LokalNachrichten: ZÜRICH
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25.6.2009
Zürcher Strassenstrich So schlimm war es noch nie
ZÜRICH – Zürich ist bekannt für sein Rotlichtmilieu. Doch in den letzten Monaten hat sich eine aggressive Szene entwickelt, die ausser Kontrolle zu geraten droht.
Auf dem Strassenstrich am Sihlquai, zwischen der Langstrasse und dem Letten, bietet sich jeden Abend dasselbe Bild. Prostituierte buhlen am Strassenrand um Freier. Das war auch früher so, doch seit einiger Zeit herrscht im Milieu eine äusserst aggressive Stimmung.
Der Grund ist die starke Zunahme der billigen Sexdienerinnen aus Osteuropa. Denn mit ihnen ist wieder ein Phänomen aufgetaucht, dass man in Zürich so nicht mehr kannte: das des Zuhälters. Die aggressiven Männer bedrohen und verjagen fremde Prostituierte. Auch Anwohner und Passanten fühlen sich bedroht.
Frauen werden ausgebeutet
Diese Szene zu bekämpfen ist fast unmöglich. Die Prostituierten sind so eingeschüchtert und verängstigt, dass sie praktisch nie gegen ihre Ausbeuter aussagen. Dies, obwohl die Frauen unter schrecklichsten Umständen – sprich Menschenhandel – zu leiden haben.
«Den Frauen wird von Bekannten ein gut bezahlter Job in der Schweiz angeboten. Danach werden sie legal oder illegal ins Land geschleust. In der Schweiz angekommen, werden die Frauen nach Strich und Faden ausgebeutet», erklärt Markus Gähwiler von der Stadtpolizei Zürich gegenüber Blick.ch.
«Die Zuhälter nehmen ihre Papiere, falls sie welche haben, und lassen sie zu Dumpingpreisen auf dem Strich arbeiten.» Von dem verdienten Geld würden die Prostituierten nur einen Bruchteil behalten dürfen. Gähwiler: «Häufig verkaufen die Zuhälter die Frauen auch für ein paar hundert Franken an andere Zuhälter.»
Projekt «Rotlicht» hält dagegen
Die Stadt Zürich reagiert jetzt mit verschiedenen Massnahmen. «Die Kontrollen wurden vervielfacht«, sagt Rolf Vieli vom Projekt «Rotlicht». Zudem gäbe es eine neue Strategie, die aber nicht publik gemacht werde. Vieli: «Wir hoffen, dass auch die Justiz erkennt, wie wichtig der Kampf gegen diese Art von Prostitution ist.»
(Link mit Video zum Thema)
http://www.blick.ch/news/schweiz/zueric ... nie-122176
Zürcher Strassenstrich So schlimm war es noch nie
ZÜRICH – Zürich ist bekannt für sein Rotlichtmilieu. Doch in den letzten Monaten hat sich eine aggressive Szene entwickelt, die ausser Kontrolle zu geraten droht.
Auf dem Strassenstrich am Sihlquai, zwischen der Langstrasse und dem Letten, bietet sich jeden Abend dasselbe Bild. Prostituierte buhlen am Strassenrand um Freier. Das war auch früher so, doch seit einiger Zeit herrscht im Milieu eine äusserst aggressive Stimmung.
Der Grund ist die starke Zunahme der billigen Sexdienerinnen aus Osteuropa. Denn mit ihnen ist wieder ein Phänomen aufgetaucht, dass man in Zürich so nicht mehr kannte: das des Zuhälters. Die aggressiven Männer bedrohen und verjagen fremde Prostituierte. Auch Anwohner und Passanten fühlen sich bedroht.
Frauen werden ausgebeutet
Diese Szene zu bekämpfen ist fast unmöglich. Die Prostituierten sind so eingeschüchtert und verängstigt, dass sie praktisch nie gegen ihre Ausbeuter aussagen. Dies, obwohl die Frauen unter schrecklichsten Umständen – sprich Menschenhandel – zu leiden haben.
«Den Frauen wird von Bekannten ein gut bezahlter Job in der Schweiz angeboten. Danach werden sie legal oder illegal ins Land geschleust. In der Schweiz angekommen, werden die Frauen nach Strich und Faden ausgebeutet», erklärt Markus Gähwiler von der Stadtpolizei Zürich gegenüber Blick.ch.
«Die Zuhälter nehmen ihre Papiere, falls sie welche haben, und lassen sie zu Dumpingpreisen auf dem Strich arbeiten.» Von dem verdienten Geld würden die Prostituierten nur einen Bruchteil behalten dürfen. Gähwiler: «Häufig verkaufen die Zuhälter die Frauen auch für ein paar hundert Franken an andere Zuhälter.»
Projekt «Rotlicht» hält dagegen
Die Stadt Zürich reagiert jetzt mit verschiedenen Massnahmen. «Die Kontrollen wurden vervielfacht«, sagt Rolf Vieli vom Projekt «Rotlicht». Zudem gäbe es eine neue Strategie, die aber nicht publik gemacht werde. Vieli: «Wir hoffen, dass auch die Justiz erkennt, wie wichtig der Kampf gegen diese Art von Prostitution ist.»
(Link mit Video zum Thema)
http://www.blick.ch/news/schweiz/zueric ... nie-122176
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Freierarbeit - Sozialarbeit für Paysexkunden
27.7.2009
Nachhilfe für die naiven Freier vom Sihlquai
Thomas Seeholzer geht seit zehn Jahren auf den Strich. Dort berät er Freier, verteilt Kondome – und hört sich die immer gleichen Ausreden an.
Da rollen Autos vorbei, darin wippen Duftbäumchen, und die Mundwinkel der Fahrer zeigen abwärts. Da gehen Frauen auf Stöckelschuhen, die Kleider zittern im Wind. Da stehen zwei Männer und reden, der eine ist ein Freier im ärmellosen Leibchen, der andere heisst Thomas Seeholzer, Sozialarbeiter im Poloshirt der Aidshilfe. Ein klassischer Dialog am Sihlquai:
– Weisst du, was Syphilis ist? – Klar, bin denk ein Vollprofi. – Du nimmst immer ein Kondom? – Sogar wenn sie mir eins blasen. – Super. – Weisch, ich kenn mich aus. War in Afrika, Asien, Südamerika. Hatte über tausend Frauen. – Schön. Noch einen guten Abend. – Dir auch. Tschüss.
Seeholzer gibt ihm ein Präservativ und wendet sich dem Nächsten zu. Der Freier schlurft davon in seinen Schuhen mit Klettverschluss. Nach einer Viertelstunde biegt er wieder um die Ecke und geht mit einem Lächeln an Seeholzer vorbei. Kommt nach zehn Minuten erneut und lässt sich doch einen Syphilis-Flyer in die Tüte stecken. Er geht immer wieder vorbei – wie die Figur einer Kuckucksuhr, die stündlich aus dem Gehäuse tanzt.
Der Strassenstrich ist eine Endlosschlaufe. Viele Freier sind ewig auf der Pirsch. Viele Frauen stehen ewig da, ohne Kunden, ohne Deutschkenntnisse. Die meisten stammen aus Ungarn, sagt Seeholzer, eine Folge des Schengener Abkommens. Wenn eine Frau ihren Preis aushandelt, tippt sie eine Zahl ins Handy.
Zwei von Drei lenken ein
Steigt sie zum Freier in den Wagen, lässt ihn Seeholzer unbehelligt; er will das Geschäft nicht verderben. Biegt ein Mann aber ohne Begleitung auf den Sihlquai, tritt Seeholzer an den Wagen, bückt sich, lächelt ins Innere. Zwei von dreien kurbeln das Fenster herunter und lassen sich ein Kondom geben, vielleicht auch ein Faltblatt, das über «Don Juan» informiert. So heisst das Freierprojekt der Zürcher Aidshilfe, für das der Psychologe mit Abschluss in Sozialarbeit seit zehn Jahren nachtaktiv ist.
Er und zwei Kollegen sind jeweils von zehn bis halb eins unterwegs, mal am Sihlquai, mal auf der Langstrasse. Kommt Seeholzer mit den Leuten ins Gespräch, schockiert ihn oft die Naivität der Freier: Das Mädchen sieht doch gesund aus, sagen sie. Oder sie fragen: Müssen die Frauen nicht regelmässig zum Gesundheitscheck?
Wenn Seeholzer leere Hände hat, geht er zum Bus der Aidshilfe, der am Ende des Strichs steht. Dort steht ein Koffer voller Kondome. Auf der Ladefläche steht ein Bildschirm, über den ein Präventionsvideo flimmert: Eine Frau hält eine Kondompackung, gross wie eine Pizzaschachtel. Sie pult ein Riesenkondom raus, stülpt es über einen Riesenphallus und lächelt dabei, als würde sie für Zahnpasta werben.
«Ich suche nur einen Parkplatz»
Mit vollen Händen steht Seeholzer vor dem Bus und wartet. Entweder ist viel los oder gar nichts, die Freier tauchen schubweise auf, eine Erklärung dafür hat er nicht. Allgemein lassen sich folgende Faktoren ausmachen: Nach dem Zahltag kommen viele, bei Fussballspielen wenige, im Sommer mehr als im Winter, bei Regen weniger als bei Trockenheit. Die Ausreden sind immer dieselben: «Ich suche einen Parkplatz», «ich wohne hier», «ich hole jemanden ab», «ich suche eine Seitenstrasse», «mir gefällts hier einfach», «ich spaziere nur». Seeholzer geht absichtlich in die Knie, wenn er mit den Autofahrern spricht. Wenn er etwas gesagt hat, lässt er den Mund offen, weil es dann weniger wahrscheinlich sei, dass der Freier das Gespräch abbreche.
Die Krise beeinflusse den Strich kaum, sagt Seeholzer, es kämen so viele vorbei wie zuvor. Männer zwischen 17 und 70, viele mit Aargauer oder Schwyzer Kennzeichen – und auf Hochglanz polierten Autos. Ein Mercedes lässt das Fenster runter, ein Junge beugt sich heraus, Gel im Haar:
– Was gibts denn da? – Kondome und Informationen. – Cool. Her damit. – Wie viel braucht ihr? – Drei, mindestens.
Sie nehmen die Präservative, lachen und fahren weg. Seeholzer nennt das ein Erfolgserlebnis und macht drei Striche für die Statistik. Sie spielt aber nur eine Nebenrolle, wichtig sind Seeholzer die vielen Gespräche, die er schon geführt hat. Die Konkurrenz auf dem Strich sei härter geworden, sagt er. Ein Teil der Szene hat sich an den Stadtrand verlagert – in Sexclubs, wo Sozialbehörden ungern gesehen werden.
«Erzähl mal»
An der Langstrasse ist die Arbeit am schwierigsten: Nach 23 Uhr geht er selten in Bars, die meisten Gäste sind dann bereits blau und können nichts mehr anfangen mit Flugblättern und Kondomen. Einmal sprach er einen Mann auf der Langstrasse an. Der ging wortlos weiter. Nach zehn Minuten kam er zurück und sagte: «Erzähl mal.» Seeholzer legte los, dann machte er auf seinem Zettel wieder einen Strich.
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/kan ... y/16640433
Nachhilfe für die naiven Freier vom Sihlquai
Thomas Seeholzer geht seit zehn Jahren auf den Strich. Dort berät er Freier, verteilt Kondome – und hört sich die immer gleichen Ausreden an.
Da rollen Autos vorbei, darin wippen Duftbäumchen, und die Mundwinkel der Fahrer zeigen abwärts. Da gehen Frauen auf Stöckelschuhen, die Kleider zittern im Wind. Da stehen zwei Männer und reden, der eine ist ein Freier im ärmellosen Leibchen, der andere heisst Thomas Seeholzer, Sozialarbeiter im Poloshirt der Aidshilfe. Ein klassischer Dialog am Sihlquai:
– Weisst du, was Syphilis ist? – Klar, bin denk ein Vollprofi. – Du nimmst immer ein Kondom? – Sogar wenn sie mir eins blasen. – Super. – Weisch, ich kenn mich aus. War in Afrika, Asien, Südamerika. Hatte über tausend Frauen. – Schön. Noch einen guten Abend. – Dir auch. Tschüss.
Seeholzer gibt ihm ein Präservativ und wendet sich dem Nächsten zu. Der Freier schlurft davon in seinen Schuhen mit Klettverschluss. Nach einer Viertelstunde biegt er wieder um die Ecke und geht mit einem Lächeln an Seeholzer vorbei. Kommt nach zehn Minuten erneut und lässt sich doch einen Syphilis-Flyer in die Tüte stecken. Er geht immer wieder vorbei – wie die Figur einer Kuckucksuhr, die stündlich aus dem Gehäuse tanzt.
Der Strassenstrich ist eine Endlosschlaufe. Viele Freier sind ewig auf der Pirsch. Viele Frauen stehen ewig da, ohne Kunden, ohne Deutschkenntnisse. Die meisten stammen aus Ungarn, sagt Seeholzer, eine Folge des Schengener Abkommens. Wenn eine Frau ihren Preis aushandelt, tippt sie eine Zahl ins Handy.
Zwei von Drei lenken ein
Steigt sie zum Freier in den Wagen, lässt ihn Seeholzer unbehelligt; er will das Geschäft nicht verderben. Biegt ein Mann aber ohne Begleitung auf den Sihlquai, tritt Seeholzer an den Wagen, bückt sich, lächelt ins Innere. Zwei von dreien kurbeln das Fenster herunter und lassen sich ein Kondom geben, vielleicht auch ein Faltblatt, das über «Don Juan» informiert. So heisst das Freierprojekt der Zürcher Aidshilfe, für das der Psychologe mit Abschluss in Sozialarbeit seit zehn Jahren nachtaktiv ist.
Er und zwei Kollegen sind jeweils von zehn bis halb eins unterwegs, mal am Sihlquai, mal auf der Langstrasse. Kommt Seeholzer mit den Leuten ins Gespräch, schockiert ihn oft die Naivität der Freier: Das Mädchen sieht doch gesund aus, sagen sie. Oder sie fragen: Müssen die Frauen nicht regelmässig zum Gesundheitscheck?
Wenn Seeholzer leere Hände hat, geht er zum Bus der Aidshilfe, der am Ende des Strichs steht. Dort steht ein Koffer voller Kondome. Auf der Ladefläche steht ein Bildschirm, über den ein Präventionsvideo flimmert: Eine Frau hält eine Kondompackung, gross wie eine Pizzaschachtel. Sie pult ein Riesenkondom raus, stülpt es über einen Riesenphallus und lächelt dabei, als würde sie für Zahnpasta werben.
«Ich suche nur einen Parkplatz»
Mit vollen Händen steht Seeholzer vor dem Bus und wartet. Entweder ist viel los oder gar nichts, die Freier tauchen schubweise auf, eine Erklärung dafür hat er nicht. Allgemein lassen sich folgende Faktoren ausmachen: Nach dem Zahltag kommen viele, bei Fussballspielen wenige, im Sommer mehr als im Winter, bei Regen weniger als bei Trockenheit. Die Ausreden sind immer dieselben: «Ich suche einen Parkplatz», «ich wohne hier», «ich hole jemanden ab», «ich suche eine Seitenstrasse», «mir gefällts hier einfach», «ich spaziere nur». Seeholzer geht absichtlich in die Knie, wenn er mit den Autofahrern spricht. Wenn er etwas gesagt hat, lässt er den Mund offen, weil es dann weniger wahrscheinlich sei, dass der Freier das Gespräch abbreche.
Die Krise beeinflusse den Strich kaum, sagt Seeholzer, es kämen so viele vorbei wie zuvor. Männer zwischen 17 und 70, viele mit Aargauer oder Schwyzer Kennzeichen – und auf Hochglanz polierten Autos. Ein Mercedes lässt das Fenster runter, ein Junge beugt sich heraus, Gel im Haar:
– Was gibts denn da? – Kondome und Informationen. – Cool. Her damit. – Wie viel braucht ihr? – Drei, mindestens.
Sie nehmen die Präservative, lachen und fahren weg. Seeholzer nennt das ein Erfolgserlebnis und macht drei Striche für die Statistik. Sie spielt aber nur eine Nebenrolle, wichtig sind Seeholzer die vielen Gespräche, die er schon geführt hat. Die Konkurrenz auf dem Strich sei härter geworden, sagt er. Ein Teil der Szene hat sich an den Stadtrand verlagert – in Sexclubs, wo Sozialbehörden ungern gesehen werden.
«Erzähl mal»
An der Langstrasse ist die Arbeit am schwierigsten: Nach 23 Uhr geht er selten in Bars, die meisten Gäste sind dann bereits blau und können nichts mehr anfangen mit Flugblättern und Kondomen. Einmal sprach er einen Mann auf der Langstrasse an. Der ging wortlos weiter. Nach zehn Minuten kam er zurück und sagte: «Erzähl mal.» Seeholzer legte los, dann machte er auf seinem Zettel wieder einen Strich.
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3.8.2009
Schwangere zum Anschaffen gezwungen
Der Zürcher Strassenstrich wird aktuell von Prostituierten überschwemmt. Ein Drittel von ihnen stammt aus Ungarn. Ein Augenschein am Sihlquai zeigt: Die Frauen sind sehr jung und werden von ihren Zuhältern extrem unter Druck gesetzt.
Der Strassenstrich am Sihlquai wird von Prostituierten überschwemmt: «Es sind so viele Prostituierte in Zürich wie noch nie», sagt Stapo-Sprecher Michael Wirz. Seit Anfang Jahr habe die Polizei bereits über 400 Neueinsteigerinnen gezählt – letztes Jahr waren es 600. Der traurige Rekord ist aber mit grosser Wahrscheinlichkeit noch höher: «Wegen fehlender An- und Abmeldepflicht können wir nicht sagen, wie viele Frauen es wirklich sind. Die Dunkelziffer ist hoch», so Wirz. Ein Drittel der Neueinsteigerinnen stamme aus Ungarn.
So wie die 22-jährige Angela* und die 19-jährige Julika*. Die beiden Frauen schaffen seit zwei Jahren am Sihlquai an: «Wir spüren die Konkurrenz durch die jungen Mädchen, die neuerdings in Scharen hier stehen.» Sie seien schön, willig und sprächen kein Wort Deutsch. Oft seien sie nicht einmal 18 Jahre alt. Zudem würden sie die Preise drücken: «Früher kostete Sex und Blasen mindestens 100 Franken, die Neuen machen es für die Hälfte», sagt Angela. Auch die Bulgarin Rita* (41), die seit zwei Jahren am Sihlquai arbeitet, beobachtet die Entwicklung besorgt: «Sogar schwangere Frauen werden gezwungen, hier anzuschaffen.» Bringen sie nicht genug Geld, werden sie von den Zuhältern geschlagen und ausgewechselt. «Aus Ungarn kommen Kleinbusse voll mit Frauen. Sie arbeiten ein Wochenende nonstop und fahren wieder in die Heimat.»
«Solche Zuhälter wollen wir nicht»
20 Minuten: Warum wird Zürich von Prostituierten überflutet?
Rolf Vieli**: In der Schweiz ist immer noch genügend Geld vorhanden. Und unsere Gesetze lassen es zu, dass viele Ausländerinnen hier arbeiten können.
Etwa Ungarinnen?
Genau. Viele der Frauen sind einem Zuhälter ausgeliefert und werden von diesem oft misshandelt. Solche brutalen Typen wollen wir hier nicht.
Werden noch mehr Prostituierte kommen?
Wenn man die Dynamik der Armut in Europa anschaut, könnten es noch mehr werden. Seit rund drei Monaten verzeichnen wir eine überdurchschnittliche Zunahme. Zahlenmässig hatte es höchstens Mitte der Neunziger auf dem Drogenstrich mehr Frauen. Diese wurden aber nicht gezwungen.
Wie wirkt sich das auf die betroffenen Frauen aus?
Weil es mittlerweile so viele Frauen sind, stehen sie unter enormem Druck. Die Freier nützen das schamlos aus.
* Namen geändert
** Rolf Vieli ist Leiter des Projektes «Rotlicht» der Stadt
http://www.20min.ch/news/zuerich/story/ ... n-28357697
Schwangere zum Anschaffen gezwungen
Der Zürcher Strassenstrich wird aktuell von Prostituierten überschwemmt. Ein Drittel von ihnen stammt aus Ungarn. Ein Augenschein am Sihlquai zeigt: Die Frauen sind sehr jung und werden von ihren Zuhältern extrem unter Druck gesetzt.
Der Strassenstrich am Sihlquai wird von Prostituierten überschwemmt: «Es sind so viele Prostituierte in Zürich wie noch nie», sagt Stapo-Sprecher Michael Wirz. Seit Anfang Jahr habe die Polizei bereits über 400 Neueinsteigerinnen gezählt – letztes Jahr waren es 600. Der traurige Rekord ist aber mit grosser Wahrscheinlichkeit noch höher: «Wegen fehlender An- und Abmeldepflicht können wir nicht sagen, wie viele Frauen es wirklich sind. Die Dunkelziffer ist hoch», so Wirz. Ein Drittel der Neueinsteigerinnen stamme aus Ungarn.
So wie die 22-jährige Angela* und die 19-jährige Julika*. Die beiden Frauen schaffen seit zwei Jahren am Sihlquai an: «Wir spüren die Konkurrenz durch die jungen Mädchen, die neuerdings in Scharen hier stehen.» Sie seien schön, willig und sprächen kein Wort Deutsch. Oft seien sie nicht einmal 18 Jahre alt. Zudem würden sie die Preise drücken: «Früher kostete Sex und Blasen mindestens 100 Franken, die Neuen machen es für die Hälfte», sagt Angela. Auch die Bulgarin Rita* (41), die seit zwei Jahren am Sihlquai arbeitet, beobachtet die Entwicklung besorgt: «Sogar schwangere Frauen werden gezwungen, hier anzuschaffen.» Bringen sie nicht genug Geld, werden sie von den Zuhältern geschlagen und ausgewechselt. «Aus Ungarn kommen Kleinbusse voll mit Frauen. Sie arbeiten ein Wochenende nonstop und fahren wieder in die Heimat.»
«Solche Zuhälter wollen wir nicht»
20 Minuten: Warum wird Zürich von Prostituierten überflutet?
Rolf Vieli**: In der Schweiz ist immer noch genügend Geld vorhanden. Und unsere Gesetze lassen es zu, dass viele Ausländerinnen hier arbeiten können.
Etwa Ungarinnen?
Genau. Viele der Frauen sind einem Zuhälter ausgeliefert und werden von diesem oft misshandelt. Solche brutalen Typen wollen wir hier nicht.
Werden noch mehr Prostituierte kommen?
Wenn man die Dynamik der Armut in Europa anschaut, könnten es noch mehr werden. Seit rund drei Monaten verzeichnen wir eine überdurchschnittliche Zunahme. Zahlenmässig hatte es höchstens Mitte der Neunziger auf dem Drogenstrich mehr Frauen. Diese wurden aber nicht gezwungen.
Wie wirkt sich das auf die betroffenen Frauen aus?
Weil es mittlerweile so viele Frauen sind, stehen sie unter enormem Druck. Die Freier nützen das schamlos aus.
* Namen geändert
** Rolf Vieli ist Leiter des Projektes «Rotlicht» der Stadt
http://www.20min.ch/news/zuerich/story/ ... n-28357697
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4.8.2009
Prostitution nimmt zu
Die Preise sind im Keller, der Konkurrenzkampf ist gross. Immer mehr Frauen aus Ungarn drängen auf den umkämpften Markt. Anschaffen in Zürich ist ein gefährlicher Job.
Noch nie gab es so viele Prostituierte am Sihlquai in Zürich, berichtete «20 Minuten» gestern. 400 Neueinsteigerinnen wurden bereits gezählt – im gesamten Jahr 2008 waren es 600, hiess es weiter. Aus Ungarn kämen Busse voller Frauen an.
«Diese Zahl halte ich für übertrieben», sagt Michael Herzig, Leiter des Bereichs Sucht und Drogen der Stadt Zürich. Genaue Daten liessen sich gar nicht ermitteln. «Prostituierte melden sich nicht bei der Stadt an», erklärt Herzig. Auch die Zürcher Stadtpolizei zeigt sich heute zurückhaltender.
Ob wirklich überdurchschnittlich viele Prostituierte in Zürich anschaffen, wird sich erst Ende Jahr zeigen, wenn Vergleichszahlen vorhanden sind. Sicher ist, und da sind sich Polizei und Herzig einig: In den letzten Jahren ist eine Zunahme von Frauen aus Osteuropa zu beobachten.
Verzicht auf Kondom
Wegen des Überangebots – die Zahl der Freier hat sich nicht verändert – stehen die Frauen unter Druck. Die Folge: Preisdumping und Konkurrenzkampf.
Früher kostete der Service noch 100 Franken. Doch das verlange heute schon lange keine mehr, sagt Herzig. Die Frauen seien wegen des Konkurrenzkampfes bereit, auf Kondome zu verzichten – mit gesundheitlichen Auswirkungen. Ein gefährlicher Job. «Freiwillig macht das keine Frau, wenn sie Alternativen hat», meint Herzig. Laut einer Umfrage des Sozialdepartements machen 80 Prozent der Frauen Erfahrungen mit Gewalt: Vergewaltigungen, und Schläge seien keine Seltenheit.
Im Gegensatz zu Prostituierten mit Niederlassung in der Schweiz arbeiten nur wenige Ungarinnen selbständig. «Die Geschichten, die ich höre, erinnern mich an Sklaverei», sagt Herzig. «Nachmittags an der Langstrasse anschaffen, zwischendurch die Zuhälter bekochen, putzen waschen, und nachts wieder anschaffen – diesmal am Sihlquai. Aber letztlich wissen wir über die Hintergründe nur wenig.»
Klima der Angst
Die Armut bringe die Frauen dazu, anzuschaffen. «Vor allem Ungarinnen und Roma wollen schnell viel Geld verdienen», erklärt Rolf Vieli, Leiter des Projekts «Rotlicht» der Stadt Zürich. Momentan herrsche ein Klima der Angst und Aggressivität. «Und das zieht Freier an, die das Schnelle, Billige und Miese suchen». Das Problem konzentriert sich nicht nur auf den Strassenstrich am Sihlquai.
Solange es Hausbesitzer gebe, die Zimmer zu diesem Zweck vermieteten, werde es auch in Wohnungen weitergehen.
Die Zuhälter seien oft in Sippen organisiert. «Man muss annehmen, dass dahinter eine organisierte Bande steckt», sagt Vieli.
http://www.tagblatt.ch/aktuell/schweiz/ ... 22,1359598
Prostitution nimmt zu
Die Preise sind im Keller, der Konkurrenzkampf ist gross. Immer mehr Frauen aus Ungarn drängen auf den umkämpften Markt. Anschaffen in Zürich ist ein gefährlicher Job.
Noch nie gab es so viele Prostituierte am Sihlquai in Zürich, berichtete «20 Minuten» gestern. 400 Neueinsteigerinnen wurden bereits gezählt – im gesamten Jahr 2008 waren es 600, hiess es weiter. Aus Ungarn kämen Busse voller Frauen an.
«Diese Zahl halte ich für übertrieben», sagt Michael Herzig, Leiter des Bereichs Sucht und Drogen der Stadt Zürich. Genaue Daten liessen sich gar nicht ermitteln. «Prostituierte melden sich nicht bei der Stadt an», erklärt Herzig. Auch die Zürcher Stadtpolizei zeigt sich heute zurückhaltender.
Ob wirklich überdurchschnittlich viele Prostituierte in Zürich anschaffen, wird sich erst Ende Jahr zeigen, wenn Vergleichszahlen vorhanden sind. Sicher ist, und da sind sich Polizei und Herzig einig: In den letzten Jahren ist eine Zunahme von Frauen aus Osteuropa zu beobachten.
Verzicht auf Kondom
Wegen des Überangebots – die Zahl der Freier hat sich nicht verändert – stehen die Frauen unter Druck. Die Folge: Preisdumping und Konkurrenzkampf.
Früher kostete der Service noch 100 Franken. Doch das verlange heute schon lange keine mehr, sagt Herzig. Die Frauen seien wegen des Konkurrenzkampfes bereit, auf Kondome zu verzichten – mit gesundheitlichen Auswirkungen. Ein gefährlicher Job. «Freiwillig macht das keine Frau, wenn sie Alternativen hat», meint Herzig. Laut einer Umfrage des Sozialdepartements machen 80 Prozent der Frauen Erfahrungen mit Gewalt: Vergewaltigungen, und Schläge seien keine Seltenheit.
Im Gegensatz zu Prostituierten mit Niederlassung in der Schweiz arbeiten nur wenige Ungarinnen selbständig. «Die Geschichten, die ich höre, erinnern mich an Sklaverei», sagt Herzig. «Nachmittags an der Langstrasse anschaffen, zwischendurch die Zuhälter bekochen, putzen waschen, und nachts wieder anschaffen – diesmal am Sihlquai. Aber letztlich wissen wir über die Hintergründe nur wenig.»
Klima der Angst
Die Armut bringe die Frauen dazu, anzuschaffen. «Vor allem Ungarinnen und Roma wollen schnell viel Geld verdienen», erklärt Rolf Vieli, Leiter des Projekts «Rotlicht» der Stadt Zürich. Momentan herrsche ein Klima der Angst und Aggressivität. «Und das zieht Freier an, die das Schnelle, Billige und Miese suchen». Das Problem konzentriert sich nicht nur auf den Strassenstrich am Sihlquai.
Solange es Hausbesitzer gebe, die Zimmer zu diesem Zweck vermieteten, werde es auch in Wohnungen weitergehen.
Die Zuhälter seien oft in Sippen organisiert. «Man muss annehmen, dass dahinter eine organisierte Bande steckt», sagt Vieli.
http://www.tagblatt.ch/aktuell/schweiz/ ... 22,1359598
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7.8.2009
SVP-Politiker will Prostituierten helfen
ZÜRICH – Mauro Tuena, Zürcher SVP-Politiker, in heikler Mission: Er ging inkognito auf den Zürcher Strassenstrich Sihlquai. Und ist geschockt, was sich dort abspielt.
«Ich habe dort nichts ausprobiert!», stellt SVP-Politiker Mauro Tuena nach seinem Besuch am Zürcher Strassenstrich Sihlquai klar. «Aber man muss sich die Lage ansehen, bevor man mitreden kann.»
Und so setzte sich der 37-jährige SVPler diese Woche in seinen Wagen und fuhr auf den Strich am Zürcher Sihlquai im Kreis 5, gleich hinter dem Hauptbahnhof. «Ich komme dort sowieso auf meinem Heimweg dran vorbei. Jetzt wollte ich mir das Ganze einmal genauer anschauen. Und ich bin schockiert, was dort vor sich geht!», so Tuena gegenüber Blick.ch.
Tuena beobachtete aus seinem Auto heraus rund eine dreiviertel Stunde lang das Geschäft mit dem schnellen Sex. «Was mich am meisten schockte, war die Masse dieser Frauen. Es waren sicher 40 bis 50 Prostituierte dort. Das hat gewaltig zugenommen. Etwas muss hier geschehen.»
Tuena, Beschützer der Prostituierten?
Die Situation am Shilquai habe sich auch wegen den neuen Freizügigkeitsabkommen so drastisch verschärft, ist Tuena überzeugt. Dazu komme, dass die Prostitution in der Schweiz ab 16 Jahren legal ist. «Stellen Sie sich das vor, das sind ja noch Mädchen!», empört sich der Zürcher Politiker.
Was will Tuena also tun? Die Prostitution verbieten? «Sicher nicht. Das ist das älteste Gewerbe der Welt, das geht ja nicht. Und diese Frauen lösen sich wegen eines Verbots ja nicht einfach in Luft auf! Abgesehen davon ist auch eine grosse Nachfrage vorhanden.» Was er konkret an der ersten Zürcher Gemeinderatssitzung in zehn Tagen vorlegen will, ist noch nicht in Stein gemeisselt.
Besser Bordelle
Für Tuena steht aber fest: Am Strichplan der Stadt Zürich, der die Prostitution in Zonen aufteilt, muss sich etwas ändern – zumindest was die Einzonung im Kreis 5 angeht. Tuena plant zudem einen parlamentarischen Vorstoss: «Ich will die Stadt auffordern, Bewilligungsgesuche von Bordellbetreibern zügiger zu bearbeiten.» Denn im Gegensatz zum Strassenstrich seien Frauen in Bordellen geschützt. Ganz abgesehen davon, dass es dort hygienisch zu- und hergehe.
Am allerbesten wäre es, wenn sich die Prostitution in Bordellen in Industriezonen mit weniger als 20 Prozent Wohnanteil abspielte. Denn auch die durch den Strich gestörten Anwohner müssten endlich Gehör finden. «Gewalt und überall gebrauchte Kondome – und das im Wohnquartier mit Schulen, das ist unhaltbar!», so Tuena.
Nicht nur die SVP beschäftigt der Strassenstrich in Zürich. Auch die Stadtverwaltung versucht der Lage Herr zu werden. Sie hat diesen Sommer bereits verschiedenen Massnahmen getroffen. «Die Kontrollen wurden vervielfacht«, sagt Rolf Vieli vom Projekt «Rotlicht» zu Blick.ch. Zudem gibt es eine neue Strategie, die aber nicht publik ist. Denn die Taktiken der Strassenprostitution sollen nicht öffentlich gemacht werden.
Nach Strich und Faden ausgebeutet
Die Situation am Sihlquai ufert aus. Der Grund: die starke Zunahme von billigen Sexdienerinnen aus Osteuropa, die von aggressiven Zuhältern ausgebeutet werden. «Den Frauen wird von Bekannten ein gut bezahlter Job in der Schweiz angeboten. Danach werden sie legal oder illegal ins Land geschleust. In der Schweiz angekommen, werden die Frauen nach Strich und Faden ausgebeutet», erklärt Markus Gähwiler von der Stadtpolizei Zürich gegenüber Blick.ch. «Die Zuhälter nehmen ihre Papiere, falls sie welche haben, und lassen sie zu Dumpingpreisen auf dem Strich arbeiten.»
http://www.blick.ch/news/schweiz/zueric ... ich-125492
SVP-Politiker will Prostituierten helfen
ZÜRICH – Mauro Tuena, Zürcher SVP-Politiker, in heikler Mission: Er ging inkognito auf den Zürcher Strassenstrich Sihlquai. Und ist geschockt, was sich dort abspielt.
«Ich habe dort nichts ausprobiert!», stellt SVP-Politiker Mauro Tuena nach seinem Besuch am Zürcher Strassenstrich Sihlquai klar. «Aber man muss sich die Lage ansehen, bevor man mitreden kann.»
Und so setzte sich der 37-jährige SVPler diese Woche in seinen Wagen und fuhr auf den Strich am Zürcher Sihlquai im Kreis 5, gleich hinter dem Hauptbahnhof. «Ich komme dort sowieso auf meinem Heimweg dran vorbei. Jetzt wollte ich mir das Ganze einmal genauer anschauen. Und ich bin schockiert, was dort vor sich geht!», so Tuena gegenüber Blick.ch.
Tuena beobachtete aus seinem Auto heraus rund eine dreiviertel Stunde lang das Geschäft mit dem schnellen Sex. «Was mich am meisten schockte, war die Masse dieser Frauen. Es waren sicher 40 bis 50 Prostituierte dort. Das hat gewaltig zugenommen. Etwas muss hier geschehen.»
Tuena, Beschützer der Prostituierten?
Die Situation am Shilquai habe sich auch wegen den neuen Freizügigkeitsabkommen so drastisch verschärft, ist Tuena überzeugt. Dazu komme, dass die Prostitution in der Schweiz ab 16 Jahren legal ist. «Stellen Sie sich das vor, das sind ja noch Mädchen!», empört sich der Zürcher Politiker.
Was will Tuena also tun? Die Prostitution verbieten? «Sicher nicht. Das ist das älteste Gewerbe der Welt, das geht ja nicht. Und diese Frauen lösen sich wegen eines Verbots ja nicht einfach in Luft auf! Abgesehen davon ist auch eine grosse Nachfrage vorhanden.» Was er konkret an der ersten Zürcher Gemeinderatssitzung in zehn Tagen vorlegen will, ist noch nicht in Stein gemeisselt.
Besser Bordelle
Für Tuena steht aber fest: Am Strichplan der Stadt Zürich, der die Prostitution in Zonen aufteilt, muss sich etwas ändern – zumindest was die Einzonung im Kreis 5 angeht. Tuena plant zudem einen parlamentarischen Vorstoss: «Ich will die Stadt auffordern, Bewilligungsgesuche von Bordellbetreibern zügiger zu bearbeiten.» Denn im Gegensatz zum Strassenstrich seien Frauen in Bordellen geschützt. Ganz abgesehen davon, dass es dort hygienisch zu- und hergehe.
Am allerbesten wäre es, wenn sich die Prostitution in Bordellen in Industriezonen mit weniger als 20 Prozent Wohnanteil abspielte. Denn auch die durch den Strich gestörten Anwohner müssten endlich Gehör finden. «Gewalt und überall gebrauchte Kondome – und das im Wohnquartier mit Schulen, das ist unhaltbar!», so Tuena.
Nicht nur die SVP beschäftigt der Strassenstrich in Zürich. Auch die Stadtverwaltung versucht der Lage Herr zu werden. Sie hat diesen Sommer bereits verschiedenen Massnahmen getroffen. «Die Kontrollen wurden vervielfacht«, sagt Rolf Vieli vom Projekt «Rotlicht» zu Blick.ch. Zudem gibt es eine neue Strategie, die aber nicht publik ist. Denn die Taktiken der Strassenprostitution sollen nicht öffentlich gemacht werden.
Nach Strich und Faden ausgebeutet
Die Situation am Sihlquai ufert aus. Der Grund: die starke Zunahme von billigen Sexdienerinnen aus Osteuropa, die von aggressiven Zuhältern ausgebeutet werden. «Den Frauen wird von Bekannten ein gut bezahlter Job in der Schweiz angeboten. Danach werden sie legal oder illegal ins Land geschleust. In der Schweiz angekommen, werden die Frauen nach Strich und Faden ausgebeutet», erklärt Markus Gähwiler von der Stadtpolizei Zürich gegenüber Blick.ch. «Die Zuhälter nehmen ihre Papiere, falls sie welche haben, und lassen sie zu Dumpingpreisen auf dem Strich arbeiten.»
http://www.blick.ch/news/schweiz/zueric ... ich-125492
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12.8.2009
Bordelle werben mit Oralsex ohne Kondom
Das Sexmilieu ist übersättigt, die Freier müssen mit immer neuen Maschen angelockt werden. Neuster Trend: ungeschützter Sex.
In Bordellen wird eine gefährliche Praxis zum Alltag: Laut «20 Minuten» werben diverse Sexclubs im Kanton Zürich mit Oralsex ohne Gummi und mit dem Schlucken des Spermas - zu einem Aufpreis von 80 bis 150 Franken gegenüber dem Normaltarif für Oralsex.
Eine Ex-Prostituierte erzählte dem Gratisblatt: «Den Bordellen ist die Gesundheit der Frauen völlig egal.» Viel wichtiger sei, die zahlende Kundschaft zu halten. Das wird immer schwieriger, denn der Konkurrenzdruck ist gross, die Zahl ausländischer Prostiuierter in Zürich steigt: Waren es im vergangenen Jahr noch 600 Neueinsteigerinnen, sind es dieses Jahr bis August bereits 400, so Michael Wirz, Sprecher der Stadtpolizei Zürich anfangs Monat zu «20 Minuten». Zudem werden ganze Busse mit Dirnen aus Osteuropa herangefahren, um übers Wochenende in Zürich Kasse zu machen
Die Frauen sind jung, hübsch und machen alles, was von ihnen verlangt wird. Für Männer, die viel Sex für wenig Geld suchen, herrschen derzeit «paradiesische» Zustände auf dem Strich. Mit dem grösseren Konkurrenzdruck sinken die Preise. Die Ansprüche der Freier steigen, immer mehr verlangen ungeschützten Verkehr.
Reto Jeger von der Zürcher Aids-Hilfe ist zutiefst besorgt: «Diese Praxis ist in höchstem Masse fahrlässig.» Bedauerlicherweise gehe die Tendenz in den Bordellen weg von Safer Sex - vor allem beim Oralsex. «Dadurch setzt sich die Frau der Gefahr aus, mit HIV, Syphilis und Tripper angesteckt zu werden.» Und auch der Freier könne sich dabei Geschlechtskrankheiten einfangen. «Sinkt das Preisniveau, werden solche Praktiken leider gefördert. Und beginnt ein Bordell damit, ziehen die anderen nach», weiss Jeger.
http://www.bluewin.ch/de/index.php/25,1 ... om/de/news
Bordelle werben mit Oralsex ohne Kondom
Das Sexmilieu ist übersättigt, die Freier müssen mit immer neuen Maschen angelockt werden. Neuster Trend: ungeschützter Sex.
In Bordellen wird eine gefährliche Praxis zum Alltag: Laut «20 Minuten» werben diverse Sexclubs im Kanton Zürich mit Oralsex ohne Gummi und mit dem Schlucken des Spermas - zu einem Aufpreis von 80 bis 150 Franken gegenüber dem Normaltarif für Oralsex.
Eine Ex-Prostituierte erzählte dem Gratisblatt: «Den Bordellen ist die Gesundheit der Frauen völlig egal.» Viel wichtiger sei, die zahlende Kundschaft zu halten. Das wird immer schwieriger, denn der Konkurrenzdruck ist gross, die Zahl ausländischer Prostiuierter in Zürich steigt: Waren es im vergangenen Jahr noch 600 Neueinsteigerinnen, sind es dieses Jahr bis August bereits 400, so Michael Wirz, Sprecher der Stadtpolizei Zürich anfangs Monat zu «20 Minuten». Zudem werden ganze Busse mit Dirnen aus Osteuropa herangefahren, um übers Wochenende in Zürich Kasse zu machen
Die Frauen sind jung, hübsch und machen alles, was von ihnen verlangt wird. Für Männer, die viel Sex für wenig Geld suchen, herrschen derzeit «paradiesische» Zustände auf dem Strich. Mit dem grösseren Konkurrenzdruck sinken die Preise. Die Ansprüche der Freier steigen, immer mehr verlangen ungeschützten Verkehr.
Reto Jeger von der Zürcher Aids-Hilfe ist zutiefst besorgt: «Diese Praxis ist in höchstem Masse fahrlässig.» Bedauerlicherweise gehe die Tendenz in den Bordellen weg von Safer Sex - vor allem beim Oralsex. «Dadurch setzt sich die Frau der Gefahr aus, mit HIV, Syphilis und Tripper angesteckt zu werden.» Und auch der Freier könne sich dabei Geschlechtskrankheiten einfangen. «Sinkt das Preisniveau, werden solche Praktiken leider gefördert. Und beginnt ein Bordell damit, ziehen die anderen nach», weiss Jeger.
http://www.bluewin.ch/de/index.php/25,1 ... om/de/news
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Kondomdebatte
Möglicherweise wollen die Betreiber und Sexworker verhindern, dass aus der Anzahl der Kondome auf den Umsatz und die Steuerabgaben hochgerechnet werden kann? ;-)
viewtopic.php?p=63407#63407
Das Kondom hat sehr viele versteckte Funktionalitäten und Dimensionen auch im Sexbiz !!!
.
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Das Kondom hat sehr viele versteckte Funktionalitäten und Dimensionen auch im Sexbiz !!!
- Schwangerschaftsverhütung und
- STD-Prävention beim Sex generell
- Abgrenzung Kunde-SW beim professionellen Sex
- Beweismittel, dass die Frau auf der Straße der Sexarbeit nachgeht
- Beweismittel wieviel Umsatz angenommen werden kann.
- Sonder-Kontrollrecht Sexarbeit für die Polizei in Bayern aufgrund der Kondomverordnung
- Konfrontiert Männer damit etwas risikoreiches oder tabuisiertes zu tun und gefährdet Erektion und Lustbefriedigungspotential
- Umweltproblem, wenn es in die Toilette oder Natur geworfen wird.
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14.8.2009
Strassenstrich: Braucht Zürich ein Prostitutionsgesetz?
Prostitutionsgesetze sind in der Schweiz in Mode gekommen. Auf politischen Widerstand sind sie bisher kaum gestossen. In Zürich allerdings ist ein solchen Gesetz sehr umstritten.
Der Strassenstrich am Sihlquai ist aus dem Ruder gelaufen. Darüber sind sich Politiker, Polizei und Anwohner einig. Es häufen sich Negativberichte über Frauen, die zur Prostitution gezwungen werden, oft sogar zu ungeschütztem Sex, obwohl Geschlechtskrankheiten auf dem Vormarsch sind.
Projekt «Rotlicht» geht in neue Phase
Um die Situation im Milieu zu verbessern, hat die Stadt Zürich bereits vor zwei Jahren das Projekt «Rotlicht» lanciert. Dessen Leiter, Rolf Vieli, hat nun begonnen, laut über die Notwendigkeit eines Prostitutionsgesetzes nachzudenken. Solche Gesetze sind in der Schweiz seit einigen Jahren stark in Mode gekommen. Der Kanton Tessin hat im Jahr 2001 den Anfang gemacht, inzwischen sind in allen lateinischen Kantonen Prostitutionsgesetze in Kraft oder in der Ausarbeitung. Der Regierungsrat des Kantons Bern hat dieses Frühjahr mittels einer Motion, die von Kantonsräten aller Fraktionen unterzeichnet war, den Auftrag erhalten, ein Prostitutionsgesetz zu erarbeiten.
Für die Stadt Zürich möchte nun Rolf Vieli bis im September Klarheit darüber, ob zur Verbesserung der Situation im Milieu ein neues Gesetz nötig ist.
Momentan schliessen die Beteiligten am Projekt «Rotlicht» die Arbeitsphase ab, in der bestehende gesetzliche Regelungen gesichtet werden und der gesetzgeberische Spielraum für den Stadtrat ausgelotet wird. Die Ausgangslage ist denkbar kompliziert. Vom städtischen Strichplan, dem Gastgewerbegesetz, dem Zonenplan, kantonalem und nationalem Strafrecht über das Migrationsrecht bis hin zur Bundesverfassung besteht bereits eine unübersichtliche Vielzahl von gesetzlichen Regelungen auf kommunaler, kantonaler und auf Bundesebene.
Vorbild-Gesetze aus der Westschweiz
Was in einem Prostitutionsgesetz denn geregelt würde, will Vieli daher erst nach Abschluss der Sichtungsphase sagen. Er verspricht sich aber von einem einheitlichen Gesetz, das alle Regeln zu dem Themenkomplex enthält, eine bessere Durchsetzungskraft als von verstreuten Normen. Die Vorbild-Gesetze in der Westschweiz sind sich alle relativ ähnlich. Sie sehen eine Meldepflicht für Prostituierte und eine Bewilligungspflicht für Bordellbetriebe vor sowie eine erhöhte Verantwortlichkeit der Bordellbetreiber dafür, dass sich im Bordell keine Minderjährigen befinden und dass innerhalb des Bordells kein Zwang ausgeübt wird. Auch kann die Polizei dank der Prostitutionsgesetze ein Bordell kontrollieren, ohne dass ein Verdacht vorliegt. Weit weniger geregelt bleibt auch in Kantonen mit Prostitutionsgesetz der Strassenstrich. Ganz verboten wird er aber nirgends.
In den Westschweizer Kantonen und im Kanton Bern herrscht politischer Konsens über die Notwendigkeit solcher Regeln. Nicht aber in Zürich. SVP-Gemeinderat Mauro Tuena, der wegen der Situation am Sihlquai Alarm geschlagen hatte, bezeichnet die Idee als «grauenhaften Irrsinn». Aber auch Amnesty International und Frauenorganisationen haben Bedenken. Zwar enthalten die bisherigen Prostitutionsgesetze alle Zweckartikel, die den Schutz der betroffenen Frauen als oberstes Ziel bezeichnen. Ein Prostitutionsgesetz könne aber auch genau das Gegenteil bewirken, sagt Stella Jegher, Kampagnenleiterin von Amnesty Schweiz. Wo nämlich die Kontrollen über das Milieu intensiviert wird, kommen Frauen, die sich illegal in der Schweiz aufhalten, gleich zweifach mit dem Gesetz in Konflikt: Wegen illegalem Aufenthalt und wegen illegaler Prostitution. Vor Gewalt und Ausbeutung können sie dann noch weniger als heute schon geschützt werden. «Was wirklich helfen würde, wäre ein Aufenthaltsrecht für Opfer von Frauenhandel. Dann könnten sich Prostituierte ohne Angst an die Behörden wenden», sagt Jegher. Ähnliche Bedenken hegt auch den Verein «Griselidis», der Prostituierten in Freiburg hilft. Er hat daher gegen das Prostitutionsgesetz im Kanton Freiburg Widerstand geleistet. Der Verein weist auch darauf hin, dass über die Wirkung der bestehenden Gesetze noch kaum etwas bekannt ist.
FDP und CVP für ein Gesetz
Grundsätzlich für ein Gesetz sind hingegen Carmen Walker-Späh (FDP) und Silvia Steiner (CVP), die dem Regierungsrat mit einer Anfrage im Januar bereits einen Wink mit dem Zaunpfahl gegeben haben, er solle die Möglichkeit eines Prostitutionsgesetz für den Kanton prüfen. Die Antwort fiel für beide ernüchternd aus. Ausserhalb der Stadt Zürich sei die Prostitution kein Problem, schrieb der Regierungsrat. Und dort, wo die Zwangsprostitution wirklich ein Problem sei, reagiere das Milieu auf polizeiliche Massnahmen sehr sensibel und verschiebe einfach sein Wirkungsfeld. «Angesichts der von der Branche bewusst gesuchten Grauzone» glaubt der Regierungsrat auch nicht an die Wirkung einer Registrierungspflicht für Prostituierte. CVP-Kantonsrat Lorenz Schmid, der den Strassenstrich ganz verbieten möchte, will nach dieser ausweichenden Antwort nachfassen und den Regierungsrat zum Handeln auffordern.
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/sta ... y/29012740
Strassenstrich: Braucht Zürich ein Prostitutionsgesetz?
Prostitutionsgesetze sind in der Schweiz in Mode gekommen. Auf politischen Widerstand sind sie bisher kaum gestossen. In Zürich allerdings ist ein solchen Gesetz sehr umstritten.
Der Strassenstrich am Sihlquai ist aus dem Ruder gelaufen. Darüber sind sich Politiker, Polizei und Anwohner einig. Es häufen sich Negativberichte über Frauen, die zur Prostitution gezwungen werden, oft sogar zu ungeschütztem Sex, obwohl Geschlechtskrankheiten auf dem Vormarsch sind.
Projekt «Rotlicht» geht in neue Phase
Um die Situation im Milieu zu verbessern, hat die Stadt Zürich bereits vor zwei Jahren das Projekt «Rotlicht» lanciert. Dessen Leiter, Rolf Vieli, hat nun begonnen, laut über die Notwendigkeit eines Prostitutionsgesetzes nachzudenken. Solche Gesetze sind in der Schweiz seit einigen Jahren stark in Mode gekommen. Der Kanton Tessin hat im Jahr 2001 den Anfang gemacht, inzwischen sind in allen lateinischen Kantonen Prostitutionsgesetze in Kraft oder in der Ausarbeitung. Der Regierungsrat des Kantons Bern hat dieses Frühjahr mittels einer Motion, die von Kantonsräten aller Fraktionen unterzeichnet war, den Auftrag erhalten, ein Prostitutionsgesetz zu erarbeiten.
Für die Stadt Zürich möchte nun Rolf Vieli bis im September Klarheit darüber, ob zur Verbesserung der Situation im Milieu ein neues Gesetz nötig ist.
Momentan schliessen die Beteiligten am Projekt «Rotlicht» die Arbeitsphase ab, in der bestehende gesetzliche Regelungen gesichtet werden und der gesetzgeberische Spielraum für den Stadtrat ausgelotet wird. Die Ausgangslage ist denkbar kompliziert. Vom städtischen Strichplan, dem Gastgewerbegesetz, dem Zonenplan, kantonalem und nationalem Strafrecht über das Migrationsrecht bis hin zur Bundesverfassung besteht bereits eine unübersichtliche Vielzahl von gesetzlichen Regelungen auf kommunaler, kantonaler und auf Bundesebene.
Vorbild-Gesetze aus der Westschweiz
Was in einem Prostitutionsgesetz denn geregelt würde, will Vieli daher erst nach Abschluss der Sichtungsphase sagen. Er verspricht sich aber von einem einheitlichen Gesetz, das alle Regeln zu dem Themenkomplex enthält, eine bessere Durchsetzungskraft als von verstreuten Normen. Die Vorbild-Gesetze in der Westschweiz sind sich alle relativ ähnlich. Sie sehen eine Meldepflicht für Prostituierte und eine Bewilligungspflicht für Bordellbetriebe vor sowie eine erhöhte Verantwortlichkeit der Bordellbetreiber dafür, dass sich im Bordell keine Minderjährigen befinden und dass innerhalb des Bordells kein Zwang ausgeübt wird. Auch kann die Polizei dank der Prostitutionsgesetze ein Bordell kontrollieren, ohne dass ein Verdacht vorliegt. Weit weniger geregelt bleibt auch in Kantonen mit Prostitutionsgesetz der Strassenstrich. Ganz verboten wird er aber nirgends.
In den Westschweizer Kantonen und im Kanton Bern herrscht politischer Konsens über die Notwendigkeit solcher Regeln. Nicht aber in Zürich. SVP-Gemeinderat Mauro Tuena, der wegen der Situation am Sihlquai Alarm geschlagen hatte, bezeichnet die Idee als «grauenhaften Irrsinn». Aber auch Amnesty International und Frauenorganisationen haben Bedenken. Zwar enthalten die bisherigen Prostitutionsgesetze alle Zweckartikel, die den Schutz der betroffenen Frauen als oberstes Ziel bezeichnen. Ein Prostitutionsgesetz könne aber auch genau das Gegenteil bewirken, sagt Stella Jegher, Kampagnenleiterin von Amnesty Schweiz. Wo nämlich die Kontrollen über das Milieu intensiviert wird, kommen Frauen, die sich illegal in der Schweiz aufhalten, gleich zweifach mit dem Gesetz in Konflikt: Wegen illegalem Aufenthalt und wegen illegaler Prostitution. Vor Gewalt und Ausbeutung können sie dann noch weniger als heute schon geschützt werden. «Was wirklich helfen würde, wäre ein Aufenthaltsrecht für Opfer von Frauenhandel. Dann könnten sich Prostituierte ohne Angst an die Behörden wenden», sagt Jegher. Ähnliche Bedenken hegt auch den Verein «Griselidis», der Prostituierten in Freiburg hilft. Er hat daher gegen das Prostitutionsgesetz im Kanton Freiburg Widerstand geleistet. Der Verein weist auch darauf hin, dass über die Wirkung der bestehenden Gesetze noch kaum etwas bekannt ist.
FDP und CVP für ein Gesetz
Grundsätzlich für ein Gesetz sind hingegen Carmen Walker-Späh (FDP) und Silvia Steiner (CVP), die dem Regierungsrat mit einer Anfrage im Januar bereits einen Wink mit dem Zaunpfahl gegeben haben, er solle die Möglichkeit eines Prostitutionsgesetz für den Kanton prüfen. Die Antwort fiel für beide ernüchternd aus. Ausserhalb der Stadt Zürich sei die Prostitution kein Problem, schrieb der Regierungsrat. Und dort, wo die Zwangsprostitution wirklich ein Problem sei, reagiere das Milieu auf polizeiliche Massnahmen sehr sensibel und verschiebe einfach sein Wirkungsfeld. «Angesichts der von der Branche bewusst gesuchten Grauzone» glaubt der Regierungsrat auch nicht an die Wirkung einer Registrierungspflicht für Prostituierte. CVP-Kantonsrat Lorenz Schmid, der den Strassenstrich ganz verbieten möchte, will nach dieser ausweichenden Antwort nachfassen und den Regierungsrat zum Handeln auffordern.
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/sta ... y/29012740
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«Die Arbeitsbedingungen der Prostituierten erinnern an Sklaverei»
Am Zürcher Sihlquai schaffen Prostituierte unter strengster Aufsicht ihrer Zuhälter an. «Die Lebensbedingungen sind unterdurchschnittlich», weiss Michael Herzig, Leiter der Frauenberatung Flora Dora.
Herr Herzig*, am Sihlquai gehen derzeit nicht nur zahlreiche Prostituierte auf den Strich. Auch ihre Zuhälter scheinen aus Seitenstrassen heraus die Situation zu kontrollieren. Ist das so?
Es ist teilweise so. Angestammte Prostituierte, die schon seit längerer Zeit am Limmatquai anschaffen, haben meist keine Zuhälter. Ungarische Prostituierte – es sind fast ausschliesslich Roma-Frauen – schaffen organisiert an. Nur wenige unter ihnen arbeiten auf eigene Faust.
Wer sind diese Zuhälter?
Klassische Zuhälter mit weissen Limousinen und Goldkettchen gibts im Film, aber nicht am Sihlquai. Hier sind es Roma-Clans, Familiensippen, die die Frauen in die Schweiz bringen, wo sie dann mit einer auf 90 Tage beschränkten Aufenthaltsbewilligung auf den Strich gehen. Ist die Bewilligung abgelaufen, werden sie in ein weiteres europäisches Land gebracht.
Unter welchen Bedingungen arbeiten die Roma-Prostituierten?
Sie stehen meistens unter Bewachung der Clans und haben wenig Spielraum. Wie viele Sippen vor Ort anschaffen, lässt sich nicht genau sagen. Sie sind relativ diskret am Werk, aber man nimmt sie schon wahr. Die Lebensbedingungen der Frauen sind allerdings für unsere Verhältnisse unterdurchschnittlich. Das erinnert manchmal an Sklaverei.
Können Sie denn überhaupt mit diesen Prostituierten in Kontakt treten?
Mittlerweile schon. Wir arbeiten seit drei Jahren mit ungarischen Dolmetscherinnen zusammen. Auch Piktogramme helfen bei der Kommunikation mit den Frauen. Aber mit Deutsch kommt man nicht weiter.
Mit welchen Problemen gelangen die Prostituierten an Sie?
Meistens werden Themen rund um Gesundheit, Verhütung oder Krankheitsprophylaxe besprochen. Es geht aber oft auch um Gewalt.
Gewalt durch die Zuhälter?
Das gibts garantiert auch, aber davon hören wir nur sehr wenig. Für die Frauen war es schon immer gefährlich auf dem Strassenstrich. Wir versuchen daher, den Prostituierten bei der Gewalt durch Freier zu helfen. Wenn eine Frau ein Gewalterlebnis mit einem Freier hatte, dann warnen wir die anderen. Wir geben eine Broschüre ab, in der wir die gewalttätigen Personen beschreiben und die Autonummern angeben. So versuchen wir, weitere Vergewaltigungen zu verhindern.
Und die Verfolgung der Täter?
Eine Gewalttat kann nur verfolgt werden, wenn eine Anzeige erstattet wird. Hierzu motivieren wir unsere Klientinnen. Es ist aber leider so, dass es bei solchen Gewaltdelikten mehrheitlich zu Freisprüchen kommt. Die Erfolgschancen sind in der Regel gering. Meistens verlieren die Opfer.
Wie hat sich die Situation am Sihlquai durch die Roma-Prostituierten verändert?
Der Konkurrenzdruck ist grösser geworden. Heute müssen die Frauen mehr Freier bedienen, um gleich viel Geld zu verdienen wie früher. Ein solcher Druck führt immer zu einer Verschlechterung der Situation, denn die Organisationen hinter den Prostituierten senken die Vorgabe der Rendite nicht. Um an Geld zu kommen, wird immer öfter auch unsauber gearbeitet.
Ist ein Ende dieser angespannten Situation absehbar?
Nein. In den letzten drei Jahren haben wir eine stete Zunahme der Roma-Prostituierten am Sihlquai festgestellt. Das ist nicht über Nacht passiert und wird sich auch nicht von einem Tag auf den anderen wieder ändern. So lange das Geld stimmt, wird es ungarische Prostituierte geben, die hier anschaffen. Denn auch mit relativ niedrigen Preisen verdienen diese Frauen bzw. ihre Hintermänner hier besser als in ihrer Heimat.
*Michael Herzig leitet den Geschäftsbereich Sucht & Drogen im Sozialdepartement der Stadt Zürich. Dazu gehört auch die Frauenberatung Flora Dora.
http://bazonline.ch/zuerich/stadt/Die-A ... y/17327192
Am Zürcher Sihlquai schaffen Prostituierte unter strengster Aufsicht ihrer Zuhälter an. «Die Lebensbedingungen sind unterdurchschnittlich», weiss Michael Herzig, Leiter der Frauenberatung Flora Dora.
Herr Herzig*, am Sihlquai gehen derzeit nicht nur zahlreiche Prostituierte auf den Strich. Auch ihre Zuhälter scheinen aus Seitenstrassen heraus die Situation zu kontrollieren. Ist das so?
Es ist teilweise so. Angestammte Prostituierte, die schon seit längerer Zeit am Limmatquai anschaffen, haben meist keine Zuhälter. Ungarische Prostituierte – es sind fast ausschliesslich Roma-Frauen – schaffen organisiert an. Nur wenige unter ihnen arbeiten auf eigene Faust.
Wer sind diese Zuhälter?
Klassische Zuhälter mit weissen Limousinen und Goldkettchen gibts im Film, aber nicht am Sihlquai. Hier sind es Roma-Clans, Familiensippen, die die Frauen in die Schweiz bringen, wo sie dann mit einer auf 90 Tage beschränkten Aufenthaltsbewilligung auf den Strich gehen. Ist die Bewilligung abgelaufen, werden sie in ein weiteres europäisches Land gebracht.
Unter welchen Bedingungen arbeiten die Roma-Prostituierten?
Sie stehen meistens unter Bewachung der Clans und haben wenig Spielraum. Wie viele Sippen vor Ort anschaffen, lässt sich nicht genau sagen. Sie sind relativ diskret am Werk, aber man nimmt sie schon wahr. Die Lebensbedingungen der Frauen sind allerdings für unsere Verhältnisse unterdurchschnittlich. Das erinnert manchmal an Sklaverei.
Können Sie denn überhaupt mit diesen Prostituierten in Kontakt treten?
Mittlerweile schon. Wir arbeiten seit drei Jahren mit ungarischen Dolmetscherinnen zusammen. Auch Piktogramme helfen bei der Kommunikation mit den Frauen. Aber mit Deutsch kommt man nicht weiter.
Mit welchen Problemen gelangen die Prostituierten an Sie?
Meistens werden Themen rund um Gesundheit, Verhütung oder Krankheitsprophylaxe besprochen. Es geht aber oft auch um Gewalt.
Gewalt durch die Zuhälter?
Das gibts garantiert auch, aber davon hören wir nur sehr wenig. Für die Frauen war es schon immer gefährlich auf dem Strassenstrich. Wir versuchen daher, den Prostituierten bei der Gewalt durch Freier zu helfen. Wenn eine Frau ein Gewalterlebnis mit einem Freier hatte, dann warnen wir die anderen. Wir geben eine Broschüre ab, in der wir die gewalttätigen Personen beschreiben und die Autonummern angeben. So versuchen wir, weitere Vergewaltigungen zu verhindern.
Und die Verfolgung der Täter?
Eine Gewalttat kann nur verfolgt werden, wenn eine Anzeige erstattet wird. Hierzu motivieren wir unsere Klientinnen. Es ist aber leider so, dass es bei solchen Gewaltdelikten mehrheitlich zu Freisprüchen kommt. Die Erfolgschancen sind in der Regel gering. Meistens verlieren die Opfer.
Wie hat sich die Situation am Sihlquai durch die Roma-Prostituierten verändert?
Der Konkurrenzdruck ist grösser geworden. Heute müssen die Frauen mehr Freier bedienen, um gleich viel Geld zu verdienen wie früher. Ein solcher Druck führt immer zu einer Verschlechterung der Situation, denn die Organisationen hinter den Prostituierten senken die Vorgabe der Rendite nicht. Um an Geld zu kommen, wird immer öfter auch unsauber gearbeitet.
Ist ein Ende dieser angespannten Situation absehbar?
Nein. In den letzten drei Jahren haben wir eine stete Zunahme der Roma-Prostituierten am Sihlquai festgestellt. Das ist nicht über Nacht passiert und wird sich auch nicht von einem Tag auf den anderen wieder ändern. So lange das Geld stimmt, wird es ungarische Prostituierte geben, die hier anschaffen. Denn auch mit relativ niedrigen Preisen verdienen diese Frauen bzw. ihre Hintermänner hier besser als in ihrer Heimat.
*Michael Herzig leitet den Geschäftsbereich Sucht & Drogen im Sozialdepartement der Stadt Zürich. Dazu gehört auch die Frauenberatung Flora Dora.
http://bazonline.ch/zuerich/stadt/Die-A ... y/17327192
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22.8.2009
Ein Puff soll in die Box 24 ziehen
Milieu-Anwalt rechnet nicht mit Lärm bei Bordell
«Eine erotische Plattform» soll es werden, das Bordell in Uster West. Noch wird am dafür vorgesehenen Gebäude gebaut. Einsprachen dürften es gegen das zonenkonforme Etablissement schwer haben.
Noch wird an der Liegenschaft Uster West 6 genauso intensiv gebaut wie an vielen anderen der insgesamt 26 neuen KMU-Boxen auf dem Loren-Areal im Weiler Werrikon. Schon bald werden sich aber im ersten Obergeschoss des besagten Hauses Frauen und Männer auf knapp 200 Quadratmetern zu lustvollen Schäferstündchen treffen - und dabei womöglich auch die eine oder andere «erotische Dienstleistung» beziehen, wie es im derzeit öffentlich aufgelegten Bauprojektbeschrieb reichlich abtörnend formuliert ist.
Eigentümer wohnt über Bordell
Im Klartext: Hier entsteht ein Puff. Liegenschafteneigentümer Andreas Streich aus Bäch im Kanton Schwyz, der selbst in die Loft-Wohnung im zweiten Stock einziehen wird, lässt sich durch den bekannten Zürcher Milieu-Anwalt Valentin Landmann vertreten. Dieser ist schon beruflich in das hängige Puff-Projekt im Pfäffiker Matte-Quartier involviert (siehe Frontseite). Landmann glaubt nicht, dass allfällige Einsprachen gegen das neue Ustermer Bordell eine reelle Chance hätten - «das Gebäude liegt schliesslich in der Gewerbezone».
Der Rechtsanwalt verweist zudem auf den Ustermer Stadtratsbeschluss von Anfang 2007, wo das Nutzungsregime bewilligt worden war. Das nun vorliegende Ausbauvorhaben würde diesem entsprechen. Das Haus sei überdies in der sogenannten Empfindlichkeitsstufe 3 der Lärmschutzverordnung angesiedelt, sodass sogar «mässig störende Gewerbebetriebe» zulässig wären.
«Maximal 25 Anfahrten pro Tag»
Landmann rechnet aber mit «maximal 25 Autoanfahrten pro Tag, verteilt auf 12 Betriebsstunden». Dies sei vergleichbar mit dem Verkehrsaufkommen bei einer Arzt- oder Anwaltspraxis. Ein Restaurant, Einkaufsladen oder eine Disco würden weit mehr Verkehr generieren, insbesondere in Stosszeiten und gegen Betriebsschluss hin. Die projektierte Anzahl Parkplätze bei der Liegenschaft sei deshalb auch «völlig ausreichend», betonte er gestern auf Anfrage.
Den erwähnten 25 Anfahrten pro Tag liegt folgende Überlegung Landmanns zugrunde: Im geplanten Ustermer Lusttempel würden «höchstens fünf Frauen gleichzeitig arbeiten», von denen «jede maximal ebenso viele Gäste pro Tag betreuen» würde - denn in der Regel würde sich ein Bordell-Kunde mindestens eine Stunde verwöhnen lassen, viele sogar weit länger als das. «Das ist weder ein Laufhaus noch ein Absteigegebäude in einer Strichzone, sondern ein diskretes Etablissement, eine erotische Plattform für gleichgesinnte Personen und Paare», so der Rechtsanwalt.
Vermieter nicht an Umsatz beteiligt
Geplant ist, dass sich an Werktagen ausgewählte (weibliche) Personen einmieten können und anschliessend auf eigene Rechnung wirtschaften, dies an jeweils ein bis drei Tagen pro Woche. An den Wochenenden könnten auch Privatpersonen die Lokalität buchen. Der die Räume vermietende Bauherr und Eigentümer ist laut Landmann «in keiner Art und Weise» an den Dienstleistungen beteiligt, also auch nicht am Umsatz.
Der Zugang zum Etablissement erfolge unmittelbar ab Besucherparkplatz über einen separaten Lift respektive über ein eigenes Treppenhaus. So sei eine komplette Trennung von den erschlossenen Wohnungen gewährleistet. Im Erdgeschoss soll gemäss den Plänen übrigens ein Atelier für Stahldesign sowie eine Schreinerwerkstatt einziehen.
Keine Werbung und Beleuchtung
Die Hausordnung, die integraler Bestandteil der Mietverträge sein wird, untersagt «jegliche Form von Aussenwerbung und gewerbespezifischer Beleuchtung», heisst es im eingereichten Nutzungsänderungsgesuch. Weiter steht dort, dass Kundentermine ausschliesslich durch die Mieter vereinbart würden sowie die Adresse des Lokals «nicht in Printmedien oder anderen Werbeträgern veröffentlicht» werde. Dadurch soll Laufkundschaft unterbunden werden.
Das Betriebskonzept soll dafür sorgen, dass «keine nennenswerten Zusatzbelastungen in Form von Störungen irgendwelcher Art fürs Quartier und deren Bewohner entstehen». Das sei seinem Mandanten ein grosses Anliegen, so Landmann. Dieser hoffe nun einfach auf die definitive Genehmigung der von ihm vorgesehenen Nutzung.
http://www.zo-online.ch/article19466/Re ... ziehen.htm
Ein Puff soll in die Box 24 ziehen
Milieu-Anwalt rechnet nicht mit Lärm bei Bordell
«Eine erotische Plattform» soll es werden, das Bordell in Uster West. Noch wird am dafür vorgesehenen Gebäude gebaut. Einsprachen dürften es gegen das zonenkonforme Etablissement schwer haben.
Noch wird an der Liegenschaft Uster West 6 genauso intensiv gebaut wie an vielen anderen der insgesamt 26 neuen KMU-Boxen auf dem Loren-Areal im Weiler Werrikon. Schon bald werden sich aber im ersten Obergeschoss des besagten Hauses Frauen und Männer auf knapp 200 Quadratmetern zu lustvollen Schäferstündchen treffen - und dabei womöglich auch die eine oder andere «erotische Dienstleistung» beziehen, wie es im derzeit öffentlich aufgelegten Bauprojektbeschrieb reichlich abtörnend formuliert ist.
Eigentümer wohnt über Bordell
Im Klartext: Hier entsteht ein Puff. Liegenschafteneigentümer Andreas Streich aus Bäch im Kanton Schwyz, der selbst in die Loft-Wohnung im zweiten Stock einziehen wird, lässt sich durch den bekannten Zürcher Milieu-Anwalt Valentin Landmann vertreten. Dieser ist schon beruflich in das hängige Puff-Projekt im Pfäffiker Matte-Quartier involviert (siehe Frontseite). Landmann glaubt nicht, dass allfällige Einsprachen gegen das neue Ustermer Bordell eine reelle Chance hätten - «das Gebäude liegt schliesslich in der Gewerbezone».
Der Rechtsanwalt verweist zudem auf den Ustermer Stadtratsbeschluss von Anfang 2007, wo das Nutzungsregime bewilligt worden war. Das nun vorliegende Ausbauvorhaben würde diesem entsprechen. Das Haus sei überdies in der sogenannten Empfindlichkeitsstufe 3 der Lärmschutzverordnung angesiedelt, sodass sogar «mässig störende Gewerbebetriebe» zulässig wären.
«Maximal 25 Anfahrten pro Tag»
Landmann rechnet aber mit «maximal 25 Autoanfahrten pro Tag, verteilt auf 12 Betriebsstunden». Dies sei vergleichbar mit dem Verkehrsaufkommen bei einer Arzt- oder Anwaltspraxis. Ein Restaurant, Einkaufsladen oder eine Disco würden weit mehr Verkehr generieren, insbesondere in Stosszeiten und gegen Betriebsschluss hin. Die projektierte Anzahl Parkplätze bei der Liegenschaft sei deshalb auch «völlig ausreichend», betonte er gestern auf Anfrage.
Den erwähnten 25 Anfahrten pro Tag liegt folgende Überlegung Landmanns zugrunde: Im geplanten Ustermer Lusttempel würden «höchstens fünf Frauen gleichzeitig arbeiten», von denen «jede maximal ebenso viele Gäste pro Tag betreuen» würde - denn in der Regel würde sich ein Bordell-Kunde mindestens eine Stunde verwöhnen lassen, viele sogar weit länger als das. «Das ist weder ein Laufhaus noch ein Absteigegebäude in einer Strichzone, sondern ein diskretes Etablissement, eine erotische Plattform für gleichgesinnte Personen und Paare», so der Rechtsanwalt.
Vermieter nicht an Umsatz beteiligt
Geplant ist, dass sich an Werktagen ausgewählte (weibliche) Personen einmieten können und anschliessend auf eigene Rechnung wirtschaften, dies an jeweils ein bis drei Tagen pro Woche. An den Wochenenden könnten auch Privatpersonen die Lokalität buchen. Der die Räume vermietende Bauherr und Eigentümer ist laut Landmann «in keiner Art und Weise» an den Dienstleistungen beteiligt, also auch nicht am Umsatz.
Der Zugang zum Etablissement erfolge unmittelbar ab Besucherparkplatz über einen separaten Lift respektive über ein eigenes Treppenhaus. So sei eine komplette Trennung von den erschlossenen Wohnungen gewährleistet. Im Erdgeschoss soll gemäss den Plänen übrigens ein Atelier für Stahldesign sowie eine Schreinerwerkstatt einziehen.
Keine Werbung und Beleuchtung
Die Hausordnung, die integraler Bestandteil der Mietverträge sein wird, untersagt «jegliche Form von Aussenwerbung und gewerbespezifischer Beleuchtung», heisst es im eingereichten Nutzungsänderungsgesuch. Weiter steht dort, dass Kundentermine ausschliesslich durch die Mieter vereinbart würden sowie die Adresse des Lokals «nicht in Printmedien oder anderen Werbeträgern veröffentlicht» werde. Dadurch soll Laufkundschaft unterbunden werden.
Das Betriebskonzept soll dafür sorgen, dass «keine nennenswerten Zusatzbelastungen in Form von Störungen irgendwelcher Art fürs Quartier und deren Bewohner entstehen». Das sei seinem Mandanten ein grosses Anliegen, so Landmann. Dieser hoffe nun einfach auf die definitive Genehmigung der von ihm vorgesehenen Nutzung.
http://www.zo-online.ch/article19466/Re ... ziehen.htm
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
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Eine andere Welt ist möglich
Illegalisierte Migranten-Sexarbeitsnetzwerke versuchen sich niederzulassen, etablieren und professionalisieren.
Fremdenangst (Xenophobie) gepaart mit Prostitutionsgegnerschaft (Putophobie) versucht das zu behindern/verhindern statt zu entkriminalisieren und demokratisieren.
Dumping-Prostitution
Günstig-Huren müssen tagsüber nacharbeiten
von Raffaela Moresi
Ungarische Zuhälter lassen Roma- Frauen nicht mehr bloss am Sihlquai anschaffen – nun quartieren sie die Prostituierten auch in Hotels und Wohnungen ein [Das erscheint mir der natürlich, vorgezeichnete Weg des Erfolges ein jeder SexarbeiterIn, die ganz unten auf dem Straßenstrich anfängt, um sich "hochzuarbeiten" in Richtung einer Karriere zu erfolgreichen, unabhängigen SexarbeiterIn...]. Vor allem im Zürcher Kreis 4.
Für mehr Umsatz: Strassenprostitution und «In-house»-Sex. (Thomas Burla)
«Die Entwicklung ist besorgniserregend», sagt Rolf Vieli, Leiter des Stadtzürcher Projekts «Rotlicht». «Uns sind verschiedene Fälle bekannt, bei denen ungarische Roma-Männer Hotelzimmer, Appartements oder Wohnungen für ihre Prostituierten anmieten konnten, insbesondere im Kreis 4.» Um welche Liegenschaften es sich konkret handelt, darf Vieli aus Datenschutzgründen nicht verraten.
Klar ist: Der Druck auf die ausländischen Frauen steigt immens [das kann er aber nur, weil Sexarbeit teilweise in der Illegalität gehalten wird von den ges. Rahmenbedingungen. Anm.]. Nachts sind sie gezwungen, sich zu Dumpingpreisen am Sihlquai zu verkaufen. Weil dies den Zuhältern nicht genug Umsatz generiert, müssen die Frauen tagsüber «in-house» weiterschuften. [Auch viele Einheimische sind gezwungen zu mehreren weil unterbezahlten Beschäftigungen, working poor wg. fehlendem Mindestlohn... Anm.]
Vermieter verdienen mit
Dabei verdienen sich nicht nur die Roma-Männer eine goldene Nase: «Leider gibt es Vermieter, die bei diesem Geschäft mitmachen», so Vieli. [Es gibt immer nationale Profiteure von protektionistischen Marktregimen. Anm.] «Doch wir wollen nicht dabei zusehen, wenn solche Gruppierungen versuchen, sich in den Quartieren festzusetzen.»
Dringenden Handlungsbedarf sieht auch der Stadtrat. Unter anderem möchte Polizeivorsteherin Esther Maurer den Strichplan überarbeiten, der seit 1991 gilt. «In diesem Rahmen wird auch zu prüfen sein, ob die Prostitution am Sihlquai noch weiter ausgeübt werden kann», so Maurer in der «NZZ am Sonntag».
http://www.20min.ch/news/zuerich/story/ ... n-22504035
Jede migrantische Sexarbeiterin sollte einen kostenfreien Tageskursus bekommen, wo sie über ihre Rechte, Sicherheit, Pflichten und Arbeitsmöglichkeiten aufgeklärt wird. Diese Kurse werden geleitet von einheimischen Sexarbeitern und Sprachmittlern gemeinsam mit Hilfseinrichtungen in einer neu geschaffenen Sexarbeiter-Kammer/-Akademie, einer neuen Abteilung der IHK/Handwerkskammer.
Dannach soll jede SexarbeiterIn Mitglied der öffentlich-geförderten intl. Sexarbeiter-Gewerkschaft werden können. Die lokale Sexarbeiter-Gewerkschaft entsendet freigestellte, bezahlte Sexworkerinteressen-VertreterInnen an den kommunalen Runden Tisch, wo gemeinsam mit Anwohnervertretern, 6Dienstleistungs-Konsumentenvertretern und Behördenvertretern über Strichpläne, Stadtentwicklung und Hilfsmaßnahmen entschieden wird.
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Fremdenangst (Xenophobie) gepaart mit Prostitutionsgegnerschaft (Putophobie) versucht das zu behindern/verhindern statt zu entkriminalisieren und demokratisieren.
Dumping-Prostitution
Günstig-Huren müssen tagsüber nacharbeiten
von Raffaela Moresi
Ungarische Zuhälter lassen Roma- Frauen nicht mehr bloss am Sihlquai anschaffen – nun quartieren sie die Prostituierten auch in Hotels und Wohnungen ein [Das erscheint mir der natürlich, vorgezeichnete Weg des Erfolges ein jeder SexarbeiterIn, die ganz unten auf dem Straßenstrich anfängt, um sich "hochzuarbeiten" in Richtung einer Karriere zu erfolgreichen, unabhängigen SexarbeiterIn...]. Vor allem im Zürcher Kreis 4.
Für mehr Umsatz: Strassenprostitution und «In-house»-Sex. (Thomas Burla)
«Die Entwicklung ist besorgniserregend», sagt Rolf Vieli, Leiter des Stadtzürcher Projekts «Rotlicht». «Uns sind verschiedene Fälle bekannt, bei denen ungarische Roma-Männer Hotelzimmer, Appartements oder Wohnungen für ihre Prostituierten anmieten konnten, insbesondere im Kreis 4.» Um welche Liegenschaften es sich konkret handelt, darf Vieli aus Datenschutzgründen nicht verraten.
Klar ist: Der Druck auf die ausländischen Frauen steigt immens [das kann er aber nur, weil Sexarbeit teilweise in der Illegalität gehalten wird von den ges. Rahmenbedingungen. Anm.]. Nachts sind sie gezwungen, sich zu Dumpingpreisen am Sihlquai zu verkaufen. Weil dies den Zuhältern nicht genug Umsatz generiert, müssen die Frauen tagsüber «in-house» weiterschuften. [Auch viele Einheimische sind gezwungen zu mehreren weil unterbezahlten Beschäftigungen, working poor wg. fehlendem Mindestlohn... Anm.]
Vermieter verdienen mit
Dabei verdienen sich nicht nur die Roma-Männer eine goldene Nase: «Leider gibt es Vermieter, die bei diesem Geschäft mitmachen», so Vieli. [Es gibt immer nationale Profiteure von protektionistischen Marktregimen. Anm.] «Doch wir wollen nicht dabei zusehen, wenn solche Gruppierungen versuchen, sich in den Quartieren festzusetzen.»
Dringenden Handlungsbedarf sieht auch der Stadtrat. Unter anderem möchte Polizeivorsteherin Esther Maurer den Strichplan überarbeiten, der seit 1991 gilt. «In diesem Rahmen wird auch zu prüfen sein, ob die Prostitution am Sihlquai noch weiter ausgeübt werden kann», so Maurer in der «NZZ am Sonntag».
http://www.20min.ch/news/zuerich/story/ ... n-22504035
Jede migrantische Sexarbeiterin sollte einen kostenfreien Tageskursus bekommen, wo sie über ihre Rechte, Sicherheit, Pflichten und Arbeitsmöglichkeiten aufgeklärt wird. Diese Kurse werden geleitet von einheimischen Sexarbeitern und Sprachmittlern gemeinsam mit Hilfseinrichtungen in einer neu geschaffenen Sexarbeiter-Kammer/-Akademie, einer neuen Abteilung der IHK/Handwerkskammer.
Dannach soll jede SexarbeiterIn Mitglied der öffentlich-geförderten intl. Sexarbeiter-Gewerkschaft werden können. Die lokale Sexarbeiter-Gewerkschaft entsendet freigestellte, bezahlte Sexworkerinteressen-VertreterInnen an den kommunalen Runden Tisch, wo gemeinsam mit Anwohnervertretern, 6Dienstleistungs-Konsumentenvertretern und Behördenvertretern über Strichpläne, Stadtentwicklung und Hilfsmaßnahmen entschieden wird.
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Institutionalisierte Sündenböcke Sexworker:
Rolf Vieli, Leiter der Projekte «Rotlicht» und «Langstrasse Plus»:
"Die bestehenden Gesetze erlauben uns nur, die Prostituierten zu büssen. Gegen die Zuhälter haben wir gar keine Handhabe [...]"
tragisch!
Und die Immobilieneigentümer als die eigentlichen Profiteure?
Mehr:
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/sta ... y/12465824
.
"Die bestehenden Gesetze erlauben uns nur, die Prostituierten zu büssen. Gegen die Zuhälter haben wir gar keine Handhabe [...]"
tragisch!
Und die Immobilieneigentümer als die eigentlichen Profiteure?
Mehr:
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/sta ... y/12465824
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Problemzonen-Forschung
Ausführliche Polizei-Kriminalitäts-Gefühl-vs-Realität-Studie:
Wo am meisten «passiert»
Langstrasse und City – Zürichs «heisse Zonen»
Bild: Am Langstrasse-Fest feiert das Quartier sich selbst. (Bild: NZZ / Franco Bottini)
«Chreis Cheib» – das Langstrassenquartier gilt als besonders «kriminell».
Doch die Einwohner fühlen sich nicht unwohl dort; sie schätzen die Buntheit.
Und am meisten Kriminalfälle werden in der City registriert.
Das zeigt die Kriminalitätskarte der Stadt Zürich.
von Andres Wysling
NZZ
Kriminalität, Prostitution, Gewalt, Ausländer, Randständige, Lärm, Drogen, Schmutz – die Liste der wirklichen und eingebildeten Missstände und der Klagen ist lang. Dem Zürcher Langstrassequartier werden eine schlechte Wohn- und Lebensqualität nachgesagt und insbesondere ein Mangel an Sicherheit.
«Das ist vor allem die Einschätzung von Leuten, die nicht im Quartier wohnen. Wer mit den realen Verhältnissen im Langstrassequartier regelmässig konfrontiert ist, hat eine andere Wahrnehmung» – das sagt der Kriminologe Veio Zanolini. «Die Einwohner fühlen sich nicht so unsicher, wie man laut Kriminalstatistiken annehmen könnte. Sie kennen die Szene, sie kennen die Gesichter, sie sind damit vertraut.» Der Grund: Sie sind von der Kriminalität laut Zanolini in der Regel nicht direkt betroffen, sie bleiben davon ziemlich unberührt und ungestört. Mit dem kriminellen Milieu haben sie in der Regel nichts zu tun.
Die Einwohner des Langstrassequartiers haben darum selbst auch nicht das Gefühl, in einem «schlechten» Quartier zu leben. Im Gegenteil: Sie nennen positive Werte, die sie hier schätzen.
Lebensqualität – je nach Definition
Zum Beispiel Toleranz: Viele finden es gut, dass es hier Platz hat für Leute, die «anders» sind; «Multi-kulti», Freiraum für Alternatives und Fremdes, dazu eine relativ hohe Solidarität unter Nachbarn erscheinen vielen als Chance und Gewinn. Zudem werden auch die zentrale Lage und das reiche Angebot an Läden und Gewerben geschätzt. Allerdings leidet das Langstrassequartier darunter, dass es von Aussenstehenden oft als «schlechtes» Quartier stigmatisiert wird.
Bild: Prostitution: Verbreitet im Quartier
Zanolini findet, dass die Probleme im «Chreis Cheib» ernst genommen, aber nicht aus politischen Motiven aufgebauscht werden sollten. «Ist es sinnvoll, die Langstrasse als den Problemfall überhaupt darzustellen? Was verstehen wir unter Lebensqualität? Das muss man zuerst einmal definieren und Interventionen dann entsprechend planen. Es gibt nicht nur die offizielle Sicht. Die Bevölkerung, die im Quartier lebt, hat oft eine andere Sicht, die auch berücksichtigt werden sollte», hält Zanolini fest.
Lücken in der Statistik
Auskunft über die Entwicklung der Kriminalität im Langstrasse-Quartier und die Befindlichkeit der Einwohner im Quartier gibt eine neue Studie des Kriminologischen Instituts der Universität Zürich. Sie beruht unter anderem auf ausführlichen Interviews: Fachpersonen aus den Bereichen Justiz und Polizei sowie aus dem Sozialwesen, zudem Vertreter aus Gewerbe- und Quartierverein gaben Auskunft über ihre Wahrnehmungen und Einschätzungen.

Veio Zanolini (geboren 1975) ist Jurist und Kriminologe, ausserdem Geiger. Zurzeit schreibt er eine Dissertation über Mediation in Strafsachen. Er führt zusammen mit seiner Familie einen Campingplatz in Tenero am Lago Maggiore.
Die Aussagen der Befragten ergeben laut Zanolini ein differenziertes Bild der Lage. Sie ergänzen damit die offiziellen Statistiken auf den Stufen Kanton, Stadt, Kreis. Diese sind laut Zanolini zwar zuverlässig, aber ziemlich grob: Sie erlauben keine Aussagen auf Quartierebene, und der Kontext der erfassten Delikte lässt sich nur ausnahmsweise berücksichtigen. Ferner lässt sich die zeitliche Verteilung der Delikte über das Jahr und im Tagesablauf nicht ermitteln.
Beobachtungen von Polizisten und Experten
Genauere Angaben liefern interne Datensammlungen der Polizei: Da werden die Beobachtungen der Polizisten erfasst. Diese Daten sind mit offiziellen Statistiken aus technischen Gründen allerdings nicht ohne Weiteres vergleichbar. Die vorhandenen offiziellen Datensammlungen allein seien daher nur beschränkt aussagekräftig. In Gegenüberstellung mit den Experteninterviews erscheinen die statistischen Daten in einem neuen Licht.
Übrigens werden in der City mehr Delikte verübt als im Langstrasse-Quartier. [Sic! Anm.] Und nicht nur das Niederdorf mit seinem Nachtleben generiert Kriminalität. Stark ins Gewicht fallen Rechtswidrigkeiten im Geschäftsverkehr sowie Diebstahl in Läden und auf der Strasse.
Mehr:
Link: http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/k ... 48673.html
Quelle:
http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/z ... 48801.html
Typisches Phänomen von Fremdenfeindlichkeit = Xenophobie = die Ausgrenzung des anderen unbekannten Fremden.
Also genauso wie bei Putophobie = Hurenstigma, bei Behindertenfeindlichkeit oder Apartheit.
Es geht um eine Auseinandersetzung der herrschenden Mehrheit mit dem "Was ist 'normal'" und "Was wollen wir (Lebensqualität/Sinn/Macht)" und "Wen lassen wir teilhaben".
Leider geschehen solche Auseinandersetzungen aufgrund von Ressourcenknappheit und Konkurrenz zumeist aufkosten der Draußengelassenen, Unterpriviligierten und Stigmatisierten.
So wird ein moralischer Diskurs oftmals benutzt als Mittel zum Zweck statt Selbstzweck (Kant) und damit mißbraucht, um versteckt ungelöste Machtfragen auszutragen (Gier oder Existenznot, -angst, Zukunfts- oder Abstiegsangst im Zeitalter der Globalisierung).
Nur eine grundsätzliche Analyse über Gesellschafts-, Wirtschafts- und Finanzordnung, kann da Ursachenanalyse und Solidarisierung ermöglichen
Related:
Kriminalitätsstatistik der Stadt Zürich 1980-2008, Marc Dissler:
http://www.stadt-zuerich.ch/content/prd ... _2006.html
Kriminalitätsabsenkung durch Meditation:
http://www.vedacenter.ch/weltfrieden/fe ... minalitat/
.
Wo am meisten «passiert»
Langstrasse und City – Zürichs «heisse Zonen»
Bild: Am Langstrasse-Fest feiert das Quartier sich selbst. (Bild: NZZ / Franco Bottini)
«Chreis Cheib» – das Langstrassenquartier gilt als besonders «kriminell».
Doch die Einwohner fühlen sich nicht unwohl dort; sie schätzen die Buntheit.
Und am meisten Kriminalfälle werden in der City registriert.
Das zeigt die Kriminalitätskarte der Stadt Zürich.
von Andres Wysling
NZZ
Kriminalität, Prostitution, Gewalt, Ausländer, Randständige, Lärm, Drogen, Schmutz – die Liste der wirklichen und eingebildeten Missstände und der Klagen ist lang. Dem Zürcher Langstrassequartier werden eine schlechte Wohn- und Lebensqualität nachgesagt und insbesondere ein Mangel an Sicherheit.
«Das ist vor allem die Einschätzung von Leuten, die nicht im Quartier wohnen. Wer mit den realen Verhältnissen im Langstrassequartier regelmässig konfrontiert ist, hat eine andere Wahrnehmung» – das sagt der Kriminologe Veio Zanolini. «Die Einwohner fühlen sich nicht so unsicher, wie man laut Kriminalstatistiken annehmen könnte. Sie kennen die Szene, sie kennen die Gesichter, sie sind damit vertraut.» Der Grund: Sie sind von der Kriminalität laut Zanolini in der Regel nicht direkt betroffen, sie bleiben davon ziemlich unberührt und ungestört. Mit dem kriminellen Milieu haben sie in der Regel nichts zu tun.
Die Einwohner des Langstrassequartiers haben darum selbst auch nicht das Gefühl, in einem «schlechten» Quartier zu leben. Im Gegenteil: Sie nennen positive Werte, die sie hier schätzen.
Lebensqualität – je nach Definition
Zum Beispiel Toleranz: Viele finden es gut, dass es hier Platz hat für Leute, die «anders» sind; «Multi-kulti», Freiraum für Alternatives und Fremdes, dazu eine relativ hohe Solidarität unter Nachbarn erscheinen vielen als Chance und Gewinn. Zudem werden auch die zentrale Lage und das reiche Angebot an Läden und Gewerben geschätzt. Allerdings leidet das Langstrassequartier darunter, dass es von Aussenstehenden oft als «schlechtes» Quartier stigmatisiert wird.
Bild: Prostitution: Verbreitet im Quartier
Zanolini findet, dass die Probleme im «Chreis Cheib» ernst genommen, aber nicht aus politischen Motiven aufgebauscht werden sollten. «Ist es sinnvoll, die Langstrasse als den Problemfall überhaupt darzustellen? Was verstehen wir unter Lebensqualität? Das muss man zuerst einmal definieren und Interventionen dann entsprechend planen. Es gibt nicht nur die offizielle Sicht. Die Bevölkerung, die im Quartier lebt, hat oft eine andere Sicht, die auch berücksichtigt werden sollte», hält Zanolini fest.
Lücken in der Statistik
Auskunft über die Entwicklung der Kriminalität im Langstrasse-Quartier und die Befindlichkeit der Einwohner im Quartier gibt eine neue Studie des Kriminologischen Instituts der Universität Zürich. Sie beruht unter anderem auf ausführlichen Interviews: Fachpersonen aus den Bereichen Justiz und Polizei sowie aus dem Sozialwesen, zudem Vertreter aus Gewerbe- und Quartierverein gaben Auskunft über ihre Wahrnehmungen und Einschätzungen.

Veio Zanolini (geboren 1975) ist Jurist und Kriminologe, ausserdem Geiger. Zurzeit schreibt er eine Dissertation über Mediation in Strafsachen. Er führt zusammen mit seiner Familie einen Campingplatz in Tenero am Lago Maggiore.
Die Aussagen der Befragten ergeben laut Zanolini ein differenziertes Bild der Lage. Sie ergänzen damit die offiziellen Statistiken auf den Stufen Kanton, Stadt, Kreis. Diese sind laut Zanolini zwar zuverlässig, aber ziemlich grob: Sie erlauben keine Aussagen auf Quartierebene, und der Kontext der erfassten Delikte lässt sich nur ausnahmsweise berücksichtigen. Ferner lässt sich die zeitliche Verteilung der Delikte über das Jahr und im Tagesablauf nicht ermitteln.
Beobachtungen von Polizisten und Experten
Genauere Angaben liefern interne Datensammlungen der Polizei: Da werden die Beobachtungen der Polizisten erfasst. Diese Daten sind mit offiziellen Statistiken aus technischen Gründen allerdings nicht ohne Weiteres vergleichbar. Die vorhandenen offiziellen Datensammlungen allein seien daher nur beschränkt aussagekräftig. In Gegenüberstellung mit den Experteninterviews erscheinen die statistischen Daten in einem neuen Licht.
Übrigens werden in der City mehr Delikte verübt als im Langstrasse-Quartier. [Sic! Anm.] Und nicht nur das Niederdorf mit seinem Nachtleben generiert Kriminalität. Stark ins Gewicht fallen Rechtswidrigkeiten im Geschäftsverkehr sowie Diebstahl in Läden und auf der Strasse.
- Christian Schwarzenegger, Denise Schmohl, Urs Thalmann, Leonardo Vertone, Veio Zanolini:
Kriminalität und kommunale Kriminalprävention in Zürich.
Eine kriminologische Regionalanalyse mit besonderer Ausrichtung auf das Zürcher Langstrassenquartier
(Projekt «Langstrasse plus»).
Kriminologisches Institut der Universität Zürich,
Zürich 2009.
http://www.rwi.uzh.ch/lehreforschung/al ... sePLUS.pdf
(96 Seiten, viele Diagramme und Karten)
Mehr:
Link: http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/k ... 48673.html
Quelle:
http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/z ... 48801.html
Typisches Phänomen von Fremdenfeindlichkeit = Xenophobie = die Ausgrenzung des anderen unbekannten Fremden.
Also genauso wie bei Putophobie = Hurenstigma, bei Behindertenfeindlichkeit oder Apartheit.
Es geht um eine Auseinandersetzung der herrschenden Mehrheit mit dem "Was ist 'normal'" und "Was wollen wir (Lebensqualität/Sinn/Macht)" und "Wen lassen wir teilhaben".
Leider geschehen solche Auseinandersetzungen aufgrund von Ressourcenknappheit und Konkurrenz zumeist aufkosten der Draußengelassenen, Unterpriviligierten und Stigmatisierten.
So wird ein moralischer Diskurs oftmals benutzt als Mittel zum Zweck statt Selbstzweck (Kant) und damit mißbraucht, um versteckt ungelöste Machtfragen auszutragen (Gier oder Existenznot, -angst, Zukunfts- oder Abstiegsangst im Zeitalter der Globalisierung).
Nur eine grundsätzliche Analyse über Gesellschafts-, Wirtschafts- und Finanzordnung, kann da Ursachenanalyse und Solidarisierung ermöglichen
Related:
Kriminalitätsstatistik der Stadt Zürich 1980-2008, Marc Dissler:
http://www.stadt-zuerich.ch/content/prd ... _2006.html
Kriminalitätsabsenkung durch Meditation:
http://www.vedacenter.ch/weltfrieden/fe ... minalitat/
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Schweizer Gipfel
CM Crime Mapping

Stadtplan von Zürich
sog. Heatmap der allgemeinen Kriminalitätsstatitik
[Quelle s.o.]
Rot bedeutet hier nicht Sexarbeit ;-)
"Glaube nur der Statistik die du selber gefälscht hast."
Sonst verstecken sich alle Vorurteile und gesellschaftlichen Konditionierungen hinter statistischen Meßproblemen und bildgebenden Algorithmen.
Heat Map der Finanzkrise
Organisierte Wirtschaftskriminalität mit Sub-prime Immobilienhypotheken (white collar crime):
viewtopic.php?p=58120#58120
Sexwork und Karten:
viewtopic.php?p=18380#18380
.

Stadtplan von Zürich
sog. Heatmap der allgemeinen Kriminalitätsstatitik
[Quelle s.o.]
Rot bedeutet hier nicht Sexarbeit ;-)
"Glaube nur der Statistik die du selber gefälscht hast."
Sonst verstecken sich alle Vorurteile und gesellschaftlichen Konditionierungen hinter statistischen Meßproblemen und bildgebenden Algorithmen.
Heat Map der Finanzkrise
Organisierte Wirtschaftskriminalität mit Sub-prime Immobilienhypotheken (white collar crime):
viewtopic.php?p=58120#58120
Sexwork und Karten:
viewtopic.php?p=18380#18380
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Frauenhandel
«Der Zuhälter verdient das Zehnfache»
Von der Armut Moldawiens direkt in die Arme der Freier auf dem Zürcher Strich.
20 Minuten Online sprach mit Béla Batthyany, dem Autor des heute ausgestrahlten SF-Dokfilms «Ketten im Kopf», der sich für die Dreharbeiten in Moldawien und der Türkei auf Spurensuche begab.
Gefangen in unfreiwilliger Freiwilligkeit: Frauen in der Zwangsprostitution.
(SF)
Info-Box
TV-Tipp:
«Ketten im Kopf - Frauenhandel von Osteuropa bis in die Schweiz» aus der Reihe «DOK», Donnerstag, 8. Oktober um 20:05 Uhr auf SF 1.
Der SF-Redaktor Béla Batthyany reiste für eine Dokumentation der Reihe «DOK» nach Moldawien und Zypern und begleitete zwei Frauen, von denen nur eine den Machenschaften des Menschenhandels entkam. Der Film «Ketten im Kopf - Frauenhandel von Osteuropa bis in die Schweiz» wird heute auf SF 1 gezeigt (siehe Info-Box).
Béla Batthyany sprach mit 20 Minuten Online über subtile Gewalt und die Macht des Geldes.
Wie kamen Sie auf die Idee, über das Schicksal moldawischer [sog.] Zwangsprostituierten zu berichten?
Das Thema Menschenhandel hat mich schon immer sehr interessiert. Ich stamme selbst aus Ungarn und weiss, dass es in Zürich viele Prostituierte aus meinem Herkunftsland gibt, viele davon in der Strassenprostitution.
Wieso lassen sich die Frauen darauf ein?
Ist man selbst vor Ort, wird einem schnell bewusst, warum sie ihren Heimatländern, die geprägt sind von Armut, Korruption und schlechten Zukunftsaussichten, entfliehen wollen. Für dieses Ziel sind viele bereit, ein grosses Risiko einzugehen.
Fallen die Frauen tatsächlich noch auf die Masche vom versprochenen, seriösen Job, der sich als moderne Versklavung im Rotlichtmilieu entpuppt, herein?
Die Aufklärung in Moldawien, wo wir gedreht haben, ist recht präsent.
Dann wissen die Frauen, worauf sie sich einlassen?
Wir hier in der Schweiz sehen vielfach ein komplett verzerrtes Bild: Uns sind nur die tragischen Fälle bekannt, die erfolgreichen Migrationsgeschichten kennen wir hingegen nicht: Der grösste Teil dieser Menschen kommt legal in westliche Länder und übernimmt dort «ganz normale Jobs». Nicht jede Frau, die ins Ausland geht, wird automatisch Opfer von Menschenhandel. Tatsächlich passiert das weniger oft, als wir hier denken. Auch dass Männer zum Opfer werden können und als Billigarbeiter ohne jegliche Versicherung nach Dubai verschachert werden um dort auf Baustellen zu arbeiten, ist hierzulande wenig bekannt.
Was haben die Frauen, die sie in «Ketten im Kopf» porträtieren, erlebt?
Ich habe zwei Frauen aus Moldawien begleiten, Irina, die in der Schweiz anschaffen musste und die den Ausstieg aus dem Milieu geschafft hat. Eine andere Frau aus Moldawien wurde in den nördlichen Teil von Zypern geschickt. Zunächst allerdings in die Türkei: Dort, sagte man ihr, solle sie Textilien auf einem Markt verkaufen. Doch es kam anders: Sie wurde in ein Bordell gebracht und später in den nördlichen Teil Zyperns in ein sogenanntes Cabaret geschickt.
Werden die Frauen illegal in Länder wie die Schweiz geschleust?
Diese Frauen sind nicht illegal eingereist – kamen also «freiwillig» – doch arbeiten müssen sie dort unter menschenunwürdigen Bedingungen.
Konkret?
Man muss wissen, dass die Frauen mit einem sogenannten Künstlervisum ins Land einreisen und innerhalb eines Zeitraumes von sechs Monaten das Cabaret nicht ohne Security oder Bodyguards verlassen dürfen. Sie werden also vor Ort festgehalten. Hinzu kommt, dass die Cabarets an abgelegen Orten liegen – ohne Auto kommt man ohnehin nicht weit.
Sie könnten Ihre Kunden um Hilfe bitten.
Viele sagen sich «die anderen bleiben doch auch hier – ich werde das schon irgendwie aushalten».
Stimmt es, dass viele Frauen oft nach kurzer Zeit drogenabhängig sind?
Sie sind 24 Stunden am Tag abrufbar, haben keinen freien Tag und einen einfachen Zugang zu Drogen. Das erleichtert für sie einiges und auch für die Besitzer der Clubs: Das Opfer erträgt die Situation besser, kann den Schmerz betäuben, der Besitzer bekommt mehr Kontrolle.
Eine Frau auf dem Strassenstrich von Zürich könnte aber jederzeit zur Polizei flüchten.
Das Geld ist oft ein Argument, um zu bleiben und es durchzustehen. Um das zu verdienen, was sie in einem halben Jahr bekommen, müssten die Frauen in ihrer Heimat drei Jahre lang arbeiten. Im Bordell behalten sie umgerechnet rund 800 bis 1500 Franken im Monat, der Zuhälter verdient das Zehnfache.
http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer ... n-10033634
Wieviele Menschen bleiben in ihnen verhaßten Jobs, nur weil sonst Harz V droht und es kein bedingungsloses Grundeinkommen noch nicht gibt?
Hier gehts zum Film:
viewtopic.php?p=69697#69697
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«Der Zuhälter verdient das Zehnfache»
Von der Armut Moldawiens direkt in die Arme der Freier auf dem Zürcher Strich.
20 Minuten Online sprach mit Béla Batthyany, dem Autor des heute ausgestrahlten SF-Dokfilms «Ketten im Kopf», der sich für die Dreharbeiten in Moldawien und der Türkei auf Spurensuche begab.
Gefangen in unfreiwilliger Freiwilligkeit: Frauen in der Zwangsprostitution.
(SF)
Info-Box
TV-Tipp:
«Ketten im Kopf - Frauenhandel von Osteuropa bis in die Schweiz» aus der Reihe «DOK», Donnerstag, 8. Oktober um 20:05 Uhr auf SF 1.
Der SF-Redaktor Béla Batthyany reiste für eine Dokumentation der Reihe «DOK» nach Moldawien und Zypern und begleitete zwei Frauen, von denen nur eine den Machenschaften des Menschenhandels entkam. Der Film «Ketten im Kopf - Frauenhandel von Osteuropa bis in die Schweiz» wird heute auf SF 1 gezeigt (siehe Info-Box).
Béla Batthyany sprach mit 20 Minuten Online über subtile Gewalt und die Macht des Geldes.
Wie kamen Sie auf die Idee, über das Schicksal moldawischer [sog.] Zwangsprostituierten zu berichten?
Das Thema Menschenhandel hat mich schon immer sehr interessiert. Ich stamme selbst aus Ungarn und weiss, dass es in Zürich viele Prostituierte aus meinem Herkunftsland gibt, viele davon in der Strassenprostitution.
Wieso lassen sich die Frauen darauf ein?
Ist man selbst vor Ort, wird einem schnell bewusst, warum sie ihren Heimatländern, die geprägt sind von Armut, Korruption und schlechten Zukunftsaussichten, entfliehen wollen. Für dieses Ziel sind viele bereit, ein grosses Risiko einzugehen.
Fallen die Frauen tatsächlich noch auf die Masche vom versprochenen, seriösen Job, der sich als moderne Versklavung im Rotlichtmilieu entpuppt, herein?
Die Aufklärung in Moldawien, wo wir gedreht haben, ist recht präsent.
Dann wissen die Frauen, worauf sie sich einlassen?
Wir hier in der Schweiz sehen vielfach ein komplett verzerrtes Bild: Uns sind nur die tragischen Fälle bekannt, die erfolgreichen Migrationsgeschichten kennen wir hingegen nicht: Der grösste Teil dieser Menschen kommt legal in westliche Länder und übernimmt dort «ganz normale Jobs». Nicht jede Frau, die ins Ausland geht, wird automatisch Opfer von Menschenhandel. Tatsächlich passiert das weniger oft, als wir hier denken. Auch dass Männer zum Opfer werden können und als Billigarbeiter ohne jegliche Versicherung nach Dubai verschachert werden um dort auf Baustellen zu arbeiten, ist hierzulande wenig bekannt.
Was haben die Frauen, die sie in «Ketten im Kopf» porträtieren, erlebt?
Ich habe zwei Frauen aus Moldawien begleiten, Irina, die in der Schweiz anschaffen musste und die den Ausstieg aus dem Milieu geschafft hat. Eine andere Frau aus Moldawien wurde in den nördlichen Teil von Zypern geschickt. Zunächst allerdings in die Türkei: Dort, sagte man ihr, solle sie Textilien auf einem Markt verkaufen. Doch es kam anders: Sie wurde in ein Bordell gebracht und später in den nördlichen Teil Zyperns in ein sogenanntes Cabaret geschickt.
Werden die Frauen illegal in Länder wie die Schweiz geschleust?
Diese Frauen sind nicht illegal eingereist – kamen also «freiwillig» – doch arbeiten müssen sie dort unter menschenunwürdigen Bedingungen.
Konkret?
Man muss wissen, dass die Frauen mit einem sogenannten Künstlervisum ins Land einreisen und innerhalb eines Zeitraumes von sechs Monaten das Cabaret nicht ohne Security oder Bodyguards verlassen dürfen. Sie werden also vor Ort festgehalten. Hinzu kommt, dass die Cabarets an abgelegen Orten liegen – ohne Auto kommt man ohnehin nicht weit.
Sie könnten Ihre Kunden um Hilfe bitten.
Viele sagen sich «die anderen bleiben doch auch hier – ich werde das schon irgendwie aushalten».
Stimmt es, dass viele Frauen oft nach kurzer Zeit drogenabhängig sind?
Sie sind 24 Stunden am Tag abrufbar, haben keinen freien Tag und einen einfachen Zugang zu Drogen. Das erleichtert für sie einiges und auch für die Besitzer der Clubs: Das Opfer erträgt die Situation besser, kann den Schmerz betäuben, der Besitzer bekommt mehr Kontrolle.
Eine Frau auf dem Strassenstrich von Zürich könnte aber jederzeit zur Polizei flüchten.
Das Geld ist oft ein Argument, um zu bleiben und es durchzustehen. Um das zu verdienen, was sie in einem halben Jahr bekommen, müssten die Frauen in ihrer Heimat drei Jahre lang arbeiten. Im Bordell behalten sie umgerechnet rund 800 bis 1500 Franken im Monat, der Zuhälter verdient das Zehnfache.
http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer ... n-10033634
Wieviele Menschen bleiben in ihnen verhaßten Jobs, nur weil sonst Harz V droht und es kein bedingungsloses Grundeinkommen noch nicht gibt?
Hier gehts zum Film:
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 15.11.2009, 02:13, insgesamt 1-mal geändert.
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- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
22.10.2009
Dreieck der Lust wird noch grösser
Der Platzhirsch vergrössert sein Sex-Revier
Dübendorf ist ab Donnerstag um einen grossen Erotikclub reicher. Die Stadt hat daran nicht viel Freude, muss die Betreiber aber gewähren lassen.
Sie werden jeden Mittwoch Dirndl tragen und so Festhütten-Atmosphäre verbreiten: Doch die jungen Frauen, die meisten von ihnen um die 25 Jahre alt, bringen ihren Gästen kein Bier, sondern Liebesdienste. Am Donnerstag öffnet im Dübendorfer Industriequartier der Erotikclub «Bumsalp» - das sind 3000 Quadratmeter halbnackte Frauen, Plüsch und viele, viele rote Bademäntel.
Essen im Erotikclub
Hierher sollen Leute für ein Firmenessen kommen oder mehrere Freunde zusammen. So wünscht es sich der Geschäftsführer, der anonym bleiben möchte. Am liebsten 200 bis 300 Kunden täglich, besonders am Wochenende. Geplant sind Piratenparties oder ein Fest an Halloween.
«Heute wollen die Leute unterhalten werden, wenn sie in einen Erotikclub gehen.» Mallorca-Feeling will der Betreiber in der «Bumsalp» erzeugen. Darum hat er auch eine «Fräss-Beiz» eingerichtet, wo man essen kann. Der Metzger bringt jeden Tag zwei Menus. Einzigartig sei das in der Schweiz. Damit die Herren trotzdem nicht ganz vergessen, wozu sie hier sind, tragen die Damen nur leichte Kleidung.
Dübendorf sei von der Lage her ideal, findet der Geschäftsführer. «Die Kunden kommen aus der ganzen Schweiz hierher, dank der Autobahn und den Zugverbindungen geht das sehr gut.» Der Betreiber, der neben der «Bumsalp» weitere Clubs führt - auch in Dübendorf - beschäftigt insgesamt 40 Mitarbeitende, hauptsächlich Frauen.
Die «Bumsalp» ist ein weiterer Erotikclub im «Lustdreieck» Volketswil-Dübendorf-Schwerzenbach, wo es bereits mehrere Bordelle gibt. Vor allem dürfte er dem Club Globe in Schwerzenbach Konkurrenz machen. Dieser bezeichnet sich als grösster Sexclub der Schweiz. Dessen Geschäftsführer hat aber keine Angst, dass ihm jetzt die Kunden davonlaufen. Den Grund für seine Gelassenheit kann er aber nicht nennen. Auch nicht, wie viele Kunden seinen Club täglich besuchen.
Ein erfolgloser Rekurs
Der Erotikclub im Hochbord ist einer von vielen in Dübendorf, und Stadtpräsident Lothar Ziörjen ist nicht glücklich darüber. Da der Club in der Industriezone steht, sei er aber legal. «Von privater Seite kam ein Rekurs gegen die Baubewilligung, aber er wurde abgelehnt.»
Der Stadtrat würde die Entwicklung im Hochbord aber mit Argusaugen beobachten, meint Ziörjen. Er befürchtet, dass Geschäfte in der Umgebung abwandern könnten, weil sie sich von den Clubs gestört fühlen. Dabei strebt man hier eine Durchmischung von Läden, Industrie und Wohnung an.
Ärger würden diese Etablissements aber kaum machen. «Viel Verkehr haben wir wegen den Clubs nicht, denn der Autobahnanschluss ist nah beim Hochbord», sagt Ziörjen. «Die Kunden sind ja um Diskretion bemüht und sind eher leise.» In Sachen Lärm man im Sommer mehr Probeme mit den Bars und Restaurants an der Bahnhofstrasse.
http://www.zo-online.ch/article21238/re ... oesser.htm
Dreieck der Lust wird noch grösser
Der Platzhirsch vergrössert sein Sex-Revier
Dübendorf ist ab Donnerstag um einen grossen Erotikclub reicher. Die Stadt hat daran nicht viel Freude, muss die Betreiber aber gewähren lassen.
Sie werden jeden Mittwoch Dirndl tragen und so Festhütten-Atmosphäre verbreiten: Doch die jungen Frauen, die meisten von ihnen um die 25 Jahre alt, bringen ihren Gästen kein Bier, sondern Liebesdienste. Am Donnerstag öffnet im Dübendorfer Industriequartier der Erotikclub «Bumsalp» - das sind 3000 Quadratmeter halbnackte Frauen, Plüsch und viele, viele rote Bademäntel.
Essen im Erotikclub
Hierher sollen Leute für ein Firmenessen kommen oder mehrere Freunde zusammen. So wünscht es sich der Geschäftsführer, der anonym bleiben möchte. Am liebsten 200 bis 300 Kunden täglich, besonders am Wochenende. Geplant sind Piratenparties oder ein Fest an Halloween.
«Heute wollen die Leute unterhalten werden, wenn sie in einen Erotikclub gehen.» Mallorca-Feeling will der Betreiber in der «Bumsalp» erzeugen. Darum hat er auch eine «Fräss-Beiz» eingerichtet, wo man essen kann. Der Metzger bringt jeden Tag zwei Menus. Einzigartig sei das in der Schweiz. Damit die Herren trotzdem nicht ganz vergessen, wozu sie hier sind, tragen die Damen nur leichte Kleidung.
Dübendorf sei von der Lage her ideal, findet der Geschäftsführer. «Die Kunden kommen aus der ganzen Schweiz hierher, dank der Autobahn und den Zugverbindungen geht das sehr gut.» Der Betreiber, der neben der «Bumsalp» weitere Clubs führt - auch in Dübendorf - beschäftigt insgesamt 40 Mitarbeitende, hauptsächlich Frauen.
Die «Bumsalp» ist ein weiterer Erotikclub im «Lustdreieck» Volketswil-Dübendorf-Schwerzenbach, wo es bereits mehrere Bordelle gibt. Vor allem dürfte er dem Club Globe in Schwerzenbach Konkurrenz machen. Dieser bezeichnet sich als grösster Sexclub der Schweiz. Dessen Geschäftsführer hat aber keine Angst, dass ihm jetzt die Kunden davonlaufen. Den Grund für seine Gelassenheit kann er aber nicht nennen. Auch nicht, wie viele Kunden seinen Club täglich besuchen.
Ein erfolgloser Rekurs
Der Erotikclub im Hochbord ist einer von vielen in Dübendorf, und Stadtpräsident Lothar Ziörjen ist nicht glücklich darüber. Da der Club in der Industriezone steht, sei er aber legal. «Von privater Seite kam ein Rekurs gegen die Baubewilligung, aber er wurde abgelehnt.»
Der Stadtrat würde die Entwicklung im Hochbord aber mit Argusaugen beobachten, meint Ziörjen. Er befürchtet, dass Geschäfte in der Umgebung abwandern könnten, weil sie sich von den Clubs gestört fühlen. Dabei strebt man hier eine Durchmischung von Läden, Industrie und Wohnung an.
Ärger würden diese Etablissements aber kaum machen. «Viel Verkehr haben wir wegen den Clubs nicht, denn der Autobahnanschluss ist nah beim Hochbord», sagt Ziörjen. «Die Kunden sind ja um Diskretion bemüht und sind eher leise.» In Sachen Lärm man im Sommer mehr Probeme mit den Bars und Restaurants an der Bahnhofstrasse.
http://www.zo-online.ch/article21238/re ... oesser.htm
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Blacklist "Freierwarnungen" vom Hilfsverein
22.10.2009
Sihlquai-Strich
Heftli gegen aggressive Freier bewährt sich
Flora Dora verteilt Prostituierten am Sihlquai Heftli mit Freierwarnungen – teils mit Autonummern. Für diese interessiert sich auch die Polizei.
«Die Frau willigte ein und sie vereinbarte mit dem Freier 100 Franken für Geschlechtsverkehr. Er biss ihr in die Brüste und war sehr brutal. Danach rannte er weg, ohne zu zahlen. Der Täter ist 165 Zentimeter gross, schlanke Statur, schwarze Haare.»
Solche Hinweise fasst die Frauenberatungsstelle Flora Dora in ihrem Heftli «Freierwarnungen» zusammen, das sie alle paar Monate veröffentlicht. Es soll Frauen auf dem Strassenstrich am Sihlquai vor gewalttätigen Freiern schützen. «Das Heftli weist konkret auf einzelne Freier hin, die gefährlich sind, hat aber auch einen psychologischen Effekt», sagt Ursula Kocher, Betriebsleiterin von Flora Dora. Den Frauen werde bewusst, dass ihr Job gefährlich sein könne, «und sie zuerst zweimal überlegen, bevor sie in ein Auto steigen», sagt Kocher.
Die Freierwarnungen sind zum Teil sogar mit Autonummern versehen. Wer diese nachschlägt, stellt fest: Einige Freier fahren mit dem Auto ihrer Frau oder mit dem Geschäftsauto an den Strassenstrich. Die Nummern schreiben sich die Prostituierten zum Eigenschutz auf und geben sie ihrer Kollegin, bevor sie mitfahren. Auch bei der Stapo ist das Heftli bekannt: «Wir gehen diesen Hinweisen nach», sagt Sprecher Marco Cortesi. Denn auch die Polizei beobachte «tendenziell eine Zunahme der Gewalt auf dem Strassenstrich».
http://www.20min.ch/news/zuerich/story/ ... h-26005590
Frauenberatung Flora Dora
Die Mitarbeiterinnen von Flora Dora sind regelmässig im Gebiet des Strassenstrichs unterwegs und sind mit einem Bus am Sihlquai präsent.
Sie unterstützen die Frauen in ihrer Selbstachtung und leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitssituation von Sexarbeiterinnen und zur Verhinderung von Gewalt.
Durch die aufsuchende Sozialarbeit verfügt Flora Dora über sehr gute Szenenkenntnisse und nimmt Veränderungen und Trends am Strassenstrich frühzeitig wahr.
http://www.stadt-zuerich.ch/content/sd/ ... gebot.html
Sihlquai-Strich
Heftli gegen aggressive Freier bewährt sich
Flora Dora verteilt Prostituierten am Sihlquai Heftli mit Freierwarnungen – teils mit Autonummern. Für diese interessiert sich auch die Polizei.
«Die Frau willigte ein und sie vereinbarte mit dem Freier 100 Franken für Geschlechtsverkehr. Er biss ihr in die Brüste und war sehr brutal. Danach rannte er weg, ohne zu zahlen. Der Täter ist 165 Zentimeter gross, schlanke Statur, schwarze Haare.»
Solche Hinweise fasst die Frauenberatungsstelle Flora Dora in ihrem Heftli «Freierwarnungen» zusammen, das sie alle paar Monate veröffentlicht. Es soll Frauen auf dem Strassenstrich am Sihlquai vor gewalttätigen Freiern schützen. «Das Heftli weist konkret auf einzelne Freier hin, die gefährlich sind, hat aber auch einen psychologischen Effekt», sagt Ursula Kocher, Betriebsleiterin von Flora Dora. Den Frauen werde bewusst, dass ihr Job gefährlich sein könne, «und sie zuerst zweimal überlegen, bevor sie in ein Auto steigen», sagt Kocher.
Die Freierwarnungen sind zum Teil sogar mit Autonummern versehen. Wer diese nachschlägt, stellt fest: Einige Freier fahren mit dem Auto ihrer Frau oder mit dem Geschäftsauto an den Strassenstrich. Die Nummern schreiben sich die Prostituierten zum Eigenschutz auf und geben sie ihrer Kollegin, bevor sie mitfahren. Auch bei der Stapo ist das Heftli bekannt: «Wir gehen diesen Hinweisen nach», sagt Sprecher Marco Cortesi. Denn auch die Polizei beobachte «tendenziell eine Zunahme der Gewalt auf dem Strassenstrich».
http://www.20min.ch/news/zuerich/story/ ... h-26005590
Frauenberatung Flora Dora
Die Mitarbeiterinnen von Flora Dora sind regelmässig im Gebiet des Strassenstrichs unterwegs und sind mit einem Bus am Sihlquai präsent.
Sie unterstützen die Frauen in ihrer Selbstachtung und leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitssituation von Sexarbeiterinnen und zur Verhinderung von Gewalt.
Durch die aufsuchende Sozialarbeit verfügt Flora Dora über sehr gute Szenenkenntnisse und nimmt Veränderungen und Trends am Strassenstrich frühzeitig wahr.
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16.11.2009
1200 Quadratmeter
Erstes Gay-Bordell der Schweiz öffnet
Im Zürcher Binz-Quartier öffnet demnächst ein riesiger Erotiktempel für Schwule. Darin befindet sich gar das erste offizielle Gay-Bordell der Schweiz.
Ob Bumsalp oder Globe – Erotik- und Swingertempel für Heteros boomen. Jetzt kriegen auch die Schwulen einen. Im Zürcher Industriequartier Binz nimmt demnächst das Golden Gay Spa & Wellness den Betrieb auf. Der Club ist riesig und misst 1200 Quadratmeter. Auf drei Etagen verteilen sich drei Bars, mehrere Whirlpools, Dampfbäder, Saunas und Erotikzimmer. Luxuriös ist die Einrichtung mit viel Marmor, Leder und goldenen Tapeten.
«Wir wollen weg vom Schmuddelsex-Image der Darkrooms», sagt Clubbetreiber Erich Brandenberger (46). Entsprechend kostet der Eintritt 99 Franken. «Dafür sind etwa Getränke inbegriffen, auch alkoholische», so Brandenberger. Deshalb will er den Club auch als Ort für «einen Apéro mit Freunden» positionieren.
Trotzdem dürften die meisten wohl aus einem anderen Grund vorbeischauen. Erotisch vergnügen sollen sich die Gäste primär unter sich, doch im obersten Stock bieten auch fünf bis zehn Callboys amtlich bewilligt ihre Dienste an. Der Eintritt in diesen separaten Bereich kostet 250 Franken. Brandenberger: «Ein solcher Escort-Service ist schweizweit einmalig.»
Hanspeter Steger, Vizepräsident des Vereins Gaybetriebe Schweiz, bestätigt: «Offiziell ist mir in der Schweiz kein grosses Gay-Bordell bekannt.» Ob dies ein Bedürfnis sei, werde sich weisen. In Zürich existieren laut Steger «sechs bis sieben» Gaysaunas – eine davon betreibt er selber. In diesen ist Prostitution jedoch verboten.
http://www.20min.ch/news/zuerich/story/28448079
1200 Quadratmeter
Erstes Gay-Bordell der Schweiz öffnet
Im Zürcher Binz-Quartier öffnet demnächst ein riesiger Erotiktempel für Schwule. Darin befindet sich gar das erste offizielle Gay-Bordell der Schweiz.
Ob Bumsalp oder Globe – Erotik- und Swingertempel für Heteros boomen. Jetzt kriegen auch die Schwulen einen. Im Zürcher Industriequartier Binz nimmt demnächst das Golden Gay Spa & Wellness den Betrieb auf. Der Club ist riesig und misst 1200 Quadratmeter. Auf drei Etagen verteilen sich drei Bars, mehrere Whirlpools, Dampfbäder, Saunas und Erotikzimmer. Luxuriös ist die Einrichtung mit viel Marmor, Leder und goldenen Tapeten.
«Wir wollen weg vom Schmuddelsex-Image der Darkrooms», sagt Clubbetreiber Erich Brandenberger (46). Entsprechend kostet der Eintritt 99 Franken. «Dafür sind etwa Getränke inbegriffen, auch alkoholische», so Brandenberger. Deshalb will er den Club auch als Ort für «einen Apéro mit Freunden» positionieren.
Trotzdem dürften die meisten wohl aus einem anderen Grund vorbeischauen. Erotisch vergnügen sollen sich die Gäste primär unter sich, doch im obersten Stock bieten auch fünf bis zehn Callboys amtlich bewilligt ihre Dienste an. Der Eintritt in diesen separaten Bereich kostet 250 Franken. Brandenberger: «Ein solcher Escort-Service ist schweizweit einmalig.»
Hanspeter Steger, Vizepräsident des Vereins Gaybetriebe Schweiz, bestätigt: «Offiziell ist mir in der Schweiz kein grosses Gay-Bordell bekannt.» Ob dies ein Bedürfnis sei, werde sich weisen. In Zürich existieren laut Steger «sechs bis sieben» Gaysaunas – eine davon betreibt er selber. In diesen ist Prostitution jedoch verboten.
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1.12.2009
Zürich: Info-Broschüre für Prostituierte
Ab dem 1. Dezember 2009 werden Mitarbeitende der Stadtpolizei, sowie verschiedener städtischer und privater Organisationen eine neue Info-Broschüre an die Strassen-Prostituierten in Zürich abgegeben. Sie soll dazu beitragen, Immissionen für die Wohnbevölkerung zu vermindern und die Sicherheit und Gesundheit der Prostituierten zu erhöhen.
Die kleine Broschüre vermittelt in zehn Sprachen Informationen über die Rechte und Pflichten der sich prostituierenden Menschen. In einem beiliegenden Stadtplan sind soziale und medizinische Hilfsstellen sowie die Polizeiposten aufgeführt und die geltenden Strichzonen eingezeichnet.
Die Broschüre ist eine Gemeinschaftsproduktion der Stadtpolizei Zürich und mehrerer staatlicher und nicht staatlicher Institutionen (NGOs): FIZ – Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration, Frauenberatung Flora Dora, Gynäkologische Sprechstunde.
Notwendig wurde diese Information wegen des starken Zustroms von Prostituierten, nament-lich aus dem osteuropäischen Raum. Es hat sich gezeigt, dass die bestehenden gesetzlichen Vorschriften oft nicht bekannt sind oder missachtet werden. In der Folge haben sich rechts-widrige Verhaltensweisen eingebürgert, die zunehmend zu einer Belastung für die betroffene Quartierbevölkerung wurden.
Die Strassenprostitution wird für die Prostituierten, die der deutschen Sprache oft kaum mächtig und denen die zürcherischen Verhältnisse fremd sind, immer risikoreicher. Gefährdet sind insbesondere ihre Gesundheit und ihre Sicherheit, nicht zuletzt, weil sie häufig durch Zuhälter ausgenützt werden. Auch Menschenhandel kann nicht ausgeschlossen werden.
Die Abgabe der Broschüre erfolgt durch städtische und kantonale Behörden sowie private Institutionen.
http://www.schweizmagazin.ch/2009/12/01 ... tituierte/
Zürich: Info-Broschüre für Prostituierte
Ab dem 1. Dezember 2009 werden Mitarbeitende der Stadtpolizei, sowie verschiedener städtischer und privater Organisationen eine neue Info-Broschüre an die Strassen-Prostituierten in Zürich abgegeben. Sie soll dazu beitragen, Immissionen für die Wohnbevölkerung zu vermindern und die Sicherheit und Gesundheit der Prostituierten zu erhöhen.
Die kleine Broschüre vermittelt in zehn Sprachen Informationen über die Rechte und Pflichten der sich prostituierenden Menschen. In einem beiliegenden Stadtplan sind soziale und medizinische Hilfsstellen sowie die Polizeiposten aufgeführt und die geltenden Strichzonen eingezeichnet.
Die Broschüre ist eine Gemeinschaftsproduktion der Stadtpolizei Zürich und mehrerer staatlicher und nicht staatlicher Institutionen (NGOs): FIZ – Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration, Frauenberatung Flora Dora, Gynäkologische Sprechstunde.
Notwendig wurde diese Information wegen des starken Zustroms von Prostituierten, nament-lich aus dem osteuropäischen Raum. Es hat sich gezeigt, dass die bestehenden gesetzlichen Vorschriften oft nicht bekannt sind oder missachtet werden. In der Folge haben sich rechts-widrige Verhaltensweisen eingebürgert, die zunehmend zu einer Belastung für die betroffene Quartierbevölkerung wurden.
Die Strassenprostitution wird für die Prostituierten, die der deutschen Sprache oft kaum mächtig und denen die zürcherischen Verhältnisse fremd sind, immer risikoreicher. Gefährdet sind insbesondere ihre Gesundheit und ihre Sicherheit, nicht zuletzt, weil sie häufig durch Zuhälter ausgenützt werden. Auch Menschenhandel kann nicht ausgeschlossen werden.
Die Abgabe der Broschüre erfolgt durch städtische und kantonale Behörden sowie private Institutionen.
http://www.schweizmagazin.ch/2009/12/01 ... tituierte/
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.