Geldgesteuerte Intimkommunikation

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annainga
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Geldgesteuerte Intimkommunikation

Beitrag von annainga »

Geldgesteuerte Intimkommunikation.

BEITRÄGE ZUR SEXUALFORSCHUNG

Es handelt sich um eine der wenigen wissenschaftlichen Untersuchungen über das schillernde Phänomen der Prostitution. Die Studie entstand als Teil eines Forschungsprojektes über Aids-Prävention. Ahlemeyer führt qualitative Tiefen-Interviews mit Männern und Frauen durch, in denen diese über den zuletzt erlebten Sexualakt, der über Geldzahlungen zustande gekommen war, befragt wurden. Die Analyse der Interviews läßt den besonderen Charakter prostitutiver Intimkommunikation deutlich werden. Bis in die Mikrodimension prostitutiver Sexualakte hinein werden Form, Funktion und Folgen geldgesteuerter Intimkommunikation untersucht. Die Ergebnisse eröffnen neue Perspektiven für eine Optimierung der Aids-Prävention.

ISBN 3-89806-088-8

Sozialwissenschaften und Prostitution

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Marc of Frankfurt
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Intimes Prostitutionswissen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hier die Gliederung

1 Einleitung. 1

1.1 Ausgangspunkte: AIDS und seine Prävention. 3
1.2 Intime Kommunikation und Intimsysteme. 5
1.3 Grundtypen intimer Kommunikation. 9
1.4 Stand der Forschung über Prostitution. 15 Inwieweit werden Prostituierte nur von Männern beforscht oder sind wie in der moderneren Frauen-/Genderforschung auch an der Wissenschaft gestaltend teilhabeberechtigt?
1.5 Vom Individuum zum sozialen System: Präventionsforschung, Risikoforschung, Sexualforschung. 24
1.6 Argumente für eine systemorientierte Beschreibung heterosexueller Prostitution. 28
1.7 Zusammenfassung: Gegenstand, Fragestellungen und Ziele der Untersuchung. 32


2 Methodik und Durchführung. 35

2.1 Methodische Anforderungen des Gegenstands und des Theorie-Designs. 35
2.2 Die systemische Anlage der Untersuchung. 38
2.3 Dyadische Intimsysteme und der Stellenwert von Personen. 40 Triaden und Gruppensex nicht erforscht? :-(
2.4 Normen für das Interview-Verhalten. 44 Siehe Merkblatt Forscherinterviews/Medieninterviews

2.5 Die Durchführung des Projekts. 45
2.5.1 Die Rekrutierung der Interview-Partner. 45
2.5.2 Die Auswertung der Daten. 47
2.5.3 Die Struktur des Samples. 49


3 Das prostitutive Sozialsystem intimer Kommunikation. 51

3.1 Institutionalisierungsformen der Prostitution. 51
3.1.1 Das Bordell. 54
3.1.2 Appartment- Prostitution. 62
3.1.3 Bar, Sauna, Clubs. 66
3.1.4 Der Strich. 68
3.1.5 Der Drogenstrich. 70
3.1.6 Escort und Hausbesuche. 74

3.2 Prostitution als Teilsystem der Wirtschaft. 79 !!!

3.3 Die Selbstbeschreibung prostitutiver Intimsysteme. 92
3.3.1 Selbstbeschreibungen des Wirtschaftssystems über Preise. 94 !!! Der Preis und die Umsätze und Verdienstmöglichkeiten heiligt viele Betriebsumstände und Mißstände
3.3.2 Selbstbeschreibung des Prostitutionssystems über die Differenz Freier/Prostituierte. 94 Wie gelingt professionelle Abgrenzung?
3.3.3 Selbstbeschreibung des prostitutiven Interaktionssystems über temporäre Differenzen. 102

3.4 Konditionierungen zur Teilnahme an prostitutiven Intimsystemen. 107
3.5 Grenzen des Steuerungsmediums Geld. 123 Wie die unendlichen Intimitätsgestaltungsmöglichkeiten Abstimmung auf die unterschiedlichen Sympathiekonstellationen ermöglichen und somit von wahllosem Service wie es in mancher Prostitutionsdefinition heißt keine Rede sein kann.


4 Das prostitutive intime Interaktionssystem. 141

4.1 Organisatorische Konstitution der Differenz zwischen Alltagswirklichkeit und erotischer Wirklichkeit. 143
4.2 Initiierung der Intimkommunikation. 144
4.3 Kommunikative Vorstrukturierung. 148
4.4 Kobern. 150 !!! Marketingeheimwissen
4.5 Die Vorbereitung des prostitutiven Koitus: Waschen, Ausziehen, Kondom anlegen. 154
4.6 Der prostitutive Sexualakt. 160
4.7 Tricks und Täuschungen. 174 Betrugshäufigkeit im Millieu ist hoch, denn das Stigma definiert Prostitution von vorne herein als Betrug und deshalb findet auch viel Betrug statt.
4.8 Konflikte und Abbrüche. 180
4.9 Reflexive Erwartungen. 183
4.10 Stammkundenbeziehungen. 196
4.11 Zusammenfassung. 210


5 Präventives Handeln in prostitutiven Intimsystemen. 212

5.1 Forschungsstand und quantitative Ergebnisse. 213
5.2 Präventionshandeln im prostitutiven Intimsystem oder: das Kondom als integraler Bestandteil des prostitutiven Sexualakts. 217

5.3 Kontexte und Faktoren nicht-gelingender Prävention in prostitutiven Intimsystemen. 233
5.3.1 Stammkundschaftsbeziehungen. 233
5.3.2 Selbsttransformation des Intimsystems durch Personenorientierung. 235
5.3.3 Beschaffungsprostitution. 240
5.3.4 Nichtprävention infolge sinkender Nachfrage. 243
5.3.5 Kondomverwendung und HIV-Prävention. 246
5.3.6 Präventionsstützende Faktoren. 255

5.4 Anhang: Praktische Schlußfolgerungen für die Präventionsarbeit. 262

Literatur.

War mir bisher zu teuer und zu AIDS-Präventionslastig, weil es wohl eine Auftragarbeit war. Ist aber fast ein Standardwerk und hat einen tollen Titel, der mich ohne den Gesundheitsaspekt sehr interessieren würde, wenn man da was für die Optimierung nicht nur der AIDS-Prävention sondern auch für die persönliche prostitutive Verkaufsstrategie und die Inszenierungstrategie der Sexdienstleistung lernen könnte, was ich jedoch bezweifelt habe mit meiner Nichtkaufentscheidung.



Der Link in Deinem Posting ist mit Kindersicherung ;-(


Wer hat das Buch denn gelesen?





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 21.06.2007, 01:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

@ Marc

Der Link ist nur falsch eingetragen worden (2 mal http://) habe es editiert und zur Vorsicht hier noch einmal den richtigen Link eingetragen.

Liebe Grüße

Christian

der richtige Link zum Buch

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Marc of Frankfurt
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2x "Intimkommunikation" - Nicht verwechseln

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Von dem Autor gibt es übrigens zwei zum verwechseln klingende Titel:

# Ahlemeyer, Heinrich W.: Prostitutive Intimkommunikation. Zur Mikrosoziologie heterosexueller Prostitution. Thieme, 1996, ISBN 3-43227-171-9
# Ahlemeyer, Heinrich W.: Geldgesteuerte Intimkommunikation. Psychosozial-Verlag, Giessen 2002, ISBN: 3-89806-088-8 [Unveränderte Neuauflage von Ahlemeyer 1996]