Viele Freier wollen ungeschützten Sex
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Viele Freier wollen ungeschützten Sex
Safer Sex ist unsexy. Ungeschützter Verkehr hat Hochkonjunktur. Das war nicht immer so. Doch seitdem die Grenzen durchlässig sind, bläst den Berliner Huren der Wind hart ins Gesicht: Denn aus Osteuropa kommt die Konkurrenz zum Anschaffen nach Berlin - und zwar ohne Kondom.
Wieder ein Tag ohne Verdienst. Stundenlang ist Michaela K. die Kurfürstenstraße auf und ab gelaufen. Auf Stöckelschuhen. Im Minirock. Grell geschminkt. 15 Freier haben angehalten. 13 wollten Oralsex ohne Kondom. Dann schreie ich Aids Nein danke, und knalle die Tür zu. Ich riskier doch nicht mein Leben, sagt Michaela. Die 41-Jährige ist eine Ausnahme auf dem Straßenstrich viele andere Prostituierte riskieren ihre Gesundheit.
Anke Schmidt kennt Hunderte von ihnen. Sie leitet den Prostituiertentreff Olga an der Derfflinger Straße 19 in Tiergarten. Schmidts Fazit Dass man sich vor Geschlechtskrankheiten und Aids schützen muss, ist einfach kein Thema mehr. Safer Sex ist unsexy. Ungeschützter Verkehr hat Hochkonjunktur.
Die Konkurrenz kommt aus Osteuropa
Das war nicht immer so. Als das Thema Aids in den 80er-Jahren hochkochte, haben die Freier von sich aus auf Kondomen bestanden, erzählt Michaela. Doch seitdem die Grenzen durchlässig sind, bläst den Berliner Huren der Wind hart ins Gesicht: Denn aus Osteuropa kommt die Konkurrenz zum Anschaffen nach Berlin – ohne Kondom. Den neuen Trend erkennt, wer Annoncen studiert Überall offerieren willige Frauen Französisch pur.
Das ist ungeschützter Oralsex bis zum Samenerguss, erläutert Nivedita Prasad von Ban-Ying. Seit 20 Jahren betreut der Verein an der Anklamer Straße 38 (Wedding) Opfer von Menschenhandel. Viele Frauen, die an Prasads Tür klingeln, sind Zwangsprostituierte: ihren Zuhältern ausgeliefert wegen illegalen Aufenthalts. Wir hören immer wieder, dass die Frauen Oralsex ohne Kondom anbieten sollen, sagt Prasad. Als Opfer von Menschenhandel sind sie nicht in der Position, auf Schutz zu bestehen. Ihre Zuhälter erzwingen Sex ohne Gummi. Eine Praxis, die auch mancher Bordellchef betreibt. Männern, die sich dieser Tage nach Sexspielen in einem Berliner Großbordell erkundigten, wurde Französisch pur angepriesen.
Viele Frauen, die sich in Bordells bewerben, hören gleich am Telefon, dass sie ,Französisch ohne anbieten müssen, berichtet die Ex-Hure und Puffmutter Felicitas Schirow. Sie betreibt das Pssst in Wilmersdorf. Wer sich dort meldet, wird auf die Safer-Sex-Praxis des Hauses hingewiesen. Aber Schirow lässt ihre Frauen aus Gründen der Selbstbestimmung selbst entscheiden, wie sie arbeiten wollen. Wir hätten nicht so viele Stammkunden, wenn Safer Sex nicht zufriedenstellen würde.
Die Zahl der HIV-Erstdiagnosen steigt an
Die Aidshilfe predigt seit Jahren, dass Safer Sex vor HIV schützt. Trotzdem steigt die Zahl der HIV-Erstdiagnosen an. 2500 Fälle wies das Robert-Koch-Institut (RKI) im Jahr 2005 deutschlandweit aus. Im vergangenen Jahr waren es 2611, mehr als 15 Prozent der Gemeldeten waren heterosexuell. Die Infektionen können schon Jahre zuvor stattgefunden haben, betont Ulrich Markus vom RKI. Wenn Prostituierte keine Kondome mehr benutzen, kann man das an den Zahlen bei anderen sexuell übertragbaren Krankheiten erkennen. Beispiel Syphilis: In Aachen sind im Jahr 2006 von 100.000 Frauen 10,3 an Syphilis erkrankt. Der Grund: Die Krankheit hatte sich in einem Kreis von drogensüchtigen Prostituierten festgesetzt. Zum Vergleich: In Berlin waren 1,3 von 100.000 Frauen infiziert.
Um das Gefahrenbewusstsein zu schärfen, fordern Prostituierte eine Schock-Kampagne der Behörden: Man sollte ganz konkret auf die Gefahren hinweisen und Praktiken nennen. Zudem sollten Prostituierte, die ohne Gummi arbeiten, strafrechtlich verfolgt werden. Michaela: Immerhin fördern sie die Verbreitung ansteckender Krankheiten.
Die Prostituierten-Vereinigung Hydra hält davon nichts. Wir klären die Freier auf, sagt Marion Detlefs. Dazu besuchen Mitglieder der eigens gegründeten AG Gesunder Kunde Messen. Und blasen wie am Sonnabend vorm Olympiastadion vor Fußballspielen Kondome auf.
Quelle:
Welt Online
Wieder ein Tag ohne Verdienst. Stundenlang ist Michaela K. die Kurfürstenstraße auf und ab gelaufen. Auf Stöckelschuhen. Im Minirock. Grell geschminkt. 15 Freier haben angehalten. 13 wollten Oralsex ohne Kondom. Dann schreie ich Aids Nein danke, und knalle die Tür zu. Ich riskier doch nicht mein Leben, sagt Michaela. Die 41-Jährige ist eine Ausnahme auf dem Straßenstrich viele andere Prostituierte riskieren ihre Gesundheit.
Anke Schmidt kennt Hunderte von ihnen. Sie leitet den Prostituiertentreff Olga an der Derfflinger Straße 19 in Tiergarten. Schmidts Fazit Dass man sich vor Geschlechtskrankheiten und Aids schützen muss, ist einfach kein Thema mehr. Safer Sex ist unsexy. Ungeschützter Verkehr hat Hochkonjunktur.
Die Konkurrenz kommt aus Osteuropa
Das war nicht immer so. Als das Thema Aids in den 80er-Jahren hochkochte, haben die Freier von sich aus auf Kondomen bestanden, erzählt Michaela. Doch seitdem die Grenzen durchlässig sind, bläst den Berliner Huren der Wind hart ins Gesicht: Denn aus Osteuropa kommt die Konkurrenz zum Anschaffen nach Berlin – ohne Kondom. Den neuen Trend erkennt, wer Annoncen studiert Überall offerieren willige Frauen Französisch pur.
Das ist ungeschützter Oralsex bis zum Samenerguss, erläutert Nivedita Prasad von Ban-Ying. Seit 20 Jahren betreut der Verein an der Anklamer Straße 38 (Wedding) Opfer von Menschenhandel. Viele Frauen, die an Prasads Tür klingeln, sind Zwangsprostituierte: ihren Zuhältern ausgeliefert wegen illegalen Aufenthalts. Wir hören immer wieder, dass die Frauen Oralsex ohne Kondom anbieten sollen, sagt Prasad. Als Opfer von Menschenhandel sind sie nicht in der Position, auf Schutz zu bestehen. Ihre Zuhälter erzwingen Sex ohne Gummi. Eine Praxis, die auch mancher Bordellchef betreibt. Männern, die sich dieser Tage nach Sexspielen in einem Berliner Großbordell erkundigten, wurde Französisch pur angepriesen.
Viele Frauen, die sich in Bordells bewerben, hören gleich am Telefon, dass sie ,Französisch ohne anbieten müssen, berichtet die Ex-Hure und Puffmutter Felicitas Schirow. Sie betreibt das Pssst in Wilmersdorf. Wer sich dort meldet, wird auf die Safer-Sex-Praxis des Hauses hingewiesen. Aber Schirow lässt ihre Frauen aus Gründen der Selbstbestimmung selbst entscheiden, wie sie arbeiten wollen. Wir hätten nicht so viele Stammkunden, wenn Safer Sex nicht zufriedenstellen würde.
Die Zahl der HIV-Erstdiagnosen steigt an
Die Aidshilfe predigt seit Jahren, dass Safer Sex vor HIV schützt. Trotzdem steigt die Zahl der HIV-Erstdiagnosen an. 2500 Fälle wies das Robert-Koch-Institut (RKI) im Jahr 2005 deutschlandweit aus. Im vergangenen Jahr waren es 2611, mehr als 15 Prozent der Gemeldeten waren heterosexuell. Die Infektionen können schon Jahre zuvor stattgefunden haben, betont Ulrich Markus vom RKI. Wenn Prostituierte keine Kondome mehr benutzen, kann man das an den Zahlen bei anderen sexuell übertragbaren Krankheiten erkennen. Beispiel Syphilis: In Aachen sind im Jahr 2006 von 100.000 Frauen 10,3 an Syphilis erkrankt. Der Grund: Die Krankheit hatte sich in einem Kreis von drogensüchtigen Prostituierten festgesetzt. Zum Vergleich: In Berlin waren 1,3 von 100.000 Frauen infiziert.
Um das Gefahrenbewusstsein zu schärfen, fordern Prostituierte eine Schock-Kampagne der Behörden: Man sollte ganz konkret auf die Gefahren hinweisen und Praktiken nennen. Zudem sollten Prostituierte, die ohne Gummi arbeiten, strafrechtlich verfolgt werden. Michaela: Immerhin fördern sie die Verbreitung ansteckender Krankheiten.
Die Prostituierten-Vereinigung Hydra hält davon nichts. Wir klären die Freier auf, sagt Marion Detlefs. Dazu besuchen Mitglieder der eigens gegründeten AG Gesunder Kunde Messen. Und blasen wie am Sonnabend vorm Olympiastadion vor Fußballspielen Kondome auf.
Quelle:
Welt Online
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- SW Analyst
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Ist das so?
Viele Probleme werden nur zu kurz angeschnitten.
Sind da draußen keine cleveren Frauen, die viel versprechen und doch sicher arbeiten? Risikomanagement.
Sind da nicht genug Männer, die sich und ihre Angehörigen schützen wollen?
Gibt es nicht genug Möglichkeiten safe zu arbeiten und gleichzeitig vollste Befriedigung zu gewährleisten?
Was ist sicheres arbeiten?
Einen trockenen gesund aussehenden Schwanz blasen - Mit dem Mund ein Kondom überrollen - Kein Sperma auf Schleimhäute und Wunden - Kein Sperma schlucken - Erregung stimulieren und simulieren - Seinen Kunden aufklären ohne abzuturnen - Seine eigene Gesundheit als Kapital betrachten und gut überwachen - Kein ...
Wer bekommt Aufmerksamkeit durch diese Pressemeldung?
Die deutschen Prostituierten, die unter Globalisierungsdruck leiden, aber keine Lobby haben?
Die migrierten Prostituierten, die rechtlos und ausbeutbar sind, aber Überlebensstrategien entwickeln?
Die Hilfsorganisationen, die mehr Geld für ihre Hilfsarbeit brauchen?
Die Medien, die Leser über Sex und Geld unterhalten wollen, damit sie die Zeitung kaufen während sie vom Sexkauf träumen?
Die Politiker, damit sie Rechtfertigungsgründe für Prostitutionskontrolle bekommen?
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Viele Probleme werden nur zu kurz angeschnitten.
Sind da draußen keine cleveren Frauen, die viel versprechen und doch sicher arbeiten? Risikomanagement.
Sind da nicht genug Männer, die sich und ihre Angehörigen schützen wollen?
Gibt es nicht genug Möglichkeiten safe zu arbeiten und gleichzeitig vollste Befriedigung zu gewährleisten?
Was ist sicheres arbeiten?
Einen trockenen gesund aussehenden Schwanz blasen - Mit dem Mund ein Kondom überrollen - Kein Sperma auf Schleimhäute und Wunden - Kein Sperma schlucken - Erregung stimulieren und simulieren - Seinen Kunden aufklären ohne abzuturnen - Seine eigene Gesundheit als Kapital betrachten und gut überwachen - Kein ...
Wer bekommt Aufmerksamkeit durch diese Pressemeldung?
Die deutschen Prostituierten, die unter Globalisierungsdruck leiden, aber keine Lobby haben?
Die migrierten Prostituierten, die rechtlos und ausbeutbar sind, aber Überlebensstrategien entwickeln?
Die Hilfsorganisationen, die mehr Geld für ihre Hilfsarbeit brauchen?
Die Medien, die Leser über Sex und Geld unterhalten wollen, damit sie die Zeitung kaufen während sie vom Sexkauf träumen?
Die Politiker, damit sie Rechtfertigungsgründe für Prostitutionskontrolle bekommen?
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- SW Analyst
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Sollen Freier schleichend kriminalisiert werden?
Provokative Gegenthese!?
Ich glaube nicht, daß Männer expizit ungeschützen Sex wollen. So dumm können wir doch nicht sein.
Ich bin mir sicher, daß Männer ihre Männlichkeit feiern wollen.
Und dazu gehört, daß ihr Geschlechtsteil gewürdigt, liebkost und beachtet wird.
Sie wollen nicht, daß die erste Handlung der Sexdienstleisterin es ist den Penis in einem Kondom zu verpacken.
Das wäre so als wenn einE KundIn zur Gesprächstherapie geht und die/der Behandler legt als erstes ein Bettuch über den/die PatientIn.
Was habt Ihr für ein Verständnis von der männlichen Sexualität?
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Ich glaube nicht, daß Männer expizit ungeschützen Sex wollen. So dumm können wir doch nicht sein.
Ich bin mir sicher, daß Männer ihre Männlichkeit feiern wollen.
Und dazu gehört, daß ihr Geschlechtsteil gewürdigt, liebkost und beachtet wird.
Sie wollen nicht, daß die erste Handlung der Sexdienstleisterin es ist den Penis in einem Kondom zu verpacken.
Das wäre so als wenn einE KundIn zur Gesprächstherapie geht und die/der Behandler legt als erstes ein Bettuch über den/die PatientIn.
Was habt Ihr für ein Verständnis von der männlichen Sexualität?
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- interessiert
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- Wohnort: Ingolstadt
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Leider ist die Tendenz von Männern die FO möchten steigend. Bei uns im Club fragen 3 von 10 Männern immer danach und einer ist davon auch noch für Verkehr ohne Schutz. Wir können da nur den Kopf schütteln, wie manche Ihr Gesundheit wert schätzen.
Hier mal ein kleiner Dialog wie er dann meistens auf dem Zimmer statt findet:
ER: Können wir das Kondom nicht weglassen? Würd auch mehr bezahlen.
ICH: Sorry, aber sowas mach ich nicht.
ER: Warum denn nicht? Bin doch gesund und Du siehst auch gesund aus. Kannst doch mal eine Ausnahme machen.
ICH: Weiß ich was Du gestern, letzte Woche oder letzten Monat gemacht hast? Außerdem wenn ich bei Dir jetzt eine Ausnahme mache, woher willst dann nicht wissen, dass ich bei anderen nicht auch eine Ausnahme gemacht habe? Und ich mir da vielleicht schon was eingefangen habe?
ER: Ich denke nicht, außerdem vertrau ich Dir.
ICH: Schatzi und ich vertrau dem Kondom und meine Gesundheit ist mir heilig und unbezahlbar.
Wenn die Herren dann noch einen Ehering tragen oder ich vom Vorgespräch erfahren habe, dass sie gebunden sind, frag ich dann auch noch ob sie Ihre Familie/Freundin damit gefährden wollen.
Meistens sehen sie es dann ein und haben plötzlich nix mehr gegen das Kondom einzuwenden.
Ich verstehe die Betreiber div. Clubs nicht, welche die Frauen so einem Risiko aussetzen und dies verlangen, dass die Frauen französisch pur anbieten müssen. Ich habe auch schon in mehreren Clubs angerufen und vor allem bei den FKK-Clubs wurde mir sofort am Telefon mitgeteilt, dass dies ein MUSS ist und wenn ich das nicht mache, dann brauch ich erst gar nicht vorbeischauen.
Hier mal ein kleiner Dialog wie er dann meistens auf dem Zimmer statt findet:
ER: Können wir das Kondom nicht weglassen? Würd auch mehr bezahlen.
ICH: Sorry, aber sowas mach ich nicht.
ER: Warum denn nicht? Bin doch gesund und Du siehst auch gesund aus. Kannst doch mal eine Ausnahme machen.
ICH: Weiß ich was Du gestern, letzte Woche oder letzten Monat gemacht hast? Außerdem wenn ich bei Dir jetzt eine Ausnahme mache, woher willst dann nicht wissen, dass ich bei anderen nicht auch eine Ausnahme gemacht habe? Und ich mir da vielleicht schon was eingefangen habe?
ER: Ich denke nicht, außerdem vertrau ich Dir.
ICH: Schatzi und ich vertrau dem Kondom und meine Gesundheit ist mir heilig und unbezahlbar.
Wenn die Herren dann noch einen Ehering tragen oder ich vom Vorgespräch erfahren habe, dass sie gebunden sind, frag ich dann auch noch ob sie Ihre Familie/Freundin damit gefährden wollen.
Meistens sehen sie es dann ein und haben plötzlich nix mehr gegen das Kondom einzuwenden.
Ich verstehe die Betreiber div. Clubs nicht, welche die Frauen so einem Risiko aussetzen und dies verlangen, dass die Frauen französisch pur anbieten müssen. Ich habe auch schon in mehreren Clubs angerufen und vor allem bei den FKK-Clubs wurde mir sofort am Telefon mitgeteilt, dass dies ein MUSS ist und wenn ich das nicht mache, dann brauch ich erst gar nicht vorbeischauen.
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- SW Analyst
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Kondomgebrauch-Marketing
Strategien um Kunden zur Kondomanwendung zu gewinnen
Mehr dazu für Sexworker-only:
Kondom-Workshop für Professionelle
Hier kostenlos anmelden
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- PlatinStern
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hier im forum überwiegt die meinung, jede sw/jeder kunde sollte die risiken ungeschützten oralverkehrs kennen und dann selbst entscheiden wie er/sie es handhabt. also aufklärung statt vorschriften.
zu leicht verfällt man wie christian schon in einem anderen thread bemerkte in lagerdenken (die einen werten sexarbeiter, die FO anbieten ab, die anderen bezeichnen sexarbeiter die französisch mit schutz machen als prüde).
meine eigene meinung ist, dass ich es als sinnvoll ansehe, geschützten oralverkehr sowohl bei der frau (dental dam) als auch bei dem mann (kondom) zu praktizieren und als standard bei der verteilung eines gütesiegels zu berücksichtigen.
liebe grüße von annainga
zu leicht verfällt man wie christian schon in einem anderen thread bemerkte in lagerdenken (die einen werten sexarbeiter, die FO anbieten ab, die anderen bezeichnen sexarbeiter die französisch mit schutz machen als prüde).
meine eigene meinung ist, dass ich es als sinnvoll ansehe, geschützten oralverkehr sowohl bei der frau (dental dam) als auch bei dem mann (kondom) zu praktizieren und als standard bei der verteilung eines gütesiegels zu berücksichtigen.
liebe grüße von annainga
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Das ist eine Ansicht, die ich vom Grundsatz her teile, und ich für mich persönlich bevorzuge auch die natürliche Variante des Oralverkehrs. Das mag manch einer für leichtfertig halten, aber da für den Kunden das Risiko relativ gering ist, halte ich es hier mit Erich Kästner: "Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich!"annainga hat geschrieben:hier im forum überwiegt die meinung, jede sw/jeder kunde sollte die risiken ungeschützten oralverkehrs kennen und dann selbst entscheiden wie er/sie es handhabt. also aufklärung statt vorschriften.
Nachdem aber erwiesener Weise die Gefährdung für die Fellatrice beim Oralverkehr unvergleichlich größer ist, würde ich nicht darauf bestehen, wenn eine Dame diesen nicht anbietet, das verlangt schon der Respekt und die Achtung vor der Person. Auch elendslanges Verhandeln und Feilschen ist hier meines Erachtens fehl am Platz.
Ich gehe aber auch davon aus, dass bei ungeschütztem Oralverkehr wohl auch die Sympathie, die entstehende Nähe, und das daraus resultierende Vertrauen eine nicht geringe Rolle spielt.
Wie halt überall im Leben

lg
Steirerbua
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- - jetzt: Ruhepol_OF -
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Ich kann Männer, welche ungeschützten Oralverkehr wünschen, schon auch gut nachvollziehen.
Ich lasse mich von Männern ohne Eiterduft und faulen Zähnen auch ungeschützt schmecken, da ich denke, genau DAS ist der Grund, weshalb sie dafür bezahlen - das Schmecken...
Wobei ich die Einstellung des Steirerbua gut finde - Respekt und Achtung vor der Entscheidung der Frau. - genau DAS ist es....
Aber oft geht es ja auch um Macht und Dominanz; darum, die Frau mit Sperma zu markieren und den "Benutzerstempel" aufzudrücken. Oder schlichtweg um Gleichgültigkeit - denn es ist, wie erwähnt - für DIE FRAU das ungleich höhere Risiko.
Und aus eben diesem Grund, lasse ich diese "Benutzung" nicht zu.
Es ist doch auch etwas völlig anderes, ob ich mich gleichberechtigt und mit Lust und Liebe gelegentlich einem neuen Partner hingebe - oder eben beruflich im Lauf der Jahre doch eine beträchtliche Zahl an Geschlechtspartnern "beglücke"....
Man merkt es sehr - Männer bevorzugen tabulosere Frauen.
Andererseits - wie viel "Verlust an Kunden" ist das eigene Wohlfühlen und Gesundheit Wert?
Liebe Grüße, Jenny
Ich lasse mich von Männern ohne Eiterduft und faulen Zähnen auch ungeschützt schmecken, da ich denke, genau DAS ist der Grund, weshalb sie dafür bezahlen - das Schmecken...
Wobei ich die Einstellung des Steirerbua gut finde - Respekt und Achtung vor der Entscheidung der Frau. - genau DAS ist es....
Aber oft geht es ja auch um Macht und Dominanz; darum, die Frau mit Sperma zu markieren und den "Benutzerstempel" aufzudrücken. Oder schlichtweg um Gleichgültigkeit - denn es ist, wie erwähnt - für DIE FRAU das ungleich höhere Risiko.
Und aus eben diesem Grund, lasse ich diese "Benutzung" nicht zu.
Es ist doch auch etwas völlig anderes, ob ich mich gleichberechtigt und mit Lust und Liebe gelegentlich einem neuen Partner hingebe - oder eben beruflich im Lauf der Jahre doch eine beträchtliche Zahl an Geschlechtspartnern "beglücke"....
Man merkt es sehr - Männer bevorzugen tabulosere Frauen.
Andererseits - wie viel "Verlust an Kunden" ist das eigene Wohlfühlen und Gesundheit Wert?
Liebe Grüße, Jenny
Polygamie ist nicht unmoralisch.
Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....
Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....
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- Nicht mehr aktiv
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Für mich ist der Punkt, der mir zu Denken gibt, nicht, daß Kunden FO sondern GV ohne wollen! Es fragen sehr viele danach, am Telephon und persönlich, auch manche Stammkunden sagen dann "geh komm, machen wirs ohne, muß ja keiner wissen".
IMHO ist nicht FO sondern der so oft angebotene GV ohne das größere Problem.
Luci
IMHO ist nicht FO sondern der so oft angebotene GV ohne das größere Problem.
Luci
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- PlatinStern
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das wäre in meinen augen unprofessionell. mein service richtet sich nicht nach sympathie, sondern nach dem, was ich jedem bereit bin anzubieten. fände ich merkwürdig, wenn z.b. mein zahnarzt (auch ein dienstanbieter) bei mir aus sympathie-gründen anders handelt als bei dem nachfolgekunden. für mich bedeutet meine professionalität, sympathie möglichst wenig eine rolle spielen zu lassen.Steirerbua hat geschrieben:Ich gehe aber auch davon aus, dass bei ungeschütztem Oralverkehr wohl auch die Sympathie, die entstehende Nähe, und das daraus resultierende Vertrauen eine nicht geringe Rolle spielt.
wobei du trotzdem recht hast, dass sympathie doch eine rolle spielt. Das kann ich nicht leugnen. ich bemühe mich nur, dass ich kunden möglichst gleich behandele, weil es mein anspruch an mich ist, in meinem beruf möglichst nicht nach sympathie zu handeln.
so habe ich das noch nicht gesehen, interessante auslegung ....JennyHN hat geschrieben:Aber oft geht es ja auch um Macht und Dominanz; darum, die Frau mit Sperma zu markieren und den "Benutzerstempel" aufzudrücken.
über ungeschützten verkehr denke ich nicht nach, das würde ich immer ausschließen. ungeschützes französisch biete ich nicht an, weil ich unter wenig konkurrenzdruck arbeite, aber ich würde es nicht ausschließen, wäre die situation eine andere.
da wäre ich beeinflusst von angebot und nachfrage.
liebe grüße von annainga
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Dann ist es für Dich kein Unterschied, ob ein Gast einmal im Jahr zu Dir kommt oder ein anderer alle zwei Wochen? Die kannst Du ganz gleich behandeln, da entsteht keine Nähe, kein Vertrauen, gar nix?annainga hat geschrieben: das wäre in meinen augen unprofessionell.
Auch interessant.
Das wieder wäre in meinen Augen inkonsequent.annainga hat geschrieben:da wäre ich beeinflusst von angebot und nachfrage.
Zählen die gesundheitlichen Risiken plötzlich nicht mehr, sobald es um's Geld geht?
Da hätte ich schon zwei Gründe, Dich nicht zu besuchen.
lg
Steirerbua
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- SW Analyst
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Gegnerschaft oder Scheindebatte?
Logisch alles eiwandfrei
und dennoch für mich etwas schräg und unbefriedigend!
Ich finde es interessant zu beobachten, wie ein nicht unintelligenter konsumenteninteressengeleiteter Standpunkt, Sexdienstleister in eine scheinbare argumentative Enge geraten lassen kann:
Einerseits wird aus Kundenstandpunkt behauptet:
(1) Safer-Sex-Risikomanagement abgestimmt auf Marktgeschehen sei inkonsequentes Sexarbeiterhandeln.
(Doch wer kann einer Ethik jenseits der Realität des Marktes folgen?)
Andererseits wünscht der Kundenstandpunkt:
(2) >Ich gehe aber auch davon aus, dass bei ungeschütztem Oralverkehr wohl auch die Sympathie, die entstehende Nähe, und das daraus resultierende Vertrauen eine nicht geringe Rolle spielt.
Das führt dann dazu, dass in den knappen Postings, die der Komplexität der geldvermittelten Liebesdienste kaum gerechtwerden können, sich Kunden oder Prostituierte gegenseitig Professionalität absprechen.
Doch die Sexarbeiterin hatte bereits konzediert:
(I) Professionell ist es die Dienstleistung unabhängig von der Sympathie anzubieten.
(II) Sympathie spielt in allen menschlichen Begegnungen eine nicht zu vernachlässigende Rolle.
Als Argument dient dem Kundenstandpunkt eine Kombination aus: Käufermacht in Kombination mit Rollenbild für weiblich-emotionale Beziehungsarbeit:
(3) Wenn einer öfter eine Sexarbeiterin besucht (i.S. von "und auch bezahlt") sollte sie zum Kunden mehr Nähe und Vertrauen aufbauen können, andernfalls sei sie eine reine Geschäftemacherin ohne menschlich/weibliche Gefühle (i.S. von "frigide"?).
Zuletzt blitzt dann noch das ultimative Machtargument des Kunden auf: "Dann buche ich dich nicht".
Was sollen solche Scheingefechte?
Wenn die argumentative Gegnerschaft im Forum SEXWORKER.AT dazu beiträgt das Mysterium geldgestützter Sexdienstleistungen transparenter und nachvollziehbarer zu gestalten, meinetwegen und vielen Dank.
Doch dann sollte die Debatte mit etwas mehr gegenseitiger Empathie geführt werden.
Sind Prostituierte und Freier in erster Linie und ausschließlich Marktkonkurrenten?
Oder sind sie beide gemeinsam gesellschaftlich Ausgegrenzte, die hier erstmals ein Forum besitzen, um Solidarität zu üben für den zukünftigen gemeinsamen Weg für Akzeptanz... ?
und dennoch für mich etwas schräg und unbefriedigend!
Ich finde es interessant zu beobachten, wie ein nicht unintelligenter konsumenteninteressengeleiteter Standpunkt, Sexdienstleister in eine scheinbare argumentative Enge geraten lassen kann:
Einerseits wird aus Kundenstandpunkt behauptet:
(1) Safer-Sex-Risikomanagement abgestimmt auf Marktgeschehen sei inkonsequentes Sexarbeiterhandeln.
(Doch wer kann einer Ethik jenseits der Realität des Marktes folgen?)
Andererseits wünscht der Kundenstandpunkt:
(2) >Ich gehe aber auch davon aus, dass bei ungeschütztem Oralverkehr wohl auch die Sympathie, die entstehende Nähe, und das daraus resultierende Vertrauen eine nicht geringe Rolle spielt.
Das führt dann dazu, dass in den knappen Postings, die der Komplexität der geldvermittelten Liebesdienste kaum gerechtwerden können, sich Kunden oder Prostituierte gegenseitig Professionalität absprechen.
Doch die Sexarbeiterin hatte bereits konzediert:
(I) Professionell ist es die Dienstleistung unabhängig von der Sympathie anzubieten.
(II) Sympathie spielt in allen menschlichen Begegnungen eine nicht zu vernachlässigende Rolle.
Als Argument dient dem Kundenstandpunkt eine Kombination aus: Käufermacht in Kombination mit Rollenbild für weiblich-emotionale Beziehungsarbeit:
(3) Wenn einer öfter eine Sexarbeiterin besucht (i.S. von "und auch bezahlt") sollte sie zum Kunden mehr Nähe und Vertrauen aufbauen können, andernfalls sei sie eine reine Geschäftemacherin ohne menschlich/weibliche Gefühle (i.S. von "frigide"?).
Zuletzt blitzt dann noch das ultimative Machtargument des Kunden auf: "Dann buche ich dich nicht".
Was sollen solche Scheingefechte?
Wenn die argumentative Gegnerschaft im Forum SEXWORKER.AT dazu beiträgt das Mysterium geldgestützter Sexdienstleistungen transparenter und nachvollziehbarer zu gestalten, meinetwegen und vielen Dank.
Doch dann sollte die Debatte mit etwas mehr gegenseitiger Empathie geführt werden.
Sind Prostituierte und Freier in erster Linie und ausschließlich Marktkonkurrenten?
Oder sind sie beide gemeinsam gesellschaftlich Ausgegrenzte, die hier erstmals ein Forum besitzen, um Solidarität zu üben für den zukünftigen gemeinsamen Weg für Akzeptanz... ?
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- verifizierte UserIn
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Marc’s Ausführungen finde ich wie oft ein wenig… äh… intellektuell und theoretisch.
Im Grunde ist’s doch ganz einfach… je mehr ungeschützten Sex, desto hoher das Risiko.
Also ist das Risiko für die SW am höchsten. Da ich aber nun als Kunde Sex mit einem Menschen habe, von dem ich annehme, dass sie sich in der Hochrisikozone befindet, wäre ich doch blöd mich nicht zu schützen.
Wenn die SW sich dann prinzipiell auch schützt, kann mir das nur Recht sein. Das Argument, dass wenn man sich besser kennt, dann ohne, ist sehr merkwürdig. Wie viele Kunden kennt die SW wohl besser? Und die alle ohne? Hm… dann doch lieber mit.
Dass man sich dann manchmal von der SW zu gegenseitig ‚ohne’ verführen lässt… hm… Männer werden leicht ein bisschen schwach.
Im Grunde ist’s doch ganz einfach… je mehr ungeschützten Sex, desto hoher das Risiko.
Also ist das Risiko für die SW am höchsten. Da ich aber nun als Kunde Sex mit einem Menschen habe, von dem ich annehme, dass sie sich in der Hochrisikozone befindet, wäre ich doch blöd mich nicht zu schützen.
Wenn die SW sich dann prinzipiell auch schützt, kann mir das nur Recht sein. Das Argument, dass wenn man sich besser kennt, dann ohne, ist sehr merkwürdig. Wie viele Kunden kennt die SW wohl besser? Und die alle ohne? Hm… dann doch lieber mit.
Dass man sich dann manchmal von der SW zu gegenseitig ‚ohne’ verführen lässt… hm… Männer werden leicht ein bisschen schwach.
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- PlatinStern
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"Zählen die gesundheitlichen Risiken plötzlich nicht mehr, sobald es um's Geld geht?"
bei französisch ohne schutz zählen die risiken nicht soviel, dass ich meine wirtschaftliche existenz auf´s spiel setzen würde. ja, in diesem punkt würde ich marktorientiert arbeiten. nicht weil ich es gut finde, sondern weil ich ehrlich bin und die dinge so ausspreche, wie sie sind und nicht so wie sie sein sollen.
der markt im sauerland lässt es zu, dass ich vollständig mit schutz arbeite, allerdings bin ich mir im klaren darüber, dass ich es anders täte, wenn sich die situation ändert.
ich habe es so geschrieben, um den konsumenten hier im sexworker-forum klar zu machen, dass französisch ohne schutz überwiegend ein kundenwunsch und kein anbieterwunsch ist.
ich rede hier nicht ausschließlich von mir, sondern sehe mich auch als sprachrohr für die fast 90 sexarbeiterinnen, die ich persönlich so gut kenne, dass ich sagen kann:
nur zwei davon haben französisch ohne schutz gerne angeboten, alle anderen haben sich davon distanziert, witze gerissen, um sich psychisch davon abzugrenzen.
liebe grüße von annainga
ps ich finde, marc hat es sehr gut getroffen. ich könnte es nicht so druckreif schreiben
bei französisch ohne schutz zählen die risiken nicht soviel, dass ich meine wirtschaftliche existenz auf´s spiel setzen würde. ja, in diesem punkt würde ich marktorientiert arbeiten. nicht weil ich es gut finde, sondern weil ich ehrlich bin und die dinge so ausspreche, wie sie sind und nicht so wie sie sein sollen.
der markt im sauerland lässt es zu, dass ich vollständig mit schutz arbeite, allerdings bin ich mir im klaren darüber, dass ich es anders täte, wenn sich die situation ändert.
ich habe es so geschrieben, um den konsumenten hier im sexworker-forum klar zu machen, dass französisch ohne schutz überwiegend ein kundenwunsch und kein anbieterwunsch ist.
ich rede hier nicht ausschließlich von mir, sondern sehe mich auch als sprachrohr für die fast 90 sexarbeiterinnen, die ich persönlich so gut kenne, dass ich sagen kann:
nur zwei davon haben französisch ohne schutz gerne angeboten, alle anderen haben sich davon distanziert, witze gerissen, um sich psychisch davon abzugrenzen.
liebe grüße von annainga
ps ich finde, marc hat es sehr gut getroffen. ich könnte es nicht so druckreif schreiben
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Modell: Infektions-Übertragungs-Kette
Jetzt weiß ichs: "Wir Männer spielen halt gerne mit dem Feuer"
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=IC4NmYEGrHg[/youtube]
Und hier die Realität zu Männer, Feuer und Sexbiz:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=23145#23145
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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=IC4NmYEGrHg[/youtube]
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 11.09.2007, 13:13, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Gegnerschaft oder Scheindebatte?
Da muss ich die Aussage vom Steirerbua herausheben und kann sie nur bestätigen! Das ist auch meine Meinung.Marc of Frankfurt hat geschrieben:
Einerseits wird aus Kundenstandpunkt behauptet:
(1) Safer-Sex-Risikomanagement abgestimmt auf Marktgeschehen sei inkonsequentes Sexarbeiterhandeln.
Wer z.B. Doppelbuchungen anbietet oder je nach Nachfrage sein Angebot (Französisch ohne oder mit) dem Marktgeschehen anpasst, ist inkonsequent. Somit passt man seine Richtlinien und Werte ökonomischen Überlegungen an, was IMHO nichts anderes bedeutet, als sich zu verkaufen.
Ich möchte das nicht machen, bevor ich soweit komme, würde ich dann doch den Beruf wechseln oder meinen Lebensstandard herabsetzen.
Ich kenne einige, ich versuch`s auch!(Doch wer kann einer Ethik jenseits der Realität des Marktes folgen?)
@Marc. Mit dieser Frage postulierst du, dass Sexworker nur opportunistisch arbeiten können, weil sie ja der Realiät des Marktes folgen müssen, um zu überleben?!
Bitte akzeptiere, dass es auch eine andere Einstellung zur Arbeit gibt, wie z.B deine oder die von annainga.
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Ja, so kenne ich das auch.annainga hat geschrieben:nur zwei davon haben französisch ohne schutz gerne angeboten, alle anderen haben sich davon distanziert, witze gerissen, um sich psychisch davon abzugrenzen.
Da sitzen in einer Privatwohnung 3 Frauen, die "Frz. ohne" anbieten - und ich.... Die 3 kommen mit Mundschpülen, fluchen, jammern und Ekel-Beschreibungen nicht nach, verlieren sich selbst dabei und ich fühl mich - abgesehen von meinem großen Fragezeichen im Kopf - einfach nur wohl.
Klar hab ich vielleicht den einen oder anderen Gast weniger - aber ganz ehrlich - viele dieser Männer hätt ich nicht mal MIT Kondom unbedingt gewollt....
Und da gehen diese Frauen psychisch zugrunde, für 25€ Aufpreis, von denen dann auch noch das Haus 50% bekommt....
Als wäre die Gesundheit von Körper und Seele grad mal 12,50 Wert..... Verrückt...
Ich versuche mit meiner Liste, die ich anstrebe, eine Gegenbewegung loszutreten. Ich wünschte, Frauen, die sich entscheiden, sich selbst nicht derart zu verletzen, könnten klarer dazu stehen; könnten ihre Gesundheit und ihr seelisches Gleichgewicht als Positivum darstellen und sich freudig hervorheben.
In der Realität ist es aber wohl oft eher so, daß man sein "nur safer" nicht allzu sehr bewerben mag; daß man versucht, "sich durchzuhangeln"; daß man hofft, die Gäste wollen einen "trotzdem".... Es wird als Manko empfunden; als "eingeschränkten Service", den man nicht lauthals bewerben mag.
Wenn ich zurückblicke, bin ich froh, meine 2 großen Tabus (küssen und Kondome) niemals auch nur für "Ausnahmen" gebrochen zu haben. Im Lauf der Zeit kommt eine Anzahl von Männern zusammen, wo ich mir nicht wirklich vorstellen mag, mit wie vielen Litern Sperma ich es bislang zu tun gehabt hätte.
Und es macht mich zufrieden, mir selbst treu zu sein; mich zu respektieren und wertzuschätzen.
Nochmal:
Wenn eine Frau tatsächlich aufgeklärt ist über alle Risiken und durch nichts und niemanden unter Druck steht - und sich DANN frei entscheidet, irgendeine Praktik ohne Kondom anzubieten, entzieht sich das jedermanns Recht zu werten und zu kritisieren.
Aber in der Realität ist es meist doch so, daß sich die Frauen "der Marktwirtschaft wegen" überwinden und selbst vergewaltigen - und genau DAS ist es, wogegen ich schaffen will; was ich nicht verstehen kann und nicht akzeptieren mag.
Die Frauen erbrechen sich teilweise; stehen unter Koks und Alkohol, um es zu ertragen.
DAS kann nicht in Ordnung sein und darf auch nicht gefördert; gefordert und gewünscht sein....
Es sind nicht alle so stark, sich aufzulehnen......
Jenny
Polygamie ist nicht unmoralisch.
Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....
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- PlatinStern
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na, da sind wir ja wieder mittendrin in der französisch ohne schutz - diskussion. ich will auf keinen fall soweit gehen, zu sagen, ich hätte mich selbst verloren, indem ich einen service anbot, den ich heute nicht mehr anbieten muss bzw. will. immerhin hat mich keiner dazu gewzungen, ich habe freiwillig die bedingungen des bordells akzeptiert.
als ich das nicht mehr wollte, habe ich die konsequenzen gezogen und bin gegangen.
wenn ich sage, dass ich kaum eine sw kennengelernt habe, die fos gerne anbietet, muss ich aber auch sagen, ich habe viele sw´s kennengelernt, die schon vorher drogen genommen haben und ihre prostitution gerne vorgeschoben haben, um ihren drogenkonsum zu erklären.
wenn man unseren beruf nicht ertragen kann, sollte man sich eine alternative suchen und nicht sich selbst zerstören. meiner meinung liegt das problem weniger an der sexarbeit, sondern an der person.
aber sicher ist der drogenkonsum sehr hoch in unserer branche. auch das habe ich nach einiger zeit mitbekommen. noch mehr ein grund für mich, mich solchen etablissements fernzuhalten.
eigentlich gings im einleitungsbeitrag um verkehr ohne schutz. das ist eines der wenigen dinge, die ich für mich vollständig ausschließen kann. da schliefe ich lieber unter der brücke, bevor ich mir damit geld verdiene. aber sowas lässt sich leicht sagen .....
und in diesem punkt bin ich sehr vorsichtig geworden. mit aussagen wie "ich würde nie", "man sollte nie", "es ist immer".....
wie schnell drehen sich die fahnen mit dem winde.
liebe grüße von annainga
als ich das nicht mehr wollte, habe ich die konsequenzen gezogen und bin gegangen.
wenn ich sage, dass ich kaum eine sw kennengelernt habe, die fos gerne anbietet, muss ich aber auch sagen, ich habe viele sw´s kennengelernt, die schon vorher drogen genommen haben und ihre prostitution gerne vorgeschoben haben, um ihren drogenkonsum zu erklären.
wenn man unseren beruf nicht ertragen kann, sollte man sich eine alternative suchen und nicht sich selbst zerstören. meiner meinung liegt das problem weniger an der sexarbeit, sondern an der person.
aber sicher ist der drogenkonsum sehr hoch in unserer branche. auch das habe ich nach einiger zeit mitbekommen. noch mehr ein grund für mich, mich solchen etablissements fernzuhalten.
eigentlich gings im einleitungsbeitrag um verkehr ohne schutz. das ist eines der wenigen dinge, die ich für mich vollständig ausschließen kann. da schliefe ich lieber unter der brücke, bevor ich mir damit geld verdiene. aber sowas lässt sich leicht sagen .....
und in diesem punkt bin ich sehr vorsichtig geworden. mit aussagen wie "ich würde nie", "man sollte nie", "es ist immer".....
wie schnell drehen sich die fahnen mit dem winde.
liebe grüße von annainga
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Ja gut, das ist ein Standpunkt, den ich ja akzeptiere. Du wirst es mir aber nicht übel nehmen, wenn ich diese Handlungsweise trotzdem inkonsequent finde.annainga hat geschrieben: bei französisch ohne schutz zählen die risiken nicht soviel, dass ich meine wirtschaftliche existenz auf´s spiel setzen würde. ja, in diesem punkt würde ich marktorientiert arbeiten. nicht weil ich es gut finde, sondern weil ich ehrlich bin und die dinge so ausspreche, wie sie sind und nicht so wie sie sein sollen.
Davon bin ich auch ausgegangen. Die umgekehrten Fälle - so es sie überhaupt gibt -wird man wohl an den Fingern einer Hand abzählen können.annainga hat geschrieben:ich habe es so geschrieben, um den konsumenten hier im sexworker-forum klar zu machen, dass französisch ohne schutz überwiegend ein kundenwunsch und kein anbieterwunsch ist.
Im Übrigen habe ich Deine Postings so verstanden, dass auch Du zu (speziell wiederholten) Kunden offenbar doch gewisse Sympathien zu entwickeln vermagst, Dich diese Sympathie aber nicht dazu verleitet, z. B. Französisch ohne Schutz anzubieten.
Das kannst Du dann mit Recht professionell nennen.
lg
Steirerbua
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hallo @steirerbua,
ja, das darfst du gerne so nennen. wäre es ja auch. ich hab halt die ehrlichkeit zu sagen, dass mir der verdienst nicht egal ist. wobei es nicht um einige euros geht, da muss es schon um meine (und damit auch um die meiner kinder) wirtschaftliche existenz gehen.
ich rede geradlinig so wie ich es mache, nicht wie ich es für richtig halte. ich würde mir wünschen, dass sich alle sw´s aussuchen könnten, mit schutz zu arbeiten, wenn sie es denn wollen.
und auch mit der sympathie hast du recht (übrigens find ich meinen zahnarzt äußerst sympathisch, wennst weißt, was ich meine), aber ich finde es unfair und bemühe mich, bei dem langweiligen arbeitslosen genauso lang und interessiert zuzuhören wie bei dem manager, der mir von seinem neuesten projekt erzählt. das ist mein ethikkodex in der arbeit.
und fos biete ich keinem kunden an. da kann ich ihn noch so gern haben.
"Das kannst Du dann mit Recht professionell nennen."
das nehme ich mal als kompliment, wobei die meisten kunden sich keine professionelle wünschen. aber nach 5 jahren sexarbeit in den verschiedensten etablissements, nach 2 jahren selbstständigkeit kann ich wohl zu recht behaupten, professionell zu sein, erfahrung zu haben, einblick in die sexarbeit zu haben.
liebe grüße von annainga
ja, das darfst du gerne so nennen. wäre es ja auch. ich hab halt die ehrlichkeit zu sagen, dass mir der verdienst nicht egal ist. wobei es nicht um einige euros geht, da muss es schon um meine (und damit auch um die meiner kinder) wirtschaftliche existenz gehen.
ich rede geradlinig so wie ich es mache, nicht wie ich es für richtig halte. ich würde mir wünschen, dass sich alle sw´s aussuchen könnten, mit schutz zu arbeiten, wenn sie es denn wollen.
und auch mit der sympathie hast du recht (übrigens find ich meinen zahnarzt äußerst sympathisch, wennst weißt, was ich meine), aber ich finde es unfair und bemühe mich, bei dem langweiligen arbeitslosen genauso lang und interessiert zuzuhören wie bei dem manager, der mir von seinem neuesten projekt erzählt. das ist mein ethikkodex in der arbeit.
und fos biete ich keinem kunden an. da kann ich ihn noch so gern haben.
"Das kannst Du dann mit Recht professionell nennen."
das nehme ich mal als kompliment, wobei die meisten kunden sich keine professionelle wünschen. aber nach 5 jahren sexarbeit in den verschiedensten etablissements, nach 2 jahren selbstständigkeit kann ich wohl zu recht behaupten, professionell zu sein, erfahrung zu haben, einblick in die sexarbeit zu haben.
liebe grüße von annainga