300 organisierte aktive Sexworker bei STRASS in Frankreich seit 2009 das ist doch mal eine Hausnummer.
Danke für die wertvollen Infos und Links.
300 bei 20.000 geschätzten SW in Frankreich =
1,5% gewerkschaftlicher Organisierungsgrad.
(Wir in Deutschland haben ca. 25% oder 20 Millionen mehr Einwohner als Frankreich, aber wir rechnen meist mit 20x mehr = 400.000 Sexworkern
(entspricht 5 Promille SW/Einwohner in D, statt 0,3 Promille in Frankreich).
Hydra e.V. Berlin hatt diese Zahl irgendwann mal in den 80er Jahren geschätzt und leichtsinnig veröffentlicht vmtl. um eine starke Hurenbewegung zu suggerieren, woraufhin aber der Bundesrechnungshof umgehend die dem Staat entgehenden Einkommensteuern ausgerechnet hat ... so kam dann wohl die Legalisierung und das
ProstG 2002 zu stande *LOL*)
Ellena in Australien erzählt gerade dass Scarlet Alliance "peer educator contacts per year" statt Members zählen und auf 20.000 kommen für Australien (22 Mio Einw. ergibt 1 Promille).
In unserer Welt Sex Work Datenbank
www.bit.ly/sexworkinternet sind 160 SW NGOs mit ca. 4.377 FB friends/member/likes gelistet was 700.000 weltweit vernetzte Aktivisten/User ergibt (enthält natürlich Mehrfachzählungen, aber eben auch nur on-line folks).
Durbar.org West-Bengalen nennt 40.000-65.000 organisierte Sexworker. Auf der Parade vom SWFF in Kolkata waren 5.000 inkl. der 700 SW Delegierten der Konferenz aus 40 Ländern.
Die
Sexworker Versorgungsquote schwankt im Promille-Bereich SW je Einwohner.

mehr
Bei Sexworkern gilt der Spruch "Mein Körper ist mein Kapital".
Damit ist die werbliche Attraktivität und Sexyness/Sexappeal des Sexworker-Bodies/Körper gemeint. Das ist bekanntlich biologisch-bedingt eine degressive/schrumpfende Kapitalanlage im Gegensatz zu Finanzkapital mit
Zinseszins (was ohne Eigenarbeit theoretisch unendlich wachsen kann bis zur nächsten Finanzkrise).
Das
Prinzip der SexARBEIT und jeder Arbeit besteht ja gerade darin, das biologische Kapital in kulturelles oder monetäres (Geld-) Kapital umzuwandeln, um möglichst nachhaltig (=langfristig) leben zu können und im Alter versorgt zu sein (Transformationsgesetz des Lebens = Kondensation von Lebensenergie in Materie und Ressourcen).

mehr
Wegen der hohen Jugendverdienste (was auch Zuhälter wissen/ausnutzen) frage ich mich, wie man es evt. effizienter organisieren kann, um von Vielverdiener_innen auch gerechterweise/fairerweise höhere Gewerkschaftsbeiträge zu bekommen. Bei STRASS habt ihr da die Möglichkeit von Spenden geschaffen (werbt ihr dafür aktiv?), aber der verpflichtenden Jahresbeitrag ist möglichst niederschwellig/inkludierend festgesetzt, so dass keine Prekärverdiener_innen/Nebenerwerbler_innen ausgeschlossen sind. Das ist somit mehr ein symbolischer Mitglieds-Betrag, denn eine Finanzierungsbasis ergibt das nicht. Vermutlich sind nichteinmal die Bürokosten für Mitgliederverwaltung gedeckt. Also besteht ständig die Notwendigkeit bei politisch geforderten Kampagnen und Aktivitäten erstmal Finanzierungskampagnen zu starten. Den Vorteil den das hat ist dass zumindest Bewegung in die Bude, den Verein/Gewerkschaft kommt und die Leute gezwungen sind in die Gänge zukommen etwas gemeinsam zu initiieren. So wird die Gemeinschaft fortentwickelt.
Aber wenigstens habt ihr eine landesweite SW Organisation, was wir in Deutschland und Österreich noch nichteinmal haben abgesehen vom Bufas-Beirat, der den Sexworker Only Day (ehemals Hurenkongress) organisiert. In der Schweiz gibt es
www.prokore.ch was aber seit längerem nicht mehr aktiv an die Öffentlichkeit getreten ist, vmtl. ebenfalls mangels aktiver Mitglieder und fehlender Attraktivität der Mitarbeit wg. fehlender langfristiger Finanzierung.
Wir müssen daher diese Selbstorganisations-Gedanken unbedingt fortentwickeln, um unsere Organisationen und Interessenvertretungen zu stärken. Daher sind viele sicher auch gespannt auf deine Präsentation bei den
1. Frankfurter Prostitutionstagen.
(Überlege mal ob du eine
Audio/Video-Aufzeichnung machen willst, um die Infos später weiter verbreiten zu könnnen. Oder wie wär es mit einer
Prezi-Präsentation statt Powerpoint;-)