Sexworker-Versorgungquoten weltweit:
Anmerkungen zu SW Statistiken
Anzahl Sexworker pro Anzahl Einwohner

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Sexworker pro tausend Einwohner
Entspricht einer Skala in Promille-Angaben:
Die Karte geht von Grün 0 Promille bis Rot 25 Promille.
(Wie diese Häufigkeitskarten mit der gesetzlichen Situation korreliert siehe die gesammelten Karten weiter oben und auf der ersten Seite.)
Fundstelle:
www.globalpost.com/dispatches/globalpos ... on-economy
Quelle:
www.fondationScelles.org/index.php?opti ... 37&lang=en
Countries and Their Prostitution Policies:
http://prostitution.procon.org/view.res ... eID=000772
Bei Ärzten schwankt die Versorgungsquote übrigens zwischen 1:400...1:200 oder
2,5...5 Promille.
170 Bürger pro Arzt ist das Welt-Minimum im sozialistischen Kuba
50.000 Bürger pro Arzt ist das Welt-Maximum im armen Afrika z.B. Tansania und Malavi. Allerdings ist die Einstiegshürde Arzt zu werden auch recht hoch aufgrund Ausbildungsdauer (Einkommenverzicht), Studienfinanzierung (Kosten) und Prüfungsregeln (Auslese, z.B. schon beim Numerusklausus...).
Karte Ärzte-Versorgungsquoten:
http://strangemaps.files.wordpress.com/ ... mm_eng.jpg
Bei vielen Postings im Sexorker Forum sind die Versorungsquoten mit Sexworkern für die Bevölkerung nachträglich zu den Angaben in den archivierten Lokal-News berechnet und hinzugefürt worden:
www.google.de/search?q=Versorgungsquote ... wtopic.php
Meist waren es Werte zwischen
0,1 und 3 Promille.
Laut obiger Karte sind es:
Deutschland (heller rosafarben)
0,7...1,6 Promille
Österreich (dunkler rosafarben)
1,7...4,5 Promille
Schweiz (dunkler rosafarben)
1,7...4,5 Promille.
Innerhalb eines Landes ist das natürlich nochmals sehr unterschiedlich. Einmal weil die Bevölkerungsdichte regional stark schwankt und weil in ländlichen Gebieten und kleineren Gemeinden z.B. unter 30.000 bzw. 50.000 Einwohnern in Deutschland ein generelles Prostitutionsverbot gilt (Abolitionismus per
Sperrgebietverordnung). D.h. Niederlassungsverbot für Sexworker jedoch nicht für Ärzte und andere priviligierte Freiberufler bedeutet eine absolute Einschränkung.
Deshalb ist die bundesweit abgeschätzte Zahl der Sexworker und die Versorgungsquote nocheinmal kleiner, denn die Landkreise mit totalem Prostitutionsverbot werden von der Stadt mitversorgt und müßten strenggenommen in ihr Versorgungsgebiet hineingerechnet werden.
Vgl. diese Flächen-Statistikauswertung für
Baden Württemberg mit seinen 45 Gemeinden mit über 35.000 Einwohnern. Sie zeigt die Problematik der Ausgrenzung:
95,9% aller Gemeinden = 89,3% der Landesfläche = 64% der Einwohner wohnen im Gebiet mit totalem Prostitutionsverbot
4,1% aller Gemeinden = 10,7% der Landesfläche = 36% der Bevölkerung wohnen im Toleranzgebiet.
Aber selbst eine tolerante Stadt ("Stadtluft macht frei") ist nicht per se vollständiges Toleranzgebiet, denn sie kann eine lokale Sperrgebietsverordnung erlassen und die Prostitution auf wenige Liegenschaften oder Straßenabschnitte (sog. Rotlichtviertel) beschränken. Das erzeugt bekanntlich eine Monopolsituation für Zimmerviermieter und Bordellbetreiber, die ausgenutzt werden kann z.B. in Form überhöhter Zimmermietpreise (z.B. 170 Euro pro Tag im Pascha Köln laut eines TV-Berichtes).
Ferner schwankt die Sexworker Häufigkeit aufgrund:
- Legalem Status und Gesetzesregime
- Gesellschaftlicher Stigmatisierung und ideologischem Klima/Religion
- sexueller Freizügigkeit und Emanzipation/Fortschrittlichkeit/Industrialisierung
- Einkommensmöglichkeiten und Landes-Wohlstand
- Einkommensnotwendigkeit und Arbeitsmangel/Armut
- ...
Was Sexworker natürlich interessiert ist die Quote Anbieter : Nachfrager, d.h. die Marktchancen und Verdienstmöglichkeiten.
Dazu muß man von der Bevölkerungszahl die Nichtvolljährigen und die Greise und evt. Kranken abziehen, worüber ich mal gerne eine Statistik hätte evt. kann jemand der hier mitliest weiterhelfen.
Dann kann man die Statistik von Kinsey anwenden, wo statistisch gemessen wurde vieviel Prozent der sexaktiven Menschen tatsächlich (mindestens einmal (2/3) oder regelmäßig (1/3)) Paysexkunden sind. Vorläufig hier eine Tabelle von der Prostitutionsgegnerin
Melissa Farley, die ich leider schneller finden konnte *lol* (Übrigens, auch die Karte oben stammt auch von Prostituitonsgegnern.)
Was die
Service-Leistungsfähigkeit (Kunden je Sexworker) betrifft, so schwankt es je nach Geschäftsmodell und angebotener/inszinierter Intimität bzw. Authentizität z.B. bei Escort Overnight vs. Pronokino/glory hole sex oder Laufhaus Quicky von 1 bis über 20 Kunden pro Arbeitstag. Entspechend mit den unterschiedlichen Preisniveaus multipliziert mal Kundenfrequenz schwankt der jeweilige Verdienst (Preis x Umsatz = Einkommen).
Wo wir schonmal bei Statistiken sind noch eine letzte Anmerkung. Sexworker Statistiken werden meist präsentiert in der Form "x Sexworker pro Land oder Stadt". Während Kundenstatistiken meist die Form haben "x Dienstleistungsnachfragen pro Tag oder Jahr" in Stadt oder Land. Da wird sichtbar, dass die Öffentlichkeit dazu neigt Anbieter_innen vollständig als Sexworker oder Huren zu erklären (i.S. von zur Hure zu machen: "Einmal Hure immer Hure"), auch wenn es primär ganz normale Frauen, Männer, Transsexuelle, Brüder, Mütter, Kinder, Nachbarn, Chef_innen... sind. Während bei den Kunden der Freierstatus weniger fest angeheftet wird, weil sie als solche auch nur erkennbar sind, wenn sie im Bordell und beim Sexworker sind. In den Medien werden sie vielfach präsentiert als Familienväter oder Geschäftsmänner. Das ist eine
versteckt strukturell diskriminierende Sachlage, die der Markteigengesetzlichkeit folgt. Zumal wir wissen, dass wer häufiger und sei es aufgrund von Geldmangel oder Gewissensbissen auch nur einmal im Jahr zu Sexarbeitern geht immer schon und immerwährend Freier ist, nicht zuletzt deshalb, weil seine Phantasiewelt (sexuelle Orientierung) oft beim Thema Paysex verweilt oder verhaftet ist.
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