Herr Kaiser ließ es krachen!

Wer mit Menschen zu tun hat, hat oft genug auch mit Dummköpfen zu tun. Macht eurem Ärger Luft. Es bleibt unter euch. Ebenso sollen hier aber auch vorbildliche Klienten aufgeführt werden. Wie sieht der ideale Klient aus?
Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Kuba2002, Berlin-Artemis2007

Beitrag von nina777 »

20.06.2011

Neue Skandale bei der Ergo

Die Negativpresse um den Ergo-Konzern reißt nicht ab. Erst stellte sich heraus, dass der Versicherer jahrelang überteuerte Riester-Verträge verkloppte. Nun wurde bekannt, dass Vertreter der einstigen Tochter Victoria Kunden aus Profitgier geraten haben sollen, Lebensversicherungen zu kündigen. Auch kommen immer wieder neue Sex-Eskapaden ans Licht.


Laut Informationen der Financial Times Deutschland (FTD) hätten Ergo-Vertreter 2009 zu hohe Provisionen kassiert, indem sie Kunden dazu rieten, beitragsfrei gestellte Lebensversicherungen zu kündigen. Dabei hätten sie den Wegfall von Steuervorteilen und Zinsgarantien verschwiegen. Zwischen 2.000 und 4.000 solcher Policen seien gekündigt worden. Das frei gewordene Geld sei in die umstrittenen Unfallversicherungen mit Beitragsrückgewähr geflossen. Bei diesen Vergehen hätte es sich um eine systematische Aktion von oben gehandelt, so die FTD. Der Konzern bestreitet den Vorwurf.

Erst kürzlich kam heraus, dass die Ergo-Versicherung ihren Kunden seit 2005 Riester-Verträge mit zu hohen Verwaltungskosten angedreht hatte. Dabei sei ein fehlerhaftes Formular von der Vertriebsorganisation HMI verwendet worden. Wie Ergo am Freitag bestätigte, sei der Fehler bereits im Oktober 2005 in der Antragsabteilung bekannt gewesen, allerdings nichts dagegen unternommen worden. Stattdessen habe der Versicherer wissentlich von den fehlerhaften Anträgen profitiert. Strafrechtsexperten zufolge könnte dies strafrechtliche Konsequenzen für das Unternehmen haben, handelt es sich dabei doch um vorsätzlich fortgesetzten Betrug. Laut Medienberichten sind 70.000 Kunden betroffen, die Ergo räumt 14.000 Fälle ein. Der Versicherer will nun einen neuen Vertrag mit einem niedrigeren Kostensatz berechnen. „Wir gehen selber auf die Kunden zu und werden unaufgefordert die Neuberechnung vornehmen“, so Johannes Lörper, der im Vorstand der Ergo Lebensversicherung AG für das Privatkundengeschäft zuständig ist. Der Fehler wird Ergo einen einstelligen Millionenbetrag kosten.

Darüber hinaus kommen immer wieder neue Sex-Eskapaden ans Licht. Bisher behauptete der Ergo-Konzern, dass es sich bei die Lustreise nach Budapest um einen Einzelfall gehandelte habe. (procontra berichtete). Laut Handelsblatt-Informationen räumte die Versicherungsgruppe nun aber ein, dass eine Incentive-Reise nach Kuba 2002 auch den Besuch bei Prostituierten beinhaltete. Weiterhin seien bei einer Jahresauftaktveranstaltung des Vertriebs in 2007 mehr als 100 Vertreter in dem Berliner Bordell Artemis abgestiegen.

http://www.procontra-online.de/2011/06/ ... -der-ergo/
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

ehemaliger_User
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 2968
Registriert: 27.04.2008, 15:25
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ehemaliger_User »

Als es mal darum ging, Dienstwagen höher zu besteuern, wurde das ganz schnell ad acta gelegt - die Autoindustrie fürchtete Einbussen.
Wenn solche "Sausen" wegfallen wird es noch enger auf dem Markt für Sexdienstleistungten.
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

ehemaliger_User
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 2968
Registriert: 27.04.2008, 15:25
Ich bin: Keine Angabe

Betriebsausgaben

Beitrag von ehemaliger_User »

Nachtrag - die Moralisten haben noch mehr Grund zur Empörung.

Frankfurter Rundschau vom 30.05.2011

Sex-Party von Ergo
Steuerzahler finanzierten die Huren mit

Die Kosten der Sex-Party für erfolgreiche Versicherungsvertreter der Hamburg-Mannheimer sind in voller Höhe von der Steuer abgesetzt worden. Experten wissen, wie privates Vergnügen zur Betriebsausgabe wird.

Düsseldorf. Die Kosten der Sex-Party für erfolgreiche Versicherungsvertreter der Hamburg-Mannheimer sind von der Steuer abgesetzt worden. Die Summe von 83.000 Euro habe die Versicherung vollständig steuerlich geltend gemacht. Das bestätigte eine Sprecherin des Mutterkonzerns Ergo einen Bericht der «Welt am Sonntag». Dadurch seien Gewinn und Steuerlast vermindert worden. Es sei eine «normale Veranstaltung» gewesen und dementsprechend als Betriebsausgaben abgesetzt worden.

«Die Rechnung ist in voller Höhe als Betriebsausgabe behandelt worden», sagte ein Ergo-Sprecher der «WamS». «Nach unseren bisherigen Prüfungen war das steuerrechtlich in Ordnung. Wir prüfen jedoch weiter, ob man eine andere Beurteilung vornehmen kann und wie wir die Angelegenheit bereinigen können.»

Mitte Mai war bekanntgeworden, dass die mittlerweile zum Ergo-Konzern gehörende Hamburg-Mannheimer 2007 für ihre 100 besten Vertreter eine Sex-Party mit 20 Prostituierten in den historischen Gellert-Thermen in Budapest organisiert hatte. Teilnehmer berichteten dem «Handelsblatt», die attraktivsten Frauen mit weißen Bändchen seien für den Vorstand und die allerbesten Vertriebler reserviert gewesen.

Nach Recherchen der «Welt am Sonntag» ist es in deutschen Unternehmen durchaus üblich, dass Bordellbesuche über die Firmenspesen abgerechnet werden. Exzesse wie die Sexparty der Versicherung in Budapest seien aber die Ausnahme. Immerhin habe nach Konzernangaben später jeder der rund 100 Teilnehmer 3000 Euro für die Gesamtreisekosten an geldwertem Vorteil versteuern müssen.

Laut «WamS» gibt es viele Möglichkeiten, sich mit Prostituierten auf Firmenkosten zu vergnügen, ohne dass es auf der Rechnung auftauche. So könnten die Damen etwa als mehrsprachige Hostessen abgerechnet werden. Sexuelle «Zusatzleistungen» könnten nach Angaben von Steuerfahndern auch in einem erhöhten Zimmerpreis verrechnet werden. Es gebe «keine Chance», das aufzudecken, zitiert die Zeitung einen Fahnder. Auch in den Belegen der Sause in Budapest habe es keinen Posten Prostitution oder gar eine Detailrechnung gegeben, sagte der Ergo-Sprecher. Die steuerliche Behandlung von Prostitution ist nach Angaben der Zeitung in Deutschland nicht klar geregelt. (dpa)
FR

Bei der Steuer ist noch mehr nicht klar geregelt . Schliesslich will der Fiskus seine Einnahmen maximieren.
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

Benutzeravatar
Aoife
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 7067
Registriert: 20.09.2008, 21:37
Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Aoife »

Richtig, ehemaliger_User, da kann ich nur zustimmen.

Und die Schlagzeile der FR ist ohnehin Unfug, was von der Steuer abgesetzt wurde hat der Steuerzahler keineswegs mitfinanziert. Dazu hätten schon Staatsbedienstete die Party feiern müssen - und dann wäre es unabhängig von einer eventuellen Steuerabsetzung aus Steuergeldern finanziert gewesen ...

Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard

Benutzeravatar
Aoife
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 7067
Registriert: 20.09.2008, 21:37
Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
Ich bin: Keine Angabe

RE: Herr Kaiser ließ es krachen!

Beitrag von Aoife »

Eine neue, überraschende - und vor allem ein schlechtes Licht auf deutsche Männer werfende Entwicklung:

Statt Sex zu haben haben diese Versicherungsvertreter den Damen absurde Policen verkauft ...

Da sollten die deutschen Behörden sich mit ihren Steuerfahndungen und Vergnügungssteuerforderungen lieber mal der Versicherungswirtschaft zuwenden, da ist offensichtlich nicht nur mehr, sondern auch mit größerer Berechtigung abzusahnen als im sogenannten Milieu :002


Scharf auf Abschluss

...

Doch statt sie zu wilden Sexspielen zu verführen, wurden ihr nur die Produkte des Hauses angedreht: Nach der Sause hatte sie eine private Rentenversicherung, eine Hausrat- sowie eine Privathaftpflichtversicherung abgeschlossen. "Die waren so aufdringlich", beklagt sich die heißblütige Tochter der Puszta, "ich wollte mich freimachen, doch ich sollte nur unterschreiben."

Für Istvan Nagy, Kommunikationsdirektor der Gellért-Therme, ein klarer Fall von Vertragsbruch. "Diese grauen Versicherungsmänner aus Deutschland haben sich gegenseitig dabei überboten, unseren schönen Ungarinnen vollkommen nutzlose Policen aufzuschwatzen. Was bitte soll eine 18-jährige Prostituierte mit einer Sterbegeldversicherung anfangen? Das ist doch Betrug am Kunden."

...

Vollständiger Text: http://www.taz.de/1/wahrheit/artikel/1/ ... abschluss/
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Weitere Einblicke ins organisierte Verbrechen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Die Langfristfolgen der Sexparties: Ergo Versicherung kommt nicht aus den Schlagzeilen. Einmal mit dem negativen Ruf belastet wird nach immer mehr Schmutz gesucht und auch gefunden:


Ergo trickste [und betrog] bei Betriebsrenten


Ergo-Versicherung haben offenbar betriebliche Rentenversicherungen zu Ungunsten der Kunden abgeschlossen. Ergo bot zunächst - wie allgemein üblich - deutschen Unternehmen Rahmenverträge mit günstigen Konditionen für die Mitarbeiter einer Firma an. Die Unternehmen informierten daraufhin ihre Mitarbeiter über das vermeintliche Sonderangebot.

Doch in den Einzelgesprächen mit den Beschäftigten der Firmen boten die Ergo-Vertreter in zahlreichen Fällen keineswegs die attraktiven Sondertarife des Rahmenvertrages an, sondern die üblichen Versicherungspolicen mit den deutlich ungünstigeren Konditionen.

„Der Rahmenvertrag war wie ein trojanisches Pferd [ein Etikettenschwindel]",
sagt ein langjähriger Generalvertreter der Ergo dem Handelsblatt. „Wenn der Vertreter erstmal durch die Tür war, hat er die ausgehandelten Konditionen einfach ignoriert.“

Die Gründe für dieses Verhalten liegen im Provisionssystem von Ergo:
„Weil ein Vertreter für einen Vertrag im Großunternehmen vielleicht ['nur'] 150 Euro Provision bekam. Und für einen Einzelvertrag kassierte ein Vertreter bis zu 1.000 Euro Provision.“

Ergo habe mehr als 20.000 solcher Kollektivverträge mit Unternehmen. Die bisherigen Untersuchungen hätten ergeben, dass es bei 160 Unternehmen Auffälligkeiten gegeben habe [< 1%].

Womöglich Hunderttausende von Betriebsrenten betroffen.

Insgesamt nahm Ergo allein 2010 auf diesem Geschäftsfeld 1,1 Milliarden Euro ein.

Der Versicherung muss das Fehlverhalten ihrer Vertreter seit Jahren bekannt sein. So meldete sich eine Geschäftsstelle in Bremen schon 2007 bei der Zentrale, um auf zu Ungunsten der Kunden ausgestellte Policen hinzuweisen.

Beim Bremer Gebäudetechnik-Anbieter Cordes & Graefe, einem Unternehmen mit 14.000 Mitarbeitern, schrieben Ergo-Vertreter Verträge, als gäbe es gar keinen Rahmenvertrag, sondern als hätten sie den Mitarbeitern Einzelverträge verkauft.

Einzelne Vertreter rechtfertigten ihr Tun gegenüber dem Handelsblatt mit den zu niedrig angesetzten Provisionen bei Großunternehmen. Um die Aufträge abzuarbeiten wurden Vertreter teils aus weiter Entfernung geholt – sie mussten ihre Kosten selbst zahlen. „Mit 150 Euro pro [Hausbesuch und] Vertrag kommt man da nicht hin“, sagte ein Vertreter. „Also hat man sich geholfen. Und weil die Zentrale jeden Vertrag gesehen hat, war doch klar: So lange es der Kunde nicht merkt, ist alles okay.“

www.handelsblatt.com/unternehmen/versic ... 36492.html



Also auch die Mitarbeiter im Strukturvertrieb wurden ausgebeutet und die Betrugsmasche geduldet und verheimlicht. Das ist eine raffinierte strukturelle Organisation von Verbrechen und Ausbeutung [Organisierte Kriminalität, White Collar Crime].

Versicherungsvertreter erzählen beim Verkaufsgespräch teilweise das glatte Gegenteil von dem was im unterschriebenen Versicherungsvertrag und Kleingedrucktem tatsächlich steht.

Der Kunde ist auf sich allein gestellt.





Was ist da eigentlich unmoralischer, solche Verkaufsstrukturen oder Paysexparties mit Sexworkern?

Oder hängt beides zusammen (Prostitution als Betrug an der Liebe definiert), wie der Öffentlichkeit jetzt scheinheilig suggeriert werden kann?

ehemaliger_User
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 2968
Registriert: 27.04.2008, 15:25
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ehemaliger_User »

Die Aussage Aoifes (und der taz) kann ich nur unterstreichen.

Ich habe es schon mehrmals erlebt, dass jungen Frauen völlig überflüssige Versicherungen von ihren Kunden aufgeschwatzt wurden - den Rekord hielt eine 20jährige, die im Monagt 4.000! EUR Versicherungsprämien zahlen musste: von einer Ausbildungsversicherung noch nicht geplanter Kinder über Vollkasko für einen 5.000-EUR-Gebrauchtwagen, Haftpflichtversicherung incl. Tierhalterhaftung (obwohl sie keine Tiere hatte) oder Rechtsschutzversicherung incl. Arbeitnehmerrechtsschutz....

Sie kam nur aus den Versicherungen raus weil wir der Versicherungsgesellschaft mit einer publikumswirksamen Anzeige drohten

Anderer Fall: Krankenversicherung, abgeschlossen mit Berufsbezeichnung "Tänzerin". Nach einem schweren Unfall zeigte der Versicherungsvertreter! seiner Versicherung an, dass die Frau vor 10 Jahren unrichtige Angaben zum Beruf gemacht hatte und damit die Versicherung von der Leistungspflicht entbunden wurde...

Und das sind keine Einzelfälle.
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

Benutzeravatar
annainga
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 3836
Registriert: 01.02.2007, 22:33
Wohnort: nrw
Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn

Beitrag von annainga »

und auch im radio bei wdr 5 nachzuhören:

http://www.wdr5.de/nachhoeren/westblick.html

in der sendung vom 03.08. gehts um

"ERGO-Versicherungsgruppe kämpft um ihr Image"

In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Vorwürfe gegen die ERGO-Versicherungsgruppe und ihre Töchter. Unter anderem sollen Vertreter der Hamburg-Mannheimer bei einer Incentive-Veranstaltung in Budapest Orgien gefeiert haben.

Benutzeravatar
Svea
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 950
Registriert: 21.05.2010, 18:44
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Svea »

danke Aoife und ehemaliger_User, ich denke - die Warnung ist mehr als gerechtfertigt.

Selber habe ich nur eine Rechtsschutz und Hausrat.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Neben Krankenversicherung sollte jeder unbedingt eine Haftpflicht haben (ca. 100 Euro/Jahr).





Versicherungstipps für SW
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=2252

Benutzeravatar
Svea
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 950
Registriert: 21.05.2010, 18:44
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Svea »

ist die nicht bei euch in der Haushalt dabei?

Benutzeravatar
friederike
Goldstück
Goldstück
Beiträge: 2195
Registriert: 07.12.2010, 23:29
Wohnort: Saarlouis
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von friederike »

Nein, ist sie nicht und kann sie auch gar nicht sein. Das sind unterschiedliche Dinge.

Eine Haftpflicht sollte man aber wirklich unbedingt haben.

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7441
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

W&W arbeitet Sex-Skandälchen auf

Beitrag von fraences »

Versicherungsvertrieb
W&W arbeitet Sex-Skandälchen auf


Nach Berichten über Vertreter, die auf Incentive-Reisen Kontakt zu Prostituierten hatten, verschärft der Finanzkonzern die Regeln für Vermittler. Er will die Vertriebe für Bausparkasse und Versicherungen stärker zusammenführen.

Der Stuttgarter Bauspar- und Versicherungskonzern Wüstenrot und Württembergische (W&W) will sein angeschlagenes Image durch kundenfreundlichere Leistungsanreize für Vertreter aufpolieren.

Das Unternehmen dehnt die Stornohaftzeit für Vermittler bei allen Versicherungen auf 5 Jahre aus. Bei Bausparverträgen gibt es nur die volle Provision, wenn Kunden mindestens 3 Jahre zahlen. Außerdem zählt der Konzern die Beschwerden pro Vertreter und Gebietsdirektion.

Im Dezember war bekannt geworden, dass Vertreter bei einer Incentive-Reise nach Rio de Janeiro Kontakt zu Prostituierten hatten. Die Vorfälle hatten bei weitem nicht die Ausmaße wie der Skandal um die Sexparty für Vertreter der Ergo-Tochter Hamburg Mannheimer, sorgten aber für große Aufregung.

W&W sei nach eingehender Prüfung zu dem Ergebnis gekommen, dass die Vorkommnisse in Rio de Janeiro ein "bedauerlicher Einzelfall" seien, sagte Vertriebsvorstand Ralf Kantak. "Die W&W-Gruppe hat keine Aktivitäten organisiert oder finanziert, die gegen die Verhaltensregeln der Unternehmensgruppe verstoßen", sagte er.

Motivationsmaßnahmen wie Wettbewerbe, persönliche Zusammenkünfte und Ehrungen wird es aber weiterhin geben, allerdings nur noch in Deutschland. Außerdem hat der Konzern die Funktion eines weiteren Compliance-Officer geschaffen, der nur für die Vertriebe zuständig ist, und Handlungsprinzipien für die Vertreter erarbeitet.

Der Verhaltenskodex der Gruppe wird überarbeitet. "Der Verhaltenskodex soll Bestandteil der Verträge mit dem Vertrieb sein", sagte Vertriebsvorstand Bernd Hertweck.

W&W hat rund 6000 Außendienstmitarbeiter in 2 Vertriebssträngen, je 1 für die Bausparkasse und 1 für die Versicherung. "Das geht deutlich über eine freiwillige Selbstverpflichtung hinaus", sagte er.

Welche Sanktionen bei Verstößen erfolgen, hänge vom Einzelfall ab.

Die interne Revision von W&W hat mit Unterstützung des Wirtschaftsprüfers KPMG bei einer mehrmonatigen Sonderprüfung untersucht, ob bei den zwischen 2009 und 2011 erfolgten Incentive-Reisen die Regeln des Verhaltenskodex verletzt wurden oder das Unternehmen moralisch bedenkliche Veranstaltungen organisiert oder finanziert hat. Dabei handelte es sich um 460 Veranstaltungen. Einzelne Vertriebsmitarbeiter hätten sich falsch verhalten.

2 selbstständige Vertreter, die die Reise nach Rio de Janeiro als Führungskräfte begleiteten, hatte W&W bereits nach Bekanntwerden der Vorfälle suspendiert. "Die beiden Mitarbeiter sind bei uns noch tätig, aber nicht mehr in Führungsfunktionen", sagte Hertweck.

Das Neugeschäft in den ersten beiden Monaten des Jahres 2012 habe sich erfreulich entwickelt, sagte W&W-Chef Alexander Erdland. Er bekräftigte das Ziel, ab 2012 einen jährlichen Gewinn von 250 Mio. Euro zu erreichen. Die Gruppe will ihre beiden Vertriebsstränge stärker zusammenführen. "Bis Ende 2012 wollen wir die Zahl der Kunden, die gemeinsam betreut werden, auf 15% steigern", sagte er. Das würde einen Zuwachs von 180.000 Kunden auf 720.000 Kunden bedeuten.

W&W hat 6 Millionen Kunden. Prämien und Auszeichnungen erhalten künftig verstärkt diejenigen Vertreter, die ihre Kunden in allen Bausteinen privater Vorsorge beraten - von der Absicherung über den Risikoschutz bis zu Wohneigentum und Vermögensbildung.


www.ftd.de/unternehmen/versicherungen/: ... 15232.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7441
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

RE: Herr Kaiser ließ es krachen!

Beitrag von fraences »

Geheim-Akte: So lief die Sex-Orgie der Versicherer


DÜSSELDORF –
70 Versicherungs-Verkäufer auf Sex-Trip im historischen Gellert-Bad in Budapest. Die Orgie, mit der die Hamburg-Mannheimer die Mitarbeiter belohnte, die die meisten Policen verkauften, sorgte vor einem Jahr für einen riesigen Skandal. Jetzt kommt die ganze Wahrheit raus.
Heute gehört die Hamburg-Mannheimer („Hallo, Herr Kaiser“) zur Düsseldorfer Ergo-Versicherungsgruppe. Die arbeitete die Sex-Reise der Top-Verkäufer in ihrem Revisionsbericht auf, den sie bis jetzt unter Verschluss hielt. Das „Handelsblatt“ zitiert daraus.


•Die Vorbereitung der Sex-Reise:
Hamburg-Mannheimer-Bosse unternahmen zuerst Test-Reisen, gaben dem Projekt den Titel „Party Total“. Der Budapester Polizei-Präsident verlängerte die Sperrstunde ausnahmsweise von 0 auf 4 Uhr, nachdem sein Schwager auf der Party als Geiger auftreten durfte. Einer der Versicherungs-Chefs stellte über seine Ex-Freundin den Kontakt in Budapests Rotlichtmilieu her. Nach der zweiten Test-Reise wurde festgelegt, dass ein Budapester Disco-Betreiber für die Sex-Sause „ausreichend Mädels“ besorgen solle. Er heuerte 20 Prostituierte und 50 Hostessen an.

•Die Kosten:
Die Hamburg-Mannheimer warb eine Agentur für „die Bereitstellung von Dienstleistungen“ an. Volumen: 300000 Euro. Die Vereinbarungen wurden allerdings ohne schriftlichen Vertrag geschlossen. Den Preis für die Flugtickets nach Budapest, 35674,70 Euro, stellte der Agentur-Chef der Versicherung übrigens gleich zweimal in Rechnung. Und die zahlte auch doppelt.

•Das Vorspiel:
Die Belohnungs-Party begann am frühen Abend auf einem Donau-Schiff. Als Appetit-Häppchen fuhr ein zweites Boot mit barbusigen Hostessen vorbei. Sie hielten ein Schild hoch mit der Aufschrift „We love HM“ (Wir lieben die Hamburg-Mannheimer).

•Die Spielregeln der Sex-Orgie:
Zu Beginn der Sause im Gellert-Bad hielt ein Versicherungs-Direktor eine Ansprache. Fotografieren sei verboten. Erklärt wurde das mit reinem Selbstschutz. In der Vergangenheit habe es bei ähnlichen Veranstaltungen Erpressungsversuche gegeben.
Außerdem wurde erklärt, dass während der Party Damen anwesend seien, „mit denen man reden müsse“ – also die Hostessen. Es kämen aber auch andere, „mit denen man nicht zu reden braucht“ – die Prostituierten. Sie seien anhand der farbigen Armbändchen voneinander zu unterscheiden.
So ließen es die Versicherungs-Verkäufer krachen: Dummerweise gab es ein wenig Konfusion, weil der Versicherungs-Chef bei der Farbe der Bändchen die Hostessen mit den Huren verwechselte. Aber dem Spaß tat das kaum Abbruch: Sie trieben es im Gellert-Bad.
Sieben Party-Gäste fragten nach, ob Sex auch im Hotel möglich sei. Vor dem Gellert-Bad standen die ganze Nacht Stretch-Limousinen bereit. Auch darin sollen einige Versicherungs-Verkäufer über die Prostituierten hergefallen sein, heißt es in dem Revisionsbericht.
Die Buchhaltung: In der Außenanlage des Gellert-Bades soll ein Mann den Prostituierten einen Frequentierungs-Stempel aufgedrückt haben: für jede Inanspruchnahme ihrer Dienstleistung.

Das Nachspiel:
Am nächsten Abend fuhren 20 bis 30 Reiseteilnehmer in einen Nachtclub, der auch als Bordell beschrieben wird. Diese zweite Sex-Nacht hätten die Teilnehmer dann aber doch zahlen müssen: „Selbstzahler“ heißt es im Revisionsbericht.
Die Sex-Sause der Top-Verkäufer. Was hat sich bei der Ergo verändert? „Es gab viele Maßnahmen, einen neuen Verhaltenskodex für unsere Verkäufer etwa“, sagt Sprecher Dr. Alexander Becker. Und: „Solch eine Veranstaltung wird es nie wieder geben.“ Die Vorstände, die 2007 für die Reise verantwortlich waren, haben das Unternehmen längst verlassen.

http://www.express.de/panorama/hamburg- ... 85898.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

ehemaliger_User
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 2968
Registriert: 27.04.2008, 15:25
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ehemaliger_User »

Im Handelsblatt steht der ausführliche Bericht.

Die Planer der Veranstaltung machten 2 Vorbereitungsreisen nach Budapest.
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

2.11.2012

EX-VERSICHERUNGSVERTRETER ANGEKLAGT

Komm, wir fahr'n nach Budapest

Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat zwei Ex-Vertreter der Hamburg-Mannheimer angeklagt. Sie sollen Geld für eine Sex-Reise nach Ungarn veruntreut haben.


HAMBURG dpa | Die Lustreise von Top-Vertretern der damaligen Ergo-Tochter Hamburg-Mannheimer nach Budapest soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft zwei ehemalige Manager vor Gericht bringen. Die Hamburger Behörde hat die 53 und 42 Jahre alten Männer wegen schwerer Untreue angeklagt, wie Sprecher Wilhelm Möllers am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa sagte.

"Wir werfen ihnen vor, mit der Beauftragung von Prostituierten und der Verschleierung der Kosten dafür gegen interne Richtlinien des Unternehmens verstoßen zu haben." Die Sex-Reise sei weder mit dem Unternehmenszweck noch mit dem Image der Versicherung vereinbar, erklärte Möllers. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft waren durch eine Strafanzeige von Ergo in Düsseldorf ins Rollen gekommen.

Im Juni 2007 hatte der Strukturvertrieb der Hamburg-Mannheimer in einem Bad in Budapest eine Sex-Orgie mit 20 Prostituierten für seine erfolgreichsten Vertreter organisiert. "Daran nahmen mindestens 64 Versicherungsvertreter sowie zwei Beschuldigte teil", sagte Möllers.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Ergo-Tochter, die inzwischen den Holdingnamen trägt, ein Schaden von rund 52 000 Euro entstanden ist. Der damalige Vorstand habe den Ermittlungen zufolge nichts von der Lustreise gewusst, betonte Möllers.

Beihilfe zur Untreue

Auch gegen einen damaligen Mitgeschäftsführer einer Event-Agentur, der die umstrittene Reise plante, hat die Behörde Anklage erhoben -wegen Beihilfe zur Untreue. Die beiden früheren Manager hatten sich nach Möllers' Angaben an die Event-Agentur gewandt, um die sogenannte Incentive-Reise nach Budapest unter dem Motto "Party total" zu organisieren.
"Die gemeinsame Planung sah nach unseren Erkenntnissen bereits vor, dass an der Party Prostituierte teilnehmen sollen."

Das Trio habe aber gewusst, dass diese Leistungen "nicht vom Unternehmenszweck gedeckt" seien. Dennoch hätten die Beschuldigten einen Mann in Ungarn, dem gute Kontakte zum Budapester Rotlichtmilieu nachgesagt wurden, mit der Verpflichtung der Prostituierten beauftragt. Über die Event-Agentur sollen die Kosten verdeckt abgerechnet worden sein.
Die damaligen Führungskräfte hätten mehrere Rechnungen der Event-Agentur freigegeben, sagte Möllers. Sie durften zwar eigenverantwortlich externe Dienstleistungen von Agenturen in Anspruch nehmen - aber eben nur solche, die nicht gegen die internen Richtlinien des Unternehmens verstoßen. Insgesamt soll die Event-Agentur der Hamburg-Mannheimer rund 330 000 Euro in Rechnung gestellt haben.

Verhaltenregeln verschärft

Nach den Enthüllungen über den Sex-Skandal war die Ergo-Versicherungsgruppe im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen geraten. Als Konsequenz aus der umstrittenen Reise hatte Ergo die Verhaltensregeln für Mitarbeiter und selbstständige Handelsvertreter verschärft.

Ende August war bekanntgeworden, dass die Konzernrevision weitere Fälle ans Tageslicht gebracht hat: Demnach haben Vertreter bei der Konzerntochter Hamburg-Mannheimer in den Jahren 2009, 2010 und 2011 Reisen in einen Swingerclub auf Jamaika organisiert. Ein zweites Ermittlungsverfahren der Hamburger Staatsanwaltschaft zu Ergo wegen des Verdachts auf Betrug bei Riester-Verträgen läuft noch. Die Behörde ermittelt gegen elf Manager des Konzerns.

http://www.taz.de/Ex-Versicherungsvertr ... t/!104768/
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

11.12.2014

ERGO UND SEXUALMORAL

Budapester Lustreisen landen im Museum

Die Sex-Reisen für Ergo-Mitarbeiter verursachten vor Jahren einen Skandal. Jetzt haben sie dem Versicherer einen Platz in der Geschichte gesichert. Ein Museum stellt die Orgien nach – als Signal für die Gesellschaft.


LeipzigDie Incentive-Reise der Ergo-Versicherung ist im Haus der Geschichte angekommen. In der aktuellen Ausstellung "Schamlos? Sexualmoral im Wandel" zeigt das Museum in Leipzig rund 900 Objekte, an denen die Rolle und das Verständnis von Sex in der deutschen Gesellschaft abzulesen ist.

Einige davon stammen aus dem Wettbewerb, den die Ergo-Tochter Hamburg Mannheimer 2007 für ihre besten freien Versicherungsvertreter auslobte. Im Frühjahr wechselt die Ausstellung ins Haus der Geschichte in Bonn.
"Wir haben uns bei der Ausstellung für den Fall Ergo entschieden, um zu zeigen, dass Prostitution nicht nur in die Schmuddelecke der Gesellschaft gehört", sagt Kornelia Lobmeier, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung.
Dass auch seriöse Unternehmen ihren Mitarbeitern zur Belohnung Prostituierte zuführten, zeige, wie die Sexualmoral in der Gesellschaft zumindest in Teilbereichen wirklich aussehe.

Besucher der Schamlos-Ausstellung lernen, dass die Deutschen 14,3 Milliarden Euro bei Prostituierten ausgeben - dreimal mehr als in Fitness-Studios. 18 Prozent aller Männer zahlen regelmäßig für Sex. Einige Städte nehmen seit Jahren Sex-Steuern von den Prostituierten.

Auch bei der Hamburg Mannheimer gab es 2007 keinerlei Hemmungen. Für die Freiluft-Orgie wurden in der historischen Gellert-Therme in Budapest Himmelbetten aufgestellt, Prostituierte mit farbigen Armbändchen gekennzeichnet und nach jedem Dienst am Unterarm abgestempelt.
Anschließend stand in der Mitarbeiterzeitung: "Ein Mordsspaß war es auf alle Fälle. Jedenfalls haben wir bis zu diesem Zeitpunkt noch niemanden gefunden, der dabei war und nicht sofort wieder loslegen möchte."

http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 06202.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.