Berufsratgeber für Huren
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Ich war jetzt nicht so hin und weg von dem Buch.
Wie schon erwähnt - wer ist Micha Ebner? Mann? Freier? Frau? SW?, Rechtsanwalt/anwältin? Arzt? Ärztin?
Ich sehe ein Buch im Blocksatz (ja, den hatte man mal vor Jahren, vorallem wenn man wissenschaftliche Arbeiten schreiben musste - da sah das ganze nach mehr aus als es war. ;) auf Seite 8 schon ein Druckfehler - ja, die springen mich leider an!
Klar, man muss sich auf Gesetzestexte berufen, aber Fallbeispiele wären einfach anschaulicher.
Die Sperrgebietsverordnung ist nur vage beschrieben, hier wäre ein Hinweis auf München/ Bayern angebracht und eine eindeutige Warnung.
Ebenso wäre es gut, wenn der Autor auch einen Fall einer Festnahme und erkennungsdienstlichen Ermittlung aufgegriffen hätte.
Was ist mit dem Recht darauf die Aussage zu verweigern? Ein Hinweis auf Anwaltsnotrufnummern in Großstädten fände ich zweckmäßiger als trockene runtergeschriebene Paragrafen.
Soweit ich mich erinnere ist es in Bayern verboten Oralverkehr ohne Kondom auszuüben - ein Hinweis auf bundesländerspezifische Verordnungen hätte ich ebenfalls für Praxisnah gehalten.
Die Beschreibung der Arbeitsplätze ist mäßig - so fehlt der Escortbereich völlig, dafür ist sponsored Love angesprochen - das ist m. E. doch ein Bereich der fast in den privaten Bereich gehört, wenn sich eine Frau von einem Lover aushalten lässt.
Schöner hätte ich gefunden, wenn Vor- und Nachteile von Escort-Agenturen und Independents angesprochen worden wäre.
Ich muss zugeben, mich hat das Buch in weiten Teilen ermüdet und gelangweilt, keine Insiderinformationen - Krankheiten kann ich mir übers Internet aktueller heraussuchen als die allgemeine Abhandlung. Sicher gehört so etwas in ein Buch, aber es klang mir über weite Strecken klischeehaft und wirkte wie irgendwo abgeschrieben.
Ich habe keine wirklich guten Angaben erhalten, wie man und ob man überhaupt ein Gewerbe anmelden muss.
Keine Info ob ich eine Steueranmeldung vorab bei FA machen muss und ob es dafür Formulare gibt, kaum Hinweise darauf, dass es keine Länderübergreifende Regelungen gibt und dass es von Kommune zu Kommune große Unterschiede geben kann.
Keine Hinweise, wie ich vielleicht auf einem Gewerbeschein (so ich einen brauche) elegant das Gewerbe umschreiben kann und trotzdem keine falschen Angaben mache - und ob Finanzbeamte und Verwaltungsangestellte der Schweigepflicht unterliegen - denn nicht jede beginnende Sexarbeiterin wohnt in einer anonymen Großstadt.
Mag sein, dass ich zu sehr meine Bedürfnisse sehe, aber für mich war das Buch eine Enttäuschung - ich hätte es am liebsten wieder zurückgegeben.
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Ich sehe ein Buch im Blocksatz (ja, den hatte man mal vor Jahren, vorallem wenn man wissenschaftliche Arbeiten schreiben musste - da sah das ganze nach mehr aus als es war. ;) auf Seite 8 schon ein Druckfehler - ja, die springen mich leider an!
Klar, man muss sich auf Gesetzestexte berufen, aber Fallbeispiele wären einfach anschaulicher.
Die Sperrgebietsverordnung ist nur vage beschrieben, hier wäre ein Hinweis auf München/ Bayern angebracht und eine eindeutige Warnung.
Ebenso wäre es gut, wenn der Autor auch einen Fall einer Festnahme und erkennungsdienstlichen Ermittlung aufgegriffen hätte.
Was ist mit dem Recht darauf die Aussage zu verweigern? Ein Hinweis auf Anwaltsnotrufnummern in Großstädten fände ich zweckmäßiger als trockene runtergeschriebene Paragrafen.
Soweit ich mich erinnere ist es in Bayern verboten Oralverkehr ohne Kondom auszuüben - ein Hinweis auf bundesländerspezifische Verordnungen hätte ich ebenfalls für Praxisnah gehalten.
Die Beschreibung der Arbeitsplätze ist mäßig - so fehlt der Escortbereich völlig, dafür ist sponsored Love angesprochen - das ist m. E. doch ein Bereich der fast in den privaten Bereich gehört, wenn sich eine Frau von einem Lover aushalten lässt.
Schöner hätte ich gefunden, wenn Vor- und Nachteile von Escort-Agenturen und Independents angesprochen worden wäre.
Ich muss zugeben, mich hat das Buch in weiten Teilen ermüdet und gelangweilt, keine Insiderinformationen - Krankheiten kann ich mir übers Internet aktueller heraussuchen als die allgemeine Abhandlung. Sicher gehört so etwas in ein Buch, aber es klang mir über weite Strecken klischeehaft und wirkte wie irgendwo abgeschrieben.
Ich habe keine wirklich guten Angaben erhalten, wie man und ob man überhaupt ein Gewerbe anmelden muss.
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Theresa M., ich gebe Dir vollkommen Recht.
Ich habe mir das Buch gekauft. Ich habe für den Preis mehr erwartet. Es ist doch alles sehr oberflächlich gehalten. Das hätte auch jemand schreiben können, der absolut keine Ahnung vom Sexbusiness hat und sich allenfalls mal auf gewissen Foren umgeschaut hat. Da finde ich "Fucking Berlin" wesentlich aufschlussreicher und um einiges unterhaltsamer.
Meine persönliche Meinung: Spart euch das Geld!
Ich habe mir das Buch gekauft. Ich habe für den Preis mehr erwartet. Es ist doch alles sehr oberflächlich gehalten. Das hätte auch jemand schreiben können, der absolut keine Ahnung vom Sexbusiness hat und sich allenfalls mal auf gewissen Foren umgeschaut hat. Da finde ich "Fucking Berlin" wesentlich aufschlussreicher und um einiges unterhaltsamer.
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Volltreffer!Vanessa17 hat geschrieben:Das hätte auch jemand schreiben können, der absolut keine Ahnung vom Sexbusiness hat und sich allenfalls mal auf gewissen Foren umgeschaut hat.

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Christian, meine Frage war ja nicht woher jemand das Wissen hat, ich habe nur geschrieben was mir an dem Buch nicht gefallen hat und was m. E. fehlt.
Ob Micha ein Mann oder eine Frau ist hätte aus dem Klappentext in dem Buch hervorgehen sollen, so wie das allgemein üblich ist, damit man sich einen Bild vom Autor/ Autorin machen kann.
Micha Ebner ist hier registriert - aber darum geht es ja nicht - es ging um die Beurteilung eines Buches aus meiner ganz persönlichen Sicht.
Viele Poster vor mir fanden es ja gut - ich nicht. Thats all!
Ob Micha ein Mann oder eine Frau ist hätte aus dem Klappentext in dem Buch hervorgehen sollen, so wie das allgemein üblich ist, damit man sich einen Bild vom Autor/ Autorin machen kann.
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Zur ersten Auflage:
@TheresaM
gut dass Du diese Defizite in der ersten Ausabe herausgearbeitet hast. Eine gute "Berufsfachkunde Sexwork" wird m.E. erst nach mehreren Auflagen entstehen können. Ich wünsche dem Buch und Autor daher, dass er die Mittel und den Markt findet sein Werk weiter mit Anregungen aus der Praxis zu verbessern.
@Vanessa17
Meine Wahrnehmung zum Buch ist eine andere und das läßt mich darüber nachdenken, warum Fortbildung im Bereich Sexwork so schwer ist, oft scheitert und praktisch nicht existiert. Sexwork ist so spannend, verführerisch und eine eigene Welt, da wird eine sachliche Belehrung von außen nicht akzeptiert. Wir einzigartigen aber ausgegrenzten Sexworker erwarten (unbewusst) jemanden, der auch aktive Sexarbeitserfahrung (inkl. Stigmatisierung) hat.
Ein weiterer Aspekt: junge Sexworker haben ganz andere Interessen und Bedürfnisse, als das was bei Defiziten nach Jahrzehnten von älteren Sexworkern manchmal bereut wird.
So interessieren sich junge Sexworker kaum für abstrakte Themen wie Finanzkalkulation, Prostitutionsrechtsprechung und Unternehmensplanung ... und reife Sexworker merken irgendwann schmerzhaft, dass ihre berufliche Raffinesse aber organisatorischen Schwächen sie langfristig nicht weit genug tragen.
Die Gefahr dass hier ein versteckter Teufelskreis vorliegt, den wir als Sexworker-Community noch nicht durchschaut haben drängt sich mir auf.
Nur wenn wir das dahinterstehende psychologisch-soziale Muster verstehen kann die Entstehung biographisch-beruflicher Dramen in Zukunft verhindert werden. Nur dann können wir verbesserte Angebote entdecken, fordern, entwickeln und beantragen, um besser präventiv helfen zu können.
Hier im Sexworker Forum haben wir die Möglichkeit unterschiedlichste Perspektiven zu vereinigen. Auch hier haben wir die Gefahr, dass sich die Leute nur das raussuchen, was sie verdauen wollen und dass andere Leute nur Sachen rausholen, die sie anderswo wirtschaftlich erfolgreich umsetzen bzw. verwerten.
Wenn das Sexworker Forum dann zumindest genannt wird, müssen wir uns wohl damit als Auszeichnung und Dank begnügen. Andernfalls hätten wir selbst wirtschaftlich-rechtlich mehr unternehmen müssen um institutionalisiertere Formen professionalisierter Hilfe oder Kooperation zu entwickeln.
gut dass Du diese Defizite in der ersten Ausabe herausgearbeitet hast. Eine gute "Berufsfachkunde Sexwork" wird m.E. erst nach mehreren Auflagen entstehen können. Ich wünsche dem Buch und Autor daher, dass er die Mittel und den Markt findet sein Werk weiter mit Anregungen aus der Praxis zu verbessern.
@Vanessa17
Meine Wahrnehmung zum Buch ist eine andere und das läßt mich darüber nachdenken, warum Fortbildung im Bereich Sexwork so schwer ist, oft scheitert und praktisch nicht existiert. Sexwork ist so spannend, verführerisch und eine eigene Welt, da wird eine sachliche Belehrung von außen nicht akzeptiert. Wir einzigartigen aber ausgegrenzten Sexworker erwarten (unbewusst) jemanden, der auch aktive Sexarbeitserfahrung (inkl. Stigmatisierung) hat.
Ein weiterer Aspekt: junge Sexworker haben ganz andere Interessen und Bedürfnisse, als das was bei Defiziten nach Jahrzehnten von älteren Sexworkern manchmal bereut wird.
So interessieren sich junge Sexworker kaum für abstrakte Themen wie Finanzkalkulation, Prostitutionsrechtsprechung und Unternehmensplanung ... und reife Sexworker merken irgendwann schmerzhaft, dass ihre berufliche Raffinesse aber organisatorischen Schwächen sie langfristig nicht weit genug tragen.
Die Gefahr dass hier ein versteckter Teufelskreis vorliegt, den wir als Sexworker-Community noch nicht durchschaut haben drängt sich mir auf.
Nur wenn wir das dahinterstehende psychologisch-soziale Muster verstehen kann die Entstehung biographisch-beruflicher Dramen in Zukunft verhindert werden. Nur dann können wir verbesserte Angebote entdecken, fordern, entwickeln und beantragen, um besser präventiv helfen zu können.
Hier im Sexworker Forum haben wir die Möglichkeit unterschiedlichste Perspektiven zu vereinigen. Auch hier haben wir die Gefahr, dass sich die Leute nur das raussuchen, was sie verdauen wollen und dass andere Leute nur Sachen rausholen, die sie anderswo wirtschaftlich erfolgreich umsetzen bzw. verwerten.
Wenn das Sexworker Forum dann zumindest genannt wird, müssen wir uns wohl damit als Auszeichnung und Dank begnügen. Andernfalls hätten wir selbst wirtschaftlich-rechtlich mehr unternehmen müssen um institutionalisiertere Formen professionalisierter Hilfe oder Kooperation zu entwickeln.
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Re: Zur ersten Auflage:

Danke, Marc, ich denke das ist eine ganz grundlegende Äußerung!Marc of Frankfurt hat geschrieben:Nur wenn wir das dahinterstehende psychologisch-soziale Muster verstehen kann die Entstehung biographisch-beruflicher Dramen in Zukunft verhindert werden. Nur dann können wir verbesserte Angebote entdecken, fordern, entwickeln und beantragen, um besser präventiv helfen zu können.
Solange das unverstanden bleibt und wir als einzelne und auch als Gruppe nicht mit unseren besonderen Fähigkeiten, aber auch Schwächen, wahrgenommen werden, können Angebote nur in's Leere gehen.
Um niemandem anderen zu nahe zu treten will ich einmal nur von mir persönlich sprechen:
Ich habe es geschafft die angeblich für Sexwork typische Karriere mit drohender Altersarmut in einem gesellschaftlich absolut anerkannten soliden Job zu verwirklichen. Somit kann die Ursache nicht in der Stigmatisierung und fehlender Weiterbildung im SW liegen, sondern in persönlichen, psychologischen Gegebenheiten.
Auf die Gruppe übertragen möchte ich das keinesfalls Allen und Jedem unterstellen, aber ich sehe bei einem erheblichen Anteil sehr ähnliche Psychostrukturen wie bei mir selbst. Deshalb gehe ich davon aus dass eine weitere "Normalisierung" der Sexarbeit mit weitergehender Reglementierung für einen Großteil von uns von Nachteil wäre. So wie auch gut gemeinte Aufrufe sich rechtzeitig mit Altersvorsorge und betriebswirtschaftlichen Denken vertraut zu machen nicht bewirken können, wenn wir das eben nicht können - und ich denke viele von uns wären in "soliden" Strukturen, wenn sie sich dort einfügen könnten. Rein statistisch (und für mich persönlich, also ohne einer anderen Einzelperson etwas unterstellen zu wollen) sehe ich einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Unfähigkeit 8 Stunden am Schreibtisch zu sitzen und der Unfähigkeit die in unserer Gesellschaftsstruktur erforderlichen Leistungen zur dauerhaften finanziellen Absicherung zu erbringen. Das ist IMHO in der persönlichen Psychostruktur vorgegeben und kann weder durch gutes Zureden noch durch Einsicht bei den Betroffenen geändert werden.
Um mit dieser Problematik menschlich umzugehen wäre eine grundsätzliche Wandlung der Gesellschaft nötig, der massive wirtschaftliche Interessen entgegenstehen. Denn wenn man Strukturen entwickelt, in denen (um auf obiges Beispiel zurückzukommen) auch diejenigen, die keine 8 Stunden am Schreibtisch absitzen können eine echte Chance haben, dann wäre zu befürchten, dass viele die das jetzt noch tun es dann auch nicht mehr wollten. Letztlich werden wir geopfert um diejenigen, bei denen die Erziehung zur Ausbeutbarkeit besser funktioniert hat, unter Druck zu setzen.
Unter diesen Umständen sehe ich Altersarmut auch weniger als SW-assozierte strukturelle Bedrohung, sondern vielmehr SW als Nische, die mir ermöglichen kann nicht jetzt schon arm zu sein.
Liebe Grüße, Aoife
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ich kenne einige kolleginnen, die mehr als 8 stunden im puff absitzen - rauchend, kaffeetrinkend, langweilend, ab und zu einen job machend. da würden sich manche über geregeltes einkommen, geregelte arbeit (nämlich am stück und nicht stückchenweise) mit 8 stunden freuen. ich denke nicht, dass viele die arbeit machen, weil sie ungeregelt ist, sondern ich denke, dass die meisten sie beginnen,weil sie schnell bargeld bringt. nebenbedingungen erstmal egal.
lieben gruß, annainga
ps: sorry, geht ja eigentlich um das buch. ich fands ganz ok, und finde es nicht unehrenhaft aus einem forum gutes wissen herauszusuchen, zu vertexten und zu vermarkten. klar, wäre es schöner, wenn eine sexarbeiterin sich damit eine nebeneinkunft sichern könnte, aber für die qualität des buches halte ich das für nebensächlich. wichtiger finde ich, dass es jemand mal gemacht, dass jemand mal grundwissen in buchform zusammengesucht hat und nicht immer nur broschüren zu einzelnen themen von beratungsstellen. verbesserungen wären sehr viele möglich, da stimme ich den vorschreibern zu.
lieben gruß, annainga
ps: sorry, geht ja eigentlich um das buch. ich fands ganz ok, und finde es nicht unehrenhaft aus einem forum gutes wissen herauszusuchen, zu vertexten und zu vermarkten. klar, wäre es schöner, wenn eine sexarbeiterin sich damit eine nebeneinkunft sichern könnte, aber für die qualität des buches halte ich das für nebensächlich. wichtiger finde ich, dass es jemand mal gemacht, dass jemand mal grundwissen in buchform zusammengesucht hat und nicht immer nur broschüren zu einzelnen themen von beratungsstellen. verbesserungen wären sehr viele möglich, da stimme ich den vorschreibern zu.
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Danke für die andere Meinung, annainga!
Und es ist wohl wirklich eine Glaubens- (Ideologie-) Frage, ob man wirklich nur äußere Umstände dafür verantwortlich machen will, warum sie das:

Liebe Grüße, Aoife
Und es ist wohl wirklich eine Glaubens- (Ideologie-) Frage, ob man wirklich nur äußere Umstände dafür verantwortlich machen will, warum sie das:

dann nicht tun.annainga hat geschrieben:da würden sich manche über geregeltes einkommen, geregelte arbeit (nämlich am stück und nicht stückchenweise) mit 8 stunden freuen.
Liebe Grüße, Aoife
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..... weil in den frauenberufen wesentlich weniger gezahlt wird.
eine glaubensfrage ist das nicht. ich spreche von meinen erfahrungen mit kolleginnen. ich habe am anfang meiner sexarbeit 2 jahre in verschiedenen bordellen gearbeitet habe, und dort habe ich es so erlebt. sicherlich gibt es einige, die sich in "deine schublade" einsortieren lassen, aber ich habe überwiegend andere gründe kennengelernt.
lieben gruß, annainga
eine glaubensfrage ist das nicht. ich spreche von meinen erfahrungen mit kolleginnen. ich habe am anfang meiner sexarbeit 2 jahre in verschiedenen bordellen gearbeitet habe, und dort habe ich es so erlebt. sicherlich gibt es einige, die sich in "deine schublade" einsortieren lassen, aber ich habe überwiegend andere gründe kennengelernt.
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Ich denke schon dass es eine Glaubensfrage ist, ob Menschen (und da nehme ich mich selbst keineswegs aus) immer Opfer der äußeren Umstände sind oder ob sie nicht oft auch aus irgendwelchen nicht sofort sichtbaren inneren Gründen ihr Leben selbst so organisiert haben.annainga hat geschrieben:eine glaubensfrage ist das nicht.
Und auch wenn das hier etwas O.T. erscheinen mag, im Zusammenhang mit Marc's Überlegung warum "wir" (als Gruppe) für seine objektiv wirklich wichtigen Anliegen so wenig erreichbar sind halte ich das für grundlegend.
Letztlich auch für das Buch: Würden nachgebesserte Neuauflagen wirklich etwas nützen?
Liebe Grüße, Aoife
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- PlatinStern
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Nun, ich muss zugeben, das ich auch nicht umwerfend viel verdiene,- als Buchhalterin aber ist man doch etwas besser bezahlt als in den anderen Typischen Frauenberufen.
Ich würde aber gerne auf 20h reduzieren, und mich mehr auf die andere Arbeit konzentrieren, aber! ja- es ist eine geregelte Arbeit, die Sommermonate sind etwas mauer,....
Aber ich bin mir sicher, es gibt einige die Weniger arbeiten und wesentlich mehr verdienen. aber für mich ist geld nicht alles, ich brauche auch meinen Spaß dazu. lebe ja nur einmal.
Ich würde aber gerne auf 20h reduzieren, und mich mehr auf die andere Arbeit konzentrieren, aber! ja- es ist eine geregelte Arbeit, die Sommermonate sind etwas mauer,....
Aber ich bin mir sicher, es gibt einige die Weniger arbeiten und wesentlich mehr verdienen. aber für mich ist geld nicht alles, ich brauche auch meinen Spaß dazu. lebe ja nur einmal.
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das sehe ich anders. ich finde nicht, dass eine frau, die sich wegen des grundes einer finanziell schlechten lage für sexarbeit entscheidet "immer opfer äußerer umstände" ist. auch das kann in meinen augen eine selbstgewählte, gesunde entscheidung sein.Aoife hat geschrieben:(...) ob Menschen (und da nehme ich mich selbst keineswegs aus) immer Opfer der äußeren Umstände sind
lieben gruß, annainga
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- Admina
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Das Buch habe ich aus dem Keller wieder hoch geholt, um es mir nochmal intensiv durch zu lesen.
Grundsätzlich finde ich es als ratgeber sehr hilfreich, bis auf den kapitel der kalkulation, die ich wahrscheinlich nie begreifen werde, da mir das zu abstrakt ist.
Ich denke als neueinsteigerin oder "auch als alte Hase" hilft es
einen sich einen gesamteindruck an infos und tipps zu bekommen.
liebe grüße, fraences
Grundsätzlich finde ich es als ratgeber sehr hilfreich, bis auf den kapitel der kalkulation, die ich wahrscheinlich nie begreifen werde, da mir das zu abstrakt ist.
Ich denke als neueinsteigerin oder "auch als alte Hase" hilft es
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liebe grüße, fraences
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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@fraences:
Die Kalkulation finde ich auch zu abstrakt. Trotz meiner BWL-Kenntnisse, kann ich damit nicht viel anfangen. :-S
Ich denke, dass es wesentlich hilfreicher als jedes Buch ist, gerade als Neuling in dem Bereich, sich mit einem "alten Hasen" auszutauschen.... Das Buch ist meiner Meinung nach recht oberflächlich gehalten.
Die Kalkulation finde ich auch zu abstrakt. Trotz meiner BWL-Kenntnisse, kann ich damit nicht viel anfangen. :-S
Ich denke, dass es wesentlich hilfreicher als jedes Buch ist, gerade als Neuling in dem Bereich, sich mit einem "alten Hasen" auszutauschen.... Das Buch ist meiner Meinung nach recht oberflächlich gehalten.
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- Admina
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Liebe Vanessa,
oberflächlich oder grobe Umriss der Sexarbeit. Auch ich muss nach 30 jährige Tätigkeit viele Wissenslücken schließen oder auf die heutige Zeit revidieren. Daran sieht man, wie vielfältig Sexarbeit ist. Grad Sexworker.at Forum bietet hier eine immense Möglichkeit sich dieses Wissen im Austausch mit einander zu erschließen.
Ich würde es fast einem Wissenschaftliches Studium vergleichen, nur das hier vielmehr die Praxis berücksichtigt wird als ein theoretisches Abhandlung, je bieten kann.
Ich kann mir vorstellen, das man als Neueinsteigerin, wie Marc erwähnt hat, in erster Linie Infos und Tipps erhalten möchte, wie fängt man an um Geld zu verdienen und auf welcher legale Grundlage, bzw. wie schütze ich mich vor Abzocke, unseriöse Angebote, von welchen Betreiber kann ich ein faires Zusammenarbeit erwarten.
Konkrete Fragen, die in dieser Richtung gehen, kann glaube ich kein Buch, beantworten.
Liebe Grüße, Fraences
oberflächlich oder grobe Umriss der Sexarbeit. Auch ich muss nach 30 jährige Tätigkeit viele Wissenslücken schließen oder auf die heutige Zeit revidieren. Daran sieht man, wie vielfältig Sexarbeit ist. Grad Sexworker.at Forum bietet hier eine immense Möglichkeit sich dieses Wissen im Austausch mit einander zu erschließen.
Ich würde es fast einem Wissenschaftliches Studium vergleichen, nur das hier vielmehr die Praxis berücksichtigt wird als ein theoretisches Abhandlung, je bieten kann.
Ich kann mir vorstellen, das man als Neueinsteigerin, wie Marc erwähnt hat, in erster Linie Infos und Tipps erhalten möchte, wie fängt man an um Geld zu verdienen und auf welcher legale Grundlage, bzw. wie schütze ich mich vor Abzocke, unseriöse Angebote, von welchen Betreiber kann ich ein faires Zusammenarbeit erwarten.
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Aber auch die schlechte finanzielle Lage kann ja "äußerer Umstand" oder aus inneren Gründen "selbst so organisiert" sein ...annainga hat geschrieben:ich finde nicht, dass eine frau, die sich wegen des grundes einer finanziell schlechten lage ...
Es geht mir doch nicht darum irgendjemandem eine Schuld zuzuweisen, sondern ich bemühe mich um Verständnis, warum Marc's insgesamt doch wohl richtigen (zumindest sehe ich das intellektuell so) Aufforderungen sich um Betriebswirtschaft und Altersvorsorge zu kümmern so auffallend wenig Wiederhall finden.
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und dieser punkt (wenig interesse an buchhaltung, bwl und altersvorsorge) ist eben nicht nur sexarbeiterinnen gemein, sondern trifft auf viele freiberufliche tätigkeiten zu, die befreit sind von der pflicht, rente und sozialversicherungen zu zahlen. ärzte und landwirte beispielsweise müssen verpflichtend in die sozialkassen einzahlen. schriftsteller, profisportler (viele verarmt im alter) oder sexarbeiter können das freiwillig tun, aber sind nicht verpflichtet. es scheint schwierig zu sein, soweit freiwillig vorsorge in die zukunft zu tragen.
lieben gruß, annainga
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