Gute Idee. Da bin ich noch gar nicht drauf gekommen. *andieStirnschlag*Dann nimm doch einfach für solche Fälle einen geräuschlosen Rufton auf 002.gif
Ich schaue mal, ob mein Uralthandy solch eine Funktion hat.
Genau das dachte ich, als ich die Sendung sah.annainga hat geschrieben:
...auch wenn es sich um ein zitat handelt, macht es deutlich mit welchen mitteln diese prostitutionsgegnerinnen handeln.
Absolut - und das ist in gewisser Hinsicht auch gut so, einer der menschlichen Vorzüge, dass nicht jeder Gewaltimpuls gleich auf körperlicher Ebene ausgelebt werden muss.annainga hat geschrieben:sprache kann gewalt sein.
Ich finde das die Ausbildung nie zu Ende ist. Das macht es ja gerade so interessant. Oft denke ich, man habe ich viel erlebt und gesehen, und da kann nichts Neues mehr kommen. Und doch es gibt immer wieder neue Erlebnisse in der Sexarbeit.Femina hat geschrieben: Diese Ausbildung dauert Jahre. Mit allem, was dazugehört.
Nun ja - nicht anders zu erwarten: "Feminismus" ist ja nur der irreführenden Wortbedeutung nach eine Bewegung für Frauenrechte - tatsächlich handelt es sich um eine Bewegung, die allen Frauen das Glaubenssystem der weißen angelsächsischen protestantischen Mittel-/Oberschicht aufzwingen will.annainga hat geschrieben:was solche frauen anrichten im namen des feminismus ist grotesk.
Aoife hat geschrieben:Tatsächlich haben die Frauen der ersten Emanzipationsbewegung ja keineswegs weibliche Berufstätigkeit erkämpft - sie haben vielmehr die vorbestehenden Berufsmöglichkeiten gekapert und so umgeformt, dass sie mit den absurden Moralvorstellungen von middle/upper class WASPs (white anglo-saxon protestants) vereinbar wurden. Und sie somit für andere, nicht aus diesen Klassen stammende und dieses Wertesystem akzeptierende verunmöglicht - eine wahrhaft tolle Leistung![]()
So hat - um nur ein Beispiel zu geben - ja Florence Nightingale den Beruf der Krankenschwester ja keineswegs neu erfunden. Den gab es vorher schon, mit ausgeprägten therapeutischen (körperlichen und psychischen) Anteilen in der Arbeitspraxis und typischerweise Nebenverdienst als SW.
Alles was F.N. getan hat war ihr Bild einer "anständigen Frau" darüberzustülpen: Abgabe jeder Kompetenz an den Mann (den Arzt), Beschränkung der eigenen Tätigkeit auf dienende Teile (nur noch Pflege unter Verzicht auf jede Form von therapeutischer Tätigkeit) und im psychologischen Gebiet Übernahme der Rolle die Kinder (die Patienten) auf Respekt und Gehorsam gegenüber dem Familienvater (dem Arzt) zu trimmen. Plus natürlich das Zurschaustellen von asexueller "Reinheit".
http://tmh.floonet.net/articles/witches.html
Das stimmt, manchmal macht mich das sogar richtig fertig, so dass ich mich irgendwie schuldig fühle, obwohl ich überzeugt bin, nichts Schlimmes zu tun, da ich mich gegenüber meiner gelegentlichen Partnerin auf Zeit genauso verhalte, wie ich es ohne Geld machen würde und wie ich es mir von meinen Gästen wünschen würde, wenn ich an ihrer Stelle wäre.annainga hat geschrieben:ja, den kunden, die zu ihrem verhalten stehen wollen, wird es dadurch schwer gemacht - deren stigmatisierung ist auf eine andere art sehr verletzend.
Die Osteuropäerinnen werden immer mehr als Kanonenfutter benutzt in einer Diskussion, die eigentlich nicht wesentlich an ihnen interessiert ist. Das kann man schon daran erkennen, dass sie selber nie zu Wort gebeten werden. Ich habe die Sendung nicht gesehen, aber so wie ich es aus der hiesigen Diskussion heraus verstehe, wird offensichtlich auch ohne weiteres davon ausgegangen, dass Osteuropäerinnen kein Deutsch oder gar Englisch sprechen oder verstehen würden. Nun, auch wenn das mehrheitlich der Fall wäre, ist das noch lange kein Grund sich nicht auf der Suche zu machen nach dem angeblichen Ausnahmefall dieser einen sprachgewandten Frau. Muss ja nicht so schwierig sein: man bringt's ja auch hin, immer wieder eine deutsche SW dem Publikum vorzustellen, die dann unter der Hand gleich als Ausnahmefall verstanden werden soll.malin hat geschrieben:was mich bei all diesen sendungen zum thema massiv stört, ist der ewig gleiche ablauf in nahezu identischer besetzung.
[...]
weil dann ginge es den armen ungebildeten huren gleich wesentlich besser.
Ich kann das (als Kunde) gut nachvollziehen. Nur bin ich immer mehr dabei, mich zu fragen, ob das im Endeffekt noch der richtige Weg sein kann. Sollen sie doch glauben, was sie glauben wollen. Ich komme auch immer mehr dem Punkt nahe, wo ich mich einfach als Prostitutionskunde outen möchte. Es gehört eben wesentlich zu meinem Leben, und ich habe es allmählich richtig satt, über alles mit Freunden, Bekannten, Verwandtschaft im Prinzip reden zu können, nur über genau das eine nicht, das mir Glück und Ausgeglichenheit im Leben verschafft, so wie keine Beziehung das wenigstens in meinem Leben je zustande hat bringen können. Das wird um so dringender, wo wir immer mehr in die Verdachtsecke geraten.Fragender hat geschrieben:
Die Angst, entdeckt zu werden und dann als das gesehen zu werden, was offenbar viele Prostitutionsgegner im Freier sehen, ist bei mir groß.
Nach meiner Auffassung ist es gerade GEGEN die Menschenwürde, den Kauf und/oder Verkauf von sexuellen Dienstleistungen ausnahmslos zu verbieten. Ein wesentlicher Bestandteil der Menschenwürde liegt für mich darin, dass Menschen - in diesem Fall die Frauen - selbst über ihr Leben entscheiden dürfen und dass sie nicht wie Kinder, die noch nicht selbst für sich sprechen können, quasi entmündigt werden. Denn die Menschenrechte, zu denen die Menschenwürde selbstverständlich gehört, sind kein Anspruch eines Staates gegenüber seinen Bürgern, sondern Schutzrechte der Bürger gegenüber dem Staat. Es gibt kein legitimes Recht eines Staats, allgemeingültig zu definieren, was "würdiges Verhalten" ist und Gesetze zu erlassen, die ein derartiges Verhalten einfordern. Gerade der historische Hintergrund unseres ersten Verfassungsartikels, nämlich die komplette Entrechtung besonders einer bestimmten Gruppe von Menschen, zeigt, dass keine unbeteiligten Dritten definieren dürfen, was würdig ist.lemon hat geschrieben: Seit wann sind Moral und Menschenwürde miteinander austauschbare Konzepte?
Hallo Aoife,Aoife hat geschrieben: Eine Anerkennung von Art. 14 der europäischen Menschenrechtskonvention, welcher u.a. besagt, dass die Intimsphäre durch weitere Ereignisse wie beispielsweise Geldflüsse nicht weniger intim wird und somit grundsätzlich vor staatlichem Zugriff geschützt bleibt, würde alle Probleme lösen.
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Für Deutschland sind nach Art. 25 GG sämtliche Bestrebungen den Schutz der Intimsphäre vor staatlicher Einmischung auf gewerberechtlicher oder baurechtlicher Grundlage auszuhebeln illegal