Länderberichte FRANKREICH:
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Beschlossen ist es, aber eingeführt ist noch nichts, das Gesetz ist noch anfechtbar, und noch nicht anwendbar (aus formalen und anderen Gründen). Abwarten.
Übrigens haben von insgesamt 577 Abgeordneten der französischen Nationalversammlung ganze 64 dafür und 12 dagegen gestimmt. Also haben gerade mal 13 % der Abgeordneten, 76 Leute, über das Sexualleben, darum nämlich geht es unter anderem, eines Volks von 66 Millionen entschieden. Und das nach fast drei Jahren heftiger öffentlicher Debatte, während der sich der französische Senat dreimal deutlich gegen die Kundenbestrafung ausgesprochen hat, und eine Menge Gesundheits- und Menschenrechtsorganisationen ebenfalls (z.B. Ärzte ohne Grenzen und Amnesty International Frankreich), ebenso wie die sehr große Mehrheit der Sexarbeiter/-innen, und sogar die mehrheitliche Volksmeinung. Wenn diese de-facto-Diktatur einer sektiererischen Minderheit, dazu mit handfesten Eigeninteressen, repräsentative Demokratie sein soll, bin ich ab jetzt für eine Volksräterepublik.
Übrigens haben von insgesamt 577 Abgeordneten der französischen Nationalversammlung ganze 64 dafür und 12 dagegen gestimmt. Also haben gerade mal 13 % der Abgeordneten, 76 Leute, über das Sexualleben, darum nämlich geht es unter anderem, eines Volks von 66 Millionen entschieden. Und das nach fast drei Jahren heftiger öffentlicher Debatte, während der sich der französische Senat dreimal deutlich gegen die Kundenbestrafung ausgesprochen hat, und eine Menge Gesundheits- und Menschenrechtsorganisationen ebenfalls (z.B. Ärzte ohne Grenzen und Amnesty International Frankreich), ebenso wie die sehr große Mehrheit der Sexarbeiter/-innen, und sogar die mehrheitliche Volksmeinung. Wenn diese de-facto-Diktatur einer sektiererischen Minderheit, dazu mit handfesten Eigeninteressen, repräsentative Demokratie sein soll, bin ich ab jetzt für eine Volksräterepublik.
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Hier eine Zusammenfassung des Guardian auf Englisch: http://www.theguardian.com/world/2016/a ... -customers
(Natürlich ist die offizielle Lesart Unsinn, daß dieses Gesetz Sexarbeitern/-innen nützen soll, es soll ihnen eindeutig die Arbeit erschweren bzw. unmöglich machen.)
(Natürlich ist die offizielle Lesart Unsinn, daß dieses Gesetz Sexarbeitern/-innen nützen soll, es soll ihnen eindeutig die Arbeit erschweren bzw. unmöglich machen.)
Zuletzt geändert von Doris67 am 07.04.2016, 10:52, insgesamt 1-mal geändert.
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RE: Länderberichte FRANKREICH:
FRANKREICH WILL PROSTITUTION ABSCHAFFEN
Freiern drohen Geldbussen bis zu 3500 Euro
(Die Gewerkschaft Strass ist hier in diesem Artikel auch erwaehnt)
www.morgenpost.de/politik/article207393 ... affen.html
____________________________________________
BUSSE ODER ENTWOEHNUNGSKURS: SO WILL FRANKREICH DIE PROSTITUTION ABSCHAFFEN
www.basellandschaftlichezeitung.ch/ausl ... -130180475
____________________________________________
www.dw.com/de/freiern-in-frankreich-dro ... a-19170351
____________________________________________
www.abendblatt.de/politik/article207393 ... affen.html
Freiern drohen Geldbussen bis zu 3500 Euro
(Die Gewerkschaft Strass ist hier in diesem Artikel auch erwaehnt)
www.morgenpost.de/politik/article207393 ... affen.html
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www.basellandschaftlichezeitung.ch/ausl ... -130180475
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Danke. Der Artikel der Morgenpost ist überraschend kritisch gegenüber der französischen Regierung, gut.
(Allerdings werden leider immer und immer wieder die seit Jahren als absurd bekannten Zahlenspiele der Sexarbeitsgegner übernommen: 30000 Huren auf 66 Millionen Einwohner sind ein Witz, man darf gerne von dem Fünf- bis Zehnfachen ausgehen.)
(Allerdings werden leider immer und immer wieder die seit Jahren als absurd bekannten Zahlenspiele der Sexarbeitsgegner übernommen: 30000 Huren auf 66 Millionen Einwohner sind ein Witz, man darf gerne von dem Fünf- bis Zehnfachen ausgehen.)
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Liebe Doris,
gern geschehen!
Ich denke an Euch in Frankreich ganz doll!
Habe frueher einmal Urlaub auf Korsika gemacht und fuhr einmal quer durch Frankreich nach Spanien.
Zwar ist das Gesetz noch anfechtbar, aber wie es auch in Deutschland der Fall sein werden wird, wird das Gesetz vielleicht trotz der vielen Einwaende wohl richtig in Kraft treten.
Ich druecke Euch und Dich sowieso,
liebe Gruesse von Hamsterchen
gern geschehen!
Ich denke an Euch in Frankreich ganz doll!
Habe frueher einmal Urlaub auf Korsika gemacht und fuhr einmal quer durch Frankreich nach Spanien.
Zwar ist das Gesetz noch anfechtbar, aber wie es auch in Deutschland der Fall sein werden wird, wird das Gesetz vielleicht trotz der vielen Einwaende wohl richtig in Kraft treten.
Ich druecke Euch und Dich sowieso,
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RE: Länderberichte FRANKREICH:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... geldstrafe
Im Kommentarteil zum Zeit-Artikel gibt es einige bemerkenswerte Beiträge, die offensichtlich für die Diskussion dort anregend wirken. Der Autor nennt sich "Azenion" und ich würde mich nicht wundern, wenn der jemandem von euch bekannt wäre. Ich erlaube mir, hier zwei Kommentare zu dokumentieren.
*****
"Ich glaube, die Quelle solcher repressiver Gesetze ist eine Art fehlgeleiteter Empathie: Man stellt sich vor, man selbst müßte tun, was andere freiwillig tun, und will es ihnen in der Folge verbieten, da man die Freiwilligkeit nicht nachvollziehen kann.
Doch die Menschen sind verschieden - ein Phänomen, mit dem ein Teil der Linken traditionell Probleme hat.
Und so totalitär, mit dem Strafrecht sogar ins Schlafzimmer hineinreglementieren zu wollen, daß man Sex nur gratis haben darf, sind auch nur religiös oder ideologisch verbohrte Puritaner.
Ich bin der Meinung: Wer mit wem aufgrund welcher persönlicher Übereinkunft welche sexuellen Tätigkeiten vollbringt, geht im Normalfall genau die Beteiligten etwas an."
*****
"Zuhälter gibt es, weil es dafür einen Bedarf gibt:
Eine Prostituierte braucht erstens eine Kontaktanbahnungsmöglichkeit, zweitens eine Räumlichkeit und drittens Schutz vor Übergriffen.
Zu 1.: Aus der Öffentlichkeit wird sie verbannt, weil ihre bloße Sichtbarkeit für viele "Menschenfreunde" schon unerträglich ist – das erschwert die Kontaktanbahnung. Kontaktanzeigen sind heikel, weil sie den Interessenten vorher nicht sehen kann.
Zu 2 und 3: In der eigenen Wohnung, wo sie gegebenenfalls Schutz durch ihr Umfeld hätte, darf sie ihrer Tätigkeit auch nicht nachgehen – die Kommunen verbieten es. Da sie in die nächtlichen Industriegebiete verbannt wird, ist sie, falls es Ärger gibt allein.
Bleiben also Bordelle. Die Kommunen wollen sie in der Regel aus moralistischen Gründen nicht betreiben – also füllen Zuhälter die Lücke. Und die nutzen die Situation natürlich schamlos aus.
Wenn man Zuhälterei unterbinden wollte, müßte man den Prostituierten ihre Bedürfnisse erfüllen:
Schluß mit der Ächtung, Schluß mit der Verbannung, Erlaubnis zu Tätigkeit in frei gewählter Umgebung, Schutz statt Schikanierung und Moralisiererei durch offizielle Stellen.
Das rot-grüne Gesetz war einfach zu halbherzig gemacht, weil die SPD, wie so oft, Angst vor der Boulevardpresse hatte."
Im Kommentarteil zum Zeit-Artikel gibt es einige bemerkenswerte Beiträge, die offensichtlich für die Diskussion dort anregend wirken. Der Autor nennt sich "Azenion" und ich würde mich nicht wundern, wenn der jemandem von euch bekannt wäre. Ich erlaube mir, hier zwei Kommentare zu dokumentieren.
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"Ich glaube, die Quelle solcher repressiver Gesetze ist eine Art fehlgeleiteter Empathie: Man stellt sich vor, man selbst müßte tun, was andere freiwillig tun, und will es ihnen in der Folge verbieten, da man die Freiwilligkeit nicht nachvollziehen kann.
Doch die Menschen sind verschieden - ein Phänomen, mit dem ein Teil der Linken traditionell Probleme hat.
Und so totalitär, mit dem Strafrecht sogar ins Schlafzimmer hineinreglementieren zu wollen, daß man Sex nur gratis haben darf, sind auch nur religiös oder ideologisch verbohrte Puritaner.
Ich bin der Meinung: Wer mit wem aufgrund welcher persönlicher Übereinkunft welche sexuellen Tätigkeiten vollbringt, geht im Normalfall genau die Beteiligten etwas an."
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"Zuhälter gibt es, weil es dafür einen Bedarf gibt:
Eine Prostituierte braucht erstens eine Kontaktanbahnungsmöglichkeit, zweitens eine Räumlichkeit und drittens Schutz vor Übergriffen.
Zu 1.: Aus der Öffentlichkeit wird sie verbannt, weil ihre bloße Sichtbarkeit für viele "Menschenfreunde" schon unerträglich ist – das erschwert die Kontaktanbahnung. Kontaktanzeigen sind heikel, weil sie den Interessenten vorher nicht sehen kann.
Zu 2 und 3: In der eigenen Wohnung, wo sie gegebenenfalls Schutz durch ihr Umfeld hätte, darf sie ihrer Tätigkeit auch nicht nachgehen – die Kommunen verbieten es. Da sie in die nächtlichen Industriegebiete verbannt wird, ist sie, falls es Ärger gibt allein.
Bleiben also Bordelle. Die Kommunen wollen sie in der Regel aus moralistischen Gründen nicht betreiben – also füllen Zuhälter die Lücke. Und die nutzen die Situation natürlich schamlos aus.
Wenn man Zuhälterei unterbinden wollte, müßte man den Prostituierten ihre Bedürfnisse erfüllen:
Schluß mit der Ächtung, Schluß mit der Verbannung, Erlaubnis zu Tätigkeit in frei gewählter Umgebung, Schutz statt Schikanierung und Moralisiererei durch offizielle Stellen.
Das rot-grüne Gesetz war einfach zu halbherzig gemacht, weil die SPD, wie so oft, Angst vor der Boulevardpresse hatte."
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RE: Länderberichte FRANKREICH:
Warum Verbote den Prostituierten schaden
Soziologin Amesberger will Frauen schützen, die aus der Sexarbeit aussteigen wollen.
Das französische Vergnügungsviertel Pigalle ohne die Damen des horizontalen Gewerbes? Kaum vorstellbar. Doch genau das soll mit dem neuen Prostitutionsgesetz in Frankreich bezweckt werden. Nach dem sollen Freier, die eine Prostituierte besuchen, künftig bestraft werden.
An der Realität wird sich durch die neue Rechtslage wohl nicht viel ändern. Davon ist die Soziologin Helga Amesberger überzeugt. Ein Blick nach Schweden, wo seit 1999 die käufliche Liebe unter Strafe gestellt wird, macht das klar: "Seither ist weder die Zahl der Nachtclubs noch die Zahl der Sexarbeiterinnen zurückgegangen. Sie sind nur in die Illegalität gedrängt worden. Das hat eine Evaluierung ergeben, die vergangenen Monat veröffentlicht wurde."
Noch schlimmer
Die Situation habe sich für die Frauen in Schweden sogar verschlimmert. "Wenn sie ihr Geschäft zum Beispiel auf der Straße anbahnen, dann muss das viel schneller gehen als früher. Sie haben nicht mehr so viel Zeit, den Kunden abzuchecken, ob er eine Gefahr für sie bedeutet oder nicht." Die Prostituierten müssten zudem einen viel größeren Aufwand betreiben, um ihre Kunden – die ja ihre Einkommensquelle sind – zu beschützen. "Sie müssen Strategien entwickeln, wie sie sich vor der Polizei verstecken können", erläutert Amesberger. "Das eröffnet der Korruption Tür und Tor. Und die Betroffenen sind erpressbarer." Hilfe ist das keine. Wer Frauen vor der Zwangsprostitution und vor der Sexarbeit schützen wolle, der müsse andere Strategien entwickeln. "Frauen aus dem Ausland, die zur Sexarbeit gezwungen werden, müssten vor Ausweisung geschützt werden und zumindest ein verpflichtendes Bleiberecht erhalten. In Österreich ist das zum Beispiel nur der Fall, wenn die Frauen vor Gericht aussagen. Das ist zu wenig."
Frauenhäuser
Wer diesen Frauen helfen will, der müsse ihnen auch die Möglichkeit geben, ihren Lebensunterhalt anders zu verdienen. Und er müsse Strukturen anbieten, in denen sich die Frauen aus ihren Zwangsbeziehungen lösen können: "In Österreich gibt es Notwohnungen, die ähnlich funktionieren wie Frauenhäuser. Sie erhalten dort psychologische Betreuung und werden auf dem Weg in ein neues Leben unterstützt."
Kommentar
Die im Dunkeln sieht man nicht
Männer werden auch weiterhin Sex kaufen - aber im "Untergrund".
Schweden hat’s vorgemacht – seit 1999 steht der Erwerb von käuflichem Sex dort unter Strafe. In Norwegen, Island und Großbritannien gibt es ähnliche Gesetze. Heißt: Freier müssen empfindliche Geldstrafen zahlen, Zuhälter mit Freiheitsstrafen rechnen. Ziel ist es, Männer abzuschrecken, sodass weniger Herren die Dienste von Sexworkerinnen in Anspruch nehmen. Erwünschtes Signal: Sich eine Frau zu „kaufen“, ist kein Kavaliersdelikt.
Ob das funktioniert? Das ist zu bezweifeln: Männer werden durch so ein Gesetz eher nicht davon abgehalten, sich Sex zu kaufen. Ein Gesetz gegen Geilheit gibt es nämlich nicht. Also wird es weiterhin Kunden geben, aber illegal, im Dunklen. Eine Maßnahme gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution ist es vermutlich auch nicht. Denn natürlich werden männliche Kunden in Zukunft davon absehen, Sexworkerinnen in Notlage zu melden – so würde ja offensichtlich, dass sie illegal gehandelt haben. Zwar ist der Straßenstrich in Schweden signifikant zurückgegangen, doch Kritiker sind überzeugt, dass Prostitution nun eher abseits stattfindet, im Untergrund, dort, wo keiner hinschaut. Und wo mehr Gefahren lauern als bisher. Ein Einwurf kommt auch von Frauen, die sich als „freiwillige Sexarbeiterinnen“ outen, sie fürchten durch die neue Gesetzgebung Umsatzeinbußen.
gabriele.kuhn@kurier.at
http://kurier.at/lebensart/leben/neues- ... 91.410.973
Soziologin Amesberger will Frauen schützen, die aus der Sexarbeit aussteigen wollen.
Das französische Vergnügungsviertel Pigalle ohne die Damen des horizontalen Gewerbes? Kaum vorstellbar. Doch genau das soll mit dem neuen Prostitutionsgesetz in Frankreich bezweckt werden. Nach dem sollen Freier, die eine Prostituierte besuchen, künftig bestraft werden.
An der Realität wird sich durch die neue Rechtslage wohl nicht viel ändern. Davon ist die Soziologin Helga Amesberger überzeugt. Ein Blick nach Schweden, wo seit 1999 die käufliche Liebe unter Strafe gestellt wird, macht das klar: "Seither ist weder die Zahl der Nachtclubs noch die Zahl der Sexarbeiterinnen zurückgegangen. Sie sind nur in die Illegalität gedrängt worden. Das hat eine Evaluierung ergeben, die vergangenen Monat veröffentlicht wurde."
Noch schlimmer
Die Situation habe sich für die Frauen in Schweden sogar verschlimmert. "Wenn sie ihr Geschäft zum Beispiel auf der Straße anbahnen, dann muss das viel schneller gehen als früher. Sie haben nicht mehr so viel Zeit, den Kunden abzuchecken, ob er eine Gefahr für sie bedeutet oder nicht." Die Prostituierten müssten zudem einen viel größeren Aufwand betreiben, um ihre Kunden – die ja ihre Einkommensquelle sind – zu beschützen. "Sie müssen Strategien entwickeln, wie sie sich vor der Polizei verstecken können", erläutert Amesberger. "Das eröffnet der Korruption Tür und Tor. Und die Betroffenen sind erpressbarer." Hilfe ist das keine. Wer Frauen vor der Zwangsprostitution und vor der Sexarbeit schützen wolle, der müsse andere Strategien entwickeln. "Frauen aus dem Ausland, die zur Sexarbeit gezwungen werden, müssten vor Ausweisung geschützt werden und zumindest ein verpflichtendes Bleiberecht erhalten. In Österreich ist das zum Beispiel nur der Fall, wenn die Frauen vor Gericht aussagen. Das ist zu wenig."
Frauenhäuser
Wer diesen Frauen helfen will, der müsse ihnen auch die Möglichkeit geben, ihren Lebensunterhalt anders zu verdienen. Und er müsse Strukturen anbieten, in denen sich die Frauen aus ihren Zwangsbeziehungen lösen können: "In Österreich gibt es Notwohnungen, die ähnlich funktionieren wie Frauenhäuser. Sie erhalten dort psychologische Betreuung und werden auf dem Weg in ein neues Leben unterstützt."
Kommentar
Die im Dunkeln sieht man nicht
Männer werden auch weiterhin Sex kaufen - aber im "Untergrund".
Schweden hat’s vorgemacht – seit 1999 steht der Erwerb von käuflichem Sex dort unter Strafe. In Norwegen, Island und Großbritannien gibt es ähnliche Gesetze. Heißt: Freier müssen empfindliche Geldstrafen zahlen, Zuhälter mit Freiheitsstrafen rechnen. Ziel ist es, Männer abzuschrecken, sodass weniger Herren die Dienste von Sexworkerinnen in Anspruch nehmen. Erwünschtes Signal: Sich eine Frau zu „kaufen“, ist kein Kavaliersdelikt.
Ob das funktioniert? Das ist zu bezweifeln: Männer werden durch so ein Gesetz eher nicht davon abgehalten, sich Sex zu kaufen. Ein Gesetz gegen Geilheit gibt es nämlich nicht. Also wird es weiterhin Kunden geben, aber illegal, im Dunklen. Eine Maßnahme gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution ist es vermutlich auch nicht. Denn natürlich werden männliche Kunden in Zukunft davon absehen, Sexworkerinnen in Notlage zu melden – so würde ja offensichtlich, dass sie illegal gehandelt haben. Zwar ist der Straßenstrich in Schweden signifikant zurückgegangen, doch Kritiker sind überzeugt, dass Prostitution nun eher abseits stattfindet, im Untergrund, dort, wo keiner hinschaut. Und wo mehr Gefahren lauern als bisher. Ein Einwurf kommt auch von Frauen, die sich als „freiwillige Sexarbeiterinnen“ outen, sie fürchten durch die neue Gesetzgebung Umsatzeinbußen.
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Zwerg: Dieser Artikel verkennt leider völlig, worum es bei Kundenbestrafung eigentlich geht: um social engineering an Frauen, und zwar an _allen_ Frauen. Nicht der Kunde ist das Ziel, sondern die Sexarbeiterin, ihre Arbeit soll unmöglich gemacht werden, damit sie in eine Frauenrolle der reaktionärsten Art gezwungen wird: Kinder, Küche, Kirche, und der Staat kontrolliert ihre Sexualität und ihre Fortpflanzungsfähigkeit und -aktivität. Daß dies einer totalitären Ideologie dient, sieht man gut am Beispiel Schwedens.
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Gutes Radiointerview von gestern mit Marie Prin, der Generalsekretärin des STRASS (Audio und Text im Artikel, leider nur auf Französisch): https://www.francebleu.fr/infos/societe ... 1459955413
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Ein Artikel zur Kundenbestrafung, der den Nagel auf den Kopf trifft: http://www.huffingtonpost.com/cas-mudde ... 44972.html
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RE: Länderberichte FRANKREICH:
Super Artikel! Merci!
@Doris, wie genau ist der Stand? Beim letzten Anlauf war das Gesetzesmachwerk am Senat gescheitert - ist das diesmal durchgegangen?
@Doris, wie genau ist der Stand? Beim letzten Anlauf war das Gesetzesmachwerk am Senat gescheitert - ist das diesmal durchgegangen?
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friederike: Das Gesetz ist endgültig beschlossen (in vierter Lesung in der Nationalversammlung, der Senat hat alle drei male dagegen gestimmt), einschließlich Kundenbestrafung, aber noch anfechtbar, siehe hier: http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... &start=389
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Eine Mitteilung von ICRSE zum französischen Gesetz (auf Englisch): http://www.sexworkeurope.org/news/gener ... nts-france
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Ich möchte euch mit etwas bekannt machen, das in Frankreich im Augenblick sehr wichtig wird, und zu dem man in der deutschen Presse bezeichnenderweise so gut wie nichts, oder nur tendenziösen Unsinn, liest (SPON z.B. sprach neulich in verächtlichem Tonfall von landesweit ein paar tausend demonstrierenden Schülern, als an dem Tag im ganzen Land gut 1.2 Millionen (!) Leute allen Alters und aller Gesellschaftsschichten, mitsamt aller großen Gewerkschaften, in dutzenden Städten auf der Straße waren):
Seit über einem Monat gibt es in Frankreich eine massive Prostestbewegung mit, unter anderem, Demonstrationen und Streiks in allen Berufsbereichen sowie in Schulen und Universitäten, um ein Gesetzesvorhaben zu blockieren, das einen katastrophalen Abbau von Arbeitnehmer- und Sozialrechten bedeutet, es wäre de facto eine Rückkehr zu feudalkapitalistischen Strukturen des 19. Jahrhunderts. Dieses Gesetz, genannt "loi Travail" oder "loi El Khomri" (nach dem Namen der Ministerin, die dafür die Marionette macht), hat in unserer globalisierten Zeit auch international Bedeutung, denn was in einem Land an Rückschritt durchkommt wird erfahrungsgemäß sofort durch die gleichgesinnten Regierungen anderer Länder freudig übernommen.
Hier eine sehr gute Zusammenfassung auf Englisch dieser Bewegung: https://cominsitu.wordpress.com/2016/04 ... abour-law/
Ihr fragt euch jetzt vielleicht, was das alles mit Sexarbeit zu tun hat? Beides hat sehr viel miteinander zu tun: Erstens betrifft Abbau von Arbeitnehmer- und Sozialrechten absolut jedes Mitglied der Gesellschaft, weil es um Umverteilung von Reichtum und Macht von unten nach oben geht, und das betrifft Huren genauso wie alle anderen: die Folgen für Huren wären z.B. sinkende Preise, weniger Kunden, und kaum noch Arbeitnehmerrechte falls wir aus der Sexarbeit aussteigen. Zweitens nehmen hier in Frankreich auch viele Huren, obwohl sie keine Lohnarbeit ausüben, aktiv an den Streiks dieser Bewegung teil, indem sie solidarisch und öffentlich (per geänderter Anzeige und Ablehnung von Kunden z.B.) mitstreiken (Kolleginnen sind sogar dabei, zu diesem Zweck eine Streikkasse aufzubauen). Drittens, und das ist die wichtigste Verbindung dabei, wird dieses Gesetz, falls es angewandt wird, das französische Prekariat extrem vergrößern und damit auch so manche Leute in die Sexarbeit aus Not treiben: dieses Gesetz verwandelt heutige Lohnarbeitnehmer/innen in die Armutshuren von morgen (und das bei gleichzeitiger Einführung eines Gesetzes, das Sexarbeit immer weniger möglich machen soll). Wobei die Hauptforderung der französischen Huren, nämlich die Normalisierung der Sexarbeit als, rechtlich gesehen, Arbeit wie jede andere, dem exakt entgegenläuft: wir wollen mehr Rechte, nicht weniger, und zwar für alle, nicht nur für uns. Es gilt also, Solidarität und Konvergenz auszubauen zwischen dieser Streikbewegung und der Hurenbewegung. Und genau das macht der STRASS aktiv: Wir sind z.B. schon in mehrere bestreikte Universitäten eingeladen worden, um genau dazu zu referieren und auszutauschen, und wir wurden sehr interessiert und aufgeschlossen empfangen.
Hinzu kommt, daß der Bevölkerung diese Bewegung noch nicht intensiv genug ist (zum Generalstreik ist es bisher leider noch nicht gekommen, obwohl das sehr nötig wäre), und daß aus diesem Grund seit ca. 10 Tagen in Frankreich eine öffentliche selbstorganisierte Grassrootsbewegung entstanden ist, die sich "Nuit Debout" (ca. "Durchwachte Nacht", es schwingt aber auch "aufstehen" im politischen Sinn mit) nennt, und daß auf öffentlichen Plätzen vieler Städte, z.B. auf der place de la République in Paris, basisdemokratische selbstorgansierte Camps für jedermann/frau bestehen, in denen über alle Themen, bei den etwas politisch im argen liegt, diskutiert und beschlossen werden kann. Der STRASS beteiligt sich ausführlich daran, insbesondere in Paris, wo wir z.B. an feministischen Workshops teilgenommen haben und vor zwei Tagen sogar einen gut besuchten Infotisch zur Sexarbeit hatten. Wir informieren auf diese Weise viele Leute über unsere Anliegen und Kämpfe, zeigen unsere Solidarität, und gewinnen dadurch auch neue Erkenntnisse, Kontakte und Mitstreiter/innen, und das ist sehr gut so.
Es könnte sein, und es ist zu hoffen, daß aus all diesem eine neue politische Gegenbewegung aus der Bevölkerung gegen den globalen rollback in düsterste vergangene Zeiten entsteht. Wir arbeiten jedenfalls mit daran.
Seit über einem Monat gibt es in Frankreich eine massive Prostestbewegung mit, unter anderem, Demonstrationen und Streiks in allen Berufsbereichen sowie in Schulen und Universitäten, um ein Gesetzesvorhaben zu blockieren, das einen katastrophalen Abbau von Arbeitnehmer- und Sozialrechten bedeutet, es wäre de facto eine Rückkehr zu feudalkapitalistischen Strukturen des 19. Jahrhunderts. Dieses Gesetz, genannt "loi Travail" oder "loi El Khomri" (nach dem Namen der Ministerin, die dafür die Marionette macht), hat in unserer globalisierten Zeit auch international Bedeutung, denn was in einem Land an Rückschritt durchkommt wird erfahrungsgemäß sofort durch die gleichgesinnten Regierungen anderer Länder freudig übernommen.
Hier eine sehr gute Zusammenfassung auf Englisch dieser Bewegung: https://cominsitu.wordpress.com/2016/04 ... abour-law/
Ihr fragt euch jetzt vielleicht, was das alles mit Sexarbeit zu tun hat? Beides hat sehr viel miteinander zu tun: Erstens betrifft Abbau von Arbeitnehmer- und Sozialrechten absolut jedes Mitglied der Gesellschaft, weil es um Umverteilung von Reichtum und Macht von unten nach oben geht, und das betrifft Huren genauso wie alle anderen: die Folgen für Huren wären z.B. sinkende Preise, weniger Kunden, und kaum noch Arbeitnehmerrechte falls wir aus der Sexarbeit aussteigen. Zweitens nehmen hier in Frankreich auch viele Huren, obwohl sie keine Lohnarbeit ausüben, aktiv an den Streiks dieser Bewegung teil, indem sie solidarisch und öffentlich (per geänderter Anzeige und Ablehnung von Kunden z.B.) mitstreiken (Kolleginnen sind sogar dabei, zu diesem Zweck eine Streikkasse aufzubauen). Drittens, und das ist die wichtigste Verbindung dabei, wird dieses Gesetz, falls es angewandt wird, das französische Prekariat extrem vergrößern und damit auch so manche Leute in die Sexarbeit aus Not treiben: dieses Gesetz verwandelt heutige Lohnarbeitnehmer/innen in die Armutshuren von morgen (und das bei gleichzeitiger Einführung eines Gesetzes, das Sexarbeit immer weniger möglich machen soll). Wobei die Hauptforderung der französischen Huren, nämlich die Normalisierung der Sexarbeit als, rechtlich gesehen, Arbeit wie jede andere, dem exakt entgegenläuft: wir wollen mehr Rechte, nicht weniger, und zwar für alle, nicht nur für uns. Es gilt also, Solidarität und Konvergenz auszubauen zwischen dieser Streikbewegung und der Hurenbewegung. Und genau das macht der STRASS aktiv: Wir sind z.B. schon in mehrere bestreikte Universitäten eingeladen worden, um genau dazu zu referieren und auszutauschen, und wir wurden sehr interessiert und aufgeschlossen empfangen.
Hinzu kommt, daß der Bevölkerung diese Bewegung noch nicht intensiv genug ist (zum Generalstreik ist es bisher leider noch nicht gekommen, obwohl das sehr nötig wäre), und daß aus diesem Grund seit ca. 10 Tagen in Frankreich eine öffentliche selbstorganisierte Grassrootsbewegung entstanden ist, die sich "Nuit Debout" (ca. "Durchwachte Nacht", es schwingt aber auch "aufstehen" im politischen Sinn mit) nennt, und daß auf öffentlichen Plätzen vieler Städte, z.B. auf der place de la République in Paris, basisdemokratische selbstorgansierte Camps für jedermann/frau bestehen, in denen über alle Themen, bei den etwas politisch im argen liegt, diskutiert und beschlossen werden kann. Der STRASS beteiligt sich ausführlich daran, insbesondere in Paris, wo wir z.B. an feministischen Workshops teilgenommen haben und vor zwei Tagen sogar einen gut besuchten Infotisch zur Sexarbeit hatten. Wir informieren auf diese Weise viele Leute über unsere Anliegen und Kämpfe, zeigen unsere Solidarität, und gewinnen dadurch auch neue Erkenntnisse, Kontakte und Mitstreiter/innen, und das ist sehr gut so.
Es könnte sein, und es ist zu hoffen, daß aus all diesem eine neue politische Gegenbewegung aus der Bevölkerung gegen den globalen rollback in düsterste vergangene Zeiten entsteht. Wir arbeiten jedenfalls mit daran.
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RE: Länderberichte FRANKREICH:
Danke, Doris, für dieses Beispiel von Bericht-NICHT-erstattung!
Hab's mir gleich mal angekuckt, und wird in Frankreich selbst durchaus sympathisch präsentiert:
http://www.lemonde.fr/politique/article ... 23448.html
Hab's mir gleich mal angekuckt, und wird in Frankreich selbst durchaus sympathisch präsentiert:
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RE: Länderberichte FRANKREICH:
VON DER WUT AUF FRANKREICHS POLITISCHES SYSTEM
www.saarbruecker-zeitung.de/politik/the ... 25,6117156
____________________________________________
www.express.de/news/politik-und-wirtsch ... l-23868636
www.saarbruecker-zeitung.de/politik/the ... 25,6117156
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www.express.de/news/politik-und-wirtsch ... l-23868636
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Nun ja, die politische Wirkung in der Gegenwart, falls sie kommt, wird nicht von Nuit Debout ausgehen, sondern von massiven Streiks und Blockaden. Das Medienwohlwollen gegenüber Nuit Debout darf man zum großen Teil als konzertierte Entschärfungsstrategie verstehen.
Nuit Debout wird dann wirklich interessant werden, wenn, und falls, es uns gelingt, diesen katastrophalen Gesetzentwurf ersatzlos zu verhindern: danach wird zunächst nämlich nur der aktuelle status quo weiterbestehen, der schon schlecht genug ist, was Arbeitnehmerrechte angeht. Ab dann weden wir politische Visionen und Gesellschaftsprojekte brauchen, und dafür wird Nuit Debout dann wirklich interessant werden. Aber das sollte uns nicht daran hindern, schon mal darauf hin zu arbeiten.
Nuit Debout wird dann wirklich interessant werden, wenn, und falls, es uns gelingt, diesen katastrophalen Gesetzentwurf ersatzlos zu verhindern: danach wird zunächst nämlich nur der aktuelle status quo weiterbestehen, der schon schlecht genug ist, was Arbeitnehmerrechte angeht. Ab dann weden wir politische Visionen und Gesellschaftsprojekte brauchen, und dafür wird Nuit Debout dann wirklich interessant werden. Aber das sollte uns nicht daran hindern, schon mal darauf hin zu arbeiten.
Zuletzt geändert von Doris67 am 13.04.2016, 11:52, insgesamt 1-mal geändert.
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RE: Länderberichte FRANKREICH:
In Frankreich sollte endlich auch ein gesellschaftlicher Wandel akzeptiert werden und das Verhältnis zwischen Arbeitgebern / pol. Kastensystem und der arbeitenden Bevölkerung auf ein Miteinander gestellt werden.
Auf der einen Seite praktisch ein Feudalsystem mit entsprechenden Seilschaften aus den ENA, auf der anderen Seite diejenigen, welche ohne Hoffnung für irgendwelche Teilhabe am System leben. Von den damit ausgehenden Problemen in den Randbezirken der Großstädte ganz zu schweigen.
Frankreich wird leider immer weiter das Sorgenkind in Europa.
Gruß Jupiter
Auf der einen Seite praktisch ein Feudalsystem mit entsprechenden Seilschaften aus den ENA, auf der anderen Seite diejenigen, welche ohne Hoffnung für irgendwelche Teilhabe am System leben. Von den damit ausgehenden Problemen in den Randbezirken der Großstädte ganz zu schweigen.
Frankreich wird leider immer weiter das Sorgenkind in Europa.
Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.
(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)
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Jupiter: Naja, als Sorgenkinder seh ich in Europa noch ganz andere, insbesondere die Staaten in denen mittlerweile frechster offener Faschismus regiert (z.B. Ungarn und Polen).
Frankreichs Wirtschaftssystem ist in der Tat extrem kastenbasiert und feudal, das stimmt, und das müßte sich dringendst ändern. Andererseits läßt sich die französische Bevölkerung wenig gefallen, Obrigkeitshörigkeit ist hierzulande ein Fremdwort (im Gegensatz zu z.B. Deutschland), und das läßt mich hoffen.
Frankreichs Wirtschaftssystem ist in der Tat extrem kastenbasiert und feudal, das stimmt, und das müßte sich dringendst ändern. Andererseits läßt sich die französische Bevölkerung wenig gefallen, Obrigkeitshörigkeit ist hierzulande ein Fremdwort (im Gegensatz zu z.B. Deutschland), und das läßt mich hoffen.
Mitglied der Confédération Nationale du Travail