Ethikkodex für Agenturen und Studios

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Elisabeth
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Ethikkodex für Agenturen und Studios

Beitrag von Elisabeth »

Einige von euch kennen Moon Dogs Vorhaben, eine objektive Vergleichsbasis über die Arbeitsbedingungen der SexarbeiterInnen in Agenturen und Studios zu schaffen.

So ein Projekt ist sowohl für Kunden als auch Sexworker interessant.

Aber wonach beurteilen? Ein Ethikkodex wäre ideal und soll hier unter eurer Mitarbeit entstehen.

An die Tasten!
Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)

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Moon Dog
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Ethikkodex

Beitrag von Moon Dog »

Hey, das ist ja schnell gegangen mit diesem Thread. Eine Idee, und schwupps, ist sie schon in die Tat umgesetzt.

Ich habe mir natürlich schon etwas dazu überlegt. Folgende Kriterien könnten beinhaltet sein:

- Zeiteinteilung nach gemeinsamer Vereinbarung. Keine 24-Std. Bereitschaft.
- fairer Anteil am Umsatz (Wieviel ist das? - Ich denke jedenfalls deutlich mehr als 50/50 zugunsten der Sexworkerin)
- Zugang zu medizinischer Beratung/Betreuung/Untersuchungen: entweder registriert oder beim Privatarzt
- eine Art Supervision, zB durch erfahrene Kolleginnen
- regelmäßige "Mitarbeitergespräche"

Selbstverständlich absolute Freiwilligkeit. Leider gibt es Hinweise, dass manche Studio/Agenturbetreiber Pässe der Sexworkerinnen einbehalten, dass sexworkerinnen überwacht werden (Kameras), dass Sexworkerinnen Kunden nicht ablehnen dürfen, ihnen sexuelle Praktiken "nahegelegt" um nicht zu sagen aufgezwungen werden, dass sie wirtschaftlich unter Druck gesetzt werden.....
Aber das sind ohnehin Knock-Out Kriterien.

Ideen? Kommentare?
Darauf freut sich Moon Dog, insbesondere wenn sie vom Sexworkern stammen.
Maithuna - von der Wurzel geht der Strom ins Universum und zurück. (c) J.K.

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Lovara
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Beitrag von Lovara »

wie ich ja schon sagte, begrüsse ich ein solches projekt.

nach der ersten ankündigung seines projektes, von Monn Dog, hab ich mir auch einige gedanken gemacht.

die besten absichten können nur etwas bringen, wenn sie

.) von den kunden angenommen werden.
.) nicht nur lippenbekentnisse sind.
.) eine unparteiische "jury" die bewertung übernimmt.

es gibt natürlich noch vieles mehr.

meine bedenken eines solchen projektes liegen, und ich möchte niemanden etwas unterstellen, bei den betreibern.

es ist fast unmöglich die tatsächliche höhe des agenturanteils zu kontrollieren.
es wird sich wahrscheinlich niemand in die karten sehen lassen.

welche konsequenzen zieht ein verstoss gegen diesen ethikkodex nach sich?

weiters wäre eine unterteilung der kriterien empfehlenswert.
z.b. in der art:

agenturbeitrag 0-5 punkte
zeiteinteilung 0-5 punkte
med. untersuchungen 0-5 punkte
mitarbeitergespräche 0-5 punkte
usw.

aus diesen gesamelten punkten ergibt sich die erfüllung des ethikkodex.

wie sollte ein zugang zur med. betreuung aussehen?

mitarbeitergespräche sind ja schön und gut, nur sehr schwer durchzuführen. zu welchen zeitpunkt sollte man sie machen, wenn ein mädchen zb. ein nacht date hatte?
die mädchen verstreut in alle windrichtungen wohnen.
an ihren freien tagen extra zu einem treffen beordern, wäre nicht sinnvoll.

also wie man sieht gibt es noch so viele unbeantwortete fragen, die es erst zu beantworten gilt.
lg LOVARA
es gibt nur wenige, die es ehrlich meinen

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Moon Dog
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Beitrag von Moon Dog »

Deshalb diskutieren wir ja hier. Meine Gedanken zu deinen Fragen:
Lovara hat geschrieben: die besten absichten können nur etwas bringen, wenn sie
1) von den kunden angenommen werden.
2) nicht nur lippenbekentnisse sind.
3) eine unparteiische "jury" die bewertung übernimmt.
1) Es ist ein Informations-Angebot an die Kunden (und Sexworkerinnen). Ob es angenommen wird, ist deren Sache.
2) Es wird klar erkennbar sein, ob eine Aussage eine Absichtserklärung eines Betreibers ist oder auf Erfahrungen/Feedback beruht.
3) Die Bewertung soll duch ein Redaktionsteam aus Kunden, das keiner Agentur nahesteht, erfolgen. Ein Vier-Augen-Prinzip vermeidet hoffentlich sympathie-abhängige Aussagen.
Lovara hat geschrieben:meine bedenken eines solchen projektes liegen, und ich möchte niemanden etwas unterstellen, bei den betreibern.
Die Betreiber können ihren Beitrag dazu leisten und werden auch dazu eingeladen, müssen aber nicht. Da das Ganze viel auf Erfahrungen und Feedback seitens Kunden und Sexworkerinnen beruht, macht es nichts, wenn ein Betreiber schweigt.
Lovara hat geschrieben:es ist fast unmöglich die tatsächliche höhe des agenturanteils zu kontrollieren.
es wird sich wahrscheinlich niemand in die karten sehen lassen.
Seien wir uns ehrlich, es ist in der Branche meist bekannt. Und es wird sicher nicht detailliert veröffentlicht, sondern vielleicht in vier Stufen: Sehr gut, Gut, Branchenüblich und Sehr schlecht.
Lovara hat geschrieben:welche konsequenzen zieht ein verstoss gegen diesen ethikkodex nach sich?

Was ist schon ein Verstoß? Wenn Agenturen keine Angaben machen, wird eben veröffentlicht, dass diese sich dem Ethikkodex nicht freiwillig unterwerfen. Manche Tatsachen wie Zeiteinteilung oder wirtschaftliche Bedingungen sind ja trotzdem bekannt. Die Konsequenz kann der Kunde und die Sexworkerin ziehen, wenn die das möchten.
Lovara hat geschrieben: agenturbeitrag 0-5 punkte
zeiteinteilung 0-5 punkte
med. untersuchungen 0-5 punkte
mitarbeitergespräche 0-5 punkte
usw.

Ich denke, da wird man Abstufungen machen müssen. Agenturbeitrag ist für eine Sexworkerin sicher wichtiger als Mitarbeitergespräche (dazu siehe unten)
Lovara hat geschrieben:wie sollte ein zugang zur med. betreuung aussehen?
Entweder Registrierung oder Zugang zu regelmäßiger privater medizinischer Betreuung.
Lovara hat geschrieben:mitarbeitergespräche sind ja schön und gut, nur sehr schwer durchzuführen. zu welchen zeitpunkt sollte man sie machen, wenn ein mädchen zb. ein nacht date hatte?
die mädchen verstreut in alle windrichtungen wohnen.
an ihren freien tagen extra zu einem treffen beordern, wäre nicht sinnvoll.
Ich meinte da solche Mitarbeitergespräche, wie sie in der Wirtschaft üblich sind, einmal im Jahr, höchstens zweimal. Es geht nicht um das "Beordern", sondern es ist ein Angebot, einmal im Jahr über Erfahrungen, Ziele und Probleme zu sprechen. Und "Karriereplanung". Wie geht es im nächsten halben Jahr weiter -- ich bezweifle nur, ob das in dieser Branche umsetzbar ist, vielleicht war das für den Anfang keine so gute Idee.

Irgendeine Art Supervision sollte es vielleicht schon geben.
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Lovara
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Beitrag von Lovara »

Was ist schon ein Verstoß? Wenn Agenturen keine Angaben machen, wird eben veröffentlicht, dass diese sich dem Ethikkodex nicht freiwillig unterwerfen. Manche Tatsachen wie Zeiteinteilung oder wirtschaftliche Bedingungen sind ja trotzdem bekannt. Die Konsequenz kann der Kunde und die Sexworkerin ziehen, wenn die das möchten.


einer der grössten verstöße gegen einen ethikkodex ist für mich, abgesehen von zwang und unterdrückung, die veröffentlichung, und das hat es leider in der vergangenheit des öfteren gegeben, wie du dich sicher noch erinnern kannst, von persönlichen daten der mädchen.
das wäre für mich ein grund, jemanden ohne wenn und aber auszuschließen.

Die Betreiber können ihren Beitrag dazu leisten und werden auch dazu eingeladen, müssen aber nicht. Da das Ganze viel auf Erfahrungen und Feedback seitens Kunden und Sexworkerinnen beruht, macht es nichts, wenn ein Betreiber schweigt.


feedback seitens des kunden.
wie sollte das aussehen? posten in foren?
birgt wieder die gefahr der unzähligen jubelpostings.
feedback der sw's?
das wurde bereits ausführlich in div. foren besprochen, wie viel davon zu halten ist. vorallem ist eine beeinflussung durch die agentur nicht auszuschlißen.

ich möchte, bitte ned falsch verstehen, nichts mies machen.
aber es gibt noch einiges, welches sehr beeinflussbar ist und dadurch zu einer verfälschung führen kann.

aber wie schon sagtest, darüber wird ja hier diskutiert.

ein punkt der nicht nur für mich sondern auch für kunden und sw's ein wichtiger sein könnte, wäre die vorlage des gewerbescheins.

damit gäbe es schon eine trennung zwischen spreu und weizen.
lg LOVARA
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Nobbi56

schwierig, schwierig - aber von nix kommt nix!

Beitrag von Nobbi56 »

Meine bescheidene Meinung dazu:

Bewertungen – egal, durch wen – beinhalten stets und zwangsläufig ein subjektives Element und können daher die Vergleichbarkeit und Objektivität eines derartigen „Escortführers“ ungewollt verwässern. (Ihr erinnert Euch vielleicht noch: Es war einmal, da posaunte Betreiber A in einem gewissen Forum: Betreiber B ist ein Lump! Und Betreiber B wies das als Lüge zurück und meinte seinerseits: A ist ein Lump! Tja, und niemand konnte entscheiden, wer Recht hatte…was nun, was tun :017 ??) Vorrangig sollten daher objektive , d.h. auf Tatsachen beruhende Aspekte erhoben werden, und zwar am besten und einfachsten durch einen standardisierten Fragebogen, der von den Agenturleitungen auszufüllen wäre. So weit wie möglich sollten die Fragestellungen dabei nach dem multiple choice-Prinzip ausgestaltet sein, um „Interpretationsspielräume“ zu minimieren. Die Ergebnisse könnten dann für die Kunden übersichtlich in Tabellenform für alle Agenturen dargestellt werden, wobei „kA“ dann belegen würde, dass die betroffene Agentur zu der jeweiligen Frage die „Aussage verweigert“ hat.

Allerdings geht es mit bei diesem ganzen Projekt so ähnlich wie Lovara: Grundsätzlich bin ich von der Idee sehr angetan, befürchte aber, dass sich die meisten Agenturen eher bedeckt halten werden und sich die Bereitschaft zu „Glasnost“ in Grenzen halten wird, geht es bei einigen der hier in Rede stehenden Fakten doch um „sensible Betriebsgeheimnisse“. Und wenn am Ende 80 Prozent aller Agenturen vielleicht nur 20 Prozent der Fragen beantworten, stehen Aufwand und Ergebnis in keinem vernünftigen Verhältnis zueinander und der Informationswert für den Kunden ist eher gering, was dann angesichts des von Moon Dog gezeigten Engagements sehr schade wäre.

Meine Sorge ist vor allem, dass sich die meisten Agenturbetreiber auch gar nicht genötigt sehen werden, ihr Geschäftsgebaren in dieser Weise zu offenbaren, weil ja kritisch zu hinterfragen ist, wie groß überhaupt der Anteil der Kunden von Escortagenturen ist, die ihre Auswahlentscheidung an der freiwilligen Einhaltung eines (wie auch immer dann definierten) „Ehrenkodex“ tatsächlich ausrichten! Denn wie sagte einmal jemand im Zusammenhang mit der „pikanten“ Affäre eines ehemaligen deutschen Bundeskanzlers so treffend: „Wenn der Schw…z steht, hat der Verstand Sendepause!“ Eine traurige, aber, wie ich fürchte, wahre Erkenntnis! Oder wer, glaubt ihr, wird sich am Markt eher durchsetzen: Eine Agentur mit 4-5 leidlich aussehenden Damen, die sich vorbildlich verhält, oder eine mit 30 – 40, die ständig „Nachschub“ aus Osteuropa „beschafft“ und wenig Rücksicht auf die Befindlichkeiten der Mädchen nimmt, aber eben ständig für „Frischfleisch“ sorgt und am Ende das All-inclusive-Stundenservice auch noch 20 oder 30 Euro billiger anbietet :013 ?

Mindestens ebenso wichtig wie die Verständigung über die Einzelheiten dieses wirklich ambitionierten Projekts wäre es m. E. daher zu überlegen, wie man bei den Kunden – und zwar bei einer „kritischen Masse“ unter ihnen, die ausreichend ist, um eine gewisse ökonomische Macht darzustellen und daher von den Anbietern nicht ignoriert werden kann – überhaupt erst ein halbwegs ausgeprägtes Bewusstsein schaffen kann, nicht nur auf vordergründige Buchungsanreize zu achten, sondern die hier schon genannten Faktoren insbesondere bezüglich des Umgangs mit den Mädchen in ihr Konsumentenverhalten einzubeziehen! Und gleichermaßen müssten die Mädchen durch korrespondierende, ebenso breit angelegte Informationen besser wie derzeit in die Lage versetzt werden, sich nicht mehr von Agenturen „ködern“ zu lassen, die vielleicht eine glänzende PR betreiben, aber schlechte Arbeitsbedingungen bieten, sondern gezielt nur noch bei jenen Betreibern zu arbeiten, die auch auf die Bedürfnisse der vermittelten Frauen achten. Ich habe allerdings keinen blassen Schimmer, wie man angesichts der Tatsache, dass wohl immer noch 9 von 10 in Wien als Escort arbeitende Mädchen aus Osteuropa stammen und womöglich sich hier unerlaubt aufhalten, diese Zielgruppe effektiv erreichen und diesbezüglich aufklären kann (und WER das tun kann resp. wie man zu "Multiplikatoren" gelangen kann).

Ich will jetzt aber auf keinen Fall als Miesmacher und Defätist erscheinen, denn wie gesagt, das von MD initiierte Projekt verdient jede mögliche Unterstützung und aktive Beteiligung :038 , und ich will mich „aus der Ferne“ sehr gerne so gut einbringen wie ich kann :045 ! Ich denke nur, man sollte sich frühzeitig den absehbaren Problemen und Schwierigkeiten nüchtern stellen, um die Erfolgsaussichten des Projekts von vornherein zu optimieren.

LG Norbert

Nobbi56

Nachschlag

Beitrag von Nobbi56 »

Ich war gestern etwas in Eile und vergaß, auf einen weiteren Punkt einzugehen, den zwar lovara schon kurz angesprochen hatte, den ich aber doch noch vertiefen möchte, weil er mir von zentraler Bedeutung erscheint:

Selbst, wenn die Agenturen alle brav zu ihrer „corporate identity“ Stellung nehmen und die gewünschten Angaben machen sollten: wie kann man diese verifizieren und sich davor schützen, dass sie uns frech belügen? Die einzige sichere Überprüfungsmöglichkeit, die mir spontan einfällt, wäre die „Methode Wallraff“ (für alle, denen dieser Name nichts sagt: Günter Wallraff war ein deutscher „Enthüllungsjournalist“, der sich u. a. – zu einer Zeit, als es hierzulande noch keine Massenarbeitslosigkeit gab, sondern Arbeitskräfte, auch für gering qualifizierte Jobs, z. B. in der Industrie händeringend gesucht wurden – mit falscher (z. B. türkischer) Identität in diverse Unternehmen „einschlich“, um sich einen authentischen Eindruck vom Arbeitsalltag in deutschen Betrieben zu verschaffen. Seine z. T. erschreckenden Erfahrungen, etwa hinsichtlich der Diskriminierung von ausländischen Arbeitnehmern, veröffentlichte er später in div. Büchern und Zeitungsartikeln). Sprich, es müsste sich jemand finden lassen, der quasi als „Undercover-Escort“ für die verschiedenen Agenturen vorübergehend tätig ist und anschließend berichten kann, ob es sich dort tatsächlich so verhält wie behauptet wurde. Aber, wie ließe sich so jemand „rekrutieren“, zumal das aus nahe liegenden Gründen „konspirativ“ und keineswegs (forums-)öffentlich passieren müsste, und wer wäre die „Kontaktperson“ (sozusagen der/die „Agentenführer/in“)? Erschwerend kommt hinzu, dass das vielleicht zu Anfang noch klappen würde, doch Wien scheint mir nicht groß und die Szene nicht anonym genug zu sein, als dass die Betroffene nicht früher oder später „auffliegen“ würde und von da an „verbrannt“ wäre, was bedeutet, dass man permanent neue Frauen für diese heikle Mission gewinnen müsste.

M. E. macht die „Zertifizierung“ von Escort-Agenturen in dem hier angedachten Sinne andererseits nur dann ernsthaft Sinn, wenn man nicht auf Gedeih und Verderb auf die eigenen Angaben der Agenturleitungen angewiesen ist und diese mehr oder wenige glauben muss. Der noch nicht lange zurück liegende unselige „Agenturenkrieg“ in div. Foren lehrt mich, dass hier einzig und allein die Maxime gelten kann: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!

Ich hoffe daher, dass jemand eine zündende Idee hat Bild , wie sich diese Herausforderung bewältigen lässt.

Ansonsten fürchte ich, dass wir erst einmal resigniert melden müssen: Houston, we have a problem! :eusa_think

LG aus Berlin
Norbert

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Lovara
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Beitrag von Lovara »

ich, für meine person, würde es als auszeichnung sehen.

als auszeichnung, für unsere arbeit und schaffung von fairen bediengungen.
das und nur das, sollte grund genung sein für einen betreiber seine angaben wahrheitsgetreu zu machen.

es ist aber auch klar das man, in diesem fall Moon Dog, sicher noch viel zu tun hat.
mehr als unterstützend zur seite stehen können wir nicht.
dies geschieht, im moment, in dem man ihm sagt, welche hindernisse auftauchen könnten.

ich sehe, trotz meiner bedenken, ein irrsinniges potential in so einem projekt.
soetwas hat es noch nicht, in dieser form, gegeben.
lg LOVARA
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Elisabeth
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Beitrag von Elisabeth »

So, wie bereits an anderer Stelle angekündigt:
Hier mein Aufruf an unsere schreibfaulen (und natürlich auch die schreibfleissigen) Sexworker:

Moon Dog wird sein Vorhaben umsetzen. Es wird ihm kein Geld einbringen, er ist einfach ein auch so ein naiver Idealist *zwinker* und ich find seine Idee gut.

Sie bringt nämlich nicht bloß den Kunden etwas, sondern auch den Sexworkern, die sich oft genug fragen, welche Agentur denn nun seriös ist und wo man abgezockt wird.

Nein, Moon Dog verlangt nicht von euch, Informationen zusammenzutragen oder sonstwie aktiv mitzuarbeiten, er will einfach nur wissen, welche Punkte ihr in so einem Ethikkodex haben wollt. Wenn sich hier niemand meldet, naja, dann überlegt er sich halt selber was und ob das dann euren Wünschen entspricht, ist eine andere Frage.

Also: Wollt ihr in einer Übersicht über die Escort-Agenturen Österreichs sehen, wie hoch der Agenturanteil ist? Ob regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen Pflicht sind und wer die Kosten trägt, bzw. wo und wie oft diese Untersuchungen stattfinden? Wie das mit Supervision aussieht? Was fällt euch ein? Was würde euch die Entscheidung erleichtern, wenn ihr auf der Suche nach einer Agentur wärt?

Ich rechne mit zahlreichen Antworten. Von Sexworkern. Und zwar fest. Ich glaub an euch. Bitte :)

Eure Lisa
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ETMC
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skeptisch

Beitrag von ETMC »

also ich sehe einige Punkte die mich skeptisch machen und stelle nun einfach mal ein Paar Fragen.......

1. wer ist das Kriterium? - also wer beurteilt was GUT und BÖSE ist
eine einzelne Person, die auch die ganzen Hintergründe der Escort und Studioszene nicht kennt kann das nicht.

2. Wie und wo werden diese Dinge bearbeitet? und wem!!! werden diese Dinge zugänglich gemacht? Denn je größer der Kreis umso bedeckter die Antworten.

3. Wer hat einen wirklichen Nutzen aus so einem Projekt
a.) Die Betreiber
b.) Die Mädchen
c.) die Konkurenz jedes einzelnen
d.) die Behörden
e.) Die Kunden
f.) sonstige

4.) Was ist die Kontrollfunktion? es müßte der Jury gestattet sein unangemeldet ein Studio oder eine Escortagentur zu besuchen (oder sich besuchen zu lassen) und ohne Wenn und Aber die "Mitarbeiterinnen" befragen können, wie bei einem Amerikanischen Kongressausschuß.... -

5.) Wie wird das Ergebnis publiziert - wird das dann ein Button wie der GesundheitsCheck im 6Magazin - also ein TreatFair Logo oder etwas ähnliches

6.) Wer sanktioniert den Mißbrauch -- um auf den Gesundheitcheck Button zurückzukommen, der kann einfach kopiert werden und es gibt Betreiber von ESCORTS die das sogar getan haben -

7.) Wie unterscheidet man zwischen legalen Sexworkern und illegalen die also Keine Untersuchungen machen Keine Steuern zahlen und Keine Regeln haben?

8.) warum wird hier von Gesundheitsuntersuchungen und dem Zugang dazu überhaupt gesprochen EINE LEGALE REGISTRIERTE PROSTITUIERTE IN Wien MUSS diese Untersuchungen wöchentlich und amtlich machen und die meisten haben ZUSÄTZLICH auch noch einen Frauenarzt ihres Vertauens
ES IST AUGENAUSWISCHEREI das zu fordern - und es ist der Ansatz einer altbekannten Agentur.

9.) wenn so ein Projekt gemacht wird müssen alle Kriterien der Objektivität erfüllt sein - wie kann man das sicherstellen.

10.) wenn ich der ERSTE wäre, der sich hinter die Kulissen blicken läßt - wer garantiert mir den Datenschutz meiner Betriebsinterna.

ein komplexes Thema aus Fragen - bin auf die Antworten sehr gespannt.
liebe Grüsse
ETMC
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Benjamin Franklin (1706-90),
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Re: skeptisch

Beitrag von Moon Dog »

Danke, ETMC, für deinen Beitrag.

Dass sämtliche Agenturbetreiber skeptisch sind, ist mir schon klar. Genauso ging und geht es den Wellnesshotels, wo im Relax-Guide pseudo-Wellnessbuden schonungslos aufgedeckt werden. Die guten Hotels werben aber jetzt mit den guten Bewertungen im Guide.

Ich werde versuchen, deine Fragen zu beantworten
ETMC hat geschrieben:1. wer ist das Kriterium? - also wer beurteilt was GUT und BÖSE ist
eine einzelne Person, die auch die ganzen Hintergründe der Escort und Studioszene nicht kennt kann das nicht.
Es geht gar nicht um gut und böse, sondern um die Darstellung von Tatsachen.
Welche Agentur hat sich als ehrlich zu den Kunden herausgestellt?
Welche Agentur bietet den Sexworkerinnen gute Arbeitsbedingungen?
Das sind die Hauptfragen. Beantworten wird das die Summe der Antworten eines großen Teams, wobei eine Einzelmeinung (auch die meine) nicht viel zählt. Jeder einzelne Betreiber wird außerdem zur Mitarbeit eingeladen.
ETMC hat geschrieben:2. Wie und wo werden diese Dinge bearbeitet? und wem!!! werden diese Dinge zugänglich gemacht? Denn je größer der Kreis umso bedeckter die Antworten.
Sie werden in allgemeiner Form (ohne Details) offen im Internet zugänglich sein.
ETMC hat geschrieben:3. Wer hat einen wirklichen Nutzen aus so einem Projekt
a.) Die Betreiber
b.) Die Mädchen
c.) die Konkurenz jedes einzelnen
d.) die Behörden
e.) Die Kunden
f.) sonstige
Sicher b) und e); außerdem einige a), nämlich die kundenorientierten und jene, die den Sexworkerinnen gute Arbeitsbedingungen bieten
ETMC hat geschrieben:4.) Was ist die Kontrollfunktion? es müßte der Jury gestattet sein unangemeldet ein Studio oder eine Escortagentur zu besuchen (oder sich besuchen zu lassen) und ohne Wenn und Aber die "Mitarbeiterinnen" befragen können, wie bei einem Amerikanischen Kongressausschuß.... -
Wird's wohl nicht so spielen.
ETMC hat geschrieben:5.) Wie wird das Ergebnis publiziert - wird das dann ein Button wie der GesundheitsCheck im 6Magazin - also ein TreatFair Logo oder etwas ähnliches
Steht noch nicht fest. Zu jeder Agentur wird es ein paar Aussagen und eine Gesamtbewertung geben.
ETMC hat geschrieben:6.) Wer sanktioniert den Mißbrauch -- um auf den Gesundheitcheck Button zurückzukommen, der kann einfach kopiert werden und es gibt Betreiber von ESCORTS die das sogar getan haben -
Es gibt keine Sanktionen. Es wird deshalb Button oder Qualitätssiegel oder etwas in dieser Art eher nicht geben. Bloß Bewertungen.
ETMC hat geschrieben:7.) Wie unterscheidet man zwischen legalen Sexworkern und illegalen die also Keine Untersuchungen machen Keine Steuern zahlen und Keine Regeln haben?
Welche Agentur hat sich als ehrlich zu den Kunden herausgestellt?
Welche Agentur bietet den Sexworkerinnen gute Arbeitsbedingungen?
Das sind die Hauptfragen.
ETMC hat geschrieben:8.) warum wird hier von Gesundheitsuntersuchungen und dem Zugang dazu überhaupt gesprochen EINE LEGALE REGISTRIERTE PROSTITUIERTE IN Wien MUSS diese Untersuchungen wöchentlich und amtlich machen und die meisten haben ZUSÄTZLICH auch noch einen Frauenarzt ihres Vertauens
ES IST AUGENAUSWISCHEREI das zu fordern - und es ist der Ansatz einer altbekannten Agentur.
Es gibt Agenturen, denen das egal ist. Es gibt Agenturen, bei denen die vermittelten Personen nicht als Prostituierte registriert sind. Das könnte für den einen oder anderen Kunden interessant sein.
ETMC hat geschrieben:9.) wenn so ein Projekt gemacht wird müssen alle Kriterien der Objektivität erfüllt sein - wie kann man das sicherstellen.
Indem ein möglichst großes Redaktionsteam gebildet wird und die Einzelmeinung nicht viel zählt. Und das Projekt WIRD realisiert (ein wenn gibt es nicht mehr), mit aller Transparenz schon im Vorfeld.
ETMC hat geschrieben:10.) wenn ich der ERSTE wäre, der sich hinter die Kulissen blicken läßt - wer garantiert mir den Datenschutz meiner Betriebsinterna.
Betriebsinterna, die weder für Kunden noch für Sexworkerinnen interessant sind, sollten nicht weitergegeben werden.

------------

Wir sind an Meinungen und Beiträgen zu diesem Thema, vielleicht auch von Sexworkerinnen, sehr interessiert. Wenn gewünscht auch per PN oder e-mail. Entweder an Moon Dog oder an Elisabeth. Danke!
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Bewertungskriterien - Mitarbeit

Beitrag von ENGEL »

Also, ich als ehem. Buchhalter würde gerne meine Mitarbeit an diesem Projekt anbieten!
Eines würde ich gleich mal vorschlagen, um jene Agenturen, die sich weigern, Antworten zu geben zu motivieren:
Die Bewertung sollte so laufen, dass der (idealerweise) beste Betreiber 0 Punkte hat.
Für jede verweigerte Antwort z.B. 100 Punkte. So filtert man schnell die "Schwarzen Schafe" raus!
Liebe Grüße
ENGEL
Behandle jeden Menschen so, wie du behandelt werden willst!
Das gilt ganz besonders auch gegenüber Sexworkerinnen!

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Lovara
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Beitrag von Lovara »

wie schon gesagt, trotz einiger bedenken, werde ich dieses projekt so gut es geht unterstützen.

in diese diskussion können alle wenn und abers im vorfeld abgeklärt werden.
aus diesem grund hagelt es auch fragen ohne ende. gut so.

also, hören wir auf nur zu reden und fangen an etwas sinnvolles zu tun.

vielleicht filtern sich dadurch die schwarzen schafe von selbst raus.

ich würde schon sagen das ein qualitätssiegel schon ein ansporn für einen betreiber wäre.
punkte allein kann man übersehen, aber so ein schönes siegel auf der hp hat doch was an sich.
lg LOVARA
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Re: Mitarbeit

Beitrag von Moon Dog »

Hallo Engel,
Danke für dein Angebot zur Mitarbeit.
ENGEL hat geschrieben:Für jede verweigerte Antwort z.B. 100 Punkte.
Nun, das Ergebnis wäre, dass von den 78 Agenturen schätzungsweise zwei bis drei überhaupt antworten und der Rest schweigt. Das ist nicht aussagekräftig.

Nein, die Grundaussagen für dieses Projekt können sich nur aus Erfahrungen von Kunden und Sexworkern ergeben.

Z.B. die Fragen: "Welche Agenturen täuscht Kunden?" und "Welche Agentur bietet besonders faire Bedingungen für Sexworkerinnen?" lassen sich auch sehr gut ohne die Agentur beantworten.

Die Agenturen werden zur Mitarbeit eingeladen, ein Angebot, das sie annehmen können oder auch nicht. Wenn eine Agentur dieses Angebot ausschlägt, wird das wohl erwähnt werden, aber allzugroßen Einfluss wird das auch nicht haben.


Die Anregung von Lovara für ein Gütesiegel - da kann man darüber diskutieren, ich sehe das Problem der Kontrolle. Am Anfang ist so ein Siegel meiner Meinung nach eher zweitrangig, insbesondere wenn nur ganz wenige Agenturen es führen würden. Das anfängliche Ziel ist eher erhöhte Transparenz für Kunden und Sexworker.

Moon Dog
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Beitrag von spamboy »

naja...das "projekt" erfreut mich, doch die protagonisten werden nicht so viele an der zahl werden - meine unterstützung, soweit gewünscht, habt´s auf alle fälle - einfach per pm anfragen
wir finden in den "weiten" des netzes nur die üblichen verdächtigen, und sie werden ned mehr werden...momentan noch.

wie war´s denn früher? du hast irgendwo die nummer (von an haberer von an bekannten *lol*) bekommen, angerufen, deine wünsche kundgetan und du fandest "erleichterung".... jetzt stehen auf diversen homepages fakes, oder wenn echt, wunderbare erscheinungen, die alle finessen der firma adobe mitgemacht haben (ausnahmen gibt´s natürlich auch)....

ansatzfehler eins:

manchmal ist weniger mehr (oder du hast eine auslastung von 20-40 termine/tag)
die mädls sind in der hinsicht wirklich "arme" wesen....die agentur hat ein portfolio von ca. 20 mädels und davon sind angeblich alle verfügbar, die agentur hat maximal 10 aufträge, ergo fallen 10 durch den rost.

ansatzfehler zwei:

die überbewertung des internet´s (lovara ist in einem anderem thread "werbung im netz" darauf eingegangen) in wien hat das internet zwar "viele, viele" nutzer, doch sind diese meist "unbeholfen" das netz richtig zu nutzen, kommen über die news und orf seite ned raus usw, usw. und kaum eine seite der "branche" hat hohe zugriffszahlen, entweder haben die firmen ihr netz gefiltert, oder sie bewegen sich auf den "üblichen" pages. siehe die foren vom traummännlein, tschortschi, ef. auch meine projekte (nur hob i leider ka zeit)... nedmal das 6 magazin hat "hohe" zahlen, und die haben aufgrund print eine ned unbedingt kleine zugriffszahl.
der durchschnittskunde hat auf seinem arbeitsplatz ka notebook!!!!(zumindest dafür) installateure, maurer, elektriker usw. müssen noch ohne *lol*

ansatzfehler drei:

die betreuung... wenn ich schon mal einen kunden am rohr hab, sollte dieser auch 1a betreut werden...sicher gibt´s verbalerotiker zu hauf, aber egal, jeder der anruft soll die gleiche betreuung erfahren, und da hakts bei den meisten. einerseits ist es da schwer , die "richtigen" worte zu wählen, man weiss ja nie, wer am anderen ende sitzt *g*, andererseits gehören selbstverständlich die wünsche ausgelotet...eine gute telefonistin ist gold wert!

die "kunden" haben meist ihren kontakt, wo sie nicht enttäuscht werden und wollen aus diesem grund ned wechseln.

jetzt zum eigentlichen thema:
illegale aufforderung muss rigoros ausgeschlossen werden...
gesundheits- und drogentests sind muss
anmeldung unbedingt notwendig
wohnungsunterstüzung muss gegeben sein (und ned um einen tarif, wo die mädls erst 4 monate arbeiten müssen um die kaution zusammen zu haben)
soziale betreuung (wie zum beispiel kindertagesstätten) sind pflicht, und ned nur in dem gewerbe (wenn wir mal alle nach amerikanischem system bald 3 jobs brauchen, um ned einbrechen gehen zu müssen, der staat aber kinder benötigt, muss sich auch da ein konsens ergeben)
gewerbe und sozialversicherungsbeiträge müssern endlich obligatorisch werden, nur sag das mal vor den wahlen *lol*
usw. usw. und das wird auch in anderen threads benötigt.

und das ganze geht halt nur mit unterstützung der medien...
der orf wird das kaum aufgreifen, und atv kauft lieber produktionen ein (weil billiger).. wär ein projekt: "escort-tv, wir berichten live vor ort, ein stetes auf und ab *lol*" (gestern gesehen? ich hab schrill lachen müssen, was da in graz abgeht)

wenn jetzt aber ein "aufpassen, da wirst abgezockt"-seiterl ins netz stellst, gibts parallel dazu ein "hochleb"-portal, und da bin ich vorsichtig. aber ich hör gerne zu und lass mich überraschen.

leider kommt mir manchmal vor, dass betreiber selbst schuld sind....
alle angebote stehen meist auf der page, dass mädels, die kein anal machen und "ohne" fellatieren, schon in der vorauswahl durchfallen. meist bleiben leider nur die "ogroseln" (verzeiht den ausdruck) über, wo ein "einfahrer" meist an der tagesordnung stehen.... mannes wunschvorstellung ist meist eine hardcore-queen um 80 euro..und des spielts halt nicht!

cu, sb
sorry ob des langen fernbleibens, aber die hacke frisst einen auf

sixela
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Re: schwierig, schwierig - aber von nix kommt nix!

Beitrag von sixela »

Nobbi56 hat geschrieben: Oder wer, glaubt ihr, wird sich am Markt eher durchsetzen: Eine Agentur mit 4-5 leidlich aussehenden Damen, die sich vorbildlich verhält, oder eine mit 30 – 40, die ständig „Nachschub“ aus Osteuropa „beschafft“ und wenig Rücksicht auf die Befindlichkeiten der Mädchen nimmt, aber eben ständig für „Frischfleisch“ sorgt
Dieser von Nobbi angeschnittete Aspekt kommt mir bei der Debatte noch zu kurz. Wobei ich aber halt wieder einen anderen Ansatz habe als der "Mainstream" der Poster hier. Man sollte gegenüber den "Illegalen" nicht den Zeigefinger erheben, sondern sie in den Ethikkodex einbinden (solange sie es freiwillig tun, das brauche ich hoffentlich nicht zu betonen). Denn bei er derzeitigen Gesetzeslage in Österreich, die praktisch die Ausübung der Sexarbeit für alle neuen Mädchen, die nicht aus den alten EU-15 kommen (wobei offenbar irgendein modus vivendi für die neuen EU-Bürgerinnen angewendet wird), verbietet, ist es zwar nicht legal, aber doch legitim, wenn sie als "Touristinnen" ohne Niederlassungsbewilligung und Arbeitserlaubnis versuchen. Ich meine daher, dass sich der Ethikkodex wirklich auf die von Moon Dog angesprochenen Punkte zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Sicherheit für Kunden und Sexworkerinnen beschränken sollte (z.B. auch Gesundheitskontrolle durch den Privatarzt, und zwar als Angebot), nicht auf die Überprüfung der Aufenthaltspapiere ausgeweitet werden sollte, wie hier angedeutet wurde.

Nur dann werden vielleicht auch bekannte Agenturen mitmachen, die sich normalerweise an solchen Aktionen nicht beteiligen.
UND vor allem - deswegen schreibe ich das eigentlich - auch andere Einrichtungen als Escortagenturen. Ich habe keine Zahlen, aber Escorts decken sicher weniger als 50% des Bedarfs ab. Unter Wohnungshostessen, Masseurinnen, Barmädchen und FKK-Clubgeherinnen findet man aber eben besonders viele Ausländerinnen und auch deren "Chefs", die sich an solchen Diskussionen nicht beteiligt, deren Aufenthaltsstatus ev. nicht immer legal ist, die es aber auch verdienen würden, geregelte und nicht ausbeuterische Arbeitszeiten zu haben und fair bezahlt zu werden. Gerade hier würde der Ethikkodex vielleicht helfen, dass mehr Rücksicht auf Befindlichkeiten genommen wird.

Ein Punkt, den ich Moon Dogs Liste noch hinzufügen würde, ist das Recht von Sexworkerinnen, Kunden auch abzulehnen, wenn er nicht die Grundbedingungen Sauberkeit und Respekt vor seinem Gegenüber zeigt.
Die Welt ist umso freier, je weniger Religion und je mehr Sex praktiziert wird

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Re: schwierig, schwierig - aber von nix kommt nix!

Beitrag von Moon Dog »

Hey, Norbert, spamboy, sixela und all die anderen: Eure konstrunktiven Beiträge bringen da echt was weiter! Fehlt nur noch die Meinung der einen oder anderen Sexworkerin.
Auf ein paar Dinge möchte ich eingehen:
sixela hat geschrieben:Man sollte gegenüber den "Illegalen" nicht den Zeigefinger erheben, sondern sie in den Ethikkodex einbinden (solange sie es freiwillig tun, das brauche ich hoffentlich nicht zu betonen).
Ich bin auch eher deiner Meinung. Wie schon mehrmals erwähnt sind die beiden Punkte "Kundenorientierung" und "faire Arbeitsbedingungen" die Hauptanliegen. Ich glaube, dieser "Agenturführer" sollte sich darauf konzentrieren. Ob eine Sexworkerin streng rechtlich genommen legal hier ist, ist ein Diskussionspunkt, über den man sich unterhalten kann. Wenn die Arbeitsbedingungen stimmen, würde ich das alleine nicht unbedingt negativ bewerten. Vieles ist halt Produkt einer "mangelhaften" Gesetzeslage.
sixela hat geschrieben:Ich habe keine Zahlen, aber Escorts decken sicher weniger als 50% des Bedarfs ab.
Das ist sicher richtig, wahrscheinlich viel weniger als 50%. Irgendwo muss eben ein Anfang gemacht werden - eine spätere Erweiterung auf andere Bereiche ist ja nicht ausgeschlossen!
sixela hat geschrieben:Ein Punkt, den ich Moon Dogs Liste noch hinzufügen würde, ist das Recht von Sexworkerinnen, Kunden auch abzulehnen, wenn er nicht die Grundbedingungen Sauberkeit und Respekt vor seinem Gegenüber zeigt.
Bin voll d'accord! Sehr wichtiger Punkt.
Maithuna - von der Wurzel geht der Strom ins Universum und zurück. (c) J.K.

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EINSPRUCH!

Beitrag von ETMC »

Ich bin auch eher deiner Meinung. Wie schon mehrmals erwähnt sind die beiden Punkte "Kundenorientierung" und "faire Arbeitsbedingungen" die Hauptanliegen. Ich glaube, dieser "Agenturführer" sollte sich darauf konzentrieren. Ob eine Sexworkerin streng rechtlich genommen legal hier ist, ist ein Diskussionspunkt, über den man sich unterhalten kann. Wenn die Arbeitsbedingungen stimmen, würde ich das alleine nicht unbedingt negativ bewerten. Vieles ist halt Produkt einer "mangelhaften" Gesetzeslage.
Hier ist die KRUX an sich - ein Agenturbetreiber der Mädchen als Sexworkerinnen in seiner Agentur beschäftigt hat kaum etwas zu befürchten - das Mädchen bekommt die Strafen und der Betreiber putzt sich ab - mit wir haben ja nur Escort vermittelt - obwohl jeder genau weiss was "gspielt" wird - sich HIER auf die mangelhafte Gesetzeslage auszureden ist SCHWACH

ESCORT ist Begleitung OHNE SEX
die meisten Agenturen vermitteln aber NUR SEX

und genau da verschließt IHR Eure Augen und redet es schön-

Ein Agenturbetreiber kann nur gute faire Arbeitsbedingungen schaffen wenn er ausschließen kann - und da ist das Prostitutionsgesetz EINDEUTIG dass das Mädchen eine Strafe bekommt wenn es SEX anbietet.

Ihr wollt ja ein sogenanntes Gütesiegel kreiren - dann bitte mit der ganzen Wahrheit und nicht mit der Scheinwelt ESCORT

Die meisten Escortagenturen - bis auf wenige Ausnahmen vermitteln keine Damen zur Gesellschaft sondern für SEX-.

Ein Hausbesuch ist sogar LEGAL - und SEX darf und kann lt ProstG auch stattfinden - mur Escort ist das KEINER

LEUTE ihr redtet und diskutiert hier mit Sexworkern - da solltet ihr schon den ganzen SCHWAFEL weglassen von wegen die bösen gesetze gute Arbeitsbedingungen etc.

Ein Anbieter ist nur dann fair zu den Mädchen wenn er mit registrierten Mädels arbeitet in allen anderen Fällen versteckt sich der Escortbetreiber hinter dem Deckmäntelchen "Wir machen ja nur Begleitung" EH KLOAR und die KROT fressen die Mädchen

Na wenn daß euer Kriterium ist für faire Arbeitsbedingungen dann GUTE Nacht.
liebe Grüsse
ETMC
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Wer Freiheiten aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.
Benjamin Franklin (1706-90),
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Beitrag von spamboy »

ESCORT ist Begleitung OHNE SEX
die meisten Agenturen vermitteln aber NUR SEX

und genau da verschließt IHR Eure Augen und redet es schön-

Ein Agenturbetreiber kann nur gute faire Arbeitsbedingungen schaffen wenn er ausschließen kann - und da ist das Prostitutionsgesetz EINDEUTIG dass das Mädchen eine Strafe bekommt wenn es SEX anbietet.

Ihr wollt ja ein sogenanntes Gütesiegel kreiren - dann bitte mit der ganzen Wahrheit und nicht mit der Scheinwelt ESCORT
naja...wie heisst dieses forum?
dass hier vom hostessendienst für messen, partys usw. ned die red ist, war imho von vornherein klar :017

es ist richtig, "normale" escorts machen sowas nicht, und jedes mädl wird rausgeworfen, wenn mit dem kunden was sein sollte :005

sicher gibt es diese dienste, nur solltest du da besser auf openbc öä nachschauen, das sind die tarife auch anders.

ich verschliesse auch nicht meine augen, aber die meisten HIER besprochenen pages haben zb. die "aufforderung" schon auf der seite stehen, sei es mit icons oder ausgeschrieben (schon da würd ich mir gedanken machen).

der punkt ist, dass es gerade "mode" ist, eine agentur zu betreiben, ohne zu wissen, was man sich da antut. oder nur, dass der "geldfluss" ned ausbleibt oder etwa die strasse zu "gefährlich" ist. siehe beitrag elisabeth "kurier/westbahnhof"

punkt ist: der markt ist da, und mit teilnahme einiger ist eventuell die chance da, eventuelle "sexverbote" aus dem weg zu gehen (eu usw., wir machen eh schon jeden blödsinn mit)
bedeutet: mach vorher sauber in den eigenen reihen, dann könnens mit dem finger ned auf dich zeigen, sondern sich in den...........
die chance ist JETZT da, in ein paar jahren wird das ganze "gschäft" ausschliesslich übers netz oder kontakt gehen, wenns so weitergeht (politisch)
oder man schafft die reputation. und das geht nur mit solchen projekten.
einerseits will man diese "branche" weghaben, andererseits wollen´s aber aufs fic$%& ned verzichten. des übliche katzerl mit seinem schwanzerl kommt da wieder zum vorschein.

hier gehts ausschliesslich um erotische kontakte, was hält mich aber als agenturbetreiber ab, das klientel zu trennen und das portfolio zu erweitern. die ressourcen sind da.

ein gütesiegel hat schon immer geholfen (andere mir bekannte pages arbeiten zb. damit und die erfolge sprechen für sich) - solange sie nicht erkauft oder wiederum gefaked werden - siehe diverse foren.

dass so ein projekt einen enormen arbeitsaufwand darstellt ist euch hoffentlich klar. da nütz es nichts, wenn die webtools gratis sind. da gehts um emense betreuung und bearbeitung. aber, ebay sei dank, gibts zb einen paypal-button. googlewerbung oä wird da leider ned mitspielen. und anders zu kohle zur finazierung zu kommen, schaut schon wieder gekauft aus *lol*

cu, sb

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Beitrag von devore »

Da gestatte ich mir doch einen kleinen Zwischenruf. Gerade, weil ich Worte "Ethik-Codex" hoch achte. - Was zur Hölle hat so ein wunderbarer Begriff mit plattem Marketingsdeutsch zu tun?
"Gütesiegel" haben Rasenmäher und chinesische Turnschuhe.

Ein Codex (und besonders ein Ethik-Codex) kann nur aus einem Bedürfnis entstehen und ist sich somit selbst genug. Die äußere Form, ode gar die schriftliche Formulierung, folgt ausschließlich einer inneren gelebten Haltung und sollte niemals unbeholfene Strategie sein.

Aber genug der Erregung über Begrifflichkeiten. Es geht im Sexgeschäft definitiv um Verkaufen. Der eine hat was zu vermitteln, die eine hat (hoffentlich) was zu bieten und der Einkäufer will in der Regel das Maximum für Minimum Geld. Ich habe in meinem Leben viele Freier kennengelernt (und ich war sicher auch einer), der Durchschnittskunde würde unter einem "Gütesiegel" traurigerweise nichts anderes verstehen, als "DIE SAU LÄSST ALLES MIT SICH MACHEN".

Was hier stattfindet ist im Prinzip die längst fällige Aufarbeitung des massiv unterentwickelten "GutMenschen-Marktes". Auch gebildete Humanisten mit dem Herz am berühmten rechten Fleck, wollen manchmal ficken. Sollen sie auch dürfen. - Ich halte das für einen komplett unterschätzen Markt. Der "Gütesiegel" wäre in dem Fall wohl die selbstverwaltete Agentur der Frauen - Natürlich neben all den oben zu Recht angeführten (leider noch nicht) Standards.

So, das wärs mal fürs Erste. - Einen schönen Tag wünscht.
Devore
"Are you talking to me?"