Strauss-Kahn Sexualverbrecher?

Hier findet Ihr aktuelle Pressemeldungen, die nicht unbedingt etwas mit dem Thema Sexwork zu tun haben.
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Re: RE: Strauss-Kahn Sexualverbrecher?

Beitrag von ehemaliger_User »

friederike hat geschrieben:wie kann ein Mann vor solchen Anklagen besser geschützt werden?
Leider fühlt sich in der Bundesregierung kein Ministerium für Männer zuständig. Für Familie, Senioren, Frauen, Jugend schon.

Es geht ja nicht nur um Vergewaltigungsvorwürfe, sondern auch um Vorwurf des sexuellen Missbrauchs der eigenen Kinder bei Streiterein um das Umgangsrecht. Oder "sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz".
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Zwerg
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RE: Strauss-Kahn Sexualverbrecher?

Beitrag von Zwerg »

Strauss-Kahn: Französische Journalistin klagt

04.07.2011 | 20:51 | Von unserem Korrespondenten RUDOLF BALMER (Die Presse)

Nun könnte Frankreichs Justiz gegen Strauss-Kahn ermitteln: Die Journalistin und Schriftstellerin Tristane Banonwirft wirft ihm vor, er sei wie ein „brünstiger Schimpanse“ über sie hergefallen.

Das Aufatmen für den früheren IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn, seine Familie und seine Freunde war von kurzer Dauer. Noch gestern, Montag, zeichnete sich für ihn eine Ende des „Albtraums“ ab, nachdem in New York die Glaubwürdigkeit der Hauptbelastungszeugin, einer 32-jährigen Hotelangestellten aus Guinea, mittlerweile so sehr erschüttert ist, dass die Verteidigung auf eine schnelle Einstellung des Verfahrens hoffen darf. Nun steht ihm aber das nächste Gerichtsverfahren ins Haus.

Der Anwalt der französischen Journalistin und Schriftstellerin Tristane Banon hat am Montag mitgeteilt, seine Klientin werde heute, Dienstag, eine Klage gegen Strauss-Kahn wegen versuchter Vergewaltigung einreichen. Sie hatte 2007 im Fernsehen einmal erzählt, bei einem Interview im Jahr 2003 sei dieser „wie ein brünstiger Schimpanse“ über sie hergefallen und habe versucht, ihr BH und ihre Jean auszuziehen. Auf eine Klage hatte sie ursprünglich auf Rat ihrer Mutter, einer sozialistischen Parteikollegin von DSK, verzichtet. Noch vor Kurzem hatte sie gesagt, sie wolle nicht mit einer Klage das Untersuchungsverfahren der amerikanischen Justiz beeinflussen.

Die Aussicht auf eine zweite gerichtliche Front bedeutet einen schweren Rückschlag für die politischen Freunde von DSK unter den französischen Sozialisten, die in den vergangenen Wochen sehr kleinlaut geworden waren, seit dem Wochenende aber zur Gegenoffensive übergehen wollten, um ein eventuelles politisches Comeback ihres Champion vorzubereiten. Sie suggerieren dabei, dass es sich bei der ganzen Affäre wenn nicht um ein Komplott, so doch um eine „Falle“ oder gar ein „politisches Attentat“ handeln könnte.


Warum rief Hotel nicht Polizei?

Sie finden es unter anderem verdächtig, dass die französische Hotelkette Accor, der das Sofitel in New York gehört und dessen Sicherheitsverantwortlicher ein ehemaliges Geheimdienstmitglied sei, nicht sofort die Polizei gerufen, aber angeblich sofort die Mitarbeiter des Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy informiert hätten. Innenminister Claude Guéant verwehrte sich im Namen der Staatsführung gegen „niederträchtige und skandalöse Unterstellungen“.

Laut neuesten Umfragen halten nur 41 Prozent der Franzosen eine Rückkehr DSKs in den Kampf um das Präsidentenamt 2012 für wünschenswert. Bei den Sozialisten sind es noch 59 Prozent.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.07.2011)

http://diepresse.com/home/wirtschaft/in ... l/index.do

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Re: RE: Strauss-Kahn Sexualverbrecher?

Beitrag von Aoife »

Im aktuellen Fall kann das "Kriegsglück" noch des öfteren wechseln - und irgendwann (meiner bescheidenen Meinung nach schon jetzt) haben wir den Punkt erreicht, wo es nicht mehr um Wahrheitsfindung sondern um Demontage der jeweils anderen Partei geht.

Deshalb finde ich solche grundsätzlichen Fragen:

          Bild
ehemaliger_User hat geschrieben:Leider fühlt sich in der Bundesregierung kein Ministerium für Männer zuständig.
viel interessanter.

Der Schutz der Männer vor falschen Anschuldigungen ist sicherlich ein ganz wichtiger Punkt. Aber wollen wir wirklich daran glauben, dass eine Beschäftigung der Regierung mit dem Thema etwas Gutes bewirken könnte?

Finanz- Verteidigungs- und Bildungsministerien (um nur eine Auswahl zu nennen) haben wir ja, und trotzdem (oder gerade deswegen?) sind die Probleme auf diesen Gebieten nahezu unbewältigbar.

Ich denke die respektvolle und sexpositive Grundeinstellung, die in meinen Augen die einzig mögliche Lösung sein kann, kann nicht top down erzwungen werden.

Liebe Grüße, Aoife
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Re: RE: Strauss-Kahn Sexualverbrecher?

Beitrag von Aoife »

          Bild
friederike hat geschrieben:Nach allem, was man bisher weiss, ist diese Frau ja nicht "in ihrem Leben schon einmal unehrlich gewesen", sondern hat direkt und relevant für diesen Fall gelogen, ähnlich übrigens wie die "Dame" im Kachelmann-Fall. DSK ist ein immenser Schaden zugefügt worden, und man muss sich fragen, wie das in den Fällen ausgeht, wo sich der Beschuldigte eben keinen Superanwalt leisten kann.

Zum Vergleich die Pressekonferenz "ihres" Anwalts - so einfach scheint die Sachlage nicht zu sein, und damit auch wieder auf strukturelle Faktoren zurückzuführen: Wie kann es sein, dass der Beschuldigte überhaupt nicht und das mutmaßliche Opfer durch die Ehefrau des Anwalts des Beschuldigten verhört wird? Gibr es hier tatsächlich Parallelen zum Fall Kachelmann, oder sehen wir die Mechanismen wie die wirklichen Spitzenverbrecher straflos bleiben?


[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=cQ5QanQt ... ded#at=193[/youtube]


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Sexworker?

Beitrag von fraences »

Zimmermädchen verklagt "New York Post"

Die US-Zeitung hatte das mutmaßliche Opfer von Dominique Strauss-Kahn als Prostituierte bezeichnet.



Unterdessen hat am Dienstag in Frankreich die Publizistin Tristane Banon eine Klage gegen Strauss-Kahn wegen eines Vergewaltigungsversuchs eingereicht.


In Frankreich wurde gegen "DSK" eine Klage eingereicht
Das mutmaßliche Opfer eines Vergewaltigungsversuchs des ehemaligen IWF-Chefs Dominique Strauss-Kahn in einem New Yorker Hotelzimmer hat gegen die US-amerikanische Tageszeitung "New York Post" eine Verleumdungsklage eingereicht, weil diese die 32-Jährige in einem Artikel der Prostitution bezichtigt hatte. Dies teilte der Anwalt der Frau, Kenneth Thomson, per E-Mail der französischen Nachrichtenagentur AFP mit.

Schwere Vorwürfe
Das Blatt hatte am vergangenen Samstag unter Berufung auf gut informierte Kreise geschrieben, dass die aus Guinea stammende Frau sich "regelmäßig" der Prostitution hingebe, und dass Strauss-Kahn sich nach einem mutmaßlichen Sexualverkehr in seinem Hotelzimmer am 14. Mai "geweigert hat, sie zu bezahlen".

Infolge der widersprüchlichen Angaben der Klägerin hatte Staatsanwalt Cyrus Vance jr. den französischen Sozialisten vergangenen Freitag aus dem Hausarrest entlassen. Laut amerikanischen Medienberichten dürfte er demnächst die Anschuldigungen gegen DSK fallen lassen.


Banon reichte Klage ein
Unterdessen hat die französische Publizistin Tristane Banon am Dienstag gegen Strauss-Kahn wegen eines Vergewaltigungsversuchs eine gerichtliche Klage bei der Pariser Staatsanwaltschaft eingereicht.

Dies sagte der Anwalt der 32-Jährigen, David Koubbi. Der Zwischenfall soll sich Anfang 2003 während eines Interviews mit Strauss-Kahn zugetragen haben. Banon kann nur wegen Vergewaltigung vorgehen, weil das Vergehen der sexuellen Belästigung bereits verjährt ist. "Mir ist vor allem daran gelegen, aus diesem Fall nicht einen politischen Fall zu machen", betonte Koubbi im Fernsehsender "i-Tele" hinsichtlich des Umstands, dass Strauss-Kahn zu den sozialistischen Präsidentschaftsanwärtern für 2012 zählte.
Die Pariser Staatsanwaltschaft wird nun entscheiden, ob sie den Fall archiviert oder gegen Strauss-Kahn vorgeht.

Der 62-Jährige bezeichnete die Anschuldigungen als "völlig imaginär" und wies seine Anwälte in Frankreich an, eine Verleumdungsklage gegen Banon in die Wege zu leiten.

Banon hatte schon 2007 in einer Fernseh-Talkshow berichtet, wie sie einige Jahre zuvor Opfer einer versuchten Vergewaltigung durch einen hochrangigen Politiker geworden sei. Dieser habe sich wie ein "brünftiger Schimpanse" benommen. In der Talkshow war der Name durch einen Piepton unkenntlich gemacht worden. Banon bestätigte später, dass es sich um Strauss-Kahn gehandelt habe.


www.kleinezeitung.at/nachrichten/chroni ... post.story
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Überlieferung von Tamar

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Schon im alten Testament steht, dass Sexworker ein Pfand verlangen (falls Vorkasse nicht möglich ist, weil der Kunde nicht liquide ist):

Tamar (Vorfahrin Jesu):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=76905#76905

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RE: Strauss-Kahn Sexualverbrecher?

Beitrag von Aoife »

Zumindest zu der offiziell erwarteten (wer hat da wohl die Medien gefüttert?) Einstellung des Prozesses scheint es doch nicht zu kommen:

Strauss-Kahn hotel rape case will go ahead, say prosecutors

By Rachael Alexander in New York

Thursday July 07 2011

New York prosecutors investigating the sexual assault case against former IMF chief Dominique Strauss-Kahn last night insisted that the inquiry into the hotel rape allegations would go ahead.

After a meeting with Mr Strauss-Kahn's defence lawyers, prosecutors said that they would continue to investigate the case, despite speculation that the prosecution would be shelved.

...

Sourse & full text: http://www.independent.ie/world-news/am ... 15030.html
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Beitrag von fraences »

Strauss-Kahn-Talk bei Maybrit Illner Scholl-Latour sorgt für Beinahe-Eklat

Über erzwungenen Oralsex: „Die kann ja reinbeißen.“


Strauss-Kahn-Talk bei „Maybrit Illner“, zu Gast: Frankreich-Kenner Peter Scholl-Latour

Was für ein Thema zum Streiten und Spekulieren!

„Sex und mächtige Männer – Was verändert der Fall Strauss-Kahn?“ Talk bei Maybrit Illner am Donnerstagabend im ZDF – der Höhepunkt war ein Beinahe-Eklat...

Es ging um die angebliche Vergewaltigung eines Zimmermädchens in New York, um die spektakuläre Wende, die den ehemaligen Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) letzte Woche spontan von seinem Hausarrest befreite und um die Frage: Kann dieser Mann noch Präsident von Frankreich werden?

Vor dem 14. Mai, an dem zwei Polizisten den einstigen Super-Banker in New York aus einem Flugzeug holten, galt „DSK“ als aussichtsreichster Herausforderer für Nicolas Sarkozy bei der Wahl 2012.

Laut der neuesten Umfrage für das französische Magazin „Le Figaro“ sind 65 Prozent der Franzosen gegen eine Kandidatur Strauss-Kahns. 74 Prozent sind sogar davon überzeugt, dass er gar nicht erst antreten wird.

UND WAS MEINTEN DIE ILLNER-GÄSTE DAZU?

Es diskutierten Journalisten-Legende und Frankreich-Kenner Peter Scholl-Latour, Ines Pohl, Chefredakteurin der „taz“, Anwalt Gerhard Strate, die französische Journalistin Cecile Calla, die US-Journalistin Heather De Lisle (Deutschland-Korrespondentin von ABC-News) und Filmregisseur Dieter Wedel, der anfangs im Publikum saß.

BISSIGE ARGUMENTE

Fragwürdiger Höhepunkt der Sendung waren die Ausführungen von Scholl-Latour zu Oralsex, den Strauss-Kahn in seiner Hotelsuite erzwungen haben soll. „Sie kann ja reinbeißen in das Ding", sagte er unter dem Gelächter des Publikums, „das tut verdammt weh, da ist der ganz schnell draußen." Und überhaupt, er könne nicht verstehen, dass dieser Mann, der alle Möglichkeiten habe, sich „nicht einfach die teuerste Prostituierte von New York genommen hat". Dazu bemerkte De Lisle schnippisch: „Da wäre der auch in Handschellen abgeführt worden. Prostitution ist auch strafbar.“

POLITISCHES ERDBEBEN

Die Journalistin Calla nannte den Fall-Strauss Kahn ein „politisches und gesellschaftliches Erdbeben" in Frankreich. Das habe die gesamt Vorwahlphase durcheinander gebracht. „Die Sozialisten kommen da nicht raus.“ Peter Scholl-Latour konnte sich jedenfalls kaum vorstellen, das „DSK“ noch Kandidat werden kann.

Doch politische Betrachtungen waren in der Sendung rar.

Die Amerikanerin De Lisle nahm das Rechtssystem ihres Landes in Schutz: Die Staatsanwaltschaft habe nicht mit aller Macht einen Prozess durchgeboxt, sondern sei auf die Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Zimmermädchens eingegangen. Die Folge: Strauss-Kahn sei aus dem Hausarrest entlassen worden. Strate stimmte zu und sagte: In Deutschland würde das anders laufen. Haftbefehl, monatelange Haft, und dann ginge jeder Fall vor ein Gericht. „Ich weiß nicht, ob das die bessere Alternative ist."

VIELE SPEKULATIONEN

Regisseur Dieter Wedel hielt als Filmemacher ganz fachmännisch fest, dass der „rasante Sturz eines Mächtigen“ eine gute Geschichte sei.

Ob Strauss-Kahn nun hinterhältiger Schurke oder tragischer Held ist – da mochte Wedel sich kein Urteil anmaßen. Er warf lieber die Frage auf, warum Strauss-Kahns Gemahlin Anne Sinclair so scheinbar unbeirrt zu ihrem Gatten stehe.

Nun kaute die Runde eine Weile auf diesem thematischen Knochen herum, ohne sich so recht einen Reim auf die Sache machen zu können. De Lisle tat immerhin kund, was sie täte, wenn ihr Gatte sich über ein Zimmermädchen hermache – „dann bin ich so was von weg“.

Dann wurde munter gequatscht über allerlei amouröse Geschichten, Affären, Fehltritte und Verbrechen. Bunt ging es durcheinander. Es fielen Namen von Kennedy bis Kachelmann, von Bill Clinton bis Bunga-Bunga-Berlusconi.

Als Weltenkenner Scholl-Latour dann noch bei Vergewaltigungen im Kongo landete und „taz“-Chefin Ines Pohl betroffen nickte, war zum Glück die Sendezeit vorbei und höchstens noch die Frage offen: Wann reden Talker eigentlich über die Themen, die sie ankündigen?


http://www.bild.de/politik/inland/domin ... .bild.html
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Beitrag von Aoife »

          Bild
fraences hat geschrieben:Strate stimmte zu und sagte: In Deutschland würde das anders laufen. Haftbefehl, monatelange Haft, und dann ginge jeder Fall vor ein Gericht. „Ich weiß nicht, ob das die bessere Alternative ist."
Vor allem zeigt sie damit ihre Unkenntnis des deutschen Systems:

Damit ein Fall vor Gericht kommt muß der Staatsanwalt Anklage erheben, und das darf er nicht, wenn sein vorgesetzter Justizminister das verbietet.

Deutschland ist nicht weniger korrupt als beispielsweise Italien, nur haben die deutschen Politiker sich schon Zustände geschaffen, von denen ein Herr Berlusconi noch träumt ...

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Beitrag von fraences »

Auch wenn ein Richter in einem brisanten politischen hoch gepuschten Fall, das Rechtssystem für Alle gleich anwenden will, besteht immer für ihn die Gefahr, wenn er nicht im Sinne der Politiker handelt, das er einfach vom Justizpräsidium in einem anderen Bezirk, bzw. anderen Gerichtsabteilung "zwangsversetzt" wird.
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RE: Strauss-Kahn Sexualverbrecher?

Beitrag von fraences »

Strauss-Kahn-Ankläger
Massive Zweifel


Der New Yorker Staatsanwalt Cyrus Vance hat Dominique Strauss-Kahn zu schnell angeklagt und musste einen Rückzieher machen. Nun steht er unter Druck.

Der New Yorker Staatsanwalt Cyrus Vance hat im Fall Strauss-Kahn etwas voreilig gehandelt. Foto: dpa

Es war dem New Yorker Staatsanwalt Cyrus Vance nicht entgangen, wie mies die Stimmung in seinem Büro ist. Seine Ankläger und Ermittler waren von Rückschlägen frustriert und standen von der Presse unter schwerem Beschuss. So beschloss Vance, etwas zu unternehmen. Die Moral musste aufgebessert werden.


In der letzten Juliwoche rief Vance seine Mitarbeiter zusammen und gab ihnen zwei Stunden Zeit, über ihre Sorgen zu reden. Als alles gesagt war, schickte er sie mit einer Motivationsspritze zurück an den Schreibtisch. Das ganze Büro bekam eine pauschale Gehaltserhöhung und das, obwohl die Kassen der Stadt New York riesige Löcher aufweisen.


Zur Person

Cyrus Vance, Jahrgang 1954, ist Staatsanwalt in New York. Er klagte den IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn wegen versuchter Vergewaltigung, sexueller Belästigung und Freiheitsberaubung eines Zimmermädchens Mitte Mai in New York an. Am 23. August findet eine erneute Anhörung vor Gericht statt.

Ursprünglich stammt Vance aus einer Politikerfamilie. Sein verstorbener Vater, Cyrus Vance, Sr., diente als Außenminister unter Präsident Jimmy Carter. Der Sohn besuchte die Eliteuniversitäten Yale und Georgetown und sollte offenbar in die Fußstapfen seines Vaters treten. Die Chancen für eine Karriere als Politiker sind heute eher gering.


Der Moralschub war dringend nötig. Seitdem Vance im Fall Dominique Strauss-Kahn einen Rückzieher machen musste, steht seine Behörde in New York unter Druck. Man wirft dem neuen Mann, der vor weniger als zwei Jahren ins Amt gewählt wurde, Inkompetenz und Gier nach Aufmerksamkeit vor. Wie schon in anderen Fällen sei Vance im Vergewaltigungsfall zu schnell vorgeprescht, um sich zu profilieren.


Am Dienstag findet am New Yorker Gericht eine Anhörung statt, bei der befunden werden soll, ob der Fall überhaupt weiter verfolgt werden kann. Beobachter in den USA rechnen damit, dass das Verfahren eingestellt wird.


Es war peinlich für Cyrus Vance, als er am 1. Juli den unter Hausarrest stehenden Ex-IWF-Chef wieder auf freien Fuß setzen musste. Nachforschungen seiner Behörde hatten Zweifel an der Glaubwürdigkeit des mutmaßlichen Opfers, des Zimmermädchens Nafissatou Diallo, geweckt. Der Fall Strauss-Kahn schien bei weitem nicht mehr so klar, wie Vance das anfangs geglaubt hatte.


Vance musste sich unangenehme Fragen gefallen lassen. Unter New Yorker Rechtsanwälten sprach man hinter vorgehaltener Hand davon, dass der Staatsanwalt die Sache gründlich verpatzt habe. Der Anwalt des Opfers sagte in einer Pressekonferenz, dass Vance wohl Angst davor habe, einen prominenten Fall zu verlieren und er sich deshalb davor scheue, vor Gericht zu gehen. Politische Erwägungen, so die Unterstellung, würden hier vor die Pflichterfüllung gestellt.


Ausrede statt Erklärung

Die Presse weidete sich ähnlich genussvoll an der Angelegenheit. Nachdem Vances Büro verlautbarte, er habe aufgrund der Sachlage nicht anders handeln können, schrieb die New York Post, das sei eine Ausrede und keine Erklärung. „Wenn er sagt, das Rechtssystem habe in diesem Fall funktioniert, dann ist das so wie ein Doktor, der behauptet, eine Operation sei erfolgreich gewesen, nachdem ein Patient gestorben ist.“ Die New York Times verhielt sich standesgemäß dezenter, rollte aber ebenfalls in einem Dossier Zweifel an Vances Vorgehen auf.


Vance hatte nach der Verhaftung von Dominique Strauss-Kahn fünf Tage Zeit, um Anklage zu erheben. Länger darf in New York niemand ohne Anklage festgehalten werden. Vance entschloss sich, hart durchzugreifen. Nun fragt man sich jedoch, ob er nicht innerhalb dieser fünf Tage bereits hätte feststellen können, dass die Aussagen des Zimmermädchens mit Vorsicht zu genießen waren. Vances Kritiker meinen, die Aussicht, sich durch den Strauss-Kahn-Fall als harter Hund darstellen zu können, hätten sein Urteilsvermögen getrübt.


Der Verdacht wird dadurch genährt, dass Vance von Beginn an den Fall der zuständigen Abteilung für Sexualverbrechen entzogen hat. Deren Leiterin Lisa Friel trat daraufhin zurück. Anonyme Quellen aus der Sondereinheit sagten der New York Times, dass erfahrene Leute dort vermutlich rechtzeitig die Probleme in diesem Fall erkannt hätten.


Die Zweifel am Vorgehen von Vance werden zusätzlich dadurch genährt, dass ihm kurz zuvor zwei andere prominente Fälle ähnlich katastrophal misslungen waren. Zwei New Yorker Polizisten, die eine betrunkene Frau vergewaltigt hatten, wurden freigesprochen. Und gegen zwei Terrorverdächtige, die Anschläge gegen Synagogen in der Stadt geplant hatten, musste ebenfalls die Anklage fallen gelassen werden.


Wie im Fall Strauss-Kahn glaubt man, dass diese Pleiten auf Vances übertriebenen Ehrgeiz zurückzuführen sind. Seit er im Amt ist, ist der Staatsanwalt durch überzogenen Aktivismus aufgefallen. Er hat Abteilungen geschlossen, die Behörde umstrukturiert, Mitarbeiter entlassen und sich mit der Polizei angelegt.


Vance gerät immer mehr unter Druck. Sein Vorgänger Robert Morgenthau hatte das Amt 35 Jahre lang inne und gilt als der erfolgreichste Staatsanwalt der USA. Vance hingegen steht im Jahr 2013 zur Wiederwahl und muss bis dahin Profil gewinnen.


Doch der Fall Dominique Strauss-Kahn ist für Vance noch nicht gänzlich verloren. Der Anwalt des Opfers soll Strauss-Kahn einen außergerichtlichen Vergleich angeboten haben. Man rechnet nicht damit, dass sich Strauss-Kahn darauf einlässt. Eher wird es als Zeichen der Hoffnungslosigkeit der Gegenseite gewertet sowie als weiteres Argument dafür, dass es ihr immer nur um Geld ging.


Wie es aussieht, kommt aus dieser Sache nur einer gut heraus: Dominique Strauss-Kahn. Cyrus Vance muss hingegen versuchen, den Schaden zu begrenzen. Die Stimmung in seinem Amt wird dadurch gewiss nicht besser. Trotz Gehaltserhöhung.


http://www.fr-online.de/panorama/massiv ... tTeaser/-/
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RE: Strauss-Kahn Sexualverbrecher?

Beitrag von fraences »

Paukenschlag!
Verfahren gegen Dominik Strauss-Kahn wird eingestellt!


New York –

Dominique Strauss-Kahn bleibt der Prozess wegen versuchter Vergewaltigung vor einem Strafgericht in Manhattan erspart, wie der Anwalt des angeblichen Opfers, Kenneth Thompson, mitteilte. Der Jurist sagte nach einem Gespräch mit der Staatsanwaltschaft, dass diese ihre Anklage gegen den ehemaligen Chef des Weltwährungsfonds zurückziehe.


Strauss-Kahn wurde am Dienstag zu einer weiteren Anhörung in dem Justizdrama vor Gericht erwartet. Bei diesem Termin dürfte Richter Michael Obus dem Gesuch des Anklägers Cyrus Vance nachkommen und das Verfahren offiziell einstellen.


Die Entscheidung bedeute nicht, dass Strauss-Kahn für unschuldig befunden wurde, erläuterten Experten vor dem Rückzug der Ankläger in US-Medien. Vielmehr sehe die Staatsanwaltschaft angesichts von Widersprüchen und Lügen in den Aussagen des angeblichen Opfers wenig Chancen, einen Prozess gegen den Franzosen zu gewinnen.


Der ehemalige Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) war von einem New Yorker Zimmermädchen der sexuellen Gewalt beschuldigt worden. Er habe versucht, sie am 14. Mai in seiner Hotelsuite zu vergewaltigen und sie zu Oralsex gezwungen. Inzwischen hat die Frau aus Westafrika eine Zivilklage gegen Strauss-Kahn angestrengt und fordert eine finanzielle Entschädigung.


http://www.express.de/news/panorama/ver ... index.html
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Beitrag von ehemaliger_User »

Die letzte Anhörung im Fall Dominique Strauss-Kahn dauerte nur wenige Minuten: Ein New Yorker Richter stellte das Verfahren wegen mutmaßlicher Vergewaltigung gegen den ehemaligen Direktor des Internationalen Währungsfonds wie erwartet ein.

Das Strafverfahren gegen Dominique Strauss-Kahn wegen versuchter Vergewaltigung in New York ist eingestellt. Richter Michael Obus folgte am Dienstag dem Antrag der Staatsanwaltschaft und beendete den Prozess. Nachdem nun auch die Einsetzung eines Sonderstaatsanwalts vom Tisch ist, ist das Verfahren damit endgültig eingestellt.

Die Anklagebehörde hatte bereits am Montag ihre Vorwürfe gegen den früheren Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückgezogen. In ihrer Begründung hatten die Ankläger erklärt, das Zimmermädchen Nafissatou Diallo habe durch zahlreiche Lügen ihre Glaubwürdigkeit verloren. "Wir geben diese Empfehlung nicht leichtfertig ab", hieß es in einem Schreiben der Staatsanwaltschaft mehr als drei Monate nach der Festnahme von DSK - wie der Franzose kurz genannt wird - in New York. Aber es gebe keine andere Wahl.

Das 25-seitige Dokument der Anklagebehörde war auf der Internetseite der New Yorker Justiz veröffentlicht worden. Darin erläutert die Anklage, dass sie sich nicht in der Lage sehe, das Verfahren fortzusetzen. "(...) aufgrund der Art und Zahl der Lügen der Klägerin können wir ihrer Version der Geschehnisse nicht mehr vollständig Glauben schenken, was auch immer in Wahrheit bei der Begegnung zwischen der Klägerin und dem Angeklagten vorgefallen ist."

Die Klägerin habe sowohl in wichtigen als auch in weniger wichtigen Details mehrfach gelogen, heißt es. Im Text steht: "Im Ergebnis hat die Klägerin beharrlich, und manchmal unerklärlicherweise, die Unwahrheit gesagt, als sie sowohl wichtige als auch weniger wichtige Angelegenheiten beschrieb." Und weiter schreibt die Staatsanwaltschaft: "Wenn wir ihr nicht zweifelsfrei glauben, dann können wir das nicht von einer Jury erwarten."

Der Fall gegen den einst mächtigsten Banker der Welt stehe und falle mit der Aussage der einzigen Zeugin. Diallo habe mit ihrer ersten Schilderung des angeblichen Tathergangs zunächst keinen Verdacht erregt, verteidigt sich die Staatsanwaltschaft. Bei weiteren Nachfragen seien aber Lügen und Widersprüche aufgetaucht, die sowohl ihre Vergangenheit als auch die Umstände der Tat betreffen. So habe sie fälschlich eine Vergewaltigung in ihrem Heimatland, dem westafrikanischen Guinea, geschildert. Auf die Frage, was unmittelbar nach dem Zusammentreffen mit Strauss-Kahn passiert sei, habe sie mehrere Versionen geliefert. Die Zeugin sei sogar unter Eid von der Wahrheit abgewichen, schreibt die Staatsanwaltschaft.

Fest stehe lediglich, dass es zu einer kurzen sexuellen Begegnung gekommen sei. Da weder Strauss-Kahn noch das Zimmermädchen DNA-Spuren des anderen unter den Fingernägeln hatten, konnte auch ein von Diallo beschriebener Kampf vor dem Sexakt nicht nachgewiesen werden. Der Franzose hatte sich in allen Anklagepunkten für "nicht schuldig" erklärt.

Auch wenn es zu keinem Strafverfahren kommt, steht noch ein Zivilprozess an. Diallo verlangt Schadenersatz. Dort könnte DSK auch in Abwesenheit zu einer Geldstrafe verurteilt werden. Im Unterschied zum Strafprozess muss der Zweifel an der Schuld des Angeklagten für eine Verurteilung nicht vollständig ausgeräumt sein.

In Frankreich wartet eine zweite Anklage wegen angeblicher sexueller Gewalt auf Strauss-Kahn. Eine junge Autorin wirft ihm vor, 2003 in einer Pariser Wohnung über sie hergefallen zu sein. Nach Ansicht von Experten könnte das Verfahren wegen fehlender Beweise allerdings ebenfalls eingestellt werden.

In der Heimat von Strauss-Kahn hatte schon die Nachricht vom bevorstehenden Verfahrensende vor dem New Yorker Gericht Freude und Erleichterung bei den Sozialisten ausgelöst, als deren aussichtsreichster Präsidentschaftskandidat der 62-Jährige lange galt. "Ich bin sehr glücklich", sagte Parteichefin Martine Aubry. Sie denke mit großem Mitgefühl an Strauss-Kahn und dessen Frau. Er hatte als Folge der Vorwürfe seinen IWF-Posten verloren. Auch das Regierungslager äußerte sich erfreut. "Ich bin froh für ihn, denn er hat eine sehr schlimme Erfahrung mit der Justiz hinter sich", sagte der Chef der konservativen Regierungspartei UMP, Jean-François Copé.

Offen ist, ob der 62-jährige Strauss-Kahn in seiner Heimat Frankreich noch eine politische Zukunft hat. Er hatte die Vorwürfe stets bestritten. Zumimindest der Zug für eine Präsidentschaftskandidatur Strauss-Kahns ist bereits abgefahren, seine Anhänger haben sich auf die beiden verbliebenen Kandidaten verteilt. Ex-Kulturminister Jack Lang mutmaßte, dass Strauss-Kahns Stimme künftig dennoch Gewicht haben werde.

Der Franzose sollte noch am Dienstag seine Pässe zurückerhalten. Über seine Pläne wurde spekuliert: Er könnte nach Frankreich zurückfliegen oder auch an seine früheren Wirkungsstätte Washington zurückkehren, wo der Internationale Währungsfonds sitzt. Auf dem Chefsessel dort hat inzwischen die Französin Christine Lagarde Platz genommen.

Süddeutsche 23.08.2011
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RE: Strauss-Kahn Sexualverbrecher?

Beitrag von Aoife »

Hier eine IMHO gute Analyse zur Stichhaltigkeit der öffentlich angeführten Gründe für die Einstellung des Verfahrens ... allerdings English, deshalb gebe ich nur das link:

http://www.feministe.us/blog/archives/2 ... -accusers/

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RE: Strauss-Kahn Sexualverbrecher?

Beitrag von Aoife »

Der französische Fall:

DSK ist schuldig, jedoch aufgrund von Verjährungsfristen nicht mehr zu belangen:

http://www.independent.ie/world-news/eu ... 06402.html

Wie bereits ganz am Anfang dieses thread's erwähnt: Es geht mir keineswegs darum, auf DSK herumzuhacken, sondern ich möchte ein Nachdenken über ein System anregen, das solche Persönlichkeitstypen in Herrschaftspositionen bringt.

Passt das seit dem Spätmittelalter nach Europa eingedrungene orientalische Gottkönig-und-Untertanen/Sklaven-System wirklich so gut zu den Wünschen der Menschen hier, dass wir uns damit begnügen können es prinzipiell beizubehalten und nur kleinere Schönheitskorrekturen daran vornehmen? Wie beispielsweise den Erbadel durch eine Mischung aus Geldadel und Wählergunst-Adel zu ersetzen?

Auch der Sowjetkommunismus war letztlich ja nichts anderes, nur mit dem kleinen Unterschied dass dem Adel dort das Angeben mit seinem Reichtum aus politische-ideologischen Gründen verboten war, während es im westlichen Kapitalismus nur durch moralisch-calvinistische Anschauungen eingeschränkt wird. Können wir es uns wirklich leisten unsere Auswahl auf diese wenigen Möglichkeiten beschränken zu lassen?

Ich selbst habe ein Problem damit frei erfundenen philosophischen Anschauungen anzuhängen, Idealismus ist letzlich menschenverachtend, auch Hitler und Stalin haben versucht ihre idealistischen Anschauungen gegen die menschliche Realität durchzusetzen.

Ich glaube es war Goethe, der gesagt hat um politisch bewußt zu sein muß man sich über mindestens 5000 Jahre Geschichte Rechenschaft geben können. Ich möchte dem hinzufügen: 5000 Jahre "unserer" Geschichte! Über Römer und Griechen nach Ägypten und Palästina zu wechseln weil wir unsere eigene Geschichte nicht kennen kann über mangelndes Wissen nicht hinwegtäuschen, sondern führt genau zu dem Irrglauben, der uns seit wenigen Jahrhunderten Untertanentum beschert hat.

Natürlich kann man die Geschichte nicht einfach zurückdrehen, das würde ja nur die Fehlentwicklung auf's Neue starten. Und keiner soll glauben, dass ich die Zeiten zurückwünsche, in denen aus Ex-Führern Moorleichen gemacht wurden. Zumindest nicht als generelle Regel :002

Letzlich ist es mir egal, ob DSK schuldig ist (sorry, liebe Feministinnen) oder nur aus irgendwelchen Formalien oder aufgrund seiner gute Anwälte erlaubenden Finanzkraft (sorry liebe Demokraten) nicht verurteilt werden kann - mir geht es ausschließlich darum, ob wir ein System das zu solchen Nachrichten führt überhaupt brauchen. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass dieses System keine natürliche Entwicklung darstellt, sondern den Nord-, West- und Mittel-Europäern gewaltsam übergestülpt wurde.

Liebe Grüße, Aoife
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RE: Strauss-Kahn Sexualverbrecher?

Beitrag von fraences »

Berichte über Verwicklung von DSK in neuen Sex-Skandal

Paris — Der frühere IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn hat Berichte über eine mögliche Verwicklung in einen weiteren Sex-Skandal scharf zurückgewiesen. Zu einem Zeitungsbericht, wonach er im Rahmen von Ermittlungen zu einem illegalen Prostitutionsring vernommen werden könnte, erklärte der 62-Jährige, er könne eine Befragung kaum abwarten, um seinen guten Ruf wiederherzustellen. In einer Erklärung an die Nachrichtenagentur AFP bezeichnete er die Berichte als "Unterstellungen und Schlussfolgerungen, die gewagt und erneut bösartig" seien.

In dem Fall geht es um eine Callgirl-Affäre in der nordfranzösischen Stadt Lille. Nach Überzeugung der Ermittler soll ein gut vernetzter Zuhälterring regelmäßig Kunden von Luxushotels in Lille mit Callgirls aus dem nahe gelegenen Belgien versorgt haben. Drei Hotels, darunter das Carlton, wurden am Freitag geschlossen. Fünf Verdächtige wurden festgenommen, unter ihnen ein angesehener Anwalt, der Direktor des Carlton sowie sein PR-Manager. Sie müssen sich wegen Zuhälterei verantworten.

Nach einem Bericht der Wochenzeitung "Journal du Dimanche" glauben die Ermittler, der Zuhälter-Ring könnte Strauss-Kahn auch in den USA mit Callgirls aus Belgien versorgt haben, zudem soll der sozialistische Politiker möglicherweise an Sex-Partys in Paris teilgenommen haben, die von einem der Verdächtigen organisiert wurden. Ein mit den Ermittlungen Vertrauter bestätigte Berichte der Wochenzeitung, dass Strauss-Kahn zu dem Fall befragt werden könne. Dies werde jedoch nicht in "naher Zukunft geschehen", da seine Rolle in der Affäre "völlig nebensächlich" sei.

Gegen Strauss-Kahn, der bis zum Frühjahr Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) war, läuft derzeit in den USA ein Zivilverfahren wegen versuchter Vergewaltigung eines Zimmermädchens. Ein Strafverfahren gegen ihn war wegen mangelnder Glaubwürdigkeit des angeblichen Opfers eingestellt worden. Ein weiteres Strafverfahren in Frankreich wegen versuchter Vergewaltigung blieb ihm erspart. Die Pariser Staatsanwaltschaft verzichtete am Donnerstag auf ein Ermittlungsverfahren gegen den 62-Jährigen, erkannte aber einen bereits verjährten "sexuellen Angriff" auf die Autorin Tristane Banon an.

Banons Anwalt riet der jungen Frau unterdessen von einem Zivilverfahren gegen Strauss-Kahn ab. Er habe ihr geraten darüber nachzudenken, ein neues Leben aufzubauen, wenn sie die Möglichkeit dazu habe, sagte David Koubbi dem Sender M6


http://www.google.com/hostednews/afp/ar ... c0c267.661
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Lille

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Verbotene Prostitution is ja so korruptionsanfällig:


Oberster-Sicherheitschef der Polizei Region Lille, Jean-Christophe Lagarde und Hoteldirektor Dominique «Dodo» Alderweireld (62) u.a. vom 4-Sterne-Hotel "Carlton" www.carltonLille.com betrieben illegale geheime Escort-Agentur (jetzt in den Medien als intl. Zuhälterring).

DSK (62) soll prominenter Kunde gewesen sein, zu dem die Escorts eingeflogen wurden.



Die unschuldigen ausgesperrten Hotelmitarbeiter der geschlossenen Luxusherberge protestieren:

Bild


www.sueddeutsche.de/panorama/prostituti ... -1.1166793

www.blick.ch/news/ausland/polizist-orga ... ahn-184611

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Frankreich

Callgirl-Skandal wirft neues Licht auf DSK-Affäre


Bericht | Stefan Brändle aus Paris, 26. Oktober 2011

Eine Prostituierte in Frankreich. Nach einem anonymen Hinweis ermittelt die Justiz in einer Callgirl-Affäre, in der immer mehr prominente Namen auftauchen.

In Zuhälter-Affäre im Norden Frankreichs fallen immer mehr bekannte Namen - auch gegen Strauss-Kahn könnte wegen Veruntreuung ermittelt werden


Auslöser der Ermittlungen war ein "Rabe", wie man in Frankreich sagt: ein anonymer Anrufer. Das Abhören mehrerer Handys ergab, dass der Belgier Dominique Alderweireld, im Milieu besser bekannt als "Dodo, die Salzlake", an Hotelkunden gewerbsmäßig Prostituierte lieferte. Bis vergangene Woche wurden in Lille drei Hotels, darunter das Carlton, geschlossen und mehrere Manager verhaftet.

Die Ermittlungen wegen "bandenmäßig betriebener Zuhälterei" richten sich neben dem belgischen Vermittler Belgier Dominique Alderweireld, im Milieu besser bekannt als "Dodo, die Salzlake, aber auch gegen einen stadtbekannten Anwalt, einen Fußballfunktionär und einen Subunternehmer des Baukonzerns Eiffage, der gerade das neue Sportstadion der Stadt baut.


Hochrangige Polizeibeamte

Im Visier der Justiz sind zudem hochrangige Polizeifunktionäre. Wie es am Montag hieß, soll sogar der Vizechef des Inlandgeheimdienstes, Frédéric Veaux, in den Abhörprotokollen der Carlton-Affäre häufig genannt sein.


Noch häufiger kommt allerdings der Name eines Kunden vor: Dominique Strauss-Kahn. Der Ex-Chef des Internationalen Währungsfonds, der wegen seiner Sexaffäre im New Yorker Sofitel-Hotel seine Präsidentschaftspläne begraben musste, hatte unter den Schlüsselpersonen der Callgirl-Affäre mehrere Freunde - und offenbar auch "Freundinnen", wie die Prostituierten im kleinen Kreis genannt wurden.

Einer der Verhafteten berichtete der Polizei auch über Abende im Pariser Szenehotel Murano, bei denen der Service "Zimmer mit Frachtstück" hieß. "Jeder war mit seiner 'Freundin' im Zimmer", sagte er laut dem Fernsehsender France-3 aus. "Ich war mit Jade, DSK war mit seiner Freundin." Ein Callgirl namens Mounia bestätigte laut Polizeiquellen die Präsenz von Strauss-Kahn, kurz DSK.

Die Ermittler stellten aber auch fest, dass mehrere Vertreter des Herrenkreises in diesem Frühjahr drei Reisen nach Washington unternommen hatten - wo der Währungsfonds seinen Sitz hat. Mit von der Partie waren offenbar auch Escorts genannt "Freundinnen" aus einem Massagesalon an der belgischen Grenze von Dominique Alderweirelds. Offizieller Besuchszweck war, den Währungsfonds zu besichtigen und mit Strauss-Kahn über "Sicherheitspolitik" zu diskutieren.


Spesenzettel mit Kürzel "DSK"

Ob die Washingtoner Eskapaden auf Einladung erfolgten, ist unklar. Auf den Spesenzetteln eines Verhafteten findet sich offenbar das Kürzel "DSK". Laut Le Parisien könnte Strauss-Kahn eine Ermittlung wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder drohen. Der 62-jährige Sozialist hat durch seine Anwälte bereits wissen lassen, dass er in der Affäre so schnell wie möglich einvernommen werden wolle, um die "bösartigen Andeutungen" zu stoppen.

Die Ermittler stutzen aber weiter. Die letzte Herrenreise nach Washington fand vom 11. bis 13. Mai statt. Das Datum ist nicht ohne: Am 14. Mai 2011 kam es im New Yorker Sofitel zum ominösen Treffen zwischen Strauss-Kahn und der Zimmerfrau Nafissatou Diallo. Am Vorabend, das heißt am 13. Mai 2011 , wurde DSK wie bekannt mit einer blonden Frau im Lift des Sofitel gefilmt.

Diese Koinzidenz verleitet einzelne Pariser Medien zu neuen Spekulationen, ob Strauss-Kahn in New York vielleicht nicht doch in eine Falle gelockt worden sei. Häufiger wird in Frankreich indessen eine andere These diskutiert: die nämlich, dass der anonyme Hinweis des "Raben" gar nicht den lokalen Zuhältern, sondern diesem Hauptkunden des Callgirlrings gegolten habe - dem damals chancenreichsten Präsidentschaftsanwärter Frankreichs.


(Stefan Brändle aus Paris, DER STANDARD, Printausgabe, 27.10.2011)
http://derstandard.at/1319181303344/Fra ... SK-Affaere

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RE: Strauss-Kahn Sexualverbrecher?

Beitrag von fraences »

Prostituierte tritt in Call-Girl-Affäre als Nebenklägerin auf

Paris - Eine in die Call-Girl-Affäre in Nordfrankreich verwickelte Prostituierte wird als Nebenklägerin auftreten. "Wir wollen Zugang zu allen Dokumenten haben und Indiskretionen an die Presse verhindern", sagte ihr Anwalt Gerald Laporte. Seitdem auch der frühere IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn in den Akten der Ermittler auftauchte, geht die Zuhälter-Affäre in Frankreich durch alle Medien. Die Polizei vermutet, in mehreren Luxus-Hotels in Lille und auch Paris seien über Jahre Prostituierte an Gäste vermittelt worden. Das luxuriöse Carlton in Lille wurde inzwischen geschlossen.

http://net-tribune.de/nt/node/70594/new ... egerin-auf
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Beitrag von nina777 »

10.11.2011

Spur nach Österreich in der Affäre Strauss-Kahn

SMS an mutmaßlichen Zuhälter


Wien - Der wegen Vergewaltigungsvorwürfen zurückgetretene Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, soll sich 2009 als Kunde eines französischen Zuhälterrings auch in Wien mit Prostituierten vergnügt haben. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "profil" am Donnerstag auf seiner Website "profil online".

Die französische Tageszeitung "Liberation" veröffentlichte demnach mehrere, offenbar von Strauss-Kahn verfasste SMS. Darunter befinde sich auch eine Nachricht an einen Geschäftsmann, gegen den die französische Polizei wegen Zuhälterei ermitteln soll. "Ich nehme eine Kleine mit in die Clubs von Wien am Donnerstag, 14. Mai. Möchtest Du mit einem Fräulein kommen?", heißt es darin. In Frankreich ist es zwar nicht strafbar, die Dienste von Prostituierten in Anspruch zu nehmen - wohl aber, diese zu vermitteln.

Tags darauf Ost-Risikogespräche

Strauss-Kahn hatte am 15. Mai 2009 eine Unterredung mit Finanzminister Josef Pröll. Dabei ging es unter anderem um eine fehlerhafte Einschätzung, die der IWF bezüglich des Ost-Risikos der österreichischen Banken abgegeben hatte. Bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit Pröll und Ewald Nowotny, dem Gouverneur der Österreichischen Nationalbank, räumte Strauss-Kahn ein, er habe sich für diesen Irrtum entschuldigt. Pröll sprach von einem "menschlichen Fehler" und erklärte, damit sei die "Sache erledigt".

Mehr als zwei Jahre nach Strauss-Kahns Besuch in Wien ist die französische Polizei damit beschäftigt, den SMS-Verkehr zwischen ihm und dem mutmaßlichen Zuhälter auszuwerten. Die Antworten auf die Nachricht des IWF-Chefs liegen den Ermittlern noch nicht vor.

http://derstandard.at/1319182494979/Med ... rauss-Kahn
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.