Was tun, wenn der Job zwischen Dir und Deinem Partner steht?

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen
Benutzeravatar
Tommy
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 373
Registriert: 26.03.2005, 01:01
Wohnort: 1140 Wien
Ich bin: Keine Angabe

Was tun, wenn der Job zwischen Dir und Deinem Partner steht?

Beitrag von Tommy »

Das Wissen darum, dass die Verlockungen der Sexwork-Branche die Beziehungen von Menschen zuweilen auf eine harte Probe stellen, ist
so alt wie das älteste Gewerbe selbst.
Wie ist es jedoch um die Beziehungen der Sexworker selbst bestellt ?
Tag für Tag das eine Bett mit Kunden und das andere mit dem Geliebten zu teilen, liegt ziemlich weit entfernt von der allgemeinen bürgerlichen Auffassung von einer "gesunden" Beziehung.
Wie schafft man es als Sexworker, die emotionale Kurve zwischen Beruf und Beziehung zu kratzen ? Geht das überhaupt, ohne ununterbrochen emotionale Vogel-Strauß-Politik zu betreiben ?
Auf der einen Seite die spürbare Eifersucht des Partners im Nacken, auf der anderen der schwelende Konflikt, den eigenen Körper zwischen ihm und der Kundschaft "aufteilen" zu müssen...
Viele Mädchen in der Branche scheinen in ihren Beziehungen nicht mehr Probleme zu haben, als alle anderen Menschen auch; offensichtlich haben sie die scheinbare Widersprüchlichkeit ganz gut im Griff, die wir Außenstehenden in ihrem Doppelleben vermuten.

Bei anderen wiederum klappt es nicht ganz so gut.
Sei es, weil die äusseren Umstände es verunmöglichen, weil der Partner mit diesem Job nicht klar kommt, weil der Druck der sozialen Ausgrenzung am Selbstwertgefühl nagt, weil es an Erfahrung, charakterlicher Reife oder Perspektiven mangelt, weil stete Enttäuschungen die einzige Konstante in einem unsteten Dasein sind, oder gar weil der Beruf den Gedanken an Männer unerträglich gemacht hat. Egal, wieso. Alle Menschen hoffen auf ihr Glück. Manche stehen nur einen Steinwurf davon entfernt, stehen sich aber gleichzeitig selbst im Wege.
Wie findet man ihn, den goldenen Weg, der möglichst nahe an der manchmal unscharf wirkenden Grenze zwischen Beruf und Privatsphäre verläuft ?
Wie habt Ihr es angestellt, Euren Job und privates Glück unter einen Hut zu bekommen ? Könnt Ihr Jenen ein paar Tipps geben, die es, aus welchen Gründen auch immer, bisher nicht geschafft haben ?

LG, Tommy

Benutzeravatar
Elisabeth
leider nicht mehr aktiv
leider nicht mehr aktiv
Beiträge: 856
Registriert: 25.02.2005, 16:04
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Elisabeth »

Hallo,

ich bin zwar nicht dazu berechtigt, zu diesem Thema Ratschläge zu geben, denn meine Zusammenarbeit mit Ellena war nur sehr kurz, genau genommen war es nur ein einziger Klient, den ich gemeinsam mit ihr verwöhen durfte, aber ein bisserl was kann ich vielleicht auch beitragen.

Wir waren zu dem Zeitpunkt ein paar Monate zusammen, als die Möglichkeit, mit Ellena zusammen zu arbeiten, auftauchte. Wir haben stundenlang darüber geredet und seine Art, damit umzugehen, hat mir ein weiteres mal bewiesen, dass er etwas ganz besonderes ist.

Ich wollte diesen Job zumindest ausprobieren, aber ihm damit auf keinen Fall weh tun. Und ihm war wichtig, dass ich mich damit wohl fühle. Wir haben relativ enge Grenzen für die Möglichkeiten beim Klienten abgesteckt, die wir auch in Swingerclubs beibehalten. Also kein Küssen, kein GV.

Außerdem war da noch sein Vertrauen zu Ellena, die er schon lange kannte. Und nicht zuletzt, vielleicht am wichtigsten, wir liebten und vertrauten uns. Aber selbst so war es hart für ihn, und fast unmöglich, nicht daran zu denken, was ich gerade tue.

Ich habe mit meinen Eltern darüber gesprochen, was ich vorhatte. Ich habe das Glück, wirklich tolerante und verständnisvolle Eltern zu haben. Für meinen Vater war es überhaupt okay, er hatte selbst eine Sexworkerin in der Bekanntschaft und war vielleicht deshalb auch nicht so ängstlich. Meine Mutter war zunächst einverstanden, wenn auch nicht so sehr wie mein Vater.

Sie hat es sich dann aber anders überlegt und es mir mit dem Argument "Was würde deine Großmutter dazu sagen?" ziemlich schwer gemacht, einfach darüber hinwegzusehen. Ja, was würde Sie sagen? So, wie sie aufgewachsen ist und gelebt hat, höchstwahrscheinlich "Nein". Was aber, wenn Sie den Wissensstand von heute hätte, wenn sie nicht immer nur die Kronenzeitung zu lesen bekommen hätte und Möglichkeit, sich fortzubilden und über den Tellerrand hinauszusehen...? Ich weiß es nicht...

Meine Gründe, es dann bei dem einen Klienten zu belassen, sind mir bis heute nicht ganz klar. Es war wohl eine Kombination aus einigen Gründen und Bedenken, nicht zuletzt auch denen meiner Mutter und meinem Gefühl, es Alex damit nicht grade leichter zu machen, mit mir zusammen zu sein. Mein Glück, dass ich das Geld zwar brauchte, aber nicht so dringend, wie manch anderer.

Deshalb meine Hochachtung an alle von euch, die ihren Job trotz all des Drucks und Widerspruchs von außen und vielleicht auch innen, weiter machen. Wie schafft ihr das nur?

Alles Liebe,
Lisa
Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)

Benutzeravatar
Lady Katarina
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 701
Registriert: 03.03.2005, 04:58
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lady Katarina »


Grüß Euch,
na da habt Ihr aber ein ganz interessantes Thema aufgegriffen! :-)

Ich hoffe, Ihr seid mir jetzt nicht böse, wenn ich ein wenig mehr ausholen muß um meinen Standpunkt klar zu machen!

Vorallem muß man mal wieder unterscheiden, unter welchem Gesichtspunkt, die Frau das macht.
Das macht doch einen großen Unterschied...

Wenn ich meine letzte Beziehung hernehme, dann kann ich diese Lage sehr gut verstehen, die Tommy da beschrieben hat.

Zum einen hat man das Problem, daß einem der Partner permanent Streß macht. Zum anderen hat man den Druck, daß man niemanden sagen kann, was man macht!

Aber gottseidank ist das Geschichte. Mit meiner jetzigen Partnerin haben wir diesbezüglich überhaupt keine Probleme. Im Gegenteil...
Machen wir doch viel zusammen! :-)
Auch wissen mittlerweile fast alle meine Freunde/Bekannten/Familie, was ich mache und kommen auch sehr gut damit zurecht.

Ich denke der große Punkt ist, wie man selber damit umgeht. Wie man es der Umwelt beibringt.
In der damaligen Beziehung waren meine Eltern nur sauer/ängstlich/genierten sich. Mittlerweile plauder ich mit Ihnen über meinen Beruf. Zeige Ihnen meine HP, mein Fotos, frage sie um Rat udgl.

Wenn man selber mit sich im Reinen ist, dann nimmt es auch die Umwelt ganz anders auf.
Und ich genieße meinen Beruf und liebe ihn. Möchte nichts anderes mehr machen.

Mittlerweile hatte ich auch nicht einmal ein schlechtes Gewissen. Oder meine Partnerin hatte auch nie ein Problem damit. Im Gegenteil - wir reden viel darüber. Wir ziehen auch unsere Reize daraus! :-)

Und das ist der springende Punkt!
Es kommt vorrangig mal darauf an, unter welchem Aspekt man den Beruf macht!

Wünsche allen, daß sie den Beruf so genießen und lieben können!
Stehe gern für Fragen und Rat zur Verfügung!

Lieben Gruß
Lady Katarina



Benutzeravatar
Sonja
Silberstern
Silberstern
Beiträge: 420
Registriert: 01.04.2005, 12:57
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Liebe Lady Katarina!

Beitrag von Sonja »

Zum anderen hat man den Druck, daß man niemanden sagen kann, was man macht!
Wenn man selber mit sich im Reinen ist, dann nimmt es auch die Umwelt ganz anders auf.
Und ich genieße meinen Beruf und liebe ihn. Möchte nichts anderes mehr machen
Du sprichst mir aus der Seele! :008
Und ich denke auch nur mit dieser Einstellung kann man in solch einem Beruf einen Partner finden, - schwierig aber doch!! - der dich versteht, dir vertraut und damit gut leben kann!

Benutzeravatar
Lady Katarina
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 701
Registriert: 03.03.2005, 04:58
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lady Katarina »



Hi Sonja, hallo die andren,

Und ich denke auch nur mit dieser Einstellung kann man in solch einem Beruf einen Partner finden,[/quote]

Natürlich kann mein Partner nur dann mit dem ganzen zurechtkommen, wenn ich es in erster Linie tue.
Und daß viele unserer Kolleginnen ihren Job nicht besonders mögen und ihn nur wegen des vielen Geldes akzeptieren macht die Geschichte mit dem Partner bestimmt nicht leichter!

Natürlich gehören aber auch zwei dazu. Denn auch wenn ich mit dem Beruf absolut im Einklang stehe, muß es noch lange nicht mein Partner/Partnerin!

Aber es kommt halt auch darauf an, ob man die Beziehung schon hatte zu dem Zeitpunkt, als man mit dem Beruf anfing und den Partner sozusagen erst daran gewöhnen mußte. Oder ob man schon jahrelang in dem Beruf arbeitet und erst dann den Partner kennenlernt.

Sicher hat nicht jeder das Glück, eine Partnerin zu haben, die absolut nichts gegen den Job hat, wie meine! Und man sogar zusammen was macht mitunter. Aber auch unter anderen Umständen kann es klappen.

Der Punkt ist, daß man ehrlich ist mit seinem Partner. Und darüber spricht. Viele Männer wollen zwar nichts darüber hören. Aber dann können sie eh nicht damit zurechtkommen, wenn sie sich nicht mit der Partnerin damit auseinandersetzen.
Denn Vertrauen kann nur funktionieren, wenn man ehrlich ist und redet. Und das ist ganz wichtig.

Denn es muß ja nicht so gelagert sein, daß man den Job des Berufes wegen mag und seines daraus zieht. Aber auch, wenn Mädels es nur wegen des Geldes machen (und das ist ja die Mehrheit), und der/die PartnerIn auch ihres davon hat.
Aber dann muß der Partner eben wissen, daß es ein Beruf ist, wie jeder andre auch.

Lieben Gruß
Lady Katarina
[quote]

Benutzeravatar
Tommy
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 373
Registriert: 26.03.2005, 01:01
Wohnort: 1140 Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Tommy »

Ich denke, dass es hier ganz ähnlich wie in manch anderen Berufen gelagert ist : Das Verständnis des Partners für die Besonderheiten, die dieser Beruf mit sich bringt, ist am ehesten gewährleistet, wenn auch der männliche Part ein gewisses Naheverhältnis zu diesem Beruf hat. So wie z.B. Ärzte-Ehen oft am mangelnden Verständnis der nicht-ärztlichen Partner scheitern, so wie z.B. viele Frauen von Polizeibeamten oder Kellnern auf Dauer nicht mit dem Beruf ihrer Partner klar kommen, so werden es auf ihre Art auch die Partner von SexarbeiterInnen schwer haben, das für eine dauerhafte Beziehung nötige Verständnis für diesen Job aufzubringen.
Ich glaube, dass das mit ein Grund dafür ist, dass Partner von Prostituierten häufig Barkellner, Taxifahrer, Lokalbesitzer und andere im Nachtgeschäft tätige Leute sind, die dementsprechend Bescheid wissen, wie die "Hack'n" funktioniert. Vielleicht denke ich da zu klischeehaft, ich weiß nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass das in vielen Fällen zutrifft.

LG, Tommy

Benutzeravatar
Sonja
Silberstern
Silberstern
Beiträge: 420
Registriert: 01.04.2005, 12:57
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Sonja »

Ja, das mag wohl so sein. Nur stimmt der Vergleich zwischen Ärzte- oder Kellnerbeziehungen mit in den in der Prostitution arbeitenden Menschen nicht ganz.
Erstere Beziehungsprobleme entstehen vor allem wegen der ungünstigen Arbeitszeiten ( Nachtdienste), eher weniger aufgrund von mangelndem Verständnis für den Beruf .Wenn sich die Partner auf Dauer nicht mehr oder zu wenig sehen, kann ja eine Beziehung nicht wirklich funktionieren. :009
Männer, die eine Prostituierte lieben, haben vielmehr das Problem, dass sie mit der Eifersucht nicht zurechtkommen.Das ist ja auch wirklich sehr schwer für einen Mann, mittels seiner „Vernunft“ die von Natur aus einprogrammierten Emotionen( Eifersucht ) zu kontrollieren. Das ist ja -wie man weiß- schon in ganz „normalen“ Partnerschaften ein Riesenproblem!
Wenn also eine Beziehung zu einer Prostituierten klappen soll, dann meiner Meinung nach nur, wenn man sich gegenseitig vertrauen kann, ehrlich ist, und über alles reden kann.
Da ist es vielleicht sogar besser, man arbeitet nicht im gleichen Gewerbe, und behält ein „ weiteres Gesichtsfeld“ :002

Benutzeravatar
Tommy
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 373
Registriert: 26.03.2005, 01:01
Wohnort: 1140 Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Tommy »

Sonja hat geschrieben:..Nur stimmt der Vergleich zwischen Ärzte- oder Kellnerbeziehungen mit in den in der Prostitution arbeitenden Menschen nicht ganz. Erstere Beziehungsprobleme entstehen vor allem wegen der ungünstigen Arbeitszeiten ( Nachtdienste)..

Da ist es vielleicht sogar besser, man arbeitet nicht im gleichen Gewerbe, und behält ein „ weiteres Gesichtsfeld“
Hi Sonja,

Ja, ein direkter Vergleich ist da natürlich unzulässig. Ich nannte diese nur als Beispiele von Beziehungen, wo es des Berufs eines der Partner wegen überdurchschnittlich häufig zu Zerwürfnissen kommt, - ungeachtet des eigentlichen Grundes für das Scheitern der Ehe.

Du hast völlig Recht. Das mit dem "weiteren Gesichtsfeld" halte ich für einen wichtigen und sehr treffenden Punkt, und zwar weit über den Aspekt des Funktionierens von Beziehungen hinaus :
Wenn beide Teile einer Partnerschaft mit beiden Beinen im "Milieu" stehen, führt das nicht selten zu völliger sozialer Abschottung gegen den "Rest der Welt". Der Freundes- und Bekanntenkreis, Gesprächsthemen, die tägliche Routine...alles bleibt irgendwie zwangsläufig auf dieser einen Schiene hängen, was letztlich in Isolation mündet. Zwar ist es nicht selten so, dass Sexarbeiterinnen selbst dann den Kontakt zur "anderen Seite" möglichst meiden, wenn der Freund ein sog. "Franker" ist, weil sie sich intuitiv durch mutmaßliche Geringschätzung seitens seiner Familie und seines Freundeskreises gedemütigt fühlen, aber so bleibt wenigstens die Möglichkeit bestehen, den Anschluß nach draußen nicht zu verlieren. Besonders in Hinblick auf die Zeit nach Beendigung dieses Jobs halte ich das für ganz wesentlich, denn zahlreiche Mädchen stürzen in ein soziales Vakuum, wenn sie sich dann weder der einen noch der anderen Seite zugehörig fühlen. Und das daraus resultierende Gefühl der Vereinsamung ist leider allzu häufig ein fruchtbarer Boden für die Flucht in Alkohol und andere Drogen.

LG, Tommy

Benutzeravatar
Lady Katarina
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 701
Registriert: 03.03.2005, 04:58
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lady Katarina »


Grüß Euch,

da gebe ich Dir natürlich recht Tommy, daß es für viele Sexworkerinnen sehr schwer ist, den Spagat zwischen "ihrer" Welt und der "anderen" Welt auf Dauer zu halten.
Meist ist das ja der Fall, wenn der Partner nicht "dazu" gehört!

Und oft ist es ja von den Herrn Menagern ganz bewußt so gewollt, daß der Kontakt zur "anderen" Welt gänzlich abreißt. Denn jeder Kontakt zu Freundinnen, Eltern und Co bringt mitunter die Gefahr mitsich, daß man den wehrten Herrn ja schlecht machen könnte in den Augen des Mädchens.
Und in diesen Fällen wird auch der Kontakt zB zum Internet total abgeschnitten. Denn dort könnte man sich ja informieren... darum auch meine Sorge an anderer Stelle, daß die Rechnung des Forums nicht wirklich aufgehen könnte!

Da wird geschaut, daß das Mädel keinen Kontakt zu ihren Eltern & Freundinnen hat. Es wird geschaut, daß sie keinen Führerschein macht, denn sie könnte ja dann mit dem Auto wohin fahren. S0 muß sie immer der Menager fahren. Sie wird zur Visite gebracht und er wartet draußen. So kann sie nicht wirklich mit andern ins Kaffe gehen und vielleicht auf dumme Gedanken kommen.... usw usw usw

Ist die Sexworkerin mit einem "franken" Partner zusammen, dann ist es vielfach, wie Ihr richtig gesagt habt. Die Familie und die Freunde des Partners behandeln sie geringschätzig, wollen mitunter nichts mit ihr zu tun haben.
So leidet sie erst recht darunter und kommt sich sehr schlecht und wertlos vor.

Gottseidank ist es nicht immer zwangsläufig so, daß automatisch die Isolation eintritt, wenn beide Partner in der Branche sind!
Kenne ich doch selber etliche, die in der Erotikbranche tätig sind nicht zwangsläufig den Kontakt zur "Außenwelt" verlieren.
Auch da denke ich , kommt es sehr darauf an, wie sie mit der Geschichte umgehen.

Wenn ich mich jetzt als Beispiel nehme. Anfangs hatte meine Familie riesige Probleme mit dem was ich tue.
Mittlerweile kommen sie prima zurecht. Wenn sie sehen, daß es einem gut geht und nicht der händeaufhaltende Menager dahinter steht, dann wird es auch nicht so ein Problem sein.

Ich denke, das größe Problem was Familien mit diesem Beruf haben ist, daß sie niemanden sagen können, was die Tochter macht!
Sie haben Angst, selber schlecht dazustehen.
Aber da kann man ja unter Umständen auch eine kleine Notlüge verwenden.
ZB Kellnerin, Fotomodel, etc...

Lieben Gruß
katarina






Benutzeravatar
ms9
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 247
Registriert: 03.09.2005, 08:06
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Von der anderen Seite gesehen

Beitrag von ms9 »

Ich habe mal mit einer SW (Escort) zusammengelebt.

Das mit der Familie und dem Umfeld läßt sich ja durch absolute Geheimhaltung regeln.

Schwieriger war schon, dass ich einen Job mit ganz normalen Bürozeiten hatte und es schon ein wenig stressig war, wennst am Abend oder Wochenende etwas privat unternehmen wolltest und dann kam ein Date herein. Oder wennst mit Leuten zusammen bist, die nix wissen, und dann kam ein Anruf... Aber das kann man aber mit etwas Organisation in den Griff kriegen. Und wennst wen gern hast wirst ja auch schon recht erfinderisch.

Womit ich die meisten Probleme hatte, war die Vorstellung, was sie jetzt mit dem Kerl macht, wenn ich auf sie gewartet habe. Das war keine Eifersucht - wo's Angst hast jemanden zu verlieren (weil einerseits die Beziehung klass und in Ordnung war und anderseits ja auch klar war dass das "nur" ein Job ist) - sondern einfach die Bilder im Kopf was sich da jetzt im Hotel/Zimmer abspielt. Vielleicht macht sie mit dem Kunden auch noch Sachen, die sie bei mir nicht macht, usw. Meine Meinung ist, je weniger der Partner darüber Bescheid weiss umso "schlimmer" werden seine Fantasien. Wenn man das selbst - und sei's nur als Kunde - kennt, tut man sich schon etwas leichter. Also auch wenn's schwer fällt find ich's besser darüber zu reden. Muss ja nicht immer mit allen technischen Details sein (sowas heizt die Fantasien wieder an).

Und natürlich kommt dann noch die Angst dazu, dass ihr einmal was passieren könnte.

Na ja, nach drei Monaten war ich jedenfalls so fertig, dass sie ausgestiegen ist.

Benutzeravatar
Sonja
Silberstern
Silberstern
Beiträge: 420
Registriert: 01.04.2005, 12:57
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Re: Von der anderen Seite gesehen

Beitrag von Sonja »

ms9 hat geschrieben:Ich habe mal mit einer SW (Escort) zusammengelebt.

Womit ich die meisten Probleme hatte, war die Vorstellung, was sie jetzt mit dem Kerl macht, wenn ich auf sie gewartet habe. Das war keine Eifersucht - wo's Angst hast jemanden zu verlieren (weil einerseits die Beziehung klass und in Ordnung war und anderseits ja auch klar war dass das "nur" ein Job ist) - sondern einfach die Bilder im Kopf was sich da jetzt im Hotel/Zimmer abspielt. Vielleicht macht sie mit dem Kunden auch noch Sachen, die sie bei mir nicht macht, usw. Meine Meinung ist, je weniger der Partner darüber Bescheid weiss umso "schlimmer" werden seine Fantasien. Wenn man das selbst - und sei's nur als Kunde - kennt, tut man sich schon etwas leichter. Also auch wenn's schwer fällt find ich's besser darüber zu reden.

Sehr interessant, auch die Sicht des Partners eines sexworkers zu beleuchten.
Ich muss betonen, dass ich dich und alle Männer sehr respektiere und schätze, die mit solch einer Situation umzugehen lernen. Denn leicht ist es für einen Mann sicher nicht, seine Geliebte in den Händen anderer zu wissen!
Ich bin ganz deiner Meinung, dass es umso leichter wird mit der Ungewissheit oder Eifersucht umzugehen, wenn man darüber redet und genau Bescheid weiß, was die Partnerin in ihrem job als Prostituierte erlebt und empfindet. Grundvoraussetzung ist natürlich eine gute Basis an Vertrauen und Ehrlichkeit in der Beziehung,
Na ja, nach drei Monaten war ich jedenfalls so fertig, dass sie ausgestiegen ist.
Hat sie es jemals bereut?

Caroline
interessiert
interessiert
Beiträge: 5
Registriert: 03.09.2005, 11:26
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Caroline »

Schönen Abend,

wir haben leider genau dieses Problem mit einem Mädchen von uns. Sie ist 20 Jahre, macht den Job schon einige Zeit und hat es ihrem Freund nicht gesagt. Irgendwie hat sie es immer wieder verheimlichen können. Da sie nicht zusammen wohnen ist das schon etwas einfacher, nur ist er ihr irgendwie draufgekommen und jetzt ist der Stress perfekt.

Ich versuche immer, den Mädchen zu erklären, dass das Lügen um den Job als Sexworker/in nichts bringt. Aber ich höre dann immer "er würde es nicht verstehen". Nur wenn der Partner ES dann erfährt, dann ist der große Knall und das heulende Elend.

Hat einer von Euch eine Idee, wie ich es den Mädchen verständlicher rüberbringen kann, dass sie zu ihrem Job stehen sollen und mit dem Partner alles besprechen, also nicht lügen?

Benutzeravatar
ms9
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 247
Registriert: 03.09.2005, 08:06
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Re: Von der anderen Seite gesehen

Beitrag von ms9 »

@Sonja
Sonja hat geschrieben:Hat sie es jemals bereut?
Nun, beklagt hat sie sich wegen des Ausstiegs nicht. Aber sicher kann man(n) das ja nie wissen, weilst in einen Menschen ja nicht hineinschauen kannst. Und wer gibt schon gerne zu, wenn er einen Fehler gemacht hat.


Übrigens etwas was mir bis heute nicht wirklich klar ist: worum entstehen bei uns Männern nur im Zusammenhang mit Sex solche Abwehrreaktionen (wie obige Fantasien). Ich meine wennst mit einer Friseurin liiert bist, die täglich 20 Männern durch die Haare wuschelt oder einer Heilmasseurin, die täglich zig knackige und weniger knackige männliche Hintern durchknetet denkt man(n) nicht einmal ernsthaft drüber nach.

Aufgrund Deiner naturwissenschaftlichen Ausbildung (wenn ich das richtig verstanden habe) wirst mir jetzt vielleicht erzählen, dass das eine natürliche Reaktion von Männchen ist um den eigenen Genpool gegenüber den Konkurrenten durchzusetzen. Das war sicher zutreffend als wir noch ein Fell hatten und auf den Bäumen lebten. Aber eine der großen Errungschaften der Menschwerdung war doch, dass wir nicht nur mehr wegen des Genpools bumsen, sondern zu 95% zum Spass. Aber mental sind wir offensichtlich noch immer Affen.

Eine andere mögliche Erklärung wäre, dass das eine Folge der gesellschaftlichen Tabuisierung von Sex während der Erziehung ist (war zumindest in meiner Jugend noch so). Wenn die Freundin täglich mehrere Geschäftsessen mit anderen Männern hat erregt das niemanden, aber wenn sie dabei für die entsprechende "Entspannung" beim Geschäftspartner sorgt, rasten die meisten Männer aus.

Wäre interessant wie das die Freundin eines call-boys erlebt. Wenn die ähnlich reagiert wie ein Mann, dann spräche das gegen den genetisches Erklärungsversuch, und eher dafür, dass es an der Erziehung liegt.

Oder hat jemand noch andere Erklärungen?

Benutzeravatar
Elisabeth
leider nicht mehr aktiv
leider nicht mehr aktiv
Beiträge: 856
Registriert: 25.02.2005, 16:04
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Elisabeth »

Hi ms9, Sonja, Caroline!

Irgendwo hab ich mal gelesen, dass Frauen Dinge wie Küssen, Streicheln, Kuscheln als Liebesbeweis anerkennen und Männer Sex als Liebesbeweis sehen. Ich bin geneigt, das zu glauben.

Achtung: Stereotyp
Männer sagen "Es war doch nur ein Kuss" und weibliche Sexworker zögern lange, bevor sie einen Gast, den sie übelicherweise nicht lieben, küssen. Männer und Frauen haben anscheinend unterschiedliche Vorstellungen von wirklicher Intimität.

Da liegt vielleicht auch ein Teil des Problems. Und jetzt die Frage an ms9: Wie hättest du es empfunden, wenn deine damalige Partnerin mit ihren Gästen für ihr Geld nicht weiter als bis zum Petting gegangen wäre? Also Rumknutschen, Grabschen, Handentspannung und dergleichen?

Und wie würden die Frauen hier es verkraften, wenn ihr Partner andere Frauen für Geld Küssen, Streicheln und Liebkosen würde?

Das ist jetzt nur so eine Idee, wie man diese Kommunikationsbarriere eventuell abbauen könnte. Der Schlüssel ist meiner Vermutung nach, dass nicht nur der Partner seine Partnerin verstehen muss, sondern auch die Partnerin ihren Partner. Sie muss wissen, dass gerade Sex für einen Mann die höchste Form der Intimität ist und wie sehr sie ihn verletzt, wenn es dann doch rauskommt, was früher oder später mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit passiert.

Die einzige Alternative ist es, möglichst lange vor dem ersten Date mit dem Partner zu sprechen, ihn also nicht vor fertige Tatsachen zu stellen, weil auch das ein Hintergehen ist. Und dann muss man halt miteinander reden können, dann ist viel Vertrauen notwendig und die Sexworkerin muss ihren Job auch vor sich selbst vertreten können, sonst kann sie es vor niemand anderem und geht noch dazu davon aus, dass "ER" es nicht verstehen würde. Wie auch, sie verstehts ja selber nicht. Lieber Vorarbeit leisten, als anschließend keine zweite Chance mehr zu bekommen. Ich verstehe den Mann gut, der jetzt Stress macht.

Einen Teil der Vorarbeit kannst du als Agenturbetreiberin vielleicht leisten, indem du der Frau klar machst, dass der Job, den sie machen will, wirklich seine Berechtigung hat, und zwar über das Argument, dass dadurch die Zahl der "Lustmorde" verringert wird, hinweg. Dieser Berechtigung möchte ich im Forum demnächst eine Abteilung widmen.

Alles Liebe,
Lisa
Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)

Benutzeravatar
ms9
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 247
Registriert: 03.09.2005, 08:06
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Verheimlichen

Beitrag von ms9 »

Caroline hat geschrieben:...Hat einer von Euch eine Idee, wie ich es den Mädchen verständlicher rüberbringen kann, dass sie zu ihrem Job stehen sollen und mit dem Partner alles besprechen, also nicht lügen?
Ich weiss nicht ob das wirklich hilft, ist nur so Idee: Man müsste ihr klar machen, dass das Verheimlichen nur auf Zeit funktioniert. Irgendwann - entweder durchs Internet oder Freunde/Bekannte oder vielleicht auch weil ihr Freund sie irrtümlich bucht erfährt er es. Sie kann sich eigentlich nicht entscheiden zwischen Verheimlichen und Nicht-Verheimlichen, sondern nur ob sie es ihm "schonend" beibringt oder er es woanders erfährt (und dann noch wegen ihrer Unehrlichkeit sauer ist). Und je länger sie diese Entscheidung hinauszögert umso größer wird das Risiko, dass er es woanders/von wem anderen erfährt. Nix tun ist nur scheinbar die bequemste Lösung.

(Aber ich geb' zu ich schreib das recht locker, weil ich nicht mit ihr/ihm reden muss. :002 )

Benutzeravatar
Elisabeth
leider nicht mehr aktiv
leider nicht mehr aktiv
Beiträge: 856
Registriert: 25.02.2005, 16:04
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Elisabeth »

Hi ms9, hab deinen letzten Beitrag grade gelesen.

Ich hab zwar keine Wissenschaftliche Ausbildung, aber ich hab ein riesen Faible für Dokus ;-) Nach dem, was da momentan bekannt sein dürfte, haben wir unsere Programmierung auf das Überleben der eigenen und stärksten Gene noch lange nicht überwunden.

Männchen sind polygam, können Nachkommen von mehreren Weibchen haben und Weibchen müssen nach 15 Minuten Spaß dem Nachkommen 20 Jahre ihres Lebens widmen, sind also monogam. Männchen will, dass das Weibchen nur seine Gene austrägt und Weibchen will, dass Männchen ihm beim Aufziehen der Nachkommen hilft und deshalb nicht mit anderen Weibchen, die ebenfalls aufmerksamkeitsraubende Nachkommen austragen könnten, intim wird.

Die Vorgänge der Evolution brauchen sehr, sehr lange. Die Menschheit gibts erst so kurz. Ich glaub also sofort, dass die Programmierung noch vorhanden ist. Aber ich glaub, dass sie nicht allein dafür verantwortlich ist, sondern wirklich auch Erziehung, soziale Regeln einen großen Einfluss haben. Und einige Menschen schaffen es, sich ihrer Gefühle so weit bewußt zu werden, dass sie ihr Leben nicht mehr zu hundert Prozent bestimmen.

Trotzdem, wie auch immer es dazu gekommen ist, was auch immer der Grund für unser Verhalten ist, das zu wissen, bringt uns im Moment nichts. Wichtig ist jetzt, mit dem umgehen zu lernen, was uns vorgegeben ist.

Alles Liebe,
Lisa
Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)

Benutzeravatar
ms9
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 247
Registriert: 03.09.2005, 08:06
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ms9 »

Elisabeth hat geschrieben:Und jetzt die Frage an ms9: Wie hättest du es empfunden, wenn deine damalige Partnerin mit ihren Gästen für ihr Geld nicht weiter als bis zum Petting gegangen wäre? Also Rumknutschen, Grabschen, Handentspannung und dergleichen?
Ich glaube nicht, dass das einen Unterschied macht. Es gab ja auch Dates, wo ihr Gast überhaupt nur reden wollte oder fotografieren also völlig ohne Körperkontakt. Der Stress entstand nicht durch das was passiert war (weil da war ich ja eh' nicht dabei), sondern durch das was ich dachte was passieren wird/ist/könnte (das Problem war mehr im Kopf).
Elisabeth hat geschrieben:Einen Teil der Vorarbeit kannst du als Agenturbetreiberin vielleicht leisten, indem du der Frau klar machst, dass der Job, den sie machen will, wirklich seine Berechtigung hat, und zwar über das Argument, dass dadurch die Zahl der "Lustmorde" verringert wird, hinweg.
Dir ist aber schon klar, dass das für ihn kein Argument ist, dass ausgerechnet seine Freundin diesen Job macht? :002

Benutzeravatar
Sonja
Silberstern
Silberstern
Beiträge: 420
Registriert: 01.04.2005, 12:57
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Sonja »

Elisabeth hat geschrieben:.... Und einige Menschen schaffen es, sich ihrer Gefühle so weit bewußt zu werden, dass sie ihr Leben nicht mehr zu hundert Prozent bestimmen.
Und das sind dann diejenigen, die es schaffen, sexworker als Partner zu haben, leider nur sehr wenige!
Ist wahrscheinlich auch ein Grund für das schlechte image dieses Berufstandes.Wer möchte schon ohne Partner durchs Leben gehen?

Caroline
interessiert
interessiert
Beiträge: 5
Registriert: 03.09.2005, 11:26
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Caroline »

Man müsste ihr klar machen, dass das Verheimlichen nur auf Zeit funktioniert. Irgendwann - entweder durchs Internet oder Freunde/Bekannte oder vielleicht auch weil ihr Freund sie irrtümlich bucht erfährt er es.
Da ich mich immer um die Sorgen und Probleme der Mädchen kümmere habe ich alles versucht, nur leider ohne Erfolg.

Wir haben auch 1 x monatlich ein "gemütliches Beisammensein" mit allen Damen, bei dem auch, für professionelle Hilfe, eine befreundete Psychologin anwesend ist.

Benutzeravatar
Elisabeth
leider nicht mehr aktiv
leider nicht mehr aktiv
Beiträge: 856
Registriert: 25.02.2005, 16:04
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Elisabeth »

Elisabeth hat geschrieben:Einen Teil der Vorarbeit kannst du als Agenturbetreiberin vielleicht leisten, indem du der Frau klar machst, dass der Job, den sie machen will, wirklich seine Berechtigung hat, und zwar über das Argument, dass dadurch die Zahl der "Lustmorde" verringert wird, hinweg.
Dir ist aber schon klar, dass das für ihn kein Argument ist, dass ausgerechnet seine Freundin diesen Job macht? :002
[/quote]

Für ihn nicht, aber vielleicht eine Hilfe für "SIE", den Job zumindest für sich selbst zu akzeptieren. Dann geht sie ganz anders auf ihren Partner zu und nimmt nicht von vorneherein an, dass "ER" es eh nicht versteht.
Ich glaub auch gar nicht, dass im Gespräch mit dem Partner dann sachliche Argumente was bringen würden. Aber es wäre schon mal ein riesiger Vertrauensbeweis ihrerseits, mit "IHM" darüber zu sprechen. Ob ers dann akzeptiert, oder nicht, ist eine andere Frage, vor allem eine des Vertrauens und der Kommunikation.

Wenn er's nicht akzeptiert, liegt die Entscheidung bei ihr. Und wenn die Liebe da ist, lassen sich auch andere Lösungen finden, um finanzielle Probleme zu lösen. Wenn es der Traumjob der Frau wäre, was (leider) selten der Fall ist, dann ist eben vom Partner auch viel Verständnis gefragt.

Aber in einem sind wir uns einig: VORHER darüber reden ist die einzige wirkliche Alternative, wenn man seinen Partner nicht furchtbar verletzen will.
Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)