Dübiose Hilfsorganisation Mission Freedom
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- Admina
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Dübiose Hilfsorganisation Mission Freedom
Dubiose Hilfsorganisation
Vom Strich in die Christensekte
Der Verein „Mission Freedom“ will Frauen aus der Zwangsprostitution retten. Behörden und Beratungsstellen halten den Verein für problematisch
Zustände, die Gaby Wentland mit der Kraft des Glaubens abwenden will: Straßenstrich in Hamburg Bild: Miguel Ferraz
HAMBURG taz |Es ist genau des Bild von Prostitution, über das zur Zeit alle reden: „Diese Frauen sind sehr verängstigt, sehr verschüchtert, und sie haben enorme Angst“, sagt die blonde Dame, die in dem Film des Hamburger Vereins „Mission Freedom“ über die Reeperbahn läuft. „Wie Gefangene leben diese Frauen in Kellerwohnungen, Bordellen, oder auch völlig normal anmutenden Häusern in der Nachbarschaft und werden von den Zuhältern zur Prostitution gezwungen und massiv bedroht.“
Die blonde Dame heißt Gaby Wentland, sie ist Pastorenfrau in der radikal-christlichen „Freien Gemeinde Neugraben“ und Vorstandsvorsitzende von „Mission Freedom“. Der 2011 gegründete Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, Frauen aus der Zwangsprostitution zu befreien – sowohl durch Streetworking als auch durch die Betreuung im vereinseigenen „Mission Freedom Home“. Für ihr Engagement ist Gaby Wentland im September der mit 20.000 Euro dotierte, von den Verlegern gesponserte „Bürgerpreis der deutschen Zeitungen“ verliehen worden – auf Vorschlag des Hamburger Abendblatts.
Anzeige
Wentland, eine resolute Mittfünfzigerin, die E-Mails mit „Deine Gaby“ unterschreibt, hat an diesem Vormittag einen Termin bei der Hamburger Sozialbehörde. Daher findet das Treffen im Starbucks des Einkaufszentrums „Hamburger Meile“ vor dem Eingang zur Behörde statt. Um die gute Zusammenarbeit mit den offiziellen Stellen zu untermauern, achtet Wentland darauf, dass man den ausgedruckten E-MailAustausch sieht. „Als ich vor zwei Jahren angefangen habe, mich mit Menschenhandel zu beschäftigen, bin ich zum LKA (Landeskriminalamt) gegangen, zu sämtlichen Behörden, habe mich mit anderen NGOs (Nichtregierungsorganisationen) verbunden, und habe herausgefunden, dass es noch viel schlimmer ist, als ich gedacht habe“, sagt Wentland.
Die Ergebnisse der Arbeit des Vereins nach eigenen Angaben: 35 Personen seien in den letzten zwei Jahren im „Mission Freedom Home“ betreut worden, etwa die Hälfte von ihnen Kinder der Ex-Prostituierten, die aus den Heimatländern mit ihren Müttern zusammengeführt worden seien.
Doch wie seriös ist der Verein wirklich? Die Hamburger Bürgerschaftsabgeordneten Kersten Artus und Cansu Özdemir von der Linken haben am 22. Oktober in einer Kleinen Anfrage an den Senat nachgefragt. „Ich fand sowohl die reißerische Art, wie der Verein sich präsentiert, als auch die Struktur höchst fragwürdig, sowohl offene Streetwork zu machen als auch ein Frauenhaus zu unterhalten“, sagt Artus. Im Hilfesystem gebe es eine klare Trennung zwischen Streetwork und Betreuung der Frau – „alles andere ist im Hinblick auf die Sicherheit der Frau grob fahrlässig, weil die Zuhälter den Frauen in die Häuser folgen können“.
Die Antwort des Senats: Weder das Landeskriminalamt noch die Sozialbehörde vermitteln mutmaßliche Betroffene von Menschenhandel an „Mission Freedom“. Eine Anerkennung des „Mission Freedom Home“ als Frauenhaus wurde wiederholt abgelehnt. Durch die mangelnde fachliche Qualität der Arbeit des Vereins sei die Sicherheit der Betroffenen nicht gewährleistet. „Als kritisch wird zudem die spezifisch religiöse Ausrichtung im Umgang mit Opfern sexuellen Missbrauchs gesehen“, heißt es in der Antwort des Senats.
Da keine der örtlichen Behörden mit „Mission Freedom“ zusammenarbeitet, ist auch eine transnationale Familienzusammenführung zumindest auf legalem Wege nicht zu Stande gekommen. Jörn Blicke, Leiter des Dezernats „Milieu“ beim LKA, verurteilt scharf, dass der Verein mutmaßliche Opfer von Menschenhandel öffentlich geoutet hat – auf der DVD „Heiße Ware“ und bei einem Flashmob auf dem Kirchentag im Mai 2013.
Dort wurde eine junge Frau vorgestellt, die erzählte, von ihrem Vater in die Prostitution verkauft worden zu sein. Zum Zwecke der Aufrüttelung wurde sie sodann als „frische Ware“ in Frischhaltefolie eingewickelt. „Man präsentiert keine Opfer in der Öffentlichkeit. Das ist gegen alle moralischen Einschätzungen und Vorgaben“, sagt Blicke.
Wenn es um mutmaßliche Opfer von Menschenhandel geht, wendet sich das LKA in Hamburg an die „Koordinierungsstelle gegen Frauenhandel“ Koofra – doch auch dort lehnt man die Zusammenarbeit mit „Mission Freedom“ ab. Auch das Diakonische Hilfswerk will mit dem Verein nichts zu tun haben.
Wie viele Frauen unter welchen Umständen von „Mission Freedom“ betreut werden, ist nicht bekannt. Bei anfänglichen Versuchen, mit dem Verein zu kooperieren, erfuhren die Mitarbeiter von Behörden und Beratungsstellen von den betreuten Frauen, dass diese keine weltliche Musik mehr hören durften, ihnen ihr Handy abgenommen wurde und sie ohne Begleitung das „Mission Freedom Home“ nicht verlassen durften. Seit über einem Jahr hatten weder das LKA noch die Sozialbehörde Kontakt zu Frauen, die von „Mission Freedom“ betreut werden.
Im Gespräch erzählt Gaby Wentland, dass Frauen beim Erstgespräch unterschreiben müssten, „dass sie freiwillig kommen möchte in unser Haus“. Eine solche Klausel gibt es in den Betreuungsvereinbarungen von Frauenhäusern nicht. Und Handys werden üblicherweise nicht abgenommen, es wird nur darum gebeten, das GPS auszuschalten, um eine Ortung der Frauen zu verhindern.
Weder die Behörden noch die Polizei wissen, wo und unter welchen Bedingungen die Frauen im „Mission Freedom Home“ untergebracht sind. „Es scheint mir eine eher fundamentalistische Form christlichen Glaubens zu sein, die auch starkes missionarisches Interesse hat“, sagt Pastor Jörg Pegelow, Sektenexperte der Nordelbischen Kirche.
Gaby Wentland und ihr Mann Winfried, Pastor der Freien Gemeinde Neugraben, waren 18 Jahre lang mit Reinhard Bonnke als Missionare in Afrika tätig. Bonnke, Spitzname: „Mähdrescher Gottes“, hat unter anderem das Buch „Evangelism by Fire“ geschrieben und 1991 in der nigerianischen Islamisten-Hochburg Kano missioniert, worauf es zu Ausschreitungen kam.
Am Ende des Films von „Mission Freedom“ dankt Gaby Wentland dem „Club 700“. Der Club 700 ist ein Fernsehprogramm des Christian Broadcasting Network, das dem ultrakonservativen amerikanischen Freiprediger Pat Robertson gehört. Der verkündete in seiner Sendung, die Haitianer seien an dem verheerenden Erdbeben 2010 selber schuld, weil sie einen „Pakt mit dem Teufel“ geschlossen hätten.
Wie kann es sein, dass ein Verein wie „Mission Freedom“ von einer Jury aus Chefredakteuren einen Preis für „herausragendes bürgerliches Engagement“ verliehen bekommt? Mit der Antwort des Hamburger Senats auf die Kleine Anfrage der Linkspartei konfrontiert, erklärt die Pressestelle des Bunds der Deutschen Zeitungsverleger, davon hätten sie nichts gewusst: „Mit dem Sachverhalt werden wir uns befassen.“ Die Preisverleihung ist für den 20. Februar 2014 in Berlin geplant.
www.taz.de/Dubiose-Hilfsorganisation/%21127363/
siehe auch
Kirchentag Hamburg 2013
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=131641#131641
Schlußstrich e.V. www.schlussstrich-ev.de Troisdorf bei Köln unterstützt Mission Freedom e.V. Hamburg www.mission-freedom.de mit monatlich 1.000 Euro
[ergänzt Marc]
Vom Strich in die Christensekte
Der Verein „Mission Freedom“ will Frauen aus der Zwangsprostitution retten. Behörden und Beratungsstellen halten den Verein für problematisch
Zustände, die Gaby Wentland mit der Kraft des Glaubens abwenden will: Straßenstrich in Hamburg Bild: Miguel Ferraz
HAMBURG taz |Es ist genau des Bild von Prostitution, über das zur Zeit alle reden: „Diese Frauen sind sehr verängstigt, sehr verschüchtert, und sie haben enorme Angst“, sagt die blonde Dame, die in dem Film des Hamburger Vereins „Mission Freedom“ über die Reeperbahn läuft. „Wie Gefangene leben diese Frauen in Kellerwohnungen, Bordellen, oder auch völlig normal anmutenden Häusern in der Nachbarschaft und werden von den Zuhältern zur Prostitution gezwungen und massiv bedroht.“
Die blonde Dame heißt Gaby Wentland, sie ist Pastorenfrau in der radikal-christlichen „Freien Gemeinde Neugraben“ und Vorstandsvorsitzende von „Mission Freedom“. Der 2011 gegründete Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, Frauen aus der Zwangsprostitution zu befreien – sowohl durch Streetworking als auch durch die Betreuung im vereinseigenen „Mission Freedom Home“. Für ihr Engagement ist Gaby Wentland im September der mit 20.000 Euro dotierte, von den Verlegern gesponserte „Bürgerpreis der deutschen Zeitungen“ verliehen worden – auf Vorschlag des Hamburger Abendblatts.
Anzeige
Wentland, eine resolute Mittfünfzigerin, die E-Mails mit „Deine Gaby“ unterschreibt, hat an diesem Vormittag einen Termin bei der Hamburger Sozialbehörde. Daher findet das Treffen im Starbucks des Einkaufszentrums „Hamburger Meile“ vor dem Eingang zur Behörde statt. Um die gute Zusammenarbeit mit den offiziellen Stellen zu untermauern, achtet Wentland darauf, dass man den ausgedruckten E-MailAustausch sieht. „Als ich vor zwei Jahren angefangen habe, mich mit Menschenhandel zu beschäftigen, bin ich zum LKA (Landeskriminalamt) gegangen, zu sämtlichen Behörden, habe mich mit anderen NGOs (Nichtregierungsorganisationen) verbunden, und habe herausgefunden, dass es noch viel schlimmer ist, als ich gedacht habe“, sagt Wentland.
Die Ergebnisse der Arbeit des Vereins nach eigenen Angaben: 35 Personen seien in den letzten zwei Jahren im „Mission Freedom Home“ betreut worden, etwa die Hälfte von ihnen Kinder der Ex-Prostituierten, die aus den Heimatländern mit ihren Müttern zusammengeführt worden seien.
Doch wie seriös ist der Verein wirklich? Die Hamburger Bürgerschaftsabgeordneten Kersten Artus und Cansu Özdemir von der Linken haben am 22. Oktober in einer Kleinen Anfrage an den Senat nachgefragt. „Ich fand sowohl die reißerische Art, wie der Verein sich präsentiert, als auch die Struktur höchst fragwürdig, sowohl offene Streetwork zu machen als auch ein Frauenhaus zu unterhalten“, sagt Artus. Im Hilfesystem gebe es eine klare Trennung zwischen Streetwork und Betreuung der Frau – „alles andere ist im Hinblick auf die Sicherheit der Frau grob fahrlässig, weil die Zuhälter den Frauen in die Häuser folgen können“.
Die Antwort des Senats: Weder das Landeskriminalamt noch die Sozialbehörde vermitteln mutmaßliche Betroffene von Menschenhandel an „Mission Freedom“. Eine Anerkennung des „Mission Freedom Home“ als Frauenhaus wurde wiederholt abgelehnt. Durch die mangelnde fachliche Qualität der Arbeit des Vereins sei die Sicherheit der Betroffenen nicht gewährleistet. „Als kritisch wird zudem die spezifisch religiöse Ausrichtung im Umgang mit Opfern sexuellen Missbrauchs gesehen“, heißt es in der Antwort des Senats.
Da keine der örtlichen Behörden mit „Mission Freedom“ zusammenarbeitet, ist auch eine transnationale Familienzusammenführung zumindest auf legalem Wege nicht zu Stande gekommen. Jörn Blicke, Leiter des Dezernats „Milieu“ beim LKA, verurteilt scharf, dass der Verein mutmaßliche Opfer von Menschenhandel öffentlich geoutet hat – auf der DVD „Heiße Ware“ und bei einem Flashmob auf dem Kirchentag im Mai 2013.
Dort wurde eine junge Frau vorgestellt, die erzählte, von ihrem Vater in die Prostitution verkauft worden zu sein. Zum Zwecke der Aufrüttelung wurde sie sodann als „frische Ware“ in Frischhaltefolie eingewickelt. „Man präsentiert keine Opfer in der Öffentlichkeit. Das ist gegen alle moralischen Einschätzungen und Vorgaben“, sagt Blicke.
Wenn es um mutmaßliche Opfer von Menschenhandel geht, wendet sich das LKA in Hamburg an die „Koordinierungsstelle gegen Frauenhandel“ Koofra – doch auch dort lehnt man die Zusammenarbeit mit „Mission Freedom“ ab. Auch das Diakonische Hilfswerk will mit dem Verein nichts zu tun haben.
Wie viele Frauen unter welchen Umständen von „Mission Freedom“ betreut werden, ist nicht bekannt. Bei anfänglichen Versuchen, mit dem Verein zu kooperieren, erfuhren die Mitarbeiter von Behörden und Beratungsstellen von den betreuten Frauen, dass diese keine weltliche Musik mehr hören durften, ihnen ihr Handy abgenommen wurde und sie ohne Begleitung das „Mission Freedom Home“ nicht verlassen durften. Seit über einem Jahr hatten weder das LKA noch die Sozialbehörde Kontakt zu Frauen, die von „Mission Freedom“ betreut werden.
Im Gespräch erzählt Gaby Wentland, dass Frauen beim Erstgespräch unterschreiben müssten, „dass sie freiwillig kommen möchte in unser Haus“. Eine solche Klausel gibt es in den Betreuungsvereinbarungen von Frauenhäusern nicht. Und Handys werden üblicherweise nicht abgenommen, es wird nur darum gebeten, das GPS auszuschalten, um eine Ortung der Frauen zu verhindern.
Weder die Behörden noch die Polizei wissen, wo und unter welchen Bedingungen die Frauen im „Mission Freedom Home“ untergebracht sind. „Es scheint mir eine eher fundamentalistische Form christlichen Glaubens zu sein, die auch starkes missionarisches Interesse hat“, sagt Pastor Jörg Pegelow, Sektenexperte der Nordelbischen Kirche.
Gaby Wentland und ihr Mann Winfried, Pastor der Freien Gemeinde Neugraben, waren 18 Jahre lang mit Reinhard Bonnke als Missionare in Afrika tätig. Bonnke, Spitzname: „Mähdrescher Gottes“, hat unter anderem das Buch „Evangelism by Fire“ geschrieben und 1991 in der nigerianischen Islamisten-Hochburg Kano missioniert, worauf es zu Ausschreitungen kam.
Am Ende des Films von „Mission Freedom“ dankt Gaby Wentland dem „Club 700“. Der Club 700 ist ein Fernsehprogramm des Christian Broadcasting Network, das dem ultrakonservativen amerikanischen Freiprediger Pat Robertson gehört. Der verkündete in seiner Sendung, die Haitianer seien an dem verheerenden Erdbeben 2010 selber schuld, weil sie einen „Pakt mit dem Teufel“ geschlossen hätten.
Wie kann es sein, dass ein Verein wie „Mission Freedom“ von einer Jury aus Chefredakteuren einen Preis für „herausragendes bürgerliches Engagement“ verliehen bekommt? Mit der Antwort des Hamburger Senats auf die Kleine Anfrage der Linkspartei konfrontiert, erklärt die Pressestelle des Bunds der Deutschen Zeitungsverleger, davon hätten sie nichts gewusst: „Mit dem Sachverhalt werden wir uns befassen.“ Die Preisverleihung ist für den 20. Februar 2014 in Berlin geplant.
www.taz.de/Dubiose-Hilfsorganisation/%21127363/
siehe auch
Kirchentag Hamburg 2013
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=131641#131641
Schlußstrich e.V. www.schlussstrich-ev.de Troisdorf bei Köln unterstützt Mission Freedom e.V. Hamburg www.mission-freedom.de mit monatlich 1.000 Euro
[ergänzt Marc]
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Fakten und Infos über Prostitution
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Fakten und Infos über Prostitution
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- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
- Ich bin: Keine Angabe
RE: Dübiose Hilfsorganisation Mission Freedom
Bürgerpreis für dubiosen Verein
von Mareike Fuchs, Maike Rudolph, Jenny Witte
Die Ware Mensch - eingewickelt in Fischhaltefolie, versehen mit einem Strichcode. Am Jungfernstieg, in der Fischauktionshalle, überall in der Stadt stehen an einem sonnigen Tag im vergangenen Mai Frauen und Männer, von oben bis unten in Zellophan gehüllt. Es ist Kirchentag in Hamburg und die Aktion des Vereins "Mission Freedom" soll auf Themen aufmerksam machen, die sich sonst eher im Verborgenen abspielen: Zwangsprostitution und Menschenhandel.
Bürgerpreis für dubiosen Verein
Panorama 3 - 10.12.2013 21:15 Uhr
Die Ziele von "Mission Freedom" sind ehrenwert: Der Verein kämpft gegen Zwangsprostitution. Doch weder LKA noch Hilfsorganisationen wollen etwas mit dem Verein zu tun haben.
Es sind diese Missstände, die vor einigen Jahren zum Lebensthema von Gaby Wentland wurden. Die vierfache Mutter gründete den Verein Mission Freedom. Sie sieht sich als überzeugte Kämpferin gegen Zwangsprostitution, die sie auch als hundertfache Vergewaltigung Unschuldiger bezeichnet. Durch ganz Deutschland tourt Wentland mit ihren Vorträgen, besucht Kirchen-Gemeinden, Unternehmen, Marktplätze. Kümmert sich mit ihrem Verein nach eigenen Angaben um betroffene Frauen. "Fangt an sie zu befreien", ruft sie in Imagevideos von Mission Freedom auf. Und wer wollte ihr bei diesem wichtigen Thema widersprechen?
Missionarischer Eifer
Gaby Wentland, Gründerin von "Mission Freedom" © NDR
Detailansicht des Bildes Gründerin Gaby Wentland kämpft gegen Zwangsprostitution und für konservative Werte.
Gaby Wentland erntet Lob von vielen Seiten, ihr Verein erhält Spendengelder der Aktion Mensch und des Hamburger Spendenparlaments, ist Mitglied in der Diakonie. Nun soll die 56-Jährige sogar mit dem mit 20.000 Euro dotieren Bürgerpreis der Deutschen Zeitungen ausgezeichnet werden. Das Hamburger Abendblatt hatte sie für die Auszeichnung vorgeschlagen. Doch wer ist diese Frau, die sich zur Retterin der Verlorenen stilisiert und dafür gefeiert wird?
Schnell wird deutlich: Gaby Wentland hat sich in der Vergangenheit vor allem als Predigerin und Missionarin hervorgetan. Ihr Mann ist Pastor in der Freien Gemeinde Neugraben, einer Gemeinde der Pfingstkirchen. Jahrelang reiste Wentland mit ihm durch Afrika, um Menschen zu bekehren. Wenige Klicks im Internet führen zu Predigten, die den gedanklichen Hintergrund der charismatischen Frau offenbaren. Ihre Ansichten sind extrem konservativ: Die Bibel ist ihr Gesetz, sie nimmt sie wörtlich und ruft auf, sich streng daran zu halten. Sex vor der Ehe oder Homosexualität sind für sie eine Sünde. Der Glaube an Jesus ist der einzig wahre. Immer wieder warnt sie vor Satan, ruft dazu auf Buße zu tun und Gott um Vergebung zu bitten.
"Fehlende fachliche Kompetenz"
Flyer des Vereins "Mission Freedom" © NDR
Detailansicht des Bildes Mit "spezifisch religiöser Ausrichtung" ist Mission Freedom auf den Straßen unterwegs.
In der Antwort auf eine kleine Anfrage im Senat zu den Methoden des Vereins attestieren Behörden und Opferschutzverbände Mission Freedom "fehlende fachliche Kompetenz". Zudem wird die "spezifisch religiöse Ausrichtung" hervorgehoben. Die Behörden arbeiten nicht mit Mission Freedom zusammen. Es steht die Frage im Raum, ob es bei der Arbeit des Vereins auch um eine Missionierung der betroffenen Frauen gehen könnte. Gaby Wentland betrachtet das als nicht haltbar. Natürlich begleite der christliche Gedanke die Arbeit. Mehr aber auch nicht. Die Religionsfreiheit des Einzelnen werde berücksichtigt.
"Für mich ist der Verein nicht seriös", sagt der Leiter der Abteilung für organisierte Kriminalität im Hamburger Landeskriminalamt, Jörn Blicke. "Der Umgang mit den Opfern und wie er von Mission Freedom gepflegt wird ist nicht so, wie wir uns vorstellen, wie mit Opfern umgegangen wird." Aufmerksam wurde Blicke vor allem durch die Geschichte einer jungen Frau, die Mission Freedom auf einer DVD mit einer vermeintlichen Dokumentation zum Thema Zwangsprostitution öffentlich machte. Sie sei als Mädchen von ihrem Vater an andere Männer zum Sex verkauft worden, erzählt die junge Frau in dem Film. Später sei sie dann auf dem Straßenstrich gelandet und schließlich ihren Peinigern entkommen. Das LKA ermittelte. "Wir haben letztendlich festgestellt: An dieser Geschichte ist nachweislich nichts dran", bestätigt Jörn Blicke gegenüber den Panorama-3-Reporterinnen.
Polizei: "Keine Zusammenarbeit mit dem Verein"
Auch Gaby Wentland wurden die Ermittlungsergebnisse im Juli dieses Jahres von dem LKA-Beamten persönlich mitgeteilt. Doch noch auf einer Veranstaltung Ende August 2013 wirbt sie für die DVD. Als die Panorama-3-Reporterinnen Wentland mit den Vorwürfen konfrontieren, zeigt sie sich wenig schuldbewusst. Schließlich gebe es Geschichten wie die des Mädchens, so Wentland. Jörn Blicke bestreitet das. "Von so einer krassen Geschichte wie auf dieser DVD gibt es keine zweite. Ich mache den Beruf seit den 80er-Jahren und das habe ich noch nicht erlebt", sagt er. Doch Wentland wiegelt ab. "Ich will den Frauen einfach glauben", sagt sie. Erst als die Kamera aus ist teilt sie mit, dass Mission Freedom die DVD künftig aus dem Programm nehmen will.
Jörn Blicke, Leiter der Abteilung für organisierte Kriminalität im Hamburger Landeskriminalamt © NDR
Detailansicht des Bildes Jörn Blicke vom LKA: "Der Verein ist nicht seriös."
Wie man angesichts dieser Widersprüche zu Wentland und ihrem Verein zu der Auszeichnung mit dem Bürgerpreis steht, wollen die Panorama-3-Reporterinnen auch vom Hamburger Abendblatt wissen. Dort sieht man offenbar kein Problem. "Wir haben sie aus bestem Gewissen vorgeschlagen", heißt es dort lediglich. Bei der Diakonie regen sich auf detaillierte Nachfrage von Panorama 3 jedoch mittlerweile erste Zweifel. Man wolle die Vorwürfe prüfen und sich in den kommenden Tagen vor Ort ein Bild machen, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme.
Für Jörn Blicke vom LKA dagegen ist die Sache klar: "Es gibt keine Zusammenarbeit mit Mission Freedom, es wird auch keine geben, so wie das im Moment absehbar ist. Weder mit uns, noch mit irgendeiner anderen Polizeidienststellen in Hamburg."
http://www.ndr.de/regional/hamburg/miss ... om103.html
von Mareike Fuchs, Maike Rudolph, Jenny Witte
Die Ware Mensch - eingewickelt in Fischhaltefolie, versehen mit einem Strichcode. Am Jungfernstieg, in der Fischauktionshalle, überall in der Stadt stehen an einem sonnigen Tag im vergangenen Mai Frauen und Männer, von oben bis unten in Zellophan gehüllt. Es ist Kirchentag in Hamburg und die Aktion des Vereins "Mission Freedom" soll auf Themen aufmerksam machen, die sich sonst eher im Verborgenen abspielen: Zwangsprostitution und Menschenhandel.
Bürgerpreis für dubiosen Verein
Panorama 3 - 10.12.2013 21:15 Uhr
Die Ziele von "Mission Freedom" sind ehrenwert: Der Verein kämpft gegen Zwangsprostitution. Doch weder LKA noch Hilfsorganisationen wollen etwas mit dem Verein zu tun haben.
Es sind diese Missstände, die vor einigen Jahren zum Lebensthema von Gaby Wentland wurden. Die vierfache Mutter gründete den Verein Mission Freedom. Sie sieht sich als überzeugte Kämpferin gegen Zwangsprostitution, die sie auch als hundertfache Vergewaltigung Unschuldiger bezeichnet. Durch ganz Deutschland tourt Wentland mit ihren Vorträgen, besucht Kirchen-Gemeinden, Unternehmen, Marktplätze. Kümmert sich mit ihrem Verein nach eigenen Angaben um betroffene Frauen. "Fangt an sie zu befreien", ruft sie in Imagevideos von Mission Freedom auf. Und wer wollte ihr bei diesem wichtigen Thema widersprechen?
Missionarischer Eifer
Gaby Wentland, Gründerin von "Mission Freedom" © NDR
Detailansicht des Bildes Gründerin Gaby Wentland kämpft gegen Zwangsprostitution und für konservative Werte.
Gaby Wentland erntet Lob von vielen Seiten, ihr Verein erhält Spendengelder der Aktion Mensch und des Hamburger Spendenparlaments, ist Mitglied in der Diakonie. Nun soll die 56-Jährige sogar mit dem mit 20.000 Euro dotieren Bürgerpreis der Deutschen Zeitungen ausgezeichnet werden. Das Hamburger Abendblatt hatte sie für die Auszeichnung vorgeschlagen. Doch wer ist diese Frau, die sich zur Retterin der Verlorenen stilisiert und dafür gefeiert wird?
Schnell wird deutlich: Gaby Wentland hat sich in der Vergangenheit vor allem als Predigerin und Missionarin hervorgetan. Ihr Mann ist Pastor in der Freien Gemeinde Neugraben, einer Gemeinde der Pfingstkirchen. Jahrelang reiste Wentland mit ihm durch Afrika, um Menschen zu bekehren. Wenige Klicks im Internet führen zu Predigten, die den gedanklichen Hintergrund der charismatischen Frau offenbaren. Ihre Ansichten sind extrem konservativ: Die Bibel ist ihr Gesetz, sie nimmt sie wörtlich und ruft auf, sich streng daran zu halten. Sex vor der Ehe oder Homosexualität sind für sie eine Sünde. Der Glaube an Jesus ist der einzig wahre. Immer wieder warnt sie vor Satan, ruft dazu auf Buße zu tun und Gott um Vergebung zu bitten.
"Fehlende fachliche Kompetenz"
Flyer des Vereins "Mission Freedom" © NDR
Detailansicht des Bildes Mit "spezifisch religiöser Ausrichtung" ist Mission Freedom auf den Straßen unterwegs.
In der Antwort auf eine kleine Anfrage im Senat zu den Methoden des Vereins attestieren Behörden und Opferschutzverbände Mission Freedom "fehlende fachliche Kompetenz". Zudem wird die "spezifisch religiöse Ausrichtung" hervorgehoben. Die Behörden arbeiten nicht mit Mission Freedom zusammen. Es steht die Frage im Raum, ob es bei der Arbeit des Vereins auch um eine Missionierung der betroffenen Frauen gehen könnte. Gaby Wentland betrachtet das als nicht haltbar. Natürlich begleite der christliche Gedanke die Arbeit. Mehr aber auch nicht. Die Religionsfreiheit des Einzelnen werde berücksichtigt.
"Für mich ist der Verein nicht seriös", sagt der Leiter der Abteilung für organisierte Kriminalität im Hamburger Landeskriminalamt, Jörn Blicke. "Der Umgang mit den Opfern und wie er von Mission Freedom gepflegt wird ist nicht so, wie wir uns vorstellen, wie mit Opfern umgegangen wird." Aufmerksam wurde Blicke vor allem durch die Geschichte einer jungen Frau, die Mission Freedom auf einer DVD mit einer vermeintlichen Dokumentation zum Thema Zwangsprostitution öffentlich machte. Sie sei als Mädchen von ihrem Vater an andere Männer zum Sex verkauft worden, erzählt die junge Frau in dem Film. Später sei sie dann auf dem Straßenstrich gelandet und schließlich ihren Peinigern entkommen. Das LKA ermittelte. "Wir haben letztendlich festgestellt: An dieser Geschichte ist nachweislich nichts dran", bestätigt Jörn Blicke gegenüber den Panorama-3-Reporterinnen.
Polizei: "Keine Zusammenarbeit mit dem Verein"
Auch Gaby Wentland wurden die Ermittlungsergebnisse im Juli dieses Jahres von dem LKA-Beamten persönlich mitgeteilt. Doch noch auf einer Veranstaltung Ende August 2013 wirbt sie für die DVD. Als die Panorama-3-Reporterinnen Wentland mit den Vorwürfen konfrontieren, zeigt sie sich wenig schuldbewusst. Schließlich gebe es Geschichten wie die des Mädchens, so Wentland. Jörn Blicke bestreitet das. "Von so einer krassen Geschichte wie auf dieser DVD gibt es keine zweite. Ich mache den Beruf seit den 80er-Jahren und das habe ich noch nicht erlebt", sagt er. Doch Wentland wiegelt ab. "Ich will den Frauen einfach glauben", sagt sie. Erst als die Kamera aus ist teilt sie mit, dass Mission Freedom die DVD künftig aus dem Programm nehmen will.
Jörn Blicke, Leiter der Abteilung für organisierte Kriminalität im Hamburger Landeskriminalamt © NDR
Detailansicht des Bildes Jörn Blicke vom LKA: "Der Verein ist nicht seriös."
Wie man angesichts dieser Widersprüche zu Wentland und ihrem Verein zu der Auszeichnung mit dem Bürgerpreis steht, wollen die Panorama-3-Reporterinnen auch vom Hamburger Abendblatt wissen. Dort sieht man offenbar kein Problem. "Wir haben sie aus bestem Gewissen vorgeschlagen", heißt es dort lediglich. Bei der Diakonie regen sich auf detaillierte Nachfrage von Panorama 3 jedoch mittlerweile erste Zweifel. Man wolle die Vorwürfe prüfen und sich in den kommenden Tagen vor Ort ein Bild machen, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme.
Für Jörn Blicke vom LKA dagegen ist die Sache klar: "Es gibt keine Zusammenarbeit mit Mission Freedom, es wird auch keine geben, so wie das im Moment absehbar ist. Weder mit uns, noch mit irgendeiner anderen Polizeidienststellen in Hamburg."
http://www.ndr.de/regional/hamburg/miss ... om103.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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RE: Dübiose Hilfsorganisation Mission Freedom
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/z ... 37704.html
27.12.13
Zwangsprostitution: Die dubiosen Methoden von Mission Freedom
Von Sabrina Andorfer
Der Hamburger Verein Mission Freedom gibt vor, Opfer von Zwangsprostitution und Menschenhandel unterstützen zu wollen. Doch Behörden halten sich mit einer Kooperation zurück. Die Helfer sind fundamentalistische Christen, die mit einem offenbar erfundenem Schicksal für sich warben.
"Ich war acht, als ich das erste Mal vergewaltigt wurde." Die Frau, die das sagt, nennt sich Lisa, Mitte 20, ihre langen brauen Haare fallen locker über die Schultern. "Heiße Ware" heißt der Film, in dem sie durch St. Pauli läuft, jenen Kiez, auf dem sie zur Prostitution gezwungen wurde. So erzählt sie es zumindest. "Regelmäßig hat mein Vater Freunde von sich in mein Zimmer gelassen. Irgendwann musste ich in seinem Bordell arbeiten."
Begleitet wird Lisa, die im echten Leben anders heißt, von Gaby Wentland, einer blonden, schick gekleideten Dame, 56 Jahre alt. Sie leitet den Hamburger Verein Mission Freedom. Ein Verein, der angibt, gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel zu kämpfen, und mit dem Film über Lisas Schicksal Werbung für sich macht.
Zahlreiche Medien berichteten in der Vergangenheit über Mission Freedom, die Organisation erhielt Anerkennung und vor kurzem auch einen Preis: Im September verkündete der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), sich bei der Wahl zum Bürgerpreis für den Verein entschieden zu haben.
Betreuungsvertrag für Klientinnen
Jörn Blicke, Leiter des Dezernats "Milieu" vom Landeskriminalamt Hamburg, kennt sich gut aus mit Schicksalen wie jenem von Lisa. Und er ist sich sicher: Diese Geschichte ist frei erfunden. "Zum behaupteten Zeitpunkt kannte 'Lisa' ihren Vater noch nicht. Der Vater selbst hatte auch nichts mit dem St. Pauli-Milieu zu tun; er besaß kein Bordell, dementsprechend konnte sie dort auch nicht gearbeitet haben."
Blicke konfrontierte Gaby Wentland mit den Erkenntnissen, doch sie blieb dabei; auf Nachfrage heißt es: "Wir kennen 'Lisa' seit vielen Jahren, sie hat uns diese Geschichte wortwörtlich erzählt."
Nachdem die "tageszeitung" und die Redaktion der NDR-Sendung "Panorama 3" über den dubiosen Hintergrund von Mission Freedom berichtet hatten, veröffentlichte die Organisation auf ihrer Internetseite eine Stellungnahme. Darin steht zur Skepsis an Lisas Geschichte: "Es gab für Mission Freedom keinen Anlass, dieser Frau nicht zu glauben." Der Film wird inzwischen nicht mehr vertrieben.
Gaby Wentland hat Mission Freedom e.V. 2011 gegründet. Mit Streetworkern und einem Frauenhaus, das nicht offiziell anerkannt ist, will die Pastorenfrau Opfern von Zwangsprostitution und Menschenhandel helfen. Der Verein hat nach eigenen Angaben bisher 23 Frauen und zwölf Kindern geholfen.
Der Hamburger Bürgerschaftsabgeordneten Kersten Artus ist die Sache nicht geheuer. Keine seriöse Hilfsorganisation zeige Opfer auf einer DVD und gefährde dadurch ihre Sicherheit. "Wir wissen von zwei betroffenen Frauen, die bei Mission Freedom ihr Handy abgeben mussten und keine weltliche Musik mehr hören durften", so Artus. In seiner Stellungnahme schreibt Mission Freedom, es sei falsch, "dass bei uns nur christliche Musik gehört werden muss".
Das Konzept des Vereins liegt SPIEGEL ONLINE vor, darin heißt es: "Außerdem wird ein Betreuungsvertrag zwischen der Klientin und Mission Freedom abgeschlossen, in dem gegenseitige Erwartungen und Verpflichtungen geklärt werden." So ein Vertrag ist bei seriösen Organisationen völlig unüblich.
Auf die Frage, um welche genauen Erwartungen und Verpflichtungen es sich handelt, gibt es keine konkrete Antwort. Wentland sagt lediglich: "Ziele werden nicht unterschrieben."
In Interviews und auf der Homepage ihres Vereins spricht Gaby Wentland auch immer wieder von den Kindern der Zwangsprostituierten, die sie im Mission Freedom Home aufnehme. Ein für die Betreuung Minderjähriger notwendiger Antrag wurde bei den zuständigen Behörden aber nie gestellt.
Die Abgeordnete Artus und ihre Parteikollegin bei der Linken, Cansu Özdemir, hakten im Oktober mit einer Kleinen Anfrage beim Senat nach. Die Antwort: Zwischen den zuständigen Behörden in Hamburg und Mission Freedom gebe es keine offizielle Zusammenarbeit. Vor allem die spezifisch religiöse Ausrichtung im Umgang mit Opfern sexuellen Missbrauchs werde kritisch gesehen.
Verband hält an Preisträger fest
Das ist nachvollziehbar. Gaby Wentland sagt, die Folgen von sexuellem Missbrauch seien heilbar. Und zwar indem für die Betroffenen gebetet werde. Eine bizarre Sicht auf die Welt.
Dass Religion bei Mission Freedom eine wichtige Rolle spielt, zeigen auch die Verbindungen zu der evangelikalen Freien Gemeinde Neugraben am Rande Hamburgs. Diese wird von Gaby Wentland und ihrem Mann Winfried geleitet und im Internet offen als Missionszentrum bezeichnet. Mission Freedom und die Neugrabener Gemeinde haben zudem dieselbe Anschrift.
Außer der Leitung der Freien Gemeinde Neugraben und ihres Vereins Mission Freedom ist Gaby Wentland auch im Leitungsteam der Evangelischen Allianz in Hamburg aktiv. "Das ist ein Netzwerk vieler christlicher Gemeinden, die den biblischen Wortlaut eher streng - manchmal auch fundamentalistisch oder biblizistisch - auslegen", so Pastor Jörg Pegelow, Weltanschauungsbeauftragter der Nordkirche. Bei den Mitgliedern gelte beispielsweise Homosexualität als Sünde.
Der BDZV wird seinen Bürgerpreis am 20. Februar in Berlin überreichen. Auf Nachfrage von SPIEGEL ONLINE erklärte der Verband, dass es keine Anhaltspunkte gebe, die dafür sprächen, Wentland den Preis wieder zu entziehen.
Mission Freedom hat schon eine Idee, wie das Preisgeld von 20.000 Euro investiert werden soll: Der Verein will über die Machenschaften von Loverboys aufklären, auch mit einem neuen Film.
*Name von der Redaktion geändert
27.12.13
Zwangsprostitution: Die dubiosen Methoden von Mission Freedom
Von Sabrina Andorfer
Der Hamburger Verein Mission Freedom gibt vor, Opfer von Zwangsprostitution und Menschenhandel unterstützen zu wollen. Doch Behörden halten sich mit einer Kooperation zurück. Die Helfer sind fundamentalistische Christen, die mit einem offenbar erfundenem Schicksal für sich warben.
"Ich war acht, als ich das erste Mal vergewaltigt wurde." Die Frau, die das sagt, nennt sich Lisa, Mitte 20, ihre langen brauen Haare fallen locker über die Schultern. "Heiße Ware" heißt der Film, in dem sie durch St. Pauli läuft, jenen Kiez, auf dem sie zur Prostitution gezwungen wurde. So erzählt sie es zumindest. "Regelmäßig hat mein Vater Freunde von sich in mein Zimmer gelassen. Irgendwann musste ich in seinem Bordell arbeiten."
Begleitet wird Lisa, die im echten Leben anders heißt, von Gaby Wentland, einer blonden, schick gekleideten Dame, 56 Jahre alt. Sie leitet den Hamburger Verein Mission Freedom. Ein Verein, der angibt, gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel zu kämpfen, und mit dem Film über Lisas Schicksal Werbung für sich macht.
Zahlreiche Medien berichteten in der Vergangenheit über Mission Freedom, die Organisation erhielt Anerkennung und vor kurzem auch einen Preis: Im September verkündete der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), sich bei der Wahl zum Bürgerpreis für den Verein entschieden zu haben.
Betreuungsvertrag für Klientinnen
Jörn Blicke, Leiter des Dezernats "Milieu" vom Landeskriminalamt Hamburg, kennt sich gut aus mit Schicksalen wie jenem von Lisa. Und er ist sich sicher: Diese Geschichte ist frei erfunden. "Zum behaupteten Zeitpunkt kannte 'Lisa' ihren Vater noch nicht. Der Vater selbst hatte auch nichts mit dem St. Pauli-Milieu zu tun; er besaß kein Bordell, dementsprechend konnte sie dort auch nicht gearbeitet haben."
Blicke konfrontierte Gaby Wentland mit den Erkenntnissen, doch sie blieb dabei; auf Nachfrage heißt es: "Wir kennen 'Lisa' seit vielen Jahren, sie hat uns diese Geschichte wortwörtlich erzählt."
Nachdem die "tageszeitung" und die Redaktion der NDR-Sendung "Panorama 3" über den dubiosen Hintergrund von Mission Freedom berichtet hatten, veröffentlichte die Organisation auf ihrer Internetseite eine Stellungnahme. Darin steht zur Skepsis an Lisas Geschichte: "Es gab für Mission Freedom keinen Anlass, dieser Frau nicht zu glauben." Der Film wird inzwischen nicht mehr vertrieben.
Gaby Wentland hat Mission Freedom e.V. 2011 gegründet. Mit Streetworkern und einem Frauenhaus, das nicht offiziell anerkannt ist, will die Pastorenfrau Opfern von Zwangsprostitution und Menschenhandel helfen. Der Verein hat nach eigenen Angaben bisher 23 Frauen und zwölf Kindern geholfen.
Der Hamburger Bürgerschaftsabgeordneten Kersten Artus ist die Sache nicht geheuer. Keine seriöse Hilfsorganisation zeige Opfer auf einer DVD und gefährde dadurch ihre Sicherheit. "Wir wissen von zwei betroffenen Frauen, die bei Mission Freedom ihr Handy abgeben mussten und keine weltliche Musik mehr hören durften", so Artus. In seiner Stellungnahme schreibt Mission Freedom, es sei falsch, "dass bei uns nur christliche Musik gehört werden muss".
Das Konzept des Vereins liegt SPIEGEL ONLINE vor, darin heißt es: "Außerdem wird ein Betreuungsvertrag zwischen der Klientin und Mission Freedom abgeschlossen, in dem gegenseitige Erwartungen und Verpflichtungen geklärt werden." So ein Vertrag ist bei seriösen Organisationen völlig unüblich.
Auf die Frage, um welche genauen Erwartungen und Verpflichtungen es sich handelt, gibt es keine konkrete Antwort. Wentland sagt lediglich: "Ziele werden nicht unterschrieben."
In Interviews und auf der Homepage ihres Vereins spricht Gaby Wentland auch immer wieder von den Kindern der Zwangsprostituierten, die sie im Mission Freedom Home aufnehme. Ein für die Betreuung Minderjähriger notwendiger Antrag wurde bei den zuständigen Behörden aber nie gestellt.
Die Abgeordnete Artus und ihre Parteikollegin bei der Linken, Cansu Özdemir, hakten im Oktober mit einer Kleinen Anfrage beim Senat nach. Die Antwort: Zwischen den zuständigen Behörden in Hamburg und Mission Freedom gebe es keine offizielle Zusammenarbeit. Vor allem die spezifisch religiöse Ausrichtung im Umgang mit Opfern sexuellen Missbrauchs werde kritisch gesehen.
Verband hält an Preisträger fest
Das ist nachvollziehbar. Gaby Wentland sagt, die Folgen von sexuellem Missbrauch seien heilbar. Und zwar indem für die Betroffenen gebetet werde. Eine bizarre Sicht auf die Welt.
Dass Religion bei Mission Freedom eine wichtige Rolle spielt, zeigen auch die Verbindungen zu der evangelikalen Freien Gemeinde Neugraben am Rande Hamburgs. Diese wird von Gaby Wentland und ihrem Mann Winfried geleitet und im Internet offen als Missionszentrum bezeichnet. Mission Freedom und die Neugrabener Gemeinde haben zudem dieselbe Anschrift.
Außer der Leitung der Freien Gemeinde Neugraben und ihres Vereins Mission Freedom ist Gaby Wentland auch im Leitungsteam der Evangelischen Allianz in Hamburg aktiv. "Das ist ein Netzwerk vieler christlicher Gemeinden, die den biblischen Wortlaut eher streng - manchmal auch fundamentalistisch oder biblizistisch - auslegen", so Pastor Jörg Pegelow, Weltanschauungsbeauftragter der Nordkirche. Bei den Mitgliedern gelte beispielsweise Homosexualität als Sünde.
Der BDZV wird seinen Bürgerpreis am 20. Februar in Berlin überreichen. Auf Nachfrage von SPIEGEL ONLINE erklärte der Verband, dass es keine Anhaltspunkte gebe, die dafür sprächen, Wentland den Preis wieder zu entziehen.
Mission Freedom hat schon eine Idee, wie das Preisgeld von 20.000 Euro investiert werden soll: Der Verein will über die Machenschaften von Loverboys aufklären, auch mit einem neuen Film.
*Name von der Redaktion geändert
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Siehe auch die Aktion auf dem diesjährigen Hamburger Kirchentag. Link 1. Posting.
www.mission-freedom.de/menschenhandel/p ... formation/
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RE: Dübiose Hilfsorganisation Mission Freedom
Mopo: “Die radikale Christin und die falsche Hure”
31. Dezember 2013 / Kersten Artus /
mopo“Verein im Zwielicht” titelt die Sonntags-Mopo am 29. Dezember 2013 in einem Bericht über Mission Freedom. “Die radikale Christin und die falsche Hure”. Die Autorin Stephanie Lamprecht schreibt ua.: “Die Vereinsgründerin ist überzeugt, dass der „mächtige Friede Gottes“ Verletzungen aus sexuellem Missbrauch heilen kann. In der Zeitschrift „Charisma – come holy spirit“ empfiehlt sie im Januar 2012 „Lichtduschen“ mit „Jesu Licht“, das habe thailändischen Prostituierten geholfen.”
Auch die Mopo berichtet, was andere Medien schon darstellten: Dass die Geschichte einer jungen Frau, die von ihrem Vater an andere Männer verkauft worden sein soll, von dem evangelikalen Verein erstunken und erlogen ist. Vereinsvorsitzende Wendland hält dennoch daran fest. Hier ist der ganze Text nachzulesen.
Hanna Klimpe, die auch für die taz über Mission Freedom berichtete, schreibt auf Facebook:
Schön, dass auch die Mopo aufspringt. Noch schöner, dass sie verschweigt, dass sie besagte Lisa H damals ohne Recherche über Mission Freedom als Opfer von Zwangsprostitution interviewt hat…
Das stimmt. Hier ist der Mopo-Bericht von damals. Allerdings muss man der Mopo zu Gute halten, dass sie sich mit ihrem neuen Bericht korrigiert. Das würde dem Hamburger Abendblatt meiner Meinung nach auch gut zu Gesicht stehen. Es hatte Mission Freedom für den Bürgerpreis des Bundesverbandes der Zeitungsverleger vorgeschlagen, den der Verein jetzt auch bekommen soll.
Aber davon hält die Zeitung offenbar gar nichts. Himmelhochjauzend bejubelte sie nun schon mehrfach das Engagement des Vereins und dient damit der PR-Kampagne der Missionarin Wentland, die nach wie vor darauf aus ist, Steuer und Spendengelder für ihre Aktivitäten einzutreiben. Kämpferin mit Herz oder Mutter für verlorene Mädchen beschreibt die Noch-Springer-Zeitung die Vereinsvorsitzende.
Mittlerweile habe ich Post bekommen. Vom Weißen Ring. Der Verein unterstützt Mission Freedom, daher verwundert es mich nicht, dass ich von dort aus Kritik erfahre. Der Referent des Weißen Ringes schreibt ua.: “… mir scheint, Sie spielen da gerade auf das völlig falsche Tor.” Oder: “Was mir nun ganz und gar nicht einleuchtet will, mit welcher Mühe und Fast Verbissenheit Sie sich auf die Fahne geschrieben haben, dem Verein zu diskreditieren, seine Satzung zu studieren etc.” Und dann kommt das alles übertreffende Argument: “Stellen sich Ihre Anschuldigung als haltlos heraus, kostet so etwas die Linksfraktion letztlich auch ihr soziales Gesicht.”
Ich habe dem Referenten natürlich geantwortet und ihn gebeten, zu konkretisieren, welche “Anschuldigungen” ich erhoben hätte. Meine Aufgabe sei es, habe ich ihm geschrieben, das Regierungshandeln des Hamburger Senats zu überprüfen und zu hinterfragen. Im Ergebnis kann ich sagen, dass es richtig ist, Mission Freedom keine Steuergelder zukommen zu lassen. Der Verein arbeitet nach Ansicht von Fachleuten und der Polizei unprofessionell.
Nun habe ich zugetragen bekommen, dass Mission Freedom auch außerhalb Hamburgs versucht, an Steuergelder heranzukommen. Dem werde ich selbst verständlich nachspüren.
www.kerstenartus.info/mopo-die-radikale ... sche-hure/
31. Dezember 2013 / Kersten Artus /
mopo“Verein im Zwielicht” titelt die Sonntags-Mopo am 29. Dezember 2013 in einem Bericht über Mission Freedom. “Die radikale Christin und die falsche Hure”. Die Autorin Stephanie Lamprecht schreibt ua.: “Die Vereinsgründerin ist überzeugt, dass der „mächtige Friede Gottes“ Verletzungen aus sexuellem Missbrauch heilen kann. In der Zeitschrift „Charisma – come holy spirit“ empfiehlt sie im Januar 2012 „Lichtduschen“ mit „Jesu Licht“, das habe thailändischen Prostituierten geholfen.”
Auch die Mopo berichtet, was andere Medien schon darstellten: Dass die Geschichte einer jungen Frau, die von ihrem Vater an andere Männer verkauft worden sein soll, von dem evangelikalen Verein erstunken und erlogen ist. Vereinsvorsitzende Wendland hält dennoch daran fest. Hier ist der ganze Text nachzulesen.
Hanna Klimpe, die auch für die taz über Mission Freedom berichtete, schreibt auf Facebook:
Schön, dass auch die Mopo aufspringt. Noch schöner, dass sie verschweigt, dass sie besagte Lisa H damals ohne Recherche über Mission Freedom als Opfer von Zwangsprostitution interviewt hat…
Das stimmt. Hier ist der Mopo-Bericht von damals. Allerdings muss man der Mopo zu Gute halten, dass sie sich mit ihrem neuen Bericht korrigiert. Das würde dem Hamburger Abendblatt meiner Meinung nach auch gut zu Gesicht stehen. Es hatte Mission Freedom für den Bürgerpreis des Bundesverbandes der Zeitungsverleger vorgeschlagen, den der Verein jetzt auch bekommen soll.
Aber davon hält die Zeitung offenbar gar nichts. Himmelhochjauzend bejubelte sie nun schon mehrfach das Engagement des Vereins und dient damit der PR-Kampagne der Missionarin Wentland, die nach wie vor darauf aus ist, Steuer und Spendengelder für ihre Aktivitäten einzutreiben. Kämpferin mit Herz oder Mutter für verlorene Mädchen beschreibt die Noch-Springer-Zeitung die Vereinsvorsitzende.
Mittlerweile habe ich Post bekommen. Vom Weißen Ring. Der Verein unterstützt Mission Freedom, daher verwundert es mich nicht, dass ich von dort aus Kritik erfahre. Der Referent des Weißen Ringes schreibt ua.: “… mir scheint, Sie spielen da gerade auf das völlig falsche Tor.” Oder: “Was mir nun ganz und gar nicht einleuchtet will, mit welcher Mühe und Fast Verbissenheit Sie sich auf die Fahne geschrieben haben, dem Verein zu diskreditieren, seine Satzung zu studieren etc.” Und dann kommt das alles übertreffende Argument: “Stellen sich Ihre Anschuldigung als haltlos heraus, kostet so etwas die Linksfraktion letztlich auch ihr soziales Gesicht.”
Ich habe dem Referenten natürlich geantwortet und ihn gebeten, zu konkretisieren, welche “Anschuldigungen” ich erhoben hätte. Meine Aufgabe sei es, habe ich ihm geschrieben, das Regierungshandeln des Hamburger Senats zu überprüfen und zu hinterfragen. Im Ergebnis kann ich sagen, dass es richtig ist, Mission Freedom keine Steuergelder zukommen zu lassen. Der Verein arbeitet nach Ansicht von Fachleuten und der Polizei unprofessionell.
Nun habe ich zugetragen bekommen, dass Mission Freedom auch außerhalb Hamburgs versucht, an Steuergelder heranzukommen. Dem werde ich selbst verständlich nachspüren.
www.kerstenartus.info/mopo-die-radikale ... sche-hure/
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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RE: Dübiose Hilfsorganisation Mission Freedom
Der Streit um die falsche Hure
Radikale Christin wirbt mit der Horror- Geschichte einer Zwangsprostituierten. Deren Großmutter aber sagt: Alles Lüge!
http://www.kerstenartus.info/radikale-c ... eschichte/
Radikale Christin wirbt mit der Horror- Geschichte einer Zwangsprostituierten. Deren Großmutter aber sagt: Alles Lüge!
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RE: Dübiose Hilfsorganisation Mission Freedom
Preis für evangelikale Pastorin
Retterin der gefallenen Mädchen
Am Donnerstag erhält die evangelikale Pastorin Gaby Wentland den Bürgerpreis der deutschen Zeitungsverleger. Mit ihrem Verein „Mission Freedom“ will sie Zwangsprostituierte befreien.
HAMBURG taz | Für das Hamburger Abendblatt ist sie „eine Mutter für verlorene Mädchen“ und „eine Kämpferin mit Herz“: Gaby Wentland, Predigerin der Freien Gemeinde Neugraben, gibt vor, mit ihrem Verein „Mission Freedom“ die Opfer von Zwangsprostitution zu befreien. Im September 2013 wurde ihr dafür der Bürgerpreis des Bundes der deutschen Zeitungsverleger zugesprochen – auf Vorschlag des Hamburger Abendblatts. Am 20. Februar wird der mit 20.000 Euro dotierte Preis in Berlin verliehen.
Um die Frauen ihren Zuhältern zu entziehen, bringt der christliche Verein sie und ihre Kinder im „Mission Freedom Home“ unter. 35 Frauen und Kindern sei so bereits der Weg in ein „selbstbestimmtes Leben“ ermöglicht worden, behauptet Mission Freedom. Doch kaum war bekannt, wer den Preis erhalten sollte, regte sich Kritik. Kersten Artus, Linken-Abgeordnete in der Hamburgischen Bürgerschaft, wunderte sich über das Konzept, sowohl offenes Streetworking zu machen als auch ein Frauenhaus zu betreiben – in der professionellen Sozialarbeit werden diese Bereiche strikt getrennt, damit Zuhälter den Frauen nicht in das Haus folgen können.
Anzeige
Im Oktober 2013 stellten Artus und ihre Kollegin Cansu Özdemir eine Anfrage an den Senat. Die Antwort zeigte, dass, anders als von Gaby Wentland behauptet, Behörden und staatlich geförderte Opferschutzeinrichtungen eine Zusammenarbeit mit Mission Freedom ablehnen: Arbeit und Konzept entsprächen „nicht den Qualitätsanforderungen im Umgang mit Menschenhandel“ und dem „Sicherheitsbedürfnis der Betroffenen“, heißt es in der Antwort.
So kritisiert die Hamburger Koordinierungsstelle gegen Frauenhandel (Koofra), dass die Privatsphäre der Betroffenen nicht gewahrt und ihre Erreichbarkeit nicht gewährleistet werde und dass nicht alle Frauen aufgenommen würden. Das offen aufsuchende Streetworking sei ein Sicherheitsrisiko. Die Beratungsstellen bei häuslicher Gewalt und Zwangsheirat, Lâle und Ibera, haben an Mission Freedom sogar eine „Unterlassungsaufforderung“ gestellt, wonach der Verein sie nicht mehr im Kontext seiner Arbeit nennen soll.
Auch die autonomen Frauenhäuser in Hamburg lehnen eine Kooperation ab. Sogar das Frauenhaus des Diakonischen Werks hat laut Senatsantwort Bedenken gegenüber der „spezifisch religiösen Ausrichtung des Vereins“, wenn dort etwa die „Heilung vom sexuellen Missbrauch“ als „Seelen-Rettung“ bezeichnet werde. Die Sozialbehörde weigert sich bisher, das „Mission Freedom Home“ als Frauenhaus anzuerkennen.
Was Mission Freedom unter psychosozialer Betreuung versteht, kann im Charisma Magazin nachgelesen werden. Dort wurde Gaby Wentland mit folgendem Bericht über die „Hamburger Heilungstage“ im April 2013 zitiert: „Das Powerehepaar Wayne & Irene Negrini diente uns mit einer ungewöhnlich starken Salbung. Besonders Irene hatte ein Lebenszeugnis, das für die meisten Menschen unfassbar ist. Unsere jungen Frauen vom „Mission Freedom Home“ durften sich ihre Geschichte anhören und meinten danach: Dann ist meine Geschichte gar nicht so tragisch!“
Die 56-jährige Wentland leitet die Freie Gemeinde Neugraben zusammen mit ihrem Mann Winfried seit 1995. Davor hatten die beiden 18 Jahre unter der Leitung des Evangelisten Reinhard Bonnke missioniert, dem selbst ernannten „Mähdrescher Gottes“. Ihre damalige Tätigkeit bezeichnen die Wentlands in ihrem Buch „Dem Tod knapp entronnen – Apostelgeschichte im 20. Jahrhundert“ als „Evangeliumsfeldzug“. Diesen will Gaby Wentland in Deutschland fortführen, verspricht sie in "Dem Tod knapp entronnen": Deutschland soll "Schauplatz einer Volkserweckung“ werden.
Nachdem die Vorwürfe gegen den Verein in der taz veröffentlicht wurden, berichteten auch der NDR, Spiegel Online und die Hamburger Morgenpost kritisch über Mission Freedom. In den Mittelpunkt der Berichterstattung geriet das Mädchen „Lisa Heller“, die angeblich mit acht Jahren von ihrem Vater in die Zwangsprostitution verkauft worden sei und nun von Mission Freedom betreut würde. Mission Freedom hatte der Hamburger Morgenpost anlässlich des Evangelischen Kirchentages im Mai 2013 ein Interview mit Bild von Lisa vermittelt und führte sie außerdem in der DVD „Heiße Ware“ und auf dem Kirchentag öffentlich als Opfer von Menschenhandel vor – ein Vorgehen, das bei einer tatsächlichen Traumatisierung der jungen Frau unverantwortlich gewesen wäre.
Bei den Ermittlungen des LKA stellte sich heraus, dass die Geschichte nicht stimmte – „Lisa“ war bei ihren Großeltern aufgewachsen und hatte als Kind zu ihrem leiblichen Vater gar keinen Kontakt. Das vermutlich an einer multiplen Persönlichkeitsstörung erkrankte Mädchen hatte während ihres Aufenthaltes in Betreuungseinrichtungen immer wieder Vergewaltigungsvorwürfe geäußert, die sich als nicht haltbar erwiesen hatten.
Das alles war Gaby Wentland bekannt: Die Großmutter des Mädchens, Marion Ölmezoglu, sagt, sie sei bereit, eidesstattlich zu versichern, dass sie Gaby Wentland bereits 2008 kontaktiert habe. Damals hatte sie erfahren, dass „Lisas“ Geschichte in einer Informationsbroschüre der Freien Gemeinde Neugraben veröffentlicht werden sollte. Sie habe Wentland über Lisas psychische Erkrankung sowie die entsprechende Akte beim LKA informiert – was Wentland nicht daran hinderte, „Lisa“ als PR-Zugpferd für Mission Freedom zu benutzen. Bis heute behauptet sie, sie habe keinen Anlass gehabt, Lisa nicht zu glauben. Ölmezoglu sagt, Wentland habe auf ihre E-Mail mit dem Vorwurf reagiert, sie könne nicht ertragen, dass „Lisa“ vom Islam zum Christentum konvertiert sei.
Anja Pasquay, Pressesprecherin des Bundes der deutschen Zeitungsverleger, gab nach dem Aufkommen der Vorwürfe gegenüber dem NDR an, man habe sich beim LKA und den Behörden über Mission Freedom informiert – daran kann sich aber weder Jörn Blicke, Leiter des Dezernat Milieu des LKA, noch Marcel Schweitzer, Pressesprecher der Sozialbehörde, erinnern.
An Kersten Artus schrieb Pasquay, von den „zahlreichen Vorwürfen“ über den Verein und Gaby Wentland blieben nur zwei übrig: „Sie macht ihre ehrenamtliche Arbeit aus einem christlichen Glauben heraus, den sie auch öffentlich bekennt“, und „Sie hat zu lange der Missbrauchsgeschichte einer jungen Frau vertraut.“ Beides sei kein Grund, „den Preis infrage zu stellen“. Die Verleihung findet am Donnerstag, 11 Uhr, in der Berliner Bertelsmann-Repräsentanz Unter den Linden 1 statt.
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t ... on+freedom
Retterin der gefallenen Mädchen
Am Donnerstag erhält die evangelikale Pastorin Gaby Wentland den Bürgerpreis der deutschen Zeitungsverleger. Mit ihrem Verein „Mission Freedom“ will sie Zwangsprostituierte befreien.
HAMBURG taz | Für das Hamburger Abendblatt ist sie „eine Mutter für verlorene Mädchen“ und „eine Kämpferin mit Herz“: Gaby Wentland, Predigerin der Freien Gemeinde Neugraben, gibt vor, mit ihrem Verein „Mission Freedom“ die Opfer von Zwangsprostitution zu befreien. Im September 2013 wurde ihr dafür der Bürgerpreis des Bundes der deutschen Zeitungsverleger zugesprochen – auf Vorschlag des Hamburger Abendblatts. Am 20. Februar wird der mit 20.000 Euro dotierte Preis in Berlin verliehen.
Um die Frauen ihren Zuhältern zu entziehen, bringt der christliche Verein sie und ihre Kinder im „Mission Freedom Home“ unter. 35 Frauen und Kindern sei so bereits der Weg in ein „selbstbestimmtes Leben“ ermöglicht worden, behauptet Mission Freedom. Doch kaum war bekannt, wer den Preis erhalten sollte, regte sich Kritik. Kersten Artus, Linken-Abgeordnete in der Hamburgischen Bürgerschaft, wunderte sich über das Konzept, sowohl offenes Streetworking zu machen als auch ein Frauenhaus zu betreiben – in der professionellen Sozialarbeit werden diese Bereiche strikt getrennt, damit Zuhälter den Frauen nicht in das Haus folgen können.
Anzeige
Im Oktober 2013 stellten Artus und ihre Kollegin Cansu Özdemir eine Anfrage an den Senat. Die Antwort zeigte, dass, anders als von Gaby Wentland behauptet, Behörden und staatlich geförderte Opferschutzeinrichtungen eine Zusammenarbeit mit Mission Freedom ablehnen: Arbeit und Konzept entsprächen „nicht den Qualitätsanforderungen im Umgang mit Menschenhandel“ und dem „Sicherheitsbedürfnis der Betroffenen“, heißt es in der Antwort.
So kritisiert die Hamburger Koordinierungsstelle gegen Frauenhandel (Koofra), dass die Privatsphäre der Betroffenen nicht gewahrt und ihre Erreichbarkeit nicht gewährleistet werde und dass nicht alle Frauen aufgenommen würden. Das offen aufsuchende Streetworking sei ein Sicherheitsrisiko. Die Beratungsstellen bei häuslicher Gewalt und Zwangsheirat, Lâle und Ibera, haben an Mission Freedom sogar eine „Unterlassungsaufforderung“ gestellt, wonach der Verein sie nicht mehr im Kontext seiner Arbeit nennen soll.
Auch die autonomen Frauenhäuser in Hamburg lehnen eine Kooperation ab. Sogar das Frauenhaus des Diakonischen Werks hat laut Senatsantwort Bedenken gegenüber der „spezifisch religiösen Ausrichtung des Vereins“, wenn dort etwa die „Heilung vom sexuellen Missbrauch“ als „Seelen-Rettung“ bezeichnet werde. Die Sozialbehörde weigert sich bisher, das „Mission Freedom Home“ als Frauenhaus anzuerkennen.
Was Mission Freedom unter psychosozialer Betreuung versteht, kann im Charisma Magazin nachgelesen werden. Dort wurde Gaby Wentland mit folgendem Bericht über die „Hamburger Heilungstage“ im April 2013 zitiert: „Das Powerehepaar Wayne & Irene Negrini diente uns mit einer ungewöhnlich starken Salbung. Besonders Irene hatte ein Lebenszeugnis, das für die meisten Menschen unfassbar ist. Unsere jungen Frauen vom „Mission Freedom Home“ durften sich ihre Geschichte anhören und meinten danach: Dann ist meine Geschichte gar nicht so tragisch!“
Die 56-jährige Wentland leitet die Freie Gemeinde Neugraben zusammen mit ihrem Mann Winfried seit 1995. Davor hatten die beiden 18 Jahre unter der Leitung des Evangelisten Reinhard Bonnke missioniert, dem selbst ernannten „Mähdrescher Gottes“. Ihre damalige Tätigkeit bezeichnen die Wentlands in ihrem Buch „Dem Tod knapp entronnen – Apostelgeschichte im 20. Jahrhundert“ als „Evangeliumsfeldzug“. Diesen will Gaby Wentland in Deutschland fortführen, verspricht sie in "Dem Tod knapp entronnen": Deutschland soll "Schauplatz einer Volkserweckung“ werden.
Nachdem die Vorwürfe gegen den Verein in der taz veröffentlicht wurden, berichteten auch der NDR, Spiegel Online und die Hamburger Morgenpost kritisch über Mission Freedom. In den Mittelpunkt der Berichterstattung geriet das Mädchen „Lisa Heller“, die angeblich mit acht Jahren von ihrem Vater in die Zwangsprostitution verkauft worden sei und nun von Mission Freedom betreut würde. Mission Freedom hatte der Hamburger Morgenpost anlässlich des Evangelischen Kirchentages im Mai 2013 ein Interview mit Bild von Lisa vermittelt und führte sie außerdem in der DVD „Heiße Ware“ und auf dem Kirchentag öffentlich als Opfer von Menschenhandel vor – ein Vorgehen, das bei einer tatsächlichen Traumatisierung der jungen Frau unverantwortlich gewesen wäre.
Bei den Ermittlungen des LKA stellte sich heraus, dass die Geschichte nicht stimmte – „Lisa“ war bei ihren Großeltern aufgewachsen und hatte als Kind zu ihrem leiblichen Vater gar keinen Kontakt. Das vermutlich an einer multiplen Persönlichkeitsstörung erkrankte Mädchen hatte während ihres Aufenthaltes in Betreuungseinrichtungen immer wieder Vergewaltigungsvorwürfe geäußert, die sich als nicht haltbar erwiesen hatten.
Das alles war Gaby Wentland bekannt: Die Großmutter des Mädchens, Marion Ölmezoglu, sagt, sie sei bereit, eidesstattlich zu versichern, dass sie Gaby Wentland bereits 2008 kontaktiert habe. Damals hatte sie erfahren, dass „Lisas“ Geschichte in einer Informationsbroschüre der Freien Gemeinde Neugraben veröffentlicht werden sollte. Sie habe Wentland über Lisas psychische Erkrankung sowie die entsprechende Akte beim LKA informiert – was Wentland nicht daran hinderte, „Lisa“ als PR-Zugpferd für Mission Freedom zu benutzen. Bis heute behauptet sie, sie habe keinen Anlass gehabt, Lisa nicht zu glauben. Ölmezoglu sagt, Wentland habe auf ihre E-Mail mit dem Vorwurf reagiert, sie könne nicht ertragen, dass „Lisa“ vom Islam zum Christentum konvertiert sei.
Anja Pasquay, Pressesprecherin des Bundes der deutschen Zeitungsverleger, gab nach dem Aufkommen der Vorwürfe gegenüber dem NDR an, man habe sich beim LKA und den Behörden über Mission Freedom informiert – daran kann sich aber weder Jörn Blicke, Leiter des Dezernat Milieu des LKA, noch Marcel Schweitzer, Pressesprecher der Sozialbehörde, erinnern.
An Kersten Artus schrieb Pasquay, von den „zahlreichen Vorwürfen“ über den Verein und Gaby Wentland blieben nur zwei übrig: „Sie macht ihre ehrenamtliche Arbeit aus einem christlichen Glauben heraus, den sie auch öffentlich bekennt“, und „Sie hat zu lange der Missbrauchsgeschichte einer jungen Frau vertraut.“ Beides sei kein Grund, „den Preis infrage zu stellen“. Die Verleihung findet am Donnerstag, 11 Uhr, in der Berliner Bertelsmann-Repräsentanz Unter den Linden 1 statt.
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t ... on+freedom
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RE: Dübiose Hilfsorganisation Mission Freedom
Verleger stehen zu fragwürdiger Preisträgerin
von Juliane von Schwerin
Die Organisation der Preisträgerin, Gaby Wentland, ist umstritten. Der "Bürgerpreis der deutschen Zeitungen" soll Menschen ehren, die sich durch herausragendes bürgerschaftliches Engagement auszeichnen. Stifter ist der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), in der Jury sitzen die Chefredakteure der im BDZV organisierten Verlage, eine illustre Runde also. So weit, so gut. Vergangene Woche wurde der mit 20.000 Euro dotierte Preis in Berlin an Gaby Wentland verliehen. Ausgezeichnet wurde die Hamburgerin für ihren Verein "Mission Freedom", der sich gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel engagiert. Doch Organisation wie Preisträgerin sind alles andere als unumstritten.
http://www.ndr.de/regional/hamburg/miss ... om115.html
"Ein kritisch zu sehender Verein"
Die Polizei in Hamburg würde mit dem Verein "Mission Freedom" nicht zusammenarbeiten, erklärt Jörn Blicke, Leiter der Abteilung Milieukriminalität beim Hamburger LKA.
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/z ... p7111.html
von Juliane von Schwerin
Die Organisation der Preisträgerin, Gaby Wentland, ist umstritten. Der "Bürgerpreis der deutschen Zeitungen" soll Menschen ehren, die sich durch herausragendes bürgerschaftliches Engagement auszeichnen. Stifter ist der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), in der Jury sitzen die Chefredakteure der im BDZV organisierten Verlage, eine illustre Runde also. So weit, so gut. Vergangene Woche wurde der mit 20.000 Euro dotierte Preis in Berlin an Gaby Wentland verliehen. Ausgezeichnet wurde die Hamburgerin für ihren Verein "Mission Freedom", der sich gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel engagiert. Doch Organisation wie Preisträgerin sind alles andere als unumstritten.
http://www.ndr.de/regional/hamburg/miss ... om115.html
"Ein kritisch zu sehender Verein"
Die Polizei in Hamburg würde mit dem Verein "Mission Freedom" nicht zusammenarbeiten, erklärt Jörn Blicke, Leiter der Abteilung Milieukriminalität beim Hamburger LKA.
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/z ... p7111.html
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RE: Dübiose Hilfsorganisation Mission Freedom
“Homosexualität ist Gott widerlich!” – Kein Bürgerpreis für Intoleranz und Fundamentalismus!
Am 20. Februar 2014 wurde die Leiterin des Hamburger Vereins MISSION FREEDOM, Gaby Wentland, vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) mit dem über 20.000 Euro dotierten Bürgerpreis als “Deutschlands Bürgerin des Jahres 2013″ ausgezeichnet.
Verliehen wurde Frau Wentland der Preis für Ihr Engagement gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution. Mit Streetworkern und einem Frauenhaus, das nicht offiziell anerkannt ist, meint die Pastorenfrau, Opfern von Zwangsprostitution und Menschenhandel zu helfen. Der Verein will nach eigenen Angaben bisher 23 Frauen und zwölf Kinder betreut haben.
openPetition
Ein hohes Maß öffentlicher Aufmerksamkeit erzielte Gaby Wentland mit der Geschichte einer Frau namens Lisa, die sie auch auf dem evangelischen Kirchentag 2013 und als Protagonistin in einer DVD-Produktion („Heiße Ware“) präsentierte. Die junge Frau soll angeblich mit acht Jahren von ihrem Vater in die Zwangsprostitution verkauft worden sein. Frau Wentland ignorierte die Hinweise der Großmutter des Mädchens auf eine psychische Erkrankung ihrer Enkelin, die ihre Zuverlässigkeit als Zeugin stark in Zweifel zieht. Frau Wentland ignorierte die Ermittlungsergebnisse des Landeskriminalamt Hamburg, die Lisas Behauptungen widerlegen. Jörn Blicke, Dezernatsleiter am Landeskriminalamt Hamburg, ist sich sicher: Diese Geschichte ist frei erfunden (Quelle: SPIEGEL-ONLINE, 27.12.2013). Mit ihren Falschaussagen konfrontiert, zog Frau Wentland den Film zurück, blieb aber bei ihrer Darstellung.
http://brightsblog.wordpress.com/tag/ge ... stitution/
Mission unter falscher Flagge (Radikale Christen in Deutschland)
Am 20. Februar 2014 wurde die Leiterin des Hamburger Vereins MISSION FREEDOM, Gaby Wentland, vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) mit dem über 20.000 Euro dotierten Bürgerpreis als “Deutschlands Bürgerin des Jahres 2013″ ausgezeichnet.
Verliehen wurde Frau Wentland der Preis für Ihr Engagement gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution. Mit Streetworkern und einem Frauenhaus, das nicht offiziell anerkannt ist, meint die Pastorenfrau, Opfern von Zwangsprostitution und Menschenhandel zu helfen. Der Verein will nach eigenen Angaben bisher 23 Frauen und zwölf Kinder betreut haben.
openPetition
Ein hohes Maß öffentlicher Aufmerksamkeit erzielte Gaby Wentland mit der Geschichte einer Frau namens Lisa, die sie auch auf dem evangelischen Kirchentag 2013 und als Protagonistin in einer DVD-Produktion („Heiße Ware“) präsentierte. Die junge Frau soll angeblich mit acht Jahren von ihrem Vater in die Zwangsprostitution verkauft worden sein. Frau Wentland ignorierte die Hinweise der Großmutter des Mädchens auf eine psychische Erkrankung ihrer Enkelin, die ihre Zuverlässigkeit als Zeugin stark in Zweifel zieht. Frau Wentland ignorierte die Ermittlungsergebnisse des Landeskriminalamt Hamburg, die Lisas Behauptungen widerlegen. Jörn Blicke, Dezernatsleiter am Landeskriminalamt Hamburg, ist sich sicher: Diese Geschichte ist frei erfunden (Quelle: SPIEGEL-ONLINE, 27.12.2013). Mit ihren Falschaussagen konfrontiert, zog Frau Wentland den Film zurück, blieb aber bei ihrer Darstellung.
http://brightsblog.wordpress.com/tag/ge ... stitution/
Mission unter falscher Flagge (Radikale Christen in Deutschland)
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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