter in Weiß sind (obwohl ich gerade vor diesem Beruf sehr viel Respekt habe), aber dieser Ausbildungs- und Lebensweg war in dieser Abfolge wohl eher nicht so geplant (erst Medizin studieren, UM dann Nutte zu werden). Als Du erst einmal Ärztin warst, muß ja doch was ziemlich Einschneidendes passiert sein, daß Du umgestiegen bist?!
Während meiner ärztlichen Tätigkeit, die ich sicher mit Idealismus und Verantwortungsgefühl und eigentlich auch sehr gerne ausgeübt habe, schnupperte ich aus Neugierde in dieses Milieu hinein; ( angefangen mit Haus- und Hotelbesuchen bis zu" Massagediensten" in einem Studio). So hab ich immer mehr Gefallen daran gefunden und sozusagen "angebissen".
Ich habe, -ich hoffe dies sagen zu können, ohne eingebildet zu wirken-
ein recht gewinnendes Wesen, komme allgemein mit Männern gut zurecht und vor allem : mir macht Sex großen Spaß!!
So hab ich mich gefragt, warum eigentlich nicht umsteigen?
Keinesweg spielten negative Erfahrungen als Ärztin hier eine Rolle.
Lediglich die philosophische Überlegung, -wie auch Sokrates schon in einem anderen thread erwähnte -
"Lebe ich um zu arbeiten, oder arbeite ich um zu leben?"
hat mich in meiner Entscheidungsfindung beeinflusst.
So, jetzt bin ich selbständige erfolgreiche sexworkerin und bin stolz darauf.
Leider, wie ich auch aus deiner Frage, walnuss, herausgehört habe, empfinden diesen Werdegang die meisten als gesellschaftlichen Abstieg und nicht nachvollziehbar. Mich stimmt es einfach nachdenklich, dass der job "Prostituierte" egal in welchem Zusammenhang einen negativen touch haben muss. Sind es wirklich nur die vielen "Negativbeispiele", die diesen sehr anspruchsvollen Beruf so ins schlechte Licht setzen, oder liegt es vielmehr daran, dass man in der Öffentlichkeit nicht darüber spricht, weil tabuisiert!? Oder,... ja, ja, ich weiß, es gibt eine Menge Gründe!!!
Es würde mich freuen, wenn sich einige von euch vielleicht aufgrund meines ungewöhnlichen Werdegangs mehr Gedanken über diesen Beruf machen und ihn vielleicht nun auch mit anderen Augen sehen können! Eure Dr. Sonja
